32 oder 64 bit?

SHOKer

Mentor der flinken Federn
03. Februar 2006
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Also ich habe mich kürzlich entschlossen, mir Windows 7 Professional für mein Laptop zuzulegen. Bisher ist Vista Home 64 bit drauf.

Mein Problem ist folgendes: Das Laptop hat 4GB Arbeitsspeicher, deshalb auch bisher 64 bit. Mehr ist angeblich nicht möglich, hab ich auhc nicht vor. Allerdings sind ja die Adressierungen bei 64bit-System doppelt solang und verbrauchen doppelt so viel Speicherplatz. Das heißt, ich habe im Prinzip 4 Gb, die so genutzt werden wie 2 GB bei einem 32bit-System, oder?

Meine Frage ist nun: Irre ich mich in der Hinsicht? Oder allgemein: Wäre es sinnvoller, die 3 GB mit einem 32bit-System zu nutzen (auf dem im Allgemeinen die meisten Programme besser laufen) oder sollte man wirklich auf 64bit setzen, um die 4GB auszuschöpfen?

Hab vor, mit die billigere OEM-Variante zu kaufen, da muss man sich ja vorher für eins entscheiden, sonst würd ich es selbst ausprobieren. Auch dazu die Frage: Ist diese fehlende Wahlmöglichkeit eigentlich der einzige Unterschied zur Vollversion? Oder handel ich mir noch irgendwelche anderen NAchteile ein?

Wäre schön, wenn ihr mir die Fragen beantworten könntet.
 
Also wenn Du einigermaßen neue Hardware hast, sehe ich eigentlich keinen Grund nicht auf 64-Bit zu gehen.
Bei dieser Adressierungsgeschichte lasse ich hier lieber die Experten ran, bin mir aber ziemlich sicher daß es nicht so ist, daß 4 GB bei 64 Bit schlechter genutzt werden als unter 32-Bit.

Ich hab unter Win 7 64 Bit noch kein einziges Programm gefunden was irgendwie schlechter läuft als mit 32 Bit. Auf dem Gebiet hat sich in den letzten paar Jahren sehr viel getan.
 
😉 das mit der Adressierung klingt vll komisch, aber mit einem 32 Bit-Betriebsystem kannst du nur bis zu maximal 4GB Adressieren
Da aber Adressbereiche für deine PCI-Karten, Prozessoren, WLAN Karte etc benötigt werden, bleiben ungefähr Adressbereiche für 3.2 GB Arbeitsspeicher adressierbar (bei einem 32 Bit System). Die restlichen 0,8 GB fallen untern Tisch.

Im Grund benötigt man ein 64 Bit Betriebsystem ab 4GB Ram, um einen größeren Adressierungbereich zu haben und somit mehr Speicher ansprechen zu können, und die 64 Bit steht nur für die Anzahl der Adressierungbits, und das ganze hat dann relativ wenig mit Speicherverbauch im eigentlich Sinne zu tun.

Also werden durch 64 Bit Betriebsysteme nicht plötzlich Speicher mehr oder weniger, sonder der physikalisch maxima mögliche Speicher kann nur komplett adressiert werden oder (mit einem 32 Bit System) eben nicht.

Nachtrag:
32Bit (32 Stellen aus Nullen und Einsen zur Adressierung) ergeben 2^32 mögliche Adressen, also bis zu 4 GByte.
64Bit (64 Stellen aus Nullen und Einsen zur Adressierung) ergeben 2^64 mögliche Adressen, also bis zu 2251799813685248 GByte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist das mit der Grenze bei 32 bit schon klar, deshalb frag ich ja überhaupt. Ich weiß, dass ich dann nur 3 GB zur Verfügung hätte.

Die Frage ist halt: Ein System, das mit 64bit adressiert, braucht doch logischerweise mehr Speicherplatz für dieselben Aufgaben (liest man immer wieder und ich habs bei meinem Vista auch gemerkt, dass da meist sehr viel voll war). Deshalb ist halt die Frage, ob es nicht im Endeffekt effizienter wäre, die 3 GB bei einem 32bit-System zu nutzen statt der 4gb bei einem 64bit-System.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn du auf deinem System von XP aus Vista umsteigst, dann ist das klar das es langsamer wird, das liegt aber am Betriebsystem Vista, welche sehr viel höhere Ansprüche an die Hardware hat.
Bei Windows 7 sind die Ansprüche sehr viel niedriger (nicht ganz das Niveau von XP aber beinahe).
Dich hat als dein Betriebssystem ausgebremst nicht die Hardware würde ich sagen.
Wenn der PC langsam ist, entmüll ihn mal, oder setzt ihn neu auf, das tut ihm gut 😛
 
Es geht nicht darum, dass mein System langsam ist. Das ist es zwar auch, dass das andere Ursachen hat, weiß ich aber selbst.

Meine Frage ist ja eine völlig andere. Ich will das System ja ohnehin neu aufsetzen, u.a. dazu kauf ich mir ja Win 7. Die Frage ist einfach nur, welches mir mehr bringen würde.
 
4-gb-systeme sind eigentlich ein grenzfall. mit vista und win7 besitzt du eine funktion genannt PAE (physical adress extention). damit kannst du zwar vom namen her ein 32-bit-system, praktisch aber ein 36-bit-system mit dem du bis zu 8 gb speicher adressieren kannst.

und ja, bei einem 64-bit-system kann es (je nach anzahl und art der laufenden prozesse) durchaus enger auf 4gb ram werden als mit einem 32-bit-system.

auch bei 6gb ram kann es von fall zu fall drauf ankommen... es gibt durchaus mögliche einsatzbereiche wo 32bit mit 4 gb zumindest gleich performant arbeiten.

aber da der trend ja auf immer mehr ram geht, auch bei mainstream-rechnern ausm saturn/mediamarkt oder was auch immer, würde ich mit immer eine 64-bit-version zulegen. 32-bit ist ja im grunde jetzt schon tot, wer nen komplettrechner kauft, bekommt 64 bit ja direkt mitgeliefert ohne sich entscheiden zu müssen und wer seinen rechner selber zusammenschraubt, der wird wahrscheinlich sowieso richtung 8 oder gar 12 gb ram zur zeit schielen, 4 gb gelten ja heute eigentlich schon als minimalkonfiguration...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, du hast schon recht. Problem bei mir war halt, dass der Laptop soweit ich weiß, gar nicht mehr als 4GB aufnehmen kann.

Ich habe aber nochmal mit meinem Vater gesprochen, selbst Informatiker, und der meinte, das mit den größeren Speicheradressierungen würde so nicht stimmen. Und von daher habe ich mir jetzt erstmal für das 64bit-System entschieden. Falls ich nicht noch auf sehr überzeugende Gegenargumente stoße 😉

Stimmt aber schon, 64bit ist mehr und mehr Standard. Bei Vista vielleicht noch nicht so, aber soweit ich gehört habe, soll das bei Win7 ja besser umgesetzt worden sein und es auch inzwischen mehr kompatible Programme geben.

Trotzdem erstmal danke für die Antworten.

Und wie ist das mit OEM- / Systembuilder-Versionen von Win7? Hat da jemand Erfahrungen? Müsste eigentlich völlig identisch sein, oder?
 
Hier gabs mal ne Statistik, wo TomsHardware mal nachgeschaut hat, wie schlimm denn der Mehrverbrauch vom Arbeitspeicher durch die größere Adressierung ist:
014_chart_memusage_swap.png

Und wie man sieht, lohnt es eigentlich ab 4GB nicht mehr noch 32bit zu fahren.
Was fehlt ist 3GB in der Ansicht, da viele Komplettsysteme zu Zeiten von Vista und 64bit mit 3GB Ram verkauft wurden, damit der Kunde sich nicht verarscht gefühlt hat, wenn sein 32bit System zu wenig anzeigt.
Aber die System haben dann auch keinen Dualchannel und sind dementsprechend eh nicht zu empfehlen.
 
Aber die System haben dann auch keinen Dualchannel und sind dementsprechend eh nicht zu empfehlen.

Zunächst mal bietet Dual Channel kaum die Mehrleistung, die sich viele davon versprechen (der Unterschied ist vielleicht messbar, aber nicht spürbar), zum anderen ist es bei 3 GB kein Problem Dual Channel zu fahren: 2 x 1GB und 2 x 512MB.

Mich würde mal so eine Tabelle von Windows 7 interessieren, gerade in dem Bereich sollte die 64Bit Version ja angeblich deutlich verbessert worden sein.
 
Hier gabs mal ne Statistik, wo TomsHardware mal nachgeschaut hat, wie schlimm denn der Mehrverbrauch vom Arbeitspeicher durch die größere Adressierung ist:

Und wie man sieht, lohnt es eigentlich ab 4GB nicht mehr noch 32bit zu fahren.
Was fehlt ist 3GB in der Ansicht, da viele Komplettsysteme zu Zeiten von Vista und 64bit mit 3GB Ram verkauft wurden, damit der Kunde sich nicht verarscht gefühlt hat, wenn sein 32bit System zu wenig anzeigt.
Aber die System haben dann auch keinen Dualchannel und sind dementsprechend eh nicht zu empfehlen.


ok, das überzeugt, denke ich. Vielen Dank für die Antworten. Eine Grafik für Win7 wäre natürlich noch interessanter, denn für mich ging es ja um den Umstieg auf Win7, aber ich denke, die 32/64-bit-Frage ist damit in jedem Fall geklärt.
 
@Eugel
soweit ich das damals, mit DDR1, wo Dual Channel aufkam, noch kenne. Waren es ca 15% Mehrleistung (mal mehr mal weniger). Wenn du denn ein Programm hast, was vom Speicher in der Leistung begrenzt wird, sind 15% deutlich spürbar.

Klar kann man auch 3GB im DualChannel fahren, aber ich bezog mich auf Komplettsysteme. Die haben meist OEM Boards die nur 2 Slots haben und sowas kompliziertes wird auch da sicherlich nicht verbaut sein, da ja an jeder Stelle gespaart wurde.

Aber darum ging es ja nicht.
In dem Fall, wo 32bit Vista 500MB abzwackt, verbraucht 64bit Vista lediglich 200MB mehr. Man hat also einen praktischen Mehrwert von 300MB.
Wie das bei 7 aussieht kann ich leider auch nicht sagen. Ich kannte halt nur das Bild von TomsHardware.
Bei mir läuft seit Vista ausschließlich 64bit und ich habe auch kein Programm was mich zu 32bit zwingt. Daher sehe ich allgemein keinen Sinn mehr darin, noch 32bit zu benutzen.