7 Tage, 7 Filme, Herausforderung; Vol. 2

Zerzano

Eingeweihter
16. Juni 2011
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8.048
17.011
Hallo zusammen,

vor einem halben Jahr habe ich eine Challange hier vorgestellt und durchgezogen, sieben Tage lang jeweils einen Film zu schauen, den ich schon länger schauen wollte, aber noch nie dazu gekommen bin. Da die Ferien in NRW bald beginnen und meine 10. Klasse bereits mit ihrem Abschluss entlassen wurde, habe ich nicht so viel Orgakram erledigen und daher die Zeit, wieder ein wenig dem Filme schauen zu frönen. 🙂

gestern habe ich nun den ersten Film angeschaut und nun gibts die Review dazu. Ich hoffe, ihr habt Spaß daran und vielleicht habt ihr ja auch Bock, mitzumachen.^^

1. Tag Violent Night

Nun, letztes Mal habe ich auch mit einem Weihnachtsfilm angefangen (Stirb langsam) und auch wenn es gerade nicht das Wetter dazu ist, wollte ich den Film gerne sehen, da ich ihn letztes Jahr im Kino leider nicht geschafft habe. Also mit einer Freundin, die zum Basteln da war die DVD rein geschmissen und losgelegt:
Was uns beiden recht schnell aufgefallen ist, die Kampfszenen sind echt gut gestaltet. Die Schläge fühlen sich wuchtig an, kein Schnittgewitter, sondern längere Shots, dass man immer erkennen kann, was gerade passiert, immer wieder sehr gute Setups mit Dingen in der Umgebung die dann im Verlauf der Kämpfe zum Einsatz kommen und echt gute payoffs liefern. Das macht echt Spaß.🙂 Die Story ist ganz ok, natürlich für einen Weihnachtsfilm an vielen Stellen etwas Klischeehaft, aber dafür Handwerklich gut rüber gebracht. Immer wieder ist uns aufgefallen, wie viel der Geschichte wirklich gezeigt/angeteasert wird und nicht mit der Expositions-Klatsche einfach ins Gesicht erzählt wird ("show it, don't tell it" eben^^).
Santa als Charakter macht echt Spaß zu sehen und zeigt manchmal erstaunliche Tiefe für so einen Film und gleichzeitig Humor. Teilweise hat er sogar Züge von John Mclane^^). Hat mir echt gefallen. Das einzige, was teilweise etwas meh war, war der Fäkalhumor am Anfang (der zum Glück recht schnell verschwindet) und das die Kills irgendwann etwas drüber wirken. Warum ist das schlimm, könnte man Fragen. Nun das hat einfach mit der Art zu tun, wie es aufgebaut wird: Während am Anfang die Gewalt noch passend die aber auch für die Charaktere "erschreckend ist"und einfach aus der Situation heraus "normal" wirkt, also "ernster" kommt später ein massiver Satz an Gore dazu, die aber trotzdem als normal bis sogar lustig von den Chrakteren im Film wahrgenommen wird, was dann einfach etwas missmatched. Besser nur das eine oder das andere.

Insgesamt gibt es daher für dieses kurzweiliges "Weihnachtsmärchen" dreieinhalb von fünf Necro-Chans. 🙂
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[update 19.06.]
2. Tag Blade Runner (von 1982)
Auch wieder ein alter Klassiker, den ich noch nicht geschaut hab und mich seit Ewigkeiten geschämt hab. also rein mit dem Final Cut und losgeschaut.
Positiv ist definitiv das Setting, die Set-Ausstattung und insgesamt die Bildgewalt zu bewerten. Verdammt schöne und immersive Bilder, die mich direkt an Cyberpunk 2077 erinnert haben. Verständlich, schließlich ist es eben auch ein Film, der das Cyberpunk Genre maßgeblich geprägt hat. Auch die musikalische Untermalung ist richtig gut gelungen, also audio-visuell echt ne Wucht.^^
Doch leider blieb bei mir nach Ablaufen der Credits das leichte Gefühl von "Meh" zurück. Ich weiß nicht, ob ich nicht vielleicht zu viel erwartet habe, aber die Story und die Charakteristika der Replikantenrollen konnte mich irgendwie so überhaupt nicht überzeugen. Dann noch diese awkward pseudo-romantische Szene zwischen Deckard und Rachael, die ich als sehr unangenehm empfand. :/
Insgesamt scheint der Film zwar viele philosophisch Interessante Themen aufzumachen, aber die, teilweise, von ihm inspirierten Filme haben aus meiner Sicht das inzwischen einfach besser, fossierter umgesetzt. Oder anders ausgedrückt, technisch super gealtert, Dramaturgisch nicht so.

deswegen gibt es von mir auch leider nur drei von fünf Necro-Chans und ein unangenehm schaler Geschmack im Mund, ob eines Films, den Mögen mochte, aber nicht konnte.
:NecKnowwhat:
:NecKnowwhat:
:NecKnowwhat:


[update 19.06. nr.2]
3. Tag: Club der toten Dichter
so, gehen wir mal in eine ganz andere Richtung. 🙂 Club der toten Dichter ist ja auch einer der etwas älteren Filme, aber eher Drama als die vorherigen. Ich sage es glich vorweg, ich bin etwas parteiisch, da ich im drittfach Theater unterrichte. Daher fand ich die Behandlung von Literatur auch dem entsprechend schön gemacht, insgesamt ist es eine wunderbare Darstellung, was die Künste für das Mensch sein tun können, aber auch, welche gesellschaftlichen Probleme selbst heute noch bestehen, wenn sich Männer, oder in dem Fall Jugendliche mit den musischen Künsten beschäftigen. ein, zumindest für mich sehr interessantes Spannungsfeld.
Zudem habe ich gemerkt, wie verdorben ich durch modernere Filme bin, da ich gerade in der ersten Hälfte ständig irgendwelche Dramen erwarte. Statt dessen ist diese Hälfte erstaunlich harmonisch. und einige der Charakterzeichungen und Interaktionen mit Robin Williams Charakter sind echt interessant. am spannensten fand ich dabei Todd, der mehr und mehr dazu gebracht wird, sich zu trauen, vor der Klasse zu sprechen und sogar ein richtiger Dichter in ihm steckt.
Etwas schade ist nur die Charakterzeichnung von Neil, da zwar gute Ansätze da sind, aber seine Entwicklung, ich nenne es mal, lückenhaft wirkt. Meint, man kann zwar nachvollziehen, was passiert, aber irgendwie fehlen da ein paar Stellen, die den Weg bis dorthin darstellen.
Sonst aber sehr schön mit einer sehr schönen Schlussszene. 🙂
daher gibts vier von fünf befangene Necro-Chans. 🙂
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[update 23.06.]
4. Tag: Das Geheimnis von Kells
eigentlich war ein anderer Film angedacht, aber es war schon spät, daher zog ich den Animationsfilm "Das Geheimnis von Kells" vor. Den habe ich . Bereut habe ich es nicht, denn es ist ein sehr schöner Film mit einem unglaublich schönen Artstyle. Nicht realistisch. Jeder einzelne Shot könnte in einem wunderschönen Bilderbuch abgebildet sein. Genauso die Musik, habe das Main-theme tatsächlich dann noch weiter laufen lassen, als ich die Sachen für den nächsten Tag zusammen suchte. Die Story ist sehr schön gemacht. Nicht der Weltbewegende Shit, aber sehr schön. Sehr nice ist, dass das Happy End erst nach richtiger, gewichtiger Tragik erfolgt.
Ein Kritikpunkt ist nur die Localisation. Ich konnte manche der Charaktere einfach akustisch nicht verstehen. :/ Außerdem ist da das eine oder andere etwas unerklärliche im Plot, wo man sich denkt, "wait what about...?"
Aber trotzdem kann man sich in den Bildern und dem Soundtake echt verlieren.
Deswegen werden hier für einen insgesamt sehr schönen, kurzen Film, vier Necro-Chans.
:Necyeay:
:Necyeay:
:Necyeay:
:Necyeay:


5. Tag: Pina - Tanz, Tanz, sonst sind wir verloren
Nun, eine Tanz-Dokumentation, ja genau Tanz-Doku. Genauer ein Nachruf der Tanztheater-choreografin Pina Bausch aus Wuppertal. "Aber Zerzano, warum sowas?" naja recht einfach, in meinem drittfach unterrichte ich Theater und wollte mit dem Film mir ein paar neue Impulse holen. Also zu Film: Nennen wir ihn mal "anders". Ich hatte etwas mehr sowas wie wirklich große und atemberaubende Choreos erwartet mit super meaning in den Bewegungen ob der ganzen Auszeichnungen, aber neben einigen wirklich schön gemachten Tanzen war wirklich viel schräger Kram dabei, den man aus den Horrorerzählungen der schlimmeren Sorte im Bereich des Theaters kennt (zum glück eher Ausnahme als die Regel^^'). Ich habe gegen Ende sogar eine Liste geführt, um euch an einem Teil dieses Wahnsinns teilhaben zu lassen:
  • Ausdruckstanz am Schwimmbeckenrand, während die Schwimmer ihre Bahnen ziehen
  • Paar tanzt auf einer Verkehrsinsel, plötzlich rennt der Mann wie vom Teufel besessen weg
  • Typ mit Pappeselsohren sitzt in der Wuppertaler Schwebebahn und Frau mit Kissen kommt, robotergeräusche machend rein und setzt sich hin
  • Frau tanzt auf allen Vieren, während eine weitere Frau immer wieder mit der Schippe lockere Erde über sie kippt
  • Frau kommt mit einem Papier auf dem Fleisch zu sehen ist ins Bild, brüllt "Das sind Kalbschnitzel!" und dann sieht man sie, die Kalbschnitzel aus ihren Ballerina-Schuhen heraus schauend in einem Industriegebiet tanzen

und das sind nur ein paar von meiner Liste... Aber, und das muss ich sagen, nicht alle Choreos sind schlecht und vor allem die Herren- und Duoauftritte sowie einzelne Tanze sind aus meiner Sicht gelungen und regen zum grübeln darüber an. Insgesamt muss ich aber sagen, dass die teilweise wirklich hohen Bewertungen ich absolut nicht nachvollziehen kann und mir mehr als einmal gedacht habe, dass das, was ich hier betrachte wirklich nicht nachvollziehbar und überverkopfte Kunst ist. Wirklich schade.
zwei Anmerkungen noch: 1. Man sollte der Tanzkompanie wirklich erzählen dass es Brustwarzentapes gibt, denn selbige stachen bei fast jedem der Kleider so durch, wie Zeltstangen (btw. FSK6) 2. Ich halte es für "etwas ungeschickt" wenn die Welt auf der Rückseite der DVD eines Films zum Nachruf einer verstorbenen Frau zur Beschreibung/Bewertung die Worte "Ein Glücksfall" wählt.
zwei von vier Necro-chans, mit jeweils einem Techadepten, der die verstörten Wesen kurz wegfährt...
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6. Tag: Everything Everywhere All at Once
kommen wir zu dem Film, die ein paar Kritiker als den besseren Dr.Stange2 beschrieben haben, wenn es um Multiversen geht. Ich war zugegebenermaßen deswegen etwas skeptisch, denn wie man jetzt schon bei zwei Filmen in der Liste gesehen hat, stimmt meine Haltung nicht immer mit der der Kritiker überein. Aber trotzdem, geben wir dem ganzen ne faire Chance... der ist gut... der ist echt gut... fuck! mir Laufen seit 15 Minuten ununterbrochen die Tränen über die Wangen! wie schön emotional ist dieser Film bitte!?...
Nein, davon ist nichts ein Scherz. Ich meine, ja ich bin etwas näher am Wasser gebaut und weine gerne mal, wenn ein Film mich emotional berührt (Bestes Kompliment das es gibt an einen Regisseur meiner Meinung nach!^^). Aber Alter! dieses Familiendrama, dass sie in diese Völlig absurde Handlung, diese teilweise Völlig absurden Szenen und mega inszenierten Kampfchoreos rein gepackt haben... das sollte nicht funktionieren können! Und doch tut es das auf eine so herrlich verquere Weise. Ja, der Film hat hier und da ein zwei kleine Plotholes und ein wenig Exposition am Anfang. Aber das einem (oder zumindest mir) dann irgendwann einfach so scheiß egal und es macht unglaublichen Spaß, diesen Film zu sehen und gleichzeitig dieses doch so nahezu klassische Drama dieser Familie zu sehen, dass ich diesen Film wirklich mit besten Wissen jedem weiter empfehlen kann, der bei einem Film gerne gleichzeig lacht und weint. 🙂
fünf von fünf Necro-Chans!
:Necyes:
:Necyes:
:Necyes:
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:Necyes:


[update 24.06.]
7. Tag: Logan
kommen wir zum letzten Film, einem Superhelden Film. Auch schon sehr lange im Regal, aber genau dafür das Format ja da. 🙂
Nun, wie fange ich das am besten an? der Film wirkt gut, wirkt emotional, aber irgendwas war, dass ich überhaupt nicht connecten konnte. Vielleicht wegen der vielen Exposition, die immer wieder auftaucht, die mir erklären soll, warum nun alles so ist, mir aber erst nach über einer Stunde andeutet und noch viel später überhaupt erklärt, warum Logan beispielsweise hinkt (das übrigens war einer der Momente war @beetlemeier in denen ich kurz gegooglet hatte, weil ich die Vermutung hatte, dass ich irgendwas aus den letzten Filmen hätte wissen sollen). Also einfach ausgedrückt zu viel telling an den falschen Stellen und zu wenig an den Richtigen. Einige Szenen fühlen sich wirklich gewichtig an, nur gleichzeitig so, ich weiß nicht... leer. :/ Vielleicht, weil ich z.B. Logan und Charles ihre Beziehung nicht so richtig abnehme, obwohl ich weiß, was sie eigentlich alles verbindet. Aber so wirkt es, als ob Logan sich einfach nur noch um "seinen alten Vater" kümmert und dieser Aufgabe völlig leid ist. Die Zuneigung zu und Sorge um ihm (und nicht wegen ihm) wird aber so selten gezeigt, dass man den Eindruck bekommt, er macht seinen Pflegejob nur, damit Charles nicht zur mentalbombe wird. Eine emotionale Beziehung fehlt mir irgendwie in der Darstellung über weite Teile des Films. Genauso wie Laura, bei der ich auch nicht sicher bin, wie ich ihren Charakter und ihre Beziehung zu Logan bewerten soll, weil sie erst sehr distanziert und dann aber am Ende (in-universe eine Woche) unglaublich emotional ist. Da fehlt es mir einfach an etwas. :/
Die Kampfszenen sind gut gemacht, aber unter den Filmen, die ich die letzten Tage gesehen hab, waren da sowohl violant Night, also auf EEAaO einfach besser und Logan brilliert an der Stelle einfach nur durch seine "realistische" Darstellung von Gewalt, um sie auch als das darzustellen, was sie ist, brutal, gnadenlos.
Ich muss einfach gestehen, dass mich dieser Film erschreckend kalt gelassen hat. Er ist nicht schlecht, aber aus meiner subjektiven Betrachtung nicht so gut, wie er sein könnte. Daher drei von fünf Necro-Chans.
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Liebe Grüße
Zerzano
 
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Und die zweite Review! 🙂

2. Tag Blade Runner (von 1982)
Auch wieder ein alter Klassiker, den ich noch nicht geschaut hab und mich seit Ewigkeiten geschämt hab. also rein mit dem Final Cut und losgeschaut.
Positiv ist definitiv das Setting, die Set-Ausstattung und insgesamt die Bildgewalt zu bewerten. Verdammt schöne und immersive Bilder, die mich direkt an Cyberpunk 2077 erinnert haben. Verständlich, schließlich ist es eben auch ein Film, der das Cyberpunk Genre maßgeblich geprägt hat. Auch die musikalische Untermalung ist richtig gut gelungen, also audio-visuell echt ne Wucht.^^
Doch leider blieb bei mir nach Ablaufen der Credits das leichte Gefühl von "Meh" zurück. Ich weiß nicht, ob ich nicht vielleicht zu viel erwartet habe, aber die Story und die Charakteristika der Replikantenrollen konnte mich irgendwie so überhaupt nicht überzeugen. Dann noch diese awkward pseudo-romantische Szene zwischen Deckard und Rachael, die ich als sehr unangenehm empfand. :/
Insgesamt scheint der Film zwar viele philosophisch Interessante Themen aufzumachen, aber die, teilweise, von ihm inspirierten Filme haben aus meiner Sicht das inzwischen einfach besser, fossierter umgesetzt. Oder anders ausgedrückt, technisch super gealtert, Dramaturgisch nicht so.

deswegen gibt es von mir auch leider nur drei von fünf Necro-Chans und ein unangenehm schaler Geschmack im Mund, ob eines Films, den Mögen mochte, aber nicht konnte.
:NecKnowwhat:
:NecKnowwhat:
:NecKnowwhat:


liebe Grüße
Zerzano
 
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7 Tage 7 Filme? Wo ist denn da die Challenge? Ich hab in den letzten 2,5 Tagen 10 Filme geguckt!* 😛

Nein, ernsthaft: Ich finde sowas immer interessant und freue mich schon auf weitere Reviews. Vieleicht entdecke ich dabei dann ja auch noch den einen oder anderen Film den ich dann sehen möchte. 👍

*Da ich mir Donnerstag Abend im Rücken irgendwie einen Nerv eingeklemmt oder was gezerrt habe und "Liegen" noch die Position mit den geringsten Schmerzen war, habe ich das Wochenende halt auch genau so verbracht und hatte daher viel Zeit. Inzwischen geht es mir aber wieder gut.
 
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Also, "Violent night" kannte ich nicht, kommt aber auf meine Liste. Ansehen kann ich mir Weihnachtsfilme im Sommer aber nicht; das passt nicht wirklich! 😉

den Mögen mochte, aber nicht konnte.

Ja, so geht es mir bei "Blade Runner" auch. Die allermeisten finden den Film gigantisch, aber ich hab den insgesamt dreimal gesehen, davon zweimal in der Hoffnung, dass er bei mir "zündet". War aber nicht so..
 
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Ja, so geht es mir bei "Blade Runner" auch. Die allermeisten finden den Film gigantisch, aber ich hab den insgesamt dreimal gesehen, davon zweimal in der Hoffnung, dass er bei mir "zündet". War aber nicht so..
Ich hab den Film vor vielen, vielen Jahren das erste Mal gesehen und fand ihn damals auch "gigantisch". Vor ein oder zwei Monaten mit einer Freundin noch mal geguckt und..ich mag ihn immer noch, aber irgendwie war da auch ein "Meh" im Hinterkopf.
Im Endeffekt vermutlich auf Grund meiner Erinnerungen und dass der Film auch mich damals ziemlich beeinflusst hat gefühlt für mich nach wie vor (und vermutlich auch für immer) ein besonderer, großartiger Film, den ich aber trotzdem nicht mehr ohne weiteres empfehlen kann. Wie @Zerzano schon schrieb "technisch super gealtert, Dramaturgisch nicht so."
 
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@Object303, schön dass es dir besser geht. ^^ und ich drück die Daumen, dass was spannendes für dich dabei ist. 🙂

Also, "Violent night" kannte ich nicht, kommt aber auf meine Liste. Ansehen kann ich mir Weihnachtsfilme im Sommer aber nicht; das passt nicht wirklich! 😉
Freut mich.^^
wie gesagt, mir hat er wirklich gefallen und uns echt Spaß beim Gucken gemacht, Liebe geht raus für "Krampus" XD

Betreffend Blade Runner: Ok, dann bin ich etwas beruhigt. Hatte erst gedacht, ich hätte etwas nicht mitgeschnitten, oder einfach den Film nicht verstanden und war etwas von mir selbst enttäuscht. Daher danke, dass ich da mit meiner Meinung nicht allein bin. ^^'

Film für heute Abend ist schon raus gesucht, auch wieder ein Klassiker, später mehr. 🙂

liebe Grüße
Zerzano
 
So, dieses mal sogar noch am gleichen Tag geschafft.^^

3. Tag: Club der toten Dichter
so, gehen wir mal in eine ganz andere Richtung. 🙂 Club der toten Dichter ist ja auch einer der etwas älteren Filme, aber eher Drama als die vorherigen. Ich sage es gleich vorweg, ich bin etwas parteiisch, da ich im drittfach Theater unterrichte. Daher fand ich die Behandlung von Literatur auch dem entsprechend schön gemacht, insgesamt ist es eine wunderbare Darstellung, was die Künste für das Mensch sein tun können, aber auch, welche gesellschaftlichen Probleme selbst heute noch bestehen, wenn sich Männer, oder in dem Fall Jugendliche, mit den musischen Künsten beschäftigen. Ein, zumindest für mich, sehr interessantes Spannungsfeld.
Zudem habe ich gemerkt, wie verdorben ich durch modernere Filme bin, da ich gerade in der ersten Hälfte ständig irgendwelche Dramen erwarte. Statt dessen ist diese Hälfte erstaunlich harmonisch. und einige der Charakterzeichungen und Interaktionen mit Robin Williams Charakter sind echt interessant. am spannensten fand ich dabei Todd, der mehr und mehr dazu gebracht wird, sich zu trauen, vor der Klasse zu sprechen und sogar ein richtiger Dichter in ihm steckt.
Etwas schade ist nur die Charakterzeichnung von Neil, da zwar gute Ansätze da sind, aber seine Entwicklung, ich nenne es mal, lückenhaft wirkt. Meint, man kann zwar nachvollziehen, was passiert, aber irgendwie fehlen da ein paar Stellen, die den Weg bis dorthin darstellen.
Sonst aber sehr schön mit einer sehr schönen Schlussszene. 🙂
daher gibts vier von fünf befangene Necro-Chans. 🙂
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morgen wird es dann etwas abgefahrener.^^

Liebe Grüße
Zerzano
 
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Betreffend Blade Runner: Ok, dann bin ich etwas beruhigt. Hatte erst gedacht, ich hätte etwas nicht mitgeschnitten, oder einfach den Film nicht verstanden und war etwas von mir selbst enttäuscht. Daher danke, dass
Geht mir auch so,fand ihn besser,als ich das Buch noch nicht kannte, seitdem auch das "Meh" Gefühl.
Von der Neuauflage ganz zu schweigen...?
 
Boah, waren das ein paar Tage!^^'
Ich war ein wenig (viel) in alle möglichen Dinge eingespannt und hab unter anderem auch schon mein erstes 10. Edi Spiel machen können.^^ Deswegen hat es die letzten Tage stets nur dazu gereicht, die Filme zu schauen, zum schreiben bin ich aus Zeit oder müdigkeitsgründen nie gekommen. Das hole ich jetzt hier nach mit einem tripple-Feature. 🙂

[update 23.06.]
4. Tag: Das Geheimnis von Kells
eigentlich war ein anderer Film angedacht, aber es war schon spät, daher zog ich den Animationsfilm "Das Geheimnis von Kells" vor. Den habe ich . Bereut habe ich es nicht, denn es ist ein sehr schöner Film mit einem unglaublich schönen Artstyle. Nicht realistisch. Jeder einzelne Shot könnte in einem wunderschönen Bilderbuch abgebildet sein. Genauso die Musik, habe das Main-theme tatsächlich dann noch weiter laufen lassen, als ich die Sachen für den nächsten Tag zusammen suchte. Die Story ist sehr schön gemacht. Nicht der Weltbewegende Shit, aber sehr schön. Sehr nice ist, dass das Happy End erst nach richtiger, gewichtiger Tragik erfolgt.
Ein Kritikpunkt ist nur die Localisation. Ich konnte manche der Charaktere einfach akustisch nicht verstehen. :/ Außerdem ist da das eine oder andere etwas unerklärliche im Plot, wo man sich denkt, "wait what about...?"
Aber trotzdem kann man sich in den Bildern und dem Soundtake echt verlieren.
Deswegen werden hier für einen insgesamt sehr schönen, kurzen Film, vier Necro-Chans.
:Necyeay:
:Necyeay:
:Necyeay:
:Necyeay:



5. Tag: Pina - Tanz, Tanz, sonst sind wir verloren
Nun, eine Tanz-Dokumentation, ja genau Tanz-Doku. Genauer ein Nachruf der Tanztheater-choreografin Pina Bausch aus Wuppertal. "Aber Zerzano, warum sowas?" naja recht einfach, in meinem drittfach unterrichte ich Theater und wollte mit dem Film mir ein paar neue Impulse holen. Also zu Film: Nennen wir ihn mal "anders". Ich hatte etwas mehr sowas wie wirklich große und atemberaubende Choreos erwartet mit super meaning in den Bewegungen ob der ganzen Auszeichnungen, aber neben einigen wirklich schön gemachten Tanzen war wirklich viel schräger Kram dabei, den man aus den Horrorerzählungen der schlimmeren Sorte im Bereich des Theaters kennt (zum glück eher Ausnahme als die Regel^^'). Ich habe gegen Ende sogar eine Liste geführt, um euch an einem Teil dieses Wahnsinns teilhaben zu lassen:
  • Ausdruckstanz am Schwimmbeckenrand, während die Schwimmer ihre Bahnen ziehen
  • Paar tanzt auf einer Verkehrsinsel, plötzlich rennt der Mann wie vom Teufel besessen weg
  • Typ mit Pappeselsohren sitzt in der Wuppertaler Schwebebahn und Frau mit Kissen kommt, robotergeräusche machend rein und setzt sich hin
  • Frau tanzt auf allen Vieren, während eine weitere Frau immer wieder mit der Schippe lockere Erde über sie kippt
  • Frau kommt mit einem Papier auf dem Fleisch zu sehen ist ins Bild, brüllt "Das sind Kalbschnitzel!" und dann sieht man sie, die Kalbschnitzel aus ihren Ballerina-Schuhen heraus schauend in einem Industriegebiet tanzen

und das sind nur ein paar von meiner Liste... Aber, und das muss ich sagen, nicht alle Choreos sind schlecht und vor allem die Herren- und Duoauftritte sowie einzelne Tanze sind aus meiner Sicht gelungen und regen zum grübeln darüber an. Insgesamt muss ich aber sagen, dass die teilweise wirklich hohen Bewertungen ich absolut nicht nachvollziehen kann und mir mehr als einmal gedacht habe, dass das, was ich hier betrachte wirklich nicht nachvollziehbar und überverkopfte Kunst ist. Wirklich schade.
zwei Anmerkungen noch: 1. Man sollte der Tanzkompanie wirklich erzählen dass es Brustwarzentapes gibt, denn selbige stachen bei fast jedem der Kleider so durch, wie Zeltstangen (btw. FSK6) 2. Ich halte es für "etwas ungeschickt" wenn die Welt auf der Rückseite der DVD eines Films zum Nachruf einer verstorbenen Frau zur Beschreibung/Bewertung die Worte "Ein Glücksfall" wählt.
zwei von vier Necro-chans, mit jeweils einem Techadepten, der die verstörten Wesen kurz wegfährt...

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6. Tag: Everything Everywhere All at Once
kommen wir zu dem Film, die ein paar Kritiker als den besseren Dr.Stange2 beschrieben haben, wenn es um Multiversen geht. Ich war zugegebenermaßen deswegen etwas skeptisch, denn wie man jetzt schon bei zwei Filmen in der Liste gesehen hat, stimmt meine Haltung nicht immer mit der der Kritiker überein. Aber trotzdem, geben wir dem ganzen ne faire Chance... der ist gut... der ist echt gut... fuck! mir Laufen seit 15 Minuten ununterbrochen die Tränen über die Wangen! wie schön emotional ist dieser Film bitte!?...
Nein, davon ist nichts ein Scherz. Ich meine, ja ich bin etwas näher am Wasser gebaut und weine gerne mal, wenn ein Film mich emotional berührt (Bestes Kompliment das es gibt an einen Regisseur meiner Meinung nach!^^). Aber Alter! dieses Familiendrama, dass sie in diese Völlig absurde Handlung, diese teilweise Völlig absurden Szenen und mega inszenierten Kampfchoreos rein gepackt haben... das sollte nicht funktionieren können! Und doch tut es das auf eine so herrlich verquere Weise. Ja, der Film hat hier und da ein zwei kleine Plotholes und ein wenig Exposition am Anfang. Aber das einem (oder zumindest mir) dann irgendwann einfach so scheiß egal und es macht unglaublichen Spaß, diesen Film zu sehen und gleichzeitig dieses doch so nahezu klassische Drama dieser Familie zu sehen, dass ich diesen Film wirklich mit besten Wissen jedem weiter empfehlen kann, der bei einem Film gerne gleichzeig lacht und weint. 🙂
fünf von fünf Necro-Chans!
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liebe Grüße
Zerzano
 
Ich will Deinen thread nicht derailen, aber wie genau schaust Du die Filme? 😉

Im "Kino-Modus"? Also möglichst großer Schirm, Handy/tablet aus, abgedunkelt und in einem durch und maximal von einer Klopause unterbrochen?
Alles gut. 🙂 geht ja auch etwas darum, das Erlebnis zu thematisieren. 🙂

und um deine Frage zu beantworten, im Rahmen der Möglichkeiten.^^' Ganz großer Bildschirm ist erst die nächste Anschaffung, wenn ich Larp und 40k durchgespielt hab^^'
an sonsten versuche ich eigentlich weitestgehend mich wirklich auf den Film zu konzentrieren und wenn das Handy dann doch mal ergriffen wird, dann ist es, um etwas zum film nachzuschlagen.^^'
nur bei Pina habe ich zwei Pausen gemacht, weil ich mir schlicht und ergreifend vorstellen konnte, dass ich manches davon einfach nicht verstehe und in den Pausen mir überlegte, was ich da gerade eigentlich gesehen habe.^^'

habe im übrigen meinen letzten Film eben gesehen, morgen früh gibts dann die letzte kurze Review. 🙂

liebe Grüße
Zerzano
 
[update 24.06.]
7. Tag: Logan
kommen wir zum letzten Film, einem Superhelden Film. Auch schon sehr lange im Regal, aber genau dafür das Format ja da. 🙂
Nun, wie fange ich das am besten an? der Film wirkt gut, wirkt emotional, aber irgendwas war, dass ich überhaupt nicht connecten konnte. Vielleicht wegen der vielen Exposition, die immer wieder auftaucht, die mir erklären soll, warum nun alles so ist, mir aber erst nach über einer Stunde andeutet und noch viel später überhaupt erklärt, warum Logan beispielsweise hinkt (das übrigens war einer der Momente war @beetlemeier in denen ich kurz gegooglet hatte, weil ich die Vermutung hatte, dass ich irgendwas aus den letzten Filmen hätte wissen sollen). Also einfach ausgedrückt zu viel telling an den falschen Stellen und zu wenig an den Richtigen. Einige Szenen fühlen sich wirklich gewichtig an, nur gleichzeitig so, ich weiß nicht... leer. :/ Vielleicht, weil ich z.B. Logan und Charles ihre Beziehung nicht so richtig abnehme, obwohl ich weiß, was sie eigentlich alles verbindet. Aber so wirkt es, als ob Logan sich einfach nur noch um "seinen alten Vater" kümmert und dieser Aufgabe völlig leid ist. Die Zuneigung zu und Sorge um ihm (und nicht wegen ihm) wird aber so selten gezeigt, dass man den Eindruck bekommt, er macht seinen Pflegejob nur, damit Charles nicht zur mentalbombe wird. Eine emotionale Beziehung fehlt mir irgendwie in der Darstellung über weite Teile des Films. Genauso wie Laura, bei der ich auch nicht sicher bin, wie ich ihren Charakter und ihre Beziehung zu Logan bewerten soll, weil sie erst sehr distanziert und dann aber am Ende (in-universe eine Woche) unglaublich emotional ist. Da fehlt es mir einfach an etwas. :/
Die Kampfszenen sind gut gemacht, aber unter den Filmen, die ich die letzten Tage gesehen hab, waren da sowohl violant Night, also auf EEAaO einfach besser und Logan brilliert an der Stelle einfach nur durch seine "realistische" Darstellung von Gewalt, um sie auch als das darzustellen, was sie ist, brutal, gnadenlos.
Ich muss einfach gestehen, dass mich dieser Film erschreckend kalt gelassen hat. Er ist nicht schlecht, aber aus meiner subjektiven Betrachtung nicht so gut, wie er sein könnte. Daher drei von fünf Necro-Chans.

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und damit endet meine Challange.^^
Ich hoffe, es hat euch gefallen, hat euch Anregungen gebracht und vielleicht auch dazu Motiviert, ein paar der Filme zu schauen, die ihr schon lange auf euerer Liste habt. 🙂
Ich würde mich freuen, wenn wir vielleicht noch etwas über die Filme reden könnten, was euch bei diesen gefallen und nicht gefallen hat oder auch, welche Filme ihr jetzt schauen wollt. 🙂
Sonst schnappe ich mir noch ein Buch. XD

liebe Grüße
Zerzano
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss einfach gestehen, dass mich dieser Film erschreckend kalt gelassen hat.

Ich seh das Problem auch, aber der Film war ja in gewisser Hinsicht genau so geplant, dass er den Zuschauer am Ende "kalt" lassen sollte:
Man beerdigt zwei der größten X-Men auf drastisch-"realistische" Weise (bzw. das Karma fickt nun die altbekannten Superhelden mit Demenz und Vergiftung), und dazu noch die mit den popkulturell bekannten Gesichtern von Jackman und Stewart.

Das hat dann erzählerisch eher was mit Cormack McCarthy zu tun, als den bisherigen Auftritten der beiden und den Streifen.
Den Film fand ich durchaus beeindruckend, aber irgendwie ist die Handlung im Vergleich zu den anderen Teilen halt sehr "anders" und von der Dramaturige auch antiklimaktisch.
MMn war das ein begrüßenswertes Experiment des Studios (dabei recht eng an der Comic-Vorlage), welches für viele Zuschauer und Kritiker funktioniert hat, aber mich persönlich auch nicht wirklich überzeugt hat.

Hätte da 3,5 von 5 Punkten gegeben...
 
Ich seh das Problem auch, aber der Film war ja in gewisser Hinsicht genau so geplant, dass er den Zuschauer am Ende "kalt" lassen sollte:
Man beerdigt zwei der größten X-Men auf drastisch-"realistische" Weise (bzw. das Karma fickt nun die altbekannten Superhelden mit Demenz und Vergiftung), und dazu noch die mit den popkulturell bekannten Gesichtern von Jackman und Stewart.
Interessant zu wissen. 🙂
aber ich muss gestehen, dass auch wenn sie es „realistischer“ halten wollten, und ich die Beerdigungen eigentlich sehr schön fand (gerade die Totale, in der Logan seine Wut an dem Auto auslässt), die Art und Weise irgendwie nicht den, ich nenne es mal „Seufzer des Entsetzens“ auslöste, den ich sonst meist in einer solchen Lage hab. Aber hier war es eben nur ein, „oh, er ist tot“ ob der Überraschung, dass sie doch so konsequent sind. Emotional regte sich aber bei mir da gar nichts und ich würde vermuten, dass die Charaktere eben überhaupt nicht eine Verbindung zu mir aufbauen konnten. ihre Beziehung wirkte an vielen Stellen so ... Ich weiß nicht, …leer. :/
ganz nett fand ich da noch, dass sie, wie du schon schriebst, von ihren eigenen Stärken verraten werden. Charles Intellekt, der ihn dann doch nicht mehr erkennen lässt, dass es nicht Logan ist, obwohl er am Anfang noch sagte, dass er immer erkennen würde, dass es Logan ist und dieser, der von seinem eigenen Körper verraten wird, der ihn alleine Jahre vor dem scheiß bewahrt hat.

aber sagt mal, fand jemand das Verhalten der Kinde am Ende auch so seltsam, wie die dann einfach so weggegangen sind? Und zudem, irgendwie fand ich auch die Schlussworte von Laura etwas unglücklich gewählt: Logan sagt ihr „Sei nicht, was sie aus dir gemacht haben“ und sie zitiert den Film mit der effektiv der Stelle im Sinngemäßen, „Ich bin was ich bin“ ja, das bezieht sich auf Logan, aber irgendwie wirkt das Unrund. :/

liebe Grüße
Zerzano
 
Ich muss einfach gestehen, dass mich dieser Film erschreckend kalt gelassen hat.
Ich weiss nicht wie sehr du bei den X-Men Filmen drinsteckst. Ich habe mir die (letztes Jahr?) über ein paar Tage verteilt alle angeguckt, war mir bei Logan am Ende auch nicht so sicher. Es ist kein schlechter Film aber irgendwie auch kein wirklich befriedigender Film.
Was für mich ein Grund sein könnte weswegen mich der Film am Ende recht kalt gelassen hat: Gefühlt hat er keine echten Konsequenzen. Wir haben innerhalb der Reihe schon einmal eine Zukunft gesehen in der es kaum noch Mutanten gab ("Zukunft ist Vergangenheit") und die dann innerhalb der Filmhandlung relativiert wurde. Für mich fühlte sich Logan irgendwie an wie "Das ist nur EINE von vielen, vielen möglichen Zukunftsszenarien" und nicht wie "das IST definitiv DIE eine Zukunft." Das macht die Handlung des Films und
den Tod von Charles und Logan
gefühlt irgendwie irrelevant. Halt kein IST-Szenario sondern ein WAS-WÄRE-WENN-Szenario.

Das gleiche Problem hat auch das MCU seit Einführung des Multiversums. Zb. wäre jeder Tod eines Charakters völlig irrelevant da es mehr oder weniger unendliche Kopien dieses Charakters gibt und man den jeweiligen Helden einfach durch den Helden eines anderen Universums ersetzen könnte.
 
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Reaktionen: Zerzano
Ok, nochmal, dann fühle ich mich etwas beruhigt, @Object303 , dass es mir nicht allein so geht.^^‘
ich hatte die ersten drei Filme geschaut und viel im Bereich der Comic-Serien. Ich weiß nicht, ob es wirklich an der Sache des „nobody is realy dead“ liegt. Sonst würden umgekehrt auch Filme nicht ziehen, die Prequels sind, schließlich wissen wir da auch, dass die Charaktere überleben werden.
Nein, ich glaube eher, dass es mit der Art, wie der Film erzählt zu tun hat. Frei nach dem Prinzip „Der Weg ist das Ziel“ geht es darum, wie und was wir im Film erleben und nicht (nur) wie er endet. Wenn mir jetzt beispielsweise der Film nur verdeutlicht, dass Charles eigentlich eher eine Last für Logan ist, dann hat eben sein Tod auch keine große emotionale Bedeutung für mich. Auch wenn es für Logan, wie man dann später sehen, eigentlich so ist. Ein zwei Szenen, wo sein hadern und seine Trauer ob des geistigen Zerfalls seines Freundes aufgegriffen werden hätten ja schon gereicht, um zu zeigen, dass es mehr als eine Pflicht für Logan ist, sich um Charles zu kümmern. So, habe ich aber keine Ahnung davon und kann die innere Zerrissenheit Logans nur erahnen auf Basis von Wissen, was aber von anderen Filmen herrührt. Das ist aus meiner Sicht kein gutes Storytelling und aus meiner Sicht viel verschenktes Potenzial.:/

liebe Grüße
Zerzano
 
Gefühlt hat er keine echten Konsequenzen.

Ja, das ist nicht nur bei den X-Men ein Problem. MEn war auch die Mini-Comic-Serie "Logan" ganz bewusst als eine "What-If"-Reihe angelegt gewesen.
Oder wenn es einen DC- oder Marvel-Superstar mal "erwischt": Zweifelt denn jemand ernsthaft, dass nach ein paar Monaten er oder sie wieder putzmunter aus der Kiste springt? Das macht alles recht beliebig.
Für mich auch beim GW-Fluff einer der größten dramaturgischen Fehler, dass Dämonen(-Primarchen) nur selten den endgültigen Tod sterben können. Wie soll einen ein Kampf auf Leben und Tod mitreißen, wenn man weiß, dass es für den einen keinen Tod gibt??‍♂️
Aber das ist zugegeben OT!😉