Hallo zusammen,
vor einem halben Jahr habe ich eine Challange hier vorgestellt und durchgezogen, sieben Tage lang jeweils einen Film zu schauen, den ich schon länger schauen wollte, aber noch nie dazu gekommen bin. Da die Ferien in NRW bald beginnen und meine 10. Klasse bereits mit ihrem Abschluss entlassen wurde, habe ich nicht so viel Orgakram erledigen und daher die Zeit, wieder ein wenig dem Filme schauen zu frönen. 🙂
gestern habe ich nun den ersten Film angeschaut und nun gibts die Review dazu. Ich hoffe, ihr habt Spaß daran und vielleicht habt ihr ja auch Bock, mitzumachen.^^
1. Tag Violent Night
Nun, letztes Mal habe ich auch mit einem Weihnachtsfilm angefangen (Stirb langsam) und auch wenn es gerade nicht das Wetter dazu ist, wollte ich den Film gerne sehen, da ich ihn letztes Jahr im Kino leider nicht geschafft habe. Also mit einer Freundin, die zum Basteln da war die DVD rein geschmissen und losgelegt:
Was uns beiden recht schnell aufgefallen ist, die Kampfszenen sind echt gut gestaltet. Die Schläge fühlen sich wuchtig an, kein Schnittgewitter, sondern längere Shots, dass man immer erkennen kann, was gerade passiert, immer wieder sehr gute Setups mit Dingen in der Umgebung die dann im Verlauf der Kämpfe zum Einsatz kommen und echt gute payoffs liefern. Das macht echt Spaß.🙂 Die Story ist ganz ok, natürlich für einen Weihnachtsfilm an vielen Stellen etwas Klischeehaft, aber dafür Handwerklich gut rüber gebracht. Immer wieder ist uns aufgefallen, wie viel der Geschichte wirklich gezeigt/angeteasert wird und nicht mit der Expositions-Klatsche einfach ins Gesicht erzählt wird ("show it, don't tell it" eben^^).
Santa als Charakter macht echt Spaß zu sehen und zeigt manchmal erstaunliche Tiefe für so einen Film und gleichzeitig Humor. Teilweise hat er sogar Züge von John Mclane^^). Hat mir echt gefallen. Das einzige, was teilweise etwas meh war, war der Fäkalhumor am Anfang (der zum Glück recht schnell verschwindet) und das die Kills irgendwann etwas drüber wirken. Warum ist das schlimm, könnte man Fragen. Nun das hat einfach mit der Art zu tun, wie es aufgebaut wird: Während am Anfang die Gewalt noch passend die aber auch für die Charaktere "erschreckend ist"und einfach aus der Situation heraus "normal" wirkt, also "ernster" kommt später ein massiver Satz an Gore dazu, die aber trotzdem als normal bis sogar lustig von den Chrakteren im Film wahrgenommen wird, was dann einfach etwas missmatched. Besser nur das eine oder das andere.
Insgesamt gibt es daher für dieses kurzweiliges "Weihnachtsmärchen" dreieinhalb von fünf Necro-Chans. 🙂
[update 19.06.]
2. Tag Blade Runner (von 1982)
Auch wieder ein alter Klassiker, den ich noch nicht geschaut hab und mich seit Ewigkeiten geschämt hab. also rein mit dem Final Cut und losgeschaut.
Positiv ist definitiv das Setting, die Set-Ausstattung und insgesamt die Bildgewalt zu bewerten. Verdammt schöne und immersive Bilder, die mich direkt an Cyberpunk 2077 erinnert haben. Verständlich, schließlich ist es eben auch ein Film, der das Cyberpunk Genre maßgeblich geprägt hat. Auch die musikalische Untermalung ist richtig gut gelungen, also audio-visuell echt ne Wucht.^^
Doch leider blieb bei mir nach Ablaufen der Credits das leichte Gefühl von "Meh" zurück. Ich weiß nicht, ob ich nicht vielleicht zu viel erwartet habe, aber die Story und die Charakteristika der Replikantenrollen konnte mich irgendwie so überhaupt nicht überzeugen. Dann noch diese awkward pseudo-romantische Szene zwischen Deckard und Rachael, die ich als sehr unangenehm empfand. :/
Insgesamt scheint der Film zwar viele philosophisch Interessante Themen aufzumachen, aber die, teilweise, von ihm inspirierten Filme haben aus meiner Sicht das inzwischen einfach besser, fossierter umgesetzt. Oder anders ausgedrückt, technisch super gealtert, Dramaturgisch nicht so.
deswegen gibt es von mir auch leider nur drei von fünf Necro-Chans und ein unangenehm schaler Geschmack im Mund, ob eines Films, den Mögen mochte, aber nicht konnte.
[update 19.06. nr.2]
3. Tag: Club der toten Dichter
so, gehen wir mal in eine ganz andere Richtung. 🙂 Club der toten Dichter ist ja auch einer der etwas älteren Filme, aber eher Drama als die vorherigen. Ich sage es glich vorweg, ich bin etwas parteiisch, da ich im drittfach Theater unterrichte. Daher fand ich die Behandlung von Literatur auch dem entsprechend schön gemacht, insgesamt ist es eine wunderbare Darstellung, was die Künste für das Mensch sein tun können, aber auch, welche gesellschaftlichen Probleme selbst heute noch bestehen, wenn sich Männer, oder in dem Fall Jugendliche mit den musischen Künsten beschäftigen. ein, zumindest für mich sehr interessantes Spannungsfeld.
Zudem habe ich gemerkt, wie verdorben ich durch modernere Filme bin, da ich gerade in der ersten Hälfte ständig irgendwelche Dramen erwarte. Statt dessen ist diese Hälfte erstaunlich harmonisch. und einige der Charakterzeichungen und Interaktionen mit Robin Williams Charakter sind echt interessant. am spannensten fand ich dabei Todd, der mehr und mehr dazu gebracht wird, sich zu trauen, vor der Klasse zu sprechen und sogar ein richtiger Dichter in ihm steckt.
Etwas schade ist nur die Charakterzeichnung von Neil, da zwar gute Ansätze da sind, aber seine Entwicklung, ich nenne es mal, lückenhaft wirkt. Meint, man kann zwar nachvollziehen, was passiert, aber irgendwie fehlen da ein paar Stellen, die den Weg bis dorthin darstellen.
Sonst aber sehr schön mit einer sehr schönen Schlussszene. 🙂
daher gibts vier von fünf befangene Necro-Chans. 🙂
[update 23.06.]
4. Tag: Das Geheimnis von Kells
eigentlich war ein anderer Film angedacht, aber es war schon spät, daher zog ich den Animationsfilm "Das Geheimnis von Kells" vor. Den habe ich . Bereut habe ich es nicht, denn es ist ein sehr schöner Film mit einem unglaublich schönen Artstyle. Nicht realistisch. Jeder einzelne Shot könnte in einem wunderschönen Bilderbuch abgebildet sein. Genauso die Musik, habe das Main-theme tatsächlich dann noch weiter laufen lassen, als ich die Sachen für den nächsten Tag zusammen suchte. Die Story ist sehr schön gemacht. Nicht der Weltbewegende Shit, aber sehr schön. Sehr nice ist, dass das Happy End erst nach richtiger, gewichtiger Tragik erfolgt.
Ein Kritikpunkt ist nur die Localisation. Ich konnte manche der Charaktere einfach akustisch nicht verstehen. :/ Außerdem ist da das eine oder andere etwas unerklärliche im Plot, wo man sich denkt, "wait what about...?"
Aber trotzdem kann man sich in den Bildern und dem Soundtake echt verlieren.
Deswegen werden hier für einen insgesamt sehr schönen, kurzen Film, vier Necro-Chans.
5. Tag: Pina - Tanz, Tanz, sonst sind wir verloren
Nun, eine Tanz-Dokumentation, ja genau Tanz-Doku. Genauer ein Nachruf der Tanztheater-choreografin Pina Bausch aus Wuppertal. "Aber Zerzano, warum sowas?" naja recht einfach, in meinem drittfach unterrichte ich Theater und wollte mit dem Film mir ein paar neue Impulse holen. Also zu Film: Nennen wir ihn mal "anders". Ich hatte etwas mehr sowas wie wirklich große und atemberaubende Choreos erwartet mit super meaning in den Bewegungen ob der ganzen Auszeichnungen, aber neben einigen wirklich schön gemachten Tanzen war wirklich viel schräger Kram dabei, den man aus den Horrorerzählungen der schlimmeren Sorte im Bereich des Theaters kennt (zum glück eher Ausnahme als die Regel^^'). Ich habe gegen Ende sogar eine Liste geführt, um euch an einem Teil dieses Wahnsinns teilhaben zu lassen:
und das sind nur ein paar von meiner Liste... Aber, und das muss ich sagen, nicht alle Choreos sind schlecht und vor allem die Herren- und Duoauftritte sowie einzelne Tanze sind aus meiner Sicht gelungen und regen zum grübeln darüber an. Insgesamt muss ich aber sagen, dass die teilweise wirklich hohen Bewertungen ich absolut nicht nachvollziehen kann und mir mehr als einmal gedacht habe, dass das, was ich hier betrachte wirklich nicht nachvollziehbar und überverkopfte Kunst ist. Wirklich schade.
zwei Anmerkungen noch: 1. Man sollte der Tanzkompanie wirklich erzählen dass es Brustwarzentapes gibt, denn selbige stachen bei fast jedem der Kleider so durch, wie Zeltstangen (btw. FSK6) 2. Ich halte es für "etwas ungeschickt" wenn die Welt auf der Rückseite der DVD eines Films zum Nachruf einer verstorbenen Frau zur Beschreibung/Bewertung die Worte "Ein Glücksfall" wählt.
zwei von vier Necro-chans, mit jeweils einem Techadepten, der die verstörten Wesen kurz wegfährt...
6. Tag: Everything Everywhere All at Once
kommen wir zu dem Film, die ein paar Kritiker als den besseren Dr.Stange2 beschrieben haben, wenn es um Multiversen geht. Ich war zugegebenermaßen deswegen etwas skeptisch, denn wie man jetzt schon bei zwei Filmen in der Liste gesehen hat, stimmt meine Haltung nicht immer mit der der Kritiker überein. Aber trotzdem, geben wir dem ganzen ne faire Chance... der ist gut... der ist echt gut... fuck! mir Laufen seit 15 Minuten ununterbrochen die Tränen über die Wangen! wie schön emotional ist dieser Film bitte!?...
Nein, davon ist nichts ein Scherz. Ich meine, ja ich bin etwas näher am Wasser gebaut und weine gerne mal, wenn ein Film mich emotional berührt (Bestes Kompliment das es gibt an einen Regisseur meiner Meinung nach!^^). Aber Alter! dieses Familiendrama, dass sie in diese Völlig absurde Handlung, diese teilweise Völlig absurden Szenen und mega inszenierten Kampfchoreos rein gepackt haben... das sollte nicht funktionieren können! Und doch tut es das auf eine so herrlich verquere Weise. Ja, der Film hat hier und da ein zwei kleine Plotholes und ein wenig Exposition am Anfang. Aber das einem (oder zumindest mir) dann irgendwann einfach so scheiß egal und es macht unglaublichen Spaß, diesen Film zu sehen und gleichzeitig dieses doch so nahezu klassische Drama dieser Familie zu sehen, dass ich diesen Film wirklich mit besten Wissen jedem weiter empfehlen kann, der bei einem Film gerne gleichzeig lacht und weint. 🙂
fünf von fünf Necro-Chans!
[update 24.06.]
7. Tag: Logan
kommen wir zum letzten Film, einem Superhelden Film. Auch schon sehr lange im Regal, aber genau dafür das Format ja da. 🙂
Nun, wie fange ich das am besten an? der Film wirkt gut, wirkt emotional, aber irgendwas war, dass ich überhaupt nicht connecten konnte. Vielleicht wegen der vielen Exposition, die immer wieder auftaucht, die mir erklären soll, warum nun alles so ist, mir aber erst nach über einer Stunde andeutet und noch viel später überhaupt erklärt, warum Logan beispielsweise hinkt (das übrigens war einer der Momente war @beetlemeier in denen ich kurz gegooglet hatte, weil ich die Vermutung hatte, dass ich irgendwas aus den letzten Filmen hätte wissen sollen). Also einfach ausgedrückt zu viel telling an den falschen Stellen und zu wenig an den Richtigen. Einige Szenen fühlen sich wirklich gewichtig an, nur gleichzeitig so, ich weiß nicht... leer. :/ Vielleicht, weil ich z.B. Logan und Charles ihre Beziehung nicht so richtig abnehme, obwohl ich weiß, was sie eigentlich alles verbindet. Aber so wirkt es, als ob Logan sich einfach nur noch um "seinen alten Vater" kümmert und dieser Aufgabe völlig leid ist. Die Zuneigung zu und Sorge um ihm (und nicht wegen ihm) wird aber so selten gezeigt, dass man den Eindruck bekommt, er macht seinen Pflegejob nur, damit Charles nicht zur mentalbombe wird. Eine emotionale Beziehung fehlt mir irgendwie in der Darstellung über weite Teile des Films. Genauso wie Laura, bei der ich auch nicht sicher bin, wie ich ihren Charakter und ihre Beziehung zu Logan bewerten soll, weil sie erst sehr distanziert und dann aber am Ende (in-universe eine Woche) unglaublich emotional ist. Da fehlt es mir einfach an etwas. :/
Die Kampfszenen sind gut gemacht, aber unter den Filmen, die ich die letzten Tage gesehen hab, waren da sowohl violant Night, also auf EEAaO einfach besser und Logan brilliert an der Stelle einfach nur durch seine "realistische" Darstellung von Gewalt, um sie auch als das darzustellen, was sie ist, brutal, gnadenlos.
Ich muss einfach gestehen, dass mich dieser Film erschreckend kalt gelassen hat. Er ist nicht schlecht, aber aus meiner subjektiven Betrachtung nicht so gut, wie er sein könnte. Daher drei von fünf Necro-Chans.
Liebe Grüße
Zerzano
vor einem halben Jahr habe ich eine Challange hier vorgestellt und durchgezogen, sieben Tage lang jeweils einen Film zu schauen, den ich schon länger schauen wollte, aber noch nie dazu gekommen bin. Da die Ferien in NRW bald beginnen und meine 10. Klasse bereits mit ihrem Abschluss entlassen wurde, habe ich nicht so viel Orgakram erledigen und daher die Zeit, wieder ein wenig dem Filme schauen zu frönen. 🙂
gestern habe ich nun den ersten Film angeschaut und nun gibts die Review dazu. Ich hoffe, ihr habt Spaß daran und vielleicht habt ihr ja auch Bock, mitzumachen.^^
1. Tag Violent Night
Nun, letztes Mal habe ich auch mit einem Weihnachtsfilm angefangen (Stirb langsam) und auch wenn es gerade nicht das Wetter dazu ist, wollte ich den Film gerne sehen, da ich ihn letztes Jahr im Kino leider nicht geschafft habe. Also mit einer Freundin, die zum Basteln da war die DVD rein geschmissen und losgelegt:
Was uns beiden recht schnell aufgefallen ist, die Kampfszenen sind echt gut gestaltet. Die Schläge fühlen sich wuchtig an, kein Schnittgewitter, sondern längere Shots, dass man immer erkennen kann, was gerade passiert, immer wieder sehr gute Setups mit Dingen in der Umgebung die dann im Verlauf der Kämpfe zum Einsatz kommen und echt gute payoffs liefern. Das macht echt Spaß.🙂 Die Story ist ganz ok, natürlich für einen Weihnachtsfilm an vielen Stellen etwas Klischeehaft, aber dafür Handwerklich gut rüber gebracht. Immer wieder ist uns aufgefallen, wie viel der Geschichte wirklich gezeigt/angeteasert wird und nicht mit der Expositions-Klatsche einfach ins Gesicht erzählt wird ("show it, don't tell it" eben^^).
Santa als Charakter macht echt Spaß zu sehen und zeigt manchmal erstaunliche Tiefe für so einen Film und gleichzeitig Humor. Teilweise hat er sogar Züge von John Mclane^^). Hat mir echt gefallen. Das einzige, was teilweise etwas meh war, war der Fäkalhumor am Anfang (der zum Glück recht schnell verschwindet) und das die Kills irgendwann etwas drüber wirken. Warum ist das schlimm, könnte man Fragen. Nun das hat einfach mit der Art zu tun, wie es aufgebaut wird: Während am Anfang die Gewalt noch passend die aber auch für die Charaktere "erschreckend ist"und einfach aus der Situation heraus "normal" wirkt, also "ernster" kommt später ein massiver Satz an Gore dazu, die aber trotzdem als normal bis sogar lustig von den Chrakteren im Film wahrgenommen wird, was dann einfach etwas missmatched. Besser nur das eine oder das andere.
Insgesamt gibt es daher für dieses kurzweiliges "Weihnachtsmärchen" dreieinhalb von fünf Necro-Chans. 🙂
[update 19.06.]
2. Tag Blade Runner (von 1982)
Auch wieder ein alter Klassiker, den ich noch nicht geschaut hab und mich seit Ewigkeiten geschämt hab. also rein mit dem Final Cut und losgeschaut.
Positiv ist definitiv das Setting, die Set-Ausstattung und insgesamt die Bildgewalt zu bewerten. Verdammt schöne und immersive Bilder, die mich direkt an Cyberpunk 2077 erinnert haben. Verständlich, schließlich ist es eben auch ein Film, der das Cyberpunk Genre maßgeblich geprägt hat. Auch die musikalische Untermalung ist richtig gut gelungen, also audio-visuell echt ne Wucht.^^
Doch leider blieb bei mir nach Ablaufen der Credits das leichte Gefühl von "Meh" zurück. Ich weiß nicht, ob ich nicht vielleicht zu viel erwartet habe, aber die Story und die Charakteristika der Replikantenrollen konnte mich irgendwie so überhaupt nicht überzeugen. Dann noch diese awkward pseudo-romantische Szene zwischen Deckard und Rachael, die ich als sehr unangenehm empfand. :/
Insgesamt scheint der Film zwar viele philosophisch Interessante Themen aufzumachen, aber die, teilweise, von ihm inspirierten Filme haben aus meiner Sicht das inzwischen einfach besser, fossierter umgesetzt. Oder anders ausgedrückt, technisch super gealtert, Dramaturgisch nicht so.
deswegen gibt es von mir auch leider nur drei von fünf Necro-Chans und ein unangenehm schaler Geschmack im Mund, ob eines Films, den Mögen mochte, aber nicht konnte.



[update 19.06. nr.2]
3. Tag: Club der toten Dichter
so, gehen wir mal in eine ganz andere Richtung. 🙂 Club der toten Dichter ist ja auch einer der etwas älteren Filme, aber eher Drama als die vorherigen. Ich sage es glich vorweg, ich bin etwas parteiisch, da ich im drittfach Theater unterrichte. Daher fand ich die Behandlung von Literatur auch dem entsprechend schön gemacht, insgesamt ist es eine wunderbare Darstellung, was die Künste für das Mensch sein tun können, aber auch, welche gesellschaftlichen Probleme selbst heute noch bestehen, wenn sich Männer, oder in dem Fall Jugendliche mit den musischen Künsten beschäftigen. ein, zumindest für mich sehr interessantes Spannungsfeld.
Zudem habe ich gemerkt, wie verdorben ich durch modernere Filme bin, da ich gerade in der ersten Hälfte ständig irgendwelche Dramen erwarte. Statt dessen ist diese Hälfte erstaunlich harmonisch. und einige der Charakterzeichungen und Interaktionen mit Robin Williams Charakter sind echt interessant. am spannensten fand ich dabei Todd, der mehr und mehr dazu gebracht wird, sich zu trauen, vor der Klasse zu sprechen und sogar ein richtiger Dichter in ihm steckt.
Etwas schade ist nur die Charakterzeichnung von Neil, da zwar gute Ansätze da sind, aber seine Entwicklung, ich nenne es mal, lückenhaft wirkt. Meint, man kann zwar nachvollziehen, was passiert, aber irgendwie fehlen da ein paar Stellen, die den Weg bis dorthin darstellen.
Sonst aber sehr schön mit einer sehr schönen Schlussszene. 🙂
daher gibts vier von fünf befangene Necro-Chans. 🙂
[update 23.06.]
4. Tag: Das Geheimnis von Kells
eigentlich war ein anderer Film angedacht, aber es war schon spät, daher zog ich den Animationsfilm "Das Geheimnis von Kells" vor. Den habe ich . Bereut habe ich es nicht, denn es ist ein sehr schöner Film mit einem unglaublich schönen Artstyle. Nicht realistisch. Jeder einzelne Shot könnte in einem wunderschönen Bilderbuch abgebildet sein. Genauso die Musik, habe das Main-theme tatsächlich dann noch weiter laufen lassen, als ich die Sachen für den nächsten Tag zusammen suchte. Die Story ist sehr schön gemacht. Nicht der Weltbewegende Shit, aber sehr schön. Sehr nice ist, dass das Happy End erst nach richtiger, gewichtiger Tragik erfolgt.
Ein Kritikpunkt ist nur die Localisation. Ich konnte manche der Charaktere einfach akustisch nicht verstehen. :/ Außerdem ist da das eine oder andere etwas unerklärliche im Plot, wo man sich denkt, "wait what about...?"
Aber trotzdem kann man sich in den Bildern und dem Soundtake echt verlieren.
Deswegen werden hier für einen insgesamt sehr schönen, kurzen Film, vier Necro-Chans.




5. Tag: Pina - Tanz, Tanz, sonst sind wir verloren
Nun, eine Tanz-Dokumentation, ja genau Tanz-Doku. Genauer ein Nachruf der Tanztheater-choreografin Pina Bausch aus Wuppertal. "Aber Zerzano, warum sowas?" naja recht einfach, in meinem drittfach unterrichte ich Theater und wollte mit dem Film mir ein paar neue Impulse holen. Also zu Film: Nennen wir ihn mal "anders". Ich hatte etwas mehr sowas wie wirklich große und atemberaubende Choreos erwartet mit super meaning in den Bewegungen ob der ganzen Auszeichnungen, aber neben einigen wirklich schön gemachten Tanzen war wirklich viel schräger Kram dabei, den man aus den Horrorerzählungen der schlimmeren Sorte im Bereich des Theaters kennt (zum glück eher Ausnahme als die Regel^^'). Ich habe gegen Ende sogar eine Liste geführt, um euch an einem Teil dieses Wahnsinns teilhaben zu lassen:
- Ausdruckstanz am Schwimmbeckenrand, während die Schwimmer ihre Bahnen ziehen
- Paar tanzt auf einer Verkehrsinsel, plötzlich rennt der Mann wie vom Teufel besessen weg
- Typ mit Pappeselsohren sitzt in der Wuppertaler Schwebebahn und Frau mit Kissen kommt, robotergeräusche machend rein und setzt sich hin
- Frau tanzt auf allen Vieren, während eine weitere Frau immer wieder mit der Schippe lockere Erde über sie kippt
- Frau kommt mit einem Papier auf dem Fleisch zu sehen ist ins Bild, brüllt "Das sind Kalbschnitzel!" und dann sieht man sie, die Kalbschnitzel aus ihren Ballerina-Schuhen heraus schauend in einem Industriegebiet tanzen
und das sind nur ein paar von meiner Liste... Aber, und das muss ich sagen, nicht alle Choreos sind schlecht und vor allem die Herren- und Duoauftritte sowie einzelne Tanze sind aus meiner Sicht gelungen und regen zum grübeln darüber an. Insgesamt muss ich aber sagen, dass die teilweise wirklich hohen Bewertungen ich absolut nicht nachvollziehen kann und mir mehr als einmal gedacht habe, dass das, was ich hier betrachte wirklich nicht nachvollziehbar und überverkopfte Kunst ist. Wirklich schade.
zwei Anmerkungen noch: 1. Man sollte der Tanzkompanie wirklich erzählen dass es Brustwarzentapes gibt, denn selbige stachen bei fast jedem der Kleider so durch, wie Zeltstangen (btw. FSK6) 2. Ich halte es für "etwas ungeschickt" wenn die Welt auf der Rückseite der DVD eines Films zum Nachruf einer verstorbenen Frau zur Beschreibung/Bewertung die Worte "Ein Glücksfall" wählt.
zwei von vier Necro-chans, mit jeweils einem Techadepten, der die verstörten Wesen kurz wegfährt...
6. Tag: Everything Everywhere All at Once
kommen wir zu dem Film, die ein paar Kritiker als den besseren Dr.Stange2 beschrieben haben, wenn es um Multiversen geht. Ich war zugegebenermaßen deswegen etwas skeptisch, denn wie man jetzt schon bei zwei Filmen in der Liste gesehen hat, stimmt meine Haltung nicht immer mit der der Kritiker überein. Aber trotzdem, geben wir dem ganzen ne faire Chance... der ist gut... der ist echt gut... fuck! mir Laufen seit 15 Minuten ununterbrochen die Tränen über die Wangen! wie schön emotional ist dieser Film bitte!?...
Nein, davon ist nichts ein Scherz. Ich meine, ja ich bin etwas näher am Wasser gebaut und weine gerne mal, wenn ein Film mich emotional berührt (Bestes Kompliment das es gibt an einen Regisseur meiner Meinung nach!^^). Aber Alter! dieses Familiendrama, dass sie in diese Völlig absurde Handlung, diese teilweise Völlig absurden Szenen und mega inszenierten Kampfchoreos rein gepackt haben... das sollte nicht funktionieren können! Und doch tut es das auf eine so herrlich verquere Weise. Ja, der Film hat hier und da ein zwei kleine Plotholes und ein wenig Exposition am Anfang. Aber das einem (oder zumindest mir) dann irgendwann einfach so scheiß egal und es macht unglaublichen Spaß, diesen Film zu sehen und gleichzeitig dieses doch so nahezu klassische Drama dieser Familie zu sehen, dass ich diesen Film wirklich mit besten Wissen jedem weiter empfehlen kann, der bei einem Film gerne gleichzeig lacht und weint. 🙂
fünf von fünf Necro-Chans!





[update 24.06.]
7. Tag: Logan
kommen wir zum letzten Film, einem Superhelden Film. Auch schon sehr lange im Regal, aber genau dafür das Format ja da. 🙂
Nun, wie fange ich das am besten an? der Film wirkt gut, wirkt emotional, aber irgendwas war, dass ich überhaupt nicht connecten konnte. Vielleicht wegen der vielen Exposition, die immer wieder auftaucht, die mir erklären soll, warum nun alles so ist, mir aber erst nach über einer Stunde andeutet und noch viel später überhaupt erklärt, warum Logan beispielsweise hinkt (das übrigens war einer der Momente war @beetlemeier in denen ich kurz gegooglet hatte, weil ich die Vermutung hatte, dass ich irgendwas aus den letzten Filmen hätte wissen sollen). Also einfach ausgedrückt zu viel telling an den falschen Stellen und zu wenig an den Richtigen. Einige Szenen fühlen sich wirklich gewichtig an, nur gleichzeitig so, ich weiß nicht... leer. :/ Vielleicht, weil ich z.B. Logan und Charles ihre Beziehung nicht so richtig abnehme, obwohl ich weiß, was sie eigentlich alles verbindet. Aber so wirkt es, als ob Logan sich einfach nur noch um "seinen alten Vater" kümmert und dieser Aufgabe völlig leid ist. Die Zuneigung zu und Sorge um ihm (und nicht wegen ihm) wird aber so selten gezeigt, dass man den Eindruck bekommt, er macht seinen Pflegejob nur, damit Charles nicht zur mentalbombe wird. Eine emotionale Beziehung fehlt mir irgendwie in der Darstellung über weite Teile des Films. Genauso wie Laura, bei der ich auch nicht sicher bin, wie ich ihren Charakter und ihre Beziehung zu Logan bewerten soll, weil sie erst sehr distanziert und dann aber am Ende (in-universe eine Woche) unglaublich emotional ist. Da fehlt es mir einfach an etwas. :/
Die Kampfszenen sind gut gemacht, aber unter den Filmen, die ich die letzten Tage gesehen hab, waren da sowohl violant Night, also auf EEAaO einfach besser und Logan brilliert an der Stelle einfach nur durch seine "realistische" Darstellung von Gewalt, um sie auch als das darzustellen, was sie ist, brutal, gnadenlos.
Ich muss einfach gestehen, dass mich dieser Film erschreckend kalt gelassen hat. Er ist nicht schlecht, aber aus meiner subjektiven Betrachtung nicht so gut, wie er sein könnte. Daher drei von fünf Necro-Chans.
Liebe Grüße
Zerzano
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