40K mit Schachuhr?

Ghost Writer

Tabletop-Fanatiker
04. Juni 2007
3.782
6
2.205
72.361
Leider schaffen wir in meiner Spielrunde nur selten ein Spiel mit allen 5 Runden. Trotz großzügigen Zeitfenster.
Zum Teil liegt es daran, dass und aufgrund seltener Spiele die Routine fehlt. Zum Teil liegt es aber auch an fehlender Disziplin und langem taktieren.

Ich ziehe deshalb tatsächlich zum testen den Einsatz einer Schachuhr in Erwägung.

Dazu stellen sich mir einige Fragen:

Wieviel Zeit sind für ein 2.000 Punkte Spiel angemessen? Intuitiv hätte ich gesagt so 4 Std. ... ist das einigermaßen realistisch?

Wäre in diesem Zeitlimit dann auch schon die Zeit für das erklären der Armee und für das aufstellen mit drin?
Oder sollte die Zeit erst danach laufen?
Man könnte nach dem aufstellen auch diese Zeit vom gesamten Zeitbudget abziehen und den verbleibenden Rest gleichmäßig auf beide Spieler verteilen. Macht das Sinn?

Wie sind eure praktischen Erfahrungen mit Zeitmanagment und Schachuhr in 40K?
Was sollte ich beachten?
Was vermeiden?
 
Zum Teil liegt es daran, dass und aufgrund seltener Spiele die Routine fehlt. Zum Teil liegt es aber auch an fehlender Disziplin und langem taktieren.

Ich ziehe deshalb tatsächlich zum testen den Einsatz einer Schachuhr in Erwägung.

Vielleicht könnte man auch noch jemanden mit einer Rute dazu stellen, der einem auf die Finger haut, wenn man einen Regelfehler macht und den Spielspaß so noch weiter reduzieren? 😁

Im Ernst: Für Turniere und bei klarem Missbrauch kann man irgendwann die Zeit stoppen; ob es dafür direkt ne Schachuhr braucht, keine Ahnung.
Bei Bier&Bretzel-Spielen hätte ich mir als Gelegenheitsspieler kaum etwas abtörnenderes vorstellen können, als dass da zusätzlich noch ein Zeitlimit läuft.
Gerade wenn man nur selten spielen kann, ist es mühsam, da in die Regeln wieder reinzukommen. Ich persönlich hatte von Partie zu Partie locker 50% wieder vergessen. Da dann auch noch Zeitdruck aufzubauen, halte ich für ziemliches Gift für den Unterhaltungswert; vor allem, wenn da beim "Verursacher" keine böse Absicht hinter steckt, sondern nur unvermeidbares Unvermögen.
 
Meiner Meinung nach kommt es drauf an, woran es liegt das die Spiele (zu) lange dauern. Sollte es hauptsächlich an Unsicherheiten im Regelwerk liegen, das vieles nachgeschlagen werde muss etc, dann ist ein Zeitlimit, wie @beetlemeier schon erwähnte, absolut nicht förderlich. Sollte es aber hauptsächlich an "unentschlossem" taktieren liegen (so jemanden kenne ich nämlich auch 😅) hilft idR nur einfach mal Druck machen und motivieren nicht alles tot zu denken 😂
(Bei dem habe ich tatsächlich auch schon öfters an ne Schachuhr gedacht 🤣).
 
  • Wow
Reaktionen: Der Badner
Das Problem ist kenne ich auch. Bei uns kommt noch hinzu, dass man sich anfangs, zwischendurch und eigentlich bei
jeder Gelegenheit verquatscht und über Gott und die Welt redet. Was ja auch ganz natürlich und schön ist,
aber es zieht auch unglaublich Zeit.
Daher haben wir festgestellt, am besten ist es weniger Punkte zu spielen, regelmäßiger und sich selbst mit
etwas Disziplin daran zu halten, auch zu spielen und nicht nur zu quasseln. 😀

Schachuhren im Bier und Brezel zerstören nur den Spielspaß, mir gefällt es schon auf Turnieren nicht,
weil es unnötig Druck aufbaut. Zu Hause will ich sowas jedenfalls nicht sehen.
 
  • Like
Reaktionen: Haakon
Eines ist klar ... der Spielspaß muss für alle gegeben sein.
Aber nur 3-4 Runden von 5 Runden zu spielen ist auch unbefriedigend.

Deshalb ...

Ich ziehe deshalb tatsächlich zum testen den Einsatz einer Schachuhr in Erwägung.

Und damit das nicht aufgrund stümperhafter Umsetzung in die Hose geht, erwarte ich in diesem Thread eigentlich ein paar hilfreiche Tipps zur Umsetzung. Und nicht nur "Zeitlimit ist blöd".
 
Ich würde mal damit anfangen die Uhr einfach mitlaufen zu lassen, ohne damit irgendwelche Limits zu forcieren. Einfach mal nur zur Auswertung. Dann hat man nach ein paar Partien auch etwas belastbarere Fakten als nur das eigene Gefühl.

Je nachdem, was dann dabei raus kommt, sprich, an welchen Stellen / bei welchen Prozessen die Zeit flöten geht, kann man dann ansetzen.
 
Dann teste es aus. Muss ja nicht mal eine Schachuhr sein, lass einfach mal die Stoppuhr deines Mobiltelephons mit laufen,
um zu sehen, wie lange ein Zug läuft. Schreibt es in eine Tabelle, dann könnt ihr hinterher eure Schlüsse draus ziehen.
Ist immer faszinierend zu sehen, wieviel Zeit man eigentlich benötigt, wenn man mal die Zeit nimmt und das schwarz auf weiß sieht.
 
Aber welche Tipps soll man jetzt zur Verwendung einer Schachuhr geben? Die Teile sind ziemlich Straightforward. Drück den Knopf wenn du an der Reihe bist.
Wie viel Zeit ihr insgesamt braucht, hängt von eurer Regelfestigkeit ab und was ihr alles timen wollt, ist auch mehr persönliche Präferenz.

Ich würde auch erstmal andere Sachen versuchen, bevor ich zu so extremen Mitteln greife. Was viel helfen kann, wären Spickzettel für eure Armee. Damit minimiert man das Herumblättern und beim Zusammenstellen geht man auch nochmal die Regeln durch. Ihr könnt auch mal die Codices tauschen. Wenn man die Regeln des Gegners im Kopf hat, klärt man manche Fragen schneller.

Wenn ihr zu viel taktiert, kleine Regelfeinheiten nachschlagt oder zu lange mit der genauen Positionierung eurer Figuren verbringt, sagt euch einfach mal: "Scheiß drauf. Ich will Spaß haben." Legt den Fokus mehr auf narratives Spiel. Es ist nicht wichtig, wer am Ende gewinnt oder verliert, solang man es auf eine coole cineastische Weise spielt, kann man auch mit Spaß verlieren. Dann war die eigene Liste eben zu fluffig.

Ich komme so selten zum Spielen, dass es einfach nicht mehr realistisch ist, mit den häufigen Regeländerungen noch so up to date zu bleiben, dass man ein flüssiges Spiel spielen kann. Da bleibt dann nur noch das Downgrade auf OPR. Ich spiele lieber eine gute Partie Mensch ärger dich nicht, als mich mit Turnierschach zu stressen.
 
Wir kamen genau einmal in Versuchung eine Schachuhr anzuschaffen:
Meine Frau spielte damals eine Ganten-Liste mit 200 Modellen (die Anekdote hole ich seit fünfzehn Jahren alle zwei bis drei Monate raus, ich weiß) und hatte sich im Vorfeld auf ein Team-Turnier intensiv vorbereitet um ihre Züge schnell und möglichst ohne langes Taktieren rumzubekommen. Neben übergeordneter Stragtegie kamen so Dinge hinzu wie Modelle nicht die volle Bewegung vorzuziehen um mehr Freiheiten bei den hinteren Modellen zu haben und Diskussionen über Reichweiten etc. zu vermeiden und ausreichend fit in den eigenen Regeln zu sein, um nicht nachschlagen zu müssen.
Auf dem Turnier gab es dann feste 3 Stunden pro Spiel (nicht anderthalb pro Person) und ein Gegner ging bei jedem ihrer Züge vom Tisch um sich einen Kaffee zu holen oder zu rauchen. Sie solle halt mal machen, das dauert ja bestimmt ... Er verbrauchte dann gute zwei Stunden der Zeit und beschuldigte meine Frau das Spiel so sehr verzögert zu haben, dass sie nicht zu Ende spielen könnten. Dadurch sahen sich seine Teammitglieder veranlasst einzuschreiten und das für sie klarzustellen.
Em Ende war sie nicht nur wesentlich schneller, sie gewann auch haushoch 🥳
Das milderte den Frust ausreichend, dass wir nie eine Schachuhr angeschafft haben.

Mittlerweile wissen wir im Vorfeld, dass, wenn wir spielen, wir sehr viel Zeit mit Nachschlagen verbringen werden und fangen entsprechend überhaupt erst an, wenn wir ausreichend Zeit haben unsere eigene Trödelei auch über die Zeit bringen zu können. Alles ganz entschleunigt.
Außerhalb von ehrgeizigen Turnierspielen, würde ich definitiv auf eine Schachuhr verzichten und wenn der Ehrgeiz für ein entsprechendes Turnier so groß ist, dass eine nötig wird, würde ich heute auch darauf verzichten.
 
  • Like
Reaktionen: Haakon
Auf Turnieren: 3:15 Spielzeit, 15 Minuten für Erklären und Aufstellen und dann laufen 3 Stunden runter. Evtl. auch 15 Minuten mehr, hängt immer davon ab, von wann bis wann die 3 Spiele an einem Tag gespielt werden sollen.

Ich würde, wie schon weiter oben geschrieben, im Testspiel einfach die Uhr mal mitlaufen lassen, damit man sieht, wer am Ende tatsächlich mehr Zeit braucht. Und dann eben mal locker drüber sprechen, wenn sich das Ergebnis wiederholt.
 
Wieviel Zeit sind für ein 2.000 Punkte Spiel angemessen? Intuitiv hätte ich gesagt so 4 Std. ... ist das einigermaßen realistisch?
Ja. Obergrenze
Wäre in diesem Zeitlimit dann auch schon die Zeit für das erklären der Armee und für das aufstellen mit drin?
Ja
Oder sollte die Zeit erst danach laufen?
Nein
Man könnte nach dem aufstellen auch diese Zeit vom gesamten Zeitbudget abziehen und den verbleibenden Rest gleichmäßig auf beide Spieler verteilen. Macht das Sinn?
Armeelisten einfach vorher teilen.
Beim Aufstellen brauchen die Leute ja auch unterschiedlich lang.


Aber der Knackpunkt:
Zum Teil liegt es aber auch an fehlender Disziplin und langem taktieren.

Arbeitet lieber an eurer Disziplin.
Kleinere Punktzahl, weniger Regeln, weniger Komplexität.

Den eine Schachuhr braucht vor allem eines: Disziplin
 
  • Like
Reaktionen: Ghost Writer
erwarte ich in diesem Thread eigentlich ein paar hilfreiche Tipps zur Umsetzung. Und nicht nur "Zeitlimit ist blöd".
Nix für ungut, aber die Kommentare zum Thema sind hier schon komplexer begründet als nur "Zeitlimit ist blöd".

Wenn die große Mehrheit der Idee (eher) kritisch gegenübersteht, dann könnte man auch mal in Erwägung ziehen, ob es vielleicht statt nur einer Schachuhr nicht auch andere und vor allem "mildere" Alternativen gibt, um den Spielablauf zu beschleunigen.
 
  • Like
Reaktionen: Gigagnouf
Ok. Ich denke wir werden einfach mal locker flockig mit Schachuhr zocken, um über das subjektive Gefühl hinaus mal einen Eindruck zu bekommen, wie und wo wir Zeit verbummeln.

In unserer Gruppe sind wir alle Wenig-Spieler. Aber abseits vom Spielen selbst beschäftigen wir uns unterschiedlich viel mit dem Hobby. Es gibt auch noch andere Prioritäten.
Von daher glaube ich nicht, dass wir bei den Regeln viel schneller werden.

Mal sehen, ich halte euch auf dem Laufenden.
Schachuhr in einer B&B Runde ... ich bin selbst gespannt.
 
Leider schaffen wir in meiner Spielrunde nur selten ein Spiel mit allen 5 Runden. Trotz großzügigen Zeitfenster.
Wie groß ist denn dieses Zeitfenster?

Ich denke erst mal messen wer am meisten Zeit braucht und evtl. auch drauf gucken wo man Zeit vertrödelt kann schon helfen.

2000 Punkte sind in meinen Augen zum entspannten Spielen für Leute mit weniger Regelfestigkeit und einem möglichen Hang zum Pause machen und zwischendurch abschweifend labern (also entspanntes beieinander sein) schnell mal tagfüllend (6+ Stunden).

Einer der Gründe warum ich lieber kleiner Spiele.

Bin gespannt was bei Deinen Tests herauskommt.

cya
 
Also wenn Regelkenntnis als Optimierungspotential nicht zur Debatte steht, bleiben meines Erachtens noch nur folgende Felder wo man ansetzen könnte (unabhängig vom Gebrauch der Schachuhr)

* Spielvorbereitung (Gelände aufbauen, Missionen ermitteln, etc)

* Spielablauf abzüglich Regelthema (Entscheidungen treffen und umsetzen)

* Socialising (alles drum herum)
 
  • Like
Reaktionen: Naysmith
Also ca 4,5 Stunden. Mit Routine sollte man das locker runter spielen können würde ich schätzen, wenn man am Ball bleibt.
Im Schnitt 27 Minuten pro Zug/Spieler, wobei nach dem ersten ja jeder Zug schneller geht weil weniger zu tun ist.

Evtl. dokumentierst Du Deine Messungen, um sehen zu können wo genau die Zeiten hängen bleiben.

cya
 
  • Like
Reaktionen: Donnerkalb