Könnt ihr dann Mal über das Spielgefühl berichten?
Ich bin TTS geübt und habe mir vor zwei Wochen den Mod angeschaut für Spearhead und kam leider gar nicht zurecht damit. Also mir fehlte völlig der Spaß. Ewig Modelle versetzen, abmessen usw. Fand ich unpraktisch.
Brettspiele spiele ich häufig und gern über TTS und finde es dafür großartig.
Meine TTS-Zeit liegt zwar mittlerweile knapp zwei Jahre zurück, aber da der Ist-Zustand sich nicht verschlechtert, sondern höchstens gleich geblieben ist, kann ich dazu auch ein paar Takte sagen:
Grundsätzlich, auf einer technischen Ebene ist das Spiel über den TTS dem Spiel in Reallife überlegen. Das Messen läuft wesentlich genauer, man hat alle Modelle zur Auswahl, kann jederzeit und gegen jede Person spielen, Spielfelder sind mit einem Klick auf- und abgebaut. Darüber hinaus gibt es noch einige Quality-of-Life-Optionen, wie das "programmieren" von Auren (wirklich, wirklich fantastische Option), Zurücksetzen lassen und des Würfeln über ein automatisches Würfelbrett (nicht die beste Beschreibung aber es ist halb einse Nachts). Wir haben damals "die" Standardmod für AoS genutzt, wo es auch vorgefertigte Spieltische, die Szenarien per Klick und vorbereitete Scoringsheets gab. Es war wirklich, wirklich gut gemacht.
Zum Spielen selber gibts natürlich ein paar Unterschiede zum richtigen Tabletop. Vor allem die Steuerung ist teilweise ein wenig unintuitiv und viele Sachen, die man in Echt schnell erledigen könnte (Modelle schnell vorschieben) dauern im TTS ein wenig länger bzw. fühlen sich umständlicher an. Auch des Zusammenstellen einer Armee kann durchaus lästig werden; zwar dauert es nicht lange, sich eine Armee aus den Packs mit den Modellen rauszukopieren, wenn man aber es "gescheit" machen möchte - in meinem Fall alle möglichen Auren noch zu hinterlegen - sind gerne ein, zwei Stunden ins Land gegangen, bis man spielbereit war. Wobei hier des aber auch des absolute Maximum war, wenn man des nicht möchte hat man seine Armee auch innerhalb von fünf Minuten zusammen. Beim Bewegen ist vor allem des Um-Kurven oder Hoch-Runter-Bewegen lästiger als in Echt. Ähnliches bei der Bewegung (v. a. Pile In) mit vielen Modellen.
Warum ich mittlerweile keinen TTS mehr spiel liegt vor allem an drei Gründen: Auch wenns eigentlich weniger meine Art ist, aber ich mag dann den persönlichen Kontakt beim Spielen doch ganz gerne, vor allem Gestik und Mimik "brauch" ich um den Mitspielenden gescheit einordnen zu können. Ähnlich andersrum, ich wirke scheinbar ein wenig ... joa, "arg deutsch" wenn man nur meine Audiospur hat.
Zweiter Punkt ist dann die Zeit; Klar, es ist wirklich cool die Option zu haben an nem Random Dienstag abends eine Runde Tabletop zu zocken und sich die Stunde Aufbau/Stunde Abbau/zwei Stunden Fahrtzeit spart, aber auch nur die Spielzeit muss man halt dann doch haben. Letztere ist bei mir aktuell auch so gut wie nicht gegeben.
Und der dritte Punkt, leider auch der ausschlaggebenste; die Mitspielenden. Ich hatte leider sehr, sehr, sehr, sehr oft die Erfahrung gemacht, dass Spiele kurzfristig abgesagt worden sind, Leute zu spät kamen oder mitten in nem Turnier gedropt sind, weil hat ... joa, was dazwischen gekommen ist. Kann alles passieren, aber verglichen mit nem normalen Turnier mit normalerweise so 10% Ausfallquote warens bei TTS-Turnieren eher so an die 30%. Und da ist mir meine Hobbyzeit dann doch zu schade, um mein Spiel von der Laune von MItspielenden abhängig zu machen.
tl;dr: Nach einer gewissen Einarbeitung überzeugt AoS im TTS wirklich sehr. Die Ressourcenpacks sind mehr als nur umfangreich und bedienen eigentlich jeden Aspekt den man sich wünschen könnte. Darüber hinaus kann man halt legit alles spielen, war sehr nice ist, wenn man mal zwischendurch Bock auf was neues hat. Die Steuerung ist dem Umstand geschuldet unnatürlich als in echt, nach der genannten Einarbeitung (ca. drei bis fünf Spiele würd ich sagen, dann isses eigentlich intuitiv) aber verkraftbar und die Pros (Auren!) überwiegen in den meisten Fällen (außer man legts drauf an und spielt so Stilblüten wie Horror-Spam aus 3.0). Wie auch in Echt hängt aber auch vieles von den Mitspielenden ab, bei denen wesentlich häufiger als in Echt es "halt nur ein Computerspiel" ist und die Hürde, dieses abzusagen etc. deswegen niedriger ist, als in Echt. Auch hier muss ich leider nochmal betonen, wie frustig es war, anderen Leuten hinterzulaufen, damit man irgendwie sein Spiel noch hin kriegt.