Mein Atem geht langsam, aber stetig. Meine Schritte gehen unter in dem Konzert tausender Sohlen, die dem Platz der Tausend Sonnen immer und immer wieder ihr Siegel in unklaren matschigen Abdrücken aufpressten. Der verwitterte Marmorboden war ein passender Teppich für das Bauwerk, welches sich vor mir erhob. Der Senat der Generalvertretung. Der Regierungssitz der größten Supermacht von Avarn, der Vierten Republik. Für uns war er das Symbol für die Sünde und die Häresie, die unsere Welt befleckten. Seine Präsenz war gleich der eines stinkenden Totems, eine einzige Lästerung gegen Ihn. Im Geiste sprach ich ein kurzes Gebet, als Schutz vor der Pestilenz der Gottlosigkeit, die von den Leuten um mich herum ausging. Seine gerechte Strafe würde über sie kommen und Sein Gericht über sie Urteil halten. Und ich würde als Martyrer Seine Herrlichkeit erblicken.
Meine Geschichte beginnt, als meine Mutter, ein Opfer der Niedertracht dieses Planeten, mit mir schwanger wird. Sie wurde von der reichen, sündigen Oberschicht in die Prostitution gezwungen. Mein Leben wäre bei meiner Zeugung verwirkt gewesen, wenn ER nicht über mich gewacht hätte. Seine Herrlichkeit erwählte mich für ein höheres Ziel, und schenkte mir, einem Unwürdigen, in seiner vollkommenen Gnade, das Leben.
Als Kind wurde ich durch die Ungerechtigkeit meiner Umwelt in den selben Abgrund gerissen, aus dem sich schon meine Mutter nicht befreien konnte. Sie starb, nachdem einer ihrer vermögenden Kunden sie schwer misshandelt hatte. Ich schwor Rache, doch nur an einer speziellen Person. Erst später verstand ich, dass das System meine Mutter getötet hatte. Mit acht Jahren war ich ebenso Opfer dieses Systems geworden. Das dämonische Lachen der Männer brannte sich in meinen Kopf ein. Es plagte mich in Albträumen, bis zu dem Tag, als ich seine Gnade erfuhr und mein Geist befreit wurde.
Der Mann der mich befreite, hieß Pater Moriam, und für mich war er mehr als nur ein Lehrer. Er wurde mein Vater. Er behandelte mich wie einen Menschen, nicht wie ein hässliches Insekt, schrie mich nicht an und gab mir einen echten Namen. Er nannte mich Gideon, nach dem großen Heiligen und Propheten, welcher auch einer Welt seinen Namen schenkte. Pater Moriam lehrte mich alles über Seine Herrlichkeit. Er predigte vor allem uns, die wir als Schmutz der Gesellschaft galten. Er ekelte sich nicht vor den Wunden der Kranken, fastete oft, um uns zu nähren, und half jedem, der in Not war. Durch ihn wurden meine Augen geöffnet. Ich sah auf einmal die Ungerechtigkeit, welche auf Avarn herrschte. Ich sah, warum ich soviel leiden musste, und warum es anderen soviel besser ging. Ich sah die Heucheleien der Ungläubigen und durchschaute ihre Lügen. Doch viel wichtiger als das war für mich seine Erzählung von einer besseren Zukunft. Er erzählte mir vom Imperium.
Nur ein Mensch, der wie ich aufwuchs, in der ständigen Angst um sein Leben, in ständigem Hunger, wer im Unterbewusstsein die Ungleichheit der Menschen spürte und der die Erniedrigung durch die reichen Fürsten erfahren musste, kann verstehen, was Pater Moriams Bericht in mir auslöste. Im Imperium waren alle Menschen gleich. Es gibt keine Armut und keinen Geiz, keine machthungrigen Schakale, welche ihre Untertanen versklavten. Es gibt nicht die Farce der Parlamente um das Volk in einen Schlummertraum zu versetzen. Das Reich seiner Herrlichkeit erstreckte sich über die gesamte Galaxie und seinen Bewohner waren erfüllt von Seiner Gloria. Ihre Kraft hatte die größten und schönsten Bauten aller Zeiten hervorgebracht und ihr eiserner Wille war ein Bollwerk gegen alle Feinde von außen und innen. Im Imperium herrschten Menschen wie ich, um allen Einwohnern der Planeten das beste Leben zu ermöglichen. Alle waren vereint in seiner Verehrung und sowohl Gerechtigkeit als auch Frieden machten das Zusammenleben aus. Ich kann mir keinen besseren Ort zum Leben vorstellen, keine bessere Existenz als unter der Herrschaft Seiner Gnaden. Und ich werde kämpfen, damit auch meine Welt unter seiner Herrschaft blühen kann. Damit nicht mehr ein korrupter Markt über das Schicksal von Leben entscheidet, damit mein Planet nicht mehr aufgeteilt ist in rivalisierende Staaten, von denen einer verabscheuenswürdiger ist als der andere, damit nicht mehr ein Kind ohne eine Taufe in Seinem Namen das Licht der Welt erblickt.
Pater Moriam wurde von den häretischen Häschern der Vierten Republik gefangen. Sie schleppten ihn vor ein Gericht, demütigten ihn durch ihre blasphemischen und lasterhaften Worte und verurteilten ihn anschließend wegen Volksverhetzung und Terrorismus zu lebenslanger Haft. Er, der er uns von unserem Joch befreit hatte, sollte nun in den dunklen Kerkern schmachten. Ich konnte nur zusehen, erfüllt von Angst und Zweifel. Der Pater verteidigte sich selbst und seine Ankläger wurden durch die Klarheit und Sprachgewalt seiner Rede demaskiert. Sie wollten ihn erst zum Schweigen bringen, doch als seine Stimme klar und engelsgleich weiter den Gerichtssaal füllte und ihnen ihre Blasphemie vorhielt, versuchte einer der Sklaventreiber, ihn mit seiner Waffe zu bedrohen. Mein Mentor war von solcher erhabenen Kraft beseelt, dass er keine Angst verspürte vor den Unterdrückern. Ein Schuss löste sich. Der Tod meines Vaters war für mich jedoch kein niederschmetterndes Ereignis. Sein Märtyrertod erfüllte mich mit dem Willen und Stärke, gegen die feigen Ungläubigen zu kämpfen. In dem Moment, als er starb, verstand ich endlich. Ich sah den tieferen Sinn meines Lebens. Ich sah Seinen Auftrag klar und deutlich.
Meine Atem wird ruhiger. Meine Schritte langsamer. Ich blicke auf, mein Geist ist nun klarer als je zuvor und dieses unbeschreibliche Gefühl der Freiheit erfüllt mich. Für einen Moment scheine ich zu schweben, fast wie ein Engel. Dann richten sich meine Augen auf mein Ziel aus. Der Wachposten vor dem Senat blickt gen Boden. Sein Blick ist leer, ein Zeugnis seiner verkümmerten Seele. Ich bin nun nur noch fünf Schritte von ihm entfernt. Meine Hand fährt in meinen Ärmel, umfasst das kurze, aus kaltem Stahl geschmiedete Stilett. Der Wachmann blickt mir direkt in die Augen. Ohne Sünde sind jene, die reinen Herzens sterben. Ich bete für dich. Ich verspreche es. Und für einen Herzschlag entsteht zwischen uns eine Verbindung, ein innerer Frieden und ein Verständnis. Dann stoße ich zu. Vergeben seien deine Sünden im Tode.
Ich beschleunige meine Schritte. Hinter mir bricht der Mann zusammen. Andere Wachleute sehen mich die Treppen hinauf laufen. Sie rufen. Sie schreien. Sie heben Waffen. Ich bin beim Eingang. In großen, goldenen Lettern über dem Eingang steht: Alle Macht dem Volke. Ich greife in meinen Mantel. Der Auslöser. Meine Aufgabe.
Bericht: Zerstörung des Regierungssitzes der Vierten Republik
Mit Erstaunen kann ich mitteilen, dass der Regierungssitz der Vierten Republik, unseres verhassten Rivalen, durch eine Explosion irreparabel beschädigt wurde, und später durch die Schäden bedingt eingestürzt ist. Unbestätigten Berichten zufolge kam dabei auch Hochkanzler Rhegean zu Tode. Meine Mitarbeiter untersuchen das.
Uns lagen im Vorfeld keine Informationen über einen militärischen Angriffsplan unserer Alliierten gegen die Vierte Republik vor, so dass die Ergebnisse meiner Untersuchungen mit hoher Wahrscheinlichkeit der Wahrheit entsprechen.
Die Explosion scheint durch einen Selbstmordattentäter verübt worden sein. Vermutungen besagen, er habe einen selbstgebauten V-Integralsprengsatz an seinem Körper ausgelöst, nachdem er sich mit Waffengewalt dem Gebäude genähert hat.
Dies sind die Berichte der Polizei der VR bezüglich des Tathergangs, ausgewertet durch unsere Agenten.
Im Gegensatz dazu scheint der Tathintergrund von den zuständigen Behörden des Feindes schnell ermittelt worden zu sein. Es scheint sich bei dem Attentäter um ein Mitglied der radikal-fundamentalistischen Sekte „Kult des Gott-Imperators“ zu handeln. Diese hatte im Vorfeld ähnliche Angriffe auch Einrichtungen aller Art verübt, von Polizei- über Militär- und Zivileinrichtungen. Selbst Anschläge auf Krankenhäuser und Schulen sind bekannt. Diese religiöse Terrororganisation hat in den letzten zwei Jahren das Machtgefüge der VR völlig auseinander gebracht. Ihre Überzeugungen sind meist von infantiler Einfachheit und einer völlig irrationalen Zukunftsvorstellung geprägt. Dennoch handelt es sich nicht um eine kleine Gruppe von gesellschaftlichen Außenseiten. Mit Besorgnis muss ich feststellen, dass ihre Zahl sich in den letzten Monaten auch in unseren Herrschaftsgebieten völlig unkontrollierbar vervielfacht hat. Ihre radikalen Vorstellungen einer neuen Herrschaft über Avarn sind eine Gefahr für unser gesegnetes Tetriarchat. Die Gefahr bildet sich vor allem aus den einfachen Schichten. Dort scheint ihre Lehre sich am schnellsten zu verbreiten, auch wenn schon Berichte von Verhaftungen prominenter Bürger unserer Nachbarn bekannt sind. Wie lange wird uns die Isolation durch die Minenblockade auf Dauer noch vor der eigentlichen Gefahr schützen? Wie lange bis sich Bürger in wildem Hass gegen ihre rechtmäßigen Vertreter wenden? Wir müssen jede Agitation diesbezüglich sofort unterbinden. Verbreitung von Schriftgut bezüglich des „Kult des Gott-Imperators“ muss mit dem Tode durch das Rad bestraft werden. Avarn darf nicht durch religiöse Fanatiker in den Untergang gerissen werden.
Fußnote: Es gibt laut unseren Wissenschaftlern keinen Grund zur Annahme, dass irgendwo anderes Leben in den Sternen existieren sollte. Jeder Bericht über sog. „Missionare der Sterne“ ist nichts als Geschwätz und enthält genau so wenig plausible Beweise wie die Vermeintliche Existenz eines Gottes.
Meine Geschichte beginnt, als meine Mutter, ein Opfer der Niedertracht dieses Planeten, mit mir schwanger wird. Sie wurde von der reichen, sündigen Oberschicht in die Prostitution gezwungen. Mein Leben wäre bei meiner Zeugung verwirkt gewesen, wenn ER nicht über mich gewacht hätte. Seine Herrlichkeit erwählte mich für ein höheres Ziel, und schenkte mir, einem Unwürdigen, in seiner vollkommenen Gnade, das Leben.
Als Kind wurde ich durch die Ungerechtigkeit meiner Umwelt in den selben Abgrund gerissen, aus dem sich schon meine Mutter nicht befreien konnte. Sie starb, nachdem einer ihrer vermögenden Kunden sie schwer misshandelt hatte. Ich schwor Rache, doch nur an einer speziellen Person. Erst später verstand ich, dass das System meine Mutter getötet hatte. Mit acht Jahren war ich ebenso Opfer dieses Systems geworden. Das dämonische Lachen der Männer brannte sich in meinen Kopf ein. Es plagte mich in Albträumen, bis zu dem Tag, als ich seine Gnade erfuhr und mein Geist befreit wurde.
Der Mann der mich befreite, hieß Pater Moriam, und für mich war er mehr als nur ein Lehrer. Er wurde mein Vater. Er behandelte mich wie einen Menschen, nicht wie ein hässliches Insekt, schrie mich nicht an und gab mir einen echten Namen. Er nannte mich Gideon, nach dem großen Heiligen und Propheten, welcher auch einer Welt seinen Namen schenkte. Pater Moriam lehrte mich alles über Seine Herrlichkeit. Er predigte vor allem uns, die wir als Schmutz der Gesellschaft galten. Er ekelte sich nicht vor den Wunden der Kranken, fastete oft, um uns zu nähren, und half jedem, der in Not war. Durch ihn wurden meine Augen geöffnet. Ich sah auf einmal die Ungerechtigkeit, welche auf Avarn herrschte. Ich sah, warum ich soviel leiden musste, und warum es anderen soviel besser ging. Ich sah die Heucheleien der Ungläubigen und durchschaute ihre Lügen. Doch viel wichtiger als das war für mich seine Erzählung von einer besseren Zukunft. Er erzählte mir vom Imperium.
Nur ein Mensch, der wie ich aufwuchs, in der ständigen Angst um sein Leben, in ständigem Hunger, wer im Unterbewusstsein die Ungleichheit der Menschen spürte und der die Erniedrigung durch die reichen Fürsten erfahren musste, kann verstehen, was Pater Moriams Bericht in mir auslöste. Im Imperium waren alle Menschen gleich. Es gibt keine Armut und keinen Geiz, keine machthungrigen Schakale, welche ihre Untertanen versklavten. Es gibt nicht die Farce der Parlamente um das Volk in einen Schlummertraum zu versetzen. Das Reich seiner Herrlichkeit erstreckte sich über die gesamte Galaxie und seinen Bewohner waren erfüllt von Seiner Gloria. Ihre Kraft hatte die größten und schönsten Bauten aller Zeiten hervorgebracht und ihr eiserner Wille war ein Bollwerk gegen alle Feinde von außen und innen. Im Imperium herrschten Menschen wie ich, um allen Einwohnern der Planeten das beste Leben zu ermöglichen. Alle waren vereint in seiner Verehrung und sowohl Gerechtigkeit als auch Frieden machten das Zusammenleben aus. Ich kann mir keinen besseren Ort zum Leben vorstellen, keine bessere Existenz als unter der Herrschaft Seiner Gnaden. Und ich werde kämpfen, damit auch meine Welt unter seiner Herrschaft blühen kann. Damit nicht mehr ein korrupter Markt über das Schicksal von Leben entscheidet, damit mein Planet nicht mehr aufgeteilt ist in rivalisierende Staaten, von denen einer verabscheuenswürdiger ist als der andere, damit nicht mehr ein Kind ohne eine Taufe in Seinem Namen das Licht der Welt erblickt.
Pater Moriam wurde von den häretischen Häschern der Vierten Republik gefangen. Sie schleppten ihn vor ein Gericht, demütigten ihn durch ihre blasphemischen und lasterhaften Worte und verurteilten ihn anschließend wegen Volksverhetzung und Terrorismus zu lebenslanger Haft. Er, der er uns von unserem Joch befreit hatte, sollte nun in den dunklen Kerkern schmachten. Ich konnte nur zusehen, erfüllt von Angst und Zweifel. Der Pater verteidigte sich selbst und seine Ankläger wurden durch die Klarheit und Sprachgewalt seiner Rede demaskiert. Sie wollten ihn erst zum Schweigen bringen, doch als seine Stimme klar und engelsgleich weiter den Gerichtssaal füllte und ihnen ihre Blasphemie vorhielt, versuchte einer der Sklaventreiber, ihn mit seiner Waffe zu bedrohen. Mein Mentor war von solcher erhabenen Kraft beseelt, dass er keine Angst verspürte vor den Unterdrückern. Ein Schuss löste sich. Der Tod meines Vaters war für mich jedoch kein niederschmetterndes Ereignis. Sein Märtyrertod erfüllte mich mit dem Willen und Stärke, gegen die feigen Ungläubigen zu kämpfen. In dem Moment, als er starb, verstand ich endlich. Ich sah den tieferen Sinn meines Lebens. Ich sah Seinen Auftrag klar und deutlich.
Meine Atem wird ruhiger. Meine Schritte langsamer. Ich blicke auf, mein Geist ist nun klarer als je zuvor und dieses unbeschreibliche Gefühl der Freiheit erfüllt mich. Für einen Moment scheine ich zu schweben, fast wie ein Engel. Dann richten sich meine Augen auf mein Ziel aus. Der Wachposten vor dem Senat blickt gen Boden. Sein Blick ist leer, ein Zeugnis seiner verkümmerten Seele. Ich bin nun nur noch fünf Schritte von ihm entfernt. Meine Hand fährt in meinen Ärmel, umfasst das kurze, aus kaltem Stahl geschmiedete Stilett. Der Wachmann blickt mir direkt in die Augen. Ohne Sünde sind jene, die reinen Herzens sterben. Ich bete für dich. Ich verspreche es. Und für einen Herzschlag entsteht zwischen uns eine Verbindung, ein innerer Frieden und ein Verständnis. Dann stoße ich zu. Vergeben seien deine Sünden im Tode.
Ich beschleunige meine Schritte. Hinter mir bricht der Mann zusammen. Andere Wachleute sehen mich die Treppen hinauf laufen. Sie rufen. Sie schreien. Sie heben Waffen. Ich bin beim Eingang. In großen, goldenen Lettern über dem Eingang steht: Alle Macht dem Volke. Ich greife in meinen Mantel. Der Auslöser. Meine Aufgabe.
Licht
Dunkelheit
Schatten
Vergessen
Dank
Ich glaube
Er
Sein Reich komme
Jetzt und
in
Ewigkeit
Bericht des Junior-Hegemoniarchen Asar-I Jiito,
Geheimdienst der Tetriarchen von Avarn
12 Sonnenwendekreis, Jahr des Sämanns
Bericht: Zerstörung des Regierungssitzes der Vierten Republik
Hoch das Tetriachat!
Mit Erstaunen kann ich mitteilen, dass der Regierungssitz der Vierten Republik, unseres verhassten Rivalen, durch eine Explosion irreparabel beschädigt wurde, und später durch die Schäden bedingt eingestürzt ist. Unbestätigten Berichten zufolge kam dabei auch Hochkanzler Rhegean zu Tode. Meine Mitarbeiter untersuchen das.
Uns lagen im Vorfeld keine Informationen über einen militärischen Angriffsplan unserer Alliierten gegen die Vierte Republik vor, so dass die Ergebnisse meiner Untersuchungen mit hoher Wahrscheinlichkeit der Wahrheit entsprechen.
Die Explosion scheint durch einen Selbstmordattentäter verübt worden sein. Vermutungen besagen, er habe einen selbstgebauten V-Integralsprengsatz an seinem Körper ausgelöst, nachdem er sich mit Waffengewalt dem Gebäude genähert hat.
Dies sind die Berichte der Polizei der VR bezüglich des Tathergangs, ausgewertet durch unsere Agenten.
Im Gegensatz dazu scheint der Tathintergrund von den zuständigen Behörden des Feindes schnell ermittelt worden zu sein. Es scheint sich bei dem Attentäter um ein Mitglied der radikal-fundamentalistischen Sekte „Kult des Gott-Imperators“ zu handeln. Diese hatte im Vorfeld ähnliche Angriffe auch Einrichtungen aller Art verübt, von Polizei- über Militär- und Zivileinrichtungen. Selbst Anschläge auf Krankenhäuser und Schulen sind bekannt. Diese religiöse Terrororganisation hat in den letzten zwei Jahren das Machtgefüge der VR völlig auseinander gebracht. Ihre Überzeugungen sind meist von infantiler Einfachheit und einer völlig irrationalen Zukunftsvorstellung geprägt. Dennoch handelt es sich nicht um eine kleine Gruppe von gesellschaftlichen Außenseiten. Mit Besorgnis muss ich feststellen, dass ihre Zahl sich in den letzten Monaten auch in unseren Herrschaftsgebieten völlig unkontrollierbar vervielfacht hat. Ihre radikalen Vorstellungen einer neuen Herrschaft über Avarn sind eine Gefahr für unser gesegnetes Tetriarchat. Die Gefahr bildet sich vor allem aus den einfachen Schichten. Dort scheint ihre Lehre sich am schnellsten zu verbreiten, auch wenn schon Berichte von Verhaftungen prominenter Bürger unserer Nachbarn bekannt sind. Wie lange wird uns die Isolation durch die Minenblockade auf Dauer noch vor der eigentlichen Gefahr schützen? Wie lange bis sich Bürger in wildem Hass gegen ihre rechtmäßigen Vertreter wenden? Wir müssen jede Agitation diesbezüglich sofort unterbinden. Verbreitung von Schriftgut bezüglich des „Kult des Gott-Imperators“ muss mit dem Tode durch das Rad bestraft werden. Avarn darf nicht durch religiöse Fanatiker in den Untergang gerissen werden.
Lang lebe das Tetriarchat!
Asar-I Jiito,
Junior-Hegemoniarch des Geheimdienstes,
Abteilung Äußeres
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