[Archiv][Storywettbewerb Frühjahr 10][WHFantasy] "Neue Taktiken, Neue Feinde"

SHOKer

Mentor der flinken Federn
03. Februar 2006
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[Archiv][Storywettbewerb Frühjahr 10][WHFantasy] "Neue Taktiken, Neue Feinde"

Die Luft war gefüllt mit dem Geruch von Zwergenbier und frisch vergossenen Schweiß. Tombril mochte diesen Geruch. Es erinnerte ihn an die gute alte Zeit, als noch wirkliche Schlachten geschlagen wurden. Da, wo man ohne Rücksicht auf sich seinen Clan und seine Wehrstadt verteidigte gegen das Gesindel, das in den Bergen lauerte. Nun war alles jedoch anders. Die Grünhäute bekriegten lieber sich selbst oder die Skaven als sich mit ihnen anzulegen, den wirklichen Erzfeinden der Grünlinge. Schon lange hatte seine Wehrstadt keinen Ruhm im Kampfe mehr erlangt. Nun hatte er, Thain Tombril Rattenjäger endlich die Chance, den Ruhm für sich und seine Wehrstadt zu erlangen, die ihm gebührte. Dieses Mal würde er sich aber nicht mehr nur auf die alten Schlachttaktiken verlassen. Es war Zeit, wieder Neues zu probieren. Dass er es aber nur den toleranteren Zwergen erzählt hatte und sie zum Stillschweigen verpflichtet hatte, war klar. Würden die Langbärte wissen, was er da tat, würden sie sicher den Dienst quittieren. Obwohl er genauso alt war wie sie, war er längst nicht so verklemmt und auf die alten Bräuche fixiert. Tombril wurde plötzlich aus seinen Gedanken gerissen, als er den säuerlichen Geruch der Orks in der Nase hatte. Angewidert spie er aus. Ein Clankrieger neben ihm stieß ein wütendes Knurren aus. Das einzige was schlimmer war als ein Spitzohr waren wohl die Grünhäute. Da Tombril den Geruch der Goblins noch nicht roch, schätzte er dass diese sich noch durch den Schlamm im Tal schlugen. Durch eine göttliche Fügung, die Regen brachte, und ein paar Hektoliter Wasser hatte er den lehmigen Boden im Tal zu einem reinem Schlammpfuhl gemacht. Nur die Orks und die Wildschweinreiter waren schnell genug durchgekommen. Der Schamane und die Globins mitsamt allen Fernkampfwaffen, die größtenteils aus Katapulten und Speerschleudern bestanden, waren darin stecken geblieben. Somit hatte es Tombril nur mit einem Drittel der Armee zu tun, die trotzdem noch doppelt so viele Krieger hatten wie er. Mit vierhundert Clankrieger, hundert Langbärten, dreihundert Musketenschützen, vier Kanonen und zwei Speerschleudern waren die Orks ihnen immer noch überlegen. Und nicht zu vergessen eine alte Flammenkanone. Da sich die Orks schon auf sechshundert Meter genähert hatten, zog er seine beidhändige Axt zusammen mit seinem Ruf Horn. Da seine Axt zu schwer war, als sie eine Zeitlang mit nur einer Hand zu heben, stellte er die Seite mit dem Axtblatt auf den Boden und stützte sich so ab. Abwartend behielt er die feindliche Armee im Auge, als er fluchend bemerkte, dass der Orkboss auf seinem Lindwurm aufgetaucht war. Wegen dem schlechten Wetter vor einigen Stunden hatte er gehofft, dass sich der Orkboss verspäten würde. Das war zwar nicht sonderlich hinderlich für seinen Plan, aber trotzdem nervend. Tombril hatte gehofft, sich zuerst auf die Orkmeute konzentrieren zu können. Er blies zweimal kurz und einmal lang, um der Besatzung der Speerschleudern zu signalisieren, sich bereit zu halten. Bevor aber der Lindwurm sich auf sie stürzte, sah Tombril eine Staubwolke, die sich der rechten Flanke näherte. Gleichzeitig setzte sich das Orkheer brüllend in Bewegung. Auch der Lindwurm begab sich in schwindelerregende Höhe, verharrte dort jedoch. Entweder war der Orkboss klug genug, um abzuwarten, oder er hatte gerade Lust, seinen Orks beim Sterben zuzusehen. Die Staubwolke, das erkannte Tombril bald, war eine Horde aus geschätzten sechzig bis neunzig Wildschweinreitern, die genau auf einen Trupp Clankrieger zuhielten. Dieser stand etwas abseits und war außerdem in einem schlechten Winkel, was seine Fernkampfeinheiten anging. Das perfekte Opfer. Grinsend blies er wieder eine Abfolge in sein Horn und bemerkte wie die Zwerge die Bündel neben ihren Füßen zur Hand nahmen. Interessiert bemerkte er, wie Wildschweinreiter immer näher kamen. Nun würde sich entscheiden, ob seine Ideen Früchte trugen oder nicht. Auf eine Entfernung von gut zwanzig Metern richteten die Zwerge die Bündel kurzerhand auf. Dabei fielen die Tücher von den Bündeln weg und entpuppten diese als drei Meter lange Speere, die ganz aus Stahl bestanden. Diese stemmten sie mit der stumpfen Seite in den Boden. Die vorderen hatten zwar keine Schilde, die hinteren schon. Mit diesen schützten die hinteren die vorderen, damit diese nicht den gesamten Aufprall spürten. Eine eigens entworfene Kriegstaktik gegen Kavallerie. Da die Orks die Wildscheine erstens schon auf volles Tempo gebracht hatten und durch die ganze Mordlust nicht kapierten, dass sie definitiv sterben würden, wenn sie weiter nach vorn ritten, bremsten sie weder ab, noch versuchten sie auszuweichen. Nur wenige versuchten es und wurden von den Nachfolgenden einfach umgestoßen und niedergetrampelt. Befriedigt sah Tombril zu, wie die Wildschweinreiter mitsamt ihren Reittieren aufgespießt wurden. Die, die nicht aus eigenen Antrieb hineinrannten, wurden von den Nachfolgenden einfach reingedrängt oder von diesen umgeworfen und in den Boden gestampft. Dann ließen die Zwerge die Speere los und gingen mit Äxten auf die stark dezimierten Reiter ein. Verletzt und verwirrt und weil sie Orks waren standen oder lagen sie in den ersten paar Sekunden nach dem Aufprall einfach da. Erst als die Zwerge über sie herfielen, kam das wenige an Intelligenz, das die Orks besaßen, zurück. Sofort nahmen die Orks die Beine in die Hand und flohen. Nun richtete Tombril sein Augenmerk wieder auf die Orks, die schon von Kanonen und Musketen beschossen wurden. Der Lindwurm war wieder abgedreht, da eine der Speerschleudern ihn getroffen hatte. Zwar keine starke Verletzung, aber immerhin. Die Orks rannten nun immer schneller und Tombril war sich sicher, dass der Schamane nun da war. Der Runenschmied schien seine Kräfte für wirkliche gefährliche Angriffe bereit zu halten. Tombril war das egal, da die Orks so oder so eine böse Überraschung erleben würden. Als sie nur noch fünfzig Meter entfernt waren, blies der Thain wieder in sein Horn und schon passierte es. Mit einem lauten Wiehern sprangen gut achtzig Grollponys, auf deren Rücken je ein Zwerg mit einer Lanze saß, aus dem Wald neben der linken Orkflanke und krachten dort mit voller Wucht hinein. Tombril sah allein schon beim Aufprall, dass mehrere Dutzend Grünhäute nun im Totenreich saßen. Die Orks verlangsamten durch den plötzlichen Angriff ihre Schritte und blieben schließlich stehen. Ein fataler Fehler. Krachend schlugen nun alle Fernwaffen der Zwerge in die Orkreihen und tötete alle in der ersten und zweiten Linie. Mord und Blut rufend rannten die Clankrieger und Langbärte nun gegen die Orks. Nachdem sich die Grünhäute von der Überraschung befreit hatten und ihnen einfiel, wieso sie überhaupt hier waren, griffen sie genauso stark brüllend wie am Anfang an. Nach dem Zusammenprall drängte sich Tombril wieder an vorderster Front, da ihn ein Schild zurückgeworfen hatte, und schlug einem unvorsichtigen Ork den Kopf ab. Dann lenkte er seine Axt in ein Bein eines Orks rechts von ihm. Dieser fiel quiekend um und behinderte die nachströmenden Orks. Dann zog Tombril seine Pistole und schoss damit einen Unterboss in den Schädel, der gerade dabei wa,r einem Clankrieger das Leben aus dem Leib zu prügeln. Danach steckte er sie wieder ein und kämpfte dann gegen einen erfahrenen Orkveteranen. Dieser war gut einen Meter größer als er und besaß einen Spalter aus reinem Eisen. Zusammen mit der Erfahrung, die dieser Veteran besaß, war das eine gefährliche Mischung, die sich Tombril entgegenstellte. Immer wieder treffen die Axt und das monströse Schwert aufeinander. Keiner der beiden Kontrahenten konnte dem anderen eine Wunde zu fügen. Schließlich schaffte er es mit einem Trick, den Ork unschädlich zu machen. Er tat so, als würde er seine Pistole ziehen, die zwar ungeladen war, was die Grünhaut aber nicht wusste. Da der Ork schon öfter gegen Gegner mit Pistolen gekämpft haben musste, versuchte dieser ihn am Schießen zu hindern. Als sein Gegner dann nahe genug bei ihm war, dass er seinen Spalter nicht mehr richtig benutzen konnte, griff er statt der Pistole seinen Dolch und rammte diesen dem Ork zwischen die Beine. Der Ork brüllte dabei wie ein angeschossener Bär und bevor der Gegner sich wieder fassen konnte, hatte seine Axt sich tief in das hässliche Gesicht gegraben. Dann wusste er für gut zwei Stunden nicht mehr ganz, was er tat. Hier rollte ein Kopf, da hackte er einem Ork das Bein ab. Es war ein riesiges Durcheinander wobei Tombril bemerkte, dass immer wieder ein Goblin als Gegner vor ihm auftauchte. Nachdem seine Raserei sich teilweise gelegt hatte, versuchte Tombril erschöpft, schnell noch einen jüngeren Ork zu töten, der ungestüm auf ihm eindrosch. Dabei schaffte dieser es, mit seinem Spalter ihn an der Seite zu treffen. Zwar gab die Rüstung nicht nach, doch die Rippen wurden durch die Wucht gebrochen. Wütend darüber, dass ein Dreikäsehoch von einem Ork ihn verletzt hatte, schlug er diesem kurzerhand seinen mit Dornen verzierten gepanzerten Handschuh in die Fresse. Die Knollnase des Orks brach wie eine überreife Tomate und auch seine Vorderzähne wurden durch die Wucht rausgebrochen. Dann rammte der Zwerg der hässlichen Grünhaut noch einen Dolch in den Hals. Keuchend vor Anstrengung wischte er sich das grünschwarze Blut aus dem Gesicht. Eine Zwergin kam auf ihn zugelaufen, die zwar eine Axt trug und auch leichte Rüstung, aber wohl eine Heilerin war. Sie nahm einen Zwerg, der neben ihm lag und am Arm eine stark blutende Wunde hatte, mit und schleppte ihn zu einem Zeltlager. Dieses lag ein paar Dutzend Meter von der Schlachtlinie entfernt. Ein großer Vorteil der Zwerge bestand darin, das sie ihre Verwundeten nicht einfach am Boden liegen ließen, sondern sie mitnahmen und aus der Gefahrenzone befreiten. Dann stieg Tombril auf den Kadaver um einen Überblick zu erlangen. Und was er sah, stimmte ihn zufrieden. Bis jetzt schafte es der Runenschmied, alle Angriffe des feindlichen Schamanen zu zerstören. Die Orks hatten harte Verluste erlitten. Nun aber kamen immer mehr Goblins ihnen zu Hilfe. Die Pony Kavallerie hatte sich auf einen Hügel zurückgezogen und schien immer wieder leichte Vorstöße gegen die Goblins zu führen. Diese wurden meist von der Flanke oder von hinten angegriffen. Dadurch und wegen ihrer geringen Körpergröße konnten Kavallerie gute Erfolge ein buchen. Da Tombril diesen Kampf so schnell wie möglich beenden wollte, blies er nochmal eine Kombination ins Horn und gab damit seiner dritten neuen Einheit den Angriffsbefehl. Da die Goblins aber gelernt hatten, dass sie in Gruppen schnell draufgingen, hatten sie sich zu einem riesigen Gemenge vereint. Mindestens achthundert Goblins. Und es wurden immer mehr! Dazu hielten sie genau auf ihre Schlachtlinie zu. Die Orks waren schon so gut wie aufgerieben und die wenigen, die nicht getötet wurden rannten weg. Dass die Zwerge nur noch um die zweihundert unverletzte Krieger zählten, steuerte nicht gerade dazu bei dass er positiv über die Verteidigung dachte. Es waren zu viele Verletzte unter den Zwergen als dass sie die Globins ernsthaften schaden machen konnten. Wenigstens kamen nun die Musketen schützen runter, da ihr Schwarzpulver aufgebraucht war und stellten sich mit Beil und Axt in die Reihen der Clankrieger. Außerdem war da immer noch der Orkboss auf dem Lindwurm. Wenn seine Reserven die Goblin Meute nicht beseitigten würden, ginge dieser Tag doch noch mit einer Niederlage zu ende. Der Schrei des Lindwurms und das Blasen eines ihm gut bekannten Horns unterbrachen ihn in seinen Überlegungen und brachten den Thain dazu aufzublicken. Dort oben stürzte sich der Lindwurm mit dem Orkboss auf seinem Rücken zum Sturzflug runter. Schnell schaute sich Tombril an wo, der Lindwurm angreifen würde und jubelte innerlich. Eilig blies er eine Kombination in das Rufhorn, obwohl ihm das starke Schmerzen in den Rippen einbrachte. Gespannt sah er zu, wie der Lindwurm immer tiefer flog, seinen Mund öffnete… Und eine riesige Ladung brennender Teer und Öl ins Maul kriegte! Kreischend verlor der Lindwurm kurz die Kontrolle über sich und stürzte kurzerhand mitten in die Zwergen-Phalanx. Zwar wurde der Lindwurm von den Speeren aufgehalten, dennoch wurden einige unter dem Körper begraben. Schnell versuchten die Zwerge diese rauszuziehen, als der Orkboss aus dem Sattel sprang und einen Zwerg von hinten mit seinem Spalta aufspießte. Die Zwerge reagierten zwar schnell auf den neuen Feind, dieser schaffte es trotzdem noch, vier weitere Zwerge zu töten, bevor irgendeine mutige Selle den Schädel des Hässlichen Bosses einschlug. Die Goblins waren nun endlich von der Reserve, bestehend aus zwanzig Streitwagen und zweihundert Bergwerkern, vernichtet worden. Aber auch eine weitere Partei hatte sich hineingewagt. Es waren die Dawikoni. Zwar hätte Tombril gedacht, das sie es nicht mehr schaffen würden, aber auch ein Zwerg konnte sich mal irren. Auch die Pony Kavallerie hatte sich eingemischt und die Speerschleudern und Katapulte zusammen mit dem Schamanen ausgeschalten. Dass die Artillerie des Feindes ihm keinem Nutzen gebracht hatte, war der Beweis dafür, das man auch stark in der Unterzahl einen hervorragenden Sieg erringen konnten. Die Idee, die alte Flammenkanone zu benutzen, um den Lindwurm zu töten war wohl die beste Idee gewesen. Denn mit Speeren im Leib hätte er noch lange genug gelebt, um seinen giftigen Atem auf die Zwerge zu lassen. Er grinste noch eine Eeile glücklich dahin als er plötzlich feindliche Blicke auf sich spürte. Verwirrt wer das sein könnte sah er sich um. Und entdeckte ihn sogleich. Es war einer Silberbärte, der ihn feindlich anstarrte. Und er war nicht der einzige. Viele andere Langbärte und auch einige Clankrieger sahen ihn genauso an. Dass er sich mit seinen revolutionären Ideen in der Taktik so viele Feinde machte, war im klar gewesen. Trotzdem hatte er irgendwie gehofft, dass es nur ein kleiner Protzentsatz wäre, der ihn anfeindete. So waren es aber fast alle Langbärte, die wichtigsten Krieger in seiner Armee. Seufzend sah er sich die rückehrenden Reiter und Streitwagen an. Beiden wurde gratuliert, wobei die Kavallerie mehr einheimste. Womöglich deswegen, weil keiner den Angriff der Streitwagen auf die Goblins gesehen hatte. Zur Tombrils freudiger Überraschung hatte sich wohl ein Langbart überreden lassen, auf ein Pony draufzusetzen. Das er dabei etwas unbeholfen wirkte, würde sogar der dämlichste Goblin kapieren. Aber wichtig war er Ritt darauf. Und zwar sehr gut. Jedenfalls war er schon ein paar Meter gerieten ohne runterzufallen. Ein gutes Zeichen. Von dem stand der Sonne konnte der Zwerg ablesen, dass es Zeit war, in die Wehrstadt heimzukehren. Der Thain freute sich darauf, wieder in seiner Heimatstadt Zufbhar zurückzukehren. Und wenn er den König von dem grandiosen Sieg, der größtenteils den neuartigen Mitteln zu verdanken war, hörte, würde dieser vielleicht sogar eine Reformierung der Armee zulassen. Das hoffte der Thain wenigstens. Da der König von Zufbhar aber tolerant war, würde dieser ihn schon nicht im Stich lassen. Wenn die Langbärte sich nicht gegen ihn vor dem König absprachen. Tombril wusste, dass schon so einige Reformierungen von den Langbärten rückgängig gemacht wurden. Da seine Rippen aber schmerzten und er keine Lust hatte, im Freien zu übernachten befahl er den Heimweg. Die Verwundeten hatte man auf Karren, die von Ponys gezogen wurden, schon nach Hause geschickt. Ein weiterer Vorteil außer seinem eigenen konnte Tombril noch nutzen. Der König würde zuerst mit dem Kommandanten sprechen wollen. So würde er etwas früher mit dem König sprechen als seine militärischen Gegner. Tombril freute sich schon darauf. Er hoffte nur, dasf gewisse Zwerge ihre Hände im Schoss ließen und nicht zu radikalen Mittel griffen. Wie die gespannte Armbrust, die ein Clankrieger unter seinem Mantel verborgen hielt.
 
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Hm, so gut die Schlacht und die Kämpfe auch beschrieben sind, sind es doch einige Details, die sehr störend wirken. Wir haben hier einen Thain, der schon lange nicht mehr gekämpft hat, aber jetzt komplett neue Taktiken aus dem Hut zaubert. Von der Phalanx mit Langspeeren wie in Bravehearth, über Zwergenkavalerie auf Grollponys über Streitwägen bis hin zu modifizierten Flammenkanonen. Das hört sich wie der feuchte Traum eines Zwergenspielers an. Rattenjäger hört sich eher nach einem Kammerjäger an, nicht nach einem alten kampferprobten Thain. Skavenschlächter wäre sicherlich die bessere Wahl gewesen, genauso Signalhorn, statt Ruf Horn. Auch ist nicht nachvollziehbar, warum der Thain gerade jetzt diese neue Taktiken entwickelt. Er tut es einfach, weil er es kann, mehr kommt diesbezüglich nicht rüber, was sehr Schade ist.

Auch der letzte Satz ist so total Unzwergisch. Zwerge diskutieren so was aus, egal wie lange es dauert, aber sie erschießen nicht Thains, die was neues ausprobieren. Jedenfalls nicht die Zwerge, die ich spiele, und des Fluff und Hintergrund ich lieben gelernt habe. Trotzdem noch eine der besseren WHFB Geschichten in dem Wettbewerb. Ich schwanke zwischen vier und fünf Punkten.
 
Ich kann mich nicht wirklich Nakago anschließen, außer das Fluffmäßig einige Patzer drin sind. Und diese sind gewaltig.

Ein Zwerg kämpft bis in den Tod, oder verliert seine Ehre. Kein Zwerg würde mitten während der Schlacht den Kampfplatz verlassen, solange nicht klar ist wie es ausgeht.
Der Zwergen Thain hat Späher, oder aber woher kennt er die genaue Anzahl des Feindes?
Zwerge halten zwar an alte Traditionen fest, aber bringen keinen um, nur weil er dies nicht macht. Sie verbannen wenn überhaupt. Normalerweiße raufen sie sich aber zusammen und diskutieren bis zu einer Einigung. Da sie Stur sind kann dies dauern. Aber sie haben ja genügend Zeit.
Kein Zwergenregiment würde sich seinen Anführer widersetzen, auch wenn er Befehle gibt die ihnen nicht gefallen...
[...]

Desweiteren finde ich den Text langweilig geschrieben. Dies liegt einmal daran das ein keine Gliederungen gibt und auch die Wörter unpassend wirken. Bzw. die Sprache recht einfach ist. Mir vermochte die Geschichte überhaupt nicht gefallen. Sie erinnerte mich an einen eher schlechteren Kampfbericht, der mit Photos schnell ins Netz gestellt wird.
Sorry, aber ich glaube nicht das es viel mehr als 2Punkte werden.
 
Meine Vorgänger haben im Grunde das Wesentliche schon gesagt, was die Richtigkeit des Hintergrunds und die sprachliche Gestaltung betrifft.

Dennoch musste ich schon ein paar mal schmunzeln, als sich die "unkonventionellen Methoden" als Grollponykavallerie und Speere entpuppt haben. Diese beiden Dinge sind ja schon seit eh und je Teil heftigster Diskussionen, wenn es um die Armeeliste der Zwerge geht. Insgesamt kann der Text aber aufgrund seiner Mankos nicht mit den anderen Beiträgen mithalten, fürchte ich.
 
Nun war alles jedoch anders.

Nun war jedoch alles anders, geht irgendwie leichter von den Lippen...

und ein paar Hektoliter Wasser

Und wieder: Fantasy, Mittelalter, Hektoliter?!

Das war zwar nicht sonderlich hinderlich für seinen Plan, aber trotzdem nervend.

Unpassende Wortwahl für ne WFB-Story. Außerdem, wenn es denn nur "nervig" ist, warum dann erwähnen?

Nur wenige versuchten es und wurden von den Nachfolgenden einfach umgestoßen und niedergetrampelt. Befriedigt sah Tombril zu, wie die Wildschweinreiter mitsamt ihren Reittieren aufgespießt wurden.

wurden, wurden

der gerade dabei wa,r einem Clankrieger

sowas geht gar nicht

Dann zog Tombril seine Pistole und schoss damit einen Unterboss in den Schädel, der gerade dabei wa,r einem Clankrieger das Leben aus dem Leib zu prügeln. Danach steckte er sie wieder ein und kämpfte dann gegen einen erfahrenen Orkveteranen.

Hat ja auch alle Zeit der Welt, mitten im Getümmel....

Die Goblins waren nun endlich von der Reserve, bestehend aus zwanzig Streitwagen und zweihundert Bergwerkern, vernichtet worden.

Erst werden die Gobbos "sätzelang" erwähnt und dann mit einem Satz abgespeist, war ja klar wg. der Streitwagen und der 200 Bergwerker - yup

Er grinste noch eine Eeile glücklich dahin .... Es war einer Silberbärte, der ihn feindlich anstarrte.

gegen Ende häufen sich die Fehler

Nun aber kamen immer mehr Goblins ihnen zu Hilfe.

wie oben: "Nun aber kamen ihnen immer mehr Gobbos zu Hilfe..."

Die Fehlerquote ist echt gruselig, die Schlacht verliert sich in Detail nur um wieder undetailiert zu werden (siehe Gobbos und deren Vernichtung, oder die Flammenkanone - wie modifiziert?). Für eine kurze Geschichte empfiehlt es sich, sich auf wichtige Details zu beschränken. Da geht auch der ganze "Witz" wg. der unkonventionellen Kriegsführung verloren, man bekommt eh den Eindruck, dass die Orks hier nur vorgeführt werden.

Das war die letzte WFB Story aus dem Wettbewerb, die ich gelesen habe und die schlechteste.
 
Ich schätze, wir haben hier einen weiteren frühen Gehversuch eines werdenden Schreiberlings zu sehen bekommen. ^_^

Man erkennt gute Ansätze - Der Autor hat sich viele Gedanken über den Schlachtverlauf gemacht und ein glaubwürdiges Szenario gesponnen. Leider hapert es jedoch noch bei dem Geschick, dieses Szenario den Lesern mundgerecht zu servieren; etwas, das nur mit etwas mehr Erfahrung gelingen wird.

Die wichtigsten Tips für den Anfang wären denke ich die konsequente Vermeidung von Wortwiederholungen und Absätze (!). Diese sind besonders wichtig, um den Text für den Leser übersichtlich zu halten, die Geschichte in Abschnitte einzuteilen. Als Nächstes kommt dann der Aufbau von Stimmung über Emotionen. Wir bekommen sehr viele Fakten präsentiert, aber leider kaum Gefühle. Was denkt unser Zwergenthain? Verspürt er Angst? Oder Hass? Und welche Gefühle nehmen wir von den Orks wahr? Weiterhin würde eine detailliertere Beschreibung der Umgebung Wunder wirken. Last but not least kann man in diesem Forum davon ausgehen, dass alle Leser die gängigen Filme wie Braveheart gesehen haben und über Taktiken, die von dort stibitzt sind nur müde lächeln. 😉

Bleib dran, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Ersteindruck: 2 Punkte
 
Hm. ich glaube, bei dieser Geschichte hat jemand versucht, zu viele gute Ideen unter einen Hut zu bringen.

Ich denke, sowohl aus dem Gedanken eines Zwerges mit neuen Ideen als auch aus der Idee eines bedrohten Anführers hätte man jeweils eine gute Geschichte machen können. Vielleicht hätte man einfach ein anderes Volk wählen sollen. Ein Dunkelelfen-Lord, der durch seine hinterhältigen und ausgeklügelten Taktiken zu viel ERfolg hat und deshalb von seinen neidigen Gefolgsleuten umgelegt wird, wäre sicher auch interessant gewesen. Wenn man es richtig umsetzt.

Also was gefällt mir an dieser Geschichte:
Sie hat ein durchaus interessantes Thema.
Sprachlich gibt es kaum etwas auszusetzen, abgesehen von ein paar ungünstig gewählten Bezeichnungen, die bereits vor mir angesprochen wurden.

Nicht gefällt mir:
Erstmal fehlen Absätze. Der ganze Text ist ein einziger Block. Das stört das Lesegefühl ungemein.
Die Zwerge wirken insgesamt zu unzwergenhaft. Nicht nur wegen des Attentäters am Ende, sondern insgesamt.
Der Anfang leuchtet mir nicht ein. Erst riecht es nach Zwergenbier, dann stehen sie plötzlich auf einem Schlachtfeld. Hätte man sicher einen sinnvolleren Einstieg finden können.
Der Geschichte fehlt ein wenig die Spannung. Die Orks werden zu leicht besiegt (natürlich, weil jede der tollen Ideen des Thain funktioniert). Dadurch wirken sie insgesamt zu lächerlich. Die Schlacht an sich wird manchmal sehr detailliert und machmal viel zu oberflächlich beschrieben. Bei so einer großen Auseinandersetzung bringt es nichts, genau zu beschreiben, wie der Thain kämpft. Stattdessen hätte man mehr auf die Bemühungen, Probleme und Erfolge der einzelnen Regimenter eingehen müssen. Einfach zu schreiben "sie kämpften 2 Stunden lang" (was unrealistisch viel ist selbst für ausdauernde Zwerge) wirkt jeder Atmosphäre entgegen.


Fazit: Eine recht mittelmäßige Geschichte, in der gute Ansätze zu erkennen sind, der aber das richtige Maß an Spannung und Detail fehlt. Ich schwanke im Gesamteindruck zwischen 2 und 3 Punkten, entscheide mich aber aufgrund der eher schlechten Kampfbeschreibungen für 2 Punkte. Ist schade, da wäre mehr drin gewesne.