Vorhut
983.M41
Segmentum Obscurus
Tamahl-Sektor
Umlaufbahn um Barelius VII
Schlachtkreuzer Bloodcaller
+++Eingehende Nachricht+++
+++Krieg auf Barelius VII verlassen und Abzug durchführen+++
+++Sofortiger Aufbruch aus dem Sektor+++
+++Anweisungen folgen+++
+++Ordensmeister Dante+++
Vilenor kniete, in eine Robe aus rotem Stoff gekleidet, vor einem kleinen goldenen Altar in einer halbdunklen Kammer und war seit Stunden in eine Meditation vertieft, in dessen Verlauf er damit beschäftigt war, schimmernde und schützende Barrieren um seinen Geist zu errichten. Hinter ihm war ein kleines Bullauge in der Wand angebracht, durch das man Teile eines Planeten sehen konnte, der unter dem Schlachtkreuzer Bloodcaller hinweg gleitet. Vilenor nahm nichts davon wahr. Seine dunkle Haut reflektierte den schein der Kerzen in seiner Kammer und sein Köper füllten den Teil der kleinen Kammer aus, in dem sich der Meditationsaltar befand. Weihrauch Dampf stieg von den kleinen Fässchen links und recht von dem Altar auf und bildeten Schwaden an der Decke, während dessen Vilenor immer tiefer in der Meditation versank und Automatismen zu wirken begannen, die ihm über Jahrzehnte antrainiert wurden. Die Automatismen der Mediation waren beruhigend für seinen Geist und er brauchte Entspannung dringender den je. Seit der letzten Schlacht spürte er eine innere Unruhe und zeitweise wurde er von einem Zorn, tief in seinem inneren, fast übermannt. In der Zeit spürte er die Strömungen des Warp stärker den je, weswegen er sich selbst isolierte und ständig das Gefühl hatte das jeder ihm misstraute.
Schon seit Stunden meditierte er und stärkte den Schutz um seinen Geist mit jeder Sekunde in der er seinen Willen stärkte, damit Vilenor am Ende seiner Arbeit einen Blick in den Warp riskieren konnte.
Sein Geist löste sich von seinem Körper und er konnte ferne Gestade sehen, riesige Nebel aus schillernden Farben die im Raum trieben, die Lichter vieler Sonnen, den Planeten unter ihnen und einen Riss, der sich langsam in der Realität ausdehnte und größer wurde. Hinter dem Riss tobten Farben in wilden Wirbeln und dunkle Verführungen lauerten in diesem Chaos. Es war der Warp den er durch den Riss sehen konnte und er betrachtete ihn einen Moment, wobei er spürte wie einige der Schrecken ihre Krallen nach seinem Geist ausstreckten. Die Klauen und Krallen kratzten an seiner Barrier, wurden jedoch jedes mal durch einem blauen Blitz zurück geworfen. Er lies seinen Geist weg von dem Riss treiben und hoffte eine Vision zu bekommen, die ihm half seine Wut zu zähmen. In dem Moment bemerkte er eine starke Welle an Energie auf ihn zu Strömen und er richtete seine Aufmerksamkeit darauf. Sie kam aus einem dunklen Bereich des Weltalls und begann für ihn, dank seiner Sinne blau zu schimmern. Entsetzen überkam Vilenor als er Erkannte, dass er genau in der Flugbahn der Welle war und er versuchte seinen Geist schnell zurück hinter die schützenden Hüllen seiner Kammer zu bewegen, jedoch war er nicht schnell genug.
In dem Moment, als die Welle seinen Geist traf, wurde sein Körper durch den Raum geschleudert und mit lautem Poltern und Krachen landete er in einem Regal voller Datentafeln, Schriftrollen und Folianten, das unter seinem Gewicht zusammen brach. Splitter und Fetzen von Pergament stoben in der Kammer umher und erst nach kurzer Zeit legte sich Ruhe über den Raum, in dem Vilenor reglos am Boden liegen blieb.
Ein Rauschen war im Funk zu hören, als eine Verbindung hergestellt wurde. Captain Francesi Castigon war gerade in seinem Damokles-Kommandorhino unterwegs zum Verteidigungsposten Lima 4-9, im südlich Darilara Becken, einem ausgetrockneten Meer entlang der westlichen Flanke des Kontinent Forelig. Die gesamte Zeit konnte man die Giana Makropole sehen, ein schwarzer Dorn der in den Himmel aufragt und den Horizont mit seiner reinen Größe für sich einnimmt. Der nächste Teil des Krieges war gekommen und die aufständischen Truppen des Hauses Ziral, der mächtigsten Adelsfamilie des Planeten, waren bereits bis hierhin zurückgedrängt worden. Vor sechs Monaten hatte die Familie versucht die Herrschaft über den Planeten zu Erlangen und sich vom Imperium loszusagen. Die dritte Kompanie der Blood Angels war dem System am dichtesten, als die Hilferufe der Planetaren Verteidigungsstreitkräfte sie erreichten. Seit deren Eingreifen in diesen Konflikt wurden die Verräter immer weiter hierher zurückgedrängt. Nun könnte der letzte Angriff beginnen und die Aufständischen Truppen, samt ihrer Anführer vernichtet oder der hiesigen Gerichtbarkeit überstellt werden, auch wenn Francesi Castigon der erste für solchen Verrat vorzog.
Das Knistern verstummte und die Stimme von Kaptain Bruder Filnor war im Funk zu hören.
"Captain Castigon bitte melden" sagte die raue Stimme von Filnor.
"Hier Captain Castigon, was kann ich für sie tun Bruder Kapitän?"
"Ich habe eine dringende Nachricht vom Ordensmeister erhalten, Priorität Opal. Es sollen sofort alle Truppen vom Planeten abgezogen werden und mit der Flotte in den Calixis Sektor aufbrechen. Dort erhalten wir neue Anweisungen."
"Verstanden Bruder Kapitän, leiten sie die Nachricht an mich weiter." antwortet Castigon und sah dann wie die Nachricht auf ein Display übertragen wurde. Er überflog die Zeilen und wunderte sich über deren Inhalt. Sie waren hier auf Barelius VII noch nicht fertig und das wusste der Ordensmeister auch. Dennoch war es ein Befehl höchster Priorität und sofort zu befolgen.
"Leiten sie die nötigen Schritte zum Abzug der Streitkräfte ein. Ich bereite meine Truppen auf den Abmarsch vor. In spätestens 4 Stunden, will ich den Befehl des Ordensmeisters umsetzen." gab Castigon als Anweisung und Käptain Filnor bestätigte den Befehl knapp.
Francesi öffnete einen Kanal den internen Koms der Blood Angels. "Alle Truppführer der Blood Angels melden und Status durchgeben." Er wartet einen Moment, bis alle Truppführer bestätigten, woraufhin für jede Bestätigung und Empfangsbereitschaft ein grünes Symbol vor ihm auf einem Display aufleuchtet.
"Sie werden ihre Trupps sofort zu Punkt Delta-Sechs ziehen und sich dort für den Abtransport bereit machen. Nehmen sie alle Ausrüstung mit." befahl er und wartet kurz, bis alle Bestätigungen eintrafen.
Kaum eine Sekunde später stellte er eine Verbindung mit Bruder Silitus, dem Staffelführer der Staffel Blutschwinge her.
"Bruder, wir werden von diesem Planeten abgezogen, doch vorher habe ich für sie noch einen Auftrag. Fliegen sie zum Außenposten, dort treffen sie einige von Derius Scouts und fliegen dann zusammen zu Punkt 4-Omega-3. Wenn die Aufklärung recht hat, so sollten sich dort die Anführer diese Aufstandes befinden. Die Scouts werden versuchen diese Auszuschalten. Sie geben mit ihrer Staffel Luftunterstützung, sollte sie notwendig werden.. Sollte es keine Möglichkeit geben, die Anführer auszuschalten, kehren sie zum Abzugspunkt zurück. Sie haben 4 Stunden." sagte Francesi Castigon und Bruder Silitus bestätigte diesen Befehl.
Bruder Pilot Silitus rannte zu seinem Stormraven "Baals Geißel", dicht gefolgt von den Bruderpiloten Aritus, der zu seinem Stormraven "Sanguinius Zorn" rannte. Die zwei Stormraven waren auf dem Flugfeld abgestellt und wurden gerade von Vorfeld-Servitoren betankt und mit neuer Munition versorgt. Zusätzlich warteten schon vier flugbereite Stormtalons, welche erst kürzlich an die Kompanie ausgegeben wurden, auf der anderen Seite des Flugfeldes. Ihre Piloten waren schon bereit, da sie gerade erst von einer Patrouille zurückgekehrt waren.
Silitus rief den Servitoren Befehle zu,welche ihre Arbeit beendeten und sich danach von den Fliegern entfernten. Silitus schwang sich ins Cockpit, als sich die Systeme des Fliegers starteten und eine Flut an Lichtern und Displays zum leben erwachte. Auch die Stormravens waren noch nicht lange im Arsenal des Ordens, doch im Zusammenspiel mit den kleineren Stormtalons waren sie die perfekte Maschine um die Lufthoheit zu erobern und Truppen schnell und präzise zum Einsatzort zu bringen. Die Triebwerke erwachten dröhnend zum leben, als sich die Kanzel über Silitus schloss.
Er überprüfte den Status der Waffen und die Treibstoffanzeige. Fast vollgetankt bemerkte Silitus, während er die Rieten für den Start zitierte und mit lauter werdendem Dröhnen erhob sich der Stormraven senkrecht in die Lüfte.
Kurze Zeit später flog die Staffel in perfekter Formation in Richtung des Aussenpostens.
Scout Sergeant Derius hatte sich mit Francesi Castigon besprochen und die Einzelheiten der Mission geklärt. Nun stand er auf dem Provisorischen Landeplatz, einer freien Fläche vor einem Kommandobunker, welche von Bulldozern möglichst begradigt worden war und wartet auf die Ankunft seiner Transport Möglichkeit.
Er schaute sich um und betrachtete die zwei Trupps Aspiranten, welche hinter ihm warteten und kontrollierte mit einem Blick, ob alle ihre Waffen und Ausrüstung bereit hatten. Vier von ihnen hatte ihre Scharfschützengewehre über der Schulter hängen, während Aspirant Goris seinen Schweren Bolter vor sich abgestellt hatte. Der Rest der Scouts waren mit Boltern, Messern und zusätzlich am Gürtel befestigten Granaten und Sprengstoff bewaffnet. Noch während Derius seine kleine Einsatztruppe inspizierte sausten die beiden Landspeeder-Storm heran und hielten in geringem Abstand.
"Einsteigen ihr Hunde" brüllte Derius und rannte auf den Vorderen Landspeeder-Storm zu und schwang sich dicht gefolgt vom Rest seines Trupps in den offenen Transportbereich. Ein kurzer Blick zum zweiten Landspeeder-Storm verriet ihm, dass auch dort alle an ihren Plätzen waren und sich schussbereit in Position begaben.
Derius klopfte dem Piloten auf die Schulter und sprach gleichzeitig in den internen Kom, "Kann losgehen!" Gleich darauf begann das Fahrzeug sanft an Geschwindigkeit zu gewinnen und dem Verlauf des Bodens folgend aus dem Vorposten, in Richtung Zielpunkt 4-Omega-3, davonbrauste.
Immer weiter würde das offenen Fahrzeug beschleunigt und das Antigravfeld, welches durch Mechanismen im Boden des Landspeeders gebildet wurde, ließ die Luft flimmern. Nach kurzer Zeit veränderte sich der Boden von dem hier üblichen Rotbraun zu einem Schwarz, welches immer öfter auch mit leuchtend grünen Flecken bedeckt war. Dies waren die Anzeichen einer toxischen Reaktion, die dazu geführt hatte, dass das Meere, was hier vor gut 30 Jahren gewesen war, verdunstete. Die grünen Flecken und Schlieren waren nicht anderes, als genau diese Toxide, die sich in Vertiefungen oder anderen Orten gesammelt hatten.
Wolken zogen über den beiden Landspeeder-Storm hinweg, als sich Derius erhob und sein digitales Fernglas zog. Der Gleiter schwang sich über eine Erhebung, wodurch Derius einen Blick auf das Missionziel werfen konnte. Es handelte sich um einen Komplex aus Stahlbetonbauten, zwei Fördertürmen und einigen weiteren Einrichtungen, dessen zweck Derius nicht kannte. Dutzende Fahrzeuge und Panzer waren um das mittlere Gebäude platziert, wohingegen der Großteil der Streitmacht sich im Osten, auf der anderen Seite des Komplexes aufhielt, aus welcher der Angriff erwartet wurde.
Einige der Fahrzeuge, die Derius nun durch das Fernglas erkennen konnte, zeigten das Wappen des Hauses Ziral, welches versucht hatte die Kontrolle über den Planeten an sich zu reißen und sich gleichzeitig vom Imperium lossagte.
Seine Ziele hielten sich also in dem mittleren Komplex auf, einem bunkerähnlichem Gebäude.
Seine Mission war klar -bevor die Blood Angels diesen Planeten verlassen würden, hatte sich Captain Francesi Castigon dazu entschieden einen entscheidenden Schlag gegen das Hauses Ziral zu führen. Scoutsergeant Bruder Derius war deswegen mit seinen Scouts hier, denn die Mission lautete die Anführer ausschalten.
Derius überlegte, wie er die Anführer des Hauses dazu bringen könnte, ins freie zu treten, denn während sie sich in diesem Gebäude verschanzten, währe es für ihn und seine Scouts unmöglich sie zu töten, denn selbst mithilfe der möglichen Luftunterstützung konnte man nicht das komplette Gebäude effektiv zerstören. Zudem mussten erst die Flugabwehrgeschütze, auf dem Dach der Anlage abgeschaltet werden, damit die Flieger eingreifen könnten.
Wenn die Flieger erst einmal ihren Angriff starten, dann könnten die Anführer auch gezwungen werden, an einen Ort zu kommen wo man einen Schussbereich etablieren könnte. Derius nahm sich sein Auspex und ihm war also klar, wie er und seine Trupps vorgehen müssen. Er gab die Missionsziele ein, er würde mit seinem Scouttrupp die Flugabwehr ausschalten, währen der andere Trupp einen Schussbereich bereitete, damit die primäre Mission erfüllt werden kann. Derius drückte auf eine Rune an der Ausrüstung an seiner Hand und öffnete dadurch einen Com-Kanal zu alle Mitgliedern seines Trupps. "Wir sind hier, um diese Verräter auszurotten und den gerechten Zorn des Imperators über sie zu bringen. Ihr seid die Zukunft des Ordens und habt die Möglichkeit dies nun zu beweisen." Sagte er voller Inbrunst und betrachtete alle Scouts nach einander.
"Trupp Aiator, übernimmt das Primärziel und gebiet sich zu Position Tetra-7. Mein Trupp wird sich zu den Flugabwehrgeschützen begeben und diese ausschalten, damit unsere Luftwaffe ihnen richtig einheizen kann. Eure Ziele sind bestimmt und wenn die Zeit gekommen ist, werdet ihr auf meinen Befehl, den Zorn der Blood Angels über unsere Feinde bringen. Für den Imperator!" Die letzten Worte wurden von allen Scouts wiederholt und ein jeder von ihnen spürte die Last, sich beweisen zu wollen, die Last der Pflichterfüllung und den Stolz, endlich ein vollwertiger Space Marine werden zu können.
"Silitus an Kommando, Storm-Wings Blutschwinge und Schwingen Baals im Anflug auf das Ziel, kein Feindkontakt." gab Silitus einen kurzen Rapport ab. Die Stormtalons flogen kurz über dem Boden um der Entdeckung durch den Feind so lange wie möglich zu entgehen, während die Stormravens etwas hinter ihnen und wesentlich höher am Himmel flogen. Silitus überprüfte regelmäßig das Auspex und hoffte ein Signal zu empfangen. Dann begann ein Symbol auf seinem Display zu blinken und er betrachtete es kurz. Ein rotes Achteck zeigte ihm einige Ziele und machte ihm klar, dass seine Staffel starke Luftunterstützung geben musste. Gleichzeitig zeigte ihm das Symbol auch, dass ein Angriff noch nicht geschehen durfte. Noch gab es anscheinend lokale Begebenheiten, welche es seiner Staffel nicht ermöglichen würde, ohne große Verluste zu agieren.
"Storm-Wings Blutschwinge und Schwingen Baal's, hier Wingführer. In den Schwebemodus gehen und auf den Anflug ins Zielgebiet vorbereiten. Schwere Waffen auf das Primärziel richten, wohingegen die Stormtalons Feindverbände ausschalten werden." Die anderen Piloten bestätigten und das Geschwader ging in einen Schwebeflug, wobei alle Flieger dicht über dem Boden schwebten. In diesem Schwebemodus waren die Flieger sehr verwundbar und keinem Piloten behagte es, solch ein Manöver einzuleiten, wenn er sich über feindlichem Gelände befand.
Der Landspeeder-Storm überflog eine Felsformation, die einst ein Riff gewesen sein mochte und entsicherte seine Sturmkanone. Die Sonne war seit einer Stunde dabei über den Horizont zu kriechen und immer mehr Licht erhellte die Region und damit auch den Gebäudekomplex. Derius schlich, dicht gefolgt von den Scouts seines Trupps, um eine Felsformation. Bis zum Zaun der Anlage währen es nur noch gut 30 Meter, jedoch offenes Gelände, wodurch eine einfach Überquerung nicht in Frage kam. Bei Nacht wäre das Unterfangen möglich gewesen, bei einsetzender Helligkeit jedoch nicht. Sie brauchen also eine Ablenkung. Der Trupp bewegte sich in Formation hinter dem Felsen, als ihr Tansportfahrzeug -der Landspeeder-Storm- über sie hinweg flog, seine Sturmkanone entsicherte und das Feuer auf ein nahes, leichtes Tansportfahrzeug eröffnete. Helle Blitze zuckten aus den Mündungen der Sturmkanone und erhellten die Unterseite des Landspeeder-Storms während die Geschosse als leuchtende Linien auf das Fahrzeug zu flogen. Die erste Geschosse schlugen in die Panzerung ein und hinterließen große Löcher im Rumpf, wo die Panzerung der Wucht des Aufschlages nichts entgegen zu setzen hatte. Dann fand eines oder mehrere Geschosse eine Treibstoffleitung und das Fahrzeug fing Feuer. Der Landspeeder-Storm beschleunigte kurz und sauste entlang des Zaunes weiter, als er auf ein neues Ziel anlegte und ein weiterer Hagel Leuchtspurgeschosse sein Weg fand.
Alarmiert durch den Lärm des Beschusses und des brennenden Transporters begannen im ganzen Lager Alarmsirenen ihre Arbeit und ein Heulen wurde lauter. Noch als das Heulen anschwoll rannten erste Trupps aus einigen Zelten und Baracken, hin zum davon sausenden Landspeeder-Storm. Erst Schüsse wurden auf das Fahrzeug abgegeben, welches inzwischen die andere Seite des Komplexes erreicht hatte und dort die Aufmerksamkeit auf sich zog. Der Plan funktionierte und für Derius und seinen Trupp war die Zeit gekommen. Derius sprang hinter dem Felsen hervor und begann auf den Zaun zu zurennen. Der zweite Trupp gab ihnen Deckung, als Scout Goris den Zaun erreichte und einen kleinen Plasmaschneider hervorzog, um das Stahldrahtgeflecht durchzutrennen.
Ein weißer Blitz erschien vor dem Gerät, als sich der Plasmabrennpunkt bildete, welchem der Zaun kaum Widerstand leistete, als Goris begann zu schneiden.
Nach kurzer Zeit, war in dem Zaun ein Loch, durch dass die Scouts auf das Gelände eindrangen. Der Generator für die Stromversorgung war nur noch 20 Meter rechts von ihnen, hinter zweien kleinen Baracken. Derius legte seinen Bolter an die Schulter und schaltete auf einzelschuss Modus, als der Trupp in enger Formation vorrückte. Ein jeder Scout tat es ihm gleich.
Als sie bei der ersten Baracke ankamen, glitt gerade die Tür seitlich auf und einige Soldaten rannten heraus, gerieten aber sofort ins Stöcken, als sie auf den Trupp Scouts stießen.
Derius richtete seinen Bolter auf den ersten Soldaten und drückte den Abzug, noch während der Soldat versuchte das aufeinandertreffen zu verstehen. Das Massereaktivegeschoss verließ den Lauf und Drang in den Oberkörper des Soldaten ein, welcher kurz verharrte. Dann schien einen Moment nichts zu geschehen und der Zeitraum zog sich in die Länge, bis das Geschoss im Körper des Soldaten explodierte und so den Oberköper auseinander riss. Die Überreste des Soldaten landeten auf dem Boden und auch der Rest der Scouts begannen sofort zu schießen. Nach wenigen Sekunden waren alle sechs Soldaten vernichtet und Derius rann zur, immer noch offenen Tür und spähte hinein. Das fahle Licht erhellte die Baracke, die lediglich auf einem Raum bestand, in welchem Stockbetten, Spinnte und Schränke aufgestellt waren, um möglichst effizient viele Männer unterzubringen. An der anderen Seite des Raumes befand sich noch eine weitere Tür, die offen war und Derius zeigte, dass auch andere Soldaten aus der Baracke gerannt waren und die Toten bald entdeckt werden würden. "Vermienen!" Sagte Derius zu einem der Scouts, "der Rest weiter zu Missionziel Beta, Goris gibt Deckung." Mit den Worten schlichen Derius und die drei übrigen Scouts zur nächsten Baracke und um diese herum. Als sie die Baracke umrundet hatten knisterte es im Com. "Ziehe mich zurück, Feindfeuer wird stärker." Gab der Pilot des Landspeeder-Storms durch. Derius bestätigte und deutete auf den Generator, "Sprengen wir ihn. Ich fordere die Staffel an." Derius drückte einige Knöpfe und Runen auf seinem Display und schickte so der Staffel den Einsatzbefehl.
"Nach dem ausschalten des Generators warten wir, ob das Ziel erfüllt ist, anschließend sofortiger Rückzug." Sprach Derius noch einmal zu seinen Männern. Goris griff dabei in seine Tasche und zog eine Sprengladung hinaus. Die anderen Scouts bestätigten und rückten gemeinsam vor.
Die wenigen Meter bis zu dem Podium, auf welchem der Generator stand wurde schnell zurückgelegt und. Scout Bruder Goris begann sofort die Sprengladungen an wichtigen Punkten zu befestigen, während der Rest des Trupps Deckung gab. Nach nur einigen Sekunden waren alle Ladungen angebracht und Goris übergab Derius den Zünder. Nachdem sich der Trupp in den Schutz der Baracke zurückgezogen hatte, betätigte Derius diesen und die Sprengladungen zündeten.
Weiße Flammen züngelten aus den Sprengladungen heraus und wurden immer größer, während alles Metall und jede Leitung schmolz, die mit ihnen in Kontakt kamen. Die Flammen wurden riesig und verwandelten sich zu einem großen, weissleuchtenden Feuerball, welcher den Generator verschlang. Als die alten Mechanismen und der ihnen Innewohnende Maschienengeist vernichtet wurden, geschah dies in einer weiteren Explosion, welche den Nachthimmel erleuchtete und Flammen in alle Richtungen sande.
Der Feuerball schoss in die Höhe und löste sich auf, als seine Energie schwächer wurde. Eine riesige Rauchsäule ging nun vom Generator aus und stieg in die Höhe. Aus allen Richtungen waren nun Sirenen und der Lärm von heran eilenden Menschen zu hören. Die Explosion hatte auch die letzten Kräfte alarmiert. Derius wusste, dass die Zeit für eine mögliche Flucht immer geringer wurde, könnte es sich aber nicht erlaube ohne Bestätigung, dass die Flugabwehr wirklich vernichtet wurde, das Zielgebiet zu verlassen.
Dann hörte man sie. Ein dumpfes, sehr tiefes wummern war zu hören und tief über den Komplex donnerten vier Stormtalons hinweg.
Raketen schossen aus Batterien an der Front der Flieger und jagten auf Ziele am Boden zu, wo sie explodierten. Plötzlich brach Chaos unter den Verteidigern aus, denn sie bemerkten, dass sie ohne ihre Flugabwehr gegen diese Flieger kämpfen müssten. Einige entschlossene schossen auf die Schemen, die Geschosse oder Laserstrahlen jagten jedoch weit vorbei. Derius sah Blitze unter den Stormtalons zucken, als ihre synchronisierten Sturmkanonen anfingen auf jedes, sich bietende Ziel zu feuern.
Als wenn dieser Angriff nicht schon genug war, schossen zwei gewaltige Raketen aus den Rauchschwaden am Himmel hervor und trafen das Hauptgebäude, in welchem sie explodierten. Teile der rechten Fassade wurden weggerissen und begruben dabei zwei der Transportfahrzeuge unter den Trümmern.
Derius gab seinen Männern das Signal und sie rannten Richtung der Lücke im Zaun. Auf dem Weg schossen sie auf jeden sich zeigenden Gegner.
"Talon-quartus, "Rache des Engels", geben sie Scouttrupp Derius feuerschutz. Feindliche Leichte Fahrzeuge nähern sich von Osten." sprach Bruder Pilot Silitus und bekam ein "Verstanden!" als Bestätigung zurück.
Der Stormtalon drehte ab, woraufhin sich die übrigen drei zu einer neuen Formation vereinten. Der Stormtalon "Rache des Engels" ging über den Scouts in einen Schwebeflug über. Die Sensoren des Fliegers scannten die Gegend und erfassten dann, die von Silitus angekündigten zwei leichten Panzer der Chimäre-Klasse.
Drei von den fünf Scouts waren durch das Loch im Zaun geschlüpft, als Derius den Stormtalon über ihnen sah, welcher dort in einen Schwebemodus über ging. Derius wollte gerade einen Funkkanal öffnen, als zwei Chimären das Feuer auf ihn und seinen Trupp eröffneten. Scout Goris war grade durch das Loch gestiegen, als ihn Schüsse durchbohrten und er leblos, auf der anderen Seite des Zauns zu Boden sackte. "Deckung!" schrie Derius und hob seinen Bolter, um auf die neue Bedrohung zu reagieren, doch die Waffe könnte den Panzern nichts anhaben.
Aus seinem Cockpit konnte Bruder Pilot Fural beobachten, wie die Fahrzeuge das Feuer auf die Scouts eröffneten. Seine Waffen hatte ihre Zielsucher noch nicht auf die Fahrzeuge aufgeschaltet, weswegen er bisher nicht schießen konnte. Dieser Umstand änderte sich jedoch in dem Moment, als das rote Fadenkreuz, welches auf den Sichtbereich seiner Kanzel projiziert wurde, die Farbe von Rot zu grün änderte. Fural betätigte den Abzug und sowohl Raketen, als auch Geschosse auf der Sturmkanone jagten auf das vordere Fahrzeug zu.
Die Scouts lagen auf dem Boden, als die erste Rakete in den Panzer einschlug und an seiner Hülle explodierte, ohne großen Schäden anzurichten. Die Geschosse aus der Sturmkanone hämmerten auf den Turm ein, beschädigten ihn, schalteten das Fahrzeug jedoch nicht aus. Dann schlug die zweite Rakete ein und traf den Panzer hinter dem Sturm, woraufhin er in einem gleißenden Feuerball explodierte. Die zweite Chimäre eröffnete das Feuer auf den Stormtalon, welcher seinerseits getroffen wurde und rauch aus einem der Triebwerke quoll. Der Flieger stellte seine Flügel wieder grade und beschleunigte sofort mit vollem Schub und brachte sich somit in sichere Entfernung.
"Hoch mit euch und rüber zu den Felsen und Scouttrupp Wyral," befahl Derius seinen Männern, als er selber durch das Loch im Zaun stieg und zu Rennen begann. Nach einem kurzen Sprint waren alle noch lebenden Mitglieder seines Trupps hinter der Felsformation in Deckung, hinter welcher schon die Scharfschützen des zweiten Trupps Stellung bezogen hatten. Nicht weit Weg warteten auch die beiden Landspeeder-Storm auf einen möglichen Einsatz oder den Abzug aus dem Einsatzgebiet.
Derius ging zu Sergeant Wyral und kniete sich neben ihn. "Ziele schon in Sicht?" fragte er den Anführer der Scharfschützen, welcher nicht aufblickte, sondern wie seine Männer den Blick durch die Zieloptik seiner Waffe beibehielt.
"Die Leibwächter sind grade raus, also kommen die Primärziele gleich in Sicht. Schusskoridor liegt gut und dank der Staffel blockieren zwei Wracks alle anderen Transporter am Näherkommen." sprach Wyral mit einer ruhigen und für den Ort sehr entspannten Stimme.
"Sie laufen uns genau vor den Lauf." Führte er weiter aus und betätigte am Ende des Satzes plötzlich den Abzug. Der Rest des Trupps tat es ihm gleich und dann blickte Wyral auf, "Erledigt! Primärziele ausgeschaltet." Gab er mit gleicher, monotoner Stimme an Derius gewannt ab.
"Dann nichts wie weg von hier, wir haben die Missionszeit auch fast erreicht." Sagte ihm Derius als dieser ihm auf die Schulter klopfte, um die Leistung der Scharfschützen zu honorieren.
Einige Stunden später befanden sich die beiden Storm-Wing-Staffeln, zusammen mit den restlichen Fliegern der Kompanie an Bord des Schlachtkreuzer Bloodcaller.
Es war ein erhabener Anblick den Silitus auf die geballte Luftwaffe der dritten Kompanie hatte. Im Vergleich zu den Tausenden von Fliegern, welche das Astra Militarum bei Planetaren Vorhaben ins Feld schickte, waren es nicht viele Flieger, aber es waren auch keine normalen Flugzeuge und schon gar keine normalen Piloten.
Servitoren verriegelten grade die magnetischen Positionshalterungen an den insgesamt sechs Stormtalons, vier Stormravens, und den drei Thunderhawks. Diese Luftstreitmacht könnte fast die ganze Kompanie binnen kurzem zu ihrem Bestimmungsort befördern und gleichzeitig soviel Feuerkraft aufbringen, um jede Landezone zu sichern und die Feinde des Imperators zu vernichten.
Der Bruder Pilot Silitus Wand seinen Blick von Hangar ab und ging in den Korridor hinein, um sich auf den Weg zu seiner Rüstkammer zu machen. Noch während er sich auf seinem Weg befand, ertönten die Sirenen, welche den Sprung in den Warpraum ankündigten.
Der Sprung
983.M41
Segmentum Obscurus
Tamahl-Sektor
Sprungpunkt Barelius-System
Schlachtkreuzer Bloodcaller
Die riesigen Triebwerke des Schlachtkreuzers leuchteten blau, am Heck des Raumschiffes auf und bildeten einen starken Kontrast zur Schwärze des Weltalls. Immer weiter näherte sich der Schlachtkreuzer und seine zwölf Begleitschiffe, kleine und wenigere Schiffe, welche den Schlachtkreuzer begleiteten, den Koordinaten um einen Sprung in den Warp vorzunehmen, als Vilenor in den Trümmern seiner Kabine erwachte.
Langsam erhob er sich und schaute sich in seiner Kabine um, Gegenstände lagen zerbrochen, oder durcheinander überall im Raum verteilt.
Die Erinnerungen an die letzen Momente, bevor er von der Schockwelle aus dem Warp getroffen wurde, waren nur noch verschwommen und für ihn nicht mehr klar. Er erhob sich keuchend, da anscheinend eine seiner Rippen gebrochen war, Organe in seinem Körper waren allerdings schon damit beschäftigt, Stoffe auszuschütten um die Schmerzen zu lindern und die Heilung zu beschleunigen.
Vilenor verharrte kurz und bemerkte die Bewegung, welche das Schiff bei seiner Reise durch den Raum machte und die Schwerkraftmodule, welche versuchten diese auszugleichen. Er ging langsam durch den Raum, auf seine Rüstung zu und drückte am Kragen die Rune, welche einen Kom-Kanal zu einem seiner Brüder öffnete.
"Bruder Scriptor Vilenor, was kann ich für euch tun?" fragte die Stimme im Kom, als der Kanal offen war.
"Bruder Captain, wiese bewegen wir uns? Ich muss euch dringend sprechen." drängte Vilenor höflich, aber bestimmend, als die Sirenen im Schiff erwachten und den Sprung ins Immaterum anzukündigen. Vilenor erschrak und sprach schneller weiter. "Wir dürfen nicht in den Warp eindringen, etwas ballt sich gegen uns, es hat mich beinahe Überwältigt und es wird uns Vernichten. Vertraue mir mein Freund."
"Vilenor, von was sprichst du? Der Ordensmeister hat unsere Rückkehr nach Baal befohlen und dieser Befehl ist nicht diskutabel oder aufschiebbar." gab Captain Francesi Castigon als Antwort zurück.
Vor dem Schiff entstand ein zuckender, grell blauer Riss in der schwarzen Leinwand des Weltalls, der Schnell länger und breiter wurde. Wirbelnde Farben wurde sichtbar und schlängelten sich in den Realraum, als würden sie versuchen in ihn vorzudringen. Kaum waren die Farbtentantakeln in den Realraum eingedrungen, begannen sie sich aufzulösen. Die Schilde der Schiffe wurden gesenkt, gleichzeitig begannen die Gallerfelder, andersartige Schilde, welche die Schiffe und ihre Passagiere während der Reise vor den Auswirkungen des Warp schützen konnten.
Die Schiffe wurden in den Warp gesogen und in den Farben bildeten sich Fratzen und bedrohlichere Dinge, welche aber unbemerkt blieben. In dem Moment, als das letzte Schiff im Warp eintauchte, verschwand der Spalt augenblicklich und hinterließ nur zuckende Blitze, wo er sich vorher befand.