Langsam und ohne Eile durchtrennte die scharfe Klinge den schlammigen Boden, glitt knirschend über einen verborgenen Stein, um schließlich mit Schwung durch die Luft gezogen zu werden und sanft auf einer Schulter zu landen. Franz trat einen Schritt zurück und betrachtete sein Werk.
Die Linie war nicht tief, aufgrund des durch beständigen Regen aufgeweichten Untergrunds war sie noch nicht einmal gerade, dennoch betrachtete der Mensch sie voller Stolz. Doch es war mehr die Symbolik, als die eigentliche Schönheit dieser Linie, die ihm nahe ging. Es war soweit, sein Ziel war nahe. Sobald er diese Linie überschritt, gab es kein Zurück mehr.
Ohne zu zögern trat Franz vor, überschritt die Linie und sofort schien es ihm, als ob sein altes Leben wie ein Sack voller unnützer Dinge von ihm abfiel und sein neues nun endlich beginnen konnte. Er legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und genoss die erfrischend kalten Regentropfen auf seinem Gesicht, sowie das Trommeln, das sie auf seinem Kürass hinterließen. Er fühlte sich stärker als je zuvor. Die Augen wieder öffnend betrachtete er versonnen sein Spiegelbild in einer der dreckigen Pfützen am Boden.
Ein blondgelockter Jüngling, der noch keine 20 Lenze auf dem Buckel hatte, lächelte ihm entgegen. Eine strahlende Gestalt, eingehüllt in eine matt silbrig schimmernde Rüstung und einen großen Schild um den Rücken geschnallt. Wurfmesser, Miniarmbrust, Seil, Köcher mit Bolzen, Trinkbehälter und ein Beutel mit gemischtem Inhalt hingen an seinem Gürtel, er war auf jede Eventualität vorbereitet. Seinen Helm mit Rosshaarbusch hatte er an einem Band um seinen Hals hängen und lässig ruhten zwei großen Schwerter auf seinen Schultern. Der bestechende Blick des Blondschopfs strotze nur so vor Selbstvertrauen und als wäre es ein Duell trat er vor und vollführte einige einstudierte Schlagkombinationen.
Parade, Wegducken, auf die Knie sinken und Stich unter dem Schild eines imaginären Gegners hindurch in seinen ungeschützten Bauch! Attacke, Finte, Drehung der Angriffsrichtung, Schlag auf die ungeschützte Stelle des Gegners.
Zufrieden mit sich selbst wandte er seinen Blick den beiden silbrigen Klingen in seinen Händen zu.
Tod und Verderben!
So hatte er sie getauft und genau das würden sie unter seinen Feinden verbreiten. Sein von den Furchen des Alters freies Gesicht nahm einen grimmigen Ausdruck an, als er an die abfällige Art und Weise dachte, mit der sich der Alte von gestern Abend über sie ausgelassen hatte. Die lächerlichsten Namen für Schwerter, die er je in seinem Leben gehört hatte, hatte er gespottet und ohne innezuhalten gleich ausgeführt, dass kein Mensch vernünftig mit zwei so großen Klingen gleichzeitig kämpfen könnte. Sie wären zu schwer und bräuchten außerdem jede für sich zu viel Aufmerksamkeit und so konnte man keiner der beiden wirklich gerecht werden.
„Was weiß der schon von einem Kampf!“, redete sich Franz zu, obwohl er zugeben musste, dass der Alte durchaus wie ein Veteran früherer Kämpfe und nicht wie der einbeinige Krüppel gewirkt hatte, der er nun war. Er spuckte in den Matsch vor sich, setzte den Helm auf und sah sich um. Unter ihm, am Fuße des Hügels auf dem er stand, lag eine Stadt oder besser gesagt die Überreste einer solchen. Die ehemals stolze Ansiedlung war kaum mehr als ein Schatten ihres früheren Glanzes. Rußgeschwärzte, halb verfallene Ruinen erstreckten sich über den ganzen Horizont. Umgestürzte Bäume, zerbrochene Fenster und Straßen, die von gewaltigen Kräften aus dem Erdinneren buchstäblich entzwei gerissen worden waren, boten sich dem Krieger, wohin er auch blickte. Obwohl die Stadt augenscheinlich tot war, wehte der Wind eine Fülle von Geräuschen zu ihm hinüber. Seltsame stöhnende Stimmen, das Knarren von alten Bäumen im Wind, die Schreie von allen möglichen Arten von Tieren und ein verheißungsvolles Flüstern. Franz hatte das Gefühl, als würden die flüsternden Worte ihm schmeicheln wollen, doch so sehr er sich auch anstrengte, er konnte nichts Genaues verstehen.
Als er sich den Hügel hinab in Bewegung setzte, ging der Regen in einen leichten Nieselregen über und nicht weit von sich entfernt sah Franz Helmut vorrücken, der auf einem weiteren Weg in das Innere der Stadt eindringen würde. Nach kurzer Zeit erreichte er die ersten Häuser und betrat vorsichtig die Stadt. Der andauernde Regen hatte den Ruß der Häuser an einigen Stellen abgewaschen und die Spuren, die er dabei hinterlassen hatte, wirkten auf Franz, als ob sogar die Häuser hier ihr Dasein bekümmerte und zum Weinen brachte.
Er verwarf den Gedanken und spähte durch die engen Sehschlitze seines Helmes die Straße vor ihm hinunter. Noch ließen sich keinerlei besondere Vorkommnisse ausmachen, doch Franz war gewarnt. Zu viele hatten ihm versichert, dass an diesem Ort hinter jeder Ecke Gefahr lauerte. Wie um diese Tatsache zu unterstreichen, erklang plötzlich schauerliches Wolfsgeheul, oder mochte es gar etwas anderes, schlimmeres sein? Es irritierte ihn, dass er die Quelle des Geräuschs nicht wirklich ausmachen konnte, zunächst erklang es so, als ob es aus seinem Rücken kam, doch als er sich umdrehte erklang das Geräusch wiederum aus seinem Rücken. Wohin er sich auch wendete, das Geheul schien von überall und nirgends zu kommen, bis es mit einem Mal abbrach und nur noch das Rauschen des Windes dumpf an sein Ohr drang. Er seufzte. Ging die Warterei schon wieder von vorne los?
Die Warterei!
Viel zu lange hatte sie schon angedauert! Es schien ihm bereits eine Ewigkeit vergangen zu sein, seit er sich den „Marienburger Glanzlichtern“ angeschlossen hatte, um seine alte, langweilige Existenz gegen ein Leben voller Kampf, Heldenmut und Abenteuer einzutauschen, für das er sich geboren fühlte. Für seinen Geschmack hatte sich jedoch viel zu wenig verändert.
Die Reise zu ihrem Ziel war ereignislos verlaufen und endlich angekommen hatte ihr Hauptmann nichts Besseres zu tun gehabt, als volle 3 Wochen in den Lagern vor der Stadt zu versauern. Franz hatte jeden einzelnen Moment gehasst, all diese dahinvegetierenden Gestalten, diese hoffnungslosen Kreaturen, die in den vorortartigen Lagern ein trostloses Dasein fristeten, hatten ihn angeekelt. Er war gekommen, um Monster zu erschlagen, Bösewichte zu jagen und Brocken des verfluchten Steins zu finden, nicht um sich mit heruntergekommenen Kreaturen abzugeben. Der Einbeinige von gestern Abend aber, er war der schlimmste von allen gewesen!
Nur missmutig hatte sich Franz von den anderen Mitgliedern der Bande zu dem Besuch des Kneipenzelts überreden lassen und das Zusammentreffen mit dem Alten, der sich ihnen als Veteran der früheren Tage vorgestellt hatte, hatte dem eh schon verkommenen Abend schließlich die Krone aufgesetzt. Der Veteran war ein von Paranoia geplagten Nörgler der übelsten Sorte, der ständig nur davon berichtete, wie viel besser es früher gewesen war. Hatte er mal nichts dergleichen zu erwähnen, hatte er sich Franz als Opfer ausgesucht und ständig etwas an ihm auszusetzen gehabt.
Nur zu gut erinnerte sich dieser an die nervenden Ratschläge des alten Kriegers:
„Du trägst zu viele unnütze Sachen mit dir herum, mein Freund, das taugt doch alles nichts. Du bist damit zu unbeweglich, zu steif, damit entkommst du keiner Gefahr, wenn es drauf ankommt. Außerdem erwischt dich doch so jede kleine Ratte! Lass mich dir einen Rat geben, der auf langer Erfahrung in diesem verkommenen Loch beruht, hör auf den alten Beppo, du wirst es nicht bereuen!“
Erneut wallte Zorn in Franz auf, als er an die Sprüche des abgetakelten Recken denken musste. Er hätte ihm seine vorlaute Zunge herausprügeln sollen, doch Mitleid hatte seine Hand zurückgehalten, was war diesem entstellten und verkrüppelten Kerl denn noch geblieben? Sich wieder auf die Gegenwart konzentrierend, hielt Franz einen kurzen Moment inne und lauschte. Außer dem allgegenwärtigen Gemisch aus verstörenden Geräuschen konnte er nichts ausmachen und so spähte er vorsichtig über eine verfallene Mauer, hinter der er Deckung gesucht hatte. Doch da war nichts, gar nichts. Etwas frustriert sprang er mit einem Kriegsschrei auf den Lippen über die Mauer. Doch kein bis dato verborgener Feind trat hervor und stellte sich dem Jüngling. Das einzige, was er mit seiner Tat erreichte, war dass die Mauer hinter ihm mit einem leichten Gepolter in sich zusammenfiel. „Wenn es hier irgendjemand mit mir aufnehmen will, dann komme er gefälligst hervor und stelle sich wie ein Mann, bei Sigmar!“. Sein Ruf verhallte unbeantwortet und wurde schon bald von dem allgegenwärtigen Wispern des Windes überlagert.
Doch dann hörte er es. Dumpf klang das Geräusch von rutschenden Gegenständen von oben rechts an sein Ohr, dann hörte er den ersten Aufprall. Er wirbelte herum und streckte „Verderben“ in Erwartung einer Attacke vor. Über ihm, im ersten Stock eines Gemäuers ganz in seiner Nähe, bemerkte er eine kleine Staubwolke. Sie stammte von einigen rußverschmierten Ziegeln, die sich vom Dach gelöst hatten und nun krachend aufschlugen. Leider jedoch verursachte die Bewegung der ehemals roten Schindeln kein dort verborgener Gegner, sondern nur eine Krähe, die er wohl mit seinem Schrei aufgeschreckt hatte. Verärgert schrie er dem Vogel einen Fluch hinterher und richtete seinen Blick wieder auf den Weg der vor ihm lag.
Die Straße verlief von seiner Position aus mehrere hundert Schritt weit schnurgerade, bevor sie in einem weiten Platz mit einem Brunnen endete. Der Kopf des Jünglings bewegte sich aufmerksam zwischen beiden Seiten der Straße hin und her, als er die Strecke nach Möglichkeiten für einen Hinterhalt absuchte. Mit einem grimmigen Lächeln auf dem Gesicht sprach er leise zu sich: „Hier hast du vielleicht sogar einmal recht gehabt, du alter Bastard!“
„Und dann dein Helm, was glaubst du dass du bist? Ein Ritter? Ein Held? Oder doch nur ein Narr, wie all die anderen vor dir? Ich sage dir, er schränkt deine Sicht viel zu sehr ein. Du kriegst nicht mit, was neben oder hinter dir passiert und hören wirst du wahrscheinlich auch nur dumpfes Zeug, wenn du das Ding aufhast. Dazu noch dieser rote Schweif obendrauf, was willst du beweisen und wie willst du dich damit hinter einer Mauer verstecken?“
„Es geht nicht ums verstecken, es geht um den Kampf!“, sprach Franz leise zu sich selbst, als er vorsichtig weiterschlich. „Du hättest auch ganz gut daran getan, deinen Kopf etwas zu schützen“, flüsterte er weiter und erinnerte sich an die tiefe Narbe, die sich quer über das Gesicht des Veteranen gezogen hatte. „Was bringt es dir, wenn du mitkriegst, dass in deinem Rücken etwas passiert, du aber nicht über ausreichenden Schutz verfügst, um dagegen gewappnet zu sein?“ Je mehr er darüber nachdachte, desto lächerlicher kamen ihm die Argumente des Alten vor, er würde ihm beweisen, dass seine Ratschläge unnötig, ja unnütz, waren. Es galt, diesem vorlauten Wicht zu zeigen, was es heißt, ein wahrer Krieger zu sein.
Das Krächzen von aufgescheuchten Krähen holte ihn kurzzeitig aus seinen Gedanken, mittlerweile hatte er das Ende der Straße und den Platz erreicht und noch immer war nichts geschehen. Aus einer zweiten Straße etwas weiter rechts kommend sah er Helmut, der die großen schwarzen Tiere aufgeschreckt zu haben schien.
„Frischling!“
So hatte ihn der Veteran genannt, doch er lag falsch. Franz war vorbereitet auf das, was vor ihm lag, Helmut dagegen, der war wirklich ein Frischling! „Kaum 16 Jahre alt, aber schon den großen Abenteurer spielen wollen!“ Franz grinste: „Und schon bin ich der nörgelnde Alte!“
Kurz verständigte er sich mit Helmut per Handzeichen über ihr weiteres Vorgehen und wandte sich kurz um. Wie besprochen bemerkte er den Rest der Bande, die den beiden als Späher auserkorenen Jünglingen folgten. Dann wandte er sich nach links und überquerte den Platz. Der Schlamm gab seine Stiefel nur wiederstrebend und mit einem schmatzenden Geräusch frei und ein helles Klirren erklang, wenn seine Habseligkeiten gegen das Metall seiner Rüstung schlugen. Obwohl das Geräusch leise war, konnte man es deutlich vernehmen, da es sich stark von dem tiefen Grollen abhob, das in der Ferne von Wetterumschwung kündete. Schritt für Schritt näherte er sich einer von dem Platz abzweigenden Straße.
Vorsichtig lugte er um die Ecke und zuckte augenblicklich zurück. Doch es war nur die tiefstehende Sonne, die seine bereits an das Dämmerlich gewohnten Augen geblendet hatte. Als er sich an das Licht gewöhnt hatte, konnte er wiederum keinerlei feindliche Aktivitäten erkennen. Genervt steckte er „Tod“ zurück in seine Scheide. Er gestand es sich nur ungern ein, aber die Klinge war auf die Dauer doch ganz schön schwer geworden. Vorsichtig tastete er sich weiter, spähte in eine abzweigende Straße und sehnte die Gefahr, oder einfach dass etwas passieren würde, herbei. Doch so sehr ihn alle vor ihr gewarnt hatten, sie hatten übertrieben. So gefährlich wie sie meinten, war diese Stadt einfach nicht. Eigentlich war sie sogar überhaupt nicht gefährlich, sie war einfach nur eine fast vollständig zerstörte Stadt, die Tag für Tag weiter auseinanderfiel. Er ließ seine Vorsicht fahren und trat um die nächste Ecke.
Mit einem Mal stockte ihm der Atem. Etwas links von ihm erhob sich eine Wand aus Ziegelsteinen, mit der augenscheinlich etwas nicht stimmte. Einige Handbreit über seinem Kopf gelegen schälte sich ein riesiges Gesicht aus der Wand. Es schien, als ob der Besitzer einen gewaltigen Schrei ausgestoßen hatte und sein aufgerissenes Maul auf ewig in Stein festgehalten wurde. Fasziniert trat Franz näher heran und betrachtete die Abnormalität genauer. Deutlich konnte er einzelne Zähne erkennen, kräftige Kiefermuskeln, die den Mund zum Bersten weit aufrissen und sogar den Ansatz einer Zunge. Die Wangenknochen und Augen, sowie die Stirn waren dagegen nur andeutungsweise zu erkennen. Er streckte die Hand aus und ließ sie über die aus der Wand hervortretenden Strukturen wandern. Der Stein fühlte sich ungewöhnlich warm für die fortgeschrittene Jahreszeit an und Franz hatte das Gefühl, als ob das Gestein seine Hand festhalten, ihn zu sich ziehen und mit ihm verschmelzen wollte.
Nur mit Mühe riss Franz sich los und betrachtete verwirrt seine Hand. Dieses steinerne Maul fesselte den jungen Menschen auf eine ihm bisher völlig unbekannte Art und Weise. Er konnte gar nicht anders, als völlig gebannt zu ihm hinaufzustarren und sich zu fragen, was hier wohl passiert sein mochte. „Wie der Schrei wohl geklungen haben musste, der nunmehr still, für alle Ewigkeit in Stein gebannt, nur noch mit den Augen erkennbar war?“, waren seine Gedanken und plötzlich bemerkte er instinktiv, dass hier etwas nicht stimmte:
Es war die Stille!
Seit er die Stadt betreten hatte, waren stets Geräusche um ihn herum gewesen, hatten ihn aufgeschreckt, seine Aufmerksamkeit erregt und auf bestimmte Dinge oder Ereignisse gelenkt. Hier aber ertönte nichts, sogar weniger als nichts, alle Geräusche schienen mit einem Mal verstummt, verschluckt und aufgesogen. Mit einer flüssigen Bewegung riss er „Tod“ wieder aus seinem Gürtel, fuhr herum und musterte eingehend die Umgebung. Vorsichtig tastend wich er zurück, bis er die schützende Mauer direkt hinter sich wusste.
Da zerriss ein krachendes Geräusch die Stille und ließ den Jüngling erneut herumfahren. Angstgeweitet blieb sein Blick auf der riesigen steinernen Fratze hängen und unfähig sich zu bewegen, sah Franz wie sich das Maul nach vorne beugte, um ihn buchstäblich zu verschlingen. Dann presste der Aufprall der Mauer ihm alle Luft aus den Lungen und ihm wurde kurzzeitig schwarz vor Augen.
Sekunden später kam er wieder zu sich, gefangen in den verbeulten Überresten seiner Rüstung und begraben unter einem Haufen von rußgeschwärzter Ziegel, drangen primitive Worte bis in sein steinernes Gefängnis vor.
“Ich Söldner, ich kämpfen wollen für Essen! Für Essen und für Geld!” Steine kullerten umher oder zerbarsten knirschend, unter den Füßen einer schweren Kreatur, die sich ihren Weg über die Reste der Mauer bahnte, die sie soeben zu Fall gebracht hatte.
Aus dem rechten Sehschlitz seines Helmes gelang es Franz einen Blick auf den Oger zu werfen, der auf ihn zustapfte. Er versuchte sich aus der Umklammerung der Steine zu befreien, doch es half nichts. Wehrlos am Boden gefesselt, sah er den gewaltigen Fuß des Wesens auf sich niederfahren und ein letztes Mal erinnerte er sich an die Worte des Veteranen vom vorherigen Abend.
„Vergiss eines nicht, mein Junge! Diese Stadt ist kein Vergnügen, sie ist kein Abenteuer! Diese Stadt ist Mortheim, die Stadt der Verdammten, und Frischlinge wie dich verspeist sie zum Frühstück!”
Die Linie war nicht tief, aufgrund des durch beständigen Regen aufgeweichten Untergrunds war sie noch nicht einmal gerade, dennoch betrachtete der Mensch sie voller Stolz. Doch es war mehr die Symbolik, als die eigentliche Schönheit dieser Linie, die ihm nahe ging. Es war soweit, sein Ziel war nahe. Sobald er diese Linie überschritt, gab es kein Zurück mehr.
Ohne zu zögern trat Franz vor, überschritt die Linie und sofort schien es ihm, als ob sein altes Leben wie ein Sack voller unnützer Dinge von ihm abfiel und sein neues nun endlich beginnen konnte. Er legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und genoss die erfrischend kalten Regentropfen auf seinem Gesicht, sowie das Trommeln, das sie auf seinem Kürass hinterließen. Er fühlte sich stärker als je zuvor. Die Augen wieder öffnend betrachtete er versonnen sein Spiegelbild in einer der dreckigen Pfützen am Boden.
Ein blondgelockter Jüngling, der noch keine 20 Lenze auf dem Buckel hatte, lächelte ihm entgegen. Eine strahlende Gestalt, eingehüllt in eine matt silbrig schimmernde Rüstung und einen großen Schild um den Rücken geschnallt. Wurfmesser, Miniarmbrust, Seil, Köcher mit Bolzen, Trinkbehälter und ein Beutel mit gemischtem Inhalt hingen an seinem Gürtel, er war auf jede Eventualität vorbereitet. Seinen Helm mit Rosshaarbusch hatte er an einem Band um seinen Hals hängen und lässig ruhten zwei großen Schwerter auf seinen Schultern. Der bestechende Blick des Blondschopfs strotze nur so vor Selbstvertrauen und als wäre es ein Duell trat er vor und vollführte einige einstudierte Schlagkombinationen.
Parade, Wegducken, auf die Knie sinken und Stich unter dem Schild eines imaginären Gegners hindurch in seinen ungeschützten Bauch! Attacke, Finte, Drehung der Angriffsrichtung, Schlag auf die ungeschützte Stelle des Gegners.
Zufrieden mit sich selbst wandte er seinen Blick den beiden silbrigen Klingen in seinen Händen zu.
Tod und Verderben!
So hatte er sie getauft und genau das würden sie unter seinen Feinden verbreiten. Sein von den Furchen des Alters freies Gesicht nahm einen grimmigen Ausdruck an, als er an die abfällige Art und Weise dachte, mit der sich der Alte von gestern Abend über sie ausgelassen hatte. Die lächerlichsten Namen für Schwerter, die er je in seinem Leben gehört hatte, hatte er gespottet und ohne innezuhalten gleich ausgeführt, dass kein Mensch vernünftig mit zwei so großen Klingen gleichzeitig kämpfen könnte. Sie wären zu schwer und bräuchten außerdem jede für sich zu viel Aufmerksamkeit und so konnte man keiner der beiden wirklich gerecht werden.
„Was weiß der schon von einem Kampf!“, redete sich Franz zu, obwohl er zugeben musste, dass der Alte durchaus wie ein Veteran früherer Kämpfe und nicht wie der einbeinige Krüppel gewirkt hatte, der er nun war. Er spuckte in den Matsch vor sich, setzte den Helm auf und sah sich um. Unter ihm, am Fuße des Hügels auf dem er stand, lag eine Stadt oder besser gesagt die Überreste einer solchen. Die ehemals stolze Ansiedlung war kaum mehr als ein Schatten ihres früheren Glanzes. Rußgeschwärzte, halb verfallene Ruinen erstreckten sich über den ganzen Horizont. Umgestürzte Bäume, zerbrochene Fenster und Straßen, die von gewaltigen Kräften aus dem Erdinneren buchstäblich entzwei gerissen worden waren, boten sich dem Krieger, wohin er auch blickte. Obwohl die Stadt augenscheinlich tot war, wehte der Wind eine Fülle von Geräuschen zu ihm hinüber. Seltsame stöhnende Stimmen, das Knarren von alten Bäumen im Wind, die Schreie von allen möglichen Arten von Tieren und ein verheißungsvolles Flüstern. Franz hatte das Gefühl, als würden die flüsternden Worte ihm schmeicheln wollen, doch so sehr er sich auch anstrengte, er konnte nichts Genaues verstehen.
Als er sich den Hügel hinab in Bewegung setzte, ging der Regen in einen leichten Nieselregen über und nicht weit von sich entfernt sah Franz Helmut vorrücken, der auf einem weiteren Weg in das Innere der Stadt eindringen würde. Nach kurzer Zeit erreichte er die ersten Häuser und betrat vorsichtig die Stadt. Der andauernde Regen hatte den Ruß der Häuser an einigen Stellen abgewaschen und die Spuren, die er dabei hinterlassen hatte, wirkten auf Franz, als ob sogar die Häuser hier ihr Dasein bekümmerte und zum Weinen brachte.
Er verwarf den Gedanken und spähte durch die engen Sehschlitze seines Helmes die Straße vor ihm hinunter. Noch ließen sich keinerlei besondere Vorkommnisse ausmachen, doch Franz war gewarnt. Zu viele hatten ihm versichert, dass an diesem Ort hinter jeder Ecke Gefahr lauerte. Wie um diese Tatsache zu unterstreichen, erklang plötzlich schauerliches Wolfsgeheul, oder mochte es gar etwas anderes, schlimmeres sein? Es irritierte ihn, dass er die Quelle des Geräuschs nicht wirklich ausmachen konnte, zunächst erklang es so, als ob es aus seinem Rücken kam, doch als er sich umdrehte erklang das Geräusch wiederum aus seinem Rücken. Wohin er sich auch wendete, das Geheul schien von überall und nirgends zu kommen, bis es mit einem Mal abbrach und nur noch das Rauschen des Windes dumpf an sein Ohr drang. Er seufzte. Ging die Warterei schon wieder von vorne los?
Die Warterei!
Viel zu lange hatte sie schon angedauert! Es schien ihm bereits eine Ewigkeit vergangen zu sein, seit er sich den „Marienburger Glanzlichtern“ angeschlossen hatte, um seine alte, langweilige Existenz gegen ein Leben voller Kampf, Heldenmut und Abenteuer einzutauschen, für das er sich geboren fühlte. Für seinen Geschmack hatte sich jedoch viel zu wenig verändert.
Die Reise zu ihrem Ziel war ereignislos verlaufen und endlich angekommen hatte ihr Hauptmann nichts Besseres zu tun gehabt, als volle 3 Wochen in den Lagern vor der Stadt zu versauern. Franz hatte jeden einzelnen Moment gehasst, all diese dahinvegetierenden Gestalten, diese hoffnungslosen Kreaturen, die in den vorortartigen Lagern ein trostloses Dasein fristeten, hatten ihn angeekelt. Er war gekommen, um Monster zu erschlagen, Bösewichte zu jagen und Brocken des verfluchten Steins zu finden, nicht um sich mit heruntergekommenen Kreaturen abzugeben. Der Einbeinige von gestern Abend aber, er war der schlimmste von allen gewesen!
Nur missmutig hatte sich Franz von den anderen Mitgliedern der Bande zu dem Besuch des Kneipenzelts überreden lassen und das Zusammentreffen mit dem Alten, der sich ihnen als Veteran der früheren Tage vorgestellt hatte, hatte dem eh schon verkommenen Abend schließlich die Krone aufgesetzt. Der Veteran war ein von Paranoia geplagten Nörgler der übelsten Sorte, der ständig nur davon berichtete, wie viel besser es früher gewesen war. Hatte er mal nichts dergleichen zu erwähnen, hatte er sich Franz als Opfer ausgesucht und ständig etwas an ihm auszusetzen gehabt.
Nur zu gut erinnerte sich dieser an die nervenden Ratschläge des alten Kriegers:
„Du trägst zu viele unnütze Sachen mit dir herum, mein Freund, das taugt doch alles nichts. Du bist damit zu unbeweglich, zu steif, damit entkommst du keiner Gefahr, wenn es drauf ankommt. Außerdem erwischt dich doch so jede kleine Ratte! Lass mich dir einen Rat geben, der auf langer Erfahrung in diesem verkommenen Loch beruht, hör auf den alten Beppo, du wirst es nicht bereuen!“
Erneut wallte Zorn in Franz auf, als er an die Sprüche des abgetakelten Recken denken musste. Er hätte ihm seine vorlaute Zunge herausprügeln sollen, doch Mitleid hatte seine Hand zurückgehalten, was war diesem entstellten und verkrüppelten Kerl denn noch geblieben? Sich wieder auf die Gegenwart konzentrierend, hielt Franz einen kurzen Moment inne und lauschte. Außer dem allgegenwärtigen Gemisch aus verstörenden Geräuschen konnte er nichts ausmachen und so spähte er vorsichtig über eine verfallene Mauer, hinter der er Deckung gesucht hatte. Doch da war nichts, gar nichts. Etwas frustriert sprang er mit einem Kriegsschrei auf den Lippen über die Mauer. Doch kein bis dato verborgener Feind trat hervor und stellte sich dem Jüngling. Das einzige, was er mit seiner Tat erreichte, war dass die Mauer hinter ihm mit einem leichten Gepolter in sich zusammenfiel. „Wenn es hier irgendjemand mit mir aufnehmen will, dann komme er gefälligst hervor und stelle sich wie ein Mann, bei Sigmar!“. Sein Ruf verhallte unbeantwortet und wurde schon bald von dem allgegenwärtigen Wispern des Windes überlagert.
Doch dann hörte er es. Dumpf klang das Geräusch von rutschenden Gegenständen von oben rechts an sein Ohr, dann hörte er den ersten Aufprall. Er wirbelte herum und streckte „Verderben“ in Erwartung einer Attacke vor. Über ihm, im ersten Stock eines Gemäuers ganz in seiner Nähe, bemerkte er eine kleine Staubwolke. Sie stammte von einigen rußverschmierten Ziegeln, die sich vom Dach gelöst hatten und nun krachend aufschlugen. Leider jedoch verursachte die Bewegung der ehemals roten Schindeln kein dort verborgener Gegner, sondern nur eine Krähe, die er wohl mit seinem Schrei aufgeschreckt hatte. Verärgert schrie er dem Vogel einen Fluch hinterher und richtete seinen Blick wieder auf den Weg der vor ihm lag.
Die Straße verlief von seiner Position aus mehrere hundert Schritt weit schnurgerade, bevor sie in einem weiten Platz mit einem Brunnen endete. Der Kopf des Jünglings bewegte sich aufmerksam zwischen beiden Seiten der Straße hin und her, als er die Strecke nach Möglichkeiten für einen Hinterhalt absuchte. Mit einem grimmigen Lächeln auf dem Gesicht sprach er leise zu sich: „Hier hast du vielleicht sogar einmal recht gehabt, du alter Bastard!“
„Und dann dein Helm, was glaubst du dass du bist? Ein Ritter? Ein Held? Oder doch nur ein Narr, wie all die anderen vor dir? Ich sage dir, er schränkt deine Sicht viel zu sehr ein. Du kriegst nicht mit, was neben oder hinter dir passiert und hören wirst du wahrscheinlich auch nur dumpfes Zeug, wenn du das Ding aufhast. Dazu noch dieser rote Schweif obendrauf, was willst du beweisen und wie willst du dich damit hinter einer Mauer verstecken?“
„Es geht nicht ums verstecken, es geht um den Kampf!“, sprach Franz leise zu sich selbst, als er vorsichtig weiterschlich. „Du hättest auch ganz gut daran getan, deinen Kopf etwas zu schützen“, flüsterte er weiter und erinnerte sich an die tiefe Narbe, die sich quer über das Gesicht des Veteranen gezogen hatte. „Was bringt es dir, wenn du mitkriegst, dass in deinem Rücken etwas passiert, du aber nicht über ausreichenden Schutz verfügst, um dagegen gewappnet zu sein?“ Je mehr er darüber nachdachte, desto lächerlicher kamen ihm die Argumente des Alten vor, er würde ihm beweisen, dass seine Ratschläge unnötig, ja unnütz, waren. Es galt, diesem vorlauten Wicht zu zeigen, was es heißt, ein wahrer Krieger zu sein.
Das Krächzen von aufgescheuchten Krähen holte ihn kurzzeitig aus seinen Gedanken, mittlerweile hatte er das Ende der Straße und den Platz erreicht und noch immer war nichts geschehen. Aus einer zweiten Straße etwas weiter rechts kommend sah er Helmut, der die großen schwarzen Tiere aufgeschreckt zu haben schien.
„Frischling!“
So hatte ihn der Veteran genannt, doch er lag falsch. Franz war vorbereitet auf das, was vor ihm lag, Helmut dagegen, der war wirklich ein Frischling! „Kaum 16 Jahre alt, aber schon den großen Abenteurer spielen wollen!“ Franz grinste: „Und schon bin ich der nörgelnde Alte!“
Kurz verständigte er sich mit Helmut per Handzeichen über ihr weiteres Vorgehen und wandte sich kurz um. Wie besprochen bemerkte er den Rest der Bande, die den beiden als Späher auserkorenen Jünglingen folgten. Dann wandte er sich nach links und überquerte den Platz. Der Schlamm gab seine Stiefel nur wiederstrebend und mit einem schmatzenden Geräusch frei und ein helles Klirren erklang, wenn seine Habseligkeiten gegen das Metall seiner Rüstung schlugen. Obwohl das Geräusch leise war, konnte man es deutlich vernehmen, da es sich stark von dem tiefen Grollen abhob, das in der Ferne von Wetterumschwung kündete. Schritt für Schritt näherte er sich einer von dem Platz abzweigenden Straße.
Vorsichtig lugte er um die Ecke und zuckte augenblicklich zurück. Doch es war nur die tiefstehende Sonne, die seine bereits an das Dämmerlich gewohnten Augen geblendet hatte. Als er sich an das Licht gewöhnt hatte, konnte er wiederum keinerlei feindliche Aktivitäten erkennen. Genervt steckte er „Tod“ zurück in seine Scheide. Er gestand es sich nur ungern ein, aber die Klinge war auf die Dauer doch ganz schön schwer geworden. Vorsichtig tastete er sich weiter, spähte in eine abzweigende Straße und sehnte die Gefahr, oder einfach dass etwas passieren würde, herbei. Doch so sehr ihn alle vor ihr gewarnt hatten, sie hatten übertrieben. So gefährlich wie sie meinten, war diese Stadt einfach nicht. Eigentlich war sie sogar überhaupt nicht gefährlich, sie war einfach nur eine fast vollständig zerstörte Stadt, die Tag für Tag weiter auseinanderfiel. Er ließ seine Vorsicht fahren und trat um die nächste Ecke.
Mit einem Mal stockte ihm der Atem. Etwas links von ihm erhob sich eine Wand aus Ziegelsteinen, mit der augenscheinlich etwas nicht stimmte. Einige Handbreit über seinem Kopf gelegen schälte sich ein riesiges Gesicht aus der Wand. Es schien, als ob der Besitzer einen gewaltigen Schrei ausgestoßen hatte und sein aufgerissenes Maul auf ewig in Stein festgehalten wurde. Fasziniert trat Franz näher heran und betrachtete die Abnormalität genauer. Deutlich konnte er einzelne Zähne erkennen, kräftige Kiefermuskeln, die den Mund zum Bersten weit aufrissen und sogar den Ansatz einer Zunge. Die Wangenknochen und Augen, sowie die Stirn waren dagegen nur andeutungsweise zu erkennen. Er streckte die Hand aus und ließ sie über die aus der Wand hervortretenden Strukturen wandern. Der Stein fühlte sich ungewöhnlich warm für die fortgeschrittene Jahreszeit an und Franz hatte das Gefühl, als ob das Gestein seine Hand festhalten, ihn zu sich ziehen und mit ihm verschmelzen wollte.
Nur mit Mühe riss Franz sich los und betrachtete verwirrt seine Hand. Dieses steinerne Maul fesselte den jungen Menschen auf eine ihm bisher völlig unbekannte Art und Weise. Er konnte gar nicht anders, als völlig gebannt zu ihm hinaufzustarren und sich zu fragen, was hier wohl passiert sein mochte. „Wie der Schrei wohl geklungen haben musste, der nunmehr still, für alle Ewigkeit in Stein gebannt, nur noch mit den Augen erkennbar war?“, waren seine Gedanken und plötzlich bemerkte er instinktiv, dass hier etwas nicht stimmte:
Es war die Stille!
Seit er die Stadt betreten hatte, waren stets Geräusche um ihn herum gewesen, hatten ihn aufgeschreckt, seine Aufmerksamkeit erregt und auf bestimmte Dinge oder Ereignisse gelenkt. Hier aber ertönte nichts, sogar weniger als nichts, alle Geräusche schienen mit einem Mal verstummt, verschluckt und aufgesogen. Mit einer flüssigen Bewegung riss er „Tod“ wieder aus seinem Gürtel, fuhr herum und musterte eingehend die Umgebung. Vorsichtig tastend wich er zurück, bis er die schützende Mauer direkt hinter sich wusste.
Da zerriss ein krachendes Geräusch die Stille und ließ den Jüngling erneut herumfahren. Angstgeweitet blieb sein Blick auf der riesigen steinernen Fratze hängen und unfähig sich zu bewegen, sah Franz wie sich das Maul nach vorne beugte, um ihn buchstäblich zu verschlingen. Dann presste der Aufprall der Mauer ihm alle Luft aus den Lungen und ihm wurde kurzzeitig schwarz vor Augen.
Sekunden später kam er wieder zu sich, gefangen in den verbeulten Überresten seiner Rüstung und begraben unter einem Haufen von rußgeschwärzter Ziegel, drangen primitive Worte bis in sein steinernes Gefängnis vor.
“Ich Söldner, ich kämpfen wollen für Essen! Für Essen und für Geld!” Steine kullerten umher oder zerbarsten knirschend, unter den Füßen einer schweren Kreatur, die sich ihren Weg über die Reste der Mauer bahnte, die sie soeben zu Fall gebracht hatte.
Aus dem rechten Sehschlitz seines Helmes gelang es Franz einen Blick auf den Oger zu werfen, der auf ihn zustapfte. Er versuchte sich aus der Umklammerung der Steine zu befreien, doch es half nichts. Wehrlos am Boden gefesselt, sah er den gewaltigen Fuß des Wesens auf sich niederfahren und ein letztes Mal erinnerte er sich an die Worte des Veteranen vom vorherigen Abend.
„Vergiss eines nicht, mein Junge! Diese Stadt ist kein Vergnügen, sie ist kein Abenteuer! Diese Stadt ist Mortheim, die Stadt der Verdammten, und Frischlinge wie dich verspeist sie zum Frühstück!”
Zuletzt bearbeitet: