40k 3. Für alle Ewigkeit

Seele

Aushilfspinsler
04. Oktober 2006
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Für alle Ewigkeit

- Der Mondschein -



Und wenn er in den Himmel kommt
wird er zu Petrus sagen;

„Ein weiterer Soldat meldet sich aus der Hölle!“



Alles was noch laufen und stehen konnte war auf den Beinen. Selbst die lahmen krochen zu den Schießscharten, nur um wenigsten einen letzten Schuss Richtung Feind abfeuern zu können. Wenigstens einen dieser Missgeburten in die Hölle zurückschicken. Wo man hin sah, nichts als Soldaten die sich für die bevorstehende Schlacht wappneten. Die Geschützbatterien wurden bis zum Anschlag mit Munition vollgestopft. die schweren Munitionsbehälter der Bolter wurden ächzend herbei geschafft. Die Energieversorgung der Laserkanonen überprüft. Die Maschinenkanonen ausgerichtet und feuerbereit gemacht. Die Motoren der Panzer und Sentinels heulten drohend auf! Es konnte losgehen!

Ilja schritt zielsicher in Richtung seines Kommandobunkers. Es war ein riesiger Brocken Beton. Ein paar Einbuchtungen, hier und da ein kleiner Schlitz und genau in der Mitte auf dem Dach seine Aussichtsplattform. Es war zwar eine Aussichtsplattform, hatte allerdings nichts mit jenen Plattformen gemeinsam die man als Aussichtsplattformen auf beliebten Ausflugszielen kennt. Es war eine große ebene Betonfläche. Es war sein zu Hause! Von hier aus befehligte er seine Truppen! Von hier aus siegte und kämpfte er! Ilja betrat die Aussichtsplattform. Links und rechts standen zwei imposante Zwillingsgeschütze. In der Mitte das übergroße Flak, das mit seinen suchenden Scheinwerfern den Himmel abtastete. Hier und da stand einer seiner Soldaten. Bereit zum Kampf! Er schritt zur vordersten Brüstung und blickte durch das fest installierte Fernglas. Nichts! Noch nichts! Nichts als Dunkelheit und langsam dahinkriechende Rauchschwaden!

„Oberst Eden! Unsere Späher haben Sichtkontakt zum Feind!“ sprach einer der Soldaten, der hinter einem der Funkgeräte vergruben saß. „Bestätigen!“ antwortete Ilja befehlerisch. Der Soldat sprach wieder in das Funkgerät. „Direkter Vorstoß! Vorrückende Infanterie und leicht bis schwer gepanzerte Fahrzeuge!“ sprach der Funker nach kurzem zuhören. „Geschwindigkeit?“ sagte Ilja mehr fordernd als fragend. Wieder sprach der Funker mit seinem weit entfernten Gegenüber. „Feind nähert sich mit normaler bis schneller Geschwindigkeit auf breiter, aber unterbrochener Front!“ antwortete der Funker fast schon mechanisch. „Alles gefechtsbereit machen! Verbinden sie mich mit Hauptmann Juas!“ sagte Ilja nach kurzer Bedenkpause. „Die Außenposten sollen sich Sektor 2 zurückziehen!“ sagte er stirnrunzelnd und nachdenklich zu einem der anderen Funker, als er suchend in die Nacht blickte.

Vor ihm senkte sich das Tal, herab von dem kleinen Berg auf dem er stand, in die Ebene in der er vor kurzem noch gelegen hatte. Sollen sie kommen! Sollen sie ruhig kommen! Er erwartete sie schon! Sehnsüchtig! Sein Blick schweifte über die unzähligen Bunkeranlagen, Schützengräben und Geschützstellungen. Alles wartete auf das Zeichen das es losgeht! Alles wartete auf den ersten Schuss! Auf das erste heulen eines Triebwerks! Auf das erste poltern eines Panzers! An den unteren Schützengräben begannen, die nun aufgesteckten Bajonette, hier und da das Scheinwerferlicht zu reflektieren.

Plötzlich herrschte stille! Bedrückende Stille! Die Luft knisterte vor Anspannung! Ilja stieg ein vertrauter Geruch in die Nase. Angst! Ja, er roch sie wieder. Die Angst all derer die um das Leben von sich und ihrer Liebsten bangten. Jetzt war die Zeit in der unzählige Gebete gen Himmel emporstiegen. In der Hoffnung erhört zu werden. Der Tod kann warten!

„Oberst Eden! Die Verbindung mit Hauptmann Juas steht!“ sprach der Funker von hinten zu ihm. Ilja drehte sich auf dem Absatz um und nahm das Funkgerät in die Hand. „Hauptmann Juas?“ fragte er, als ob vielleicht nicht doch jemand anderes in der Leitung sein könnte. „Ja, hier Juas! Was gibt es Oberst?“ kam leicht rauschend und mit leisem knacken als Antwort. „Sind ihre Mörsertrupps in Bereitschaft?“ fragte Ilja fordernd, da er nichts anderes als ein „Ja, Oberst!“ erwartete. „Ja Oberst! Voll einsatzbereit! Ihr Befehl?“ antwortete der Hauptmann, wobei er Ilja die folgende Frage schon vorwegnahm. „Alles auf Sektor 1 - G9 bis J13 ausrichten!“ kam der prompte Befehl! „Ja, Oberst!“ „Warten sie auf mein Kommando!“ „Ja, Oberst!“

Ilja gab das Funkgerät dem Funker zurück. Er würde diese Bastarde in ihre Moleküle zerlegen! Semjon betrat die Plattform. Ilja Sah ihn gleichgültig an! Er kam auf ihn zu. „Funker meldet sich zum Dienst!“ sprach er meldend. „Wegtreten Soldat!“ antwortete Ilja formal. Semjon ging langsam zu den anderen Funkern, welche ihn begrüßten und nach seinen Verletzungen fragten, die er sich beim letzten Kampf zugezogen hatte. „Er sollte nicht hier sein!“ dachte Ilja während er wieder zu seinem Fernglas schritt.

Die Nacht wahr angenehm Kühl und der leichte Wind blies die Rauchschwaden gegen den Berg. Sie zwängten sich kurze Zeit in das kleine Tal, machten kehrt und wurden gen Osten hinfortgeweht. Es wahr beruhigend ihnen zuzusehen. Zumindest wenn man von der heranrollenden Gefahr absah. Der Himmel war pechschwarz! Kein einziger Stern funkelte ihnen entgegen. Es schien als könnten sie das bevorstehende Gemetzel nicht mit ansehen. Wollten es nicht schon wieder mit ansehen!

„Funker! Entfernung und Geschwindigkeit!“ forderte Ilja ohne sich zum Funkstand umzudrehen. „Sektor 1 wird in Kürze erreicht! Geschwindigkeit konstant!“ kam nach kurzem Funkverkehr als Antwort. „Sagen sie Hauptmann Juas, die Mörser sollen sich bereit machen!“ sprach er drohend Richtung Horizont. Der Funker begann mit der Übermittlung. „Oberst Eden! Hauptmann Silja bittet um Anweisung!“ Silja! Dieser ungeduldige Hitzkopf. Währe er nicht der Beste Panzerkommandant den Ilja je gesehen hat, würde er ihn mit Freude hinauskomplimentieren. Doch auch wenn der junge Hauptmann den Drang nach unüberlegtem und zu frühem Handeln verspürte, so war er dennoch von unschätzbarem Wert für Ilja.

„Er soll warten!“ antwortete Ilja kurz. Der Funker gab die Nachricht durch. Das würde Silja zwar nicht passen und wahrscheinlich würde er jetzt in seinem Panzer vor Wut kochen. Aber das war Ilja im Moment egal. Er musste eben noch warten. Er musste lernen zu warten um dann im Richtigen zuzuschlagen. „Er soll sich mit Hauptmann Brius in Verbindung setzten!“ sagte Ilja befehlerisch. „Hauptmann Silja soll seine Panzer hinter Hauptmann Brius Sentinels aufreihen!“ fügte er hinzu. „Das ist ein Befehl!“ sagte er um folgende Fragen, von Seitens Siljas wegzuräumen. Der Funker tat sich an die Arbeit. Zwar würde das Silja noch weniger gefallen, aber so war der Plan. Denn Silja und Brius konnten sich von Anfang an nicht ausstehen. Sie Respektierten einander! So lange sie beide weit genug von einander entfernt waren zumindest!

„Entfernung!“ sprach Ilja und blickte durch das Fernglas. „Feind erreicht so eben Sektor 1!“ antwortete Semjon, der, da die beiden anderen Funker beschäftigt waren, nun den Befehl ausführte. Ilja zuckte unmerklich zusammen! „Geben sie mir Hauptmann Juas!“ befahl er fordernd. Semjon hantiert kurz an ein paar Knöpfen und reichte dann Ilja das Funkgerät. „Ja, Oberst!“ knackte und rauschte es aus dem Funkgerät. „Sektor 1 ist Freigegeben! Beginnen sie!“ sagte Ilja harsch. „Ja, Oberst!“ kam als Antwort, welche mit einem schon fast freudigen Tonfall unterlegt war. „Möge der Imperator mit ihnen sein!“ sagte Ilja und legte das Funkgerät beiseite. Während er zur Brüstung vorschritt hörte er noch leise die Antwort Juas; „Ja, Oberst! Möge er auch mit ihnen sein! Und allen Seelen hier!“ „Der Tod kann warten!“ dachte er zu sich!

Ilja blickte in das Dunkle Tal. Weder Sterne noch Mond noch sonst irgend etwas erleuchtete den trostlosen schwarzen Himmel. Und nichts von dem würde es heute nacht erleuchten. Doch bald würde der Mondschein kommen! Nicht vom Mond! Den hat hier schon lange keiner mehr gesehen! Nein! Es war der Mondschein des Krieges!

Ilja horchte in die Nacht. Er hörte die Motoren, die stampfenden Stiefel, das klackern der Gewehre und das Atmen jedes einzelnen Soldaten. Urplötzlich begann ein wohlbekanntes Geräusch sich zu erheben. Es glich dem Geräusch von Sektkorken die aus der Flasche schossen. Man hätte meinen können ein Fest würde beginnen, würde man dieses Geräusch nur daher kennen. Doch hier gab es nichts zu Feiern! Kein Sekt!

Die darauffolgenden unzähligen Detonationen, in der schwarzen Ebene vor ihm, bestätigte die allgemeine Vermutung! Die Mörser begann ihre Arbeit! Die kleinen Lichtblitze durchzuckten die finstere Nacht. Erst vereinzelnd und dann stetig konstanter. Bis schließlich ein Lichtblitz dem anderen folgte. Ein ohrenbetäubendes und ebenso unbeschreibliches Schauspiel begann. Die Nacht wurde heller und heller! Es schien so als ob der Mond in seiner vollen Pracht vom Himmel auf sie herabblickte. Das war der Mondschein! Wieder begann alles von vorne. So wie es immer war, so wie es ist und ...

Für alle Ewigkeit!



by Christoph Sewerin 2.10.2006
 
So, hier mein Feedback:

Die Texte sind gut geschrieben, spannend und machen Lust auf mehr, aber du hast teilweise doch sehr, sehr viele Fragezeichen hintereinander geschrieben. Das sieht nicht nur komisch aus, es liest sich auch nicht sehr gut und bremst etwas den Lesefluss. Vielleicht noch den einen oder anderen Rechtschreibefehler ausbügeln (sind nicht viele) und das ganze kann gedruckt werden 😀 . Nur wozu du 3 Threads eröffnet hast, ist mir schleierhaft... hätte jetzt alles auch problemlos in einem Platz gehabt.
 
Danke euch! Wegen den Schreibfehlern ... <_< ... :blink: ... naja ... ich hab die Angewohnheit meine Geschichten erst nach dem posten zu korregieren (schreibt man das so? :annoyed: )! Hab ein bisschen RS! Egal! Werde die Texte nochmal überarbeiten und den bald kommenden 4. Teil an den 3. dranhängen! Keine ahnung warum ich da 3 Themen aufgemacht habe! :blink: 😛 <_< 😀

Thx
 
Für alle Ewigkeit

- Orks -



Und wenn er in den Himmel kommt
wird er zu Petrus sagen;

„Ein weiterer Soldat meldet sich aus der Hölle!“



Rauch, Tod, Feuer, Explosionen und bedingungsloser Krieg! Ilja nahm nichts von all dem wahr. Er kniete auf dem verbrannten Boden der Aussichtsplattform und hielt den verbrannten Leichnam von Semjon in seinen zitternden Händen. Die Welt hörte auf sich zu drehen und Ilja fühlte sich endlos leer. Wieso Semjon? Er wusste es nicht.

Eine Hand begann Ilja an der Schulter zu rütteln. Es kam ihm vor als würde jemand an seinem geschlossenen Sarg klopfen. Ilja drehte abwesend seinen Kopf und erblickte die verschwommenen Umrisse von Trejas. Der Mann schrie ihn an, doch keines seiner Wörter drang in Iljas betäubten Kopf. Er war nur noch eine Hülle, ein lebender Toter. Weitere Männer traten in sein Sichtfeld, und irgendjemand zog ihn weg. Weg von Semjon, weg von allem Sinn der ihn noch am Leben gelassen hatte. Man versuchte ihn aufzurichten. Doch er wollte nicht stehen. Er wollte sich einfach nur hinlegen und dort bis auf alle Ewigkeit liegen bleiben. Er wollte sterben, obgleich er schon fast tot war.

Trejas und Jaija erschienen in seinem trüben Sichtfeld. Trejas gab ihm ein paar Ohrfeigen. Er spürte sie nicht. Er spürte nichts. Plötzlich blickten die beiden Männer ruckartig weg von ihm. Ilja viel zu Boden. Vor seinen Augen blitze und zuckte es. Trejas und Jaija schossen wie wild auf den dunklen Horizont. Ilja kniff leicht die Augen zusammen. Sein Blick folgte den Schüssen der beiden feuernden Gardisten.

Ilja riss die Augen auf. Sein Herz begann wie wild zu pochen. Seine Muskeln zuckten freudig und schmerzend zu gleich. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Das Feuer des Hasses entbrannten in ihm wie ein explodierender Vulkan. Ilja vergaß den endlosen Schmerz und die betäubende Trauer. Er spürte nur noch das ewige Feuer des Hasses in sich aufflammen.

Ilja richtete sich ruckartig auf. Sein Kettenschwert schrie gequält auf. Es schrie förmlich nach Rache und Tod. Seine gezückte Laserpistole feuerte bereits die erste Salve ab. Während Ilja losstürmte hörte er noch Trejas durchs Funkgerät schreien. Das letzte Wort brannte sich glühend in seine geschundene Seele. “Orks!“

Ilja feuerte ununterbrochen die Todbringende Botschaft des Imperators in die feindlichen Reihen. „Tod!“ schrie er hasserfüllt und langgezogen in die tosende Nacht. Vor ihm erschienen duzende Orks auf der Aussichtsplattform und eröffneten brüllend das Feuer. Ilja, Trejas, Jaija und mehrere Soldaten traten entschlossen und todbringend den anrückenden Orkhorden entgegen. Das Blutbad begann!

Drei der unzähligen Orkkrieger rannten direkt auf Ilja zu. Dem ersten jagte Ilja das restliche Magazin seiner Laserpistole unbarmherzig in den Rumpf. Grünes Blut spuckend und mit durchsiebten Brustkorb viel der Ork gurgelnd zu Boden. Die anderen beiden Orks sprangen über ihren gefallenen Waffenbruder und stürmten weiter in Richtung Ilja. Ilja rannte ihnen hasserfüllt entgegen. Das Kettenschwert jaulte auf und jagte kreischend in die linke Schulter des Orks. Das Blut spritze Ilja entgegen, während er den schreienden Ork enthauptete. Der letzte der drei Orks stoßte den Kopflosen Körper seines Kameraden beiseite und stürzte sich brüllende auf Ilja. Das Kettenschwert prallte auf die Kettenfaust des Orkkriegers. Das Kettenschwert kreischte gepeinigt auf als es auf die massive Eisenkette des Orks traf. Mit einem lauten knall flog das Kettenschwert Ilja aus der Hand. Der Ork taumelte kurz benommen zurück. Bevor sich das Kettenschwert verkeilt hatte und explodierte, hatte es die komplette rechte Hand des Orks zerfetzt. Beide sahen sich hasserfüllt an. Mit markerschütternden Schreien stürzten sich die beiden Feinde aufeinander. Ein mörderischer Zweikampf begann!

Der Ork stürzte Ilja mit seinem massigen und muskulösen Körper zu Boden. Ilja schlug hart auf dem Betonboden auf. Ein krachender Faustschlag landete in Iljas Gesicht. Ilja brüllte voller Hass und packte den Ork an der Gurgel. Ilja schmeckte Blut. Seine Finger gruben sich in den eitrigen und stinkenden Hals des Orkkriegers. Die Augen des Orks weiteten sich. Er schnappte nach Luft. Der Ork schlug Ilja von sich und richtete sich auf. Ilja sprang auf die Beine und stürmte auf den Ork zu. Kurz bevor die Beiden sich trafen duckte sich Ilja und rammte dem Ork seine Schulter in die Knie. Mit einem lauten knacken brachen beide entzwei. Der Ork stürzte brüllend zu Boden. Ilja drehte sich um und nahm eine der Fragmentgranaten von seinem Gürtel und zog den Stift heraus.

Er begann innerlich zu Zählen. „10!“ Ilja schritt zu dem sich vor Schmerz windenden Ork. „9!“ Ein wuchtiger Tritt landete in dem Unterleib des sich nun krümmenden Orks. „8!“ Ein weiterer Tritt grub sich in die Eingeweide des Orks. „7!“ Ilja spürte das Feuer des Krieges und den abgrundtiefen Hass in sich aufkommen. „6!“ Er spürte das Feuer in seinen Adern. „5!“ Ilja drückte sein rechtes Knie in den Rücken des Orks und riss dessen Kopf hoch. „4!“ Der Ork schrie grauenvoll und gequält auf als sich die Finger von Ilja in seine Augenhöhlen bohrten und seinen Kopf nach hinten rissen. „3!“ Ilja stopfte ihm die Granate in den fauligen Mund und schmiss den Kopf des Orks zurück auf den Boden. „2!“ Ilja erhob sich und rannte Richtung Trejas und Jaija. „1!“ Ilja blickte sich nicht mehr um als er die dumpfe Detonation hinter sich spürte. Grünes Blut spritze ihm in den Rücken. „Im Krieg wie in der Liebe, ist alles erlaubt!“ sagte er leise zu sich.

„Oberst Eden, seid ihr verletzt?“ erkundigte sich Trejas, der nun direkt vor ihm stand. Denn durch all das Orkblut konnte er nicht erkennen ob Ilja nicht auch selbst verletzt wurde. Ilja blickte den Sergeant finster an. „Ich brauche ein neues Kettenschwert und eine Laserpistole, Sergeant.“ sagte er kurz und beantwortete somit die Frage nach seiner Gesundheit. Trejas blickte ihn be- und verwundert zugleich an. Um ihn herum lagen unzählige gefallene Orks. Vereinzelt erblickte er einen gefallenen Imperialen Soldaten. Sie schliefen inmitten des Feindes. Ewige Ruhe. Möge der Imperator ihre Seelen beschützen.

Trejas trat vor ihn und reichte ihm die verlangte Ausrüstung. Ilja nickte leicht. „Sergeant“ begann Ilja und blickte Trejas funkelnd in die Augen. „Ihr sagtet ihr habt Information ... und noch mehr.“ wobei er die Betonung auf das „noch mehr“ legte. Trejas schluckte unmerklich und deutete Ilja mit einem Kopfnicken in Richtung Tür ihm zu folgen. Sie gingen los.

Ein Funker kam zu Ilja gelaufen. „Oberst Eden, Hauptmann Silja bittet dringend um ein Gespräch.“ sagte er drängend während er neben Ilja herlief. „Verbinden sie.“ sagte Ilja und nahm das Funkgerät in die Hand. „Hauptmann Silja.“ sagte Ilja. „Oberst Eden. Die feindlichen Streitkräfte ziehen sich zurück. Linke Flanke kurzzeitig eingebrochen. Keine Nachsetzbewegungen angeordnet. Stabilisieren Frontlinie. Geringe Verluste. Warten auf weitere Anweisungen.“ sagte er, fast schon mechanisch und ohne jegliche Emotionen. „Ich danke ihnen Hauptmann. Fahren sie fort und warten sie auf weitere Instruktionen.“ sagte Ilja kühl und reichte dem Funker das Funkgerät.

Trejas, Jaija und er gingen weiter. Nach kurzem Weg durch den fast zerstörten Kommandobunker, betraten sie jetzt einen der vielen Nebenbunker. Trejas ging Zielsicher in einen der Räume. Die drei Männer traten ein.

Die Szenerie ließ Ilja kurz zögernd anhalten. Zum einen saß dort Schwester Lina Erowin, die Sororitas von vorhin. Neben ihr saß eine weitere Frau, die nach ihrem Äußeren zufolge ebenfalls eine Sororitas sein musste. Etwas weiter rechts saßen zwei Männer. Der eine war halb Mensch, halb Maschine, der andere ein stattlicher Hüne. Beide blickten ihm sehr finster und kalt entgegen. Inquisitoren! Ilja wusste nicht warum sie hier saßen, doch würde er es wohl sehr bald erfahren. Zwischen den Sororitas und den Inquisitoren saß ein weiterer Beteiligter. Es war ein Imperialer Kommissar. Bevor Ilja sich auf dem von Trejas angebotenen Stuhl setzte erblickte er den letzten Beteiligten dieser seltsamen Runde. Unscheinbar und völlig regungslos saß ein Mann schräg links von ihm. Er sah ihn gleichgültig mit zwei leeren Augen an. Ilja konnte ihn nirgends zuordnen. Trejas und Jaija setzten sich rechts und links neben ihn.

„Oberst Eden. Zunächst möchte ich mich und meinen Bruder vorstellen“ begann der Inquisitor, der halb Mensch, halb Maschine war. „Mein Name ist Julio Hernan und das ist mein Bruder Reon Hernan. Wir stehen unter dem Befehl der heiligen Inquisition. Es ist uns eine Ehre sie kennen zu lernen.“ sagte er, wobei seine Stimme durch die Maschinerie künstlich und mechanisch klang. Ilja nickte ihm leicht zu, ohne seine Verwirrung über die derzeitige Situation sichtlich zu machen. Die unbekannte Sororitas erhob sich und sah Ilja gütig und stolz an. „Hanna Erowin. Sororitas Principalis. Ich freu mich eure Bekanntschaft zu machen. Dies ist meine Tochter Lina. Ihr müsstet sie ja bereits kennen.“ sagte sie sanft aber mit fester und sicherer Stimmer und deutete auf Lina. Ilja nickte wieder leicht und blicke der Frau tief in ihre unergründlichen Augen. Der Kommissar erhob sich steif und zupfte seinen Ledermantel zurecht. „Oberst Eden, mein Name ist Heinrich Bergmann. Ich bin Kommissar der Imperialen Armee und beauftragt worden diese Mission zu begleiten, zu überwachen und deren Erfolg sicher zu stellen.“ sagte er mit eiserner Stimme. Ilja nickte ihm anerkennend zu. Sein Blick wanderte zu dem Mann links von ihm. Der unscheinbare Mann erhob sich zögernd und ließ seinen Blick unsicher in der Runde schweifen. „Oberst Eden.“ begann er zögernd. „Mein Name ist Wevej Mior. Ich wurde Beauftrag diese Mission durch meine Fähigkeiten zu unterstützen.“ sagte er mit gesenkter und leiser Stimme, bevor er sich wieder, etwas unbeholfen, hinsetzte. Obwohl Ilja noch immer von all dem nichts verstand nickte er auch diesem neuen Gast Willkommend zu. Wenn auch er ihm am meisten Kopfzerbrechen machte. Was wollten diese Leute hier.

Was hatte das alles zu bedeuten. Zwei Inquisitoren, zwei Sororitas, ein Kommissar und ein Mann von dem er nichts wusste. Ilja verstand gar nichts von all dem und konnte auch keine Sinnvollen Schlüsse daraus ziehen.

Doch dann erblickte Ilja an der Wand mehrere grün leuchtende Bildschirme. Iljas Blick wanderte hektisch über das darauf abgebildete und geschriebene. Dann verstand er warum sie sich hier versammelt hatten. Ihm stockte kurz der Atem. Dann begann er mit sicherer Stimme; „Ich heiße sie auf Trion willkommen. Es sind schwere Zeiten in denen wir uns befinden. Wobei wir keine anderen Zeiten als diese kennen. Die Menschheit musste seit Anbeginn der Zeit ums Überleben kämpfen. Wir müssen kämpfen. Und manchmal müssen wir unsagbar große Opfer bringen um diesen Kampf zu kämpfen, und um ihn zu gewinnen.“ So wie es immer war, so wie es ist und ...

Für alle Ewigkeit!

by Christoph Sewerin 14.10.2006
 
Für alle Ewigkeit

- Die Jacke -



Und wenn er in den Himmel kommt
wird er zu Petrus sagen;

„Ein weiterer Soldat meldet sich aus der Hölle!“



Ilja schloss seine Augen dachte grübelnd über das Gespräch nach, welches er in den letzten Stunden mit seinen neuen Gästen geführt hatte. Eine Fülle an Informationen und Wissen begann sich in seinem Kopf zu sammeln und zu strukturieren. Sollte das sein Weg sein? Wahrscheinlich ja, denn alles sprach dafür das außer ihm hier momentan niemand in der Lage diese heikle Situation zu meistern.

Er blickte in die sich unterhaltende Runde. Welches Schicksal seine neuen Gefährten auch zu ihm geführt hatte, es sollte so und nicht anders sein. Wer weiß welche Optionen ihm das Schicksal geben würde.

„Oberst Eden.“ begann Reon Hernan, der hünenhafte und kaltherzig wirkende Inquisitor. „Ich möchte sie nicht drängen, aber unser Auftrag ist von oberster Priorität. Wir sollten daher unverzüglich aufbrechen.“ Ilja nickte ihm zustimmend zu und erhob sich von seinem Stuhl. „Treffen sie jegliche Vorkehrungen und bereiten sie sich und ihre Mannschaft auf den Abflug vor. Wir starten in 2 Stunden. Treffpunkt ist Plattform C-67.“ Ilja versicherte sich mit einem durchgehenden Blickkontakt, dass jeder mit dem Befehl einverstanden war. Ilja drehte sich auf dem Absatz um und lief, gefolgt von Trejas und Jaija, aus dem Raum in den Flur des Bunkers hinaus.

„Sergeant Trejas. Ihre 20 besten Männer sollen sich binnen einer Stunde Abmarschbereit machen. Ich erwarte sie und ihre Männer am vereinbarten Treffpunkt. Sie haben uneingeschränkten Zugriff auf die Waffenkammer.“ sagte Ilja und blickte Trejas entschlossen und befehlerisch an. Er sah ein freudiges und gleichzeitig ängstliches Funkeln in seinen Augen. Ilja wandte sich an Jaija. „Auch sie werden uns begleiten Sergeant Jaija.“ sagte er kurz und verließ die beiden Gardisten in Richtung Kommandobunker. Jaija und Trejas blickten einander kurz nachdenklich an, bevor sie sich auf den Weg in Richtung Kaserne machten.

Ilja lief durch die unteren Etagen des Kommandobunkers. Verwundete Soldaten wurden auf Tragen oder gestützt von Kameraden zu den Lazaretten getragen. Der Geruch von Tod lag in der Luft. „Möge deine Seele ewig ruhen, und möge der Imperator mit dir sein, mein Sohn.“ sagte Ilja leise als er an einem so eben verstorbenen Soldaten vorbei ging. Ilja fühlte wie sein Herz vor Schmerz und Hass raste.

Ilja betrat sein Privatzimmer. Die letzten drei Schritte bis zu seinem Bett konnte er noch aufrecht gehen. Dann brach er völlig erschöpft auf dem Bett zusammen. Alles stürzte auf ihn ein. Der Schmerz, der Hass, die Wut, die Verzweiflung, einfach alles. Sein Lebenswille begann zu bröckeln. „Semjon.“ hauchte er leise in sein Kissen.

Es klopfte pochend an der Tür. Ilja richtete sich wie eine gespannte Feder kerzengerade auf. „Ja?“ sagte er und verlieh seiner Mimik wieder die gewohnte Emotionslosigkeit. Die Tür öffnete sich langsam und schwang mit einem leisen knarren auf. Ein ängstlich dreinblickender Mann erschien. „Oberst Eden, Dr. Plilja bittet sie dringend ins Lazarett zu kommen.“ sagte der Mann mit dünner und vor Ehrfurcht zitternder Stimme. „Warum gerade jetzt und wozu?“ dachte sich Ilja fragend und schritt auf den Mann zu. Der Soldat drehte sich hektisch und unkoordiniert um und lief dann stolpernd vor ihm her. Ilja folgte dem, anscheinend völlig überfordertem Mann, in Richtung Lazarett.

Das Lazarett war ein dreistöckiger Bunker der als stationäres Krankenhaus diente. Überall wurden die Soldaten versorgt, Operationen vorbereitet und durchgeführt. Ilja erblickte nach längerem suchen Dr. Plilja inmitten des regen Durcheinander. Der Arzt lächelte ihm freudig entgegen. „Was gibt es denn zu lachen?“ hätte ihm Ilja am liebsten zugebrüllt. Doch er beließ es bei einem herbeirufenden frostigen Blick. Plilja lief an den verletzten Soldaten vorbei und kam auf Ilja zugelaufen. „Oberst Eden, würden sie mir bitte folgen.“ sagte er mit dem immer noch freudig wirkenden Tonfall. Ilja kochte vor Wut. Er folgte Plilja quer durch den Raum voller verwunderter Soldaten und trat in ein separates Krankenzimmer.

Zwei Betten standen in dem Zimmer. Das eine war leer und das andere von einem durchgehenden weißen Vorhang versperrt. Plilja grinste Ilja von unten her an. Würde man ihn nicht brauchen und währe er nicht der Chefarzt, so hätte Ilja ihn wohl augenblicklich exekutiert. Plilja zog ohne ein weiteres Wort zu verlieren den weißen Vorhang beiseite und lachte leise als er den Raum verließ.

„Wie ... ist das möglich?“ jappste Ilja leise und ungläubig. „Semjon ... du lebst!“ Vor ihm lag Semjon, mit verbundenem Arm auf dem Bett und blickte ihn fragend an. Ilja stürmte auf ihn zu und presste ihn an sich. Semjon zuckte kurz zusammen. Ilja drückte ihm den verletzten Arm zu. „Es ist schön zu sehen das auch du lebst, Vater.“ sagte Semjon schnaufend, da ihm Ilja allmählich die Luft nahm. „Ich hatte dich in den Armen,“ begann Ilja mit schmerzvoller Stimme. „Ich sah Dich. Du warst Tod.“ Semjon begriff gar nichts. Er sah seinen Vater ungläubig an. „Wieso Tod?“ fragte Semjon stirnrunzelnd. „Die Aussichtsplattform.“ sagte Ilja beschwörend. „Ich war nicht auf der Aussichtsplattform als der Orkflieger einschlug, Vater.“ sagte Semjon, in der Hoffnung seinen Vater aufzuklären. „Aber ... ich habe dein Namenschild an deiner Brust gesehen.“ sagte Ilja verwirrt. Semjon wurde plötzlich klar wieso er für Tod erklärt wurde. „Vater, bevor ich die Aussichtsplattform verließ habe ich meine Jacke dem alten Juke gegeben.“ sagte Semjon mit klarem und zugleich traurigen Ton. Denn nun wusste er das sein alter Freund von ihnen gegangen war.

Natürlich. Die Jacke! Semjon hatte seine Jacke ausgezogen. Auf der auch sein Namensschild war. Ilja erkannte, dass er nicht seinen Sohn vorhin in den Händen hielt, sondern den der Semjons Jacke an hatte. Ilja spürte wie das Leben wieder in ihn kroch. Wie oft war er schon fast Tod gewesen, nur um dann wieder auf ein Neues zum Leben zu erwachen!? Wieder war er dem Tod entronnen. Wieder erwachte er zu neuem Leben. So wie es immer war, so wie es ist und ...

Für alle Ewigkeit!

by Christoph Sewerin 15.10.2006