[Archiv] [Storywettbewerb II 2012] [WHFantasy] Kausalitäten

SHOKer

Mentor der flinken Federn
03. Februar 2006
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Fauchend startete der Bremsschub der Sprungmodule. Das Grollen des Thunderbirds verschwand in der Ferne. Auf Feuerstrahlen reitend, setzten Bruder-Sergeant Corvaxis und seine Männer kurz vor dem Kommandozentrum der Orks auf – einem griesgrämig dreinschauenden Haufen von in rostigen Panzerungsstücken steckenden Boys, der in seiner Mitte den übelgelauntesten und größten Ork der gesamten Horde beherbergte. Die Aufklärung hatte ihn als das Intelligenzzentrum dieser Front und Orkhorde ausgemacht. So weit sich bei einem Ork von Intelligenz sprechen ließ. Nun galt es den Kopf der Schlange chirurgisch präzise zu entfernen.
Kaum gelandet, brüllten die Boltpistolen laut auf und spien ihre Munition in die gerade zur Besinnung kommenden Orks. Das mächtige Kettenschwert in Corvaxis rechter Hand erzitterte unter der Aktivierung des Rotationsmechanismus. Ein wüstes, blutiges Handgemenge auf engsten Raum entbrannte. Die Orks brüllten ihre Kampfeslust frei heraus, schrien wutverzehrt sobald sie getroffen wurden. Die Marines der Raven Guard schossen, schnitten und prügelten sich durch die Leibgarde und alle weiteren Orks, die auf den Kommandohügel drängten. Das Blut spritzte in alle Richtungen, Gliedmaßen wurden abgetrennt, Zähne flogen durch die Gegend, Eingeweide ergossen sich auf den Boden. Corvaxis hieb und drosch mit seinem Kettenschwert durch die Orks, die sich ihm entgegen warfen. Sein Kampfgenosse Artanus schlug beherzt mit seiner Energiefaust bevorzugt gegen jeden Schädel, der sich ihm bot. Das Knirschen von Schädelknochen ging im wüsten Lärm des wilden Handgemenges unter. Immer mehr Orks drängten auf die Raven Guard zu. Nicht um ihren Boss zu schützen, sondern um der erste zu sein, der einen Space Marine zur Strecke brachte.
Der ungeduldige Boss selbst stieß, prügelte und rempelte sich durch seine Boys um an die Space Marines heran zu kommen, die gerade auf seinem Kommandohügel gelandet waren. Gebührend wollte er sie begrüßen: das riesige, keulenförmige Gerät, welches er schwang und den beständig surrenden Ton einer Kettensäge von sich gab, führte er durch seine Untergebenen, bis er vor Corvaxis stand.
Aristie, so nannte man in der frühesten Zeit der Menschheitsgeschichte einen Zweikampf, bei dem zwei Recken aus feindlichen Lagern gegeneinander antraten und der Rest der Kämpfe um sie ruhte. Corvaxis registrierte nur, dass sein Trupp weiterhin effizient die Orks bekämpfte und ihm die nötige Zeit verschaffte. Er stand dem mächtigen Boss allein gegenüber. Dieser hob beidhändig seine riesige Kettensägenkeule in die Höhe, schwungvoll über den Kopf. Corvaxis zog schnell die Plasmapistole aus seinem Halfter und drückte ab! Die energetische Plasmaentladung war genau auf den Kopf des Xenos gerichtet, der durch die glühende Energie vaporisiert wurde. Der erstarrte Corpus fiel aufgrund der schweren Nahkampfwaffe, die noch über dem nicht mehr vorhandenen Kopf erhoben war, nach hinten zwischen die kurzzeitig innehaltenden Reste des Mobs.
„Mission erfüllt!“, gab Corvaxis über den internen Funk des Trupps bekannt. Die Raven Guard-Marines entledigten sich schnell ihres jeweiligen Gegners und starteten dann wieder die Triebwerke ihrer Sprungmodule. So schnell wie sie gekommen waren, verschwanden sie nun auch wieder im sich weiter lila verfärbenden Himmel.
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In seinem Kopf fühlte es sich an, als würden dunkle, schwarze Tentakel nach ihm greifen. Gargbutz‘ allgemein miese Laune erreichte dadurch den absoluten Tiefpunkt. Sein Schädel war eh schon voller Einflüsterungen, darum lebte er ja auch weit ab von den restlichen Mobs in seiner Hütte, nur mit den Spinnaz drum herum. Doch das unablässige Flüstern war nun überlagert, ergänzt durch eine drohende schwarze, massige Präsenz seitdem der Himmel sich verfärbt hatte und überall diese Käfas auftauchten. Groß oder klein, flink oder behäbig. Überall! Auf dem Boden, im Boden, im Wasser, in der Luft. Wenn einer den Menschlingen diese Welt streitig machte, dann die Orkze, aber nicht solche Käfas!
Das Lager war voll, voll mit Orks. Der Platz wurde immer geringer. Und damit der Abstand! Dazu dann noch diese Tentakel in seinem Hirn. Gargbutz spürte, wie die Energien in seinem Kopf immer mehr aufwallten. Sich nur noch kurz zurück zogen und immer stärker wieder und wieder gegen seinen Schädel brandeten. Als wenn eine riesige Orkhorde versuchen würde, die Mauern einer Festung einzureißen. Und das Gedränge im Lager – und damit in seinem Kopf – wurde nun noch größer! Die Käfas hatten Boss Brazkrot und seine Mobs in dieses Lager getrieben. Der Boss, der Ugartor den Schlächta beerbt hatte, dessen Kopf von den schwarzen Fliegadosenmännas weggepustet worden war. Mehr Orks ins einer Nähe und die schwarzen Tentakeln machten aus seinem Schädelinneren ein eigenes Schlachtfeld!
Jenseits der grobschlächtigen Lagerbefestigungen brandete das Gebrüll der riesigen Käfashorde herüber.
Die reine Waaaghenergie tropfte im schon geifernden aus dem Maul, die umstehenden Orks suchten unweigerlich Abstand, außer seinen Spinnaz. Keiner wollte beim großen Köppeplatzen der erste Betroffene sein – außer ein Spinna vielleicht. Die Unruhe um ihn herum wurde größer und die Orks drängten fort. Der Oberboss Habruk brüllte laut und verteilte Kopfnüsse, doch Ordnung ließ sich nicht mehr herrichten.
Irgendwas stach nun in seinen Kopf! Einer der Tentakel.
Zu viele verstanden das Gedränge als Angriffssignal, ein markerschütterndes „WAAAGH!“ begleitete die ausfallenden Boys und Gargbutz konnte die Kräfte in ihm nicht mehr zurückhalten. Der Tentakel, der in sein Hirn gestoßen war, diente ihm als Verbindung. Zu Gehirnen jenseits der Befestigungen. Nicht orkischen Gehirnen. In einem weiten Radius erspürte Gargbutz das selbst für ihn völlig groteske Schwarmbewusstsein, das durch bestimmte Punkte in seiner fast neuronalen Landkarte hell aufleuchtete und viele kleinere Schimmer aufwies. Dann in weiterer Entfernung spürte er die Menschlein, auch einige tausend, die in einer langen Reihe kauerten. Unbewusst griff sein Geist aber nach dem aus, wodurch das Schwarmbewusstsein knapp hinter den Lagerbefestigungen präsent war: in die hell leuchtenden Kugeln, die anscheinend mit ihren Tentakeln zuvor in seinem Kopf für so viel Unruhe gesorgt hatten. Ein hysterisches Lachen, das sich zu einem brüllenden Inferno hervorbrechender Waaaghenergie entwickelte, platzte aus Gargbutz heraus und ergriff die Hirne der Tyraniden. Und neben vielen, vielen Köppen der Orks um ihn herum, zerplatzten auch andere Hirne anderswo.
Damit zerriss auch etwas, was Gargbutz in den letzten Sekunden seines Daseins noch als eine Art geistiger Leine erspüren konnte. Spektakulär zerstoben zig grüne Schädel um ihn herum und verteilten ihre Hirnmasse in der Gegend. Und endgültig drangen auch die Energien, gewaltige Energien aus Gargbutz Kopf. Es schien so, als sei sein Geist in abertausend Kreaturen – Orks, Tyraniden, Menschlingen, Nagern, Vögeln und allen Lebewesen im Umkreis – zugleich. Zu guter Letzt explodierte Gargbutz als Ganzes und eine riesige weißblaue Explosion schraubte sich gen verfärbten Himmel.
3
Fressen! Der einzige Impuls, der durch den riesigen, massigen Leib ging, war der, den Hunger zu stillen, der unaufhörlich und wild im Inneren brannte.
Die Fesseln im Stammhirn waren schlagartig gelöst. Der Explosionswelle konnte das Ungetüm stur trotzen. Und wankte auf das nächste Ziel zu. Die komischen grünen Wesen, die sich vor im tummelten, mit metallischen Gegenständen auf die Hautpanzerung klopften, mit eigenartigen Instrumenten eisenhaltige Teile auf den Körper niederprasseln ließen, stampfte der Gigant nieder. Und das Maul schnappte unentwegt zu. Die Fülle der Beute schien unendlich. Teilweise aber auch lag sie kopflos am Boden rum und musste nur gefressen werden. Alle Artgenossen drum herum, die kleinen und großen, fielen über jegliches Grün mit zwei Beinen und zwei Armen her. Blut spritzte, floss in das Maul, gierig wurde verschlungen und sich gemästet. Die Sensenklauen und Scheren kamen nicht zur Ruhe, im Wahn hackte und schnitt sich jeder Artgenosse durch die Beute.
Kein Ende. Keine Kontrolle. Die Fesseln versuchten nicht einmal in das Hirn zu greifen. Vollkommen ungezügelt. Der Fressdrang konnte ausgelebt werden. Eine hungerstillende Ewigkeit lang.
Doch dann war das Schlachtfeld leer, die grünen Wesen entweder dahin geschlachtet und von den nachbrandenden Artgenossen, großen, kleinen, sehr großen und sehr kleinen, absorbiert. Neue Beute musste gefunden werden.
Der Geruchssinn leitete, führte aus dem wild wuchernden Gestrüpp. Fressen! Kein anderer Impuls hatte mehr Platz. Die kleineren Artgenossen um das Monstrum herum mussten dem schnappenden Maul versuchen zu entkommen. Das riesige Ungetüm trieb sie vor sich her. Folgen! Das gewaltige Geschöpf heftete sich an die Fersen der Kleineren, wieder nur vom Impuls des Hungers getrieben. Trotz des eben abgehaltenen Fressrauschs. Der Schwarm kannte in seinem Kern nur das Streben nach Verzehr von Biomasse. Hinaus aus dem Wald. Wenn es hier nichts zu erwischen gab, würde sich sicherlich etwas jenseits der Baumgrenze finden. Dort trieb der Geruchssinn die Tyraniden hin!
4
Er spähte über den Rand. Ruhe. Der Wald bewegte sich nicht, gab keinen Laut von sich. Doch seitdem diese Sporen in der Luft waren und sich der Himmel violett gefärbt hatte, konnte man ihm beim Wachsen förmlich zusehen. Ein erschreckend faszinierender Anblick.
„Straf-Gefreiter!“, brüllte jemand hinter ihm. „Gehen sie auf ihren Posten.“
Sein kahlrasiertes Haupt, mit der tätowierten Häftlingsnummer im Nacken, ruckte vom Wald zum Kommissar hinauf, der auf dem Kamm des Schützengrabens stand. Seine Nase registrierte den Geruch von Leder. Das Leder des Mantels, den der Kommissar trug und der ruhig an ihm herabhing. Er hätte nie gedacht, dass er solch einen Geruch nach Tagen von Xenosporen in der Luft, in seiner Nase, in seiner Lunge, ja unter seinen Fingernägeln und in fast jeder Pore, so… ja, also so heimelig empfinden würde. Wohlig. Angenehm.
Während er noch seinen Blick auf die hochgewachsene, mit einer Atemmaske ausgestattete imperiale Autorität geheftet hatte, spürte er eine Veränderung der Luft. Unter seiner Schädeldecke. Ein Knistern, ein Pressen. Irgendwas schien sich zu sammeln, schien in seinen Kopf zu greifen – und plötzlich war der Druck weg!
Wenige Liedschläge später schien der Wald sich zu bewegen. Das Grollen einer Explosion war zu vernehmen und in der Ferne, irgendwo hinter den wuchernden Wipfeln des Waldes, schraubte sich eine Explosionswolke in den Himmel. Sie war irrtümlich blau, weiß – nicht schwarz und rot von Ruß und Feuer.
Es verging einige Zeit, sicherlich mehr als eine Stunde.
Sich noch über die eigentümliche Explosion wundernd, machte die aufkommende Unruhe und Bewegung vor dem Straf-Gefreiten seiner Grübelei ein Ende. Der Wald erwachte zum Leben! Und aus seinem Unterholz brachen kleine, sechsbeinige, blitzschnelle Xenos hervor! Ganze Baumreihen erbebten und hinter den deformierten und umgestürzten Baumriesen kamen riesige Organismen hervor, mit sensen- und scherenförmigen Gliedern. Das Gebrüll der riesigen käferartigen Bestien erfüllte die Luft. Auch das gelle Gekreische der kleineren Käferformen schabte an seinen Ohren. Die Laute erschütterten seinen Verstand!
„An die Waffen! Laden und auf meinen Befehl feuern!“
Das Kommando des Kommissars krallte sich im Verstand des Straf-Gefreiten fest. Seine Wirklichkeit war ins Trudeln geraten, doch die klare, brutale aber vor allem menschliche Stimme hinter ihm ließ ein Stück Normalität in seinen Kopf zurückkehren. Das ganze Strafbataillon hatte sich in den Graben geworfen. Und legte an.
Die Xenos preschten unaufhaltsam über das gerodete Vorland. Kamen immer näher an den Grabenrand. Die erste Welle war vielleicht noch drei, vier Sätze entfernt.
„Feuer!“, gellte es über das Schlachtfeld. Und das Strafbataillon schoss. Die kleineren Tyraniden fielen, fielen scheinbar wie die Fliegen. Doch die großen, riesigen Xenos schütteln sich nur einmal kurz. Sie stapften unbeeindruckt weiter. Und hinter ihnen kam die nächste Welle der Kleinen. Undiszipliniert schossen viele der Zwangsrekrutierten die Magazine leer. Die ersten kleineren Xenos erreichten den Rand und den Graben selbst. Die Boltpistole des Kommissars und weiterer seiner Amtsgenossen hallten in den Gräben, gaben gezielte Schüsse auf die widerlichen Kreaturen ab.
„Feuert weiter nach vorne!“, schrie der Kommissar direkt neben dem Straf-Gefreiten. Schnell zog der Kommissar sein Kettenschwert und schlug um sich.
Die Erde begann zu beben und zu zittern. Explosionen folgten, Dreck wurde in die Luft geschleudert und prasselte in die Gräben. Die Panzer und Artillerie feuerten nun von weiter weg aus dem Hinterland, ohne Rücksicht auf eigene Verluste. Die Riesen mit ihren übergroßen Tötungswerkzeugen waren nur noch knapp zehn, fünfzehn Meter vom Graben entfernt. Die ersten Häftlinge warfen ihre Waffen weg. Flohen panisch in die entgegen gesetzte Richtung. Keine Munition wurde an diese Straf-Gefreiten verschwendet. Denn die kleineren Xenos fielen über die Fliehenden her. Der Kommissar schoss und schlug um sich. Bis einer der Riesen über ihm war. Die Scherenklaue zuschnappte. Und die Xenos einfach über den Graben und alle die verzweifelten Häftlinge und nutzlos weiterkämpfenden Kommissare schlicht hinwegschwemmten.
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Der Funkspruch der am Boden befindlichen Streitkräfte war vor über einer halben Stunde eingegangen. Rückzug. Die Meldung des Space Marine-Captains der Iron Crusaders war gerade auf der Kommandobrücke verhallt. Ausweichen. Vom gesamten Planeten! Auch die Raven Guard rückte ab. Die zentrale Fabrikanlage wurde von Organismen der Morgon-Klasse überschwemmt. Wie konnte der Schwarm nur solche gigantischen Bioorganismen ohne jegliche Kenntnisnahme der Aufklärung ausbilden? Und die Bekämpfung der riesenhaften Wühlerorganismen in der Hauptanlage von Ennoch III wurde unterbunden, von einem zusammenbrechenden, äußeren Verteidigungsgürtel. Ausgelöst war der Verlust der zentralen Fabrikanlage durch den Einbruch der Front im nordöstlichen Sektor. Hier waren Strafregimenter von einer offenbar vollkommen ungezügelten, unkoordinierten Tyranidenhorde aufgerieben und vernichtet worden.
Inquisitor Meeir saß regungslos in seinem Kommandosessel. Seine Ellenbogen verharrten auf den Oberschenkeln, seine Hände falteten sich vor dem Gesicht, die Daumen stützen das Kinn. Die Biomasse der Orks, das muss der Grund gewesen sein. Die ganze Brücke war in ein trübes, grünliches Licht getaucht. Das Sirren und Surren der Motoren der diversen Servitoren war zu hören und der wutentbrannte Schlag des Kapitäns auf den Hologefechtstisch. Nur ein Gedanke ging dem Inquisitor durch den Kopf: verloren!
Die Reste der als vernichtet geltenden Schwarmflotte Kraken waren neu erwacht. Meeir musste an den verstoßenen Kryptman denken.
„Seit stets wachsam! Die Tyraniden sind nur dann vernichtet, wenn sie tatsächlich vernichtet sind.“
Man hätte es als das halb irrsinnige Gebrabbel eines Aussätzigen abtun können – wenn er verdammt nochmal nicht recht behielt!
Tatsache war, dass ein kleiner Splitter Krakens überlebt hatte und nun drohte, den ganzen Vidar-Sektor zu verschlingen. Ennoch III war nicht die erste Welt. Und würde bei weitem nicht die letzte sein! Auf weiteren Welten des Sektors waren Xenoaktivitäten zu vermelden, eben auch die von Orks. Auf Ennoch III nun aber ausgerechnet beide Spezies. Und dann in einem jetzt erschreckenden Ausmaß zum Vorteil der Tyraniden. Das Pendel hatte zu deren Gunsten begonnen auszuschlagen, nachdem der Widerstand der Orks empfindlich eingebrochen war. Wie hieß der Boss noch, den die Raven Guard zur Strecke gebracht hatte? Urg-irgendwas?
Meeir stand bedächtig auf. Er winkte dem Kommunikationsoffizier zu. Erwartungsvoll starrte dieser ihn an. Der Inquisitor atmete nochmals durch. Er war jung für sein Amt, hatte nicht mal das erste Lebensjahrhundert erreicht. Durch jugendlichen Leichtsinn war er dazu verleitet gewesen, zu denken, ein Gleichgewicht des Schreckens zwischen Tyraniden und Orks könnte die Welt so lange halten, bis genügend Verstärkungen zur Ausrottung beider Xenobedrohungen zusammen gezogen waren. Vergebens.
Er musste nun das endgültige Verhängnis über diese Welt bringen. Und wohl über weitere in den kommenden Wochen und Monaten. Meeir sprach mit fester Stimme: „An die kombinierte Flotte: Ich, Inquisitor Rachius Meeir, Mitglied des Ordo Xenos der Heiligen Inquisition, verhänge hiermit den Exterminatus über die Welt Ennoch III. Ende.“
Ein Akolyth mit einem grünlich schimmernden Datenpad trat an ihn heran. Meeir las auf der Projektionsfläche:

An die Heilige Inquisition zu Terra – Extermintus: Ennoch III, Klassifikation Fabrikwelt, Subsektor Epsylon im Sektor Vidar. Begründung: irreversible Xenoskontamination! Spezies: Orks, Tyraniden. Angeordnet durch: Ordo Xenos, Inquisitor Rachius Meeir.
Er nahm das Emblem der Inquisition, welches an einer schweren, eisernen Kette mit großen Ringen um seinen Hals hing und drückte das Emblem der Inquisition in die entsprechende Vertiefung des Datenpads. Damit war die Order besiegelt. Ein weiterer von Myriaden Verwaltungsakten erledigt. Exitus acta probat - der Zweck heiligt die Mittel, dachte Meeir bei sich.
Er befahl Kapitän und Kommunikationsoffizier: „Meldet an die verbündeten Space Marine-Streitkräfte, dass sie zwei Standardstunden zum Verlassen des Planeten haben. Restliche Kräfte verbleiben auf dem Planeten, zwecks Dekontamination. Ich kehre nach Ablauf der Frist auf die Brücke zurück. “
Den Meltertorpedo würde er selber zünden, damit nichts als Schlacke von dieser Welt übrig blieb. Nur kurz haderte er damit, dass in zwei Standardstunden gehörige Margen an Waffen und Munition fehlen würden. Mittel, die im weiteren Kampf gegen Kraken gut gebraucht werden konnten.
Damit verließ Inquisitor Meeir schneidigen Schrittes die Kommandobrücke. Das zackige Salutieren des Kapitäns und der restlichen, nicht lobotomisierten Brückencrew nahm er nicht mehr wahr. Die Astropathen mussten instruiert werden. Es galt die Verteidigung eines Sektors zu koordinieren, um sich weitere Meltertorpedos und Schlackehaufen zu ersparen.
 
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Diese Geschichte gibt eine Menge Licht und Schatten für ein Review her, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

Starten wir vielleicht mit dem mehrteiligen Aufbau. Diesen finde ich sehr interessant. Die Perspektivenwechsel sind recht gut gelungen und sorgen für Abwechslung in der Story. Da es einen übergeordneten roten Faden gibt, der alles zusammen hält, definitiv ein gelungenes Element. Und weil sich das so schön anbietet, arbeite ich mich nun auch Abschnitt für Abschnitt durch den Beitrag.

Zum Start gibt es Space Marines, die einen Ork-Anführer wegpusten. Es geht alles sehr schnell, mir fehlen ein wenig die Details. Zum Einen unterstützt dies den Eindruck eines blitzschnellen Zugriffs, zum Anderen geht dabei aber auch Atmosphäre verloren. Auch gibt es Schwächen, wie einen Corvaxis, der mitten im Kampfgetümmel eine Pistole aus dem Halfter zieht. Unweigerlich musste ich mich fragen, was er eigentlich bis dahin gemacht hat. Es ist jedenfalls unwahrscheinlich, dass eine solche Kampfmaschine wie ein Orkboss seinem Gegner die Zeit lässt, eine Pistole zu ziehen. Insgesamt haben es mir die Space Marines einfach zu leicht.

Perspektivenwechsel zu den Orks. Ein Wyrdboy ist definitiv eine interessante Wahl als Charaktere, leider steige ich jedoch bei diesen "Tentakeln" die nach seinem Geist greifen nicht wirklich durch und erst recht nicht bei den Einflüsterungen von denen die Rede ist. Mit den üblichen Beschreibungen der Präsenz des Schwarmbewusstseins hat dies recht wenig zu tun. Dort ist immer von einer vollkommen Fremd- und Abartigkeit die Rede, vom Schatten im Warp und ähnlichen Begleiterscheinungen. Das Schwarmbewusstsein flüstert mit keinen Nicht-Tyraniden, es ist einfach vollkommen fremd. Daher möchte kritisieren, dass an dieser Stelle die Story ganz klar meinem Fluffverständnis zuwider läuft. Der Wyrdboy scheint sich irgendwie ins Schwarmbewusstsein einklinken zu können, was auf mich doch recht merkwürdig wirkt. Gut, am Ende explodiert er dafür, aber das ist bei Wyrdboys ja keine Seltenheit 😀

Die Perspektive des Carnifex ist interessant, da dieser durch das Tun des Wyrdboy offenbar vom Schwarmbewusstsein getrennt wurde. Man hat schon bessere Beschreibungen von Tyraniden gelesen, aber insgesamt gefällt mir der Absatz recht gut.

Auch der Strafgefreite ist als Charakter an sich gut gewählt, bleibt jedoch ziemlich farblos. Die Imperialen sind letzten Endes einfach nur Schlachtvieh für die Tyraniden und genau so kommt dieser Abschnitt auch rüber. Leider flaut die Geschichte ab hier deutlich ab, weil schlicht und ergreifend die Spannung verebbt. Kampf alleine reicht nicht, es hätte da etwas mehr gebraucht um mich bei der Stange zu halten.

Insofern gab es auch zum Ende hin keine Überraschungen mehr. Bereits beim Wechsel in den Orbit wird dem erfahrenen Leser klar, dass nun ein Exterminatus bevorsteht. Zwar sind die Gedanken des Inquisitors zu einem Gleichgewicht zwischen Orks und Tyraniden interessant, aber mehr eben auch nicht.

Summa summarum sehe ich diesen Beitrag als eine Geschichte mit viel Potential, bei der aber der nötige Feinschliff fehlt. Ein wenig wie eine Warhammer-Figur mit ein, zwei Farbschichten. Auf die Distanz sieht es ganz gut aus, schaut man jedoch näher hin fehlen die Details. Was es bräuchte wäre mehr Einfühlung in die einzelnen Charaktere, mehr Gefühle, Farben, Gerüche, Geräusche, Gedanken - kurzum, alles was eine Geschichte mit Leben erfüllt, was dem Leser ermöglicht, sich direkt an den Ort des Geschehens zu versetzen. Einer der schwächeren Beiträge in diesem Wettbewerbsumfeld, beileibe aber keine schlechte Geschichte.
 
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Vielleicht liegt es einfach an der schlechten Luft hier, aber das Lesen dieser Geschichte bereitet mir leichte Probleme.

Da die Geschichte so nett in Abschnitte unterteilt ist, werde ich mal damit anfangen, einzeln meinen Senf dazu zu geben.

1) Ein Haufen Marines, der mit Sprungmodulen anspringt ist zunächst mal eine coole Szene! Den Waaaghboss platt machen, ein probates Mittel, ist mir hier aber zu locker aus dem Ärmel geschüttelt. Zunächst mal reisen die Marines mit einem Thunderbird an. Da wird keiner der Orks mal aufmerksam, sondern wundert sich gar über die plötzlichen Besucher? Warum wird bei Orks eigentlich immer nur draufgeschlagen, wo sie doch so stolz auf ihr Dakka sind? Sind die Hand voll Boys da wirklich eine angemessene Gesellschaft für so eine wichtige Persönlichkeit? Ich hätte ein paar Hundert erwartet.
Das Kampfgeschehen ist, wie bei so einem Eingriff zu erwartet, recht fix (und nach meinem Geschmack deutlich zu blutig). An entscheidender Stelle, dem Boss-Fight, aber zu fix. Hier wäre sicherlich mehr gegangen.

2) Die Beschreibungen des Weirdboy waren in meinen Augen sehr verwirrend und die Reaktionen darauf zu belanglos. Der Weirdboy entdeckt irgendeine ihm fremde Präsens, weiß dass er von all den Feinden umgeben ist und wundert sich, und wundert sich und irgendwann explodiert sein Kopf. Was er jetzt aber letztlich im Schwarmbewusstsein kaputt gemacht hat und was diese leuchtende Kugel mit den Tentakeln war, habe ich, vermutlich dank mangelnder Tyranidenkenntnis, nicht begriffen. Auch hier ein bisschen zu viel "verteilte Hirnmasse", wenn es nach mir geht.

3) Die Beschreibung des Tyraniden war passend stumpf und eintönig, auch wenn sich der Satz irgendwie negativ liest ^^ Dass es sich, wie Blackorc feststellte, um einen Carnifex handelt, war mir nicht klar, war aber glaube ich auch wumpe. Gestört hat mich dann aber der immer wieder auftauchende Begriff Artgenossen und ich kam mir bald vor wie in einer Tierdoku auf arte. Zusätzlich irritierend fand ich das so verdeutlichte Losgelöstsein vom Schwarmbewusstsein, wie eine Leine die ihm abgenommen wurde. Wieso, sind Tyraniden sonst handzahm? Was wäre denn der Plan gewesen, wenn nicht alles auffressen?

4) Mit dem Strafgefreiten hatte ich das erste Mal das "Gefühl von Gefühl" in der Geschichte. Vielleicht hat mir bis jetzt die Menschlichkeit gefehlt. Was genau er und seinesgleichen da nun machten oder wo genau sie waren wird irgendwie verschwiegen und so ging ich mal davon aus, dass sie wegen der Orks da waren. Das Herausbrechen der Tyraniden aus dem Wald war dann letztlich wohl Pech für unseren neuen Freund, der so herrlich stundenlang über die Explosion des Weirdboy sinnierte ohne uns jedoch an seinen Gedanken teilhaben zu lassen. Leider war der Schlacht-Teil auch mit seinem Tod beendet und die übrigen Soldaten und Panzer schienen unwichtig geworden zu sein.

5) Mit dem Inquisitor trat für mich erstmalig Atmosphäre in die Geschichte ein. Gestik, menschliche Ausbrüche, ein paar Gedankengänge. Auch wenn seine Rolle vorauszusehen war, gefiel mir dieser Teil am besten. Auch das Rezitieren des lateinischen Sprichworts hatte seinen Charme.



Im Großen und Ganzen hatte ich mit ein paar Formulierungen und Satzbauten Probleme. Die unterschiedlichen beteiligten Parteien haben nicht so wirklich zusammen gepasst, jeder hat so seine Rolle erfüllt, was für die meisten bedeutete, dass sie ins Gras bissen und am Schluss wurden dann alle mit dem Exterminatus über einen Kamm geschert. Eine Reihe kleiner Minigeschichten, die für mich kein Bild ergeben, weil man nichts über den Sinn und Zweck der Operation erfährt. Wollen die Imperialen einfach nur die Orks vertreiben oder gehts um was Wichtiges? Wenn man nichts von den Tyraniden wusste, warum drückt man dann bei der ersten Sichtung den großen Krach-Bumm-Knopf, ohne vorher mal ein paar mehr Marines auf die Sache anzusetzen? Oder wusste man jetzt doch um die Gefahr, aber wozu dann noch den Waaaghboss ausknipsen?
Viele aufgeworfene Fragen und ein bisschen wenig "Schlacht" wie ich finde.

Eigentlich habe ich jetzt nur rumgemeckert :dry: Das war nicht beabsichtigt, muss am Wetter liegen.
Das hier ist nur ein erster Eindruck.
 
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Hm, die Geschichte mag mir nicht gefallen.

Die Aufteilung in mehrere Teile ist zwar ein legitimes Mittel des Erzählens, aber dann ist mir die Verbindung zwischen allem doch zu dünn. Beispielsweise gibt es überhaupt keinen Übergang von Teil 1 zu Teil 2. Letztlich habe ich verstanden, dass etwas Zeit vergangen sein muss, da ein neuer Waaaghboss die Macht übernommen hat, im ersten Moment fragte ich mich allerdings, wo den die Wyrdboys während des Angriffs waren? Und wo auf einmal die "Käfer" herkamen (Tyraniden nur als Käfer zu bezeichnen ist etwas schwach, da sie auch Teile von Reptilien, Humanoiden, Gliederfüßern etc. aufweisen)? Was letztlich zu dem Frage führt, warum der Inquisitor so inkompetent ist und sich innerhalb kurzer Zeit so von den Tyraniden vorführen lässt. Die Beschreibung der Trennung zum Schwarmbewusstsein habe ich erst beim zweiten Mal verstanden. Falsch war sie nicht, aber auch nicht optimal umgesetzt, dafür war mir der Carnifex nicht instinktgetrieben genug. Nebenbei sollte man erwähnen, dass ein Wald voller Biomasse ist. Tyraniden absorbieren auch Pflanzen und Pilze und selbst die nährstoffreiche Erde. Ein Carnifex ist natürlich eine Kriegerkreatur, aber zwangsläufig müssen Tyraniden nicht die nächste Fleischquelle ansteuern.

So leid es mir tut, aber Teil 4 mit dem Strafgefreifen war der tausendfach gelesene Imperiale Brei. Wäre er besonders gut gewesen, hätte ich ihn noch durchgewunken, in der Form habe ich ihn eben runtergelesen, weil ich nach zwei Sätzen wusste, worauf es hinauslaufen wird. Ebenso beim folgenden Orbitalteil.

Das Konzept dieser Geschichte ist mir zu dünn, die Ausarbeitung nicht konsequent und ich verstehe nicht, was der Titel mit der Geschichte zu tun hat. Das eine Handlung erst auf die nächste Folgen kann ist mir klar, aber kein Teil hatte unmittelbar zwingenden Einfluss auf den nächsten, vielleicht am ehesten Teil 2 auf 3 wegen dem verlorenen Schwarmbewusstsein. Jede Handlung hätte kausal nicht stattfinden müssen oder aber wäre auch ohne die jeweils vorherige möglich gewesen. Wenn das die Überlegung hinter dem Titel ist, muss ich auch hier leider sagen nicht gut.

Zu Gute halte ich, dass es sprachlich nichts zu meckern gibt.
 
Dann will ich mal in den Chor der Nörgler mit einstimmen. Entgegen der positiven Tendenz des Wettbewerbs, liegt hier leider keine besonders ausgefeilte Sprache vor, die noch dazu häufige unschöne Stellen aufweist. Gerade der erste Absatz besticht mit unpassenden Formulierungen und eintöniger Sprache - das habe ich in diesem Wettbewerb schon deutlich besser gesehen. Ein paar Beispiele:

„Nun galt es den Kopf der Schlange chirurgisch präzise zu entfernen.“ - Nun galt es den Kopf der Schlange mit chirurgischer Präzision zu entfernen.

„(...) spien ihre Munition in die gerade zur Besinnung kommenden Orks.“ - Passt an der Stelle nicht. Die Orks waren doch nicht besinnungslos.
Hier zwei Beispiele für unpassende Formulierungen.



Das mächtige Kettenschwert in Corvaxis rechter Hand erzitterte unter der Aktivierung des Rotationsmechanismus. Ein wüstes, blutiges Handgemenge auf engsten Raum entbrannte. Die Orks brüllten ihre Kampfeslust frei heraus, schrien wutverzehrt sobald sie getroffen wurden. Die Marines der Raven Guard schossen, schnitten und prügelten sich durch die Leibgarde und alle weiteren Orks, die auf den Kommandohügel drängten. Das Blut spritzte in alle Richtungen, Gliedmaßen wurden abgetrennt, Zähne flogen durch die Gegend, Eingeweide ergossen sich auf den Boden.“ - alle diese Sätze fangen mit Artikeln an. Eine abwechslungsreiche Sprache sieht anders aus.



„Dieser hob beidhändig seine riesige Kettensägenkeule in die Höhe, schwungvoll über den Kopf.“ - dieser Satz ist in meinen Augen nicht vollständig, da im Nebensatz ein Verb fehlt.


„Seit stets wachsam! Die Tyraniden sind nur dann vernichtet, wenn sie tatsächlich vernichtet sind.“
Man hätte es als das halb irrsinnige Gebrabbel eines Aussätzigen abtun können – wenn er verdammt nochmal nicht recht behielt!“ - abgesehen davon, dass mir der Satz nicht gefällt, weil er eine nicht besonders gut getroffene Pseudoweisheit ist, stimmt auch hinsichtlich der Zeitform im letzten Nebensatz garnichts.



Ehrlich gesagt, sind solche Fehler fast schon frustrierend, weil sie den Lesegenuss stark einschränken. Zentrales Element der Geschichte waren die Abschnitte. Abschnitte können eine Geschichte interessant machen, wenn man Handlungen ineinander überlaufen lässt und dadurch vielleicht auch die Spannung immer wieder neu zu entfachen versteht. Nur, in dieser Geschichte gibt es gar keine Spannung. Der Spacemarine-Angriff am Anfang verläuft völlig glatt, Absatz 2 und 3 sind rein beschreibend, beim 4. ist recht schnell klar, dass die dämlichen Imperialen überlaufen werden und Abschnitt 5 bringt nur noch die folgerichtig erwartbare Konsequenz.
Dies mag unter Umständen auch daran liegen, dass es mir zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte gelungen ist, mich in einen der Charaktere einzufühlen. Die bleiben alle hübsch farblos. Zwar hat man in der Geschichte einen gewissen erzählerischen roten Faden, doch was mir völlig fehlt, ist ein emotionaler roter Faden, denn da fällt man von einer lauen Erfahrung in die Nächste.
Klar, in dieser Geschichte sind auch gute Elemente verbaut. Etwa der Ork und auch die Tyraniden sind einfallsreich, aber daraus wird garnichts gemacht. Was erfahre ich denn von dem Ork, außer dass er mit dem Schwarmbewusstsein zusammenhängt? Was für einen Sinn hat er? Da waren für mich auch wenig zwingend logische Zusammenhänge erkennbar. Vielmehr schien mir, dass die Charaktere mehr oder minder willkürlich zusammengestellt wurden und statt dem Ork genau so gut ein Mensch dasitzen hätte können. Oder statt der Strafkompanie irgendwelche Orks. Mag sein, dass die Eigenheiten der Völker zu wenig im Ganzen der Geschichte eingegangen sind.

Für mich ist das die bisher schwächste Geschichte. In einem anderen Wettbewerb wohl unteres Mittelfeld, angesichts der starken Konkurrenz wird es aber nur 1 Punkt.
 
Kausalitäten, ja, die werden hier wirklich dargelegt. Auch der Wechsel der Erzählperspektive mit einem ebenso guten Wechsel der Ausdrucksweise hat einen ganz eigenen Charme. Leider liegt hier auch eines der Mankos, aber das wurde ja schon angesprochen.
Hm, alles in allem schwierig. Ich erkenne eine gute Idee, die aber leider nicht so gut umgesetzt wurde. Es ist eine Geschichte, die zum Nnachdenken anregen soll, es aber nicht so wirklich schafft...
 
Da bin ich jetzt aber auch sprachlos, Sarash. :huh:

Hm, Auxo hat mit seinen Aufzählungen nicht ganz unrecht. Und dennoch ist die Sprache in dieser Geschichte meiner Meinung nach nicht schlecht. Eben auch nicht schön, aber nichts zu meckern ist für mich ein neutraler Ausdruck und nicht zwangsläufig ein Lob.

Im Vergleich zur Konkurrenz kommt die Geschichte sowieso nicht gut weg. Aber beispielsweise in "Das Symbol uneingeschränkter imperialer Macht" (ein dämlicher Titel übrigens) ist die Sprache schlechter als hier.
 
1. Eindruck

Thema grob getroffen.
Fünf Abschnitte aus fünf Perspektiven, der Ansatz gefällt.
Der Versuch mit Wyrdboy und Carnifex mal andere Sichten zu bedienen, ist lobenswert.

Wenig Dialog. Beabsichtigtes Stilmittel?
Über die Darstellung des Schwarmbewusstseins (oder das, was der Wyrdboy wahrnimmt) kann man sich streiten.

Was mir als erstes ins Auge stach: Thunderbird. Landungsschiff der Space Marines = Thunderhawk!

Die Geschichte ist vorhersehbar.
So leid es mir tut, im Vergleich zu anderen Geschichten ist diese nur halb so gut. Auch wirkt sich nicht so ausgearbeitet wie andere. Fast wie in einem Rohzustand. Hätte mehr drauß gemacht werden können.
Vielleicht wurde zu viel auf einmal gewollt.

Nur Mittelfeld - vermutlich unteres.
 
Der erste der fünf Absätze will nicht passen. Die anderen haben miteinander zu tun, da sie eine Abfolge von Geschehnissen sind, die den Verlust der Welt für den Inquisitor bedeuten. Esseidenn, und die Vermutung liegt nahe, da Meeir den Namen des elimierten Orkbosses kennt, der Anführer der Orks musste ausgeschaltet werden um die Pattsituation aufrechtzuhalten bis Verstärkung eintrifft.

Trotzdem ist der verlustfreie Anflug der Raven Guard auf den Kommandohügel der Orks und das verlustfreie Niedermähen der Leibwache des in einem einzigen Schuss erlegten Ziels der Mission etwas ... sagen wir zu verlustfrei um Spannung zu erzeugen, geschweigedenn nachvollziehbar zu sein.

Der Teil mit dem Wyrdboy ist der einzige in dem Spannung oder zumindest Interesse aufkommt. In den anderen Absätzen ist viel Potential verschenkt worden, da die Charaktere zu flach ausfallen. Sie handeln zwar nachvollziehbar (warum sich im Nahkampf messen, wenn ein gut gezielter Schuss ebenso zum Ziel führt) aber eigentlich hätte ein Bombenabwurf auf den Kommandohügel das Gleiche erreicht.
Dass das Schwarmbewusstsein den psionisch begabten Ork erreicht und daraufhin ausfällt ist merkwürdig, da wäre eine Erklärung sinnvoll gewesen. So gesehen fehlt ein weiterer Absatz der ein Mastermind mit Psi-Kräften aufzeigt, der den Planeten ausradiert sehen will. Oder das passiert eben immer wenn ein Wyrdboy mit Tyraniden in Kontakt kommt.

Diese sprachlich solide aber doch mit wenigen Fehlern versehene Geschichte überzeugt nicht. Da hätte man mehr draus machen können denn der Ansatz ist interessant.
Dafür gibts von mir voraussichtlich 3 Punkte.
 
Was wollte der Autor uns damit sagen?

So, ich hatte es bei meiner damaligen Geschichte für den vorherigen Wettbewerb gemacht und mache es hier nun wieder: was wollte uns der Autor damit sagen?

Nun, ich gebe offen und ehrlich zu - das war "nüschts"!
Ich war mir zwar bewusst, dass der Wettbewerb kommen würde und hatte auch einige Rohfassungen. Ursprünglich hatte ich auch was völlig anderes vor - eine Grey Knight-Story über eine Dämoneninvasion. Doch das kam mir persönlich zu GW-typisch vor. Im Grunde aber ist diese Geschichte einer reiner Stereotyp und dann auch noch schlecht verarbeitet. Ich habe viele, viele grobe Fehler begangen. Für die Geschichte wäre es das Beste gewesen, ich hätte mich auf einen Abschnitt konzentriert. Warum auch immer habe ich mich auch schwer getan mit dem Thema "Schlachten". Keine Ahnung wieso! Vielleicht auch, weil das das Hauptthema schon bereits existierender Literatur rund um GW-Produkte ist. Was an sich aber wieder in der Natur der Sache liegt, da es immerhin vom Setting her, beim TableTop nunmal um "Schlachten schlagen" geht.

Nach ersten Überlegungen lässt sich aus einigen Passagen auch gut was stricken. Mal schauen, ob ich es nochmal ausschlachte.

In jedem Fall ist die ganze Geschichte fahrig, voll von kleinen, unnötigen Fehlern, einem später zu vorhersehbaren Verlauf und teilweise einfach voll mit allgemeingültiger 40k-Literatur - etwa die Tyranidenszene oder auch der Anfang mit der Raven Guard. Im Grunde auch der Schluss mit dem Inquisitor.

Die Verfehlungen kann ich mir alle selber ankreiden, da ich faktisch erst mit Mitte August halbwegs ein Gerüst hatte und dieses dann einfach viel zu beiläufig hochgezogen habe. Im Grunde ist die Geschichte nach wie vor eine Bauruine.
Man könnte nun meinen, ich hätte mir einen Gefallen getan, wenn ich wie SHOker und Omnius lieber gar nichts eingereicht hätte. Ist man selbst nicht von der Sache überzeugt, sollte man nichts einreichen. Auf der anderen Seite hat mir die durch und durch berechtigte Kritik sehr gut getan. Meine erste Einstellung war: "Wird schon gut gehen". Doch die ersten Kritiken haben gezeigt, dass ich da einem völligen Irrglauben aufgessen war. Damit war die Einreichung quasi genau das Richtige, da mit anonymen Autoren hier kein Blatt vor den Mund genommen wurde, was an dem Machwerk alles falsch war und ist.

Mir als Autor hat das enorm geholfen. Und gut war auch, dass die übrigen Geschichten ein wirklich äußerst hartes Konkurrentenfeld waren. Diese meine Geschichte ist zu recht komplett durchgefallen. Ferner ist der letzte Platz Ansporn, es bei einer nächsten Teilnahme nicht wieder so weit, bzw. tief kommen zu lassen 😉.

Den Organisatoren SHOker und Blackorc an dieser Stelle vielen Dank für das Veranstalten des Wettbewerbs.
Den Kommentatoren und Bewertern einen Dank für die Teilnahme und die offenen Worte. Den restlichen Autoren wünsche ich weiterhin viel Erfolg 🙂.