Für alle Ewigkeit
- Der Mondschein -
Und wenn er in den Himmel kommt
wird er zu Petrus sagen;
„Ein weiterer Soldat meldet sich aus der Hölle!“
Alles was noch laufen und stehen konnte war auf den Beinen. Selbst die lahmen krochen zu den Schießscharten, nur um wenigsten einen letzten Schuss Richtung Feind abfeuern zu können. Wenigstens einen dieser Missgeburten in die Hölle zurückschicken. Wo man hin sah, nichts als Soldaten die sich für die bevorstehende Schlacht wappneten. Die Geschützbatterien wurden bis zum Anschlag mit Munition vollgestopft. die schweren Munitionsbehälter der Bolter wurden ächzend herbei geschafft. Die Energieversorgung der Laserkanonen überprüft. Die Maschinenkanonen ausgerichtet und feuerbereit gemacht. Die Motoren der Panzer und Sentinels heulten drohend auf! Es konnte losgehen!
Ilja schritt zielsicher in Richtung seines Kommandobunkers. Es war ein riesiger Brocken Beton. Ein paar Einbuchtungen, hier und da ein kleiner Schlitz und genau in der Mitte auf dem Dach seine Aussichtsplattform. Es war zwar eine Aussichtsplattform, hatte allerdings nichts mit jenen Plattformen gemeinsam die man als Aussichtsplattformen auf beliebten Ausflugszielen kennt. Es war eine große ebene Betonfläche. Es war sein zu Hause! Von hier aus befehligte er seine Truppen! Von hier aus siegte und kämpfte er! Ilja betrat die Aussichtsplattform. Links und rechts standen zwei imposante Zwillingsgeschütze. In der Mitte das übergroße Flak, das mit seinen suchenden Scheinwerfern den Himmel abtastete. Hier und da stand einer seiner Soldaten. Bereit zum Kampf! Er schritt zur vordersten Brüstung und blickte durch das fest installierte Fernglas. Nichts! Noch nichts! Nichts als Dunkelheit und langsam dahinkriechende Rauchschwaden!
„Oberst Eden! Unsere Späher haben Sichtkontakt zum Feind!“ sprach einer der Soldaten, der hinter einem der Funkgeräte vergruben saß. „Bestätigen!“ antwortete Ilja befehlerisch. Der Soldat sprach wieder in das Funkgerät. „Direkter Vorstoß! Vorrückende Infanterie und leicht bis schwer gepanzerte Fahrzeuge!“ sprach der Funker nach kurzem zuhören. „Geschwindigkeit?“ sagte Ilja mehr fordernd als fragend. Wieder sprach der Funker mit seinem weit entfernten Gegenüber. „Feind nähert sich mit normaler bis schneller Geschwindigkeit auf breiter, aber unterbrochener Front!“ antwortete der Funker fast schon mechanisch. „Alles gefechtsbereit machen! Verbinden sie mich mit Hauptmann Juas!“ sagte Ilja nach kurzer Bedenkpause. „Die Außenposten sollen sich Sektor 2 zurückziehen!“ sagte er stirnrunzelnd und nachdenklich zu einem der anderen Funker, als er suchend in die Nacht blickte.
Vor ihm senkte sich das Tal, herab von dem kleinen Berg auf dem er stand, in die Ebene in der er vor kurzem noch gelegen hatte. Sollen sie kommen! Sollen sie ruhig kommen! Er erwartete sie schon! Sehnsüchtig! Sein Blick schweifte über die unzähligen Bunkeranlagen, Schützengräben und Geschützstellungen. Alles wartete auf das Zeichen das es losgeht! Alles wartete auf den ersten Schuss! Auf das erste heulen eines Triebwerks! Auf das erste poltern eines Panzers! An den unteren Schützengräben begannen, die nun aufgesteckten Bajonette, hier und da das Scheinwerferlicht zu reflektieren.
Plötzlich herrschte stille! Bedrückende Stille! Die Luft knisterte vor Anspannung! Ilja stieg ein vertrauter Geruch in die Nase. Angst! Ja, er roch sie wieder. Die Angst all derer die um das Leben von sich und ihrer Liebsten bangten. Jetzt war die Zeit in der unzählige Gebete gen Himmel emporstiegen. In der Hoffnung erhört zu werden. Der Tod kann warten!
„Oberst Eden! Die Verbindung mit Hauptmann Juas steht!“ sprach der Funker von hinten zu ihm. Ilja drehte sich auf dem Absatz um und nahm das Funkgerät in die Hand. „Hauptmann Juas?“ fragte er, als ob vielleicht nicht doch jemand anderes in der Leitung sein könnte. „Ja, hier Juas! Was gibt es Oberst?“ kam leicht rauschend und mit leisem knacken als Antwort. „Sind ihre Mörsertrupps in Bereitschaft?“ fragte Ilja fordernd, da er nichts anderes als ein „Ja, Oberst!“ erwartete. „Ja Oberst! Voll einsatzbereit! Ihr Befehl?“ antwortete der Hauptmann, wobei er Ilja die folgende Frage schon vorwegnahm. „Alles auf Sektor 1 - G9 bis J13 ausrichten!“ kam der prompte Befehl! „Ja, Oberst!“ „Warten sie auf mein Kommando!“ „Ja, Oberst!“
Ilja gab das Funkgerät dem Funker zurück. Er würde diese Bastarde in ihre Moleküle zerlegen! Semjon betrat die Plattform. Ilja Sah ihn gleichgültig an! Er kam auf ihn zu. „Funker meldet sich zum Dienst!“ sprach er meldend. „Wegtreten Soldat!“ antwortete Ilja formal. Semjon ging langsam zu den anderen Funkern, welche ihn begrüßten und nach seinen Verletzungen fragten, die er sich beim letzten Kampf zugezogen hatte. „Er sollte nicht hier sein!“ dachte Ilja während er wieder zu seinem Fernglas schritt.
Die Nacht wahr angenehm Kühl und der leichte Wind blies die Rauchschwaden gegen den Berg. Sie zwängten sich kurze Zeit in das kleine Tal, machten kehrt und wurden gen Osten hinfortgeweht. Es wahr beruhigend ihnen zuzusehen. Zumindest wenn man von der heranrollenden Gefahr absah. Der Himmel war pechschwarz! Kein einziger Stern funkelte ihnen entgegen. Es schien als könnten sie das bevorstehende Gemetzel nicht mit ansehen. Wollten es nicht schon wieder mit ansehen!
„Funker! Entfernung und Geschwindigkeit!“ forderte Ilja ohne sich zum Funkstand umzudrehen. „Sektor 1 wird in Kürze erreicht! Geschwindigkeit konstant!“ kam nach kurzem Funkverkehr als Antwort. „Sagen sie Hauptmann Juas, die Mörser sollen sich bereit machen!“ sprach er drohend Richtung Horizont. Der Funker begann mit der Übermittlung. „Oberst Eden! Hauptmann Silja bittet um Anweisung!“ Silja! Dieser ungeduldige Hitzkopf. Währe er nicht der Beste Panzerkommandant den Ilja je gesehen hat, würde er ihn mit Freude hinauskomplimentieren. Doch auch wenn der junge Hauptmann den Drang nach unüberlegtem und zu frühem Handeln verspürte, so war er dennoch von unschätzbarem Wert für Ilja.
„Er soll warten!“ antwortete Ilja kurz. Der Funker gab die Nachricht durch. Das würde Silja zwar nicht passen und wahrscheinlich würde er jetzt in seinem Panzer vor Wut kochen. Aber das war Ilja im Moment egal. Er musste eben noch warten. Er musste lernen zu warten um dann im Richtigen zuzuschlagen. „Er soll sich mit Hauptmann Brius in Verbindung setzten!“ sagte Ilja befehlerisch. „Hauptmann Silja soll seine Panzer hinter Hauptmann Brius Sentinels aufreihen!“ fügte er hinzu. „Das ist ein Befehl!“ sagte er um folgende Fragen, von Seitens Siljas wegzuräumen. Der Funker tat sich an die Arbeit. Zwar würde das Silja noch weniger gefallen, aber so war der Plan. Denn Silja und Brius konnten sich von Anfang an nicht ausstehen. Sie Respektierten einander! So lange sie beide weit genug von einander entfernt waren zumindest!
„Entfernung!“ sprach Ilja und blickte durch das Fernglas. „Feind erreicht so eben Sektor 1!“ antwortete Semjon, der, da die beiden anderen Funker beschäftigt waren, nun den Befehl ausführte. Ilja zuckte unmerklich zusammen! „Geben sie mir Hauptmann Juas!“ befahl er fordernd. Semjon hantiert kurz an ein paar Knöpfen und reichte dann Ilja das Funkgerät. „Ja, Oberst!“ knackte und rauschte es aus dem Funkgerät. „Sektor 1 ist Freigegeben! Beginnen sie!“ sagte Ilja harsch. „Ja, Oberst!“ kam als Antwort, welche mit einem schon fast freudigen Tonfall unterlegt war. „Möge der Imperator mit ihnen sein!“ sagte Ilja und legte das Funkgerät beiseite. Während er zur Brüstung vorschritt hörte er noch leise die Antwort Juas; „Ja, Oberst! Möge er auch mit ihnen sein! Und allen Seelen hier!“ „Der Tod kann warten!“ dachte er zu sich!
Ilja blickte in das Dunkle Tal. Weder Sterne noch Mond noch sonst irgend etwas erleuchtete den trostlosen schwarzen Himmel. Und nichts von dem würde es heute nacht erleuchten. Doch bald würde der Mondschein kommen! Nicht vom Mond! Den hat hier schon lange keiner mehr gesehen! Nein! Es war der Mondschein des Krieges!
Ilja horchte in die Nacht. Er hörte die Motoren, die stampfenden Stiefel, das klackern der Gewehre und das Atmen jedes einzelnen Soldaten. Urplötzlich begann ein wohlbekanntes Geräusch sich zu erheben. Es glich dem Geräusch von Sektkorken die aus der Flasche schossen. Man hätte meinen können ein Fest würde beginnen, würde man dieses Geräusch nur daher kennen. Doch hier gab es nichts zu Feiern! Kein Sekt!
Die darauffolgenden unzähligen Detonationen, in der schwarzen Ebene vor ihm, bestätigte die allgemeine Vermutung! Die Mörser begann ihre Arbeit! Die kleinen Lichtblitze durchzuckten die finstere Nacht. Erst vereinzelnd und dann stetig konstanter. Bis schließlich ein Lichtblitz dem anderen folgte. Ein ohrenbetäubendes und ebenso unbeschreibliches Schauspiel begann. Die Nacht wurde heller und heller! Es schien so als ob der Mond in seiner vollen Pracht vom Himmel auf sie herabblickte. Das war der Mondschein! Wieder begann alles von vorne. So wie es immer war, so wie es ist und ...
Für alle Ewigkeit!
by Christoph Sewerin 2.10.2006
- Der Mondschein -
Und wenn er in den Himmel kommt
wird er zu Petrus sagen;
„Ein weiterer Soldat meldet sich aus der Hölle!“
Alles was noch laufen und stehen konnte war auf den Beinen. Selbst die lahmen krochen zu den Schießscharten, nur um wenigsten einen letzten Schuss Richtung Feind abfeuern zu können. Wenigstens einen dieser Missgeburten in die Hölle zurückschicken. Wo man hin sah, nichts als Soldaten die sich für die bevorstehende Schlacht wappneten. Die Geschützbatterien wurden bis zum Anschlag mit Munition vollgestopft. die schweren Munitionsbehälter der Bolter wurden ächzend herbei geschafft. Die Energieversorgung der Laserkanonen überprüft. Die Maschinenkanonen ausgerichtet und feuerbereit gemacht. Die Motoren der Panzer und Sentinels heulten drohend auf! Es konnte losgehen!
Ilja schritt zielsicher in Richtung seines Kommandobunkers. Es war ein riesiger Brocken Beton. Ein paar Einbuchtungen, hier und da ein kleiner Schlitz und genau in der Mitte auf dem Dach seine Aussichtsplattform. Es war zwar eine Aussichtsplattform, hatte allerdings nichts mit jenen Plattformen gemeinsam die man als Aussichtsplattformen auf beliebten Ausflugszielen kennt. Es war eine große ebene Betonfläche. Es war sein zu Hause! Von hier aus befehligte er seine Truppen! Von hier aus siegte und kämpfte er! Ilja betrat die Aussichtsplattform. Links und rechts standen zwei imposante Zwillingsgeschütze. In der Mitte das übergroße Flak, das mit seinen suchenden Scheinwerfern den Himmel abtastete. Hier und da stand einer seiner Soldaten. Bereit zum Kampf! Er schritt zur vordersten Brüstung und blickte durch das fest installierte Fernglas. Nichts! Noch nichts! Nichts als Dunkelheit und langsam dahinkriechende Rauchschwaden!
„Oberst Eden! Unsere Späher haben Sichtkontakt zum Feind!“ sprach einer der Soldaten, der hinter einem der Funkgeräte vergruben saß. „Bestätigen!“ antwortete Ilja befehlerisch. Der Soldat sprach wieder in das Funkgerät. „Direkter Vorstoß! Vorrückende Infanterie und leicht bis schwer gepanzerte Fahrzeuge!“ sprach der Funker nach kurzem zuhören. „Geschwindigkeit?“ sagte Ilja mehr fordernd als fragend. Wieder sprach der Funker mit seinem weit entfernten Gegenüber. „Feind nähert sich mit normaler bis schneller Geschwindigkeit auf breiter, aber unterbrochener Front!“ antwortete der Funker fast schon mechanisch. „Alles gefechtsbereit machen! Verbinden sie mich mit Hauptmann Juas!“ sagte Ilja nach kurzer Bedenkpause. „Die Außenposten sollen sich Sektor 2 zurückziehen!“ sagte er stirnrunzelnd und nachdenklich zu einem der anderen Funker, als er suchend in die Nacht blickte.
Vor ihm senkte sich das Tal, herab von dem kleinen Berg auf dem er stand, in die Ebene in der er vor kurzem noch gelegen hatte. Sollen sie kommen! Sollen sie ruhig kommen! Er erwartete sie schon! Sehnsüchtig! Sein Blick schweifte über die unzähligen Bunkeranlagen, Schützengräben und Geschützstellungen. Alles wartete auf das Zeichen das es losgeht! Alles wartete auf den ersten Schuss! Auf das erste heulen eines Triebwerks! Auf das erste poltern eines Panzers! An den unteren Schützengräben begannen, die nun aufgesteckten Bajonette, hier und da das Scheinwerferlicht zu reflektieren.
Plötzlich herrschte stille! Bedrückende Stille! Die Luft knisterte vor Anspannung! Ilja stieg ein vertrauter Geruch in die Nase. Angst! Ja, er roch sie wieder. Die Angst all derer die um das Leben von sich und ihrer Liebsten bangten. Jetzt war die Zeit in der unzählige Gebete gen Himmel emporstiegen. In der Hoffnung erhört zu werden. Der Tod kann warten!
„Oberst Eden! Die Verbindung mit Hauptmann Juas steht!“ sprach der Funker von hinten zu ihm. Ilja drehte sich auf dem Absatz um und nahm das Funkgerät in die Hand. „Hauptmann Juas?“ fragte er, als ob vielleicht nicht doch jemand anderes in der Leitung sein könnte. „Ja, hier Juas! Was gibt es Oberst?“ kam leicht rauschend und mit leisem knacken als Antwort. „Sind ihre Mörsertrupps in Bereitschaft?“ fragte Ilja fordernd, da er nichts anderes als ein „Ja, Oberst!“ erwartete. „Ja Oberst! Voll einsatzbereit! Ihr Befehl?“ antwortete der Hauptmann, wobei er Ilja die folgende Frage schon vorwegnahm. „Alles auf Sektor 1 - G9 bis J13 ausrichten!“ kam der prompte Befehl! „Ja, Oberst!“ „Warten sie auf mein Kommando!“ „Ja, Oberst!“
Ilja gab das Funkgerät dem Funker zurück. Er würde diese Bastarde in ihre Moleküle zerlegen! Semjon betrat die Plattform. Ilja Sah ihn gleichgültig an! Er kam auf ihn zu. „Funker meldet sich zum Dienst!“ sprach er meldend. „Wegtreten Soldat!“ antwortete Ilja formal. Semjon ging langsam zu den anderen Funkern, welche ihn begrüßten und nach seinen Verletzungen fragten, die er sich beim letzten Kampf zugezogen hatte. „Er sollte nicht hier sein!“ dachte Ilja während er wieder zu seinem Fernglas schritt.
Die Nacht wahr angenehm Kühl und der leichte Wind blies die Rauchschwaden gegen den Berg. Sie zwängten sich kurze Zeit in das kleine Tal, machten kehrt und wurden gen Osten hinfortgeweht. Es wahr beruhigend ihnen zuzusehen. Zumindest wenn man von der heranrollenden Gefahr absah. Der Himmel war pechschwarz! Kein einziger Stern funkelte ihnen entgegen. Es schien als könnten sie das bevorstehende Gemetzel nicht mit ansehen. Wollten es nicht schon wieder mit ansehen!
„Funker! Entfernung und Geschwindigkeit!“ forderte Ilja ohne sich zum Funkstand umzudrehen. „Sektor 1 wird in Kürze erreicht! Geschwindigkeit konstant!“ kam nach kurzem Funkverkehr als Antwort. „Sagen sie Hauptmann Juas, die Mörser sollen sich bereit machen!“ sprach er drohend Richtung Horizont. Der Funker begann mit der Übermittlung. „Oberst Eden! Hauptmann Silja bittet um Anweisung!“ Silja! Dieser ungeduldige Hitzkopf. Währe er nicht der Beste Panzerkommandant den Ilja je gesehen hat, würde er ihn mit Freude hinauskomplimentieren. Doch auch wenn der junge Hauptmann den Drang nach unüberlegtem und zu frühem Handeln verspürte, so war er dennoch von unschätzbarem Wert für Ilja.
„Er soll warten!“ antwortete Ilja kurz. Der Funker gab die Nachricht durch. Das würde Silja zwar nicht passen und wahrscheinlich würde er jetzt in seinem Panzer vor Wut kochen. Aber das war Ilja im Moment egal. Er musste eben noch warten. Er musste lernen zu warten um dann im Richtigen zuzuschlagen. „Er soll sich mit Hauptmann Brius in Verbindung setzten!“ sagte Ilja befehlerisch. „Hauptmann Silja soll seine Panzer hinter Hauptmann Brius Sentinels aufreihen!“ fügte er hinzu. „Das ist ein Befehl!“ sagte er um folgende Fragen, von Seitens Siljas wegzuräumen. Der Funker tat sich an die Arbeit. Zwar würde das Silja noch weniger gefallen, aber so war der Plan. Denn Silja und Brius konnten sich von Anfang an nicht ausstehen. Sie Respektierten einander! So lange sie beide weit genug von einander entfernt waren zumindest!
„Entfernung!“ sprach Ilja und blickte durch das Fernglas. „Feind erreicht so eben Sektor 1!“ antwortete Semjon, der, da die beiden anderen Funker beschäftigt waren, nun den Befehl ausführte. Ilja zuckte unmerklich zusammen! „Geben sie mir Hauptmann Juas!“ befahl er fordernd. Semjon hantiert kurz an ein paar Knöpfen und reichte dann Ilja das Funkgerät. „Ja, Oberst!“ knackte und rauschte es aus dem Funkgerät. „Sektor 1 ist Freigegeben! Beginnen sie!“ sagte Ilja harsch. „Ja, Oberst!“ kam als Antwort, welche mit einem schon fast freudigen Tonfall unterlegt war. „Möge der Imperator mit ihnen sein!“ sagte Ilja und legte das Funkgerät beiseite. Während er zur Brüstung vorschritt hörte er noch leise die Antwort Juas; „Ja, Oberst! Möge er auch mit ihnen sein! Und allen Seelen hier!“ „Der Tod kann warten!“ dachte er zu sich!
Ilja blickte in das Dunkle Tal. Weder Sterne noch Mond noch sonst irgend etwas erleuchtete den trostlosen schwarzen Himmel. Und nichts von dem würde es heute nacht erleuchten. Doch bald würde der Mondschein kommen! Nicht vom Mond! Den hat hier schon lange keiner mehr gesehen! Nein! Es war der Mondschein des Krieges!
Ilja horchte in die Nacht. Er hörte die Motoren, die stampfenden Stiefel, das klackern der Gewehre und das Atmen jedes einzelnen Soldaten. Urplötzlich begann ein wohlbekanntes Geräusch sich zu erheben. Es glich dem Geräusch von Sektkorken die aus der Flasche schossen. Man hätte meinen können ein Fest würde beginnen, würde man dieses Geräusch nur daher kennen. Doch hier gab es nichts zu Feiern! Kein Sekt!
Die darauffolgenden unzähligen Detonationen, in der schwarzen Ebene vor ihm, bestätigte die allgemeine Vermutung! Die Mörser begann ihre Arbeit! Die kleinen Lichtblitze durchzuckten die finstere Nacht. Erst vereinzelnd und dann stetig konstanter. Bis schließlich ein Lichtblitz dem anderen folgte. Ein ohrenbetäubendes und ebenso unbeschreibliches Schauspiel begann. Die Nacht wurde heller und heller! Es schien so als ob der Mond in seiner vollen Pracht vom Himmel auf sie herabblickte. Das war der Mondschein! Wieder begann alles von vorne. So wie es immer war, so wie es ist und ...
Für alle Ewigkeit!
by Christoph Sewerin 2.10.2006