[Archiv] [Storywettbewerb Frühjahr 09] [WH40K] "Von der Dunkelheit ins Licht"
Diese Geschichte wurde von Eversor verfasst.
Die schmale Gasse zwischen den Türmen lag in nächtlicher Finsternis. Selbst das Licht der erleuchteten Fenster der oberen Stockwerke war nicht mehr als das Leuchten eines Sterns. Nein, sie waren die Sterne. Richtige Gestirne konnte man hier nicht sehen, dazu war die Dunstglocke, die über der Stadt lag, viel zu dicht.
Aus der Dunkelheit löste sich ein Schatten. Dass er da war, konnte man höchstens erahnen, da das Schwarz der Gasse nun von einem noch tieferen Schwarz unterbrochen wurde. Langsam bewegte sich der Schatten in die Mitte der Gasse und schaute nach oben.
Die Finsternis behagte ihm. Sie war sein Mantel, sein Schild. Daheim war es nie so finster. Dort, wo er herkam, herrschte ewige Dämmerung. Eine solche Finsternis wie hier gab es nur in den tiefen Kerkern.
Er schaute auf die Lichtpunkte, seine „Sterne“. Sie verhießen Angst. Angst vor der Dunkelheit. Angst vor dem Alleinsein. Angst vor dem Schrecken in den Straßen und Gassen. Nur in den oberen Stockwerken sah man noch Lichter. Als er hergekommen war, leuchteten auch Lichter in den unteren Etagen. Doch heute nicht mehr. Der Grund dafür war die Angst.
Vor einem Umlauf hatte er die Welt betreten, eine Welt, bevölkert von einer erbärmlichen Rasse schwächlicher Wesen, eine Welt bevölkert von Chem-Pan-Sey. Er war gekommen, um zu erfahren, ob diese Welt reif für eine Ernte sei. Und sie war es. Millionen dieser Wesen, bereits jetzt, ohne die züchtigenden Peitschen von Aufsehern bereit zu zermarternder Arbeit für eine weit entfernte Leiche. Wie würden sie erst arbeiten, wenn die Riemen seines Volkes sie zur Arbeit antrieben? Die Welt war ideal. Beugsame Kreaturen, die sich lieber verkrochen, als sich zu wehren. Ihre Arbeit würde sein Volk bereichern, ihre Seelen das Leben in die Ewigkeit verlängern.
Die Angst kam nicht von ungefähr. Jede Nacht, den ganzen Umlauf lang, war er durch die Straßen gepirscht und hatte alles erkundet. Er hatte die Garnisonen erforscht, die Wege der Patrouillen und die Nervenzentren der Verteidigung. Und jede Nacht hatte er seine Botschaft hinterlassen: „Das Grauen wandelt unter euch.“ Geschrieben in Blut.
Heute Nacht hatte er die letzten Opfer gejagt. Eine junge Frau, gekleidet in teure Gewänder, auf dem Weg von einem der Türme zu ihrem Fahrzeug. Sie und ihre drei Leibwachen. Keiner der Beschützer konnte auch nur die Lungen füllen, um nach Hilfe zu schreien. Die Frau musste mit ansehen, wie er ihnen die Leiber geöffnet und die Gedärme auf dem ganzen Platz verteilt hatte. Und als er damit fertig war, hatte er sie ganz langsam zerschnitten. Sie hatte keinen Widerstand geleistet, nur so lange geschrien, bis er ihr die Kehle zerteilte. Ihre Schreie hallten durch die Stadt, doch niemand wagte sich zu rühren. Denn dies waren die Gassen und Straßen. Dies war sein Reich. Niemand traute sich bei Dunkelheit, nach ihm zu suchen.
Seine Mission war beinahe erfüllt. Er kannte die Gewohnheiten der Einwohner, er kannte die Trutzburgen und alle geheimen Wege. Nun musste er das Portal erreichen, welches sich heute Nacht führ ihn öffnen würde, damit er zurück in seine Heimat kehren könnte. Er würde zurückkehren, gefüllt mit tödlichem Wissen und beladen mit toten Trophäen. Er würde den Kriegern den Weg weisen, er würde den Barken ihre kostbare Fracht verschaffen. Er würde seiner Welt das nötige Leben bringen.
Nur noch wenige Meilen trennten ihn von seinem Ziel. Die Stadt hatte er verlassen. Nicht einmal ein räudiges Tier kreuzte seinen Weg. Auch sie schienen die Gefahr zu spüren.
Vor ihm erhoben sich die Ruinen eines alten Manufaktorums. In ihm befand sich sein Weg aus der Stadt. Ein alter Versorgungstunnel, der zu den ehemaligen Landeplätzen außerhalb der Stadt führte.
Geschickt durchschritt er das Trümmerfeld. Kein Laut erklang. Die Grabesstille stimmte ihn euphorisch. Den Eingang zum Tunnel erreichte er schnell. Aus dem Loch ertönte ein Dröhnen. Das Dröhnen eines unterirdischen Wasserstroms, der die künstliche Höhle durchschnitt.
Schnellen Schritts trat er in den Durchgang in die Wildnis. Nur wenige Trümmer lagen auf dem Boden. Er flog beinahe, als er durch den Gang rannte. Das strömende Wasser beachtete er nicht weiter. Für ihn stellte es nur eine Verunstaltung der Stille der Furcht dar. Er hatte den Ausgang nun fast erreicht – da sah er das Licht. Schrecken verheißendes Licht in der Nacht. Licht am Ende des Tunnels.
„Sergeant, Bericht!“ Die Stimme knackte und krächzte durch das statische Rauschen.
„Leutnant, so wie es aussieht, war es wirklich ein Xenosabschaum, der Lady Tiuvila ermordet hat. Wie ein Mensch oder Mutant sieht das, was noch übrig ist, jedenfalls nicht aus. Legen sie die Flasche Amasec kühl und lassen sie neue Magazine bereitlegen, wir haben keine Energie mehr in unseren Waffen.“
Diese Geschichte wurde von Eversor verfasst.
Die schmale Gasse zwischen den Türmen lag in nächtlicher Finsternis. Selbst das Licht der erleuchteten Fenster der oberen Stockwerke war nicht mehr als das Leuchten eines Sterns. Nein, sie waren die Sterne. Richtige Gestirne konnte man hier nicht sehen, dazu war die Dunstglocke, die über der Stadt lag, viel zu dicht.
Aus der Dunkelheit löste sich ein Schatten. Dass er da war, konnte man höchstens erahnen, da das Schwarz der Gasse nun von einem noch tieferen Schwarz unterbrochen wurde. Langsam bewegte sich der Schatten in die Mitte der Gasse und schaute nach oben.
Die Finsternis behagte ihm. Sie war sein Mantel, sein Schild. Daheim war es nie so finster. Dort, wo er herkam, herrschte ewige Dämmerung. Eine solche Finsternis wie hier gab es nur in den tiefen Kerkern.
Er schaute auf die Lichtpunkte, seine „Sterne“. Sie verhießen Angst. Angst vor der Dunkelheit. Angst vor dem Alleinsein. Angst vor dem Schrecken in den Straßen und Gassen. Nur in den oberen Stockwerken sah man noch Lichter. Als er hergekommen war, leuchteten auch Lichter in den unteren Etagen. Doch heute nicht mehr. Der Grund dafür war die Angst.
Vor einem Umlauf hatte er die Welt betreten, eine Welt, bevölkert von einer erbärmlichen Rasse schwächlicher Wesen, eine Welt bevölkert von Chem-Pan-Sey. Er war gekommen, um zu erfahren, ob diese Welt reif für eine Ernte sei. Und sie war es. Millionen dieser Wesen, bereits jetzt, ohne die züchtigenden Peitschen von Aufsehern bereit zu zermarternder Arbeit für eine weit entfernte Leiche. Wie würden sie erst arbeiten, wenn die Riemen seines Volkes sie zur Arbeit antrieben? Die Welt war ideal. Beugsame Kreaturen, die sich lieber verkrochen, als sich zu wehren. Ihre Arbeit würde sein Volk bereichern, ihre Seelen das Leben in die Ewigkeit verlängern.
Die Angst kam nicht von ungefähr. Jede Nacht, den ganzen Umlauf lang, war er durch die Straßen gepirscht und hatte alles erkundet. Er hatte die Garnisonen erforscht, die Wege der Patrouillen und die Nervenzentren der Verteidigung. Und jede Nacht hatte er seine Botschaft hinterlassen: „Das Grauen wandelt unter euch.“ Geschrieben in Blut.
Heute Nacht hatte er die letzten Opfer gejagt. Eine junge Frau, gekleidet in teure Gewänder, auf dem Weg von einem der Türme zu ihrem Fahrzeug. Sie und ihre drei Leibwachen. Keiner der Beschützer konnte auch nur die Lungen füllen, um nach Hilfe zu schreien. Die Frau musste mit ansehen, wie er ihnen die Leiber geöffnet und die Gedärme auf dem ganzen Platz verteilt hatte. Und als er damit fertig war, hatte er sie ganz langsam zerschnitten. Sie hatte keinen Widerstand geleistet, nur so lange geschrien, bis er ihr die Kehle zerteilte. Ihre Schreie hallten durch die Stadt, doch niemand wagte sich zu rühren. Denn dies waren die Gassen und Straßen. Dies war sein Reich. Niemand traute sich bei Dunkelheit, nach ihm zu suchen.
Seine Mission war beinahe erfüllt. Er kannte die Gewohnheiten der Einwohner, er kannte die Trutzburgen und alle geheimen Wege. Nun musste er das Portal erreichen, welches sich heute Nacht führ ihn öffnen würde, damit er zurück in seine Heimat kehren könnte. Er würde zurückkehren, gefüllt mit tödlichem Wissen und beladen mit toten Trophäen. Er würde den Kriegern den Weg weisen, er würde den Barken ihre kostbare Fracht verschaffen. Er würde seiner Welt das nötige Leben bringen.
Nur noch wenige Meilen trennten ihn von seinem Ziel. Die Stadt hatte er verlassen. Nicht einmal ein räudiges Tier kreuzte seinen Weg. Auch sie schienen die Gefahr zu spüren.
Vor ihm erhoben sich die Ruinen eines alten Manufaktorums. In ihm befand sich sein Weg aus der Stadt. Ein alter Versorgungstunnel, der zu den ehemaligen Landeplätzen außerhalb der Stadt führte.
Geschickt durchschritt er das Trümmerfeld. Kein Laut erklang. Die Grabesstille stimmte ihn euphorisch. Den Eingang zum Tunnel erreichte er schnell. Aus dem Loch ertönte ein Dröhnen. Das Dröhnen eines unterirdischen Wasserstroms, der die künstliche Höhle durchschnitt.
Schnellen Schritts trat er in den Durchgang in die Wildnis. Nur wenige Trümmer lagen auf dem Boden. Er flog beinahe, als er durch den Gang rannte. Das strömende Wasser beachtete er nicht weiter. Für ihn stellte es nur eine Verunstaltung der Stille der Furcht dar. Er hatte den Ausgang nun fast erreicht – da sah er das Licht. Schrecken verheißendes Licht in der Nacht. Licht am Ende des Tunnels.
„Sergeant, Bericht!“ Die Stimme knackte und krächzte durch das statische Rauschen.
„Leutnant, so wie es aussieht, war es wirklich ein Xenosabschaum, der Lady Tiuvila ermordet hat. Wie ein Mensch oder Mutant sieht das, was noch übrig ist, jedenfalls nicht aus. Legen sie die Flasche Amasec kühl und lassen sie neue Magazine bereitlegen, wir haben keine Energie mehr in unseren Waffen.“
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