[Archiv] [Storywettbewerb II 2011] [WHFantasy] "Der gute Alltag"

SHOKer

Mentor der flinken Federn
03. Februar 2006
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Athel Loren. Allein dieser Name verursachte, dass Betronischen Ritter die Worte fehlten. Das sich Leibeigene ängstlich unter ihrem Bett verkrochen. Allein dieser Name war es, der manch alten Recken nachts aufwachen ließ, um ihn feststellen zu lassen, dass sein Bett feucht war. Dies alles tat dieser Name. Doch letztendlich war es ein Wald wie jeder andere. Der einzige Unterschied war, dass der Wald voller Geister, wandelnder Bäume und Elfen war. Für manchen genau der Grund, einen weiten Bogen um diesen Wald zu machen. Andere gingen genau aus diesem Grund hinein.
Er selbst gehörte zu Letzteren. Auf allen Vieren rannte nun ein gewaltiges, wolfsähnliches Wesen durch diesen Wald. Und dank des Vollmonds bewegte er sich so schnell durch den Wald, dass man nur einen Umriss von ihm wahrnahm. Eine Art Schatten, der sich durch die Bäume schlängelte und immer wieder stehen blieb und prüfend die Nase hob und schnüffelte. Doch er hatte einfach kein Glück. Langsam wurde der Werwolf missmutig. Seit mehreren Stunden schon war er unterwegs und nicht mal einen Hasen hatte er vor die Schnauze bekommen. Vermutlich hatten diese Waldelfen mal wieder überwildert und jetzt hatte er nichts mehr zu fressen.
Als ob sie glaubten, ihnen gehöre der Wald. Was eigentlich auch stimmte. Aber das gab ihnen noch lange nicht das Recht, den Raubtieren und ihm das Essen wegzunehmen. Doch bevor er seine Taktik änderte und wieder mal ein Dorf überfiel, wollte er nochmal schauen, ob er nicht doch noch einen saftigen Rehbock oder Hirsch erwischte. Also setzte sich der Wolfsmensch wieder in Bewegung und suchte nach einem saftigen Mahl. Doch es schien, als wäre der Wald wie ausgestorben. Enttäuscht heulte der Werwolf kurz und schaute dabei zum Mond. Nach seiner Schätzung war es inzwischen ungefähr vier Uhr in der Früh.
Was hieß, dass er sich schnellstens was zum Essen besorgen sollte, wenn er um sechs Frühstücken wollte. Das hieß auch, dass er nicht mehr dazu kam, ein Dorf zu überfallen. Seufzend setzte er sich hin und kratzte sich mit seinem Fuß hinterm Ohr. Leider hatte das Stiefkind Ulrics nur noch eine Möglichkeit, um an Essen zu kommen, das nicht von einer Pflanze kam. Und diese gefiel ihm überhaupt nicht. Aber ein Werwolf musste tun, was ein Werwolf tun musste. Auch wenn es ihm gar nicht passte. So sprang er auf und machte sich auf in Richtung Norden. Dabei richtete sich der Wolfsmensch immer weiter auf, bis er letztendlich auf zwei Beinen rannte. Das beeinträchtigte aber in keinster Weise seine Geschwindigkeit.
Denn schon nach knapp zwei Meilen war er an sein Ziel gelangt. Hier bewegte er sich nun um einiges vorsichtiger und leiser als während des Wegs hierher. Trotzdem kam er schnell voran und erreichte einen sehr lichten Teil des Waldes. Schnell sprang er nun auf einen der gewaltigen Bäume. Zwar war der Wolf in ihm ein völlig untalentierter Kletterer, doch zusammen mit dem Menschlichen in ihm und den Klauen schaffte er es in beachtlicher Zeit fast bis zur Spitze. Doch kurz bevor er das Ende erreichte, kletterte er auf einen Seitenast weiter. Der Ast gab ihm trotzdem genug Platz, so dass er bequem gehen konnte.
Ulrics Stiefkind erreichte nun beinahe das Ende des Astes, von wo er nun einen perfekten Überblick auf seine Beute hatte. Waldelfen. Er war bis jetzt noch nie soweit gegangen und hatte eine Waldelfensiedlung überfallen. Deswegen ging er mit noch mehr Vorsicht vor als bei der normalen Jagd.
Schon bald war klar, dass die Waldelfen sich sehr sicher fühlten. Sie hatten nur acht Wachen aufgestellt, der Rest schien zu schlafen. Doch der Werwolf witterte geradezu, dass der Friede in diesem Dörfchen nur Fassade war. Kein Waldelfendorf verhielt sich so dumm, dass es so gut wie unbewacht war. Und am allerwenigsten diejenigen, die gleich an der Grenze des Waldes liegen. Doch egal wie sehr sich der Werwolf auch anstrengte, nirgends fand er eine Spur von weiteren Waldelfen oder einer Falle.
Er stieß ein Knurren aus. Es gefiel ihm gar nicht, sich vielleicht mitten in eine Falle zu stürzen. Doch was tat man doch nicht alles, um einen gefüllten Bauch zu haben. Der Werwolf kletterte nun bis zum gänzlichen Ende des Astes. Dieser reichte etwas über den Wachtposten hinaus. Er hatte sich schon vorher das Gebäude ausgesucht, wo er raufspringen würde. Es war ein kleineres Haus auf einer Eiche. An sich bauten die Waldelfen immer schon auf Bäumen, doch anscheinend berücksichtigten sie nie, dass es immer noch höhere Bäume gab als die eigenen Baumhäuser. Das ermöglichte Wesen wie ihm einen leichten Zugriff auf den Ort.
Tief luftholend sprang der Werwolf hinab, krallte sich in einen Ast hinein und blieb nach einem Meter stehen. Langsam atmete er aus und kletterte nun auf das Dach des Baumhauses. Leise ging er nun zurück, direkt zu dem Wachtposten. Dieser schaute gelangweilt ins Dunkel und schien vielmehr zu schlafen als wach zu sein. Sicher hätte der Werwolf auch auf normalem Wege in die Siedlung keine Probleme mit der Entdeckung gehabt. Jedenfalls wenn alle Waldelfen Wächter so unaufmerksam wären. Schnell und mit so gut wie keinem Laut trat er nun hinter dem Wachtposten und klopfte ihm auf die linke Schulter.
Der Waldelfen sprang erschrocken auf und drehte sich um. Doch der wahre Schrecken des Spitzohrs zeigte sich erst, als er in das gewaltige Wolfsgesicht starte. Und bevor er auch nur ein Wort herausbrachte, wurde ihm auch schon das Genick gebrochen. Damit keinem auffiel, dass der Wachtposten tot war, nahm er den Speer der Wache und rammte diesen der Leiche in die Brust. Dann stellte er ihn noch so hin, dass es aussah als würde er immer noch den Waldrand beobachten. Mit einem zufriedenen leisen Jaulen schnupperte der Werwolf. Er roch sofort einen unwiderstehlichen Geruch. Seine Nase führte ihn zu einem der größeren Häuser, das auf einem Nussbaum thronte.
Der Wolfsmensch riss kurzerhand ein Loch in die Holzwand. Natürlich so behutsam, dass keiner der Bewohner wach wurde. Dann drang er ins Haus ein. Er schritt durch mehrere Zimmer, die fast alle gleich aussahen. Sie bestanden aus Holz, an den Wänden waren Jagdtrophäen und ansonsten standen höchstens ein Tisch und ein paar Stühle herum. Ein paarmal ging er auch in ein Schlafzimmer rein. Doch nirgends waren Waldelfen. Sein Gefühl schrie nun geradezu, dass irgendetwas einfach nicht stimmte. Und genau, als er sich zum Umkehren entschloss, traf ihn hinterrücks ein Pfeil in den Rücken. Bevor der Werwolf darauf reagieren konnte, kam von oben wie ein Blitz eine Klinge geschossen. Diese drang von seinem Schlüsselbein bis zur Hüfte. Mit einem leisen Ächzen fiel er um. Zum Glück fiel er nach vorn, wodurch er sich es ersparte, sich den Pfeil in seinem Rücken noch tiefer zu rammen. Zwar war der Wolfsmensch noch nicht dem Tode nahe, doch auch er war nicht unsterblich.
Während er so dalag, wurden ihm zuerst das Schwert und dann der Pfeil aus seinem Körper gezogen. Und es brauchte alle seine Willenskraft, um ruhig zu bleiben und sich nicht jaulend und knurrend auf diese feigen Spitzohren zu stürzen. Ulrics Stiefkind hörte, wie mehrere Personen nun in den Raum traten. Er schätzte, dass gut 6-9 der Elfen sich nun im Raum aufhielten. Sie besprachen nun etwas, was vermutlich ihn betraf. Nur gut, dass der Wolfsmensch sich in der Sprache der Elfen des Waldes blendend auskannte.
„Nein Vater“, sprach einer der Elfen mit einer noch fast kindlichen Stimme, „wir sollten lieber die Leiche dieses Viechs verbrennen. Schließlich könnte diese Kreatur durch seine bloße Anwesenheit unsere Heimat verderben. Wenn er es noch nicht schon getan hat“. Hoffentlich macht ihr eben das nicht, dachte der Wolfmensch. Elfen hatten die Angewohnheit sehr leise zu sprechen, schon fast flüsternd. Zusammen mit dem etwas eigenartigen Dialekt war es für ihn sehr schwer, das Ganze zu verstehen.
„Thiflonda, du ängstigst dich völlig grundlos. Nicht einmal eine Horde Tiermenschen könnte diesen Wald verderben. Also können wir ihn ruhig eine Zeit lang hierbehalten. Und außerdem ist es das erste Mal, dass ich so ein Kind des Chaos sehe. Man sieht nicht mal richtige Anzeichen einer Mutation. Es scheint fast als wäre diese Kreatur gar nicht vom Chaos berührt. Wir bringen sie lieber zu Alshyah. Sie wird schon herausfinden, was es mit dieser Kreatur auf sich hat“. Es folgte eine kurze Pause, als einer der Elfen Luft holte, um etwas zu sagen. Doch dieser wurde augenblicklich von dem anscheinenden Anführer rüde unterbrochen.
„Nein, Elgoid, wir machen es, wie ich sagte und Schluss! Jetzt bringt dieses Etwas da weg. Der Geruch verseucht mir noch das ganze Hause. Und Thiflonda, weck die restlichen Bewohner auf und schau zu unseren Wachtposten. Die Waldläufer sollen sich die Umgebung anschauen. Ich will wissen, woher es gekommen ist. Vielleicht gibt es da draußen ja noch mehr von der Sorte“. Nach diesen Worten ertönte leicht das Nachhallen von Schritten und der Werwolf wurde umgedreht und sah geradewegs das Gesicht eines hässlichen Spitzohrs. Und bevor der Elf auch nur die Lippen öffnen konnten, schnellte der Kopf des Wolfsmenschen schon nach vorn und biss dem Elf den Kopf von den Schultern.
Besser gesagt zermalmte er den Schädel zwischen seinen Kiefern. Dadurch spritzte das Blut durch den gesamten Raum. Der Werwolf sprang schnell auf und fixierte zwei Waldelfen, die sich gerade das Blut ihres Artgenossen aus den Augen rieben. Bevor sie jedoch damit fertig wurden, sprang er nach vorn und schlitzte beiden den Bauch auf. Doch noch während die Eingeweide der beiden Spitzohren auf den Boden fielen, hörte er Stimmen und leise Trippelschritte. Und das leise zischende Geräusch eines Pfeiles. Da er sowieso nicht mehr ausweichen konnte, drehte er sich in die Richtung woher der Pfeil kam.
Doch noch während er sich drehte, drang der Pfeil in seine Schulter ein. Aufjaulend sprang der Wolfsmensch blitzschnell auf den Elfen zu, schlug den auf ihn zufliegenden Pfeil einfach beiseite und schlug mit der blanken Faust auf die Brust des Elfen. Knackend brachen die Knochen im Leib des Spitzohrs und er krachte derart stark gegen die Wand, dass sie durchbrach. Ein plötzliches Zischen warnte ihn gerade noch rechtzeitig genug, um das Schwert mit seinen Klauen beiseite zu schlagen. Er erkannte an dem noch nicht ganz weggewischten Blut an der Klinge, dass das genau der Elf war, der ihm vorhin so übel mitgespielt hatte. Und das würde er ihm heimzahlen. Der Werwolf wurde trotz seiner Schnelligkeit von dem Waldelfen in die Defensive gedrängt. Wütend täuschte er einen Angriff auf das linke Bein des Elfs vor, doch er änderte den Schlag so, dass er auf den Bauch des Elfen nun zuhielt.
Das miese Spitzohr drehte sich höhnisch lachend einmal um die Achse und trieb ihm das Schwert durch den Unterarm. Doch bevor der Elf das Schwert wieder herausziehen konnte, packte der Werwolf den Arm von diesem hüpfenden Baumknutscher und biss ihn. Das Kreischen, das der Elf dabei von sich gab, klang als würde ein Kastrat seine Stimme vor einer Gesangsprobe vorbereiten. Für ihn war es die beste Musik seit Langem. Doch der Elf schlüpfte plötzlich aus dem eisenharten Griff des Werwolfs und sprang zurück. Zwar hing ihm jetzt sein linker Arm nutzlos herunter, doch sein rechter Arm war noch völlig da.
Und jetzt war der Elf auch noch richtig wütend. Mit der Geschwindigkeit einer Natter kam das Spitzohr auf ihn zu. Und bevor der Werwolf auch nur den Arm heben konnte, versank die Klinge in seinem Bein und zwei Füße krachten ihm mitten auf die Schnauze. Wie es der Elf schaffte, so eine akrobatische Meisterleistung trotz eines zermalmten Arms zu machen, brachte den Werwolf dazu, großen Respekt vor diesem Elfen zu haben. Was nicht hieß, dass er diesem blöden Baumknutscher nicht die Eingeweide rausreißen und ihn damit erwürgen würde. Doch hier war jetzt Taktik gefragt. Noch während Ulrics Stiefkind zurückflog, nahm er alle Kraft in seinen Beinen und katapultierte sich durch den Raum. Krachend brach der Werwolf durch die Wand und nutzte den restlichen Schwung, um durch die Tür zu kommen. Nur ein paar Sekunden später kam auch schon der Elf hinterher geschossen, bereit, dem Untier den Schädel abzuschlagen. Doch bevor es soweit kam, durchdrangen von oben mehrere Klauen die Schulter des Spitzohrs. Und eine weitere Klaue riss ihm den Bauch auf. Ohne einem weiteren Laut brach der Elf zusammen.
„Das war für den hinterhältigen Angriff, Spitzohr“, dachte der Wolfsmensch genüsslich. Schließlich sprang der Werwolf nun durch ein Fenster. Für ihn gab es in dem Haus nichts mehr zu holen. Und langsam ging ihm die Zeit aus. Zwar waren alle Elfen nun alarmiert, doch sie wussten nicht, dass er noch lebte.
Jedenfalls solang nicht, bis sie die Leichen gefunden hatten. Er konnte das Dorf nicht verlassen, solange er nicht hatte, was er suchte. Doch zum Glück liefen ihm gleich zwei leckere Exemplare entgegen. Nach ihrem Aussehen her, hatten sie genug Futter und er musste sich eingestehen, dass diese Elfen etwas mobbelig waren. Das brachte ihm fast zum Lachen. Wie krank wäre doch die Welt wenn sich statt den dünnen Spitzohren kugelige Fettklöße wie Eichhörnchen durch den Wald bewegten.
Doch da der Werwolf in Eile war, sprang er einfach auf die zwei Elfen zu und brach beiden lautlos das Genick. Vermutlich waren die Spitzohren so tief im Gespräch verwickelt, dass sie nicht einmal merkten, wie seine Hände sich um ihren Hals legten. Und so schnell wie er konnte, rannte Ulrics Stiefkind durch den Wald, und erreichte zu seiner großen Erleichterung rechtzeitig sein Zuhause. Was nicht viel mehr als eine Höhle war. Doch, das Besondere an der Höhle war, das es seine war. Und sowas machte ein Zuhause ja erst richtig lebenswert. Das, und die liebe Familie. Noch bevor er richtig eintrat, hörte der Werwolf ein freudiges Kläffen.
Und schon sah er sie, schwarzbraunes Fell, ein schlanker Körperbau und eisblaue Augen. Er schritt zu ihr und sie leckten sich zur Begrüßung am Mund. Der Wolfsmensch legte die zwei Leichen auf einen runden Felsen, der als Esstisch funktionierte. Dann schritt er rüber zu einer großen Seitennische, wo ein gepolsterter Boden mit Stroh und Wolle war. Und mitten drinnen saßen vier kleine wolfsähnliche Wesen. Sie schliefen noch, doch schon bald würden sie aufwachen, wenn sie den Geruch von frischem Fleisch in die Nase bekamen. Sie aßen zwar erst seit kurzem Fleisch, doch ihre Zähne waren schon längst scharf genug dafür. „Und Herbert, wie war dein Tag“?
Der Werwolf fluchte innerlich. Er hatte sich so gefreut, mal einen Tag ohne Reden zu verbringen. Schließlich war doch ein Tag voller Friede und Harmonie nicht zu viel verlangt. „Er war ganz gut Magda. Das Wetter hatte heute mitgespielt. Und wie war deiner“?
„Och, er war ganz okay. Ich hab mich heut wieder mal einen Brief von meiner Schwester gekriegt“. Herbert verwünschte in Gedanken die Schwester seiner Brutgefährtin. Jedesmal musste sie angeben von ihrem Leben an der Küste. Als ob das besser wäre als am Land. „Weist du Herbert, was der letzte Schrei an der Küste ist?“ Er seufzte.
„Nein Magda, aber du wirst es mir gleich erzählen, oder“?
„Dunkelelfen. Es sind Dunkelelfen. Meine Schwester schreibt dass ihr Gefährte die perfekten Jagdgebiete erlangt hat. Sie schreibt, dass sie noch nie soviele von den Elfen gesehen hat. Sie müssen sich wohl in letzter Zeit stark vermehrt haben“. Nach diesen Worten schritt Magda nun zum Tisch, um das Essen vorzubereiten. Herbert nutzte diese Pause, um sich auf einen Stein nieder zu setzen und zu warten. Er wusste, dass sie gleich wieder mit dem Ganzen anfangen würde. So war es jedes verdammte Mal am Morgen. Und jedes Mal endete es gleich. Als schließlich der entrüstete Schrei erschallte, zuckte er nicht einmal mit der Wimper.
„Herbert, wie oft muss ich es dir noch sagen!? Ich will endlich was Anderes! Fast jeden Morgen bringst du mir ein paar Blumenschnüffler. Ich will endlich mal wieder was Anderes! Wie ein paar Hasen, ein Reh oder mal wieder Menschen. Wie lang ist es her, dass ich frisches Menschenfleisch gegessen habe. Aber nein, Herr „die Menschen sind doch meine Freunde“ hat ja nicht den Mumm, um einen zu reißen“!
„Jetzt übertreibst du aber Magda! Ich will nicht meine Männerfreundschaften fürs Essen opfern! Du frisst ja auch nicht deine besten Freundinnen. Und du hast dich gerade zweimal wiederholt, mein Wölfchen“. Magda liebte es wenn er sie so nannte. Meistens jedenfalls.
„Oh, doch mein Lieber, sogar dreimal schon! Du bist der einzige Werwolf, der es nicht übers Herz bringt, einen Menschen zu töten. Wir sehen zwar aus wie die, aber da hört es auch schon auf Herbert. Man muss die Nahrungskette schließlich beachten. Und wenn du mir noch einmal solche Baumliebhaber bringst, werde ich mich eigenhändig ums Essen kümmern. Und dein Wölfchen kannst du getrost aus deinem Wortschatz entfernen“!
Und mit diesen Worten drehte sie sich wieder um und fuhr damit fort, das Fleisch zu zerlegen. Herbert blieb auf seinem Stein sitzen und bat insgeheim Taal darum, seinem Weib endlich Verständnis einzuprägen. Doch das würde wohl ein unerfülltes Sehnen bleiben. Da lässt man sich beinahe Zerhacken und dann wird einem noch deswegen eine Strafpredigt gehalten. Wie unfair die Welt doch manchmal war.
 
Der erste Absatz fing wirklich gut an. Wow, dachte ich, mal sehen was da cooles raus kommt. Dann der Werwolf, he, mal echt was erfrischend anderes.

Allerdings ging es dann beim betreten des Baumhauses steil bergab. Erstmal die Einrichtung, Tische und Stühle bei Waldelfen? Dann logische Fehler, wie das nicht riechen des Hinterhaltes. Dann das total unlogische Verhalten der Elfen. Dann der Kampf, halbwegs dynamisch beschrieben, aber total übertrieben. Da wäre weniger mehr gewesen. Dann wie sich der Werwolf zwei dicke Spitzohren krallt, als ob er nicht schon genug Leichen gehabt hätte. Und dann natürlich noch das Gespräch am Ende. Wirklich schmunzeln konnte ich darüber ehrlich gesagt nicht mehr.

Wirklich Schade, hätte eine orginelle Geschichte mit einem potentiell interessanten Protagonisten werden können. So ist das leider nur noch ein schlechter Witz. Bin noch am überlegen, ob es noch zwei Punkte werden oder doch nur einer.
 
Was hieß, dass er sich schnellstens was zum Essen besorgen sollte, wenn er um sechs Frühstücken wollte.(...) Aber ein Werwolf musste tun, was ein Werwolf tun musste. Auch wenn es ihm gar nicht passte. So sprang er auf und machte sich auf in Richtung Norden.(...)Schnell und mit so gut wie keinem Laut trat er nun hinter dem Wachtposten und klopfte ihm auf die linke Schulter.
Ich finde diese beiden Sätze stehen leider ein wenig symptomatisch für die sprachliche Dimension dieser Geschichte. An einigen Stellen werden leicht unpassende Begriffe (wie in diesem Fall Frühstück - etwas kultiviert für einen Werwolf, nicht?) verwandt und die Sprache wirkt eher wie eine aus einem Kinder- und Jugendbuch (was mich vermuten lässt, dass der Autor eventuell noch etwas jünger und unerfahren ist). Die recht heitere Sprache passt deshalb nicht so richtig zu der fantastisch epischen Erzählung. Hier kann der Autor sicher noch an sich arbeiten. Mein Tipp: Ivanhoe von Walter Scott lesen, da könnte sich das Vokabular beträchtlich erweitern!
Bei der sprachlichen Dimension gibt es nur einen Punkt: 1

Die Umsetzung der Themen ist, gemessen an anderen Geschichten im Wettbewerb die ich bereits gelesen habe, leider eher fantasielos. Die Sucht des Werwolfs wäre eigentlich eine famose Interpretation, doch ist sie mir zu lieblos gestaltet und wirkt einfach zu unglaubwürdig. Der Werwolf verhält sich sehr menschlich und eben nicht so animalisch, wie es das Gesetz der Logik vorschreibt. Unerfülltes Sehnen konnte ich nicht erkennen. Wenn eisern nach außen umgesetzt sein sollte konnte ich es ebenfalls nicht erkennen.
Auch hier gibt es nur einen Punkt: 1

Beim Plott fallen tatsächlich einige logische Fehler auf, die teilweise bereits von meinen Vorrednern genannt wurden. So zum Beispiel:
Tief luftholend sprang der Werwolf hinab, krallte sich in einen Ast hinein und blieb nach einem Meter stehen. Langsam atmete er aus und kletterte nun auf das Dach des Baumhauses.(...)Der Wolfsmensch riss kurzerhand ein Loch in die Holzwand. Natürlich so behutsam, dass keiner der Bewohner wach wurde.
Ich denke nicht, dass ein etwa 100 Kilo schwerer Werwolf einfach so von einem Ast zum andern springt, ohne dass ein Waldelf in wenigen Metern Entfernung dies mitbekommt. Auch reißt er sicher kein Loch in Holzwände, ohne dass das jemand hört, der nur wenige Meter daneben steht und wenn er nicht völlig im Blutrausch gefangen ist, dann sollte ihm das auch bewusst sein. Vielleicht hätte die Betonung der absoluten, geistesumnebelten Gier dieses Geschöpfes einiges im Plot retten können. Damit hätte man zumindest im Ansatz erklären können, wieso er so blind in die Falle stürmt.
Auch finde ich, dass die Kampfszene teilweise sinnlos brutal ist und auch Begriffe wie 'Baumknutscher' finde ich in der Geschichte eher albern. Der Charakter der Bestie wird nicht in ausreichender Weise entfaltet, seine animalische Natur wird leider nicht so richtig schlüssig umgesetzt.
Zwar waren alle Elfen nun alarmiert, doch sie wussten nicht, dass er noch lebte.
Er ist gerade krachend durch die Wand gesprungen, ich denke man hört sowas auch im Wald über viele hunderte von Metern. Sie sollten also schon davon ausgehen, dass da was im Dorf gewaltig schief läuft.
Au weija, die Werwolf Familienszene ist dir leider echt gründlich misslungen. Das konterkariert leider den kompletten Plot und ist leider auch nicht besonders lustig. Es tut mir fast ein wenig leid, weil die Geschichte ein paar interessante Ansätze hatte, die in ihrer eher ungewöhnlichen Umgebung und der Tatsache, dass ein Werwolf der Protagonist ist, liegen. Leider sind die Charaktere nicht glaubwürdig, die Handlung mit logischen Fehlern und einem unpassenden Ende nicht überzeugend. Ich hoffe du nimmst die Kritik positiv auf, aber manchmal ist weniger halt einfach mehr. Weniger blutrünstig, weniger bizarr und die Geschichte wäre echt ordentlich gewesen. So gibt es für Plot und Charaktere leider gar keinen Punkt: 0

Zum Schluss will ich dem Autor aber auch mal Mut machen. Deine Idee war grundsätzlich gut. Wenn du ein wenig an deiner Sprache arbeitest, zukünftig auf eine glaubwürdigere Umsetzung deiner Geschichten fokussierst und die Kritik positiv aufnimmst, dann denke ich bist du auf dem richtigen Weg. Lass dich von meiner Bewertung nicht abschrecken, sondern nimm es mit als Motivation für die Zukunft!
Insgesamt gibt es hier nur einen Punkt: 1
 
Ich bin jetzt mal etwas faul, da Auxo den größten Teil meiner Kritik bereits abgedeckt hat.

Sagen wir der Autor ist ein Anfänger und wahrscheinlich noch nicht so alt. Ich habe mit 14 ähnlich unlogische und überzogene Geschichten geschrieben. Das gibt sich mit zunehmender Erfahrung. Zwar wurde versucht, lustig zu sein, aber meinen Humor jedenfalls hat es nicht getroffen.
Weiterhin wurde kein Leitthema abgedeckt. Der völlig plakative Versuch am Ende ist überhaupt nicht gelungen. Generell mag ich es nicht, wenn die Leitthemen wörtlich in eine Geschichte eingebaut werden. Der Reiz an diesen Themen besteht doch in der Interpretation und wie jeder Leser es anders interpretiert.

Ich wollte fast 0 Punkte sagen, aber für gute Ideen gebe ich einen. Der Autor erinnert mich wie gesagt an meine frühen Werke und das kann ich nicht außer Acht lassen.
 
Der Vorteil wenn man eine Geschichte nach einigen anderen liest ist der das man sich bei seiner Beurteilung eher kurz fassen kann, da das meiste bereits gesagt wurde.

Hier ist es ebenso, denn genau wie Nakago machte auch bei mir der Anfang wirklich Lust auf mehr. Leider ging das Niveau der Geschichte dann steil bergab. Das unlogische Verhalten im Dorf, sowohl der Elfen als auch des Werwolfs war schon ein deutlicher Schritt nach unten. Den absoluten Tiefpunkt erreichte die Geschichte dann am Ende bei dem lustig gedachten aber leider überhaupt nicht meinen Humor treffenden Dialog mit der Frau des Werwolfs. Nette Idee aber leider schwache Umsetzung, wobei ich aber durchaus Potential sehe.

Leider nur 1 Punkt von mir.
 
Gut, dann will ich hier auch mal mit der Bewertung anfangen.

Zuerst muss ich der bisherigen Kritik, widersprechen, dass kein Leitthema abgedeckt wurde. Das unerfüllte Sehnen am Ende zählt für mich auch nicht, weil der Wunsch nach einem anderen Verhalten der Frau für mich keine Sehnsucht ist. Es ist ein Wunsch und mehr nicht.
Allerdings würde ich in dem Kontrast zwischen der Zähigkeit und der brutalen Kraft des Werwolfs auf der einen und der beinahe liebevollen Familienszene auf der anderen Seiten schon eine Interpretation des Themas "Eisern nach außen" erkennen.
Ich gebe zu, es wirkt nicht so, als hätte der Autor das unbedingt beabsichtigt, und es hätte sicherlich besser ausgebaut werden können, dennoch ist das zumindest meine Interpretation der Themenwahl.

Ansonsten muss ich mich der üblichen Meinung leider anschließen.

Die Sprache verrät fehlende Erfahrung und beinahe hätte ich dieser Geschichte auch einen Punkt wegen Rechtschreibung abziehen müssen. Hier sind eindeutig mehr Konzentration und auch Ernst gefragt. Eine Geschichte ist ein Kunstwerk und sollte auch so angegangen werden.

Von der Idee her lässt sich Potential erkennen. Die Wahl des Werwolfs ist zumindest für den Wettbewerb ungewöhnlich und im Zusammenhang mit der Familienszene am Ende hätte man da sehr viel draus machen können. Selbst mit der von der Essenwahl gelangweilten Ehefrau wäre etwas anzufangen gewesen, aber nicht, wenn es um Elfen geht. Elfen sollten eigentlich wirklich die Krönung der Speisekarte sein und kein schlechter Ersatz für Wild.
Ich hab ein bisschen den Eindruck, dass der Autor sich nicht so recht entscheiden konnte und einfach alle Ideen, die er so hatte, eingebaut hat. Es lassen sich, wie gesagt, viele Ansätze erkennen. Die Jagd an sich hätte interessant werden können, ein Überfall auf ein Waldelfendorf verspricht auch ne Menge Spannung. Selbst mit der Thematik der Falle und des dazugehörigen Ausbruchs hätte sich etwas machen lassen. Die "private" Seite des Werwolfs bietet unglaublich viel Potential. Hier hätte man die Familie und gerade die Welpen stärker in den Mittelpunkt rücken können oder zum Beispiel auch die Frage nach der Stellung, die die Frau andeutet.
Wir sehen zwar aus wie die, aber da hört es auch schon auf Herbert. Man muss die Nahrungskette schließlich beachten.
Allein zu diesem Thema hätte man eine ganze Geschichte schreiben können.
Ich führe das jetzt mal nicht weiter aus, ich denke, es wird deutlich, was ich meine. Das Potential ist riesig und anscheinend waren eher zu viele Ideen da als zu wenige, die dann leider einfach zusammengewürfelt wurden. Beim nächsten Mal dran denken: Weniger ist manchmal mehr.

Mein größter Kritikpunkt ist die gerade von Auxo sehr schön aufgezeigte innere Logik beziehungsweise deren Abwesenheit. Wobei ich den Kampf jetzt gar nicht so schlecht fand, nur an einigen Stellen unübersichtlich.
Mich stören einfach ein paar innere Widersprüche ganz erheblich:

Der einzige Unterschied war, dass der Wald voller Geister, wandelnder Bäume und Elfen war. Für manchen genau der Grund, einen weiten Bogen um diesen Wald zu machen. Andere gingen genau aus diesem Grund hinein. Er selbst gehörte zu Letzteren.

Stimmt nicht. Im weiteren Verlauf wird ziemlich klar, dass er hineingeht, weil er Hunger hat. Nicht, weil er sich für Geister, Bäume oder Elfen interessiert. Er sucht ja nicht absichtlich nach Elfen als Futter, sondern allgemein nach Beute. Und da ist dieser Wald nicht anders als andere.

Vermutlich hatten diese Waldelfen mal wieder überwildert und jetzt hatte er nichts mehr zu fressen.

Wie bitte? Waldelfen sind bekannt für ihren sorgsamen und nachhaltigen Umgang mit der Natur und allem Leben. Die würden doch wohl kaum ihren eigenen Wald leerjagen!?

Er war bis jetzt noch nie soweit gegangen und hatte eine Waldelfensiedlung überfallen.

ganz ehrlich: Diese Bemerkung ist es im Nachhinein, die diese Geschichte für mich völlig ruiniert. Das bisschen Witz am Ende begründet sich ja auf die Wut der Frau, dass sie jeden Tag Waldelfen zu fressen bekommen. Wie das, wenn er noch nie eine Siedlung überfallen hat?

Doch bevor er seine Taktik änderte und wieder mal ein Dorf überfiel, wollte er nochmal schauen

ich dachte, er jagt keine Menschen? Ich würde jetzt mal davon ausgehen, dass hier Menschendörfer gemeint sind, ansonsten würde das aber trotzdem immernoch in krassem Widerspruch zu vorher zitierter Zeile stehen.

Ansonsten habe ich mich während der ganzen Dorf-Kampf-Szene gefragt, was er da eigentlich will. Da stehen 8 Wachen rum, die anscheinend auch noch völlig elfen-untypisch total unwachsam sind und sich einfach umbrignen lassen. Er hätte doch einen (oder von mir aus auch zwei) abmurksen und dann verschwinden können, ohne dass es jemand gemerkt hätte.

Es gefiel ihm gar nicht, sich vielleicht mitten in eine Falle zu stürzen.

Wie kommt er da überhaupt drauf? Die Gedanken waren da für mich nicht nachvollziehbar. Außerdem: Wieso legen die Elfen überhaupt einen Hinterhalt, wenn sich dann herausstellt, dass sie noch nie einen Werwolf gesehen haben? Und gerade, wenn sie eine Fall stellen wollten, würden sie doch wohl kaum zulassen, dass ihre Wachen eindämmern und sich abschlachten lassen. So denken Waldelfen nicht. DE, ok, aber auch die würden keine guten Krieger für einen großen Wolf opfern.

Diese drang von seinem Schlüsselbein bis zur Hüfte.

Und er steht kurz darauf wieder auf? Klar, Werwölfe haben wohl tolle Selbstheilungskräfte, aber DAS ist schon ziemlich heftig. Da müsste ihm eigentlich ein Arm fehlen. Außerdem hätte ich mir dann auch wenigstens einen Absatz gewünscht, der sich ausschließlich mit dem Heilungsprozess beschäftigt. Gehört einfach dazu, gerade wenn man ein so ungewöhnliches Thema wählt.

Ich hab mich heut wieder mal einen Brief von meiner Schwester gekriegt“. Herbert verwünschte in Gedanken die Schwester seiner Brutgefährtin. Jedesmal musste sie angeben von ihrem Leben an der Küste. Als ob das besser wäre als am Land. „Weist du Herbert, was der letzte Schrei an der Küste ist?“ Er seufzte.
„Nein Magda, aber du wirst es mir gleich erzählen, oder“?
„Dunkelelfen. Es sind Dunkelelfen.

bitte? Sie leben in einem Loch in einem Wald. Selbst wenn ich mal durchgehen lasse, dass Werwölfe schreiben und lesen können, wo zum Teufel sollen da Briefe herkommen? Und essen Werwölfe eigentlich nichts als Elfen? Als wenn Dunkelelfen so zahlreich an die Küsten strömen würden, dass man die da einfach jagen könnte. Das sind kaltblütige Piraten, die Dörfer plündern, Menschen ermorden und verschleppen und dann wieder abziehen, sobald sie genug haben. Die werden sich da nicht ansiedeln und von Werwölfen jagen lassen. Schon gar nicht werden die einzeln durch die Lande streifen und ich glaube, auch ein Werwolf wird Schwierigkeiten haben, eine Gruppe von bewaffneten Elfen umzubringen, wenn die auf der Suche nach Opfern in feindlichen Gebieten, ergo auf der Hut sind.

Gut, das sollten die wichtigsten Punkte gewesen sein. Ich muss ganz ehrlich sagen: Über einfach gestrikte Handlungen, unreife Sprache oder flache Charaktere kann ich eigentlich ganz gut hinwegsehen, aber wenigstens in sich logisch und nachvollziehbar sollte die Geschichte schon sein. Das hier wirkt, als hätte der Autor von oben nach unten geschrieben, was ihm gerade so einfiel, sich zuerst gedacht, ok, um die Spannung zu erhöhen, sagen wir, es ist das erste Mal, dass er Waldelfen überfällt, zum Ende hin kam dann die Idee, dass es durch witzig wäre, wenn die Frau die eintönige Elfenkost satt hätte. Bitte, man muss sich seine eigene Geschichte doch nochmal durchlesen, oder? Oder wenigstens in Gedanken rekapitulieren.
Ich hoffe sehr, diese Erfahrung und die erhaltene Kritik hilft dem Autor, derartige Schnitzer künftig zu vermeiden.

Ich denke mal, diese Geschichte wird von mit einen Punkt bekommen für das gewaltige Potential, das in den vorhandenen Ideen steckt und für den an sich doch guten Einstieg.
Da dies aber die erste Geschiche ist, die ich gelesen habe, kann sich die Bewertung noch verändern. In beide Richtungen.
 
Die hier zugrunde liegenden Ideen sind beachtlich kreativ. Aber leider scheitern sie an krassen Logikfehlern. Die letzte Szene in der Wolfshöhle hebt sich schon sprachlich negativ hervor, hätte aber bei durchweg düstererem Sprachgebrauch als hintergründigem Humor sehr deutlich punkten können.

Auch hier empfehle ich die Geschichte nicht zu verwerfern sondern mühevoll in den nächsten Monaten immer mal wieder zu überarbeiten. Sie kann zu einem gelungenen Beitrag im Unterforum "Warhammer Fantasy Geschichten" werden.


Derzeit sehe ich nur 1 Punkt als begründet.
 
Der erste Absatz fing wirklich gut an. Wow, dachte ich, mal sehen was da cooles raus kommt. Dann der Werwolf, he, mal echt was erfrischend anderes.

Allerdings ging es dann beim betreten des Baumhauses steil bergab. Erstmal die Einrichtung, Tische und Stühle bei Waldelfen? Dann logische Fehler, wie das nicht riechen des Hinterhaltes. Dann das total unlogische Verhalten der Elfen. Dann der Kampf, halbwegs dynamisch beschrieben, aber total übertrieben. Da wäre weniger mehr gewesen. Dann wie sich der Werwolf zwei dicke Spitzohren krallt, als ob er nicht schon genug Leichen gehabt hätte. Und dann natürlich noch das Gespräch am Ende. Wirklich schmunzeln konnte ich darüber ehrlich gesagt nicht mehr.

Kann mich eigentlich nur anschließen. Die Möglichkeiten des unverbrauchten Themas des Werwolfs wurden meiner Meinung nach verschenkt. Der Kampf war plastisch, aber überdreht und teilweise mit Logiklücken (er bricht durch die Wand und nutzt dann den verbleibenden Schwung, um durch die Tür zu kommen? Bitte was???).
Und gerade, das nicht der Wachposten einfach mitgenommen wurde, sondern er irgendwelche "Nichtkombattanten" sein mussten, macht mir die Logik des Handelns kaputt. Das Gespräch zum Schluss wirkt leider nur noch albern...
 
Ich gehe mal davon aus, dass der Verfasser dieser Geschichte ein eher junger und / oder unerfahrener Autor ist. Da dieser Wettbewerb jedoch aus gutem Grund anonym gehalten ist werde ich darauf keine Rücksicht nehmen und mit der vollen Härte meiner Kritik zuschlagen.

Es tut mir leid, aber ich habe schon seit sehr langer Zeit nicht mehr eine derart schlechte Geschichte gelesen. Dies ist auch das erste Mal, dass ich bei einem Storywettbewerb 0 Punkte für einen Beitrag vergeben werde.

Dabei ist der Grundgedanke eigentlich gut. Das Werwolf vs. Waldelfen Szenario ist erfrischend und hätte von einem geübteren Schreiber vermutlich sehr ansprechend aufbereitet werden können. In diesem Fall ist jedoch offensichtlich, dass der Verfasser absolut keinen blassen Schimmer vom WHFB-Fluff hat und es reiht sich schlicht und ergreifend ein WTF-Moment an den nächsten.

Es ist also ein ganz normaler Wald wie jeder andere, nur voller Geister, wandelnder Bäume und Elfen? Wie anders müsste ein Wald denn sein, um wirklich anders zu sein? Ich hätte gedacht, laufende Bäume würden vielleicht genügen.

Waldelfen haben überwildert? Da habe ich mich doch glatt an meinem Tee verschluckt. Es gibt kein anderes Volk bei WHFB, dass derart ausgeprägt in Einklang mit der Natur lebt, wie die Waldelfen.

Der Werwolf kann gerade mal so mit Müh und Not klettern und pirscht sich an Waldelfen heran? Wir sprechen hier von einem zähen Volk mit übermenschlich scharfen Sinnen. Denen entgeht nicht, wenn so ein halber Gorilla durch ihre Bäume kraxelt.

Nicht einmal eine Horde Tiermenschen könnte diesen Wald verderben? Wie jetzt? Der ewige Kampf zwischen Waldelfen und Tiermenschen aus genau diesem Grund ist ein zentraler Aspekt des Hintergrundes dieser beiden Völker.

Und warum in aller Welt klopft der Werwolf einem Elfen, der mit dem Rücken zu ihm steht auf die Schulter, wenn er ihm das Genick brechen möchte?

Das waren jetzt nur ein paar "Highlights", ich könnte noch eine ganze Weile so weiter machen. Insgesamt strotzt die Geschichte vor Logiklücken und Fluffunkenntnis, der Schreibstil ist nicht gut und keines der Leitthemen wurde genügend bearbeitet. Daher vergebe ich 0 Punkte.
 
Puuuuh.

Also zu SHOKers und Blackorcs Ausführungen gibt es echt nicht mehr viel hinzuzufügen.

Was mir aber gefallen hat war zumindest die Handlung und die Spannung wie es weitergeht - auch wenn sie jeglicher Logik entbehrt (nach dem Horrorfilm-Prinzip: "Wieso geht der Charakter ins Dunkle und ruft laut: Hallo, ist da wer?" Antwort: weil es im Drehbuch steht!)
es müsste Tiere geben, er könnte nach 2 Wachen zurück, sie sollten ihn hören, er kann die Wand unmöglich leise aufreissen, usw. usw. - aber trotzdem gibt es halt Handlung und man fragt sich: was kommt als nächstes (vielleicht auch nur noch ungläubig^^)
leider hört es dann eifnach auf - der Kampf is zu Ende und er geht unbehelligt (wie trägt er die Leichen gleich nochmal weg?) seines Weges - in ca. 3 Sätzen is er vom blutigen Gemetzel bis nach Hause gekommen...


der Schluss war unnötig, unlustig und sinnfrei für die Geschichte
zumal es für mich nicht zusammen passt:
dass er überlegt ein Dorf zu überfallen aber keine Menschen tötet,
dass er zum ersten Mal Waldelfen überfällt, aber jeden Abend Waldelfen mit nach Hause bringt, usw.
da sind wir wieder bei der fehlenden Logik...


Fazit: 0-1