[Archiv] [Storywettbewerb I 2012] [WH40K] "Seelenernte" — PLATZ 3

SHOKer

Mentor der flinken Federn
03. Februar 2006
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Diese Geschichte wurde von Gwordin geschrieben und erreichte den 2. Platz

Es rumorte im Weltenschiff. Ein unbändiges Beben rüttelte und zerrte an allen Strukturen, an allen Eldar selbst. Die Kammer des Avatars erwachte. Zwar war er zig Ebenen von dieser Kammer entfernt, doch die Aktivierung war durch den Phantomkristall des Weltenschiffs eindeutig zu spüren.
Damit war auch seine Zeit gekommen. Urielan war bereits in seine Runenrüstung gekleidet und warf sich nun seinen Umhang um. Er fühlte mit jeder Faser des Körpers die aufkommende Unruhe des Krieges. Wie die Raserei aufzuflammen begann, doch er musste sich noch ein wenig beherrschen. Er hatte noch eine Aufgabe zu erfüllen.
Es war stets ein erhabener Anblick, diese Kathedrale aus Phantomkristall zu betreten. Das Herz des Schiffes, das ruhige Herz – im Gegensatz zur Kammer des Avatars, welche mehr einem flammenden, glühendes Metall spuckenden Tumor glich.
Urielan liebte die Ruhe an diesem Ort. Er verstand das Wispern der Seelen richtig zu deuten, darum war er zum Phantomseher ausgebildet worden. Und bekleidete nun den Meisterrang dieser Zunft auf seinem Weltenschiff. Dekaden hatte er selbst und hatten die Lehrer seinen Geist geschmiedet. Immer, wenn er diesen Ort betrat, musste er sich vergewissern, wie weit die Kristallisierung seines alten Meisters und Mentors bereits voran geschritten war – auch heute, trotz seiner wichtigen Aufgabe.
Das Gesicht von Prophet Hentenarion war noch zu erkennen. Sein restlicher Leib war aber schon von Kristallstrukturen überwuchert und einzelne Verästelungen griffen schon auf sein Gesicht über. Bald, dachte Urielan, bald wäre sein alter Meister gänzlich von der Unendlichkeitsmatrix aufgesogen, eins mit dem Schiff. Wie lange würde es wohl noch dauern, bis auch er sich hier niederlassen würde?
Er wandte sich ab. Es gab eine Aufgabe zu erfüllen! Urielan schritt auf eine pultartige Erhebung innerhalb des Kristalldoms zu. Mit Hilfe seiner psionischen Fähigkeiten formte er durch Handauflegen eine Mulde, in die er den Seelenstein legte. Während er durch den Dom geschritten war, hatte er sich allein auf das Gefühl in seiner Hand und seinen prüfenden Geist verlassen, den richtigen Stein ausgewählt zu haben. Die Erfahrung von Äonen lag in seinen Handlungen.
Der Stein passte perfekt in die Mulde. Nun zog er mit aller Ruhe einen rituellen Dolch aus der Scheide an seinem Gürtel. Die geschwungene Klinge war leicht, gut ausbalanciert. Prüfend, wie jedes Mal, sah Urielan die dunkle Klinge an. Gemächlich setze er die scharfe Schneide an seine Handfläche an und zog einen diagonalen Strich darüber. Ein feiner Schnitt gab sein Blut preis. Er ballte leicht die Hand zur Faust und verteilte ein wenig Blut auf der Handinnenseite. Die rote Rechte legte er so dann auf den Seelenstein und konzentrierte sich. Fasziniert war er schon immer davon, wie unbewusst der Übergang in die Matrix geschah. Kaum versah er sich, da trieb er auch schon im Herzen des Schiffes, lies seine Seele in den Blutkreislauf der Arche sinken.
Urielan sprach nicht wirklich mit den Seelen. Er ließ viel mehr seinen Geist in die Matrix wandern und trieb mit den Seelen in der Unendlichkeit. Doch er konnte sich dem Strom nicht vollends ergeben. Eine Seele war zu finden, eine kräftige, eine mächtige. Die Seele eines Eldar, die fähig war, das gigantische Konstrukt eines Phantomlords zu steuern.
Die Unruhe, die durch das Weltenschiff pulsierte und darauf hindeutete, dass das Opfer für den Avatar kurz bevor stand, spürte Urielan auch in den Tiefen dieser scheinbaren Unendlichkeit. Und auch die Seelen der Matrix waren in Aufruhr.
Sein Geist griff in alle Richtungen aus. In der Matrix existierte kein wirkliches Oben und Unten, Links, Rechts, Vorne oder Hinten. Sowie er eine Seele berührte, durchdrangen ihn wiederum andere. Die gesamte Kommunikation geschah auf emotionaler, intuitiver Ebene. Urielan traf auf alte Kristallsänger, Gardisten, gefallene Aspektkrieger, aber keine der Seelen, die er berührte, genügte seinen Ansprüchen. Er trieb eine ganze Zeit lange durch die Unendlichkeit, verlor das Gefühl für Zeit und Raum, ohne wirklich das zu finden, wonach er suchte.

Da!
Etwas tastete nach ihm, ergriff seinen Geist und Urielan spürte eine machtvolle, kraftvolle Präsenz in seinem inneren Selbst. Die Seele war alt, sehr alt und hatte den Pfad des Kriegers in mehrfacher Form absolviert, das fühlte Urielan. Der Name Duregror erfüllte seinen Geist. Er hatte die Weltenschifftruppen als Autarch in der Kampagne gegen die Chem-pan-sey geführt, die vor Äonen in den östlichen Gefilden geführt wurde, zur Protektion der dortigen Exoditenwelten. Urielan kannte diese weit zurückliegende Schlachtenfolge als Zug über die hundert Planeten. Zu der Zeit war er noch ein Jüngling gewesen, inzwischen hatte auch er mehrere Ewigkeiten an Lebensaltern auf seine Schultern geladen.
Duregrors Präsenz in Urielans Geist beschwor Bilder von ungezählten Schlachten. Mal durchbrach er das Unterholz als Skorpionkrieger, um in einem Kommandostand der Menschen wild metzelnd um sich zu schlagen. Mal spürte er die Hitze von Fusionsstrahlern auf seiner Haut, als er als Feuerdrache eines dieser stählernen Ungetüme der Primitivlinge zu Schlacke zerschmolz. Ein anderes Mal antwortete er auf den Kugelhagel einer Schusslinie mit sirrendem Shurikenfeuer oder er vernahm das rauschende Starten und krachende Einschlagen von Sprengköpfen, die er mit den gefürchteten Raketenwerfern der Schwarzen Khaindar abgefeuerte. Diverse Gerüche, unterschiedliche Lichtfarben, ja gar das Gefühl, mal auf Gras, im Sand oder Morast zu stehen, übertrugen sich alle in Urielans Geist. Doch ganz besonders blieb ihm ein Einblick in Duregrors Geist in Erinnerung: die von einer verschleierten Sicht, dem dumpfen Stampfen und der unnatürlichen Kälte innerhalb eines Phantomkonstruktes.
Urielan hatte gefunden, wo nach er suchte! Eine Seele, die bereits schon mal einen Phantomlord mit Unleben erfüllt hatte. Und die auch die Bereitschaft signalisierte, über den Tod hinaus für sein Weltenschiff in den Krieg zu ziehen! Urielan durchfuhr ein Gefühl der Dankbarkeit, welches durch die Präsenz von Duregrors mit einer Welle spürbarer Glorie beantwortet wurde – anders konnte Urielans es nicht beschreiben.
Der Phantomseher löste seinen Geist von der Unendlichkeitsmatrix. Er blickte wieder durch seine Augen, spürte die Kühle des Kristalldoms auf seiner Haut und roch die wohlduftende Essenz verbrannter Espeisasblüten. Sie stammten von einer der Exoditenwelten, die Duregrors einst verteidigt hatte. Es war ein lieblich-süßer Geruch, nicht zu aufdringlich, nicht zu schwach. Das genaue Mittelmaß. Urielan sog den Duft ein, er beruhigte seinen aufgewühlten und auch etwas ausgezehrten Geist. Den Seelenstein, den er zuvor mit seinem Blut gespeist hatte und der nun vom Geist Duregrors erfüllt war, nahm er aus der Vertiefung des Phantomkristalls. Er machte kehrt, um in die tieferen Ebenen des Weltenschiffs zu gelangen, dort, wo die Geisterkrieger auf die Aktivierung durch einen Seelenstein harrten. Den Stein in seiner Faust umfasst er noch einmal fest und der Stein flammte auf. Mit einem Impuls sandte die Kriegerseele eine kristallklare Wahrheit in Urielans Geist: Krieg bleibt immer Krieg.
Ein grimmiges Lächeln umspielte die Züge des Meisterphantomsehers.
***​
Das Portal öffnete sich knisternd und der Trupp trat von der Dunkelheit des Netzes in die Dämmerung des Waldmondes. Das Siegel auf dem Zugang zu dieser Route im Netz der Tausend Tore war alt gewesen, sehr alt. Doch Tayanua konnte sich noch daran erinnern, wie es einst aufgelegt worden war. Damals, als junge Runenleserin. Die Prophetin hatte gefunden, wo nach sie so lange gesucht hatte.
Sie und ihr Geleittrupp betraten eine scheinbar unberührte Welt. Der Wald, in dem sie nun standen, war alt und die einstige Lichtung um den Austrittspunkt des Wegenetzes war umsäumt von hohen, gewaltigen Baumriesen. Diese waren über und über mit Moos bewachsen. Das fahle Licht der Sterne tauchte dank des Bewuchses alles in einen grünlichen Schimmer.
Die gleiche Farbe wie die Feinde, die hier einst gestellt und geschlagen wurden. An dieser Stelle hatte der große Urielan die Orks zum Kampf herausgefordert, bevor sie die nahen Exoditenwelten gefährden konnten. Ein ausgeklügelter Schlachtplan, eine einzige Schlacht, um zu verhindern, dass die Orkpopulation die kritische Masse erreichte, für einen alles in den näheren Quadranten mit sich reißenden Kriegszug. Tayanua fand dieses Vorgehen bis heute äußerst schlau – auch wenn die Geschehnisse dieser Schlacht auf diesem entlegenen Waldmond teils durch den Schleier der Zeit in Vergessenheit geraten waren.
„Aufsitzen!“, befahl die Runenprophetin. Der Trupp bemannte die mitgeführten Jetbikes und setzte sich in Bewegung.
Schon nach kurzer Zeit hatte Tayanua ein ungefähres Bild der Schicksalsfäden, die hier verlaufen waren. Die zig vorhandenen Tiere überwuselten die alten Geschehnisse, doch ihre Erfahrung und ihr Wissen ließen sie auf die richtige Spur setzen.
In all der vor Leben pulsierenden Umwelt fand sie, was sie suchte. Der Hauch Resonanz, den sie benötigte. Unwillkürlich, unbestimmt. Und doch klar unterschiedlich zu den restlichen Fäden vor ihrem geistigen Auge und ihren seherischen Kräften. Die Runen hatten dieses Mal also nicht die falsche Fährte offenbart. Tayanua folgte ihr nun intuitiv.

Der Wald begann sich zu lichten und mit einem Schlag hatten sie die Baumgrenze erreicht. Die Verdichtung der Schicksalsfäden wurde immer enger, wie ein dichtes Knäuel in einander verworren. Tayanua hatte Mühe, der Verästelung zu folgen, die sie für die richtige hielt. Sie ließ stoppen. Aus dem ledernden Beutel, der am Gürtel ihrer Rüstung hing, beförderte sie einige Runen und warf sie vor sich in die Luft. Die aus Phantomkristall bestehenden Objekte zirkulierten in knappem Abstand vor ihr. Kraft ihrer Gedanken wurden sie in der Luft gehalten.
Die Runenprophetin konzentrierte sich. Ihr Geleitschutz wartete geduldig ab. Eine Weile rotierten die Runen vor ihr wie wild in der Luft, kamen nur allmählich in eine geordnete Konstellation. Die Geschwindigkeit der Umdrehungen nahm ab. Die Stille wurde durch das Gebrumme der überall anwesenden Gonrax unterbrochen – riesigen Flugmäulern mit ledernden Spannhäuten zwischen ihren sechs Gliedmaßen. Alles vertilgende Aasfresser.
Die Runen bildeten nun einen klaren Kreis, der in sich ruhte. Tayanua blickte auf die Botschaft und verstand. Der Tross nahm wieder Fahrt auf und zog über die deutlich weniger bewachsene und zerfurchte Landschaft hinweg. Sie erreichten einen Kraterrand. Hier liefen alle Fäden zusammen. „Gewaltig…“, murmelte einer ihrer Runenleser über das Kom.
Ja, der Krater war gewaltig, der gegenüberliegende Randbereich nur schwerlich zu erkennen. Und das Innere war gefüllt mit waberndem Nebel. Es sah fast so aus, wie der blubbernde Kessel in einer irrsinnigen Hexenküche.
„Absitzen, wir gehen den Rest!“, befahl Tayanua. Ihre Begleitung folgte gehorsam.
Am Grund des Kraters angekommen, gab der Nebel nur widerwillig seinen Schatz preis. Oder eher seine Opfergaben? Überall waren metallene Schrapnelle verstreut. Bleiche Gebeine ragten hier und dort als komplette oder verstreute Skelette aus dem Boden. Tayanua machte ausnahmslos Orks aus. Gewaltige Exemplare waren verstreut unter Massen von kleineren Gefolgsleuten. Selbst im Tod konnte man das, was die Orks als Sozialstruktur inne hatten, noch deutlich erkennen.
Der Grund des Kraters war morastig. Spärliche Vegetation war nur vorhanden, so als sollte hier nichts wachsen. Der Nebel musste seine Feuchtigkeit aus dem Kratergrund beziehen und diese auch wieder an ihn abgeben. Ein moderiger Kreislauf, der vermutlich den allgegenwärtigen Rost auf den Metallteilen der Orkrüstungsreste erklärte.
Ein kreischender Laut war durch den Nebel zu vernehmen, ihr Geleitschutz zog die Waffen. Wohl ein weiterer Gonrax. Prophetin Tayanua selbst nahm unbeeindruckt eine kristallene kleine Kugel aus einem ihrer umgehängten Lederbeutel und ließ einen kleinen Stoß psionischer Energie in das Gefäß hinein. Der Schauplatz wurde nun in ein kühles, bläuliches Licht gehüllt, das aber nur wenige Meter weit reichte. Der Nebel schluckte fast gierig das kleine Maß an Helligkeit.
Die Runen hatten ihr den Weg gewiesen, also schritt Tayanua entschlossen voran. Über die Überreste einer längst vergangenen Schlacht.

Nach kurzer Zeit näherten sie sich dem Zentrum des Kraters und der Boden hob sich an. Ein Hügel war hier auszumachen. Und dann trafen sie auf die ersten reellen Zeichen: deaktivierte Hüllen von Phantomdroiden, die ausgestreckt auf dem Boden lagen! Vereinzelt und schließlich, je höher es den Hügel ging, desto mehr Phantomdroiden fanden sie.
„Prüft die Seelensteinfassungen!“
Ihr Geleit schwärmte aus. Sie schritt weiter auf die Hügelspitze zu.
Und dort schälte sich etwas Gewaltiges aus dem Nebel! Auch hier warteten Phantomdroiden auf die Prophetin, jedoch aufrecht stehend, mit den Waffen in Habachtstellung. Aber viel imposanter war der Anblick des großen Phantomlords, der sich in einer hockenden Position befand – ein Schienbein auf dem Boden, der andere Fuß fest aufsetzend, den Oberkörper gebeugt und die Arme vor der Brust verschränkt. Die Phantomklinge war vor ihm in den Boden gerammt. Tayanua spürte auf den Fäden des Schicksals, dass sie hier im Zentrum war, hier lief alles zusammen. Und hatte eruptiv je sein Ende gefunden. Hier musste eine machtvolle, psionische Kraft gewirkt worden sein, was die ganzen Orkleichen erklären durfte.
Die Anordnung der Droiden, wie Mahnwachen, der kniende Phantomlord, wie ein schützender Hüter und das Schwert, als sei es ein Grabstein. Sie nahm den Helm ab und sog die muffige Luft ein. Tayanua kam sich vor, als würde sie eine Grabkammer betreten, mit einem Gewölbedach aus Nebel.
Über Kom erhielt sie Meldung: „Keine Seelensteine in den Fassungen, Meisterin.“
Sie hatte es geahnt, aber schritt mit erwartungsvoller Nervosität auf den Phantomlord zu. Es knirschte unter ihren Schritten und als Tayanua nach unten blickte, erkannte sie kristalline Fasern, die über dem Boden verliefen. Ihr Puls ging schneller und mit wenigen Schritten stand sie direkt vor dem Phantomlord, diesem riesigen Konstrukt aus Phantomkristall und erkannte, was er schützend vor seiner Brust und hinter seiner Armpanzerung verbarg: den Corpus einer Runenrüstung! Von ihm aus gingen die feinen Stränge der kristallinen Struktur, die einen großen Teil des Phantomlord und den Boden, auf dem dieser stand, bereits überzogen hatten. Der Helm lag unweit zu ihren Füßen, auch durch Phantomkristall mit dem Rest verbunden und sie konnte in das Gesicht des Rüstungsträgers blicken. Sie erkannte es, selbst nach all der Zeit: Urielan.
„Schafft sofort die Kristallsänger her! Wir haben hier ein Monument der ruhmreichen Toten. Wir werden es bergen, um die Lebenden zu inspirieren.“
Tayanua malte sich schon aus, wie der Phantomlord samt dem in Armen gehaltenen Phantomseher als Skulptur des siegreichen Todes auf dem großen Platz vor dem Kristalldom stünde. Doch erst musste sie sicher gehen.
Auf der Brust prangte neben dem Seelenstein des meisterhaften Phantomsehers auch eine Unzahl von weiteren rötlich, grünlich oder bläulich schwach schimmernden Steinen – er hatte fast alle Seelen bewahrt, die er in den Krieg gerufen hatte.
Tot. Aber nicht verloren.
Tayanua berührte die Hülle des Phantomlords und sie durchströmten die Seelen der faktisch zwei Mal Gefallenen – einschließlich der von Urielan! Es war sicher. Tränen sammelten sich in ihren Augen und liefen ihre Wangen hinab. Gefunden, dachte sie nur. Gefunden nach all den Jahren.
Ich bringe Euch Heim, Meister, sandte sie gedanklich in den Kristall.
Eine Woge der Dankbarkeit erfasste Tayanuas Geist und Seele. Sie hatte ihre wohl wichtigste Ernte seit langem eingefahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessante Geschichte, die ohne das sonst häufige Gemetzel und Schlachtszenen auskommt und für mich trotzdem oder vielleicht gerade deswegen gut funktioniert.

Eine gute sprachliche Ausführung in einer, wie ich finde, zu den Eldar sehr gut passenden Ausdrucksweisel. Der Wechsel zwischen Meister und ehemaliger Schülerin kam etwas aprubt daher was den Zeitsprung angeht, ich gehe aber davon aus, dass dies ein vom Autor bewusst eingesetztes Stilmittel war.

Eine Sache erschien mir allerdings etwas unlogisch, vielleicht bin ich aber auch nur zu wenig im Eldar-Fluff bewandert. Die Thematik mit den Seelensteinen ist mir wohl bekannt, aber es ist doch so das diese nur in Konstrukten wie den Phantomlords/Droiden eingesetzt werden, oder irre ich mich hier? Daher habe ich die Beschreibung als Duregror abwechselnd als Skorpionkrieger/Khaindar/etc. auftrat ehrlich gesagt nicht ganz verstanden.
Ich wäre dem Autor nach der Bewertungsphase dankbar, wenn er diesen Umstand noch einmal näher erläutern könnte.

Beim Schreiben des Feedbacks fiel mir jetzt noch eine Kleinigkeit auf, die ich nicht ganz verstehe. Einerseits verstehe ich es so, als seien die Phantomkonstrukte Wächter des (verwundeten?sterbenden?) Urielan gewesen. Wie kommen dann aber andererseits die Steine in seine Obhut? Wenn er sie vorher an sich genommen hat, könnten die Eldarkonstrukte ihn ja nicht länger schützen. Da schwebt irgendwie noch ein großes Fragezeichen über meinem Kopf. Auch hier wäre ich für eine spätere Auflösung dankbar.

Tendenz: 4 Punkte
 
Eine schöne Thematik diese Seelenstein-sache.
Doch der "Mittelteil" der Story hätte mich brennend interessiert.

Anfang: Meister sucht Seele für Phantomlord
Mitte: fehlt
Ende: Meister und Phantomlord werden Jahre später auf einem Schlachtfeld geborgen.

DAS wäre es gewesen, was mich gereizt hätte:
- Das Einsetzen des Seelensteins
- Das Erwachen der gewaltigen Kriegsmaschine und die Wiederbelebung dieses uralten Kriegers.

Das Geschehen des Phantomsehers ist sehr abgeschottet von den Konfliktvorbereitungen ringsherum, von dem Rumoren des Avatars mal abgesehen.

Das mystische Rühren im Suppentopf der Matrix ist ansprechend beschrieben. Gestört hat mich dann aus heiterem Himmel "Ein grimmiges Lächeln umspielte die Züge des Meisterphantomsehers".
Wieso grinst dieser weise, äonenalte Eldar nun wie ein Rowdy? Wie ein grimmiges Lächeln etwas umspielt ist mir auch nicht ganz klar 😀

Das Ende schreit gerade zu nach einer Fortsetzung. Was hat der Kerl da genau beschützt, was passiert mit den Seelen des Sehers und des Lord/Kriegers? Wer schlüpft in die Runenrüstung und kommuniziert vllt mit dem Geist des Verblichenen...?

Sehr schönes Bild übrigens dieser "behütende Gigant" umgeben von Feinden.
 
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Eine Sache erschien mir allerdings etwas unlogisch, vielleicht bin ich aber auch nur zu wenig im Eldar-Fluff bewandert. Die Thematik mit den Seelensteinen ist mir wohl bekannt, aber es ist doch so das diese nur in Konstrukten wie den Phantomlords/Droiden eingesetzt werden, oder irre ich mich hier? Daher habe ich die Beschreibung als Duregror abwechselnd als Skorpionkrieger/Khaindar/etc. auftrat ehrlich gesagt nicht ganz verstanden...

Ein Eldar kann die verschiedenen Aspekte durchaus in einem einzigen Leben durchlaufen. Dazu muss er nicht vorher sterben.

Die Geschichte ist sprachlich schön und stilistisch kaum zu bemängeln, für meinen Geschmack aber irgendwie etwas unmotiviert. Da fehlt Spannung.
 
Die Geschichte über den Runenpropheten der in der Seelenmatrix seines Schiffes nach einer passenden Seele für einen Phantomlord sucht, weiß zu überzeugen. Der Schreibstil und die Gedankenwelt der Eldar wirkt logisch und nachvollziehbar und unterstützt die Atmosphäre noch mehr. Leider fehlt es der Geschichte ein wenig an Spannung und auch der letzte Teil über die Schülerin des Propheten bewirkt nur, dass man traurig ist, Urielan nicht „in Aktion“ gesehen zu haben. Dennoch ist die Geschichte nicht mit gravierenden Mängeln behaftet.
 
So, bei dieser Geschichte mache ich den Anfang. Mein Abitur ist fürs erste fertig und ich freue mich sehr auf interessante Lesekost.

Und dieser erste Text hat mich alles andere als enttäuscht. Ich bin sogar sehr erfreut darüber, dass der von meinen Vorrednern als fehlend bemängelte Mittelteil ausgelassen wurde. Ein Kampf passt mMn nicht in die Stimmung der Geschichte, die sich vom ersten bis zum letzten Satz überwiegend treu bleibt. Nur an einigen Stellen hat der Autor seine Menschlichkeit durchschimmern lassen. Deutlich gestört hat mich der Vergleich mit einem Hexenkessel - eine sehr untypische Analogie für Eldar, sofern ich richtig informiert bin.

Sprachlich war das Ganze ebenfalls angenehm. Kein Hochgenuss (aber vielleicht bin ich durch die jüngste Lektüre von Goethes "Faust" auch nur nicht fair^^), jedoch schön.

Eine Bewertung abzugeben ist natürlich schwierig, da ich noch keine Geschichte neben dieser gelesen habe. Ich notiere mir 4/5 Punkte und entscheide später in Relation zum restlichen Niveau des Wettbewerb welchen von beiden Werten.
 
Sprachlich top und der Autor macht auch klar, dass er sich mit dem Eldar-Fluff wirklich gut auskennt. Leider muss ich aber Ominus zustimmen: die Findung des Seelensteins und die Bergung lassen eine fiese Lücke. Und auch für mich hat in der Geschichte Spannung leider gefehlt. Und dann sind da die Orkknochen: muss man Orkleichen nicht verbrennen weil sie sonst in Sporenwolken explodieren aus denen dann neue Orks im Boden wachsen? Vielleicht bezog sich die Geschichte aber auch auf älteren Orkfluff.
 
So viel Zeit muss sein...

Mein Abitur ist fürs erste fertig

Herzlichen Glückwunsch!

So, jetzt aber zur Geschichte. ^_^

Fangen wir ganz oben an - also beim Titel. Der hat mich ganz schön auf die falsche Fährte gelockt. Mit Dark Eldar hätte ich gerechnet, mit Necrons oder mit Chaos, aber sicherlich nicht mit Weltenschiffeldar. Beabsichtigt? Wie auch immer, wollte das nur mal am Rande erwähnen.

Der eigentliche Einstieg ist gut gelungen, zog mich schnell in den Bann der Geschichte und brachte mir die fremdartige Welt der Eldar näher. Urielan wird als Charakter gut gezeichnet, seine Verbindung mit dem Weltenschiff und dem Phantomkristall eindrucksvoll geschildert. Das gesamte Szenario zeugt davon, dass der Autor sich tief in den Hintergrund der Eldar eingearbeitet hat und diesen auch vermitteln kann.

Dann kommt ein harter Cut und es geht weiter auf Endor, äh, dem Waldmond 😛
Ob beabsichtigt oder nicht, die kleineren Ähnlichkeiten mit Star Wars sind mir hier tatsächlich etwas unangenehm aufgefallen, da ich bei einer Gruppe Jetbikes, die über einen Waldmond fegt, wirklich jede Sekunde darauf gewartet habe, dass ein paar Ewoks aus den Bäumen fallen. Das "Aufsitzen" der Runenprophetin kam etwas unelegant daher, weckte wiederum Assoziationen an Wildwestfilme, was aber schnell wieder verdrängt wird, als Tayanua in die Schicksalsfäden der Welt eintaucht.

Im Krater wird es dann etwas mystisch, aber auch verwirrend. Man kann sich nach einigem Nachdenken ausmalen, was hier geschehen ist, leicht wird es einem als Leser aber nicht gemacht. Es fehlt der entscheidende Aha-Effekt und man geht irgendwie mit einem Stirnrunzeln daraus hervor.

Was genau fehlt dieser Geschichte? Es ist schwer zu sagen. Ist es die Action? Vielleicht. Jedenfalls ist die Story recht anstrengend zu lesen, da kaum Auflockerung erfolgt. Auf jeden Fall aber ist es die Spannung, da man erst ganz am Ende erfährt, wonach Tayanua eigentlich sucht. Daher verfolgt man ihren Weg sehr distanziert. Ein echtes Sahnehäubchen wäre dann noch gewesen, wenn am Ende über Tayanuas Kontakt mit den Seelensteinen doch noch der "Missing Link" hergestellt worden wäre.
 
4 Punkte

Die Schilderung von Urielan und dem Herz des Weltenschiffes ist großes Kino. Der Autor zeigt einen großen Wortschatz, viel Fantasie und eine über jeden Zweifel erhabene Fluffkenntnis. Bis hierhin also ein Kandidat für 5, vielleicht sogar 6 Punkte - wäre da nicht der fehlende Spannungsbogen. Oberstes Ziel einer Geschichte ist es, den Leser zu unterhalten, zu jedem Zeitpunkt zum Weiterlesen zu motivieren. Dies ist hier jedoch leider aus meiner Sicht nicht gelungen, daher werden es nur 4 Punkte.
 
Die Geschichte ist sauber fabriziert. Auch wenn der Satzbau teils stark geschachtelt ist. Man muss schon konzentriert bei der Sache sein.
Eine Dopplung ist mir aufgefallen („machtvolle, kraftvolle“). Vielleicht hätte hier besser gepasst: „mächtige, kraftvolle“ oder „machtvolle, kräftige“.

Sonst ist die Sprache recht belebt, bildhaft.

Die Beschreibungen versuchen nicht nur einen Sinn anzusprechen, sondern den Leser vollkommen in die jeweilige Perspektive zu ziehen. Phasenweise gut gelungen.

Die Action ist außen vor. Die Andeutungen aus der Vergangenheit der Seele für den Phantomlord und auf dem Waldmond müssen langen, um die Fantasie anzuregen. Hätte mehr sein können. Aber das Auslassen einer expliziten Kampfhandlung unterscheidet diese Geschichte definitiv von den restlichen Beiträgen.

Was mir fehlt ist der so richtige Aha-Effekt. Die unerwartete Wende! Etwa, wenn auf einmal nur ein stumpfes „Waaagh!“ aus dem Phantomkristall bei Berührung gekommen wäre 🙂. Weil die Seelen der Orks mit in den Kristall gesogen wurden. Da hätte der Autor mit der nur am Rande erwähnten psionischen Kraft spielen können.

Gute Mitte.
 
Ui, zum Schluss wird es nochmal richtig gut, oder wonach hab ich mir die letzten Geschichten ausgesucht 🙂
Auch hier gefällt mir die Umsetzung des Themas ausgesprochen gut, es ist wirklich nichts menschliches zu entdecken und die Beschreibungen lassen mich gut in eine mir völlig fremdartige Welt abgleiten. Obwohl ich nur ein rudimentäres Verständnis der Eldar, ihrer Kultur und ihrem Leben/Sterben etc. habe, konnte ich immer gut folgen und das Bild das sich in meinem Inneren dabei abgezeichnet hat, war sehr detailreich und schön!
Die Sprache ist fast durchweg gut getroffen, der Charakter der Eldar (nach meinem Verständnis) gut rübergebracht. Einzige kleine Mankos waren für mich zwei Wörter, die so gar nicht in den sonst so wohlüberlegten Sprachgebrauch passen. Zum Einen erschlug die Kriegerseele als Skorpionkrieger einmal Menschen, die zuvor schon richtig mit Chem Pan Sey benannt wurden und mir hat hier die Nennung des Menschen nicht zum allgemeinen Wortschatz der Geschichte gepasst. Noch weniger hat mir das Wort Hexenküche gefallen, was wohl nicht nur in der Zukunft des 40K Universums schon etwas unpassend sein könnte (obwohl ja viele gotische/mittelalterliche Elemente mit verarbeitet wurden), für einen Eldar aber gar nicht passt. Diese beiden Stellen waren sehr schade, haben mich regelrecht aus der Geschichte herausgerissen und fallen daher besonders auf. Leider im negativen Sinne!
Was mir ansonsten ein bisschen gegen den Strich geht ist die Fülle an Sachen die angerissen werden, ohne sie zu vollenden. Der Bruch in der Geschichte ist sehr abrupt und erst zum Ende hin versteht man, wo die Verknüpfung herkommt. Das finde ich persönlich sehr schade, kann aber auch damit zu tun haben, dass mich die Erzählung zu Uriedal so sehr gefangen hat, dass die Geschichte über die Seherin ungleich schwächer wirkt. Hier wären zwei unterschiedliche Geschichten wohl schöner gewesen. Zweiter Punkt, der mir nicht so gefallen hat ist die relative "Überraschungslosigkeit" der Geschichte. Damit meine ich nicht die Idee der Geschichte selbst, die sehr schön und vor allem teilweise fast malerisch ausgearbeitet wurde (alleine das Bild des Sehers+Phantomlord), doch das Geschehen plätschert ohne große Unterbrechungen stets gemäßigt vor sich hin. Außer einem Schrei eines Gonrax hat man nie auch nur das Gefühl, es könnte insofern spannend werden, dass gleich etwas Gefährliches oder Unerwartetes passiert. Alles was an unerwartetem kommt wird mit einer Ruhe erklärt und eingeführt, dass es in mir keine innere Spannung oder besser Anspannung erzeugen konnte. Ich will hier nicht sagen es mangelt an Aktion, eigentlich ist es sogar angenehm, mal etwas ohne Schlachtengetümmel zu lesen, aber die sehr schönen Beschreibungen und Bilder die erzeugt werden, werden auf die Länge der Geschichte gesehen langatmiger und es fehlt ein wenig die Abwechslung.
Dazu habe ich leider an einigen Stellen erwartet/erhofft, dass es anders weiter geht. Gerade den Kampf des Phantomlords/Pantomdroiden/Runenprophet gegen die Orks hätte ich interessant gefunden. Oder zumindest eine malerische Beschreibung des letzten Aktes der Schlacht. Auch fehlt mir ein bisschen die Information, ob der erste Teil der direkte Vorspann für die Suchaktion im Zweiten ist, oder bekämpfen sie ganz andere Gegner in dem Moment nach der Belebung des Phantomlords? Ist dieser Kampf gleich danach angesiedelt, oder vielleicht erst Jahrtausende später?
Man merkt, der Text gibt Fragen auf, lässt einiges unbeantwortet und liefert dafür Erklärungen für ganz andere Dinge, die mir zunächst nicht in den Sinn gekommen wären. Das ist auf der einen Seite schön, andererseits aber auch etwas frustrierend, ich glaube mir hätten zwei Geschichten, die unabhängig voneinander im gleichen Maße ausgearbeitet wären und sich dann zu einem wirklichen Werk verknüpfen, besser gefallen. Das ist dann wohl aber das Los des Geschichtswettbewerbs, hier wäre aber die Konzentration auf einen Teil mMn die bessere Entscheidung gewesen...
Da ich mich gerade etwas im Kreis drehe mache ich es kurz, 5 Punkte sind hier absolut angemessen, für eine bildgewaltige Geschichte, die leider an der ein oder anderen Stelle zu langatmig wirkt, bzw. die falschen Fragen beantwortet!
 
Zuletzt bearbeitet:
Zusammengefasst was mir gefiel, bzw. was nicht:

++ ein großer Wortschatz und eine schon "epische" Erzählweise

+ Die Idee mit dem Zeitsprung.

- Es wurden, wie Don Kraevok schon so treffend schrieb "die falschen Fragen beantwortet"

-- der Spannungsbogen fehlte.

Trotz überragenden sprachlichen Stils und einer bildgewaltigen Erzählweise
leider auch hier nur Mittelmaß. Mit etwas mehr Spannung, um den Leser bei der Stange zu halten wäre hier Höchstpunktzahl drin gewesen.

4 Punkte
 
Wie immer vorab unbeeinflusst anderer Diskssionen und Bewertungen...

ein großes Plus... es wird sehr detailliert in die Hintergründe der Eldar eingegangen und obwohl ich keine Ahnnug davon habe, hatte ich immer das Gefühl alles erklärt zu bekommen und hab so auch fast alles verstanden. Bei den Tyraniden-Stories hatte ich mich nie so gut aufgehoben gefühlt.

Hin und wieder gefiel mir die Wortwahl nicht... und das Auftreten dieses Gonrax, der etwas ausführlich beschrieben und später noch einmal vermutet wird... ein bisschen unnötig, da ich dachte, nun ist es nicht der Gonrax, sondern ein Feind. Das mag eine gezielte Täuschung des Lesers zur Aufrechthaltung der Spannung gewesen sein, aber mir kam es nicht so vor, als war das gewollt... aber wurst, echt nur ne Kleinigkeit.

Im Grunde gefiel mir alles. Beide Teile der Story sind rund und passen zusammen... ich hatte soagr Gänsehaut, als sich herausstellte, wer da gefunden wurde. Die letzten Worte waren gut gewählt.
 
Die letzten Worte waren gut gewählt.

jein. Alles bist auf den letzten Satz. :huh: Also für mich hat diese kalte Formulierung der "Ernte" die aufgebaute Stimmung ziemlich versaut. Ich weiß nun nicht, ob man das Einsammeln der Seelensteine durch einen Runenpropheten tatsächlich als "Seelenernte" bezeichnet, aber dieser Satz ist in jedem Fall überflüssig.

Ansonsten kann ich mich der allgemeinen Einschätzung wiederspruchslos anschließen. Fluff 6 Punkte, Sprache 5-6 Punkte (störend, weil einfach nicht eldar-mäßig: Hexenküche, "zig"), Grundidee 4 Punkte.

Negativ: Fehlende Spannung oder andere "faszinierende" Elemente. Etwas störender Bruch in der Mitte. Fehlende Antwort auf einige Fragen.

Ich empfinde diese Geschichte jedoch trotz des Mangels an Unterhaltungswert als sehr gelungen und zum Thema perfekt passend. Vor allem, weil die Eldar hier wirklich wie Eldar beschrieben werden und nicht wie sich selbst überschätzende, aber eigentlich dämliche Menschen a la "Stern des Löwen". Wobei das da natürlich auch eine andere Herangehensweise war.

Eigentlich hätte diese Geschichte es verdient, dass ich mehr dazu sage, aber so recht will mir nichts mehr einfallen. Sie ist einfach "gut" und bekommt 5 Punkte von mir.
 
Was wollte uns der Autor damit sagen...?

Da im Zuge der Bewertung der Geschichte einige Fragen aufgetaucht sind, will ich diese nun nach Ablauf der Bewertungsphase versuchen auch zu beantworten, getreu dem Deutschlehrerspruch: "Was will uns der Autor damit sagen...?"

Der Bruch in der Mitte der Geschichte war durch den Autor voll und ganz beabsichtigt - wurde teils begrüßt, teils negativ aufgenommen. Ich wollte verhindern, dass die Geschichte in eine Schlachtbeschreibung abdriftet und entschied mich daher für dieses etwas radikal anmutende Vorgehen.

Der fehlende Spannungsbogen wurde häufig und zurecht kritisiert. Nach mehrmaliger Nachlese war für mich auch klar, es handelt sich mehr oder minder um eine lineare Beschreibung, quasi doppelter Findung von Seelen (daher rührte letztlich auch der Titel), ohne große Höhen und Tiefen. Es fehlt der richtige Aha-Effekt, der "Pageturner".
Was mir wohl beim Beschreiben gelungen ist, hab ich auf der anderen Seite bei der Spannungserzeugung sträflich vernachlässigt. Ist mir in jedem Fall eine Lehre. Für mich als Autor ist das quasi der wichtigste Kritikpunkt!

Einige Beschreibungen sind Lesern negativ aufgefallen, am häufigsten wurde der Begriff des "Hexenkessels" ins Feld geführt.
So Fern von den Eldar empfand in den Begriff nicht, gerade weil ich an Morai-heg denken musste, als ich mich für diesen Begriff entschied. Wie gesagt, vielen Lesern ist dieser Begriff negativ aufgefallen, für mich war er getreu in der Linie, da ich die Göttin der Hexerei und Zauberkünste im Hinterkopf hatte.

Eine weitere Beschreibung wurde in Form des Waldmonds mit Star Wars assoziiert. Der Waldmond war definitiv nicht als eine Kopie von Endor gedacht 😉. Diese gedankliche Verbindung wollte ich nicht herstellen. Da das Thema im Kern "Tod" ist, wollte ich eher ein moderiges, verfallendes Szenario herstellen, das im Gegensatz zu den Phantomkristallkonstrukten stand (Biologisch <-> Künstlich), ist mir anscheinend dann aber doch nicht so gelungen wie beabsichtigt. Die Gonrax als Aasfresser (vollkommene Eigenschöpfung, wie auch die Espaisasblüte) sollten das an sich noch unterstreichen.

Bei den Orkknochen muss ich gestehen, habe ich mir weniger Gedanken um die Sporen gemacht. Hätte ich wohl noch verwerten können, beispielsweise durch das aufkommen von Wildorks. Die zurückgelassenen Gebeine sollten einfach der weiteren Unterstreichung des Themas dienen.

Wie die Seelensteine in die Hand des Phantomsehers gekommen sind: er hatte sie eingesammelt, nachdem er seine Psikraft wirkte. Eine Schwäche der Geschichte, weil es unlogisch erscheint, ja.
So wieso, die Psikraft. Ursprünglich hatte ich auch geplant, die Runenprophetin im Geist die letzten Schlachtszenen nochmals durch zu gehen, aber dann hätte ich eben doch wieder eine Schlachtbeschreibung in der Geschichte gehabt und ich wollte halt ohne so etwas auskommen. Dann wäre möglicherweise auch klarer gewesen, dass die Droiden und der Lord sich um den Phantomseher im Kreis angeordnet hatten, um ihn zu verteidigen, während er psionische Kräfte entfesselt. Das Problem eben, was man als Autor im Kopf dazu hat und dann letztlich und endlich aufs Papier bringt - muss ich als weniger gelungen akzeptieren und draus lernen.

Insgesamt bin ich zufrieden, mit dieser eher ruhigen und wenig Action enthaltenen Geschichte auf dem Treppchen des Wettbewerbs gelandet zu sein. Das Lob zur sprachlichen Ausgestaltung fand ich sehr erbaulich. Auch, dass es mir größten Teils gelungen sei, die Eldar so fremdartig anders als die Menschen im 40k-Universum darzustellen.

Mir persönlich hat die Teilnahme sehr viel Spaß gemacht. Wie gesagt: die Kritik nehme ich dankend an, dadurch kann man als Schreiber nur besser werden.
Da dies mein erster Wettbewerb war, an dem ich in dieser Form teilgenommen hab, erlaube ich mir keinen Vergleich mit anderen Wettbewerben in diesem Forum. Es war interessant zu sehen, wie durch andere Autoren das Thema verarbeitet wurde.

Sollten noch weitere Fragen unbeantwortet sein, einfach drauf hinweisen.

Das nächste Theme "Schlachten" klingt interessant und ich bin am überlegen, wieder mitzumachen.
 
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