Anspielungen in Codizes

Asurmenhimself

Testspieler
04. Oktober 2002
198
0
6.231
41
Hiho,

im Codex Imperialis, dem "Einheiten/Völkerbuch" der 2. Ed. Grundbox, stand im Abschnitt über die Chaos Space Marines folgender Satz:

"Es mag solche geben, die nicht verstehen, warum wir Millionen töten, aber diejenigen die es verstehen, wissen, das wir kein Recht haben sie zu verschonen."

Bilde ich mir bei diesem Satz nur einen tieferen Sinn ein, oder ist das nur ne leere bemerkung? Ich habe mit Warhammer einfach die Erfahrung gemacht, das sich hinter vielem scheinbar übertriebenen und perversen Hintergrundtexten, tiefgründigere Aussagen verbergen.

Desweiteren eine Bemerkung eines Inquisitors in einer Geschichte im Codex Dämonenjäger:

"Das Chaos zu verstehen bedeutet, die Dummheit der Existens einzusehen."


Was verbirgt sich hinter solchen Aussagen, habt ihr ne Vorstellung davon? Vieleicht weiß GW was, was wir alle nicht wissen! 😛h34r:
 
Also was den ersten Satz angeht: der bezieht sich im Grunde einfach auf die Tatsache, dass das Imperium bei der Jagd auf Ketzer, Dämonen und Aliens in Kauf nimmt, Millionen unschuldige Zivilisten zu töten. Würde das Imperium immer darauf bedacht sein, möglichst wenig oder gar keinen 'Kollateralschaden' zu verursachen, hätte es im Kampf gegen die oben erwähnten Feinde wesentlich schlechtere Karten. Ein anderes, ähnliches 'Zitat' sagt ungefähr aus, dass es besser ist, hundert Unschuldige umzubringen, als einen einzelnen Ketzer am Leben zu lassen (denn dieser Ketzer könnte die Keimzelle eines Kults sein, der eine ganze Welt oder gar ganze Sektoren in den Krieg stürzt und evtl. dem Imperium entreißt - auch wenn dieser Kult erst über Jahrhunderte entstehen würde).

Der zweite Spruch...naja...der ist eher philosophisch denke ich. Vielleicht am nähesten käme die Aussage, dass 'die Existenz' sowieso über kurz oder lang den Kampf gegen die 'Nicht-Existenz', also das Chaos, verlieren muss, denn das Chaos kann nicht zerstört werden, da es letzten Endes nur aus Energie besteht. Und Energie kann zwar umgeleitet, aber nicht vernichtet werden (auch in der Realität, nicht nur im 40K-Universum), 'Existenz' hingegen schon.

My two cents.
 
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
"Es mag solche geben, die nicht verstehen, warum wir Millionen töten, aber diejenigen die es verstehen, wissen, das wir kein Recht haben sie zu verschonen."[/b]

Ist vll ein bisschen verzwickt ausgedrückt aber für mich sagt der Satz nur aus, dass es in der Verantwortung der Menschen in 40k läge die Unreinen zu vernichten um eine Verschmutzung anderer zu verhindern und somit das Überleben der Menschheit, wie man sie kennt, garantieren zu können.

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Das Chaos zu verstehen bedeutet, die Dummheit der Existens einzusehen.[/b]

Das finde ich relativ offentsichtlich. Das Chaos ist der Gegenpol zur Ordnung des 'realen' Universums. Durch die Existenz des Chaos im realen Universum hebt sie zwangsläufig jene auf. Ist ziemlich paradox. Chaos und Ordnung neutralisiert sich gegenseitig und die Existenz hebt sich damit selbst auf.

Will uns GW damit was sagen? Ist es kritisch unserer Realität gegenüber?
Möglicherweise... aber es ist ja auch nicht so als hätte das früher nicht schön jemand anderes Gesagt. Die klauen ihre Weisheiten sowieso aus Philosophie und Religion.
 
Man kann es auch anders sehen:Betrachte das Chaos als Summe aller Möglichkeiten,deine eigene Existenz ist dann also lediglich eine dieser unendlcihen Möglichkeiten.Die Festlegung auf solche eine Beschränktheit ist nach Sicht mancher Philosphen ziemlich...dumm.Oder um die Buddenbrocks zu zitieren:Wo könnte ich sein,wenn ich nicht hier wäre?
 
Originally posted by Asurmenhimself@21. May 2005, 21:09
"Das Chaos zu verstehen bedeutet, die Dummheit der Existens einzusehen."
Wenn man es auf den einzelnen Menschen im 40. Millenium bezieht könnte es aber auch heissen, daß erst wenn sie sich mit dem Chaos beschäftigen und aus ihrem schmalspur Denken, und vorgeschriebenen, dem Imperator verpfichteten Leben ausbrechen, sie ihr Individuum erkennen. Was ihnen zeigt wie wenig ihre Existenz wert ist (grade für das Imperium). Natürlich verpfichten sie sich im Chaos erneut, vielleicht bindender, aber es ist dann wenigstens ihre (eigene) Entscheidung.

mo
 
Man könnte das jetzt auch so verstehen:
Alles Leben neigt von Natur aus dazu chaotisch zu sein und man versucht immer Ordnung in dieses Chaos zu bringen, kann dies aber nie ganz zu stande bringen. Das Leben wird immer chaotisch bleiben und wenn man das einsieht, muß man sich eingestehen, dass es eigentlich dumm ist für Ordnung sorgen zu wollen.
 
Der 2te Satz soll wahrscheinlich aussagen, daß alle Existenz vom Chaos geprägt ist. Wenn man also das Chaos versteht, dann sieht man ein, daß das Chaos nur existiert weil es Menschen bzw. Lebewesen gibt (das ist mit Existenz gemeint). Da ja die Chaosgötter nichts weiter sind als die zu Energie gewordenen Gedanken/Gelüste etc. der Menschen/Lebewesen.
Wenn man dies weiß, weiß man auch, daß der Kampf gegen das Chaos also absolut sinnlos ist da man ihn eh nicht gewinnen kann. Somit ist also die Existenz, in einem Universum zu leben, daß größtenteils gegen das Chaos kämpft, total dumm da man im Prinzip gegen seine eigenen Gedanken/Gefühle kämpft und diesen Kampf kann man nunmal nicht gewinnen.
 
Dann will ich doch noch mal ein paar neue Aspekte einbringen, an die Asurmenhimself vielleicht gedacht hatte.

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
"Es mag solche geben, die nicht verstehen, warum wir Millionen töten, aber diejenigen die es verstehen, wissen, das wir kein Recht haben sie zu verschonen."[/b]

Dieser Satz von einem Chaos Anhänger bedeutet wohl, dass es einen Grund gibt gegen die reale Welt zu kämpfen. Und dieser Grund ist dann auch zwingend. Wenn man es einmal verstanden hat, dann weiss man, dass man so handeln muss, und das das der einzige mögliche Weg ist.

Natürlich weiss ich und ihr auch nicht den Grund (zumindest die meisten von uns), da wir uns sonst alle ohne zu zögern dem Chaos anschliessen würden.

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
"Das Chaos zu verstehen bedeutet, die Dummheit der Existens einzusehen."[/b]

Ich übersetze hier mal "Existenz" mit "reale Welt", da es ja darum geht, gegen was das Chaos kämpft. Wer also das Chaos versteht und sich folglich deswegen ihm auch anschliesst, weiss wie sinnlos die reale Welt (aus welchen Gründen auch immer) ist.

Alles in allem ist das Chaos also der bessere Weg, wir wissen es alle nur nicht und werden es auch nicht wissen, solange wir uns nicht anschliessen...


Natürlich kommen diese Sätze von einem Chaos Anhänger und seine Absichten sind klar. Ich möchte mal behaupten, dass das Chaos gerne solche Aussagen benutzt, um freiwillige Anhänger zu gewinnen, die dann erst begreifen, dass sie wohl doch falsch lagen, wenn es zu spät ist.


Ganz nebenbei glaube ich nicht, dass sich GW bei diesen Texten weitreichende Gedanken gemacht hat. Aber es ist schön, was man da rein deuten kann...