„Mama, Mama wo gehen wir hin?“ Es gab keine Antwort. „Mama, Bodo ist weg!“ quiekte nun eine andere Stimme. Wieder keine Antwort. Der Junge, der kurz vor den Tränen stand, rief: „Mama, wo ist Papa?“ Endlich erhielt er eine Antwort: „Er kämpft für das Vaterland.“ Nie würde der Junge mehr erfahren, dass sein Vater längst zu den Verstorbenen zählte. Das Wimmern seiner Mutter war kaum wahrzunehmen, als sie mit fester Stimme sagte: „Er kommt bald wieder, aber jetzt zieh dich an.“ Irmi, die Haushälterin, fragte die Mutter leise, als sie den Keller erreichten: „Wann willst du es ihnen endlich sagen?“. Der Junge meldete sich wieder zu Wort: „Was willst du uns sagen?“ Doch die Mutter würdigte ihn wieder keiner Antwort. Sie wendete sich stattdessen dem weinenden kleinen Mädchen zu: „Wir finden deinen Bodo schon noch.“
Die Kellertür flog auf. Männer stürmten herein: „Mama, wer sind die?“. „Das sind unseren neuen Herren.“ Aus großen Augen sah der Junge sie an. Dann sah er sich um. Viele andere Familien waren auch noch in dem Keller. Aber keine Männer, die kämpften noch alle. An der Front. Was das auch immer heißen mochte. Die Männer verteilten sich nun im Raum. Der erste sagte etwas. In einer komischen Sprache. Die anderen Männer lachten. Mama weinte.
Ein Mann packte Mama. Sie schrie. Ich auch. Er lachte. Er riss an ihrem Kleid. Ich warf mich auf ihn. „Man darf Mädchen nicht an Kleidern ziehen“, sagte Mama immer. Auch nicht beim Fangen. Das war Unartig. Und niemand tat dies jemals zuvor bei Mama! Ich spürte einen Ellbogen im Gesicht. Es wurde schwarz.
Ich weinte. Papa würde sagen: „Männer weinen nicht.“ Aber ich weinte. Ich sah kaum noch etwas. Mutter weinte auch. Wo war Irina, meine Schwester. Da. Ich kroch zu ihr. Sie wimmerte. Ich kuschelte mich zu ihr. Sie flüsterte: „Bodo ist verschwunden.“ Ich weinte.
Meine Mutter lachte. Lachte wild. Aber sie weinte auch. Ich flüsterte Mama. Doch sie antwortete nicht. Nur der Mann auf ihr sah sich um. Es war der 3, 4, 5, 6, nein 7. Er lachte auf. Ich krabbelte zu ihm. Er schlug mich. Man darf nicht schlagen. Irina kreischte, ich weinte und Mama lag still da. „Mama?“ schrie ich. Doch sie sah an mir vorbei. Mit leeren Blick.
Bis 17 zählte ich. Dann kannte ich keine Zahl mehr. Irina lag in meinen Armen. Und ich versuchte, zu begreifen. Wer waren diese Männer? Warum half Mama mir nicht? Ich kroch zu Mama. Sie lag da. Ich stupste sie an. Sie reagierte nicht. Ich strich ihr über ihr wundervolles Haar. Sie rührte sich nicht. Sonst lächelte sie dann immer. Ich gab ihr einen guten Nachtkuss. Sie blieb stumm liegen.
Irina schrie wieder nach Bodo und ich begann ihn zu suchen. Kletterte leise die Kellertreppe hoch. Lief zu unseren Haus. Die Tür war kaputt. Mamas teure Vase lag auf dem Boden. Ich bekam Angst. Mamas Vase durfte nicht kaputt gehen. Sie würde sehr ärgerlich werden.
Ich lief in unser Zimmer. Alles war kaputt. Nur Bodo lag noch da auf dem Bett. Ich griff nach ihm und rannte zurück. Irina riss ihn mir aus den Händen. Und ich kuschelte mich an sie.
Albträume jagten den Jungen. Obwohl er nichts verstand. Seine Mutter hatte verstanden. Und Irmi, die treue Seele auch. Nur nicht, wohin sie geschleppt wurde. Eine junge Hure sollte sie werden. Und schon bald mit einem Messer im Hals erwachen.
Der Junge erwachte schweißgebadet und kroch zu seiner Mutter. Er berührte sie leicht. Sie reagiert nicht. Er kuschelte sich an sie. Sie war kalt. Er fragte: „Wann gibt es essen.“ Aber keine Antwort kam. „Hunger“, schrie der Junge. Aber niemand antwortete ihm. Nur ein Schaben über den Boden war zu vernehmen. Und kurz danach eine piepsige Stimme: „Ole?“ Der Junge rannte sofort zu ihr zurück. Seine kleine Schwester zitterte. Aber Bodo beschützte sie. Leise sagte er: „Bleib bei Mama, ich laufe rüber und hohle essen.“ Sie nickte kurz.
Ich rannte aus dem Keller. Niemand war auf der Straße und bemerkte mich. Ich betrat unser Haus. Alles war zerstört. Mama würde denken Ich war es. Ich war es immer. Sie würde mich schlagen. Weinend fiel ich in die Ecke. Es wurde draußen dunkel, als ich mich wieder bewegen konnte. Die Tür zu Speisekammer stand offen. Sie war leer. Ich hatte Hunger. Ich weinte.
Langsam setzte der Junge seinen Rückweg an. Zurück in den muffigen Keller. Nicht ahnend, das unter dem Schutt Gefahr lauerte. Er erkannte die Situation nicht. Nur das stätige Hungergefühl bemerkend lief er in die Falle hinein. Zwei Klappen schlugen über seinen Fuß zusammen. Er schrie schmerzerfüllt auf. Rief ununterbrochen: „Mama“, doch erhielt keine Antwort. Die Dirakfalle hatte ihn erwischt. Und nicht dieses ekelige Getier.
Ein Mann ging an dem Jungen vorüber. In roten langen Gewand. Das Kind griff schreiend nach ihm. Dieser wehrte ihn allerdings mühelos ab und lief weiter. Zu seiner Frau murmelnd: „Hilf diesem Dreck ja nicht! Sonnst wirst du diesen nie wieder los.“
Ole lag wimmernd im Dreck. Als eine Prozedur an ihm vorbei zog. Es waren Männer und alle redeten leise. Einer dieser sah Ole an und schrie auf: „Ein Spion!“ Schnell war er umringt. Man packte ihn und schleppte ihn mit. Die Dirakfalle nicht beachtend.
Der Junge wurde vor das Kriegsgericht gestellt. Anklage: „Hochverrat an den neuen Herren und Spionage“.
„Mama, Mama ich will zu Mama!“ „Ruhe!“ „Mama, wo ist Mama?“ Der Junge verstand nicht, was die Männer wollten. Er wollte doch nur zu Mama. „Sind sie Ole Drafkar, 7Jahre alt, Bewohner des Planten Larunt?“ Heulend schrie er nach seiner Mutter. Die Schmerzen, die von der immer noch am Bein befindenden Dirakfalle ausgingen, ignorierend. Er vernahm auch nicht das Urteil, dessen letzter Satz lautete: „Wegen dem Verrat an seinen Heimatplaneten muss er liquidiert werden.“
Ganz einfach. Am nächsten Morgen, nach einem kurzen Schlaf in einer viel zu kleinen Zelle wurde er zu einer Wand geführt. Neben ihm standen dutzende Männer und Frauen. Eine Reihe Männer stellte sich vor ihm auf. Ein Mann schrie: „Waffen gehoben.“ Die Männer richteten komische Stäbe auf sie. Aus denen etwas Schwarzes flog, als der Mann brüllte: „Schießen“. Ole Drafkar fiel mit den Worten: „Mama“ auf den Lippen zu Boden. Seine Exekution war fast abgeschlossen. Er musste nur noch auf den Haufen geworfen und mit den anderen verbrannt werden.
Seine kleine Schwester Irina flüsterte ihrer Mutter zu: „Ich werde Ole holen. Aber Bodo lass ich hier. Damit dir nichts passiert.“ Sie kletterte langsam die Stufen hoch und begab sich auf die Suche.
Überall war Blut. Kisten lagen auf den Boden herum. Und zwischen ihnen krabbelte Irina, schon bald die Orientierung verlierend. Sie fand allerdings etwas, das ihr mehr als gefiel. Ein Laib Brot. Mit diesem begann sie ihren Rückweg anzutreten, ohne die geringste Ahnung wo sie lang muss. Ein Mann eilte an ihr vorbei und als er sie sah, fragte er: „Hast du dich verlaufen?“ Sie nickte kurz. Der nette Mann führte sie zurück zu ihrem Keller. Denn Irina wusste schon, dass sie an der Blumenstraße 8 wohnte. Das Lächeln auf dem Gesicht des Mannes wurde breiter: „Gib mir mal bitte das Brot“. Irina tat wie ihr geheißen. Der Mann drehte sich um und rannte weg. Dabei die Worte fallen lassend: „Dies behalte ich für meine Mühen.“
Langsam kroch Irina zurück in den Keller. Bodo kam zu ihr. Sie kuschelten und sie gestand ihm leise, dass sie Ole, ihren Helden, nicht finden konnte. Ihre Mutter schien dies nicht zu interessieren. Sie lag stumm da und bewegte sich auch nicht mehr.
3Tage nach der Liquidierung starb die 5Jährige Irina Drafkar an Unterernährung. Dabei hielt sie bis zur letzten Sekunde ihren Teddybären Bodo umklammert. Dicht neben ihr lag ihre Mutter, deren Verwesung schon eingesetzt hatte.
Die Kellertür flog auf. Männer stürmten herein: „Mama, wer sind die?“. „Das sind unseren neuen Herren.“ Aus großen Augen sah der Junge sie an. Dann sah er sich um. Viele andere Familien waren auch noch in dem Keller. Aber keine Männer, die kämpften noch alle. An der Front. Was das auch immer heißen mochte. Die Männer verteilten sich nun im Raum. Der erste sagte etwas. In einer komischen Sprache. Die anderen Männer lachten. Mama weinte.
Ein Mann packte Mama. Sie schrie. Ich auch. Er lachte. Er riss an ihrem Kleid. Ich warf mich auf ihn. „Man darf Mädchen nicht an Kleidern ziehen“, sagte Mama immer. Auch nicht beim Fangen. Das war Unartig. Und niemand tat dies jemals zuvor bei Mama! Ich spürte einen Ellbogen im Gesicht. Es wurde schwarz.
Ich weinte. Papa würde sagen: „Männer weinen nicht.“ Aber ich weinte. Ich sah kaum noch etwas. Mutter weinte auch. Wo war Irina, meine Schwester. Da. Ich kroch zu ihr. Sie wimmerte. Ich kuschelte mich zu ihr. Sie flüsterte: „Bodo ist verschwunden.“ Ich weinte.
Meine Mutter lachte. Lachte wild. Aber sie weinte auch. Ich flüsterte Mama. Doch sie antwortete nicht. Nur der Mann auf ihr sah sich um. Es war der 3, 4, 5, 6, nein 7. Er lachte auf. Ich krabbelte zu ihm. Er schlug mich. Man darf nicht schlagen. Irina kreischte, ich weinte und Mama lag still da. „Mama?“ schrie ich. Doch sie sah an mir vorbei. Mit leeren Blick.
Bis 17 zählte ich. Dann kannte ich keine Zahl mehr. Irina lag in meinen Armen. Und ich versuchte, zu begreifen. Wer waren diese Männer? Warum half Mama mir nicht? Ich kroch zu Mama. Sie lag da. Ich stupste sie an. Sie reagierte nicht. Ich strich ihr über ihr wundervolles Haar. Sie rührte sich nicht. Sonst lächelte sie dann immer. Ich gab ihr einen guten Nachtkuss. Sie blieb stumm liegen.
Irina schrie wieder nach Bodo und ich begann ihn zu suchen. Kletterte leise die Kellertreppe hoch. Lief zu unseren Haus. Die Tür war kaputt. Mamas teure Vase lag auf dem Boden. Ich bekam Angst. Mamas Vase durfte nicht kaputt gehen. Sie würde sehr ärgerlich werden.
Ich lief in unser Zimmer. Alles war kaputt. Nur Bodo lag noch da auf dem Bett. Ich griff nach ihm und rannte zurück. Irina riss ihn mir aus den Händen. Und ich kuschelte mich an sie.
Albträume jagten den Jungen. Obwohl er nichts verstand. Seine Mutter hatte verstanden. Und Irmi, die treue Seele auch. Nur nicht, wohin sie geschleppt wurde. Eine junge Hure sollte sie werden. Und schon bald mit einem Messer im Hals erwachen.
Der Junge erwachte schweißgebadet und kroch zu seiner Mutter. Er berührte sie leicht. Sie reagiert nicht. Er kuschelte sich an sie. Sie war kalt. Er fragte: „Wann gibt es essen.“ Aber keine Antwort kam. „Hunger“, schrie der Junge. Aber niemand antwortete ihm. Nur ein Schaben über den Boden war zu vernehmen. Und kurz danach eine piepsige Stimme: „Ole?“ Der Junge rannte sofort zu ihr zurück. Seine kleine Schwester zitterte. Aber Bodo beschützte sie. Leise sagte er: „Bleib bei Mama, ich laufe rüber und hohle essen.“ Sie nickte kurz.
Ich rannte aus dem Keller. Niemand war auf der Straße und bemerkte mich. Ich betrat unser Haus. Alles war zerstört. Mama würde denken Ich war es. Ich war es immer. Sie würde mich schlagen. Weinend fiel ich in die Ecke. Es wurde draußen dunkel, als ich mich wieder bewegen konnte. Die Tür zu Speisekammer stand offen. Sie war leer. Ich hatte Hunger. Ich weinte.
Langsam setzte der Junge seinen Rückweg an. Zurück in den muffigen Keller. Nicht ahnend, das unter dem Schutt Gefahr lauerte. Er erkannte die Situation nicht. Nur das stätige Hungergefühl bemerkend lief er in die Falle hinein. Zwei Klappen schlugen über seinen Fuß zusammen. Er schrie schmerzerfüllt auf. Rief ununterbrochen: „Mama“, doch erhielt keine Antwort. Die Dirakfalle hatte ihn erwischt. Und nicht dieses ekelige Getier.
Ein Mann ging an dem Jungen vorüber. In roten langen Gewand. Das Kind griff schreiend nach ihm. Dieser wehrte ihn allerdings mühelos ab und lief weiter. Zu seiner Frau murmelnd: „Hilf diesem Dreck ja nicht! Sonnst wirst du diesen nie wieder los.“
Ole lag wimmernd im Dreck. Als eine Prozedur an ihm vorbei zog. Es waren Männer und alle redeten leise. Einer dieser sah Ole an und schrie auf: „Ein Spion!“ Schnell war er umringt. Man packte ihn und schleppte ihn mit. Die Dirakfalle nicht beachtend.
Der Junge wurde vor das Kriegsgericht gestellt. Anklage: „Hochverrat an den neuen Herren und Spionage“.
„Mama, Mama ich will zu Mama!“ „Ruhe!“ „Mama, wo ist Mama?“ Der Junge verstand nicht, was die Männer wollten. Er wollte doch nur zu Mama. „Sind sie Ole Drafkar, 7Jahre alt, Bewohner des Planten Larunt?“ Heulend schrie er nach seiner Mutter. Die Schmerzen, die von der immer noch am Bein befindenden Dirakfalle ausgingen, ignorierend. Er vernahm auch nicht das Urteil, dessen letzter Satz lautete: „Wegen dem Verrat an seinen Heimatplaneten muss er liquidiert werden.“
Ganz einfach. Am nächsten Morgen, nach einem kurzen Schlaf in einer viel zu kleinen Zelle wurde er zu einer Wand geführt. Neben ihm standen dutzende Männer und Frauen. Eine Reihe Männer stellte sich vor ihm auf. Ein Mann schrie: „Waffen gehoben.“ Die Männer richteten komische Stäbe auf sie. Aus denen etwas Schwarzes flog, als der Mann brüllte: „Schießen“. Ole Drafkar fiel mit den Worten: „Mama“ auf den Lippen zu Boden. Seine Exekution war fast abgeschlossen. Er musste nur noch auf den Haufen geworfen und mit den anderen verbrannt werden.
Seine kleine Schwester Irina flüsterte ihrer Mutter zu: „Ich werde Ole holen. Aber Bodo lass ich hier. Damit dir nichts passiert.“ Sie kletterte langsam die Stufen hoch und begab sich auf die Suche.
Überall war Blut. Kisten lagen auf den Boden herum. Und zwischen ihnen krabbelte Irina, schon bald die Orientierung verlierend. Sie fand allerdings etwas, das ihr mehr als gefiel. Ein Laib Brot. Mit diesem begann sie ihren Rückweg anzutreten, ohne die geringste Ahnung wo sie lang muss. Ein Mann eilte an ihr vorbei und als er sie sah, fragte er: „Hast du dich verlaufen?“ Sie nickte kurz. Der nette Mann führte sie zurück zu ihrem Keller. Denn Irina wusste schon, dass sie an der Blumenstraße 8 wohnte. Das Lächeln auf dem Gesicht des Mannes wurde breiter: „Gib mir mal bitte das Brot“. Irina tat wie ihr geheißen. Der Mann drehte sich um und rannte weg. Dabei die Worte fallen lassend: „Dies behalte ich für meine Mühen.“
Langsam kroch Irina zurück in den Keller. Bodo kam zu ihr. Sie kuschelten und sie gestand ihm leise, dass sie Ole, ihren Helden, nicht finden konnte. Ihre Mutter schien dies nicht zu interessieren. Sie lag stumm da und bewegte sich auch nicht mehr.
3Tage nach der Liquidierung starb die 5Jährige Irina Drafkar an Unterernährung. Dabei hielt sie bis zur letzten Sekunde ihren Teddybären Bodo umklammert. Dicht neben ihr lag ihre Mutter, deren Verwesung schon eingesetzt hatte.
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