Steel lud nach. Es war mies. Seine Gang war der anderen überlegen. Weit überlegen. Steels Männer waren weniger, aber oft besser ausgerüstet. Wie er selbst. Er legte an. Zielte. Drückte ab.
Steel stand auf und ging in das Haus gegenüber. Der übliche Positionswechsel, um den eigenen Standort zu verschleiern.
Steel legte wieder an und zielte auf den feindlichen Boss. Er grinste etwas beim Abdrücken. Er hatte modernere Schildgeneratoren gesehen. Eine kleine Modifikation an der Treibladung der Projektile um die Geschwindigkeit zu erhöhen und die Dinger waren machtlos. Reine Machtdemonstration. Wir haben etwas, dass ihr nicht habt.
Steel zog den Abzog durch und keine halbe Sekunde später sackte der Boss tödlich getroffen zusammen. Noch eine nette Nebenwirkung eines Schildgenerators. Wird einer innerhalb des Feldes getroffen, bricht unweigerlich Panik aus. Und Steel war beinahe ein Meister im durchbrechen solcher Schilde. Worauf sein Gangboss großen Wert legte.
Steel stand wieder auf und ging über ein Loch in der Mauer ins Nachbarhaus. Er legte sein Scharfschützengewehr wieder auf die Gegner an. Plötzlich kamen Motorengeräusche von oben rechts. Kettenschwerter. Er roch den charakteristischen Geruch von Verbrennungsmotoren, also musste der feindliche Ganger praktisch direkt neben ihm sein. Hinter der Wand. Er stand so leise wie möglich auf und zog seine Laserpistole. Steel presste sich an die Mauer und hielt die Waffe so, dass er jederzeit feuern konnte. Die Spitze des Kettenschwertes zeigte sich. Der Feind kam um die Ecke und Steel schoss. Er sah sich den Toten an und sah, dass es eine Arbitratorin war. Verdammt.
Stellungswechsel. Er wusste genau, wo er hinmusste. Bevor er auch nur einen einzigen Schuss abgab, sah Steel sich genauestens um. Alles mit chirurgischer Präzision durchgeplant. Fehler würden nur einmal gemacht. es brauchte oft nur eine unbedachte Aktion und man war tot. Darauf konnte er verzichten.
Da kam ein Funkspruch vom Gangboss rein:»Die Stones ziehen sich zurück. Das Waffenlager ist unser. Stoß zu uns. « Lakonische Anweisungen, wie immer. Alles andere dauerte zu lange.
In der ehemaligen Fabrikhalle warteten die anderen schon. Acht Mann waren noch übrig, neun, wenn er sich selbst mitzählte. Neun. Von zwölf. Schnitter war tot. Der Henker war tot und der dritte war Sliver.
Eigentlich hießen sie Nick Slook, den man den Schnitter nannte, weil er, als er noch ein Bauer war, einem desertierten Soldaten, der heimlich sein bestes Schwein getötet und roh gegessen hatte, mit einer Sense den Kopf abgehackt hatte. Arthur Schulze, nannten sie den Henker, weil er einmal Arbitrator gewesen war und jeden Straftäter, den er überführt hatte, der aber aus irgendwelchen Gründen wieder frei kam, standrechtlich erschossen hatte. Warum er keiner mehr war, wusste man nicht. Und Sam Cartright, Sliver, der viermal fast in Scheiben geschnitten wurde.
Die drei waren also tot. Gefangen worden waren sie nicht, da jedes Mitglied ihrer Gang selbst den Freitod der Gefangenschaft vorzog. Nein, gefangen waren sie nicht.
Die Fabrikhalle kam für die Überlebenden einer Schatzkammer gleich. Nicht, dass die alten Maschinen wertvoll gewesen wären, aber im Keller befanden sich Unmengen an Kisten mit Waffen und Munition.
"Laut Anchron dürfen wir uns zuerst gütlich tun und auffüllen." Mit Anchron bezeichneten sie Wolf, den Gangboss. Steel war froh, seinen Munitionsvorrat auffüllen zu können, bevor andere sich daran vergreifen konnten. Er hatte kaum noch Explosivgeschosse für sein Scharfschützengewehr, genauso benötigte sein Automatikgewehr Munition. Wieder komplett aufmunitioniert verließen sie die Halle.
Und wurden von einem drei Reihen tief gestaffelter Halbkreise Arbitratoren empfangen.
"Ergeben Sie sich! Werfen Sie die Waffen weg und kommen Sie mit erhobenen Händen hier herüber!"
Die Ganger waren kurz erstarrt und sprangen nach Sekunden des Schocks zurück in Deckung. Zweimal wiederholten die Arbites ihre Aufforderung. Beim letzten Mal mit der Drohung, zu stürmen. Wie auf Kommando, ohne dass jedoch jemand ein Wort gesagt hätte, verrammelten zwei die Tür und gingen wie die anderen hinter uralten Konstrukten des vergangenen Industriezeitalters in Deckung. Die Tür zu verrammeln würde die Soldaten zwar nicht aufhalten, wohl aber verlangsamen.
Krach!
Die Truppen draußen setzten einen Rammbock ein.
Krach!
Noch hielt die Stahltür. Leider nur eine Stahltür, ein Hinterausgang, keine Panzertür.
Krach!
Die Klinke sowie ein Scharnier gaben nach.
Krach.
Das zweite Scharnier brach. Steel entsicherte sein Lasergewehr. Scharfschützenwaffen würden nichts bringen. Zu nah.
Krach!
Die Verriegelung zerfetzte förmlich.
Krach!
Die Tür klemmte nur noch im Rahmen, die Eisenstangen, die die Tür verrammelten, wurden aus den improvisierten Halterungen gerissen.
Jemand trat gegen die Tür, die daraufhin gegen eine Maschine flog und scheppernd zu Boden fiel.
An Schrotflintenläufen befestigte Taschenlampen leuchteten auf. Jemand schoss und der Lichtkegel fiel, beim Auftreffen zersprang das Glas der Lampe und der Glühbirne.
Die Arbites stürmten durch die Tür und das grelle Licht von Mündungsfeuern beleuchtete die verzerrten Gesichter seiner Kameraden. Auch Steel selbst schoss jetzt, jedoch nicht sinnlos auf die Tür, sondern gezielt. Ein Arbitrator kam unter dem Gewehrfeuer in den Raum gekrochen, nur durch Laserlicht zu sehen. Er zog den Abzug durch und fluchte, als es klickte. Er lud nach, während der Adept auf die Beine kam und ihn ansah. Mit Schrecken in den geweiteten Augen erkannten sie sich.
"Raphael", flüsterte Steel.
"Jack", flüsterte Raphael.
"Hätte nie gedacht, einmal den eigenen Bruder erschießen zu müssen", sagten beide gleichzeitig.
Gleichzeitig legten sie an und wurden von einer heftigen Druckwelle an die Wand geschleudert.
Steel wurde schwarz vor Augen.
Als er wieder zu sich kam, blickte er in den Lauf einer Autopistole. Wenn der Mensch am anderen Ende der Waffe jetzt abdrücken würde, könnte er von seinem Kopf Abschied nehmen. Sie würde ein gewaltiges Loch machen. Scheiße. Wenn ihm jemand eine Knarre an den Kopf hielt, hieß das, dass er ein Gefangener war. Scheiße. Er war nicht gefesselt, aber seine Waffen waren fort. Keine Chance zu entkommen. Er stöhnte. Das durfte nicht sein.
"Aufstehen", knurrte eine Stimme hinter der Waffe. Eine Frau.
"Wo bin ich?" Steels Sicht wurde immer wieder unscharf, der Lauf vor seinem Gesicht verschwamm.
"In meinem Keller. Ich habe dich nicht gefesselt, weil du keine Möglichkeit zur Flucht hast. Du wurdest von einer Granate fast in Fetzen gerissen. Und jetzt steh auf!"
Steel gehorchte. es gab nicht viele Alternativen mit einer Pistole vor der Nase.
"Du bist also der stahlharte Jack Grimborn, von dem mein Mann so hasserfüllt spricht. Und der meinen Mann getötet hat."
"Und wer sind Sie?"
"Mein Name ist unwichtig. Du hast Raphael getötet. In Fetzen gerissen. Meinen Mann vernichtet."
"Raphael ist verheiratet?" Steel wunderte sich nur ein bisschen. Sein Bruder war der Jüngere gewesen, und hatte immer den Vorzug bekommen. Deswegen hassten sich die beiden. Anscheinend wollte selbst der Tod ihn lieber als Steel selbst.
"War. Er ist tot. Hinknien!"
Seine zertrümmerten Knie schmerzten, als er sich niederließ. Aber das war jetzt wohl sein kleinstes Problem. Das größere war die kalte Mündung der Waffe in seinem Nacken. Angeblich zieht kurz vor seinem Tot das ganze eigene Leben an einem vorbei. Alles Bullshit. Alles, was er bemerkte, waren seine stinkenden Exkremente. Und ein explodierender Schmerz, Sekundenbruchteile, bevor das Leben aus dem Loch in seinem Genick entfleuchte.
Steel stand auf und ging in das Haus gegenüber. Der übliche Positionswechsel, um den eigenen Standort zu verschleiern.
Steel legte wieder an und zielte auf den feindlichen Boss. Er grinste etwas beim Abdrücken. Er hatte modernere Schildgeneratoren gesehen. Eine kleine Modifikation an der Treibladung der Projektile um die Geschwindigkeit zu erhöhen und die Dinger waren machtlos. Reine Machtdemonstration. Wir haben etwas, dass ihr nicht habt.
Steel zog den Abzog durch und keine halbe Sekunde später sackte der Boss tödlich getroffen zusammen. Noch eine nette Nebenwirkung eines Schildgenerators. Wird einer innerhalb des Feldes getroffen, bricht unweigerlich Panik aus. Und Steel war beinahe ein Meister im durchbrechen solcher Schilde. Worauf sein Gangboss großen Wert legte.
Steel stand wieder auf und ging über ein Loch in der Mauer ins Nachbarhaus. Er legte sein Scharfschützengewehr wieder auf die Gegner an. Plötzlich kamen Motorengeräusche von oben rechts. Kettenschwerter. Er roch den charakteristischen Geruch von Verbrennungsmotoren, also musste der feindliche Ganger praktisch direkt neben ihm sein. Hinter der Wand. Er stand so leise wie möglich auf und zog seine Laserpistole. Steel presste sich an die Mauer und hielt die Waffe so, dass er jederzeit feuern konnte. Die Spitze des Kettenschwertes zeigte sich. Der Feind kam um die Ecke und Steel schoss. Er sah sich den Toten an und sah, dass es eine Arbitratorin war. Verdammt.
Stellungswechsel. Er wusste genau, wo er hinmusste. Bevor er auch nur einen einzigen Schuss abgab, sah Steel sich genauestens um. Alles mit chirurgischer Präzision durchgeplant. Fehler würden nur einmal gemacht. es brauchte oft nur eine unbedachte Aktion und man war tot. Darauf konnte er verzichten.
Da kam ein Funkspruch vom Gangboss rein:»Die Stones ziehen sich zurück. Das Waffenlager ist unser. Stoß zu uns. « Lakonische Anweisungen, wie immer. Alles andere dauerte zu lange.
In der ehemaligen Fabrikhalle warteten die anderen schon. Acht Mann waren noch übrig, neun, wenn er sich selbst mitzählte. Neun. Von zwölf. Schnitter war tot. Der Henker war tot und der dritte war Sliver.
Eigentlich hießen sie Nick Slook, den man den Schnitter nannte, weil er, als er noch ein Bauer war, einem desertierten Soldaten, der heimlich sein bestes Schwein getötet und roh gegessen hatte, mit einer Sense den Kopf abgehackt hatte. Arthur Schulze, nannten sie den Henker, weil er einmal Arbitrator gewesen war und jeden Straftäter, den er überführt hatte, der aber aus irgendwelchen Gründen wieder frei kam, standrechtlich erschossen hatte. Warum er keiner mehr war, wusste man nicht. Und Sam Cartright, Sliver, der viermal fast in Scheiben geschnitten wurde.
Die drei waren also tot. Gefangen worden waren sie nicht, da jedes Mitglied ihrer Gang selbst den Freitod der Gefangenschaft vorzog. Nein, gefangen waren sie nicht.
Die Fabrikhalle kam für die Überlebenden einer Schatzkammer gleich. Nicht, dass die alten Maschinen wertvoll gewesen wären, aber im Keller befanden sich Unmengen an Kisten mit Waffen und Munition.
"Laut Anchron dürfen wir uns zuerst gütlich tun und auffüllen." Mit Anchron bezeichneten sie Wolf, den Gangboss. Steel war froh, seinen Munitionsvorrat auffüllen zu können, bevor andere sich daran vergreifen konnten. Er hatte kaum noch Explosivgeschosse für sein Scharfschützengewehr, genauso benötigte sein Automatikgewehr Munition. Wieder komplett aufmunitioniert verließen sie die Halle.
Und wurden von einem drei Reihen tief gestaffelter Halbkreise Arbitratoren empfangen.
"Ergeben Sie sich! Werfen Sie die Waffen weg und kommen Sie mit erhobenen Händen hier herüber!"
Die Ganger waren kurz erstarrt und sprangen nach Sekunden des Schocks zurück in Deckung. Zweimal wiederholten die Arbites ihre Aufforderung. Beim letzten Mal mit der Drohung, zu stürmen. Wie auf Kommando, ohne dass jedoch jemand ein Wort gesagt hätte, verrammelten zwei die Tür und gingen wie die anderen hinter uralten Konstrukten des vergangenen Industriezeitalters in Deckung. Die Tür zu verrammeln würde die Soldaten zwar nicht aufhalten, wohl aber verlangsamen.
Krach!
Die Truppen draußen setzten einen Rammbock ein.
Krach!
Noch hielt die Stahltür. Leider nur eine Stahltür, ein Hinterausgang, keine Panzertür.
Krach!
Die Klinke sowie ein Scharnier gaben nach.
Krach.
Das zweite Scharnier brach. Steel entsicherte sein Lasergewehr. Scharfschützenwaffen würden nichts bringen. Zu nah.
Krach!
Die Verriegelung zerfetzte förmlich.
Krach!
Die Tür klemmte nur noch im Rahmen, die Eisenstangen, die die Tür verrammelten, wurden aus den improvisierten Halterungen gerissen.
Jemand trat gegen die Tür, die daraufhin gegen eine Maschine flog und scheppernd zu Boden fiel.
An Schrotflintenläufen befestigte Taschenlampen leuchteten auf. Jemand schoss und der Lichtkegel fiel, beim Auftreffen zersprang das Glas der Lampe und der Glühbirne.
Die Arbites stürmten durch die Tür und das grelle Licht von Mündungsfeuern beleuchtete die verzerrten Gesichter seiner Kameraden. Auch Steel selbst schoss jetzt, jedoch nicht sinnlos auf die Tür, sondern gezielt. Ein Arbitrator kam unter dem Gewehrfeuer in den Raum gekrochen, nur durch Laserlicht zu sehen. Er zog den Abzug durch und fluchte, als es klickte. Er lud nach, während der Adept auf die Beine kam und ihn ansah. Mit Schrecken in den geweiteten Augen erkannten sie sich.
"Raphael", flüsterte Steel.
"Jack", flüsterte Raphael.
"Hätte nie gedacht, einmal den eigenen Bruder erschießen zu müssen", sagten beide gleichzeitig.
Gleichzeitig legten sie an und wurden von einer heftigen Druckwelle an die Wand geschleudert.
Steel wurde schwarz vor Augen.
Als er wieder zu sich kam, blickte er in den Lauf einer Autopistole. Wenn der Mensch am anderen Ende der Waffe jetzt abdrücken würde, könnte er von seinem Kopf Abschied nehmen. Sie würde ein gewaltiges Loch machen. Scheiße. Wenn ihm jemand eine Knarre an den Kopf hielt, hieß das, dass er ein Gefangener war. Scheiße. Er war nicht gefesselt, aber seine Waffen waren fort. Keine Chance zu entkommen. Er stöhnte. Das durfte nicht sein.
"Aufstehen", knurrte eine Stimme hinter der Waffe. Eine Frau.
"Wo bin ich?" Steels Sicht wurde immer wieder unscharf, der Lauf vor seinem Gesicht verschwamm.
"In meinem Keller. Ich habe dich nicht gefesselt, weil du keine Möglichkeit zur Flucht hast. Du wurdest von einer Granate fast in Fetzen gerissen. Und jetzt steh auf!"
Steel gehorchte. es gab nicht viele Alternativen mit einer Pistole vor der Nase.
"Du bist also der stahlharte Jack Grimborn, von dem mein Mann so hasserfüllt spricht. Und der meinen Mann getötet hat."
"Und wer sind Sie?"
"Mein Name ist unwichtig. Du hast Raphael getötet. In Fetzen gerissen. Meinen Mann vernichtet."
"Raphael ist verheiratet?" Steel wunderte sich nur ein bisschen. Sein Bruder war der Jüngere gewesen, und hatte immer den Vorzug bekommen. Deswegen hassten sich die beiden. Anscheinend wollte selbst der Tod ihn lieber als Steel selbst.
"War. Er ist tot. Hinknien!"
Seine zertrümmerten Knie schmerzten, als er sich niederließ. Aber das war jetzt wohl sein kleinstes Problem. Das größere war die kalte Mündung der Waffe in seinem Nacken. Angeblich zieht kurz vor seinem Tot das ganze eigene Leben an einem vorbei. Alles Bullshit. Alles, was er bemerkte, waren seine stinkenden Exkremente. Und ein explodierender Schmerz, Sekundenbruchteile, bevor das Leben aus dem Loch in seinem Genick entfleuchte.
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