Hi zusammen. Habe seid längerm mal wieder was im Fantasyhintergrund geschrieben. Gestern schnell mal runtergetippt, weil es wär mich shcon komisch vorgekommen, wenn ich nicht beim fanwork-award mitgemahct hätte.
von daher... ist jetzt keine hohe Literatur aber imho recht annehmbar. Sagt mal was ihr davon haltet:
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
von daher... ist jetzt keine hohe Literatur aber imho recht annehmbar. Sagt mal was ihr davon haltet:
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Antonio und Maria
Sanft schimmerte das Mondlicht über Remas. Silbrig glitzerte es in dieser klaren Nacht über die Dächer. Wasserspeier und Kamine warfen bedrohliche Schatten. Wie dämonische Klauen wanderten sie über das dichte Dächermeer, durch die engen Gassen und über die wenigen offenen Plätze. Die Turmuhr an dem schiefen Turm zeigte dass es weit nach Mitternacht war; bald würde der Morgen grauen.
Verstohlen huschte eine Gestalt durch eine der menschenleeren Gassen. Vor einem imposanten Haus hielt sie an. ‚Vernacelli’ stand über dem Türsturz mit sorgfältiger Hand geschrieben. Die Gestalt stieß einen kurzen Pfiff aus und sah zu dem breiten Balkon hoch, der sich auf Höhe des zweiten Stockwerks über dem Pflaster des kleinen Platzes erhob. Das leise Quietschen einer Türangel war zu hören, dann wurde ein Seil den Balkon herabgelassen. Geschickt erklomm die Gestalt am Seil den Balkon und huschte ins Haus.
Dort warf sie die dunkle Kapuze ihres Umhangs zurück und das lächelnde Gesicht Antonio Gasperadas kam zum Vorschein. Ihm fiel Maria Vernacelli, die Tochter des alten Händlers, in die Arme. Die beiden küssten sich innig und Maria zog ihn zu dem in der Mitte des Raumes stehenden Bett.
Als die Sonne aufgegangen war lagen die beiden noch immer eng umschlungen in den Laken. Antonio spielte mit einer von Marias Locken. „Weißt du, wenn unsere Väter herausbekämen, das wir beide… Du weißt eigentlich sind unsere Familien verfeindet.“ Maria stieß ein kurzes Kichern aus und strich mit ihrem Zeigefinger über die Brust des jungen Mannes.
„Ja, und du bist der Schlimmste von allen.“
„Was meinst du, wenn wir beide heiraten würden, dann wäre die uralte Fehde zwischen den Vernacellis und den Gasperadas endlich zu Ende. Remas hätte wieder ein wenig mehr Frieden gewonnen.“
Maria setzte sich auf. Mit einem innigen Blick betrachtete sie Antonio, der wie sie selbst nackt im Bett lag. „Du bist ein Träumer Antonio und deshalb liebe ich dich.“ Sie wollte sich gerade zu ihm herunterbeugen um ihn zu küssen, als die Tür aufschwang.
Ein junger Mann kam hereingestürmt. „Schwester, ich muss dir etwas erzählen! Ich bin gerade aus Trantio heimgekehrt und“, da sah er Antonio und seine fröhliche Stimme schlug um und war nun eiskalt. „Gasperada!“ Seine Hand wanderte zu dem Dolch, der in einer reich verzierten Scheide am Gürtel hing. Blitzend reflektierte der Stahl das morgendliche Sonnenlicht.
Antonio und Maria waren wie erstarrt und blickten auf den vor Wut bebenden Bruder Marias.
Antonio hob beschwichtigend seine Hände „Hör mir zu Lucan. Bitte.“
„Schweig, du hast meine Schwester geschändet und dafür wirst du sterben. Gleich hier!“
Maria wollte zwischen Lucan und Antonio treten, doch ihr Bruder stieß sie von sich, weinend und klagend saß sie nun in der Ecke. Sie beobachtete wie Lucan weiter auf Antonio zuschritt. Dieser hatte noch immer seine Hände bittend erhoben und wich langsam vor seinem Gegenüber zurück.
„Zieh dir was an, Gasperada!“ Lucans Stimme war schneidend. Mit Angst in den Augen schlüpfte Antonio in seine Hosen. Noch immer stammelte er entschuldigende Worte um den aufgebrachten Bruder seiner Geliebten zu beruhigen. Doch dies schien diesen nur noch mehr aufzubringen. Wütend drängte er Antonio auf den Balkon hinaus.
„Du hast meine Familie entehrt, das muss gesühnt werden!“ presste Lucan zwischen seinen Lippen hervor und stieß zu. Der Dolch traf Antonio in der Brust und ließ ihn vor Schmerz aufschreien. Weinend kam nun Maria angerannt und begann auf ihren Bruder einzuschlagen, immer wieder brüllend, er solle Antonio in Ruhe lassen. Lucan stieß seine Schwester erneut von sich und stach wieder nach Antonio. Der zweite Treffer schlitzte dessen Bauch auf und ließ ihn weiter zurücktaumeln. Mit einem gurgelnden Schrei stolperte er zurück, stieß gegen die Brüstung des Balkons und stürzte in die Tiefe.
Schnell standen viele Bürger Remas’ um den zerschmetterten Körper des jungen Kaufmannsohns.
Eilig kehrten sie in ihre Häuser zurück, bereit sich dort einzuschließen, denn sie wussten, was dies bedeutete:
Vendetta, die Blutrache.
Am Abend zog ein Fackelzug durch die Stadt von dem Haus der Familie Gasperada zu dem Ort, wo Antonio gestorben war. Kampflieder wurden gesungen und Klingen unter langen Mänteln hervorgeholt. Die Familie Gasperada war einflussreich und viele Bürger fühlten sich ihr in dieser Stunde der Not verpflichtet. Am Eingang zu dem Platz, an dem das Haus der Vernacellis stand trafen sie auf die Verteidiger.
Steine flogen und schon rannten beide Seiten in einander.
Giuseppe Gasperada war ausgezogen seinen jüngeren Bruder zu rächen. Wie seine Kameraden hatte er sich einen blauen Stoffstreifen um den Arm gewunden um im Gewühl des Straßenkampfes nicht von einem Freund angegriffen zu werden.
Nun war er genau dort, bis zu den Knöcheln stand er in dem Unrat der Straße, Schweiß rann seinen Körper herab und er trat, schlug und stach auf jeden ein, der keine Armbinde wie er trug. Im flackernden Licht der Fackeln sah er den nächsten Gegner auf sich zukommen. Ein alter Mann wollte einen Knüppel nach ihm schwingen. Geschickt wich er dem Schlag aus und stieß mit seinem Schwert zu. Dunkles Blut quoll aus dem Leib des Alten und vermischte sich mit dem Dreck der Straße. Noch immer johlten beide Seiten Lieder aus der langen, ruhmreichen Geschichte der Stadt. Soldatenlieder.
Der Kampf wogte hin und her. Mehrere Männer lagen bereits mit aufgeschlitzten Leibern im Rinnstein, bemüht ihre Gedärme zurück in ihre Bäuche zu drücken. Ihre Schreie mischten sich in den Gesang.
Giuseppe wütete wie ein Dämon. Sein Gesicht mit dem sonst so gepflegten Bärtchen war wutverzerrt. Seine Haut und Kleidung war von Blut, Dreck und Ruß der Fackeln bedeckt und Geifer troff aus seinem Mund.
Plötzlich öffnete sich die Menge der Gegner und Lucan trat ihm entgegen. Auch der Bruder Marias war von dem blutigen Kampf gezeichnet. Er nickte Giuseppe zu:
„Gasperada.“
„Vernacelli.“
Sie deuteten jeweils eine knappe Verbeugung an und gingen in Fechtpose. Die Kämpfe um sie herum kamen zum erliegen. Jedes lebende und sterbende Auge in dieser blutüberströmten Gasse beobachtete die beiden Kämpfer, die sich lauernd umkreisten. Giuseppe täuschte einen Hieb mit seinem Schwert vor um mit seinem Dolch nach Lucans Unterleib zu stoßen. Doch dieser hatte das Manöver durchschaut und mit einer schnellen Bewegung seines Rapiers den Dolch pariert. Dicht sauste das Schwert an seinem Kopf vorbei. Er machte einen Ausfallschritt um seinerseits zu attackieren, doch mit einer schnellen Drehung wich Giuseppe aus. Sein Schwert zuckte vor und traf Lucan am rechten Arm. Mit einem kurzen Aufschrei ließ er das Rapier fallen. Giuseppe setzte nach und deckte den Verletzten mit einer schnellen Abfolge an Schlägen ein, die dieser mit Müh und Not parierte. Lucan lag nun auf dem Boden, seine Kleidung vollends verdreckt und über ihm holte Giuseppe mit einem triumphierenden Blick zu letzten Stoß aus. Lucans Hand grub sich in den Straßendreck und schleuderte ihn nach Giuseppe in der Hoffnung ihn zu blenden. Schnell kam er wieder auf die Beine und setzte hinter dem Taumelnden nach. Doch dieser riss den Dolch in einer blinden Abwehrbewegung hoch. Lucan, von dem Schwung seines Angriffs getrieben, konnte nicht ausweichen und stürzte in die Klinge. Röchelnd griff er nach dem Knauf, ließ seinen eigenen Dolch klappernd fallen und sank in die Knie.
Giuseppe holte mit seinem Schwert aus und hieb nach dem Hals des wehrlosen Gegners. Kopf und Körper prallten dumpf nebeneinander auf. Frisches Blut lief über das Kopfsteinpflaster in den Rinnstein.
Giuseppe riss sein Schwert empor. Blut glitzerte im unsteten Licht der Fackeln.
„Freunde, das war eine blutige Nacht, es werden mehr kommen. Für heute ist genug Blut geflossen. Der Tod Antonios ist gerächt. Ihr“, er deutete auf die Schar der Vernacellis, „werdet eure Chance zur Rache bekommen. Geht.
Dies ist Remas, dies ist Tilea! Vendetta!“
Den Ruf aufnehmend hallte es durch die gesamte Gasse, bald durch die gesamte Stadt.
„Vendetta“
Und das Mondlicht schimmerte über den Dächern.[/b]