2. Hintergrund
Da es an eigentlichem Hintergrund zu den Ultras ja nun Satt und genug gibt, habe ich zu den speiziellen Truppen und Charakteren die in meiner Armee vorhanden sind ein par Kurzgeschichten verfasst, die ich euch natuerlich nicht vorenthalten will:
Die Suche
Die schweren metallischen Schritte hallten durch die Gänge. Bruder Aurel schritt die Korridore des Schlachtkreuzers entlang. Die zahllosen Servitoren gingen emsig ihrem Treiben nach um den riesigen Behemot am Leben zu erhalten. Sie würdigten den Meister der Reinheit keines Blickes. Wozu auch? Sie waren hirnlose Diener die lediglich ihre Aufgaben zu erledigen hatten. Traf Aurel hingegen auf andere Brüder seines Ordens, die ebenfall durch die Gänge schritten, verneigten sich diese in sichtbarer Erfurcht und gingen dann weiter. Wohin, das wusste der Ordenspriester nicht. Doch er konnte sich sicher sein, das es nichts Nutzloses war, sondern etwas sinnvolles, wie das Training oder ein Gebet. Sie waren Space Marines, die Elite der Menschheit. Sinnlosen Tätigkeiten nachzugehen lag nicht in ihrer Natur. Er dankte dem Imperator dafür, dereinst in die Reihen des Adeptus Astartes aufgenommen worden zu sein. Der Gedanke, an Bord eines imperialen Schiffes zu sein, selbst als Offizier, trieb ihm beinahe einen Schauer durch den Körper. Er war einmal auf einem Imperialen Kreuzer gewesen. Die Besatzung war gut gewesen ohne Frage! Doch wenn ihr Dienst vorbei war und sie „Landgang“ hatte, dann ging sie sabbernd ihren niederen Trieben nach. Widerwärtig!
Die „Guillimans Wille“ war das größte und mächtigste Schlachtschiff der Flotte der Ultramarines. Mit ihren zahllosen Geschützen und Lanzen konnte sie es mit jedem Gegner aufnehmen und ganze Planeten in Sekunden vernichten. Aurel resignierte. Seid 13 Monaten kreisten sie nun schon im Orbit dieses Planeten und versuchten der Tyraniden-Plage Herr zu werden. Die Inquisition hatte Bruder Cassius einen Exterminatus nahe gelegt, doch dieser weigerte sich strikt die Menschen die in den letzten Bastionen dieses Planeten einfach zu opfern. Wäre der Planet vom Chaos angegriffen worden, da war sich Bruder Aurel sicher, hätte Cassius wohl kaum gezögert. Doch Tyraniden können niemanden korrumpieren. Sie konnten nur quälen und töten! Und genau diesem Treiben wollten sie ein Ende setzen und nicht wertvolle Ressourcen für die sinnlose Hinrichtung treuer imperialer Bürger verschwenden.
„Abschaum!“ mit diesen Worten wischte sich Aurel durchs Gesicht. Er war gerade von einem weiteren Einsatz zurückgekehrt. Auch wenn er und seine Leibgarde Unmengen von Xenos vernichteten, so kam es ihm immer vor, als wenn für jedes zerfetze Alien, für jedes ausgebrannte Nest, derer zwei neue entstünden. Es war zum verzweifeln, doch sie würden nicht aufgeben! Sie waren Space Marines. Sie gaben niemals auf, zogen sich höchstens im rechten Moment zurück um kurze Zeit später umso härter zuzuschlagen.
Er streifte sich die Fleischfetzen von der tiefschwarzen Terminatorrüstung. Liebevoll polierte er das Ordenssymbol in dem kleinen Schrein auf seiner Brust. Man konnte fast sagen, er liebte seine Rüstung. Vor und nach jedem Einsatz verbrachte er normalerweise einige Stunden damit sie zu reinigen und in Gebete vertieft die wichtigen spirituellen Weihungen vorzunehmen. Dieses uralte Artefakt war ihm dereinst von der Inquisition auf Terra verliehen worden, als er zum Meister der Reinheit ernannt wurde. Es gab nicht viele die diesen Titel tragen durften. Im ganzen Orden der Ultramarines gab es ihrer nur fünf.
Er erinnerte sich noch genau wie er nach Terra pilgerte um die Segnung zu empfangen. Er sollte den Imperator sehen, doch dazu musste er zunächst den langen Weg der Gläubigen, quer durch den imperialen Palast beschreiten. Dabei trug er nur einen Lendenschurz, um dafür Sorge zu tragen, dass die Reinheit seines Geistes und nicht seine Ausrüstung ihn diesen schweren Weg meisten ließen. Nach 25 Tagen ohne Nahrung und mit nur spärlich verteilten Wasserreserven, war er dann am Thronsaal angekommen. Als sich die riesige goldene Forte öffnete, fürchtete Aurel beinahe, einen Herzstillstand zu erleiden. Dann sah er ihn, den Bewacher der Menschheit, eingebettet in seinen Thron. Eine mächtige Stimme drang in seinen Kopf, sie durchflutete ihn. Er wurde durchströmt von einem unendlichen Gefühl der Wärme und Geborgenheit als die Stimme zu ihm Sprach: „Tritt näher mein Sohn. Du bist zu mir gekommen, du hast den langen und endbährungsreichen Weg gemeistert, so will ich dich nun empfangen und dir meinen Segen schenken!“ Aurel ging auf den Thron zu und fiel auf die Knie. „Oh göttlicher Imperator! Ich bin dein treuer Diener. Das Werkzeug deines Willens!“ – „Ich weiß mein Sohn! Ich habe deine Taten stets mit Freude verfolgt. Möge mein Geist den deinen beflügeln!“ Bei diesen Worten erbebte jeder Muskel, jeder Teil von Aurels Körper „Erhebe dich Bruder Aurel! Meister der Reinheit! Verbreite meine Kunde! Strafe meine Feinde!“ Aurel stand auf und ging rückwärts aus dem Thronsaal. Als er ihn verlassen hatte, wurde er von Großinquisitor Corteaz abgefangen, der ihn einen geheimen, schnelleren, komfortableren Ausweg zeigte. Bevor er Terra schließlich verließ, überreichte ihm Corteaz die „Rüstung des Gläubigen“, eine Symbiose aus Grey Knight und Space Marine Terminatorrüstung.
Bruder Aurel stand nun vor einem großen Stahlschott welches das Symbol des Ordens zierte, umringt von Lorbeer. Auch wenn sie eher schlicht wirkte, so wusste doch jeder genau, dass hinter dieser Türe der Kommandoraum von Ordenspriester Cassius war, Meister der Reinheit, ältester und weisester aller Ordenspriester des Ordens der Ultramarines. Auch wenn sie den gleichen Rang bekleideten, so empfand Aurel dennoch eine tiefe Erfurcht und Respekt vor seinem Bruder. Er bewahrte das gesammelte Wissen des Ordens und führte seine Brüder schon seid vielen Jahrhunderten in die Schlacht. Nur wenige der ehrwürdigen Cybots konnten von sich behaupten, mehr Schlachten gesehen zu haben als Cassius. Er war der einzige noch lebende Bruder in Fleisch und Blut, der die Zeiten noch persönlich miterlebt hatte, in denen Roboute Guilliman und die anderen Primarchen noch auf Erden wandelten.
Er trat näher an die Tür und mit einem leisen zischen schob sich diese beiseite. Dann betrat er den Raum.
„Ah endlich! Bruder Aurel!“ Ein in eine längere Kutte gewandeter Mann schritt auf Aurel zu. Aurel kniete vor Cassius nieder. „Ich grüße euch Bruder Cassius!“ – „Erhebt euch mein Freund! Nun, wie ist es gelaufen? Wie hat sich Bruder Genosis gemacht?“ – „Der Apothecarius präpariert grade seine Progenuid-Drüse um sie einem der neuen Brüder einsetzen zu können. Er hat keine 10 Minuten überlebt, als wir inmitten der Haupthorde aus unserem Landraider stiegen!“ – „Das ist bedauerlich! Ich hätte mehr von Bruder Veteranen-Sergeant Genosis erwartet. In den Reihen der Veteranen hatte er stets gute Dienste geleistet.“ – „Bedauerlich?! Mit Verlaub Bruder! Es ist eine Katastrophe! Es ist schon der zweite Anführer den die 4. Kompanie innerhalb von einer Woche verloren hat. Es wird immer schwerer ihnen glaubhaft zu machen, dass es nur eine Frage der Zeit ist bis sie wieder einen Captain haben!“ Cassius betrachtete seinen aufgebrachten Bruder. Sein bionisches Auge tastete das erregte Gesicht Aurels ab. „Als Bruder Calgar euch der 4. Kompanie fest zuteilte, war dies zunächst als Notlösung gedacht, bis ein neuer Captain für die 4. gefunden würde. Der Verlust von Bruder Idaeus schmerzte uns alle sehr, aber das darf den Orden nicht bremsen! Wir müssen diesen Planeten befreien und seinen rechtmäßigen Bürgern zurückgeben!“ Diese Worte ließen keine Widerrede zu. Aurel zögerte kurz. „Wie sollen wir weiter vorgehen Bruder Cassius?“ – „Nun Bruder, die Scouts der 10. welche wir mitgenommen haben, waren nicht untätig. Sie haben das Hauptnest der Schwarmflotte auf diesem Planeten ausfindig gemacht. Soeben ist das Thunderhawk der Tyranidenkriegsveteranen im Haupthangar angekommen. Mit ihnen zusammen werdet ihr das Nest ausradieren. Der Imperator schützt!“ Mit diesen Worten legte Cassius seine Hand auf Aurels Schulter. „Möge sein Licht uns stets leiten“ Aurel drehte sich und wollte grade den Raum verlassen. „Ach und Bruder Aurel! Nehmt den 1. Trupp des 4. mit! Sie werden euch vielleicht nützlich sein!“ Die Tür schloss sich hinter Aurel. Cassius sah ihm noch kurz nach und wandte sich dann wieder seinem Gebet zu.
Veteranensergeant Antonius musterte seine Männer die vor dem Crusader in Stellung gegangen waren. „Brüder! Die Scouts der 10. haben das Hauptnest des Xenos auf diesem Planeten entdeckt. Wir werden zusammen mit Bruder Ordenspriester Aurel an unserer Seite diesen Ursprung des Abschaums auslöschen. Wir gehen vor wie gehabt. Habt ihr genug Granaten eingepackt?“ Das Grinsen auf den Gesichtern seiner Brüder und die zahlreichen Zylinderförmigen Gebilde an ihren Rüstungen machten jede verbale Antwort überflüssig „Sehr gut!“ Die 10 Marines hatten bereits in zahlreichen Schlachten gemeinsam gegen die Tyraniden gekämpft. Antonius brauchte keine weiteren Anweisungen zu geben. Er konnte sich sicher sein, dass jeder seiner Brüder wie eine gut geölte Maschine funktionieren würde sobald sie ihr Vehikel verließen. Würde überhaupt einer seiner Brüder fallen, da war er sich sicher, so würden dafür tausende des Alienabschaums das zeitliche segnen.
Die Erde erbebte unter den mächtigen Triebwerken und Antigrav-Generatoren des Thunderhawk Landungsschiffes. Unmittelbar nach seiner Landung verließen die Marines unter der Führung Aurels ihre Landungsfähre und sicherte systematisch die Umgebung. Über ihnen donnerte ein weiterer Thunderhawk vom Typ CarryAll heran und setzte den Crusader der Tyranidenkriegsveteranen ab, nur um genauso schnell wieder im Orbit zu verschwinden wie er gekommen war. Aurel musterte die Umgebung. Die „Guillimans Wille“ hatte ganze Arbeit geleistet. Im Umkreis von 5 km war nichts als zerfetztes Xenos-Fleisch und Krater zu sehen. Vor Ihnen lag der Eingang zu einem gewaltigen Höhlenkomplex. Er schätzte ab, ob die Breite des Ganges ausreichen würde, dass der Crusader Vorfahren könnte um seine Brüder hinter seinem gewaltigen Rumpf Schutz zu bieten, ohne den Weg zu versperren, falls er lahm gelegt oder gar zerstört würde, was Aurel natürlich nicht hoffte. Der Durchgang schien ihm groß genug. Er gab die Nötigen Instruktionen an seine Brüder weiter. Die Scouts sollten die Nachhut bilden, falls sie von hinten attackiert würden. Er würde gemeinsam mit den Terminatoren direkt hinter dem Landraider marschieren um im Ernstfall schnellstmöglich im Kampf zu sein.
„Bruder Captain Ambrosius! Ihr werdet zusammen mit eurem Kommandotrupp und eurem ersten Trupp zwischen den Scouts und uns gehen.“ – „Ja Bruder Ordenspriester!“ Aurel sah Ambrosius nach, wie er zu seinem Kommandotrupp ging. Sie überprüften ein letztes mal ihre Ausrüstung. Die Kompaniestandarte wehte in der leichten fast idyllisch anmutenden Brise und das Gold der Rüstung des Kompaniechampions glänzte im Licht der Sonnen dieses Systems. Ambrosius war erst kurz vor der Landung zum Captain der 4. Kompanie und als Nachfolger Genosis ernannt worden. Er war ohne Frage ein fähiger Veteran vieler Kriege, doch das war auch Genosis gewesen und er hatte nur wenige Augenblicke überlebt. Die Anforderungen an einen Captain waren eben höher als die an einen „gewöhnlichen“ Marine. Aurel schätzte die Fähigkeiten Ambrosius´ und hoffte inständig, dass er überleben würde um die 4. Kompanie zu dem Ruhm zurückzuführen, die sie unter Idaeus einst genoss.
„Also meine Brüder! Wir werden dieses Nest der Xenos nun säubern! Alles bereit?“ Die Marines seines Ordens hatten um ihn Stellung bezogen wie sie es zuvor besprochen hatten. Der mächtige Crusader welcher vor ihnen begierig darauf wartete Tod und Verderben in den Tiefen des Nestes zu verbreiten, warf seinen Motor an. „Dann los!“ In koordinierten Bewegungen bewegte sich die kleine Kolonne aus gepanzerten Kriegern auf den Eingang zu und betrat die Höhle. Sie marschierten einige Stunden, sich stets gegenseitig sichernd und nach ungewöhnlichen Dingen und Bewegungen Ausschau haltend. Nach einiger Zeit hatten sie das Zentrum des Nestes erreicht. Und es war leer.
„Verdammt! Nicht ein einzelner winselnder mieser Käfer!“ Aurel blickte sich um. Das Nest war scheinbar kurz vor Ihrer Ankunft verlassen worden. Der triefende Schleim welcher aus den Brutkammern lief war noch nicht verhärtet und der beißende Gestank lag noch immer schwer in der Luft. „Bruder Captain Ambrosius! Ihr und eure Männer werdet hier alles verminen während ich mit den anderen zurückgehe! Wenn ihr fertig seid folgt ihr. Auch wenn dieses Nest leer ist, sollten wir dafür sorgen, dass das auch so bleibt!“ – „Ja Bruder Ordenspriester!“ Ambrosius schickte sich schleunigst an den Befehlen des Ordenspriesters zu folgen und gab entsprechende Order an seine Brüder weiter. Aurel und die Terminatoren, der Crusader und die Scouts machten sich derweil bereits auf den Rückweg.
Die brüllende Sonne tänzelte auf Aurels schwarzer Rüstung als sie die Höhle wieder verlassen hatten. Er stieg in das Thunderhawk um Kontakt mit ihrem Schlachtschiff aufzunehmen. „Hier spricht Aurel! Verbindet mich mit Bruder Cassius!“ ein kurzes piepen gefolgt von etwas surren sagte ihm, dass die Verbindung aufgebaut wurde. „Hier Cassius! Was gibt es Bruder?“ – „Wir sind bis in das Herz des Nestes vorgedrungen und nicht ein einziger mieser Xenos ist mir unter meine Energiefaust gekommen. Es scheint kurz vor unserer Ankunft verlassen worden zu sein.“ Nach einer kurzen Pause antwortete Cassius „Das ist bedauerlich. Scheinbar haben die Tyraniden diesen Planeten verlassen. Kehrt zum Schiff zurück! Ich habe etwas mit euch zu besprechen!“
Aurel stand wieder vor der schweren Panzertür. Er hielt kurz inne, dann trat er ein. Diesmal begegnete ihm Cassius nicht wie gewohnt in einer Kutte, sondern war vollständig in seine Servo-Rüstung gehüllt. Sein bionisches Auge musterte Aurel kurz. „Nun Bruder, ihr fragt euch sicherlich weshalb ich mein Rüstzeug angelegt habe. Ich will es euch sagen mein Freund.“ Mit einem Wink führte er Aurel zu einem Holofeld herüber, auf dem eine Karte projiziert wurde. Aurel sah eine Stadt, eine zerstörte Stadt die durch zahllose Kämpfe gezeichnet schien. Er kannte diese Stadt. Er hatte schon des Öfteren in den Archiven des Ordens Bilder von ihr gesehen, doch auf diesen war es eine blühende Metropole, die stets in geschäftiges Treiben gehüllt war. Diese Bilder hatten so wenig mit der vernichteten Einöde zu tun, die er dort sah. Und doch, das was da vor ihm lag war Vogen. „Wir befinden uns auf direktem Weg nach Khai Zhan. Die Imperialen Truppen in diesem Sektor hatten versucht das Chaos ein für allemal aus Vogen zu vertreiben. Doch der Versuch schlug fehl. Nun soll es eine letzte große Offensive geben. Wir werden daran teilnehmen. Ihr werdet daran teilnehmen!“ Cassius sah Aurel jetzt direkt an „Bruder! Ich übertrage euch den Befehl über unsere Truppen auf Vogen. Ihr wisst worum es geht nehme ich an?! Ihr wisst von dem Artefakt was unser göttlicher Primarch dereinst in den Katakomben des Palace of Peace versteckte?!“ Aurel nickte. Er hatte die Aufzeichnungen studiert. Er hatte gelesen, dass Roboute Guillimane, als er noch im Diesseits wandelte, ein mächtiges Artefakt, welches er während des großen Bruderkrieges in einem abgelegenen Spiralarm den Chaosmächten entreißen konnte, in den verwundenen Katakomben unter dem Regierungsgebäude versteckt hatte. „Hat das Chaos bereits danach gesucht?!“ – „Soweit wir wissen ja! Aber ohne die Pläne aus unserem Archiv ist es fast unmöglich das Versteck zu finden. Die imperialen Späher berichteten, dass Fabius Gallus die Chaos Truppen anführt. Aurel! Ihr wisst, dass das Artefakt dem Chaos niemals in die Hände fallen darf! Ansonsten ist dieser Teil des Imperiums verloren!“ Aurel schaute Cassius bestätigend an „Sie werden es nicht bekommen. Wir werde bis zum letzten Mann kämpfen!“ Cassius legte seine Hand auf Aurels Schulter. „Viel Glück alter Freund! Der Imperator sei dein Schild“ – „Der Imperator schützt!“ Mit diesen Worten verließ Aurel die Gemächer des obersten Ordenspriesters, um sich in seine eigenen zurück zu ziehen und sich mit Gebeten auf die bevorstehenden Kämpfe vorzubereiten.
Das wilde wuseln im Kommandobunker wechselte ständig von Hektik über Euphorie zu nüchternem Realismus. Die Kommandeure der auf Vogen stationierten Verbände gestikulierten wild um sich und diskutierten, welche Vorgehensweise die bessere sei. Allen voran Hauptmann Longstreet, der das Oberkommando in diesem Sektor hatte. Das Schott des Kommandobunkers glitt beiseite. Im Raum wurde es augenblicklich still. In der Tür stand ein schwarz gerüsteter Krieger. Er passte kaum durch die Türe. Zielstrebig stapfte er auf Longstreet zu. Stellenweise wurde seine tiefschwarze Rüstung von Blau weißen Insignien unterbrochen. „Bruder Hauptmann Longstreet? Ich bin Aurel, Meister der Reinheit und Ordenspriester der Legio Ultra. Wir werden euch in diesem Kampf beistehen.“ Longstreet musterte den Ordenspriester „Nun mein Freund! Ihr dürft es mir nicht übel nehmen wenn ich euch sagen muss, dass mein Vertrauen in euch und eure gut gepanzerten Freunde nicht gerade hoch ist, denn wir sollten ursprünglich von den Space Wolves unterstützt werden. Die sind aber nie aufgetaucht, was unsere Chancen und die Moral meiner Männer nicht grad gehoben hat!“ Aurel trat näher an den Hauptmann heran. Die anderen Offiziere starrten gefesselt auf die beiden. Der Ordenspriester nahm seinen Helm hab und hielt ihn unter seinem linken Arm fest. „Nun Hauptmann, ihr wisst, dass ich euch für diese blasphemischen Worte töten könnte! Bedenkt aber, dass die Space Wolves sich vom Codex Astartes, dem heiligen Werk unseres Primarchen, abgewandt haben um ihre eigenen Methoden zu finden. Erspart mir also bitte diese beleidigenden Vergleiche! Seid versichert…“ Mit diesen Worten bewegte sich seine gepanzerte Faust auf Longstreet zu. Einer der Offizier versuchte unbemerkt an seine Laserpistole zu gelangen, doch noch ehe sich seine Hand um den Griff der Waffe schloss, schlug Aurels Helm ihn nieder und er lag bewusstlos am Boden. Die anderen Offiziere standen wie angewurzelt da. „ … dass die Legio Ultra ihre Brüder im Glauben nicht im Stich lassen wird!“ Mit diesen Worten öffnete sich Aurels Hand und er reichte sie Longstreet. Dieser ergriff sie und lachte lautstark als er sah wie der niedergestreckte Offizier wieder zu sich kam. Danach wandten sich beide dem Planungstisch zu und Longstreet erläuterte Aurel die bisherige Planung.
Aurel saß auf einem Trümmerstück vor dem Kommandobunker und starten in den sternenklaren Himmel Vogens. Morgen also sollte sie beginnen, die alles entscheidende Schlacht. Er hatte den Ausführungen Longstreets lange zugehört. Seine Pläne waren hervorragend und wohl durchdacht. Die Informationen die Aurel über sein planerisches Genie bekommen hatte waren nicht übertrieben gewesen. Aber reichten diese Pläne wirklich? Waren sie wirklich ausreichend, um eine schier endlose Masse bloßer Blasphemie zu bezwingen? Bei einigen Ideen die Longstreet ihm mitteilte musste Aurel seufzen, da sie so gar nicht den Interpretationen des Codex Astartes entsprachen. Aber Aurel war auch weise genug zu wissen, dass er Kompromisse eingehen und sich auf die speziellen Charakteristika der teilnehmenden imperialen Verbände einlassen musste.
Doch trotz all dieser Vernunft, trotz all seiner Erfahrung hatte Aurel ein ungutes Gefühl. Er spürte, dass Fabius Gallus nicht derjenige war der die ketzerischen Fäden in dieser Schlacht ziehen würde. Nein! Da war noch jemand anderes. Jemand weitaus mächtigeres. Er konnte seine Anwesenheit förmlich spüren.
„Abbadon“ sprach eine vertraute Stimme und im gleichen Moment legte sich eine gepanzerte Hand auf Aurels Schulter. Er brauchte nicht zu schauen wer es war, denn er spürte es. Die Person der die Hand gehörte hatte es ihm im Geiste gesagt.
„Manchmal macht ihr mir Angst Bruder Conatius. Ihr solltet eure psionischen Fähigkeiten im Zaum halten wenn ihr verhindern wollt, dass die Chaos Hexer eher als euch lieb ist von eurer Ankunft erfahren.“ Stand auf und drehte sich um. Er blickte seinem Bruder nun direkt in die Augen. Sie brannten vor Glauben und Entschlossenheit. Das taten sie immer. Conatius war einst selbst Ordenspriester und er hätte es sicherlich mit Leichtigkeit zu einem Meister der Reinheit gebracht, wenn der Orden seine psionischen Fähigkeiten nicht früh genug entdeckt hätten. Nun war er Epistolarius und in seinem Rang stand über ihm nur noch Bruder Tigurius selbst.
Conatius stützt sich auf seine mächtige Psihellebarde. „Sorgt euch nicht Bruder. Vertraut auf den einen, unseren Gottimperator! Er wird uns leiten! Immer!“ – „Ihr habt recht Bruder. Mit seiner Hilfe werden wir sie strafen. Kein einziger Ketzer soll Gnade erhalten. Keiner dieser Haeretiker soll Vogen lebend verlassen!“
Als er die Augen oeffnete blickte er in zahllose Aperaturen die an ihm herumwerkelten und seine Wunden pflegten. "Endlich Bruder Aurel! Ihr seid wach! Wie fuehlt ihr euch?" - "Leer und schwach Bruder! Ihr wisst was dort unten passiert ist?" Aurel klang noch immer erschoepft, deutlich gezeichnet von dem Kampf in Vogen. "Ja! Bruder Conatius hat bereits umfangreich berichtet!" - "Conatius lebt? Dem Imperator sei dank. Sagt Bruder Apothekarius, wann denkt ihr, dass ich wieder kaempfen kann?!" Aurel sah an sich herunter. Sein Koerper war uebersaeht mit Narben und Wunden. Sein rechter Arm war bionisch wie er grad erst bemerkte. Die Faehigkeiten der Apothekarie erstaunten ihn stets aufs neue. "In ca 2 Stunden kann ich die Aperaturen entfernen. Dann ist euer Koerper wieder in der Lage selbst fuer die Heilung zu sorgen.
Als er die Kommandozentrale betrat, war er froh zu sehen, dass alle Brueder seines Kommandotrupps noch am leben wahren. Wenn sie auch deutlich gezeichnet waren von den Strapazen der Schlacht die hinter ihnen lag.
Cassius winkte Aurel heran. Dieser stellte sich neben Conatius. "Schoen euch Lebend zu sehen Bruder" erhallte es in Aurels Geist und er nickte Conatius bestaetigend zu.
"Meine Brueder, wir wollen uns keine Illusionen machen! Was dort unten auf Vogen geschehen ist, ist mit Abstand schlimmer als alles was diesen schoenen Planeten bisher heimgesucht hat. Die Truppenverbaende der Imperialen Armee sind entweder ausgeloescht oder haben desertiert! Heere von Mutanten besudeln den Boden der einst so glorreichen Stadt Vogen. Unsere Flotte ist stark getroffen und wir haben einige Schiffe verloren. Ich befuerchte uns bleibt nichts anderes uebrig als der Rueckzug.
In jedem imperialen Stab haette es nun Gemurmel und Einwaende gegeben. Doch die bedingungslose Disziplin der Ultramarines liess nur ein kurzes Nicken der Anwesenden zu. Sie alle waren sich der Tragweite dieser Entscheidung bewusst. Die Legio Ultra war das letzte Bollwerk gegen die wabernden Massen des Chaos. Doch alleine so stark geschwaecht wuerden weitere Kaempfe nur sinnlose Opfer ohne Aussicht auf Erfolg bedeuten. Auch wenn das den unwiderruflichen Untergang VOgens bedeutete mussten sie sich zurueckziehen.
Bruder Cassius wuerde der Inquisition dataillierte Nachrichten ueber die Geschehnisse und insbesondere, ueber den Verbleib der ausgesandten Grey Knights zukommen lassen. Es war nur eine Frage der Zeit bis der Exitus gegen Khai Zhan ausgesprochen und dieser Planet fuer die naechsten 300 Jahre unbewohnbar gemacht werden wuerde.
Als die Besprechung beendet war sah Aurel aus dem Fenster auf den Planeten hinab. Die Marodation schien unaufhoerlich staerker zu werden und die widerlichsten Kilometerhohen auswuechse ueberwucherten die einst so praechtigen Meere und Kontinte. Wueten schlug Aurel seine gepanzerte bionische Faust gegen die staehlernen Schiffswaende und trieb eine 5cm tiefe Beule in den Armaplaststahl. Diese Tage hatten Verrat und Scham gesehen die nicht ungesuehnt bleiben durfte. Er schwor sich nicht eher zu ruhen, ehe die Verraeter ausgeloescht waren. Alle!
Infiltratoren
Eine Geschichte zu DrStrangeloves 10. Kompanie der Ultramarines
Das leise Zischen verstummte so schnell wie es gekommen war und nur wer genau hinsah konnte schemenhaft die vier länglichen Objekte erkennen die sich rasant durch den Nachthimmel bewegten. Erst als sie ihre Ziele erreicht hatten gaben vier winzige Explosionen für einen Sekundenbruchteil ihren Standort preis.
All dies dauerte nur wenige Augenblicke und nun war es wieder genauso still wie noch vor wenigen Sekunden.
Der glimmende Halbmond stand am Himmel und die Gesänge der nachtaktiven Vögel tauchten den Dschungel von Unixis wieder in ihre trügerische Idylle.
Captain Turanis musterte aus der Deckung heraus die entstandenen Minenfelder. Die integrierte Nachtsicht seines bionischen Visorimplantates erlaubte es ihm die Szenerie taghell zu betrachten. Die gesprengten Raketenhülsen lagen zerbrochen auf dem Boden, ihre tödliche Ladung großflächig um sich verteilt.
Die Techadepten des Ordens hatten sich einmal wieder selbst übertroffen dachte Turanis. Mit einem normalen Whirlwind hätte diese Aktion ein solches Getöse veranstaltet, dass vermutlich der Hohe Rat zu Terra selbst die Explosionen gehört hätte. Doch dieser hier war anders. Seine Raketen wurden mit Druckluft aus ihren Vorrichtungen katapultiert und der spezielle Sprengstoff erzeugte eine leichte bläuliche Flamme beim sprengen der Raketen, statt der üblichen Explosion. Auch das Vehikel selbst war derart verbessert worden, dass es schon fast an Ketzerei grenzte. Mehrere Tarnvorrichtungen und etliche Schalldämpfmechanismen sorgten dafür, dass selbst Turanis manchmal innehielt, da er plötzlich neben dem Whirlwind stand ohne es vorher bemerkt zu haben.
Exzellent, dachte er bei sich. Natürlich würden selbst Orks die Minenfelder sofort an den Raketenresten und den teilweise an der Oberfläche liegenden Sprengladungen erkennen, aber das war genau der Plan. Im Morgengrauen würde eine gewaltige Explosion, welche von den Scouts sorgfältig vorbereitet war die Orks auf die Minenfelder hier am Rande der Lichtung zutreiben. Selbst Orks würden nicht dumm genug sein durch Minenfelder zu rennen und diese umgehen. Dadurch erhielten die Scharfschützen genug Zeit die Xenos zu dezimieren, bevor diese die im Dickicht wartenden Nahkampfscouts erreichten.
Soweit der Plan und bis jetzt standen die Chancen gut, dass dieser auch funktionieren würde.
Turanis sah zu seinem Kommandotrupp der hinter ihm rastete. Die meisten waren in die für Space Marines übliche Nachtruhe verfallen. Sie schliefen nie wirklich, waren stets wachsam. Niemand würde einen Space Marine im Schlaf unbemerkt überfallen können.
Anders sah das da schon bei den Scouts unter seinem Kommando aus. Sie waren noch Anwärter. Einige von ihnen würden zweifelsohne in der nächsten Zeit einer anderen Kompanie zugeteilt werden und dort, ausgerüstet mit Servorüstung und Bolter, als vollwertiger Space Marine, Tod und Verderben unter den Feinden des Imperators sähen. Doch die meisten, vor allem die vor einem Monat neu initialisierten, waren noch grüner hinter den Ohren als die Orks die ihnen bald gegenüber stehen würden und hatten noch viel zu lernen.
Turanis dachte an seine Zeit als Scout, als ein gewöhnlicher Gant ihn seines linken Auges beraubt hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er rückständige Völker und kleinere Gegner immer belächelt, fühlte sich über all jene überlegen. Doch er lernte ihre Gefahr kennen, ihre nicht zu unterschätzende Stärke. Masse!
Die Orks gegen die sie in kürze kämpfen würden waren vom gleichen Schlag und er hoffte dass seine Scouts anwenden würden was er sie gelehrt hatte. Sicher, er hatte damals Glück gehabt und ist mit einem bionischen Auge davon gekommen. Mittlerweile sah er das sogar als glücklichen Schicksalsschlag an, da dieses mittlerweile zu einem stattlichen, multifunktionalen Aggregat angewachsen war und ihm schon so manche böse Überraschung erspart hatte. Doch konnte niemand garantieren, dass seine Schützlinge genauso viel „Glück“ haben würden.
Er betrachtete Rotan, den Apothekarius seine Kommandotrupps, wie dieser sorgfältig seine Aperaturen reinigte und segnete. Wenn morgen früh jemand fallen würde, da war sich Turanis sicher, so würde Rotan nicht ruhen eher die Progenuiddrüse des Gefallenen wieder im Besitz des Ordens wäre.
Alle Mitglieder seines HQ-Trupps, Ordenspriester Mortius eingeschlossen, hatten freiwillig den verbleib in der Scoutkompanie gewählt. Wer weiß, vielleicht würde Turanis heute auf Vogen, Seite an Seite mit seinem Bruder und Freund Aurel kämpfen. Doch er hatte sich für die Scouts entschieden. Sie waren seit jeher die Zukunft eines jeden Space Marine Ordens und er sah es als seine heilige Aufgabe an diese Zukunft bestmöglich zu sichern.
Viele seiner Brüder in den Gefechtskompanien missbilligten Turanis´ Methoden als nicht Codexgerecht oder gar haeretisch, doch darum kümmerte er sich nicht. Selbst mit Bruder Meister Calgar hatte er einst eine scharfe Auseinandersetzung wegen seiner Methoden. Doch am Ende war Calgar weise genug einzusehen, dass die spezielle Aufgabe der Scouts, spezielle Methoden erforderte und übertrug ihm die Vollmacht alle ihm für nötig erscheinenden Maßnahmen durchzuführen, solange er diese mit seinem Gewissen und den Idealen des Ordens vereinbaren konnte.
Turanis schloss seine Augen. Nach einem kurzen Gebet gönnte er sich etwas Ruhe angesichts der bevorstehenden Kämpfe.
Die stählerne Klinge glitt langsam aus dem leblosen grünen Körper der beim verlassen derselbigen schlaff in sich zusammensackte. „Das war der letzte Serge!“ – „Sehr gut! Schafft die verwundeten rüber zu Bruder Rotan. Er wird sehen was er tun kann. Ich gehe derweil zu Bruder Captain Turanis.
Seine mächtige EFaust baumelte lässig an Veteranensergeant Borits Arm als er sich aufrechten Schrittes zu Turanis begab. Borit konnte schon von weitem Turanis sehen, der grade noch mit einem überlebenden Grot beschäftigt war. Dieser hatte scheinbar keinerlei Waffen und war nun eifrig damit beschäftigt wild um den Captain zu tänzeln und diesen mit Tritten und Hieben zu bedenken. „Ik mak dik Platt du ollä Märin! Mainen Schäf haste platt gemacht du Mänsch!“ Turanis strafte den Grot mit einem tiefen verachtenden Blick. Gefesselt von dieser Geste hielt der Grot kurz inne in der sicheren Überzeugung dass der riesige Hüne vor ihm ohnehin mit seiner EFaust nicht schnell genug reagieren konnte um ihn zu fassen.
Mit einem lauten Knacken und Platschen zerfetzte der Grot unter der geballten Gewalt von Borits Attacke. Kleine grüne Fetzen spritzten durch die Gegend und für kurze Zeit machte sich ein Lächeln auf Turanis Gesicht breit. „Nun, ich denke das war dann wohl wirklich der letzte, Bruder“ witzelte Borit. „Wie ist die Lage Bruder Borit?“ – „Wir haben kaum Verluste erlitten. Der Plan mit den Minenfelder war sehr effektiv. Die Grünhäute fielen uns Häppchenweise in die Arme und wir mussten sie bloß einen nach dem anderen abarbeiten. Allerdings muss ich sagen, dass der Lerneffekt für die Scouts meines Trupps nicht gerade überwältigend war. Ich bevorzuge..“ – „… offene Kämpfe! Ja ich weiß Bruder. Und die werdet ihr auch bekommen. Wenn es an der Zeit dazu ist! Doch momentan gehen wir behutsam vor. Wir können nicht einfach die ganze Kompanie und damit die Zukunft des Ordens für irgendwelche Vorlieben aufs Spiel setzen! Vertraut mir! Die Zeit der großen Schlachten wird kommen.“ Mit diesen Worten wandte sich Turanis wieder seinem Kommandotrupp zu, während Borit zu seinem Trupp zurückkehrte.
„Bruder Vermont!“ – „Ja, Bruder Captain?“ – „Hisst das Banner auf der Lichtung und kontaktiert das Schiff. Unsere arbeit hier ist getan! Machen wir den Weg für unsere Brüder von der 2. Kompanie frei!“
Turanis sah Vermont nach wie dieser auf die Mitte der Lichtung zuschritt. Seine blaue taktische Servorüstung funkelte im Licht der Mittagssonne. Turanis konnte sich noch genau erinnern wie er dafür kämpfen musste, dass der Orden der Herstellung dieser Rüstungen zustimmte. Die normalen Servorüstungen waren zweifelsohne ein Meisterwerk menschlicher Handwerkskunst, doch für die speziellen Anforderungen der Scouts waren sie denkbar ungeeignet.
Der Captain sah wie Vermont das längliche Päckchen von seinem Rücken nahm, die Bannerstange zusammenfügte, das Banner selbst entrollte und es an der Stange anbrachte, stets den Katechismus der Ehre und des Mutes rezitierend.
Turanis wusste, dass es für jede Gefechtskompanie undenkbar gewesen wäre ihre Kompaniestandarte versteckt aufzubewahren, doch für die Scouts war eine offene Bannerführung lebensgefährlich. Alles hatte seine genaue, wenn auch vom gemeinen Ordensstandard abweichende, Ordnung in diesem kleinen Haufen von werdenden Elitekriegern und ihren Mentoren.
Nach einem kurzen Funkspruch von Vermont donnerten die ersten Landungskapseln auf die Lichtung zu und landeten präzise genug um das Banner nicht zu beschädigen.
Wenig später folgte das erste von insgesamt 4 Thunderhawks die die Scouts wieder auf das Schiff bringen würden. Dort würden sie auf ihren nächsten Einsatz warten.
Der doppelkoepfige Adler der ueber ihm kreiste war das letzte was Gromrok sah, bevor das Projektil sich durch seinen Schaedel bohrte. Mit einem dampfenden Loch in der Stirn schlug der gewaltige Koerper nach hinten ueber, sehr zum entsetzen seiner Untergebenen.
Mit anmutiger ruhe nach Sergeant Praktos eine Patrone aus seinem Guertel und legte sie in sein Exitusgewehr ein. Dieses hatte er erhalten, als er den Leichnam eines Vindicare Assassin unter schwerstem Feindfeuer geborgen und zu dessen Tempel zurueck gebracht hatte. Als Dank fuer diese tapfere Leistung ueberlies der Tempel dem Scout Sergeant das Gewehr des Assassinen. Zwar hatte er keine besonder Munition dafuer, doch auch ohne diese war das Exitus Gewehr eine maechtiger Waffe. Diese Waffe in kombination mit seinem treuen Begleiter lies ihn kaum ein Ziel verfehlen.
Mit einem gewaltigen Fluegelschlag liess sich der doppelkoepfige Adler auf Praktos Arm nieder. Waehrend der eine der beiden Koepfe sich zutraulich an seinen Besitzer schmiegte, behielt der andere stets die Umgebung im Auge um seinen Herrn vor nahenden Gefahren warnen zu koennen.
Mittlerweile hatten die anderen Orks die Flucht ergriffen, nachdem Praktos' Zoeglinge, die Scharfschuetzen der Scoutkompanie, noch einige weitere von ihnen gefaellt hatten.
Der Sergeant konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen als er zu Brutus herueber sah, der missmutig seinen schweren Bolter schulterte. "Deine Zeit wir kommen Bruder Brutus!" - "Ich frage mich nur wann Bruder Sergeant!". Praktos wusste um die schwierige Lage Brutus'. Da seine Truppe meist Hinterhalte legte und aus dem dickicht gezielt sine Gegner ausschaltete, gab es nur wenige Situation in denen der schwere Bolter seine gewaltige Feuerkraft entfalten konnte. Doch genau in diesen Situationen war er wichtiger denn je und hatte den Scouts schon oft das Leben gerettet wenn die anstuermenden Horden zu uebermaechtig geworden waren.
Praktos sah wie der Standartentraeger die Kompaniestandarte hisste und kurz darauf verschwanden er und seine Scouts zusammen mit dem Rest der Scoutkompanie in den Transportern.