[Archiv] [Storywettbewerb Frühjahr 10] [W40K] "Maschinengott" — PLATZ 1
Der Krieg tobte seit Jahren im gleichen Rhythmus. Wie das Blut in ein Herz hineingezogen wird, so zog die von den Orks besetzt gehaltene Makropole Tonis imperiale Angriffe an.
Und jedes Mal wurden sie wieder herausgeschleudert, zurück in den imperialen Körper. Ihre mit Blut verschmierten Leichen und die von Schrecken genährten Geschichten schürten die Angst der Bevölkerung, die daraufhin in die Armee eintrat, um die verfluchten Grünhäute auszurotten. Die Orks hatten in den umliegenden Gebirgsregionen Lager errichtet und überfielen die Menschen, um an Nahrung und andere Rohstoffe zu kommen. Schon seit dreihundert Jahren war niemand gekommen, kein Hilfegesuch war beantwortet worden. Das Imperium hatte sie scheinbar aufgegeben.
Selbst die Adepten des mächtigen Mechanikus hatten am Ende einsehen müssen, dass keine Art von Nachricht das System verlassen konnte. Der planetare Gouverneur und der oberste Magister waren schließlich zu dem Schluss gekommen, die Orks müssten schuld an der Nachrichtenblockade sein. Und so konzentrierte man sich darauf, die Grünhäute zu vernichten...
Der Maschinengeist war schwach. Viele Jahre des Kampfes hatten ihn ausgezehrt und so an den Rand seiner Existenz getrieben. Von seiner einst stolzen Kraft war wenig geblieben. So wenig, dass Aurelius betete, dass er sie reaktivieren konnte. Die Chancen berechneten sich auf ungefähr 37,45928 Prozent, dass die Reaktivierung Erfolg haben würde. Mit weiteren 74,985 Prozent würden die Verbindungen noch ausreichend erhalten sein, um dem Maschinengeist zu gestatten, mit den einzelnen Abwehrtürmen des Lagers Kontakt aufzunehmen. Die Bolter und Maschinenkanonen hatte Aurelius bereits überprüft, ihre Funktionen waren nur zu 0,478 Prozent eingeschränkt und würden somit ihrer gottgegebenen Bestimmung nachgehen, doch es gab noch genug zu tun, bevor die Effizienz der Basisverteidigung wieder in einem akzeptablen Bereich liegen würde. In einer kurzen Berechnung für die Arbeiten kam er auf siebenundzwanzig Stunden, zweiunddreißig Minuten und vierundvierzig Sekunden. Der heiligen Gegenrechnung entsprechend überprüfte er gerade das Ergebnis, als er gestört wurde:
“Die Grünhäute kommen! Bringen Sie den Generator zum Laufen!”
Das Subjekt, welches ihn angesprochen hatte identifizierte er an Uniform und Rangabzeichen als Protegiere des Hauptmanns der PVS. Sein Name war in Aurelius interner Datenbank verzeichnet, doch er verschwendete keine Ressourcen, um die Datei zu öffnen. Seine Sensoren hatten schon allein durch die Aufnahme der akustischen und optischen Signale die heilige Gegenprüfung um 7,5932 Sekunden verzögert.
“Ich arbeite daran.”
Das Subjekt war irritiert. Seine Körperhaltung versteifte sich für einen kurzen Moment und Aurelius kannte den Grund schon vor der Reaktion. Das Subjekt ließ sich von seiner menschlichen Stimme verwirren. Obwohl sein Körper zu siebenundachtzig Prozent aus bionischen, hydraulischen und mechanischen Teilen bestand, besaß er noch Stimmbänder aus Fleisch und Blut. Der Funktionalität entsprechend auch einen Breitbandkommunikator und eine Reihe an Lautsprechern und Verstärkern, doch diese dienten nur dem heiligen Maschinencode. Seine surrende Gestalt, mit Testikeln aus Polymeren und Plaststahl bedeckt und vom Gesicht – welches seinem eigenen perfekt aus Adamant nachgestellt war – bis zu den Beinen aus Metall und Kunststoff. Das alles ließ sich nur schwer mit der warmen, rauchigen Männerstimme vereinbaren. Doch man musste die Gleichung bewahren, um sie schlussendlich auflösen. Fleisch zu Fleisch, Maschine zu Maschine.
“N.. Natürlich, Magus. Dennoch werden wir ohne die Geschütze..."
“Ich arbeite daran.”
Aurelius nahm seine Arbeiten wieder auf und konzentrierte sich auf den dritten Cogiator des Verteilungsschaltkreises, als seine akustischen Sensoren erste Anzeichen der Xenospezies übermittelten: Das Knattern von primitiven Schusswaffen und Motorengeräusche. Mithilfe der Lautstärke und dem Dopplereffekt unter Berücksichtigung der veränderten Atmosphäre berechnete er die Entfernung auf 3,96 Kilometer mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von dreiundachtzig Stundenkilometern. Er schickte ein Stoßgebet in Maschinencode an den Omnissiah und erhöhte seine Geschwindigkeit um zehn Prozent.
Auf dem östlichen Wehrgang war die Hölle los, dabei hatten die Kämpfe noch nicht einmal begonnen. Meldegänger, Soldaten und Munitionsträger rannten sich beinahe um in dem Versuch, am schnellsten ihre Aufgaben zu erledigen. Hauptmann Immanuel Korz sah Männer seines Zuges ihre Positionen in den Schiessscharten einnehmen und herrschte Nachzügler an, sich zu beeilen. Einzig die Servitoren waren wie immer ruhig. Sollte das so bleiben, würden sie hier alle sterben, daran zweifelte Korz keine Sekunde. In den Hügeln vor dem Lager Terzius sah er hunderte Orks in bunt bemalten, jedoch überwiegend roten Transportern, darunter auch einige der berüchtigten “Kampfpanza” der Orks. Diese zusammengeschusterten Gefährte sahen zwar aus, als würden sie jeden Moment an der Last der Orks und Waffen auf ihnen zusammenbrechen, jedoch geschah das nur in einem von hundert Fällen wirklich. In den anderen neunundneunzig Fällen musste man das Ding zum Stehen bringen, seine Waffen zerschießen und sich dann durch ein Dutzend Grünhäute kämpfen. Eine gut platzierte Rakete konnte zwar auch hier schnell für Ruhe sorgen, doch die Zähigkeit dieser Klapperkisten konnte einen Soldaten manchmal an den Rand der Verzweiflung bringen. Korz war sich sicher dort auch bald anzukommen, sollte der verdammte Generator nicht bald wieder funktionieren. Ohne die schweren Waffen der Servitortürme standen seine Männer einer Übermacht gegenüber, die auch von der sieben Meter hohen Plaststahlmauer nicht aufgehalten werden würde. Lager Tercius war nur von einem Zug Infanterie mit Unterstützung bemannt und Korz Männer befanden sich alle auf der Wehr, die Waffen gen Feind gerichtet und warteten auf seine Befehle. Korz jedoch wartete noch darauf, dass seine “Unterstützung” den Generator reparierte.
Die bipolaren Schaltkreise des dritten Cogiators summten kurz auf, als er die erforderlichen Hymmnen sang und sie mit Energie durchflutete. Nachdem die festgelegten Sekunden zur Beruhigung der Leitungen verstrichen waren, begann er mit dem Vorgang des Einsetzens. Mithilfe seiner Testikel öffnete er ein weiteres Stück der Verkleidung am Generator und sprach dabei einige Verse der Lectio Omnissiah auf Maschinencode. Beim Einbau des Cogiators achtete er penibel darauf, innerhalb der vorgeschriebenen Viertelsekunden zu bleiben. Dieser gab leuchtende optische Signale als Zeichen seiner Bereitschaft und Aurelius dankte dem Omnissiah für seine Großartigkeit und der heiligen Maschine für ihre Existenz, brachte die Verkleidung wieder an, salbte den Korpus und verbrannte etwas Weihrauch als Opfergabe an die neuen Cogiatoren. Dann schaltete er den Generator ein.
Nichts geschah.
Als die Orks in Reichweite waren, gab Korz den Befehl zum Feuern. Raketen schossen auf Kondensstreifen in Richtung der grünen Horde und die großkalibrigen Maschinenkanonen sandten panzerbrechende Geschosse in die Fahrzeuge. Ein Pickup überschlug sich, als eine Rakete seine Fahrerkabine zur Explosion brachte, zwei weitere zuckten krampfhaft unter den Einschlägen der Geschosse, bevor der primitive Treibstoff sich entzündete und Fahrzeuge wie Besatzung in einen gleißenden Feuerball hüllte. Sie fuhren dennoch weiter, bis der Fahrer entweder die Kontrolle verlor oder einfach starb. Dabei rammten sie ein paar der neben ihnen fahrenden Wagen und brachten einen davon so stark in Bedrängnis, dass dieser in einen Kampfpanzer auswich und beide damit zum Stillstand brachte. Der immobilisierte Panzer wurde daraufhin von zwei gezielten Raketen zur Explosion gebracht. Von der Explosion aus ihrer Raserei gerissen, begannen die Orks zu schießen. Innerhalb weniger Sekunden war die Außenmauer mit pockenartigen Einschlagskratern übersät und der dichte Geschosshagel - ob ungezielt oder nicht - zwang die Verteidiger dazu, die Köpfe einzuziehen.
Auf hundert Meter Entfernung teilten sich die Fahrzeuge und begannen in zwei großen Kreisen um das Lager herum zu fahren. Korz hatte schon dutzende Male gegen die Grünhäute gekämpft und zweifelte nicht daran, dass das schiere Vorhandensein einer Schlachttaktik die Gegenwart eines mächtigen Anführers bedeutete. In Korz Nähe erhielt Soldat Bings einen Treffer in der Schulter, der ihr den Arm abriss. Ein Sanitäter eilte zu ihr und Korz sprang zur Schiessscharte, um sein Waffenfeuer mit in die Waagschale zu werfen. Mit seinem Bolter schoss er gezielte Salven auf die Fahrerkabinen der Pickups, schaffte mit dem ersten Magazin jedoch nicht mehr als einen Beifahrer zu töten. Er wechselte in einer fließenden Bewegung das Magazin, legte auf den nächsten Truck an und atmete aus, wie es ihm bei der Grundausbildung beigebracht worden war. Als der Bolter in seinen Händen bellte, schossen drei Geschosse auf Miniaturkondensstreifen in Richtung Fahrerkabine, durchschlugen die Windschutzscheibe und töteten den Orkfahrer. Der Wagen brach aus, überschlug sich heftig und blieb dann auf der Seite liegen. Neben ihm begannen einige Soldaten zu jubeln, doch er sah keinen Sinn darin: Mehrerer solcher Wracks lagen schon um das Lager herum und die Grünhäute sammelten sich dahinter und warteten auf ihre Chance.
Die würden sie auch bekommen, wenn der verdammte Adept nicht endlich Ergebnisse lieferte.
Er verstand es nicht. Die Reaktivierung war erfolgreich gewesen, die Hymnen gesungen worden, alle Riten gesprochen und ausgeführt. Was war es? Was lastete auf dem Maschinengeist, dass er nicht aktiviert werden wollte? Aurelius durchforstete seine Aufzeichnungen und fand keinen Fehler in seinen Vorgängen. Draußen war die Geräuschkulisse derart angeschwollen, dass er einen Filter über seine akustischen Sensoren legen musste, um nicht abgelenkt zu werden. Ein tief vergrabenes Gefühl regte sich in ihm, doch er erlaubte sich nur einen Moment irregulärer Unterbrechung. Er musste Antworten finden und der beste Weg zur Lösung einer Gleichung war die allmächtige Mathematik. Er schaltete ein paar unwichtige Systeme ab, um seine Rechenleistung zu erhöhen und dachte angestrengt nach.
Korz gab alles was er hatte, doch es reichte nicht. Zwei Dutzend Pickups lagen brennend und zerschossen um Lager Terzius und vor kurzem hatte Gorin den dritten „Kampfpanza“ in ein Wrack verwandelt. Durch die Antwort der Orks war er dann jedoch von einem Mauersplitter in den Hals getroffen worden und nun mühten sich die Sanitäter, die Blutung zu stillen. Sein Zug war inzwischen mehr ein zerschossener Haufen als eine geordnete Abwehr und außer sporadischem Feuer waren die meisten Waffen auf der Wehr verstummt. Korz kniete neben einem der stillen Waffenservitoren und wechselte sein Magazin mit zitternden Händen. Er blutete inzwischen selber aus mehreren Wunden, Ergebnisse der vielen Splitter und Schrapnelle, welche die Luft erfüllten. Korz war stinksauer. In wenigen Minuten würden die Grünhäute einen Durchbruch schaffen, hinter den Wracks warteten sicher Dutzende darauf, Sprengladungen an der Mauer anzubringen, um einen Durchbruch zu schaffen. Einmal im Lager würde es ein Gemetzel geben. Und das nicht, weil sie nicht gut kämpften – beim Imperator, er war noch nie so stolz auf seine Männer gewesen wie heute. Nein, nur weil die verdammten Maschinenmenschen es nicht schafften, ihre Höllenmaschinen zu benutzen. Hasserfüllt starrte er den leblosen Servitor an und wägte kurz ab, sich abzureagieren und dieses Ding in tausend Teile zu schießen, überlegte es sich aber wieder anders und schwang sich in eine der Nischen. Seine Wut konnte er befriedigender ablassen an Dingen, die sich wehrten.
Als er den Blick über die Fahrzeuge schweifen ließ, um ein Ziel zu suchen, stach ihm ein Kampfpanzer ins Auge, der sich gravierend von den anderen unterschied – er stand still. Er kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können und erkannte mehrere Orks und ihre kleineren Verwandten auf dem Panzer an etwas hantieren, doch er erkannte nicht, was es war. Er legte an, und schoss eine Salve auf die beschäftigten Grünhäute, welche einen Grot tötete und einen Ork vom Panzer warf. Der Rest schreckte auf, die Grotz krochen in Deckung und gaben den Blick frei auf einen Ork in einer dicken, roten Rüstung frei. Korz fuhr die Angst in alle Knochen, als er den Ork als Mek identifizierte und sah, woran er arbeitete. Eine Zapwaffe. Eine der Höhepunkte orkischer Technologie und unglaublich zerstörerisch.
Korz erholte sich zu spät von seinem Schock und sah wie in Zeitlupe die Waffe aufglühen, um einen Lidschlag später den mächtigsten Blitz zu verschießen, den Korz je gesehen hatte. Er wurde von den Beinen gerissen und schlug hart auf dem Boden auf. Der Aufprall drückte ihm die Luft aus den Lungen, vor seinen Augen blinkten Lichter infolge der Blitzes und jeder Teil seines Körpers schrie ihn an, liegen zu bleiben. Unter ihm bebte die Mauer unter der Erschütterung und Korz war sich sicher, dass in wenigen Sekunden die Orks durch die Bresche stürmen würden, um sie alle niederzumetzeln. Über ihm trohnte, als wolle er ihn verspotten, der Servitor reglos in seiner Nische. Korz wurde speiübel bei dem Gedanken daran, wegen dieser maschinellen Missgeburten sein Leben zu lassen. Er rappelte sich auf und suchte nach seinem Bolter, fand ihn aber nicht. Unbewaffnet und frustriert fiel ihm nicht anderes ein als einem grundsätzlichen Trieb Folge zu leisten.
Er trat das Scheißding.
Aurelius betete inbrünstig. Aufgrund der von ihm angestellten Berechnungen stand fest, dass kein Fehler mehr vorlag. Er hatte perfekt gearbeitet und alles Erforderliche getan, um den Maschinengeist zu reaktivieren. Dennoch bekam er keine Antwort von ihm.
Dieses Gefühl schon wieder. Da es zum zweiten Mal geschah, entschied sich Aurelius dafür, die Arbeiten kurz einzustellen, um eine Systemüberprüfung durchzuführen. Wenn er selbst nicht uneingeschränkt funktionierte, würde das die Arbeiten unbestimmt verlängern. Unwägbarkeiten jedoch waren eine Häresie der heiligen Berechnung, der immer währenden Konstanten des Omnissiah. Die Überprüfung dauerte 3,56 Sekunden und ergab eine durchschnittliche Funktionstüchtigkeit von exakt siebenundneunzig Prozent. Demnach konnte der Fehler nur in seiner fleischlichen Seite liegen. Die ewige Häresie des Fleisches.
Dann riss es ihn plötzlich von den Beinen. Eine Druckwelle fegte durch das Lager und Aurelius aktivierte seine akustischen Sensoren wieder vollständig, um Informationen zu erlangen. In wenigen Millisekunden hatte er das Geräuschchaos entwirrt und wusste, dass ein Loch in der westlichen Mauer klaffte. Da war es wieder, dieses Gefühl. Ein Brennen in der eigentlich kalten Brust brachte ihn aus der Fassung. Vor Jahren war er so weit gewesen, sich nicht mehr von Gefühlen beeinflussen zu lassen. Er hatte die Schwäche des Fleisches gegen die Stärke des Stahls getauscht, das Chaos der Gefühle durch die Ordnung der Mathematik. Dennoch kochte es in Aurelius, seine Systeme arbeiteten in ihm gegeneinander und er rückte innerlich auf den Beifahrersitz, als seine überschäumenden Gefühle seit langer Zeit mal wieder das Steuer übernahmen. Seit einer Ewigkeit verspürte er wieder Angst, doch der Grund dafür war nicht greifbar. Die Xenos konnten es nicht sein, weder der Tod noch die Niederlage bedeuteten ihm viel. Verzweiflung breitete sich wie eine Seuche in seinen Systemen aus, denn der Omnissiah hatte ihn aufgegeben. Alleine und ohne seinen Schutz würden Aurelius Systeme über kurze Zeit versagen und er würde nicht in die große Gleichung aufgenommen werden. Er würde verschwinden oder den Dämonen des Warps als Spielzeug dienen. Und über allem kochte eine unbändige Wut, einem riesigen Feuer gleich verbrannte sie ihn. Diese Maschine hatte über sein Ende bestimmt. Dabei war sie funktionsunfähig, kraftlos und verbraucht. Wieso konnten ein paar Cogiatoren und Spulen über seinen Tod bestimmen?
Von maßlosem Hass übermannt, ballte er seine Testikel zu einer Faust und schlug mit voller Wucht auf den Generator.
Korz staunte nicht schlecht, als sich der Servitor nach seinem Tritt aufrichtete, seine Waffen anlegte und unter ohrenbetäubendem Lärm zu Feuern begann. Überall fingen die Servitoren zu schießen an, bauten sich Schirme auf und aktivierten sich Lampen. Das Lager erwachte zu bionischem Leben, die auf die Bresche stürmenden Grünhäute wurden in perfekt abgestimmtem Kreuzfeuer niedergemäht und von überall hörte man die Explosionen der Fahrzeuge und die Schreie der Orks. Korz konnte nicht anders als über diesen kosmischen Scherz zu lachen, während er sich ein Lasergewehr nahm und das Feuer auf den völlig überraschten Feind eröffnete.
Ruhig brummte der Generator, als wäre nichts gewesen. Geziert von einer riesigen Delle und mit zwei funkenden Cogiatoren brummte er das ruhige Lied der Funktion.
Und während draußen die Xenos zurückgeschlagen wurden, verzweifelte Aurelius am Universum.
Der Krieg tobte seit Jahren im gleichen Rhythmus. Wie das Blut in ein Herz hineingezogen wird, so zog die von den Orks besetzt gehaltene Makropole Tonis imperiale Angriffe an.
Und jedes Mal wurden sie wieder herausgeschleudert, zurück in den imperialen Körper. Ihre mit Blut verschmierten Leichen und die von Schrecken genährten Geschichten schürten die Angst der Bevölkerung, die daraufhin in die Armee eintrat, um die verfluchten Grünhäute auszurotten. Die Orks hatten in den umliegenden Gebirgsregionen Lager errichtet und überfielen die Menschen, um an Nahrung und andere Rohstoffe zu kommen. Schon seit dreihundert Jahren war niemand gekommen, kein Hilfegesuch war beantwortet worden. Das Imperium hatte sie scheinbar aufgegeben.
Selbst die Adepten des mächtigen Mechanikus hatten am Ende einsehen müssen, dass keine Art von Nachricht das System verlassen konnte. Der planetare Gouverneur und der oberste Magister waren schließlich zu dem Schluss gekommen, die Orks müssten schuld an der Nachrichtenblockade sein. Und so konzentrierte man sich darauf, die Grünhäute zu vernichten...
Der Maschinengeist war schwach. Viele Jahre des Kampfes hatten ihn ausgezehrt und so an den Rand seiner Existenz getrieben. Von seiner einst stolzen Kraft war wenig geblieben. So wenig, dass Aurelius betete, dass er sie reaktivieren konnte. Die Chancen berechneten sich auf ungefähr 37,45928 Prozent, dass die Reaktivierung Erfolg haben würde. Mit weiteren 74,985 Prozent würden die Verbindungen noch ausreichend erhalten sein, um dem Maschinengeist zu gestatten, mit den einzelnen Abwehrtürmen des Lagers Kontakt aufzunehmen. Die Bolter und Maschinenkanonen hatte Aurelius bereits überprüft, ihre Funktionen waren nur zu 0,478 Prozent eingeschränkt und würden somit ihrer gottgegebenen Bestimmung nachgehen, doch es gab noch genug zu tun, bevor die Effizienz der Basisverteidigung wieder in einem akzeptablen Bereich liegen würde. In einer kurzen Berechnung für die Arbeiten kam er auf siebenundzwanzig Stunden, zweiunddreißig Minuten und vierundvierzig Sekunden. Der heiligen Gegenrechnung entsprechend überprüfte er gerade das Ergebnis, als er gestört wurde:
“Die Grünhäute kommen! Bringen Sie den Generator zum Laufen!”
Das Subjekt, welches ihn angesprochen hatte identifizierte er an Uniform und Rangabzeichen als Protegiere des Hauptmanns der PVS. Sein Name war in Aurelius interner Datenbank verzeichnet, doch er verschwendete keine Ressourcen, um die Datei zu öffnen. Seine Sensoren hatten schon allein durch die Aufnahme der akustischen und optischen Signale die heilige Gegenprüfung um 7,5932 Sekunden verzögert.
“Ich arbeite daran.”
Das Subjekt war irritiert. Seine Körperhaltung versteifte sich für einen kurzen Moment und Aurelius kannte den Grund schon vor der Reaktion. Das Subjekt ließ sich von seiner menschlichen Stimme verwirren. Obwohl sein Körper zu siebenundachtzig Prozent aus bionischen, hydraulischen und mechanischen Teilen bestand, besaß er noch Stimmbänder aus Fleisch und Blut. Der Funktionalität entsprechend auch einen Breitbandkommunikator und eine Reihe an Lautsprechern und Verstärkern, doch diese dienten nur dem heiligen Maschinencode. Seine surrende Gestalt, mit Testikeln aus Polymeren und Plaststahl bedeckt und vom Gesicht – welches seinem eigenen perfekt aus Adamant nachgestellt war – bis zu den Beinen aus Metall und Kunststoff. Das alles ließ sich nur schwer mit der warmen, rauchigen Männerstimme vereinbaren. Doch man musste die Gleichung bewahren, um sie schlussendlich auflösen. Fleisch zu Fleisch, Maschine zu Maschine.
“N.. Natürlich, Magus. Dennoch werden wir ohne die Geschütze..."
“Ich arbeite daran.”
Aurelius nahm seine Arbeiten wieder auf und konzentrierte sich auf den dritten Cogiator des Verteilungsschaltkreises, als seine akustischen Sensoren erste Anzeichen der Xenospezies übermittelten: Das Knattern von primitiven Schusswaffen und Motorengeräusche. Mithilfe der Lautstärke und dem Dopplereffekt unter Berücksichtigung der veränderten Atmosphäre berechnete er die Entfernung auf 3,96 Kilometer mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von dreiundachtzig Stundenkilometern. Er schickte ein Stoßgebet in Maschinencode an den Omnissiah und erhöhte seine Geschwindigkeit um zehn Prozent.
Auf dem östlichen Wehrgang war die Hölle los, dabei hatten die Kämpfe noch nicht einmal begonnen. Meldegänger, Soldaten und Munitionsträger rannten sich beinahe um in dem Versuch, am schnellsten ihre Aufgaben zu erledigen. Hauptmann Immanuel Korz sah Männer seines Zuges ihre Positionen in den Schiessscharten einnehmen und herrschte Nachzügler an, sich zu beeilen. Einzig die Servitoren waren wie immer ruhig. Sollte das so bleiben, würden sie hier alle sterben, daran zweifelte Korz keine Sekunde. In den Hügeln vor dem Lager Terzius sah er hunderte Orks in bunt bemalten, jedoch überwiegend roten Transportern, darunter auch einige der berüchtigten “Kampfpanza” der Orks. Diese zusammengeschusterten Gefährte sahen zwar aus, als würden sie jeden Moment an der Last der Orks und Waffen auf ihnen zusammenbrechen, jedoch geschah das nur in einem von hundert Fällen wirklich. In den anderen neunundneunzig Fällen musste man das Ding zum Stehen bringen, seine Waffen zerschießen und sich dann durch ein Dutzend Grünhäute kämpfen. Eine gut platzierte Rakete konnte zwar auch hier schnell für Ruhe sorgen, doch die Zähigkeit dieser Klapperkisten konnte einen Soldaten manchmal an den Rand der Verzweiflung bringen. Korz war sich sicher dort auch bald anzukommen, sollte der verdammte Generator nicht bald wieder funktionieren. Ohne die schweren Waffen der Servitortürme standen seine Männer einer Übermacht gegenüber, die auch von der sieben Meter hohen Plaststahlmauer nicht aufgehalten werden würde. Lager Tercius war nur von einem Zug Infanterie mit Unterstützung bemannt und Korz Männer befanden sich alle auf der Wehr, die Waffen gen Feind gerichtet und warteten auf seine Befehle. Korz jedoch wartete noch darauf, dass seine “Unterstützung” den Generator reparierte.
Die bipolaren Schaltkreise des dritten Cogiators summten kurz auf, als er die erforderlichen Hymmnen sang und sie mit Energie durchflutete. Nachdem die festgelegten Sekunden zur Beruhigung der Leitungen verstrichen waren, begann er mit dem Vorgang des Einsetzens. Mithilfe seiner Testikel öffnete er ein weiteres Stück der Verkleidung am Generator und sprach dabei einige Verse der Lectio Omnissiah auf Maschinencode. Beim Einbau des Cogiators achtete er penibel darauf, innerhalb der vorgeschriebenen Viertelsekunden zu bleiben. Dieser gab leuchtende optische Signale als Zeichen seiner Bereitschaft und Aurelius dankte dem Omnissiah für seine Großartigkeit und der heiligen Maschine für ihre Existenz, brachte die Verkleidung wieder an, salbte den Korpus und verbrannte etwas Weihrauch als Opfergabe an die neuen Cogiatoren. Dann schaltete er den Generator ein.
Nichts geschah.
Als die Orks in Reichweite waren, gab Korz den Befehl zum Feuern. Raketen schossen auf Kondensstreifen in Richtung der grünen Horde und die großkalibrigen Maschinenkanonen sandten panzerbrechende Geschosse in die Fahrzeuge. Ein Pickup überschlug sich, als eine Rakete seine Fahrerkabine zur Explosion brachte, zwei weitere zuckten krampfhaft unter den Einschlägen der Geschosse, bevor der primitive Treibstoff sich entzündete und Fahrzeuge wie Besatzung in einen gleißenden Feuerball hüllte. Sie fuhren dennoch weiter, bis der Fahrer entweder die Kontrolle verlor oder einfach starb. Dabei rammten sie ein paar der neben ihnen fahrenden Wagen und brachten einen davon so stark in Bedrängnis, dass dieser in einen Kampfpanzer auswich und beide damit zum Stillstand brachte. Der immobilisierte Panzer wurde daraufhin von zwei gezielten Raketen zur Explosion gebracht. Von der Explosion aus ihrer Raserei gerissen, begannen die Orks zu schießen. Innerhalb weniger Sekunden war die Außenmauer mit pockenartigen Einschlagskratern übersät und der dichte Geschosshagel - ob ungezielt oder nicht - zwang die Verteidiger dazu, die Köpfe einzuziehen.
Auf hundert Meter Entfernung teilten sich die Fahrzeuge und begannen in zwei großen Kreisen um das Lager herum zu fahren. Korz hatte schon dutzende Male gegen die Grünhäute gekämpft und zweifelte nicht daran, dass das schiere Vorhandensein einer Schlachttaktik die Gegenwart eines mächtigen Anführers bedeutete. In Korz Nähe erhielt Soldat Bings einen Treffer in der Schulter, der ihr den Arm abriss. Ein Sanitäter eilte zu ihr und Korz sprang zur Schiessscharte, um sein Waffenfeuer mit in die Waagschale zu werfen. Mit seinem Bolter schoss er gezielte Salven auf die Fahrerkabinen der Pickups, schaffte mit dem ersten Magazin jedoch nicht mehr als einen Beifahrer zu töten. Er wechselte in einer fließenden Bewegung das Magazin, legte auf den nächsten Truck an und atmete aus, wie es ihm bei der Grundausbildung beigebracht worden war. Als der Bolter in seinen Händen bellte, schossen drei Geschosse auf Miniaturkondensstreifen in Richtung Fahrerkabine, durchschlugen die Windschutzscheibe und töteten den Orkfahrer. Der Wagen brach aus, überschlug sich heftig und blieb dann auf der Seite liegen. Neben ihm begannen einige Soldaten zu jubeln, doch er sah keinen Sinn darin: Mehrerer solcher Wracks lagen schon um das Lager herum und die Grünhäute sammelten sich dahinter und warteten auf ihre Chance.
Die würden sie auch bekommen, wenn der verdammte Adept nicht endlich Ergebnisse lieferte.
Er verstand es nicht. Die Reaktivierung war erfolgreich gewesen, die Hymnen gesungen worden, alle Riten gesprochen und ausgeführt. Was war es? Was lastete auf dem Maschinengeist, dass er nicht aktiviert werden wollte? Aurelius durchforstete seine Aufzeichnungen und fand keinen Fehler in seinen Vorgängen. Draußen war die Geräuschkulisse derart angeschwollen, dass er einen Filter über seine akustischen Sensoren legen musste, um nicht abgelenkt zu werden. Ein tief vergrabenes Gefühl regte sich in ihm, doch er erlaubte sich nur einen Moment irregulärer Unterbrechung. Er musste Antworten finden und der beste Weg zur Lösung einer Gleichung war die allmächtige Mathematik. Er schaltete ein paar unwichtige Systeme ab, um seine Rechenleistung zu erhöhen und dachte angestrengt nach.
Korz gab alles was er hatte, doch es reichte nicht. Zwei Dutzend Pickups lagen brennend und zerschossen um Lager Terzius und vor kurzem hatte Gorin den dritten „Kampfpanza“ in ein Wrack verwandelt. Durch die Antwort der Orks war er dann jedoch von einem Mauersplitter in den Hals getroffen worden und nun mühten sich die Sanitäter, die Blutung zu stillen. Sein Zug war inzwischen mehr ein zerschossener Haufen als eine geordnete Abwehr und außer sporadischem Feuer waren die meisten Waffen auf der Wehr verstummt. Korz kniete neben einem der stillen Waffenservitoren und wechselte sein Magazin mit zitternden Händen. Er blutete inzwischen selber aus mehreren Wunden, Ergebnisse der vielen Splitter und Schrapnelle, welche die Luft erfüllten. Korz war stinksauer. In wenigen Minuten würden die Grünhäute einen Durchbruch schaffen, hinter den Wracks warteten sicher Dutzende darauf, Sprengladungen an der Mauer anzubringen, um einen Durchbruch zu schaffen. Einmal im Lager würde es ein Gemetzel geben. Und das nicht, weil sie nicht gut kämpften – beim Imperator, er war noch nie so stolz auf seine Männer gewesen wie heute. Nein, nur weil die verdammten Maschinenmenschen es nicht schafften, ihre Höllenmaschinen zu benutzen. Hasserfüllt starrte er den leblosen Servitor an und wägte kurz ab, sich abzureagieren und dieses Ding in tausend Teile zu schießen, überlegte es sich aber wieder anders und schwang sich in eine der Nischen. Seine Wut konnte er befriedigender ablassen an Dingen, die sich wehrten.
Als er den Blick über die Fahrzeuge schweifen ließ, um ein Ziel zu suchen, stach ihm ein Kampfpanzer ins Auge, der sich gravierend von den anderen unterschied – er stand still. Er kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können und erkannte mehrere Orks und ihre kleineren Verwandten auf dem Panzer an etwas hantieren, doch er erkannte nicht, was es war. Er legte an, und schoss eine Salve auf die beschäftigten Grünhäute, welche einen Grot tötete und einen Ork vom Panzer warf. Der Rest schreckte auf, die Grotz krochen in Deckung und gaben den Blick frei auf einen Ork in einer dicken, roten Rüstung frei. Korz fuhr die Angst in alle Knochen, als er den Ork als Mek identifizierte und sah, woran er arbeitete. Eine Zapwaffe. Eine der Höhepunkte orkischer Technologie und unglaublich zerstörerisch.
Korz erholte sich zu spät von seinem Schock und sah wie in Zeitlupe die Waffe aufglühen, um einen Lidschlag später den mächtigsten Blitz zu verschießen, den Korz je gesehen hatte. Er wurde von den Beinen gerissen und schlug hart auf dem Boden auf. Der Aufprall drückte ihm die Luft aus den Lungen, vor seinen Augen blinkten Lichter infolge der Blitzes und jeder Teil seines Körpers schrie ihn an, liegen zu bleiben. Unter ihm bebte die Mauer unter der Erschütterung und Korz war sich sicher, dass in wenigen Sekunden die Orks durch die Bresche stürmen würden, um sie alle niederzumetzeln. Über ihm trohnte, als wolle er ihn verspotten, der Servitor reglos in seiner Nische. Korz wurde speiübel bei dem Gedanken daran, wegen dieser maschinellen Missgeburten sein Leben zu lassen. Er rappelte sich auf und suchte nach seinem Bolter, fand ihn aber nicht. Unbewaffnet und frustriert fiel ihm nicht anderes ein als einem grundsätzlichen Trieb Folge zu leisten.
Er trat das Scheißding.
Aurelius betete inbrünstig. Aufgrund der von ihm angestellten Berechnungen stand fest, dass kein Fehler mehr vorlag. Er hatte perfekt gearbeitet und alles Erforderliche getan, um den Maschinengeist zu reaktivieren. Dennoch bekam er keine Antwort von ihm.
Dieses Gefühl schon wieder. Da es zum zweiten Mal geschah, entschied sich Aurelius dafür, die Arbeiten kurz einzustellen, um eine Systemüberprüfung durchzuführen. Wenn er selbst nicht uneingeschränkt funktionierte, würde das die Arbeiten unbestimmt verlängern. Unwägbarkeiten jedoch waren eine Häresie der heiligen Berechnung, der immer währenden Konstanten des Omnissiah. Die Überprüfung dauerte 3,56 Sekunden und ergab eine durchschnittliche Funktionstüchtigkeit von exakt siebenundneunzig Prozent. Demnach konnte der Fehler nur in seiner fleischlichen Seite liegen. Die ewige Häresie des Fleisches.
Dann riss es ihn plötzlich von den Beinen. Eine Druckwelle fegte durch das Lager und Aurelius aktivierte seine akustischen Sensoren wieder vollständig, um Informationen zu erlangen. In wenigen Millisekunden hatte er das Geräuschchaos entwirrt und wusste, dass ein Loch in der westlichen Mauer klaffte. Da war es wieder, dieses Gefühl. Ein Brennen in der eigentlich kalten Brust brachte ihn aus der Fassung. Vor Jahren war er so weit gewesen, sich nicht mehr von Gefühlen beeinflussen zu lassen. Er hatte die Schwäche des Fleisches gegen die Stärke des Stahls getauscht, das Chaos der Gefühle durch die Ordnung der Mathematik. Dennoch kochte es in Aurelius, seine Systeme arbeiteten in ihm gegeneinander und er rückte innerlich auf den Beifahrersitz, als seine überschäumenden Gefühle seit langer Zeit mal wieder das Steuer übernahmen. Seit einer Ewigkeit verspürte er wieder Angst, doch der Grund dafür war nicht greifbar. Die Xenos konnten es nicht sein, weder der Tod noch die Niederlage bedeuteten ihm viel. Verzweiflung breitete sich wie eine Seuche in seinen Systemen aus, denn der Omnissiah hatte ihn aufgegeben. Alleine und ohne seinen Schutz würden Aurelius Systeme über kurze Zeit versagen und er würde nicht in die große Gleichung aufgenommen werden. Er würde verschwinden oder den Dämonen des Warps als Spielzeug dienen. Und über allem kochte eine unbändige Wut, einem riesigen Feuer gleich verbrannte sie ihn. Diese Maschine hatte über sein Ende bestimmt. Dabei war sie funktionsunfähig, kraftlos und verbraucht. Wieso konnten ein paar Cogiatoren und Spulen über seinen Tod bestimmen?
Von maßlosem Hass übermannt, ballte er seine Testikel zu einer Faust und schlug mit voller Wucht auf den Generator.
Korz staunte nicht schlecht, als sich der Servitor nach seinem Tritt aufrichtete, seine Waffen anlegte und unter ohrenbetäubendem Lärm zu Feuern begann. Überall fingen die Servitoren zu schießen an, bauten sich Schirme auf und aktivierten sich Lampen. Das Lager erwachte zu bionischem Leben, die auf die Bresche stürmenden Grünhäute wurden in perfekt abgestimmtem Kreuzfeuer niedergemäht und von überall hörte man die Explosionen der Fahrzeuge und die Schreie der Orks. Korz konnte nicht anders als über diesen kosmischen Scherz zu lachen, während er sich ein Lasergewehr nahm und das Feuer auf den völlig überraschten Feind eröffnete.
Ruhig brummte der Generator, als wäre nichts gewesen. Geziert von einer riesigen Delle und mit zwei funkenden Cogiatoren brummte er das ruhige Lied der Funktion.
Und während draußen die Xenos zurückgeschlagen wurden, verzweifelte Aurelius am Universum.
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