[Archiv] [Storywettbewerb Frühjahr 11] [WHFantasy] "Im Namen der Rache" — PLATZ 2

SHOKer

Mentor der flinken Federn
03. Februar 2006
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[Archiv] [Storywettbewerb Frühjahr 11] [WHFantasy] "Im Namen der Rache" — PLATZ 2

Diese Geschichte erreichte den 2. Platz und wurde von Auxo geschrieben.

Mühsam ächzte der Korsar in der unruhigen, graubleichen See. Es waren nicht die Furten der sanft dahin strömenden Brienne, die einen rubingrün und mädchenhaft lispelnd erwarteten; hier pulsierte das kraftvolle Herz des großen Ozeans, vollzog sein ewiges Manöver, dem Seemann zum Trotz. Möwen kreisten kreischend, doch Suchàrd konnte sie nicht erkennen. Er stand auf dem Achterdeck, lauschte angestrengt in die Morgenluft, spähte, doch der zähe Nebel schluckte jedes ferne Geräusch, raubte jede Sicht. Wie verwischte Graphitschraffuren, tausendfach hintereinandergereiht und blassradiert, umhüllte eine Wand aus trübem Nass das Schiff. Grimmig stemmte sich Suchàrd mit beiden gepanzerten Fäusten auf die Brüstung, leckte sich die Lippen und schmeckte das allgegenwärtige Salz auf der Zunge. Der Bug senkte sich und brach knarzend durch eine der unzähligen Wellen. Vögel waren das untrügliche Zeichen, dass sie nahe der Küste kreuzten. Die Gemeinen wuselten über Deck – ein hölzerner Eimer kullerte polternd zwischen ihren Füßen hin und her – luden die Geschütze, kletterten in die Hauptwanten. Korporale brüllten Befehle über die Planken, trieben das dreckige Bauernpack zur Arbeit. Ihre zerfetzten Hemden und ihre hündischen Körper machten sie zu einem Gegenstand der Verachtung in den Augen eines jeden bretonischen Edlen. Auch Suchàrd konnte nicht umhin, diese zwar nützliche, doch in eben jenem Maße elende, ja räudige, Läuse verpestete, nach Fusel und Scheiße stinkende Masse verkrüppelter Gestalten aus tiefstem Herzen zu verabscheuen. Die Herrin hatte dem Ritter die Bauern geschenkt, auf dass sie seine Felder bestellten, sein Holz schlugen und eben auch als Matrosen anheuerten oder zur Verteidigung der Ländereien ihres Lehnsherrn in die Schlacht zogen. Sie waren Dreck, doch – zugegeben – nützlicher Dreck und als Geschenk der Herrin musste man sie vor Gefahren schützen, ihre blanke Existenz bewahren, sie vor noch größerem Abschaum erretten. Abwesend, mit starrem Blick pfiff Suchàrd säuselnd durch die Zähne, dann griff er nach einem Oktanten, fingerte daran herum, dann legte er ihn – nutzlos wie er in jenem Moment eben war – wieder beiseite. Seekarten und Sternbilder halfen nichts, Navigation im handwerklichen Sinne unmöglich und nur der inbrünstige Glaube an die Herrin konnte Suchàrd den rechten Weg weisen.

Sie tappten im Dunkeln. Der Nebel schirmte sie vor unliebsamen Blicken ab, doch machte er sie auch blind gegen die Tücken des Ozeans. Es war eine zweischneidige Klinge, derer er sich bediente, und wäre er sich des Segens der Herrin nicht sicher gewesen, er hätte diese Waffe nicht gebraucht, die ganze Odyssee wohl nie auf sich genommen. Doch sie war ihm hold gewesen, hatte sich voll Gunst und Zuneigung über ihn gebeugt, ihm den gütigen Kuss ihrer Huld auf die Lippen gedrückt. Wie Honig waren ihre Worte in seine Ohren geflossen, hatten die Kammern seines Herzens mit siedender Glut entzündet und die hohen Hallen seiner Brust im Sturm genommen. Nie hätte er auf die Gelegenheit zu hoffen gewagt, einmal zurückkehren zu dürfen in diesen Hort der Unzucht, diese Bastion des Frevels. Gedemütigt war er damals und geschunden, ganz auf sich allein gestellt, verstoßen worden.
Bei einem jener gefürchteten Raubüberfälle an der bretonischen Küste hatte man ihn als kleinen Knaben entführt, zur Belustigung jahrelang wie einen elenden Köter an Bord des Schiffes gehalten, bis man ihn schließlich bei einem Schankwirt gegen Rum eingetauscht hatte. Dort war das Laster in unsäglichem Wucher begriffen. Prostituierte, Totschläger, Säufer, Ratten … Pfla, Suchàrd spuckte aus. Und dann hatte man ihn hinausgeprügelt, als man den Silbergroschen unter seinem Strohsack fand – ein Geschenk des Einäugigen Hauke. Einziger Lichtblick unter den Scharen der Sünde und des Verfalls. Diebstahl hatte man ihm vorgeworfen, diese Kanaillen, allesamt Räuber und Totschläger hatten ihn des Verbrechens bezichtigt und davongejagt. Nach Diebesehre und Gaunergesetzen hatte man ihn schuldig gesprochen, ausgepeitscht, bespuckt und geächtet.
Lange war er umhergeirrt und nicht nur einmal hatte der Tod seine knochigen Finger nach ihm ausgestreckt. Doch Suchàrd hatte Glück. Die Herrin nahm ihn erneut unter ihre Fittiche, denn sie wollte den verlorenen Sohn um jeden Preis zurückgewinnen, und so gefiel es ihr, ihn in die Hände des handelnden Volks zu geben, welche ihn bis nach Bretonia geleiteten.
Viele Sommer waren seither ins Land gezogen, doch er hatte sie nicht vergessen. Fleiß, Mut, Kraft, Klugheit, er war ein Ritter wie ihn sich die Herrin nur wünschen konnte, voll Demut und dem ritterlichen Kodex treu ergeben. Nie war er müßig gewesen und immer hielt er Maß – nur in einem war er grenzenlos; in seinem Groll, in seinem Hass, in seiner Rachsucht und seinem unbedingten Drang nach Vergeltung. Dunkle Dornen umrankten sein Herz und rissen brennende Wunden in das pochende Fleisch, aus denen Rinnsale kochenden Blutes sprudelten, seine Brust erhitzten, sein Gemüt anstachelten. Er musste die Schande tilgen, ihre dreckigen, räudigen Körper ausmerzen, das ganze Nest samt Ratten, Kötern und Filzläusen niederbrennen, sie rädern und federn, ihre dreckigen Huren, Hexen und Kupplerinnen pfählen, verbrennen und dann sie, sie ...mit Haut und Haar und Kopf und Fuß ... Suchàrd drosch mit der Faust auf die Reling. Vernichten! Ah! Ein Schmerz durchzuckte blitzartig seine Rechte. Verärgert biss er die Zähne zusammen und wandte sich ab.
Zwischen den dichten Schwaden erkannte er Bug und Hauptmast der Fleur de Lys, Stolz der bretonischen Flotte. Die massive, zweideckige Fregatte war mit 80 Kanonen bestückt, ihre Feuerkraft reichte aus, um jedem verdammten Schiff der alten Welt den Gar aus zu machen. Vorsichtshalber hatte sich Suchàrd aber nicht allein auf diese gewaltige Herrscherin der Weltmeere verlassen, sondern auf seinem Kreuzzug gegen dieses Stück Dreck am letzten Zipfel des Kontinents auch noch die Madame de Montfort, die Baron Gui de Saint Geste sowie die Korsaren Illy und Saint'o'lourd mitgenommen, schließlich die La Dame du lac, eine majestätische Fregatte, die Suchàrd als Flaggschiff gewählt hatte. Ihre im Nebelfeucht matt schimmernden Silberbeschläge, ihre erhaben geschwungene Bugform und ihr voll innerem Licht glimmendes Heckbanner mit dem Antlitz der Feenzauberin machten Suchàrd schwärmen, die La Dame du Lac verkörperte geradezu den göttlichen Glanz des Guten, die Allmacht des Reinen, den Ausdruck der Kraft des Makellosen, kurz: sie war wie geschaffen, um Licht in die Peripherie der alten Welt zu bringen. Die Insel der Frechen, Dreisten und Niederträchtigen zu züchtigen und alles an ihr schien zu sagen: „Pfuhl aus Dreck und Letten, hier bin ich – gekommen um dich zu vernichten, zu knechten, Abschaum, und hinabzustoßen in den Schlund des Todes!“ Und so sprach auch Suchàrd, denn die Herrin hatte es ihm bedeutet, und mit vor Freude zitternden Händen nahm er eine Phiole vom Gürtel und zog den Pfropfen. Ein Sog entstand. Zuerst stockend, dann immer schneller wanden sich die Nebelschwaden in das zierliche Gefäß, welches das kühle Nass wie ein Vielfraß hinabschlang, in einen Grund mit nur scheinbar nahem Boden, bis sie restlos verschwunden waren und schließlich lag sie vor ihnen, brüchig, schäbig, fettig im fahlen Abglanz der Sonne, unter Stöhnen und lautem Geschrei, Königin allen Abschaums, Tyrann der Weltmeere. Der Nebel war wie fort gewischt und gleichsam mit einem Schlag schutzlos und entblößt kauerte sie am Küstenfels – Sartosa!


[Auf einer Anhöhe, vor einer in den Felsen gehauenen Schenke sitzen zwei uralte Piraten und schauen hinab auf das Hafenviertel von Sartosa. Ihre Bärte reichen bis unter den Tisch, aus ästhetischen Gründen tragen sie Augenklappen und trinken ihren Darjeeling mit Schuss aus Rumbotteln. Stimmengewirr dringt aus der Schankstube, ein Hund lungert am Türrahmen, es stinkt penetrant nach Schweiß und Hundepisse.]
Pirat: „Wann hat' man 'n hier schon mal so n Wätta jesehn?“

Noch ein Pirat: „Sowas hab ich hier noch nie nich' jesehn! Noch jahrnich!“
Pirat: „Über zwanzich' Sommar bin ich nu' zua See jefahrn und hab da Landrattns da Bauch aufjeschlitzt, mit da Haken, in 'n Wanst, hehe, bei da Weinnasen da ollen Froschschänkels' und überall hab'ch Angst und Schräkn' jemacht. Da alla jemeinste von all'n war äch und nu, als äch da ma war bei so nä Kapafaht, da hab'ch 'm Kurzbeinjen … da ...“
[Er überlegt scharf und kratzt sich die haarige Gesichtstracht.]
Noch ein Pirat: „Da Zwerchn!“
Pirat: „Jenau, da Zwerchns, den hab'ch ma in Zweikampf da Borschtn abjesäbelt! Da hat a jeguckt, wie drei Tage rechn, das sach ich dir!“
[Sie lachen, dann husten sie, auch Blut, weil ihre offenen, uralten Rachen das all zu heftige Lachen nicht mehr mitmachen wollen.]
Pirat: „Da Borschtns, hab se heut noch ... drei Jahre bin ich da schon hier, auf'm Stein, nech, hier auf'n Kiel jeholt, aber sowas hab ich hier noch nie nich jesehn, dass da Wolkn bis an Boden … [Er macht eine abfällige Geste, wirft den Kopf in den Nacken.] , nie nich! Nech?“
Noch ein Pirat: „Nich ma n Hafn seh'ch in da Nebl!“
Pirat: „D'rauf drink ich e'nen! Salute! Da dräckje Jesindel von da' Docks mach'ich eh nich leid'n.“
[Schritte, Dielenknarzen, die Dirne kommt heraus. Sie stinkt auch nach Schweiß, nur süßer, nach Hure, aber nicht nach Hundepisse.]
Pirat: „Na komm'ma zu da alte Jochen her, haha!“ Klatsch!
Dirne: „Fingers wech, alta Bock!“
Pirat: „Was'n Schink'n sä hat, nech? Da juckt's da alte Jochn auf'n Dreispitz.“
Dirne: „Suffköppe!“
Pirat: „Exküßo nu, Madammmmeee, pur vu inkommodeee, hehe.“
[Auf wunderbare Weise verschwindet der Nebel innerhalb weniger Sekunden. Mirakulös-skandalös! Wer ahnt schon das gerissene Werk einer süßen Rachegöttin, hier im Hort der Dreisten? In der Hafeneinfahrt zwischen den Türmen des Steinwalls sind Schiffe zu sehen, wenn man so will, mit gezückter Klinge und Mordlust in den flackernden Augen.]
Noch ein Pirat: „Nanu, Schiffe in da Bucht?“
Pirat: „Sin' ma aber keinä Piratenschiffä.“
Noch ein Pirat: „Strohmfäls steh uns bei, das sind da Froschänkelfrässers!“
Pirat: „Da …? Wie sin'n die hier herjekommen und schon an da Türme!“
Krumkrubumbum!
[Die Fleur de Lys beginnt mit der Kanonade, die anderen Schiffe eröffnen ebenfalls das Feuer. Flammen zucken über die spiegelnde Wasseroberfläche, dicke Schwarzpulverwolken schmiegen sich Sekunden später um die Schiffsrümpfe. Sicher stinkt es nach Schwefel.]
Pirat: „Heil'cher, da Türme!“
Noch ein Pirat: „Und da Vöchel, da Froschänkelfrässers hab'n da Vöchels mitjenommen!“
Pirat: „Ei verbibscht! Da Pferdävöchels!“
Noch ein Pirat: „Mo … mo da Sechl streich'n, Käpt'n. Da lass ma mo bessa da Jemüse ran.“
Pirat: „No, da Jemüse soll's ma richt'n!“
[Ängstlich-kumpanisch nicken sie sich zu, dann packen sie ihre Krücken und humpeln so schnell sie können in die nächste Felsenhöhle, nicht ohne ihre Rumbotteln hastig in ihren abgetragenen Ledermänteln zu verstauen.]


Schwer dröhnte das Kreischen der schweren Artillerie in Suchàrds Ohren, als die Fleur de Lys die erste Breitseite gegen die Hafenbefestigung schmetterte. Schwefelwolken stoben meterhoch in die Luft und schon barst der erste Steinturm in Stücke und stürzte in die tosende Brandung, dass die Gischt bis an die Brustwehr spritzte. Gerade wollte die verdutzten Wachmannschaften von Sartosa zu den Geschützen eilen, da brachen dutzende Pegasusritter vom Himmel herab, um Tod und Verderben zu verbreiten, bohrten ihre Lanzen tief in die vom Rum aufgedunsenen Leiber. Schreie drangen an Suchàrds Ohr, hilflose Schreie, Schreie der Ohnmacht, sie quiekten wie kleine Ratten, wie winzig kleine Ratten mit ihren nackten Schnauzen so putzig und gleichsam packte er sie genüsslich, um sie zu ersäufen, sie unter das Wasser zu drücken, ihre hühnerbrüstigen Körper zucken zu spüren, bis sie erschlafften. Lustvoll lauschte er ihrer Todesqual, wie sie in Agonie kreischten. Panisch rannten sie über Stege und Docks, doch der dunkle Henker war gekommen, die reiche Ernte einzufahren und schon drehten die Fregatten bei, um ihre verheerenden Salven in die Menge zu donnern. Schiffe, Scheunen, Kräne gerieten in Brand, Sklaven und Piraten tränkten das tobende Meer mit ihrem Blut, zerfetzt, erschlagen, zerrissen von eisernen Kugeln, die unerbittlich in die weiche Masse aus Holz, Stein und Fleisch rasten, sie aufrissen, wie Zähne eindrangen und ganze Fetzen heraus rissen. Der Geruch von verbranntem Haar, verkohltem Holz und Metall biss sich in seiner Nase fest. Es krachte unentwegt, die Fleur de Lys und ihre tapferen Geschwister richteten mit geheiligtem Feuer. Nur noch wenige leisteten Widerstand, bemannten Geschütze oder errichteten eilig Barrikaden in den Hafengassen.
Da gab Suchàrd das Zeichen zum Landen. Taue wurden ausgeworfen, die Boote an den Kais festgemacht. Unter lautstarkem Gerassel fielen die Landungsbrücken und krachten scheppernd auf Stein. Alle Ritter hatten sich auf Deck gesammelt, ihre Rösser scharrten unruhig mit den Hufen und stießen ihre Köpfe voll Ungeduld hin und her. Suchàrd stand in der ersten Reihe, schloss das Visier, stieß die Klinge in die Luft und schrie: „Für die Herrin!“ Dann gab er seinem Pferd die Sporen und mit ihm ritten die Edlen Bretonias, zu vernichten die Schlechtigkeit, für Ruhm und Ehre, für die Herrin, für Bretonia!
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Anfang und das Ende gefallen mir fast ausnahmslos gut, aber der Mittelteil mit den doch sehr dialektbehafteten Piraten stösst mir etwas auf. Wenn er auch zur Story passt, so empfand ich ihn dennoch als negativ. Das lag aber nur daran, die Piraten (für mich) einfach sauschwer zu verstehen waren und ich manche Stellen mehrmals lesen musste. Das hat den Lesefluss und damit auch den Lesegenuss doch sehr gestört.

Das Thema Tugend und Wahnsinn ist für mich jedenfalls sehr stimmungsvoll umgesetzt.

Tendenz: 4-5 Punkte
 
Eine sehr interessante Geschichte. Was mir sehr gut gefällt und ein erfrischendes Element ist, ist der dreiteilige Aufbau. Im Gegensatz zu meinen Vorrednern hatte ich zum Glück keine Probleme mit dem Dialekt der Piraten, vermutlich weil er hinreichend nahe an der Orksprachä liegt. 😀

Daher wissen aus meiner Sicht alle drei Teile zu gefallen. Der Erste gibt einen guten Einblick in die Gedankenwelt des Ritters und unterfüttert die Geschichte mit einem schönen Hintergrund. Außerdem kann er mit einem hervorragenden Wissen über die altertümliche Seemannskunst punkten, auch wenn er durch die eine oder andere ausufernde Beschreibung etwas in die Länge gezogen wirkt.

Den zweiten Zeil fand ich persönlich dann sauwitzig, einfach weil mich der Dialekt der Piraten sehr amüsiert hat und es etwas von "Statler & Waldorf" hat, wie sie das Geschehen kommentieren.

Im dritten Teil wird es plötzlich wieder bitterer Ernst, in Kombination mit dem Zweiten verleiht er der Geschichte ein wenig den Charakter einer Tragikömödie. Es sind vor allem auch sehr starke Bilder, welche die Geschichte hier beschwört mit Pegasi, die wie Racheengel über Sartosa her fallen.

Ersteindruck:
5 Punkte

Das Thema Tugend und Wahnsinn ist für mich jedenfalls sehr stimmungsvoll umgesetzt.

Interessant, wie unterschiedlich man das interpretieren kann.
Ich ging jetzt eigentlich von "Wiederkehr" als Leitthema aus, da Suchàrd ja nach Sartosa zurück kehrt. In diesem Falle fände ich das Thema jedoch gut umgesetzt.
 
Jein. Zwar ist die Sprache sowohl im ersten als auch im letzten Teil wirklich gut und schön zu lesen, aber der Mittelteil hängt mir irgendwie ein bischen in der Luft. Was willst du denn damit bezwecken? Irgendwie ist der Mittelteil einfach nur sinnlos. Den hätte man einfach weglassen können. Auch haben sich der ein oder andere Fehler oder die ein oder andere Wiederholung eingeschlichen. Ziemlich imposant ist allerdings dann der letzte Teil. Auch wenn ich die Assoziation Pegasi = Racheengel von Blacki etwas weit hergeholt finde, hat mir die Kürze der Würze durchaus gefallen 😉

Ich ging jetzt eigentlich von "Wiederkehr" als Leitthema aus
Der Nebel schirmte sie vor unliebsamen Blicken ab, doch machte er sie auch blind gegen die Tücken des Ozeans.
Ich bin als erstes eigentlich über den Satz gestolpert, im späteren Verlauf würde ich mich aber für Blackorcs These aussprechen. Obwohl Tugend und Wahnsinn schon auch reininterpretiert werden könnte.
Das (oder die?) Leitthema(ta) sind sehr gelungen umgesetzt. Auch hat mir das fantasy-bretonen-seeschlacht-szenario eigentlich ganz gut gefallen. Deswegen und weil ich Bretonen fast so cool finde wie Waldelfen, wird auch die Wertung nicht all zu schlecht ausfallen.
Voraussichtlich 4 -5?
 
Believe it or not - Das hier ist mein Favorit in diesem Wettbewerb. Im Gegensatz zu den Meisten stört mich der Mittelteil nicht, im Gegenteil, er trifft sogar meinen Humor. Vor allem aber hat diese Geschichte als einzige im Wettbewerb dafür gesorgt, dass ich fasziniert den geistigen Blick habe in die Ferne schweifen lassen um mir vorzustellen, wie diese Schiffe im plötzlich verschwindenden Nebel das Feuer auf die Piratenstadt eröffnen. Hier wird aus meiner Sicht alles richtig gemacht. Es gibt mit Suchárd einen eindrucksvollen Charakter, der dreiteilige Aufbau sichert die Abwechslung, am Ende gibt es reichlich "Special-Effects" und es lassen sich Elemente aller drei Leitthemen finden. Daher: 6 Punkte von mir
 
Hui! Wenn der arg seltsame Mittelteil nicht wäre, gäbe es die Höchstpunktzahl. Benutzen Bretonen wirklich Kanonen auf ihren Schiffen? Hab Man O War nie gespielt, denn so lange bin ich nun doch nicht dabei. Aber sehr plastisch beschrieben und wie der Hafen zerlegt wird hat was. Tendenz fünf Punkte.
 
Erstmal: Mich stört der Dialekt der beiden Pirat kein Stück. Ich hatte an keiner Stelle Probleme den Sinn den Satzes zu verstehen.
Ich habe vielmehr ein anderes Problem. Die ganze Geschichte hat mich schrecklich gelangweilt. An keiner Stelle hat sie mein Interesse geweckt. Ich hab sie von oben nach unten gelesen, ohne auch nur einmal das Bedürfnis zu verspüren, unbedingt weiter zu lesen. Handwerklich und sprachlich kann ich wirklich nicht meckern, aber das wars auch.
Das Leitthema ist treffend, das gebe ich zu. Aber dafür gibts von mir (wie bereits an anderer Stelle erwähnt) keine Extrapunkte.

Trotz meiner langeweile ist die Geschichte natürlich solide, sodass ich eine mittelmäßige Wertung für gerechtfertigt halte.
 
Wow, Hut ab! Das ist ein sprachliches Niveau vor dem man sich nur tiefst verbeugen kann. Wunderschön zelebriert, bis ins kleinste Detail bebildert, hier wird an nichts gespart. Wirklich beeindruckend. Es liest sich wie ein edles 3 gänge Menue, fast jeden Satz kann man sich genüsslich auf der Zunge zergehen lassen... ohman ich gerate ins Schwärmen - also stop!

Der viel kritisierte Mittelteil mit den Piraten ist ein gelungener Blick "von der anderen Seite" auf das Geschehen. Dieser Schwenk bedient wunderbar die Neugierde des Lesers nach der Antwort auf die Frage: "Wie muss diese Szene wohl für die Piraten aussehen?" Wirklich schön, im Gegensatz zu einigen meiner Vorposter absolut keine Langeweile empfunden - mehr noch, ich würde gerne wissen wie es weiter geht!

Mein Fazit: Herausragend.
 
Ganz großes Lob an den Sprachstil. Gerade die bis ins Detail ausgestaltete Szenenbeschreibung und die äußerst vielfältige Wortwahl sorgen für ein wirklich erhabenes Sprachniveau, das wunderbar zu einem bretonischen Adeligen passt. Der Kontrapunkt in Form der beiden alten Piraten ist auch herrlich gesetzt. Im Gegensatz zu manch anderem hatte ich keine Verständnisprobleme mit den beiden Haudegen, allerdings kann das auch daran liegen, dass ein Studium in Hamburg einen für die Sprachart sensibilisiert:lol:
Der Hauptcharakter ist wunderbar mit Leben erfüllt, seinen Hass kann man sehr gut nachvollziehen.
Negativ fielen mir dafür zwei Punkte auf:
Zum einen verabscheuen Bretonen Schusswaffen im Allgemeinen schon bis aufs Blut. Und egal wie effektiv sie auch sein mögen, ich bezweifle, dass ein wahrer Bretone auch nur daran denken würde, Schießpulverwaffen einzusetzen. Da schüttelt es mich als Spieler der stolzen Ritter gewaltig. Da hätte ich doch viel eher Ballisten oder auf den größeren Schiffen Katapulte/Trebuchets eingesetzt...Niemals Kanonen, brrr...
Der zweite Punkt ist das doch sehr abrupte Ende. Ein Angriff auf Sartosa ist ja nun nicht gerade der kleinste Eingriff in den Hintergrund, da hätte mich schon ein bisschen interessiert, wie es ausgeht, oder zumindest, wie sich die Schlacht in den ersten Minuten des Nahkampfes entwickelt, irgendetwas zumindest, was einen runderen Abschluss der Handlung geliefert hätte. Nichts gegen offene Enden, aber das ist mir zu offen.
 
Zum einen verabscheuen Bretonen Schusswaffen im Allgemeinen schon bis aufs Blut. Und egal wie effektiv sie auch sein mögen, ich bezweifle, dass ein wahrer Bretone auch nur daran denken würde, Schießpulverwaffen einzusetzen. Da schüttelt es mich als Spieler der stolzen Ritter gewaltig. Da hätte ich doch viel eher Ballisten oder auf den größeren Schiffen Katapulte/Trebuchets eingesetzt...Niemals Kanonen, brrr...

Ich bin im Fluff der Bretonen nicht sehr bewandert (wird glaube ich endlich mal Zeit, das nachzuholen), aber ist es (ganz besonders zu See) denn nicht einfach unglaublich dämlich, auf Kanonen zu verzichten wenn man sie haben kann?

In so einen Hafen reinzufahren und sprichwörtlich aus allen Rohren zu feuern scheint mir die sinnvollst mögliche Taktik zu sein. Da würde ich als Befehlshaber ehrlich gesagt "eine große ´aufen darauf scheißöön" ob Schwarzpulverwaffen nun verachtenswert sind oder nicht.
 
Ich bin im Fluff der Bretonen nicht sehr bewandert (wird glaube ich endlich mal Zeit, das nachzuholen), aber ist es (ganz besonders zu See) denn nicht einfach unglaublich dämlich, auf Kanonen zu verzichten wenn man sie haben kann?

Bretonen sind weder für Intelligenz noch für Fortschrittlichkeit bekannt.

In so einen Hafen reinzufahren und sprichwörtlich aus allen Rohren zu feuern scheint mir die sinnvollst mögliche Taktik zu sein. Da würde ich als Befehlshaber ehrlich gesagt "eine große ´aufen darauf scheißöön" ob Schwarzpulverwaffen nun verachtenswert sind oder nicht.

Du bist ja auch kein bretonischer Adliger, dem Ehre mehr Wert ist als sein Leben. Ehre ist alles, ein Sieg, der nicht nach den ritterlichen Tugenden errungen wurde, ist kein Sieg, sondern eine totale Niederlage. Und die ritterlichen Tugenden der Herrin zu befolgen, ist ja nicht nur eine theoretische Sache, sondern eine äußerst praktische mit spürbaren Auswirkungen auch im Diesseits.
 
Das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen und ich habe das gerade mal recherchiert:

http://whfb.lexicanum.de/wiki/Bretonische_Flotte

Obwohl die Bretonen eigentlich jegliche Schwarzpulverwaffen strikt ablehnen, sind ihre Schiffe zumindest teilweise mit Kanonen ausgerüstet. Wie das die vermutlich zum Adel und zur Ritterschaft gehörenden Kapitäne rechtfertigen, ist unklar, aber bedient wird die Artillerie an Bord in jedem Falle von Gemeinen.

Ich denke, zumindest an dieser Stelle handelt es sich einfach um einen Sieg der Vernunft. ^_^

Durch den Fluff ist der Part also scheinbar abgedeckt - Dennoch eine Anregung an den Autor: Eine Variante, diese Problematik zu umgehen wäre es eventuell, einen (Söldner-) Magier mit an Bord zu nehmen. Insbesondere Wassermagier können ziemlich ekelhafte Sachen anstellen, wenn man von See aus eine Stadt angreift. Da brauchts dann auch keine Kanonen mehr.
 
Das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen und ich habe das gerade mal recherchiert:

http://whfb.lexicanum.de/wiki/Bretonische_Flotte

Ich denke, zumindest an dieser Stelle handelt es sich einfach um einen Sieg der Vernunft. ^_^

Durch den Fluff ist der Part also scheinbar abgedeckt - Dennoch eine Anregung an den Autor: Eine Variante, diese Problematik zu umgehen wäre es eventuell, einen (Söldner-) Magier mit an Bord zu nehmen. Insbesondere Wassermagier können ziemlich ekelhafte Sachen anstellen, wenn man von See aus eine Stadt angreift. Da brauchts dann auch keine Kanonen mehr.

Der zitierte Fluff stammt höchstwahrscheinlich noch von Man o War und das Spiel ist von 93, da war noch iirc die dritte Edition aktuell und da hatten die einen ganz anderen Fluff und auch noch im WHFB regulär Kanonen. Da ist der Hintergrund inzwischen mehrmals geändert worden und momentan haben Bretonen keine Kanonen, weil die unehrenhafter als Trebuchets sind, weil man mit den Modellen von Trebuchets mehr Geld verdienen kann :lol:. Man kann also durchaus gerechtfertigt behaupten, Bretonen haben Schiffskanonen und Bretonen haben keine Schiffskanonen, je nach Edition. Das ist das traurige an GW, sie verändern den Fluff mit der zu verkaufenden Miniaturpalette. :mellow:
 
Man kann also durchaus gerechtfertigt behaupten, Bretonen haben Schiffskanonen und Bretonen haben keine Schiffskanonen, je nach Edition.

Ich wäre tatsächlich so frei, zu behaupten dass in einer Welt mit Kanonen ohne Schwarzpulverwaffen Seefahrt zu betreiben einfach "eine etwas mühsame Angelegenheit ist" um es mal vorsichtig auszudrücken. So in etwa lese ich das auch aus dem Lexicanum raus, wo man es als Fakt hat stehen lassen, da es wohl im Bezug speziell auf die Seefahrt noch durch keinen Flufftext eindeutig widerlegt wurde.

Das ist das traurige an GW, sie verändern den Fluff mit der zu verkaufenden Miniaturpalette. :mellow:

Hat aber auch den Vorteil, dass man es sich manchmal aussuchen kann. 😀

Das mit der Flufftreue ist halt immer Fluch und Segen - wir haben ja mit "Subject Zero" und "Der Freihändler" noch zwei weitere Geschichten im Wettbewerb, wo über den Fluff diskutiert wird und man sieht auch schön die Vor- und Nachteile der Flufftreue. Das Problem sind immer die unterschiedlichen Wissensstände, die bei einem derart mächtigen "Gesamtkunstwerk" wie dem Fluff von 40K kaum noch vermeidbar sind. Ich könnte mir vorstellen, dass selbst die beteiligten Köpfe bei GW da inzwischen Schwierigkeiten bekommen, vor allem da viele Alte Hasen mittlerweile auf die eine oder andere Weise die Firma verlassen haben.

Die kommerzielle Ausrichtung des Fluffs stört mich aber auch sehr. Als Betriebswirt kann ich sie zwar logisch nachvollziehen, dennoch erweist man sich damit unterm Strich aber einen Bärendienst, da man der Faszination die aus einfachen Spielern "Fans" macht das Wasser abgräbt.

Wir als Fanfiction-Autoren können uns da nur absichern, indem man im Zweifelsfall innerhalb der Geschichte auf strittige Punkte eingeht, damit der Leser nicht darüber stolpert. Hier hätte zum Beispiel ein Gedankengang seitens Suchàrd zu dem Thema eingeflochten werden können.
 
Ich wäre tatsächlich so frei, zu behaupten dass in einer Welt mit Kanonen ohne Schwarzpulverwaffen Seefahrt zu betreiben einfach "eine etwas mühsame Angelegenheit ist" um es mal vorsichtig auszudrücken.

Teils teils. Natürlich ist es um weiten einfacher, wenn man auf die vorhandene fortschrittliche Technologie zurückgreifen kann. Auf der anderen Seite sind Bretonen eben dafür berühmt (zumindest in der aktuellen Version, sagen wir es mal so) dass sie Schusswaffen ablehnen. Bauern haben keine Ehre, also dürfen sie Trebuchet und Bogen bedienen, aber das war es dann auch. Die Ehre ist den Rittern einfach zu wichtig, und wie auch schon gesagt wurde, nicht ganz zu unrecht, immerhin erhalten sie so den Segen der Herrin.
Auf der anderen Seite denke ich, dass bei Schiffen, die fast alle nur aus Holz gefertigt werden, auch Katapulte/Ballisten ganz hässliche Löcher machen. Die wären ja zumindest vom Hintergrund her abgedeckt, immerhin dürfen die Bauern die auch bedienen.
 
Auf der anderen Seite denke ich, dass bei Schiffen, die fast alle nur aus Holz gefertigt werden, auch Katapulte/Ballisten ganz hässliche Löcher machen. Die wären ja zumindest vom Hintergrund her abgedeckt, immerhin dürfen die Bauern die auch bedienen.

Katapulte machen gute Löcher, gar keine Frage. Aber das Problem ist dass sie sehr langsam und vor allem ballistisch schießen.
Ballisten (bzw. Speer- und Pfeilschleudern aller Art) sind gut geeignet, um die Crew an Deck unter Feuer zu nehmen, aber versenkt bekommt man ein Schiff damit wahrscheinlich nicht. Es sei denn, man fährt ein richtig großes Geschütz auf, dann passt aber wieder nur ein einzelnes auf ein Schiff drauf.

Man stelle sich vor, ein recht schnelles aber mit Schwarzpulverwaffen bewaffnetes Schiff wie ein Korsar greift eine (grundsätzlich viel mächtigere) Galeone ohne Schwarzpulverwaffen an. Die hat schlicht und ergreifend keine Chance. Der Korsar ist wendig genug um sie auszumanövrieren, so dass langsame Katapulte nicht treffen und dennoch stark genug um von einer Ballista nicht ohne weiteres zerlegt zu werden. Er hingegen hat mit Kanonen die überlegene Feuerwaffe und kann die Galeone Stück für Stück auseinander nehmen.

Ich denke einfach, dass der Hintergrund der Bretonen an Land noch so halbwegs funktioniert, auf See aber nur, wenn es zu Enterkämpfen kommt. Dazu müsste man ihren Hintergrund aber auch dahingehend ändern, dass die Betonen ausschließlich auf Enterkämpfe aus sind und gar nicht erst versuchen, sich auf Feuergefechte einzulassen und ihnen die dazu passenden Schiffe spendieren.

Einen Stadtangriff wie hier in der Geschichte kann man natürlich auch wunderbar mit Katapulten durchführen, keine Frage. Aber man stelle sich vor, im Plan läuft etwas schief und dem Gegner gelingt mit seiner eigenen Flotte ein Ausfall. Dann würde man ohne Kanonen wieder ziemlich dumm aus der Wäsche schauen.
 
Erstmal vielen Dank für die vielen Kommentare und die sehr treffende und hilfreiche Kritik. Auch für die sehr gute Bewertung, an alle teilnehmenden Autoren sowie an SHOKer für die Durchführung des Wettbewerbs meinen herzlichen Dank 🙂 Einige Sachen haben mir bei diesem Wettbewerb sehr gut gefallen, einige (die ich schon angesprochen habe) haben mich ein wenig enttäuscht, dazu aber dann im Diskussionsforum mehr.

Zuerst zum Fluff - über die bretonische Flotte zu schreiben ist nicht sehr leicht, da über sie tatsächlich in den letzten beiden ABs meines Wissens nichts steht und meine einzige Quelle der zitierte Lexicanumartikel war. Aus verschiedenen Gründen halte ich die Geschichte für fluffkonform. Zum einen handelt es sich bei GW Fluff um eine absolut ambivalente Sache, weil die Jungs (und Mädels) den Fluff je nach Modellpalette beliebig umformen. So hatten die Bretonen mal Söldner, dann keine Söldner und einen Fluff der den Schusswaffengebrauch verbietet, aber den Einsatz von Triboken aufgrund ihrer effizienz erlaubt. Das ist vor allem eins - paradox und ganz erbärmlich seitens GW. Phantasie sieht da anders aus.
Tatsächlich ist die bretonische Marine in die jüngeren ABs nicht eingeflossen, weshalb ich auf den älteren Fluff zurückgegriffen habe. Wie ich finde ist das aufgrund der eh sehr widersprüchlichen Ausarbeitung des bretonischen Fluffs (siehe Tribok) auch legitim.

Eigentlich hätte ich nicht damit gerechnet, dass flufftechnische Kritik auftaucht, aber gut. Söldnermagier gehen übrigens genauso wenig, weil Bretonen verboten ist, mit Söldnern zu kämpfen. Trebuchets auf Schiffen macht offensichtlich keinen Sinn und Ballista sind genauso "unbretonisch" wie Kanonen. Zu der Fluff-Kanonen Thematik noch ein letzter Punkt: Ich will darauf hinweisen, dass Zwerge Eisenschiffe und Dunkelelfen mobile Städte über die Weltmeere schicken, die in meinen Augen nur mit Kanonen effizient bekämpft werden können und wie die Trebuchet-Causa zeigt, handeln Bretonen durchaus pragmatisch, wenn es um den Sieg geht.

Diese Mischung aus Widersprüchlichkeit und Undefiniertheit habe ich als Freiraum für meine Interpretation genutzt - was bei den bretonischen ABs übrigens fast immer der Fall ist, weil ich - wie bereits dargelegt - finde, dass Bretonen einen der erbärmlichsten Hintergründe haben, aber gut.

Gefreut hat mich, dass vielen die Sprache positiv aufgefallen ist. Eigentlich ging es mir in der GEschichte auch um zwei Sachen. Einerseits hab ich es mir zur Herausforderung gemacht, alle Leitthemen umzusetzen und zum anderen wollte ich eine sehr plastische, packende Welt entwerfen. Um das ganze nicht zu pathetisch werden zu lassen, hatte ich vor, die Geschichte durch die Piratenszene zu brechen und in gewisser Weise einen Kontrapunkt zu setzen.

Der Piratenteil war auch mit Abstand am schwierigsten für mich zu schreiben und ich habe ihn mehrmals wieder verworfen und korrigiert und im Nachhinein gefällt mir auch die finale Version nicht mehr besonders, weswegen ich die Kritik hier ziemlich gut verstehen kann. Eine Kritik die mir aber etwas schleierhaft, auch weil unbegründet war, war der Vorwurf, dass die Geschichte einen nicht gefesselt hat. Da würde ich mich um eine Erläuterung noch freuen.
Die ganze Geschichte hat mich schrecklich gelangweilt. An keiner Stelle hat sie mein Interesse geweckt. Ich hab sie von oben nach unten gelesen, ohne auch nur einmal das Bedürfnis zu verspüren, unbedingt weiter zu lesen.

Der zweite Punkt ist das doch sehr abrupte Ende. Ein Angriff auf Sartosa ist ja nun nicht gerade der kleinste Eingriff in den Hintergrund, da hätte mich schon ein bisschen interessiert, wie es ausgeht, oder zumindest, wie sich die Schlacht in den ersten Minuten des Nahkampfes entwickelt, irgendetwas zumindest, was einen runderen Abschluss der Handlung geliefert hätte. Nichts gegen offene Enden, aber das ist mir zu offen.
Legitime Kritik und vielleicht wäre ich im Nachhinein mit einer solchen Lösung statt der Piratenszene glücklicher gewesen, aber wer weiß das schon?

Insgesamt hat mich die Kritik und Diskussion sehr gefreut, was auch wie immer eine Hauptmotivation war, an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Alles weitere werde ich dann noch im Diskussionsbereich ansprechen.