[Archiv] [Storywettbewerb Frühjahr 10] [WHFantasy] "Bestien"

SHOKer

Mentor der flinken Federn
03. Februar 2006
4.790
4
33.391
33
[FONT=&quot]Reikwald, der 08.03.2534[/FONT]
[FONT=&quot]Tagebuch des Hartmuth Fleischer[/FONT]

[FONT=&quot]Ich muss es auf Pergament bringen, bevor meine Erinnerung sich trübt. Diese Nacht rief uns der Hauptmann, damit wir die auf dem Totenacker aufgetauchten Untoten ausräuchern. Ich muss zugeben, dass ich verdammt viel Angst verspürte, als wir die Friedhofstore durchquerten. Und auch dieser Söldner Viktor, der uns begleitete, half da nicht. Er war unheimlich. Dunkel gekleidet, schweigsam, mürrisch...Und irgendwie unmenschlich. Doch hätte ich da gewusst, was mir noch bevorstand, hätte ich diesen Anblick vielleicht gar als Beruhigung erachtet.[/FONT]

[FONT=&quot]Es war schrecklich.[/FONT]

[FONT=&quot]Karl wurde von diesen Kreaturen vor meinen Augen förmlich ausgeweidet, und nicht nur er war am nächsten Morgen nur noch eine entstellte Leiche...[/FONT]


[FONT=&quot]Sein Anderthalbhänder vollführte einen perfekten Halbkreis in Bauchhöhe und schlitzte den in den Schein der Fackeln springenden Gruftghul auf, bevor dieser seine dreckverkrusteten Klauen zum Schlag heben konnte. Es kostete ihn nicht einmal ein müdes Lächeln.[/FONT]
[FONT=&quot]„Wie ist das möglich?“, wollte Brutus von Garren erbleicht wissen.[/FONT]
[FONT=&quot]„Was?“, knurrte Viktor zurück und ließ seine roten Augen kurz auf dem Mann verweilen.[/FONT]
[FONT=&quot]„Ich habe das Biest noch nicht einmal gesehen! Wie könnt Ihr es so schnell töten?“, wollte der Hauptmann der Stadtwache Reikwalds wissen.[/FONT]
[FONT=&quot]„Ich kenne diese Ungeheuer“, antwortete Viktor trocken, während er seinen Blick aufmerksam über die Gräber des Friedhofs schweifen ließ, die Klinge aus Meteoreisen abwehrbereit vor dem Körper.[/FONT]
[FONT=&quot]Er fluchte innerlich, da er sich auf die Hilfe der Stadtwache eingelassen hatte. Der Bürgermeister, ein fetter, aufgeblasener Aristokrat, hatte ihn angeheuert, um den Friedhof der Stadt von seinen nächtlichen Besuchern zu säubern. Von Garren hatte seine Hilfe angeboten, doch wenn Viktor geahnt hätte, wie sich die Stadtwache anstellen würde, hätte er verzichtet. Die Männer zitterten vor Angst so sehr, dass ihre Kettenhemden beständig klimperten. Außerdem nahm das Licht ihrer nervös hin und her geschwenkten Fackeln ihm immer wieder die Nachtsicht. Eigentlich war dies einer seiner entscheidenden Vorteile, den er sich durch die Einnahme eines Trankes einer jungen Hexe verschafft hatte, doch durch die verängstigten Männer hinter und neben ihm konnte er ihn nicht einmal ansatzweise ausspielen.[/FONT]
[FONT=&quot]„Bleibt hier. Ich bin bis zum Morgengrauen zurück“, bestimmte Viktor mit knarrender Stimme.[/FONT]
[FONT=&quot]„Wollt Ihr etwa ganz alleine weiter?“, erkundigte sich Brutus. Die Erleichterung in seiner Stimme strafte seine Worte lügen. Viktor sah den Hauptmann einige Herzschläge lang eiskalt an, woraufhin dieser per Handzeichen seine Männer um sich scharte.[/FONT]
[FONT=&quot]Viktor drehte sich um und ging weiter zwischen den einfachen Gräbern hindurch zu den Krypten der verstorbenen Reichen dieser Stadt. Er wusste, dass sich hier die meisten Ghule herumtrieben. Sie hatten nichts für den als Grabbeigabe beigelegten Schmuck übrig, mehr für das verfaulende Fleisch der Leichen, doch ihre Herren fanden umso mehr Gefallen an dem Geschmeide, dass die Adeligen ihren toten Anverwandten mit ins Grab gaben.[/FONT]
[FONT=&quot]Mit einem schnellen Handgriff an seinen Gürtel vergewisserte er sich, dass die kleine, mit Weihwasser gefüllte Phiole noch in ihrer Schlaufe hing. Viktor bezeichnete sich nicht gerade als einen gläubigen Anhänger des Sigmarkults, doch er wusste um die Macht der Priester und ihres Segens im Kampf gegen Untote.[/FONT]
[FONT=&quot]Sein Hass auf diese verkommenen Wesen war stark genug, um seinen fehlenden Glauben auszugleichen. Seit ein Vampir sein Heimatdorf Tiefbach zerstört hatte, seine Frau und seinen Sohn ermordend, jagte Viktor alle ihrer Art. Er war nicht einfach nur ein Söldner wie so viele in diesen schrecklichen Zeiten; Viktor war schon beinahe ein Kreuzritter, doch seine Methoden waren anders, denn sein Hass hatte ihn nicht für das Offensichtliche blind werden lassen: Vampire waren schnell, unmenschlich stark und tödlich. Um sie zu töten, musste er mit ihren Fähigkeiten wenigstens gleichziehen können.[/FONT]
[FONT=&quot]Eine Hexe, Abigail mit Namen, tief im Reikwald hatte ihm dabei geholfen. Viktor konnte sich ein trockenes Lächeln bei diesem Gedanken nicht verkneifen. Sie war jung und ansehnlich gewesen. Ihre weiche, tröstende Hand hatte ihm die Torturen erleichtert, doch die Tränke, die sie ihm eingeflösst hatte, hatten dennoch unmenschliche Schmerzen verursacht, während sich sein Körper innerlich verändert hatte.[/FONT]
[FONT=&quot]Es war Jahre her. In der Zwischenzeit hatte er ein Dutzend oder mehr Vampire gejagt und getötet, für Geld ebenso wie aus Rache. Und immer wieder war er zu Abigail zurückgekehrt, die ihm aus Extrakten der Blutsauger neue Tränke braute, um seine Fähigkeiten zu steigern. Inzwischen war sie ihm schon fast so etwas wie eine neue Familie geworden. Obwohl er seit Tiefbachs Zerstörung grimmig und rau geworden war, hatte die Hexe irgendwie einen Zugang zu ihm gefunden, wie das mit einem Drudenfuß verzierte Amulett um seinen Hals bewies.[/FONT]
[FONT=&quot]Seine Pupillen weiteten sich, um ihm eine bessere Sicht auf dem vom Halbmond beschienenen Friedhof zu ermöglichen. Ein kühler Wind strich ihm durchs Haar und trug ihm den Geruch von frisch aufgeworfener Erde, fauligem Holz und Blut entgegen.[/FONT]
[FONT=&quot]Einige Gruftghule humpelten und sprangen geduckt zwischen großen Grabplatten umher, doch ihre Aufmerksamkeit galt dem Fackelschein der Stadtwächter.[/FONT]
[FONT=&quot]Umso besser. Dann machen sie sich doch noch zu irgendwas nützlich[/FONT]
[FONT=&quot], dachte Viktor bitter, zog sein nietenverstärktes Lederwams enger zusammen und ging langsamen Schrittes weiter.[/FONT]
[FONT=&quot]Die verzweifelten, angsterfüllten Schreie der Männer begannen, als er eine niedrige Mauer überstieg, die den inneren Friedhof von den Gräbern der gewöhnlichen Bürger abtrennte. Zwischen die panischen Rufe mischten sich schmerzverzerrte Todesschreie, als er in den Schatten der ersten Krypta eintauchte. Er achtete nicht darauf; denn er konnte sich keine Ablenkung leisten.[/FONT]
[FONT=&quot]Und kein Bedauern.[/FONT]
[FONT=&quot]Einige Schritte später blieb er stehen. Das Mondlicht glitzerte in der sternenklaren Nacht auf der Klinge seines Schwertes. Sein Blick wanderte über die verzierten Grabgewölbe, die still vor ihm lagen. Er ging weiter, den Kopf leicht gesenkt und das Schwert immer wieder gegen die Pfeiler von Krypten schlagend, so dass das Meteoreisen laut hallte und einen beinahe glockenartigen Klang über den Friedhof schickte. Er hatte nicht die Zeit, jede Grabkammer nach dem Vampir zu durchsuchen, denn bei Tagesanbruch würden die Ghule zurückkehren. Und egal, wie schnell er war, es waren einfach zu viele von ihnen. Seine einzige Möglichkeit war es also, seinen Gegner aus seinem Bau zu locken.[/FONT]
[FONT=&quot]„Fast schon wie die Jagd auf Tiermenschen“, flüsterte Viktor verächtlich, als zwei magere Gestalten sich lautlos aus dem Schatten eines Mausoleums schälten. Abwartend blieb er stehen und ging ein wenig in die Knie, die Klinge lässig vor seinen Beinen auf den Boden gerichtet. Zwei Totenschädel grinsten ihn über verrostete Brustpanzer hinweg an. In den Augenhöhlen der Skelette schimmerte ein kränkliches, grünes Licht. Viktor schnaubte gleichgültig, als die Knochenmänner auf ihn zukamen. Er verspürte keine Angst mehr. Ein Ergebnis der Tränke und seiner Erfahrungen gleichermaßen. Beinahe desinteressiert hob er seine Klinge vor den Körper, parierte gekonnt den ersten Hieb und schmetterte die Eisennieten auf den Knöcheln seiner Handschuhe in das Schädelgesicht. Die morschen Knochen krachten und zerbröckelten. Seines Fokus beraubt, fiel das durch unheilige Magie wiederbelebte Skelett auseinander.[/FONT]
[FONT=&quot]Der andere Knochenmann stach mit seiner rostigen Klinge nach Viktors Bauch, doch der Söldner war schneller, wich dem Stich aus, parierte den Rückhandhieb und entwand dem Knochenmann das Schwert. Mit einem geringschätzigen Schnauben brach er sich mit einem Abwärtshieb einen Weg durch den Brustkorb des Toten. Klappernd fielen die Knochen zu Boden und blieben still liegen. Er lauschte, doch außer einigen entfernten Schreien und dem Ruf eines Uhus weit über ihm war nichts zu hören. Langsam entspannte er sich und richtete sich wieder zu voller Größe auf. Die Schmerzensrufe ignorierend spie er hartherzig aus und ging auf die Krypta zu, aus der die beiden Skelette gekommen waren. Es war ein antikes Mausoleum, ein von dicken Säulen umgebener, von einem Spitzdach gekrönter Steinbau, der den Eingang zur unterirdischen Grabkammer von der Außenwelt abschirmte.[/FONT]
[FONT=&quot]Viktor setzte seinen Stiefel hinter die Pforte und atmete tief durch. Es roch nach Staub, Kerzenwachs und Tod. Ein verschrumpelter Leichnam lag halb auf der abschüssigen Sandsteintreppe, die glasigen Augen erschrocken aufgerissen. Die Kleidung war abgenutzt, sah jedoch nicht sehr alt aus. Viktor hockte sich neben den Toten und begutachtete ihn genauer. Zwei kleine Löcher zeichneten sich dunkel auf dem bleichen Hals ab.[/FONT]
[FONT=&quot]Seine einzige Reaktion war ein gefühlloses, erfassendes Nicken. Ein Zischen aus der Krypta antwortete ihm.[/FONT]
[FONT=&quot]„Kannst es wohl nicht mehr erwarten“, lächelte er kalt, stand auf und stieg die Treppe hinab. Drei Kerzen standen auf einem offenen Steinsarg und sorgten für schwaches, unbeständiges Licht. Festen Schrittes ging er die letzten Stufen hinab und blieb entspannt am Fuß der Steintreppe stehen. Sein Lächeln war so kalt wie Eis, als er sich in der Gruft umsah. Eine dunkelhaarige Frau in einem langen, blutroten Kleid stand mit dem Rücken zu ihm an der gegenüberliegenden Wand.[/FONT]
[FONT=&quot]„Du zeigst keine Furcht“, flüsterte sie anerkennend.[/FONT]
[FONT=&quot]„Du also bist die Hyäne, die den Abschaum da oben angezogen hat“, antwortete er trocken. Sein abschätzender Blick wanderte ihren schmalen Rücken hinab.[/FONT]
[FONT=&quot]„Oh, bitte, nicht so abfällig“, erwiderte sie bittend. Sie drehte sich langsam zu ihm um und lächelte ihn an, zugleich charmant und traurig. Sie war ausgesprochen schön, doch ihre langen Eckzähne erweckten Viktors Verachtung.[/FONT]
[FONT=&quot]„Welchen Namen soll ich auf deinen Grabstein meißeln lassen, Blutsauger?“, wollte er eiskalt wissen.[/FONT]
[FONT=&quot]„Man nennt mich Giulia, Viktor“, antwortete sie bekümmert, ohne seinen Zorn zu beachten. Er wusste, dass sie seine Gedanken las.[/FONT]
[FONT=&quot]„Bald werden sich höchstens die Aasfresser an dich erinnern, Bestie“, versprach er abweisend.[/FONT]
[FONT=&quot]„Du solltest dich vielleicht einmal fragen, wer von uns die Bestie ist, Viktor“, gab Giulia mit sanfter Stimme zu bedenken. Viktor verengte skeptisch die Augen, als er eine Spur Furcht in ihrer Tonlage erkannte. [/FONT]
[FONT=&quot]„Was weißt du schon?“[/FONT]
[FONT=&quot]„Vieles, was vergangen ist.“[/FONT]
[FONT=&quot]„Meine Vergangenheit ist Asche, meine Zukunft ist dein Tod!“, zischte er ihr entgegen.[/FONT]
[FONT=&quot]„Weshalb?“, fragte sie unschuldig und ging einige elegante Schritte auf ihn zu. Beiläufig bemerkte Viktor ihren tiefen Ausschnitt und die eisengraue Farbe ihrer Augen.[/FONT]
[FONT=&quot]„Du tötest Menschen, um sie auszusaugen und dich daran zu belustigen...Bestialisch, mehr kann man dazu nicht sagen“, erläuterte Viktor und streckte ihr die Spitze seines Anderthalbhänders entgegen.[/FONT]
[FONT=&quot]„Der Tod bedeutet für mich Leben, ich muss mich nähren. Doch du...Du meuchelst Vampire aus Rache, aus einem niederen Beweggrund. Tote sind dir gleichgültig, sie erwecken nicht eine einzige Gefühlsregung in dir, Viktor. Ist dies nicht ebenso bestialisch?“, wollte sie einfühlsam wissen.[/FONT]
[FONT=&quot]„Deinesgleichen hat meine Familie getötet.“ Er spie die Worte wie einen Eisklumpen aus.[/FONT]
[FONT=&quot]„Woraufhin du dich selbst entmenscht hast, oder wie würdest du deine Mutationen beschreiben?“, fragte sie traurig nach.[/FONT]
[FONT=&quot]„Ein notwendiges Übel, um dich und deine Art jagen zu können“, knurrte Viktor und ging einen festen Schritt auf sie zu. Giulia wich gewandt ebenso weit zurück. Angst stand in ihren Augen.[/FONT]
[FONT=&quot]„Und dein Mitgefühl? Ist es dir nicht gerade eben erst wieder egal gewesen, dass hinter dir Menschen starben, nur weil du deine Rachegelüste ausleben wolltest? Was für ein Mensch bist du, wenn dich die schmerzverzerrten Hilferufe der Männer, die dir gerade noch helfen wollten, nicht einmal darüber nachdenken lassen, ihnen zu helfen?“, gab Giulia zu bedenken. Eine Träne floss langsam über ihre linke Wange.[/FONT]
[FONT=&quot]„Was für ein Vampir bist du?“, wollte Viktor mit Grabesstimme wissen.[/FONT]
[FONT=&quot]„Hast du einmal darüber nachgedacht, dass nicht alle Vampire so sein wollen, wie sie sind?“, fragte sie zurück. Mehr Tränen flossen über ihre Wangen, als sie einen weiteren Schritt von ihm zurückwich.[/FONT]
[FONT=&quot]„Nein“, zischte er trocken. Seine Augen verengten sich aggressiv, als er auf sie zutrat, das Schwert immer noch ausgestreckt.[/FONT]
[FONT=&quot]„Und ich werde es nie müssen. Deine Ablenkung funktioniert bei mir nicht, Blutsauger!“, versprach er kalt.[/FONT]
[FONT=&quot]„Du solltest dich wirklich fragen, wer von uns die Bestie ist“, sagte Giulia mit belegter Stimme.[/FONT]
[FONT=&quot]„Stirb einfach“, erwiderte Viktor verächtlich und führte einen schnellen Hieb von rechts gegen ihre Hüfte. Seine Klinge traf nur leere Luft, da Giulia auf einen der Särge gesprungen war und ihn von dort erstickt anschrie: „Warum willst du nicht erkennen?“[/FONT]
[FONT=&quot]„Es gibt nichts zu erkennen“, zischte er abweisend und schlug erneut nach ihr. In dem Moment, als Giulia auf den anderen Steinsarg sprang, um seiner Klinge zu entgehen, sah sie ihm in die roten Augen.[/FONT]
[FONT=&quot]Es war dieser eine Augenblick, in dem sie den Hass erkannte, der allein tief in Viktor brodelte. Dieser Augenblick, in dem sie erkannte, dass es nur zwei Optionen für sie gab: töten oder getötet werden. Der Söldner vor ihr würde nicht aufgeben, bis eines von beiden eingetreten war. Widerstrebend und mit Tränen in den Augen zog sie einen langen, schmalen Dolch von der Kante des Totenbettes.[/FONT]
[FONT=&quot]„Ich will dich nicht töten“, flüsterte sie heiser mit einem langsamen Kopfschütteln. Viktors Antwort bestand aus einem horizontalen Hieb gegen ihren Bauch, den sie geschickt mit dem Dolch auffing. Mit einem raschen Schritt ging sie auf ihn zu und stieß ihre Klinge nach vorn. Viktor entging dem Stich durch eine Körperdrehung und führte eine übermenschlich schnelle Schlagfolge, die Giulia in eine Ecke drängte. Ihre Haut hatte eine gräuliche Farbe angenommen und ihren tränenden Augen fehlte die Iris.[/FONT]
[FONT=&quot]„Endlich zeigst du dein wahres Antlitz, Bestie“, flüsterte er frostig. Sie schüttelte traurig den Kopf, was Viktor als Zeichen für einen neuerlichen Angriff nahm.[/FONT]
[FONT=&quot]Giulia wehrte sich tapfer und schmetterte ihre Faust gegen seine Brust, wodurch der Söldner durch die Krypta flog. Sie schrie klagend auf und entblößte ihre langen Fangzähne, doch Viktor erhob sich mit einem eisigen Lächeln. Sein veränderter Leib ignorierte die gebrochenen Rippen einfach. Er sah, dass die Vampirin aus mehreren Schnitten an Armen und Beinen blutete. Sie sprang auf ihn zu, schneller als jeder Mensch. Doch auch er war schnell und begegnete ihrem Dolch mit seiner eigenen Klinge. Schweiß stand auf seiner Stirn, als er ihre raschen Angriffe parierte und immer wieder einen eigenen Schnitt anbrachte. Er duckte sich unter einem Rückhandhieb hindurch und zog ihr die Klinge über den Bauch, was Giulia kreischend zurückweichen ließ und ihm Luft zum Atmen gab. Sie bemerkte erst jetzt dass die aus Meteoreisen geschmiedete Klinge Wunden schlug, die sie nicht so einfach heilen lassen konnte wie die gewöhnlicher Waffen.[/FONT]
[FONT=&quot]Langsam erkannte Giulia ihre Lage und verzweifelte noch mehr. Viktor griff erneut an, schwang seine Klinge gegen ihr Schlüsselbein und drängte sie so zurück. Sein Rückhandhieb, zu schnell für das Auge von Sterblichen, überraschte sie. Die Klinge schnitt ihr Kleid von unten nach oben auf. Noch in der Bewegung warf Viktor eine kleine Phiole nach ihr, die an ihren Rippen zerbrach. Weihwasser spritzte über ihre Seite und verbrannte ihre Haut. Klirrend rutschte ihr Dolch über den Steinboden, als sie vor Schmerzen zu Boden fiel. Sie krümmte sich kreischend und mehr Tränen flossen über ihre Wangen.[/FONT]
[FONT=&quot]Viktor tauchte über ihr auf und setzte ihr die Klinge über ihrer entblößten, wohlgeformten Brust auf die Haut.[/FONT]
[FONT=&quot]„Bitte“, schluchzte sie leise und sah in seine eiskalten Augen. Ihre Erscheinung war wieder völlig menschlich und sie weinte beklagenswert.[/FONT]
[FONT=&quot]„Stirb einfach“, antwortete Viktor gnadenlos und stach zu. Erbarmungslos durchstieß er Giulias Herz.[/FONT]

[FONT=&quot]Als wir schließlich keine Kampfgeräusche mehr aus der Grabkammer hörten, stiegen Gustav, der Hauptmann und ich die Steintreppe hinab. Uns eröffnete sich ein Bild des Grauens, keiner von uns war darauf vorbereitet.[/FONT]

[FONT=&quot]Der Söldner stand blutbespritzt in der Mitte des Raumes, das Bastardschwert in der Rechten, eine tote Frau zu seinen Füßen. Sie war an Armen, Beinen und Rumpf mit Schnittwunden übersät, das Kleid völlig zerfetzt. Er hatte sie geschlachtet, das war offensichtlich. Ich brauchte einen Moment, um ihre langen Eckzähne zu erkennen.[/FONT]

[FONT=&quot]Vampir.[/FONT]

[FONT=&quot]Vor mir lag die Erklärung für die vielen Untoten in der letzten Zeit, Untote, die gerade Kameraden von mir zerfetzt hatten. Und doch konnte ich nicht anders, als Mitleid mit ihr zu empfinden. Sie erschien so...unschuldig.[/FONT]

[FONT=&quot]Der Söldner drehte sich um und sah uns mit seinen unheimlichen, roten Augen an. In diesem Moment verstand ich, weshalb er der „Rote Schlächter“ genannt wurde.[/FONT]

[FONT=&quot]Unter dem geringschätzigen Blick des Fremden kam mir noch eine ganz andere Erkenntnis: Ich war mir nicht sicher, ob die wahre Bestie tot am Boden lag oder gerade mit einem eiskalten Lächeln im Gesicht vor mir stand.[/FONT]
 
Zuletzt bearbeitet:
Schriftgröße scheint hier leicht falsch eingestellt worden zuseien. Finde es so sehr anstrengend zulesen. Ich bitte um änderung. Ansonnsten befürchte ich das diese Geschichte weniger Member lesen werden. (für alle die es eilig haben "strg" + "scrollen" vergrößert auch, dafür sind die Sätze in einer Reihe nur noch sehr knapp.)


Jetzt aber zu Geschichte. Es ist die erste welche ich gelesen habe und ich ordne sie im unteren Mittelfeld ein. Sie konnte einfach nicht überzeugen. Auch wenn es eine nette Idee war die Rollen mal zuvertauschen.

Punkte die man verbessern könnte:
1. Soetwas will keiner lesen: "[FONT=&quot]Er war unheimlich. [/FONT][...] [FONT=&quot]Es war schrecklich."
[/FONT]
Solche Wörter stören eher. Was soll ich mit der Aussage anfangen: "Es war schrecklich." Du musst sagen warum es schrecklich war. So kann man sich nicht hinein versetzen.

2. Es waren finde ich falsche Begrifflichkeiten eingesetzt. Dies mag Geschmackssache sein, aber z.B. dieses "bittend" hat mich sehr gestört. Es wirkt einfach unauthentisch. Wenn es schon etwas in dieser Art sein soll bitte eher "flehend". Bitten ist einfach nicht stark genug in diesen Kontrast. Erst dachte ich sie meinte dies Sarkastisch. Später in der Geschichte wurde mir klar, das sie sich dies zutiefst wünscht. Daher ist bitten auch in diesen Fall der falsche Ausdruck (mMn). Solche "Ungereimtheiten" traten leider immer wieder auf. Auch dies lässt mich etwas vor der Geschichte zurück schrecken.
"[FONT=&quot]„Oh, bitte, nicht so abfällig“, erwiderte sie bittend. Sie drehte sich langsam zu ihm um und lächelte ihn an, zugleich charmant und traurig.[/FONT]"

3. Gerade das Ende mag mir überhaupt nicht gefallen. Der Hauptmann hat gerade Teile seiner Soldaten verloren. Er ist Hauptmann einer kleinen Gruppe. Er kennt seine Männer. Er ist kein großer Herrführer der fremde in die Schlacht führt. Nun warum sollte er jemanden bedauern, der seine Leute umgebracht hat? Wie kommt er auf die Idee, das der Söldner eine Bestie ist und der Vampir nicht. Bestenfalls hällt er beide für eine Bestie... Ich halte daher das Ende für nicht allzu gelungen und wahrscheinlich. Dies mag geschmackssache sein, aber wenn man schon ein solches Ende wählt, dann sollte es besser Begründet werden. In diesen Fall hätten da einige Gefühle, oder Gedanken des Hauptmannes gut getan und nicht dieser abgespeckte Satz:
"[FONT=&quot]Unter dem geringschätzigen Blick des Fremden kam mir noch eine ganz andere Erkenntnis: Ich war mir nicht sicher, ob die wahre Bestie tot am Boden lag oder gerade mit einem eiskalten Lächeln im Gesicht vor mir stand.[/FONT]"

4. Du Widerholtest manche Begriffe den ganzen Text über. Gerade die Schlachtscenen wurden langweilig durch Widerholungen wie "[FONT=&quot]Rückhandhieb[/FONT]". Desweiteren ist mir selbst als jemand der gerne mal Larp kämpfe austrägt nicht bekannt was ein Rückhandhieb ist. Bzw. sollte damit die Abfolge gemeint sein von links nach rechts zuschlagen stellt sich die Frage warum kein Vorhandhieb angewendet wird. Denn in diesen Fall gibt es keine Finte, da der Kämpfer seine Hiebe immer gleich führt. (Ein Anderthalbhänder hat übrigens in stark beengten Raum kaum eine Chance gegen einen Dolch. Ein schneller Konta ist so gut wie ausgeschlossen, wenn der Gegner mit dem Dolch direkt vor dir steht. Außer du benutzt deine Faust. Aber dies nur nebenbei.)

5. Dialoge wirken unecht.

Es gab natürlich auch einige positive Merkmale. Gerade die Thematik der Geschichte hat mir gefallen. Das auch mal die Vampire die guten sind... Desweiteren habe ich zwar gerade sehr viele negative Punkte kritisiert. Es gibt aber auch jede Menge positiven. Zum Aufführen dieser fehlt mir nur leider gerade die Zeit. Hole ich noch nach. Das diese Geschichte noch im Mittelfeld liegt (meine Prognose an Hand der letzten Wettbewerbe (habe allerdings bei diesen noch keine andere Geschichte gelesen)) sollte aufzeigen, das durchweg positive Aspekte erfüllt wurden.

Mal sehen wie die anderen bewerten.



mfg.
glorin
 
Schriftgröße scheint hier leicht falsch eingestellt worden zuseien. Finde es so sehr anstrengend zulesen. Ich bitte um änderung. Ansonnsten befürchte ich das diese Geschichte weniger Member lesen werden. (für alle die es eilig haben "strg" + "scrollen" vergrößert auch, dafür sind die Sätze in einer Reihe nur noch sehr knapp.)

ist geändert.

meine Bewertung folgt später.
 
Meiner Meinung nach insgesamt eine recht gute Geschichte.
Folgende Dinge sind mir aufgefallen:

stellenweise unpassende Wortwahl:

1:[FONT=&quot]„Welchen Namen soll ich auf deinen Grabstein meißeln lassen, Blutsauger?“, wollte er eiskalt wissen.[/FONT]

2:
[FONT=&quot]„Oh, bitte, nicht so abfällig“, erwiderte sie bittend.

3: ,,...
[/FONT][FONT=&quot]und ließ seine roten Augen kurz auf dem Mann verweilen.[/FONT]"

im Kontrast dazu sehr gute Wortwahl:

4[FONT=&quot]:[/FONT]
[FONT=&quot] ,,Die Erleichterung in seiner Stimme strafte seine Worte lügen[/FONT]"
5:[FONT=&quot] ,,doch er wusste um die Macht der Priester..."[/FONT]
6:
[FONT=&quot],,denn sein Hass hatte ihn nicht für das Offensichtliche blind werden lassen[/FONT]"

Das Thema ist gut durchdacht und ausgeführt. Viktor erscheint authentisch wobei er mich schwer an Geralt von Riva erinnerte. Giulia, als mitfühlender, analysierender Vampir war auch eine willkommene Abwechslung zum gängigen Vapir-Stereotyp. Der Hauptmann hat als "Normalsterblicher" auch seinen Soll erfüllt. Der Schluss gefällt mir ausgesprochen gut, da der Hauptmann gewissermaßen den Gedankengang des Lesers wiederspiegelt. Der Umschwung in der Handlung bzw. in der Stimmung wird am Schluss durch das Fazit des Hauptmanns noch einmal auf den Punkt gebracht. Die Tatsache, dass er trotz des Verlustes seiner Männer Mitgefühl mit dem Vampir empfindet, ensteht aufgrund des grotesken Bildes, das sich ihm in der Krypta darbietet: Eine junge, unschuldig anmutende Frau liegt am Boden, hingeschlachtet von einem rotäugigen Berserker.

 
Also mit hat die Geschichte sehr gut gefallen, besonders der Inhalt ist faszinierend. Ich hatte fast Mitleid mit dem Vampir, da er wirklich nur tötet um zu überleben. Und es muss sicherlich grotesk anmuten einen blutbespritzten, rotäugigen Berserker über einer unschuldig wirkenden, entblösten Frau zu sehen. Da finde ich den Schlußsatz des Hauptmannes durchaus passend.
Von denen die ich bisher gelsen habe gefällt mir diehier am besten, das heist aber auch noch nicht viel da ich noch nicht sehr viele gelesen habe.

nfg Schwarmbewustsein
 
Mh, ich kann mich Dr. Zahnfleisch im großen und ganzen anschließen, er hat es gut auf den Punkt gebracht.

Wobei mir die Wiederholungen jetzt nicht sooooooo unangenehm aufgefallen sind.

Von den bis jetzt gelesenen rangiert diese hier im oberen Drittel.

Gerade die Schlachtscenen wurden langweilig durch Widerholungen wie "[FONT="]Rückhandhieb[/FONT]". Desweiteren ist mir selbst als jemand der gerne mal Larp kämpfe austrägt nicht bekannt was ein Rückhandhieb ist. Bzw. sollte damit die Abfolge gemeint sein von links nach rechts zuschlagen stellt sich die Frage warum kein Vorhandhieb angewendet wird. Denn in diesen Fall gibt es keine Finte, da der Kämpfer seine Hiebe immer gleich führt.[/QUOTE]

Schon mal Tennis gespielt ? Vorhand, Rückhand, Slice etc. 🙂

[QUOTE][B]Rückhand[/B] und [B]Vorhand[/B] bezeichnet eine [URL="http://de.wikipedia.org/wiki/Schlagtechnik"]Schlagtechnik[/URL] und Schlägerseite in verschiedenen Sportarten. Daneben bezeichnet der Ausdruck Vorhand auch die Spielhand, also die bevorzugte Seite des Spielers.
Hier mal kurz aus Wiki kopiert, denke das kann man sicherlich auch im entfernten Sinn aufs Schwertkämpfen übertragen.

Sprich, als Rechtshänder ist der Schwung der Waffe von links nach rechts wohl als Rückhandschlag zu bezeichnen. Soweit mein laienhaftes Verständniss. Aber wollen wir uns jetzt nicht an sowas aufhängen.
 
Schon mal Tennis gespielt ? Vorhand, Rückhand, Slice etc.

Bisher nur Tischtennis und dies auch eher selten. :mellow:

Sprich, als Rechtshänder ist der Schwung der Waffe von links nach rechts wohl als Rückhandschlag zu bezeichnen. Soweit mein laienhaftes Verständniss. Aber wollen wir uns jetzt nicht an sowas aufhängen.

Wollen wir das nicht? Oder wollen wir? Ich gaube nicht. In diesen Fall ist der Rückhandschlag aber auch nichts so besonderes, das man es so oft benutzen muss. ^^ Denn wer schlägt bitte nur aus einer Richtung zu? Aber lassen wir das. Ups ist es etwas ungünstig zusagen lassen wir das und dabei selber das letzte Wort schreiben? 😀 Na ja egal. Ihr werdet das wohl einen <hüstel> armen, alten glorin verzeichen, oder?
 
So, letzte zu beurteilende Geschichte:
Sehr schöne Beschreibung eines verbitterten Mannes, der außer seiner Rache nicht mehr viel hat...Und aus dem bisschen dann doch so viel macht.
Besonders gefällt mir die eiskalte Art des Söldners im Kontrast zur einfühlsamen Vampirin, die ihr Schicksal zu bedauern scheint.
Negativ fiel mir das Fehlen des Tagebuchschreibers in der Hauptgeschichte auf, doch vielleicht war er auch einfach nur zu unwichtig, um vom Söldner bemerkt zu werden.


@Glorin
Ich betreibe hobbymäßig mittelalterlichen Schwertkampf. Glaub mir, gut ausgebildete Kämpfer können mit einem Bastardschwert auch in einer Grabkammer (die für mich alles andere als klein rüberkommt) gegen einen Dolch ohne direkte Probleme ankommen. Ich hatte in Dresden einen sehr guten Lehrer und was der uns so vorgeführt hat, war mitunter einfach nur böse...Ich sag nur Einpunktparade. Was ein Rückhandhieb ist, wurde ja schon erklärt, da spare ich mir weitere Worte.🙂
@Dr. Zahnfleisch
Ich empfinde das "bitten" nicht als störend, da sie sich so die ihr zustehende Achtung einbittet.
Allerdings muss ich dir zustimmen, dass die Parallelen zu dem von dir genannten Hexer nicht zu übersehen sind.
 
Die wohl beste Fantasy Geschichte in diesem Wettbewerb. Hier und da hätte etwas Feintuning bei der Wortwahl gut getan, wie schon von anderen zu Recht bemängelt wurde. Das "Leiden" der Vampirin, für ihr Überleben töten zu müssen kam gut rüber, ist aber nicht unbedingt mehr neu. Auch die Fanatisierung des Rächers und seine Maßlosigkeit bei seiner Rache ist auch nicht unbednigt orginell, aber es kommt gut das Zitat von iirc Nietzsche rüber: "Wer Ungeheuer jagt, wird schließlich selbst zum Ungeheuer." 5 Punkte dürften angemessen sein.
 
Ich betreibe hobbymäßig mittelalterlichen Schwertkampf. Glaub mir, gut ausgebildete Kämpfer können mit einem Bastardschwert auch in einer Grabkammer (die für mich alles andere als klein rüberkommt) gegen einen Dolch ohne direkte Probleme ankommen. Ich hatte in Dresden einen sehr guten Lehrer und was der uns so vorgeführt hat, war mitunter einfach nur böse...Ich sag nur Einpunktparade. Was ein Rückhandhieb ist, wurde ja schon erklärt, da spare ich mir weitere Worte.🙂

Ja, aber was bringen Rückhandhiebe wenn keine Vorhandhiebe geführt werden, bzw. Rückhandhiebe sind ja ganz normale schläge, also warum wird dieses Wort immer wieder Wiederholt?
 
Eine durchwegs gut geschriebene Geschichte haben wir hier. Die könnte ohne
Weiteres in der Form in einem Warhammer-Armeebuch auftauchen. Alles in Allem versteht
es der Autor, Atmosphäre zu erzeugen, die Kampfbeschreibungen wirken stimmig. Eines
jedoch hat mich gestört:

Viktors Antwort bestand aus einem horizontalen Hieb gegen ihren Bauch, den sie geschickt mit dem Dolch auffing.

Dies scheint mir doch etwas arg unwarscheinlich. Ein Anderthalbhänder entfaltet eine Mordswucht, die lässt sich nicht so einfach mit einem Dolch parieren. Zwar ist sie Vampirin, aber der Söldner ist schließlich auch nicht von schlechten Eltern.

Insgesamt finde ich die Qualität der Geschichte zwar hoch, wie Nakago fehlt mir jeoch auch das Außergewöhnliche. Der von seiner Rache besessene Krieger ist ein wenig originelles Element und eine um Mitleid heischende Vampirin kann mich als Anne Rice Leser auch nicht
mehr hinter dem Ofen hervorlocken.

Ersteindruck: 4 Punkte
 
Herr Dr. Zahnfleisch hat ja schon auf einige merkwürdige Passagen und Wiederholungen aufmerksam gemacht, jedoch fiel mir diese Stelle hier auch noch auf:

[FONT=&quot]Sein Hass auf diese verkommenen Wesen war stark genug, um seinen fehlenden Glauben auszugleichen. Seit ein Vampir sein Heimatdorf Tiefbach zerstört hatte, seine Frau und seinen Sohn ermordend, jagte Viktor alle ihrer Art.[/FONT]

Etwas ungeschickt formuliert, es entsteht der Eindruck, als hätte unser Held Frau und Sohn ermordet und nicht der Vampir.

Wie auch immer die Geschichte liest sich eiskalt und erzeugt am Ende ein eisiges Lächeln :lol: - tschuldigung ... nee sie ist schon recht gut geschrieben und zeigt eine interessante Sichtweise auf und beschreibt ein zwar unschönes aber - im Sinne von WFB - glaubwürdiges Ende auf.

Die Rückhände haben mich übrigens wengier gestört, als einige Leser hier, die aus Zeitmangel noch nicht dazu gekommen sind ihre positven Gedanken auszudrücken, jedoch fragte ich mich auch, wie die Vampierlady den kräfitigen Stich mit ihrem Dolch "auffängt". Außerdem schien mir die Krypta recht geräumig, da die blutsaugende Dame ja von Sarg zu Sarg hüpfen kann.
 
Ich finde, diese Geschichte gehört auf jeden Fall zu den besseren dieses Wettbewerbs.

Ich hab hier eigentlich nicht viel auszusetzen. Das einzige, was ich bemängeln könnte:
Die Beschreibung der Gefühle auf beiden Seiten überzeugt mich nicht. Vor allem passen die Worte der Vampirin meiner Meinung nach nicht ganz zu ihren Reaktionen. Sie ist schon fast ZU traurig. Hier wäre weniger mehr gewesen.
Außerdem finde ich die Geschichte mit der Hexe doof. Besser hätte ich es gefunden, wenn Viktor sie gezwungen hätte. Und so weiß der Leser nicht genau, wie tief ihre Beziehung wirklich ist. Du schreibst von ihrer "tröstenden Hand". War es wirklich nur ihre Hand? Oder haben die beiden mehr miteinander gemacht? Es deutet sich so eine gewisse sexuelle Beziehung an, die aber leider weder bestätigt noch widerlegt wird. Vielleicht wäre es gut gewesen, Viktors Zuneigung zu der Hexe auszubauen, um einen Kontrast zu der Kaltherzigkeit gegenüber der Vampirin zu bilden.

Ansonsten hab ich nur eine lange Liste positiver Dinge:
Inhaltlich eine sehr schöne Idee mit solider Umsetzung. Man kann sich gut in Viktor hineinversetzen und auch die Vampirin überzeugt (abgesehen von dem oben beschriebenen) Das Aufbrechen von Klischees der bösen Vampire und guten Menschen ist meiner Meinung nach sehr passend für eine Wettbewerbsgeschichte. Und die Art und Weise, wie es umgesetzt wurde, verdeutlicht die Aussage des Autors auf suptile und dennoch eindeutige Weise. Wirklich gut.
Sprachlich kann man hier auch nicht meckern, da sind schöne Beschreibungen und gute Formulierungen drin. Insgesamt haben mich die beschriebenen Details im Vergleich zu anderen Geschichten hier sehr überzeugt.
Auch der Kampf ist gut gelungen, finde ich. Er wirkt weder hastig, noch übertrieben. Die Gesprächspausen passen und auch die Reaktionen der beiden auf das jeweils gesagte.

Leider muss ich insgesamt feststellen, dass der Geschichte ein wenig die Spannung fehlt. Da Viktor als ziemlicher Antiheld (und Überheld) konzipiert ist, bangt man nicht wirklich um sein Überleben. Und dass die Vampirin stirbt, ist irgendwie klar. Deshalb bleibt der Spannungsbogen leider recht flach. Deshalb "nur" 5 Punkte von mir.
 
Soooooo...Vierter Platz, mal wieder. Wieder einmal knapp am Treppchen vorbeigeschrammt<_<
Trotzdem Glückwunsch an alle Gewinner und einen Dank an alle Autoren und Juroren.

Nehmen wir noch einmal kurz die genannten Kritikpunkte auf und kommentieren frei von der Leber weg:

Die Wortwahl

Ich habe mir schon fast gedacht, dass sich da einige nicht mit anfreunden können, doch die gewählten Adjektive waren bewusst ausgesucht worden (das hat auch die meiste Zeit bei der Story, neben dem Kürzen, in Anspruch genommen).
Wie schon erkannt wurde, wollte ich das übliche Bild guter Mensch-böser Vampir einmal verkehren...Zu viel "The Witcher" gezockt in letzter Zeit🙄
Um das zu erreichen, wollte ich auch Viktor als ein eiskaltes, gefühlloses Arschloch darstellen, der nur von seinem Hass getrieben wird...Ohne jedoch von ihr übermannt zu werden.
Er sollte so ruhig daherkommen und sich nicht künstlich aufregen, egal, was sein Gegenüber tut.
Zu Glorins Kritik an den kurzen Sätzen am Anfang: Versetz dich mal in die Lage eines Mannes, der noch völlig von den Sinneseindrücken, dem Adrenalin und dem Schmerz über den Verlust von Kameraden eingenommen ist. Ich glaube kaum, dass ein Solcher noch lange, ausgefeilte Sätze benutzt.

Der Rückhandhieb/Der Dolch
Selten über einen Kritikpunkt so gelacht...Ein Rückhandhieb ist ein, wie schon erwähnt, ein Schlag der bei einem Rechtshänder von links nach rechts geführt wird. Da ein Rechtshänder im Allgemeinen den ersten Hieb von rechts ausführt, lässt sich an jede Schlagrichtung ein Rückhandhieb anschließen. Warum verwende ich Rückhandhiebe? Um die Schlagrichtung schnell umzukehren. Es ist also klar, dass der Rückhandhieb (jetzt verwende ich das Wort wirklich zu oft) ein in die entgegengesetzte Richtung des vorangegangenen Schlages ausgeführter Hieb ist.
Schlussendlich sei die Frage erlaubt, wie die zweimalige Benutzung eines Wortes bei 2500 Wörtern jemandem so aufs Gemüt schlagen kann. "Ich" verwendete ich weitaus häufiger. ; )

Der Dolch war eben genau als das geplant, als das Blackorc es schon entlarvt hat: Der Versuch, nach dem Zusammenkürzen doch noch die von der Körperkraft her überlegene Physiologie eines Vampirs gegenüber eines zwar mutierten, aber dennoch immer noch menschlichen Söldners deutlich zu machen.

Abigail
Hier ist leider auch einiges der Löschentaste zum Opfer gefallen, aber ich kann SHOKer beruhigen: ich hätte auch in der Ursprungsfassung den Leser über das tatsächliche Ausmaß ihrer Beziehung zu Viktor im Unklaren gelassen. Sie hat einen Zugang zu ihm gefunden und ihre tröstende Hand half ihm, die Mutationen zu überstehen. Wie weit diese Beziehung gediehen ist, kann jeder Leser selbst entscheiden (zumal ich das selbst beim Schreiben noch nicht so genau definiert hatte)...Ich finde persönlich, dass es eine Kurzgeschichte noch einmal ein wenig besser macht, wenn nicht alles vollkommen detailliert beschrieben wird, sondern auch einige Randinformationen gegeben, aber nicht ausgetreten werden.

Abschließend lässt sich sagen, dass ich verdammt viel Spaß beim Schreiben der Geschichte hatte. Mal sehen was ich daraus noch mache, aber der geneigte Leser darf gespannt sein^^.
 
Zuletzt bearbeitet: