[Archiv] [Storywettbewerb Frühjahr 11] [WH40K] "Senatssitzung" — PLATZ 1

SHOKer

Mentor der flinken Federn
03. Februar 2006
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[Archiv] [Storywettbewerb Frühjahr 11] [WH40K] "Senatssitzung" — PLATZ 1

Diese Geschichte erreichte den 1. Platz und wurde von Nakago geschrieben.

Der imperiale Senat tagte im Zwölfersaal, der so genannt wurde, weil er von zwölf mächtigen marmornen Statuen imperialer Helden geziert wurde. Auf zwölf Uhr stand der Gottimperator, wuchtig in seiner goldenen Terminatorrüstung, auf sein von roten Diamanten funkelndes Schwert gestützt, rechts von ihm sein legendärer Kanzler Malcador, welcher in den Gründungstagen des Imperiums die rechte Hand des Imperators gewesen war. Weiter ging es mit den neun tugendhaften Söhnen des Imperators, den Primarchen, allesamt in mächtige Rüstungen gehüllt, auf ihre Nahkampfwaffen gestützt und prächtig ausstaffiert. Roboute Guillaume eröffnete den Reigen auf zwei Uhr. Ihm folgten im Uhrzeigersinn Jagathai Khan von den White Scars und Lion El’Jonson von den Dark Angels. Sanginius, auf dessen Gürtelschnalle ein Imperatorauge aus einem einzigen geschliffenen Edelstein prangte, stand auf fünf Uhr. Seine wie zum Flug ausgebreiteten Engelsflügel stützen zusätzlich die Gewölbebögen. Auf sechs Uhr, gegenüber dem Imperator, befand sich Rogal Dorn. Ihm folgten Ferrus Manus, Vulcan, Corax und schließlich beendete der barbarisch wirkende Leman Russ den Reigen der heiligen neun Söhne des Imperators. Die letzte Figur war ein verhüllter Engel mit einer Kapuze aus Gold, auf ein Schwert gestützt, welcher die himmlische Heiligkeit des lebendigen Gottes der Menschheit versinnbildlichte.
Im Zentrum der Halle stand der runde Tisch der Senatoren, unterteilt in zwölf Segmente. Zwölf Throne standen um ihn herum, auf denen die Senatoren Platz nahmen. Senator LeKrem, der als der Meister des Administratums zwischen den Statuen des Imperators und Malcadors Platz genommen hatte, eröffnete die Sitzung des hohen Senats von Terra.

"Meine Herren! Unsere Finanzprobleme aufgrund der Bekämpfung der Schwarmflotte Leviathan sind gelöst. Darf ich vorstellen: Warhammer 40000", verkündete Schatzkanzler Rosenkranz dem versammelten Senat, der seinen Platz zwischen den Statuen des Kahn und des Löwen hatte. Servitoren reichten den elf übrigen Senatoren Tabletts mit kleinen Figuren, Würfeln, Modellgelände und einigen Pergamentbögen mit eng geschriebenem Text und Zahlenblöcken.

"Och, die sind aber knuffig!", rief die schwarzhaarige Senatorin Ava, Großmagisterin des Adeptus Astra Telepathica, begeistert und griff nach einem blau angemalten Space Marine. Sie saß neben dem Schatzkanzler im Schatten des Sanginius. "Gibt es die auch in Plüsch?"
"Nein, Senatorin, nur in hartem Metall und Plastik! Und glaubt mir, der Arm ist nicht wirklich beweglich", maßregelte der Schatzkanzler, als die Senatorin voller Begeisterung den Arm des Marines abbrach.
"Ups! Mein Fehler. Und was macht man damit?"
"Spielen, jede Seite hat ein gewisses Kontingent an Truppen, die von einer Armeeliste ausgewählt werden", versuchte der Schatzkanzler zu erklären und zeigte einige der Armeecodizes.
"Warum Warhammer 40000? Was soll das bedeuten?", wurde er von Senator Inquisitor unterbrochen, einem älter wirkenden Mann mit langen grauen Haaren, der seinen Friseurtermin wohl schon ein halbes Jahr vor sich her schob, und genau gegenüber des Vorsitzenden saß.
"Nun, dass ist Archaisch für Kriegshammer", erläuterte der Schatzkanzler Seward Rosenkranz, ein dürrer Mann mit ergrauter Halbglatze, der in eine dunklen Robe aus erlesenem Stoff gehüllt war, auf die die Insignien des Estate Imperium mit Fäden aus Elektrum gestickt waren.

"Ah, ich verstehe, dem Verlierer wird damit sicherlich der Schädel eingeschlagen", mutmaßte der dürre Senator LeKrem, dessen Verjüngungskuren sein wirkliches Alter nicht mehr kaschieren konnten. Seine künstlichen Augen aus geschliffenem Kristall in goldener Fassung fixierten surrend den Schatzkanzler.
"Äh, nein."
"Dann die Hände?", fragte Ekklesiarch Jeremiah sadistisch lächelnd, ein äußerst dicker Mann, der in seiner Amtsrobe wie eine Wurst wirkte, die gleich aufplatzen würde. Er saß zwischen der Statue des himmlischen Engels und des Gottimperators, wie es sich für den heiligsten Mann des Imperiums gehörte.
"Oh, doch nicht etwa die armen knuffigen Männchen?", fragte Senatorin Ava entsetzt.
"Nein, das ist nur ein Name, den wir wegen des Klangs gewählt haben."

"Das ist aber sinnentleert. Kaum jemand kämpft heutzutage noch mit Kriegshämmern. Energiehämmer vielleicht schon eher. Wenn schon, dann "Chainblade 40000", es gibt keine Waffe, welche die Ästhetik dieses Jahrtausends besser zum Ausdruck bringt", erklärte der grau uniformierte Generalfeldmarschall Eugenian säuerlich und rückte sein Monokel zurecht. "Jeder, der je mit einem Kettenschwert eine Grünhaut oder einen Ketzer niedergestreckt hat, gibt mir da sicherlich recht. Es gibt nichts Schöneres, als die adamantenen Zähne der Kettenglieder des Schwertes, die von dem aufheulenden Verbrennungsmotor durch Fleisch und Knochen getrieben werden. Wenn sich der Geruch von Blut, Innereien und Promethiumabgasen zu dem charakteristischen Duft des Sieges vermischt."

"Ich sehe hier keine Armeeliste für das Adeptus Custodes", stellte Generalkapitän Warthron von eben dieser Organisation fest, der in eine prächtige Terminatorrüstung gehüllt war, welche der des Imperators bis auf den einköpfigen Adler der Custodes statt des Aquila in jedem Detail glich. Er saß zwischen dem Solar Marschall und dem Schatzkanzler.
"Liegt wahrscheinlich daran, dass es auch keine für betrunkene Pilger gibt", antwortete Generalkommandant Wojciech des Adeptus Arbites genüsslich, der neben der Senatorin und dem Vertreter der Inquisition saß. "Wobei ich auch bemerken muss, meine Behörde gibt es nur als Upgrade für Inquisitionsgardisten."
"Nun ja, wir wollten es mit den Fraktionen des Imperiums nicht übertreiben."

"Wo wir gerade von der Inquisition reden, es fehlt der Exterminatus und die Sonderregel, dass die Inquisition immer gewinnt." Senator Inquisitor wedelte etwas verstimmt mit dem Auszug aus den Armeebüchern der Inquisition.
"Äh, das ist nur ein Spiel und es wäre langweilig, wenn eine Fraktion automatisch gewinnt."
"Ein Spiel, das Schlachten simulieren soll, sollte sich aber halbwegs an der Realität orientieren", beharrte der Inquisitor auf seinem Standpunkt.
"Realität ist ein gutes Stichwort", schaltete sich der verhüllte Vertreter des Officio Assassinorum ein. "Bei dem Assassinen muss die Regel mit rein, dass er jedes Modell innerhalb von fünf Zoll automatisch ausschaltet."

"Ist das nicht etwas übertrieben?", wagte der Väterliche Abgesandte der Navigatoren, Thesophanes, einzuwenden, der sein drittes Auge mit einem prächtigen Diadem bedeckt hatte. Er saß neben dem Vertreter des Officio Assassinorum. Statt einer Antwort nahm der Assassine eine entsprechende Miniatur vom Tablett und gruppierte ein Dutzend Gegner um den Assassinen. Dann zog er seinen Dolch, zeigte ihn kurz wie ein Zauberkünstler das Kaninchen, dann machte er eine unglaublich schnelle Bewegung und einer der Orkminiaturen fiel der abgetrennte Kopf herunter, der bis zum Platz des Mutanten kullerte.
"Ich sehe nur einen Geköpften", wagte Thesophanes auf den Umstand hinzuweisen. Der Assassine tippte nun leicht den Knauf des Dolches an den Tisch und die übrigen Miniaturen zersprangen in ihre Einzelteile.
"Die Regel macht wirklich Sinn", stimmte der Väterliche Abgesandte nun beträchtlich beeindruckt zu.

"Aber wie geht denn nun das Spiel?", quengelte Senatorin Ava, eine gutgebaute Frau mit großen brauen Augen in den besten Jahren, die mit einem grünen offenherzigen Kleid bekleidet war.
"Nun ja, man stellt seine Armee in die Aufstellungszone und dann wird gewürfelt, wer beginnt."
"Aber warum sollte man sich denn automatisch bekriegen, sollte es nicht vorher eine Diplomatiephase geben?" Eisiges Schweigen brüllte ihr aus dem gesamten Rund des Senatstisches entgegen.

"Nun, was dann?", fragte sie etwas geknickt.
"Es gibt verschiedene Missionen zu erfüllen, die zufällig ausgewählt werden. Nehmen wir der Einfachheit halber mal an, es gilt die feindliche Armee auszulöschen", erklärte der Schatzkanzler Rosenkranz.
"Geht es darum nicht immer?", fragte Manufactor Principalis Sateg, der mit seinen ganzen mechanischen Komponenten, die sein schwächliches Fleisch ersetzt hatten, wie ein Insekt wirkte.
"Nicht unbedingt, gehen wir nun zu den Mechanismen. Das ist Eure Miniatur", er gab ihr einen grauen Space Marine und stellte ihn vor sie hin. "Das ist meine." Er nahm einen Ork und stellte ihn hinter ein Geländestück.

"Nun müsstet Ihr schauen, ob Euer Space Wolf den Ork auch sehen kann." Die Senatorin stand auf und beugte sich über den Tisch, bis sie sich auf Augenhöhe ihres Space Wolves begeben hatte. Die übrigen Senatoren beugten sich vor, um ihre nun offenliegenden Berge und Täler besser betrachten zu können.
"Dieser Spielmechanismus macht mal wirklich Sinn!", rief der Ekklesiarch aus, der ihr genau gegenüber saß und den ungetrübten Einblick sichtlich genoss.
"Nachdem Ihr festgestellt habt, dass Eure Miniatur die andere sehen kann, dürft Ihr auf ihn schießen. Nehmt nun einen Würfel und werft ihn." Die Senatorin nahm einen Würfel und schnippte ihn dann gekonnt auf den Ork, der prompt getroffen umfiel.
"Erwischt!"
"Doch nicht so! Seht her, der Marine hat einen Wert von 4 in seinem Fernwaffenwert. Wenn man hier auf der Tabelle nachsieht, erkennt man, dass er eine drei braucht, um zu treffen."
"Moment! Ihr wollt allen Ernstes behaupten, ein Space Marine würde mit jeden dritten Schuss danebenschießen?" Senator Inquisitor sah entsetzt aus.
"Ähm, das ist nur ein Spiel."
"Das ist wehrkraftzersetzend! Reiner Wahnsinn! Ein Space Marine trifft immer!", ereiferte sich auch Senator LeKrem.

"Das ist ja jetzt nur rein hypothetisch. Ihr habt mit einer gewürfelten fünf den Ork getroffen. Nun vergleichen wir Stärke der Waffe mit dem Widerstand des Orks. Ihr müsst nun noch einmal mindestens eine vier würfeln."
"Auch eine Grünhaut überlebt den Treffer mit einem massereaktiven Geschoss im Kaliber 20mm nicht", schaltete sich der Generalkommandant ein.
"Ich habe eine Fünf! Verrecke, Grünhaut!", jubelnd warf die Senatorin die Armee in die Höhe. "Eins zu Null für Team Wölfchen! Hu hu hu!"
"Nicht so schnell, der Ork steht in Deckung, deswegen steht ihm jetzt ein Deckungswurf zu."
"Das ist aber bescheuert, mein kleiner knuffiger Marine hat den hässlichen Ork doch schon getroffen und verwundet. Warum kriegt dieser miese Xenos jetzt noch einen dämlichen Deckungswurf?"

"Ja, das ist wirklich unsinnig", stimmte ihr der Generalfeldmarschall zu. "Apropos unsinnig, ich vermisse die ganzen schweren Panzer der imperialen Armee wie den Malcador, den Macharius, den Shadowsword und den Baneblade in diesem Armeecodex. Ebenso taktische Elemente wie Feuerwalzen, Trommelfeuer oder ein Giftgasangriff. Auch frage ich mich, was Marineeinheiten wie die Walküren darin zu suchen haben. Als ob wir von der Imperialen Armee diese Weicheier von der Marine nötig hätten. Und es gibt keine Regel, welche die Tugenden des typischen imperialen Infanteristen widerspiegelt, wie Tapferkeit, Opferbereitschaft und Gottimperatorvertrauen. Der Imperator schützt!"
"Der Imperator schützt!", riefen alle anderen Senatoren im Chor.
"Und die Waffen der Eldar sind zu gut, die sind antik! Und ihr Widerstand ist auch utopisch. Eldar sind zerbrechliche Xenos, die sind nicht so zäh wie ein imperialer Soldat. Das ganze Spiel spiegelt in keiner Facette auch nur annähernd die Realität wieder. Schlimmer noch, es suggeriert, dass Space Marines jeden dritten Schuss in den Sand setzen, dass Assassinen daneben schlagen könnten. Nein, Schatzkanzler, die Regeln bedürfen ganz dringend einer Überarbeitung in Richtung Realität", warf der Senator Inquisitor ein.

"Und die Waffenreichweiten erst. Ein imperialer Soldat ist darauf geschult, ein Feuergefecht in einer Entfernung zwischen 150 und 250 Metern zu führen. Ganz abgesehen davon, dass ein Lasergewehr auch auf über 400 Meter Entfernung über genügend Energie verfügt, um tödliche Wunden zu verursachen. Aber in diesem unsinnigen Regelwerk wird der Eindruck vermittelt, ein Lasergewehr wäre auf Distanzen jenseits der 50 Meter vollständig wirkungslos", ereiferte sich der Solarmaschall weiter.

"Nun, das ist dem Maßstab geschuldet. Es würde keinen Spaß machen, wenn sofort alle Ziele auf einmal durch die räumlichen Begrenzungen der Spielplatte angreifbar wären", versuchte der Schatzkanzler abzuwiegeln.

"Pah! Wie wäre es mit einem kleineren Maßstab? Vielleicht nur 6mm große Figuren? Damit wäre eine realistischere Schlachtfeldsimulation umsetzbar", schlug Eugenian vor.

"Ich hätte hier noch einen weiteren Punkt, der überaus negativ auffällt. Ein Space Marine, die Elite der Menschheit, ausgewählt unter Milliarden von Kandidaten, jahrelang geschult in seinen Waffenkünsten. Und Sie geben ihm Werte, die der Zähigkeit und dem Nahkampfverständnis eines Orks gleichen? Das ist Blasphemie! Hochverrat! Mit diesen Daten wird suggeriert, das Imperium würde gewaltige Ressourcen darauf verschwenden, Elitekrieger zu erschaffen, die es geradeso mit einem debilen Ork aufnehmen können! In der Realität erledigt ein Space Marine unseres lebendigen Gottes eine jämmerliche Grünhaut im Vorbeigehen!", bemängelte Senator LeKrem.

"Nun ja, es würde aber dem anderen Spieler keinen Spaß machen, wenn seine hundert Mann starke Armee von einem einzigen Space Marine vernichtet wird", rechtfertigte sich der Schatzkanzler.

"Aber das ist realistisch! Wenn ein Untertan des lebendigen Gottes der Menschheit meint, Xenos und anderes minderwertiges Gesocks statt aufrechter gottimperatorfürchtiger Menschen spielen zu müssen, so verdient er es nicht anders! Solch eine tugendlose Kreatur verdient es genau genommen, in die Gewölbe der Inquisition zu einer Gesinnungsüberprüfung einberufen zu werden. Solch ein Wahnsinn muss bestraft werden! Seid Ihr eigentlich mit Blindheit geschlagen, Schatzkanzler Rosenkranz?", ereiferte sich der Senator Inquisitor, dessen Wangen sich vor Wut gerötet hatten.

"Nun, Sie hängen sich alle zu sehr an Details auf. Vielleicht habe ich falsch begonnen. Dieses Spiel dient nicht dazu die Realität abzubilden."

"Sondern Spielspaß zu generieren", warf Senatorin Ava begeistert ein, die inzwischen darüber hinweg gekommen war, dass dem Ork nachträglich noch ein Deckungswurf zustand. "Es geht doch sicherlich darum, dass zwei Freunde sich treffen, gemeinsam ein Spielfeld aufbauen und sich ihre in langen Stunden liebevoll angemalten und individuell gestalteten Miniaturen zeigen und bewundern. Dann arbeiten sie zusammen eine spannende Geschichte aus, die sie mit ihren hübschen Modellen nachspielen. Und am Ende gibt es nur Gewinner."

Einer der Cherubim, welcher die Kerzen im Kronleuchter des runden Saals austauschte, schrie vor Schmerz gepeinigt auf und torkelte unkontrolliert zu Boden. Er fiel knirschend direkt in die Blutlache des schurkischen Senators Vandire, der an dieser Stelle vor viertausend Jahren von einer Sororitas Schwester im gerechten Zorn geköpft worden war. Der zuckende Todeskampf des mechanischen Konstrukts in Form eines kleinen Engels war kurz, dann hauchte er sein künstliches Leben mit einem binären Seufzer aus. Das sonst vorherrschende eisige Schweigen breitete sich zu einem tosenden Sturm aus und die Großmagisterin des Adeptus Astra Telepathica senkte beschämt ihren rot angelaufenen Kopf.

"Meine Senatoren, beruhigen Sie sich! Dieses Spiel hat nur einen einzigen Zweck, sehr viel Geld mit sehr wenig Aufwand zu verdienen. Unsere Kriegskasse ist leer und weitere Steuererhöhungen werden nur schwer durchzusetzen sein. Die Strategie sieht folgendermaßen aus. Wir werden eine Grundbox mit den notwendigsten Spielutensilien und Regeln herausbringen. Mit Einheiten, die nur bedingt spieltauglich sind, aber als Grundstock für eine zukünftige Armee dienen können. Der Preis wird den Wert wiederspiegeln. Wirklichen Gewinn werden wir mit den zusätzlichen Modellen machen. Zuerst werden wir vier Metallminiaturen in eine Verpackungseinheit legen. Natürlich schon überteuert. Dann nach einiger Zeit, wenn die Kunden sich an den hohen Preis gewöhnt haben, zaubern wir eine Richtlinie heraus, welche uns veranlasst, den Rohstoff zu wechseln. Der neue ist natürlich günstiger, aber wir tun so, als ob das nur zum Besten des Kunden wäre und um eine Preiserhöhung zu vermeiden, legen wir nur noch drei statt vier Miniaturen hinein. Sobald sich die Kunden daran gewöhnt haben, machen wir ein Redesign der Miniaturpalette und dann sind es nur noch zwei Miniaturen für den alten Preis. Das Gejammer wird groß sein, aber wir bringen nun auch überarbeitete Regeln und neue Armeebücher auf den Markt. Die alten Einheiten werden spieltechnisch entwertet und der Spieler ist so gezwungen, neue überteuerte Miniaturen zu kaufen. Und das werden wir alle paar Jahre so machen", erklärte der Schatzkanzler und starrte schließlich auf elf vor Wut angelaufene Gesichter der anderen Senatoren.

"Das ist ja wirklich widerlich! So etwas Hinterlistiges würde doch nur einem niederträchtigen Eldar einfallen! Aber keinem Senator! Auch unterschätzen Sie offensichtlich die Intelligenz der imperialen Bevölkerung! Das würden die doch nie und nimmer mitmachen! Ich würde vorschlagen, wir erheben stattdessen in Zukunft für jede Packung Lhostäbchen eine sogenannte Tyranidensteuer von einem Thron! Jemand was dagegen?", fragte Cassius LeKrem, der Meister des Administratums und nahm befriedigt zur Kenntnis, dass es für seinen Vorschlag keine Gegenstimme gab.
 
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Die Geschichte fängt ein wenig seltsam an mit dem andauernden Verweis auf die Zwölf, aber dann hebt sie richtig ab.

Sehr schön geschrieben, mit viel Fantasie und Realitätsnähe eine aussergewöhnliche Idee umgesetzt. Daumen Hoch dafür. Kleinere Schwächen in der Formulierung teilweise aber nichts großartig störendes.

Tendenz: 5 Punkte
 
Das kam unerwartet :blink:

Zunächst einmal möchte ich dem Autor für die Lacher danken, die er mir beschert hat. Die teils feine Ironie und die Sticheleien der Senatsmitglieder untereinander haben mir sehr gut gefallen. Auch ist die Geschichte weitestgehend gut geschrieben. Ich selbst bin jemand, der sich mit Dialogen recht schwer tut, daher gefällt es mir gut, wenn es jemandem gelingt so etwas über längere Strecken durchzuziehen.

Was das Leitthema anging stand ich erstmal auf dem Schlauch, aber so kann man "Wiederkehr" natürlich auch umsetzen. 😀

Wie ich die Geschichte nun bewerten werde? Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Sie ist sehr schwer mit dem Rest vergleichbar, aber ich tendiere zu 4-5 Punkten.
 
frage: muss oder sollte man für ne neue geschicht einen neuen thread aufmachen?

Achtung, das hier ist der Geschichtenwettbewerb. 😉
An dem kannst du nicht mehr mitmachen, die Teilnahmefrist ist nun um und die Geschichten stehen hier zur Bewertung. Du kannst aber natürlich gerne beim nächsten Wettbewerb mitmachen, der dann vermutlich im Herbst stattfinden wird.

Ansonsten stehen dir jederzeit die jeweiligen Storyforen zur Verfügung, wenn du einfach so eine Geschichte veröffentlichen willst:
Warhammer 40K Geschichten
Warhammer Fantasy Geschichten
 
Die am schwierigsten zu bewertende Geschichte im Wettbewerb, weil sie so anders ist. Ich habe mich für 5 Punkte entschieden, weil ich die Idee belohnen möchte. Für den Favoriten hat es jedoch nicht gereicht, da sie zwar sehr witzig ist, aber man an ein paar Formulierungen hängen bleibt und von "Gute Idee" bis "Genial" noch etwas Raum bleibt.
 
Öhm... Lachkrampf.
"Das lassen die Leute nie mit sich machen" Leider doch.^^

Für die Idee gibts einen dicken Bonus, für die Lacher noch einen, einen kleinen Abzug gibts, weil ich erst durch Blackorc auf ein passendes Leitthema gekommen bin.

Hab zwar schon bessere Geschichten im Wettbewerb gelesen, doch nichtsdestotrotz wird diese Geschichte mit einer guten Punktzahl gewürdigt werden.
 
:lol: Da sind wohl schon Elemente der 8. Edition vorweg genommen worden. Da werden dann mit Würfeln die Modell weggeschnippt, weil das einfach mehr Spaß macht. :lol: Und jetzt weiß ich auch endlich, welchen Vorteil wirklche Sichtlinien haben. Leider gibt es so wenig weibliche Mitspieler. :wub: Tendenz fünf, vielleicht sogar sechs Punkte.
 
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Die Geschichte fing ganz interessant an und ich fragte mich bereits beim Lesen wie der Autor wohl eine solch hohe Sitzung darstellen wird und was diese hohen Teilnehmer wohl so zu sagen hätten und ob es ihm gelingen wird das glaubhaft zu machen.
Dann bemerkte ich, dass es eine Witzgeschichte ist und war erstmal enttäuscht.
Habe aber trotzdem weiter gelesen und musste wirklich bei vielen Szenen schmunzeln, wirklich schöne Ideen sind hier eingeflossen und sie fangen die reale Situation wirklich gut ein. Eine willkommene Erfrischung.
Trotzdem nur eine Erfrischung, ein kurzer Schauer an einem stickigen, heißen Tag und nicht sehr nachhaltig.
Ich stehe eher auf Geschichten die sich selber ernst nehmen, Spannung aufbauen, einen Plot haben.
Also eher nicht so mein Favorit, aber durchaus flüssig geschrieben, angenehm zu lesen aber der Punkt von dem diese Geschichte lebt ist der, dass man etwas anderes erwartet als man serviert bekommt und so aus der Reihe tanzt und damit natürlich auffällt.
 
Witzig und damit mal eine schöne Abwechslung zum sonstigen, bierernsten Wettbewerb. Eine ordentliche Schippe Selbstironie und auch von der Sprache her weiß der Beitrag zu gefallen.
Aber ich weiß nicht wieso, irgendwie sehe ich diese Geschichte doch nur im Mittelfeld. Es war deutlich nicht krampfhaft auf Witzig ausgelegt, nein, der Schalk war sorgsam eingestreut. Dennoch hat es mich nicht wirklich mitgerissen. Flüssig gelesen hat sie mich schon, aber irgendwie fehlte mir das gewisse Extra, das eine amüsante Story wirklich abhebt.
 
Juhu! Happy! Gewonnen! :lol::drool:😛artytime2:😛rost::silly::spitze:

Vielen Dank an Alle, die für meine Geschichte gestimmt haben. :wub:

OK, solangsam gehen die passenden Smilies aus. :lol:

Es ist natürlich Schade, dass so wenig abgestimmt haben und der Wettbewerb so total unter gegangen ist. :huh:

Vor einiger Zeit habe ich für meinen Kettenroman eine Senatssitzung designt. Während dem schreiben kam mir die verrückte Idee, was diese ganzen Senatoren wohl zu dem Spiel 40K, die Armeecodexe und die Regeln sagen würden, wenn sie davon wüssten. Für den Kettenroman war eine solch komplexe Satire natürlich nicht geeignet und so koppelte ich sie komplett ab und verwirklichte die Idee als vollständig eigenständige Geschichte. Just in dem Moment kam dann auch der Zeitpunkt für den alljährlichen Frühjahrswettbewerb und so beschloss ich, diese Geschichte einzureichen. Ich fand das Thema "Wahnsinn und Tugend" eigentlich passend. Die Ausführung des Spiels ist der reine Wahnsinn und es ist eine Tugend, nicht sein ganzes Geld darin zu versenken. :lol:

40K hat einen interessanten und wirklich meist gut ausgearbeiteten detailreichen Fluff, der aber nicht wirklich in das Spiel hinein transportiert wird. Fluff und die Werte der Spiellrealität klaffen besonders bei Space Marine gigantisch auseinander. Als Forenleser habe ich einige Disskusionen über das Thema mitbekommen und die Highlights davon in der Geschichte verwurstet. Es hat unglaublich Spaß gemacht, diese ganzen Regelmechanismen und Fluff vs. Spielwerte durch den Kakau zu ziehen. Ich hätte nie damit gerechnet, damit den ersten Platz zu erringen.

Und um meinen Titel "Fluffpapst" trotz dieser Satire auf den heiligen Fluff zu verteidigen, die Senatoren heißen teilweise wirklich so. Solarfeldmarschall Eugenian und Schatzkanzler Seward Rosenkranz heißen auch im offiziellen Fluff so. Die Titel der Senatoren sind auch offiziell, nur einige Namen mussten von mir komplett neu erfunden werden, weil die meisten aktuellen Senatoren nicht namentlich bekannt sind. Die Blutlache von Senator Vandire wo der kleine Cherubim krepiert ist auch offizieller Fluff.

Hoffe, man sieht sich dann mit größerer Beteiligung beim nächsten Wettbewerb und vielen Dank für alle, die sich die Mühe gemacht haben mitzumachen und abzustimmen.
 
Meine Gratulation zum verdienten Sieg - damit dass diese Geschichte von dir ist hätte ich übrigens nie gerechnet. 😀 Ich hatte eigentlich auf POHLitiker getippt, der ja eine Teilnahme am Wettbewerb angekündigt hatte (nun aber offensichtlich doch nicht dabei war).

Humor und 40K vertragen sich selten gut miteinander und bisher kamen lustige Geschichten hier im Forum auch selten gut an, was teilweise aber auch an der Umsetzung lag. Umso toller finde ich es, dass nun endlich einmal eine solche Geschichte gewonnen hat. Dass sie dabei noch einen ironischen Blick auf unser gesamtes Hobby wirft ist natürlich ein Pluspunkt und ich habe mit Freude den augenzwinkernden Blick auf die eine oder andere Fluffdiskussion im Forum bemerkt.

Eine letzte Kritik auf hohem Niveau möchte ich noch da lassen, die ich vorher nicht geäußert habe, da ich darüber während der Abstimmungsphase keine Diskussion entfachen wollte. Im Grunde genommen wurde der Punkt hier in der Geschichte thematisiert:

Das ist wehrkraftzersetzend! Reiner Wahnsinn! Ein Space Marine trifft immer!", ereiferte sich auch Senator LeKrem.

Nimmt man das grundsätzliche Szenario erst einmal als tatsächlich gegeben an (Das Imperium vermarktet sich selbst im Rahmen eines Spieles) was für ein faschistisches Regime durchaus nicht unüblich ist (z.B. die Nazis haben ein "lustiges" Brettspiel zum Bombardement Englands heraus gebracht) so ist natürlich dennoch klar, dass man sich selbst nicht "im schlechten Licht" da stehen lässt. Auch die freie Erwähnung des Chaos im Hintergrund wäre natürlich ein Unding, da das Imperium solche Einflüsse ja von der Zivilbevölkerung fern hält.

Nun kann man sagen "Humor kann alles und darf alles" und es gibt auch nichts ätzenderes als einen Witz auseinander zu nehmen. Wenn man sich aber beispielsweise die Bücher von Terry Prattchet anschaut, so schaffen diese es in der Regel, ein glaubwürdiges Szenario mit einem teils zum Schreien komischen Humor zu verbinden. Eine solche Glaubwürdigkeit (z.B. mit einer Umsetzung der "Space Marines auf Zelluloid" Regeln oder "Space Hulk" wo ein kleiner Trupp Space Marines unzählige Symbionten nieder ballert) wäre das i-Tüpfelchen gewesen bei dem es auch von mir 6 Punkte gegeben hätte.

Wie gesagt ist dies aber Kritik auf hohem Niveau, die nun wo die Geschichte gewonnen hat schon wieder fast unangebracht erscheinen mag. Aber nach dem Wettbewerb wird eh immer so wenig diskutiert und vielleicht konnte ich nun auf diese Weise noch eine kleine Kontroverse entfachen. ^_^
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte irgendwie eine Vorahnung, dass dies hier eine Geschichte von Nakago ist, aber erst nachdem ich schon abgestimmt hatte. Der Stil, die Charaktere, die Dichte und der Detailgrad der Ausarbeitung, aber besonders eben der Stil haben unseren Meister der komplexen, unüberschaubaren Kettenromane schließlich verraten. ^^
 
Meine Gratulation zum verdienten Sieg - damit dass diese Geschichte von dir ist hätte ich übrigens nie gerechnet. 😀 Ich hatte eigentlich auf POHLitiker getippt, der ja eine Teilnahme am Wettbewerb angekündigt hatte (nun aber offensichtlich doch nicht dabei war).

Danke für die Blumen! :flowers:
Nimmt man das grundsätzliche Szenario erst einmal als tatsächlich gegeben an (Das Imperium vermarktet sich selbst im Rahmen eines Spieles) was für ein faschistisches Regime durchaus nicht unüblich ist (z.B. die Nazis haben ein "lustiges" Brettspiel zum Bombardement Englands heraus gebracht) so ist natürlich dennoch klar, dass man sich selbst nicht "im schlechten Licht" da stehen lässt. Auch die freie Erwähnung des Chaos im Hintergrund wäre natürlich ein Unding, da das Imperium solche Einflüsse ja von der Zivilbevölkerung fern hält.

Nun kann man sagen "Humor kann alles und darf alles" und es gibt auch nichts ätzenderes als einen Witz auseinander zu nehmen. Wenn man sich aber beispielsweise die Bücher von Terry Prattchet anschaut, so schaffen diese es in der Regel, ein glaubwürdiges Szenario mit einem teils zum Schreien komischen Humor zu verbinden. Eine solche Glaubwürdigkeit (z.B. mit einer Umsetzung der "Space Marines auf Zelluloid" Regeln oder "Space Hulk" wo ein kleiner Trupp Space Marines unzählige Symbionten nieder ballert) wäre das i-Tüpfelchen gewesen bei dem es auch von mir 6 Punkte gegeben hätte.

Wie gesagt ist dies aber Kritik auf hohem Niveau, die nun wo die Geschichte gewonnen hat schon wieder fast unangebracht erscheinen mag. Aber nach dem Wettbewerb wird eh immer so wenig diskutiert und vielleicht konnte ich nun auf diese Weise noch eine kleine Kontroverse entfachen. ^_^

Genau genommen wollte ich das mit dem Einwand ja genau das hervorheben, dass die Werte des Space Marines einfach viel zu niedrig sind und deswegen die Bevölkerung verunsichern würden. Durch das Wortlimit konnte ich das leider nicht noch deutlicher vertiefen, dass Senator LeKrem genau auf Werte wie bei "Space Marines auf Zelluloid" heraus will. Wobei ich ehrlich sagen muss, diese Spaßregeln bilden den offiziellen Fluff deutlich besser ab als die Armeebücher, wo die im Hintergrund aufgezählten Heldentaten einfach an der simplen Mathematik der aktuellen Regelrealität scheitern.
 
Ich hatte irgendwie eine Vorahnung, dass dies hier eine Geschichte von Nakago ist, aber erst nachdem ich schon abgestimmt hatte. Der Stil, die Charaktere, die Dichte und der Detailgrad der Ausarbeitung, aber besonders eben der Stil haben unseren Meister der komplexen, unüberschaubaren Kettenromane schließlich verraten. ^^

Ja, ich hab mir schon gedacht, dass mein Stil in einigen Punkten durchscheint. Aber ich seh keinen Sinn darin, jetzt meinen Stil nur um die Anonymität zu schützen, zu verschleiern oder zu verbiegen.