[Archiv] [Wettbewerb Frühling 08] [W40k] "Die Warnung"

SHOKer

Mentor der flinken Federn
03. Februar 2006
4.790
4
33.391
33
Anmerkung von Rabenfeder: diese Geschichte wurde von Iudex verfasst.

Rico kletterte zusammen mit seinen Kameraden aus der Chimäre und stellte sich dann mit den anderen im Halbkreis um ihren Offizier auf. „Zuhören Soldaten! Wir haben den Befehl, uns zum Wegpunkt 687/120 zu begeben und dort auf weitere Instruktionen zu warten. Feindkontakt ist keiner zu erwarten, schaut jedoch, dass eure Waffen schussfertig sind, sicher ist sicher! Vorwärts!“ Sergeant Chris übergab Jake die Karte mit den eingezeichneten Koordinaten und machte ihn für diese Mission zum verantwortlichen Kartenleser. Jake drehte die Karte in die richtige Richtung und der ganze Trupp setzte sich in Bewegung. Rico überprüfte noch einmal die Ladeanzeige seines Plasmawerfers. Er war stolz, dass er diese Waffe tragen durfte. Zwar wusste er um die Gefahren, die von dieser Art Waffen ausging, er vertraute jedoch seinem Glück und dem Schutz des Imperators. Zum letzten Mal hatte er die Waffe vor etwa 10 Jahren getragen, als er die Rekrutenschule absolvierte. „Das waren noch Zeiten“, seufzte er und sprach mit seinen Kollegen über die Ereignisse der letzten Tage. Unbekannte, nichtimperiale Flugobjekte waren in den Orbit des Planeten eingedrungen und irgendwo in dem riesigen Gebiet, in dem sie nun waren, gelandet. Rico liess seinen Blick über die weite Gegend aus Wiese und Wald streifen, konnte aber nichts Fremdartiges ausmachen. Das hier war eine sehr dünn besiedelte Gegend, weshalb wohl auch noch niemand Kontakt mit den Außerirdischen (so es denn welche waren) hatte. Der Gouverneur hatte sofort alle Reservestreitkräfte der PVS eingezogen und auf die Suche nach den Besuchern geschickt, während er Verstärkung bei den anderen Planeten des Systems anforderte. Auf Astrios III waren die Menschen vorsichtig. „Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig“ war ein beliebtes Sprichwort auf dem Planeten und der Gouverneur verhielt sich ebenso.
Ein seltsames Geräusch weckte ihn aus seinen Gedanken. „Was war das?“ frage Sergeant Chris in die Runde. Niemand wusste eine Antwort. „Verteilt euch und geht in Deckung!“ Die Soldaten warfen sich auf den Boden und gingen am Waldrand hinter den Bäumen und Sträuchern in Stellung. „Waffen entsichern!“, flüsterte der Sergeant übers Komlink. „Funker Meldung an Hauptquartier, wir brauchen Verstärkung! Sie wissen ja, lieber einmal zu viel als einmal zu wenig!“ Mark nickte und hantierte an seinem Funkgerät herum. „Sergeant ich bekomme kein Signal! Wir sind zu weit weg!“ „Verflucht! Los Leute, haltet Ausschau nach etwas Verdächtigem…“ Minutenlang starrten sie über die weite Wiese, die sich vor ihnen erstreckte. „Ach, hier ist doch nichts“ murrte Mark und schnallte sich sein Funkgerät wieder um. „Wir bleiben noch fünf Minuten hier liegen, Mark, ob Ihnen das passt oder nicht!“, flüsterte der Sergeant und drückte Mark zu Boden. Alle hatten sich einen Moment auf die zwei konzentriert und das Feld vor ihnen nicht beachtet. „Achtung! Da kommt was!“, schrie jemand. Und tatsächlich: In einiger Entfernung waren schwarze, schlanke Schweber zu sehen, die sich mit unvorstellbarer Geschwindigkeit vorwärtsbewegten. „Nicht feuern! Wir sind hier nur auf einer Beobachtungsmission“, rief der Sergeant. Plötzlich war ein gleissender Strahl zu sehen, der durch die Luft schnitt und einen der Schweber traf. Er geriet ins Trudeln und raste unaufhaltsam in Richtung Boden. Mittlerweile waren die Schweber so nah, dass sie sogar die menschenähnlichen Wesen darauf sehen konnten, die nun hektisch hin und her sprangen, was ihnen jedoch auch nichts mehr nützte. Einige konnten noch früh genug abspringen, die meisten jedoch vergingen in der großen Explosion. „Da kommen noch mehr!“, schrie Mark und zeigte auf die andere Seite. Auch von hier kamen Schweber. Allerdings sahen sie freundlicher aus. Ihre Grün-Weisse Bemalung blitze im Sonnenlicht und sie waren etwas behäbiger gebaut. Dennoch flitzen auch sie mit einer ungeheuerlichen Geschwindigkeit über die Wiese. Mittlerweile entstand ein Feuergefecht zwischen den beiden Schwebergruppen und eines der neu aufgetauchten Flugzeuge krachte auf den Boden. Aus dem Heck sprangen seltsam gekleidete Wesen und machten sich auf in Richtung des Feindes. Ihre weißen Rüstungen hoben sich deutlich ab von dem Schwarz der gegnerischen Soldaten, die nun auch grösstenteils abgestiegen waren. Explosionen zerrissen die Erde und kristallartige Schüsse zischten zwischen den Fronten hin und her. „Das sind Eldar!“, schrie Sergeant Chris und zeigte auf eine Abbildung in seinem Leitbüchlein. „Wieso kämpfen sie denn gegeneinander anstatt gegen uns?“, fragte Rico und warf nochmal einen Blick auf die Schlacht. „Die dunklen sind Eldarpiraten, die hellen Weltenschiffeldar. Sie hassen einander wie die Pest!“ „Und was sollen wir jetzt tun?“ „Abwarten und Stellung halten. Mark versuch noch einmal, eine Verbindung zum Hauptquartier herzustellen!“ Mark antwortete nicht, sondern starrte angsterfüllt auf einen Punkt hinter Sergeant Chris. „Mark haben sie mich verstanden? Mark was…“ weiter kam er nicht. Wie aus dem Nichts kamen Schüsse und durchtrennten seinen Hals. Rico erwachte als erster aus der Starre, die alle erfasst hatte und schrie. Er entsicherte seinen Plasmawerfer und eröffnete das Feuer auf die Angreifer. Sehen konnte er keinen, denn die Sonne war am Untergehen und im Wald war es bereits dunkel. Weitere Schüsse durchsiebten einen Soldaten und trafen einen weiteren an der Schulter. „Lauft! Weg hier!“, schrie Rico und rannte aus seiner Deckung auf die Wiese. Hinter sich hörte er die angsterfüllten Schreie seiner Kameraden, die ihm folgten. Als er einen kurzen Blick nach hinten riskierte, sah er Dutzende, in seltsame, dunkle Rüstungen gekleidete Eldarpiraten aus dem Wald treten. Sie gaben nur vereinzelt noch Schüsse ab, sie schienen eher darauf bedacht zu sein, nicht entdeckt zu werden. Da erkannte Rico ihren Plan. „Sie wollen die Eldar flankieren! Wir müssen sie warnen!“ „Spinnst du?“, keuchte Jake „Die werden uns alle umbringen!“ Rico ignorierte den Hinweis, musste aber einsehen, dass Jake wohl recht hatte. „Wir gehen nach rechts weiter, sonst geraten wir mitten zwischen die Front!“, schrie Jake den verbliebenen Soldaten zu. Sie stimmten zu und Jake schrie Rico zu, doch mitzukommen. „Nein“, schrie er zurück „ich warne sie, und wenn ich dabei sterben werde!“ Er rannte weiter und es war ihm egal, was der Rest machte.
Als er das nächste Mal hinter sich schaute, war keiner von seinen Kameraden mehr zu sehen. Dafür aber eine ganze Gruppe Eldarpiraten. Von den Eldar schien sie noch keiner bemerkt zu haben und der Plan schien aufzugehen. Rico schrie und winkte und versuchte dadurch, die Eldar auf ihn aufmerksam zu machen. Doch die waren zu sehr mit Kämpfen beschäftigt und schauten nicht hinter sich. Hinter den Schlachtlinien sah er eine Eldarfrau, in eine wunderschöne Rüstung gekleidet. Sie schien ihre Kämpfer mit magischen Sprüchen zu unterstützen und befahl Angriffe und Rückzüge. Rico sah nur eine Möglichkeit, sie auf sich aufmerksam zu machen. Er blieb kurz stehen, zielte über Kimme und Korn und drückte ab. Der Schuss zischte so knapp an der Runenprophetin vorbei, dass Rico schon meinte, er habe sie getroffen, und verbrannte die Erde vor ihr auf dem Boden. Sie schien einen Moment inne zu halten und drehte sich langsam zu ihm um. Gerade als sie ihn erblickte, spürte er einen brennenden Schmerz am rechten Bein. Er fiel um und konnte sein Bein nicht mehr bewegen. Hinter sich hörte er die trappelnden Schritte der Eldarpiraten, die sahen, dass sie nun entdeckt waren. Rico tastete nach seinem Plasmawerfer. Er wollte noch so viele in den Tod reißen, wie er konnte, bevor sie ihn erwischten. Aber es war zu spät. Ein gepanzerter Fuss stellte sich auf seine Hand und als er nach oben schaute, blickte er ins Gesicht eines Eldarpiraten. Der lächelte böse und hob seine furchtbare Klinge zum Todesstoss. Gerade als der Arm herniederfuhr, wurde er abgetrennt und die nun nicht mehr geführte Klinge fiel zu Boden. Der Eldar schaute auf und verlor auch noch seinen Kopf. Wie aus dem Nichts standen Rot-Schwarze Krieger plötzlich überall und schleuderten aus ihren Waffen eigenartige Wolken. Sie schienen aber tödlich zu sein, wie von dünnen Metallfäden zerschnitten stürzten die Eldarpiraten zu Boden. Die Eldar stellten das Feuer ein und gingen zum Nahkampf hinüber. Ein blutiges Handgemenge entstand, wie Tiere fielen sie übereinander her. Einer der Eldarpiraten tat sich besonders hervor. Er war in eine riesige, mit stacheln besetzte Rüstung gekleidet und trug an seiner rechten Hand eine riesige Klaue. Mit dieser zerfetzte er die Eldarkrieger geradezu und schien unaufhaltsam zu sein. Langsam gewonnen die Eldarpiraten an Boden und drängten ihre hellen Brüder zurück. Rico bekam endlich seinen Plasmawerfer zu fassen, doch der tote dunkle Eldar lag darauf und er musste alle Kraft aufwenden, um seine Waffe hervorzuziehen. Erschöpft hielt er kurz inne und bemerkte, wie die graziöse Eldarfrau zwischen ihren Kriegern hindurch spazierte. Sie hielt genau auf den Anführer mit der Kralle zu und war bald auch in einen schrecklichen Zweikampf mit ihm verwickelt. Sie bewegte sich zwar schneller, jedoch besaßen ihre Schläge nicht die Kraft, die der Lord mit seiner Kralle aufbringen konnte. Bald wehrte sie nur noch seine Schläge ab und griff nur sporadisch selber an. Ein besonders wuchtiger Hieb brachte sie aus dem Gleichgewicht und mit Schrecken musste Rico ansehen, wie sie stolperte und zu Boden fiel. Der Lord liess ein hässliches Lachen ertönen und stiess mit seiner Klauenhand zu. Kurz bevor die Waffe die Rüstung durchstoßen konnte, feuerte Rico seine Waffe ab. Wie in Zeitlupe schien sich die strahlende Kugel aus Plasma einen Weg durch die Kämpfenden zu bahnen und traf dann schließlich den Kopf des Lords. Von der ungeheuren Wucht wurde er umgerissen und ging mit brennendem Kopf zu Boden. Die Eldarpiraten verloren ihren Mut und suchten ihr Heil in der Flucht, doch die Eldar liessen niemanden entkommen. Rico warf einen Blick auf sein verletztes Bein. Es sah nicht gut aus, seine Hose war von Blut durchtränkt und jetzt wo das Adrenalin weg war, kamen die Schmerzen. Sein Blick verdunkelte sich und das Letzte was er sah, bevor es dunkel wurde, war die Runenprophetin, wie sie sich über ihn beugte.
„Das ist so lange her, ich mag mich nicht mehr richtig daran erinnern“, erzählte Rico den Kindern, die um ihn herum sassen und gespannt seiner Erzählung lauschten. Er wusste nicht, ob das jetzt seine Urur- oder seine Urururenkel waren, es war ihm auch egal. Langsam neigte sich seine Zeit dem Ende zu, er war beinahe 190 Jahre alt und auch Eldarmagie wirkte nicht ewig. Er schloss die Augen und sagte den Kindern, dass er jetzt eine Pause brauche. Leise schlichen sie aus dem Zimmer und schlossen die Tür hinter sich. Rico lehnte sich zurück und rief sich noch einmal das Bild der Runenprophetin ins Gedächtnis, als sie sich über ihn beugte. Ihr hatte er wohl das lange Leben zu verdanken. Wo sie wohl war? Was sie wohl gerade tat? Er wusste es nicht, aber er wusste eins: Er würde sie nie vergessen, so lange er noch lebte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bisherige Kommentare

Rabenfeder schrieb:
War das nicht Wegpunkt 2894/d? Ja, da fühlt man sich doch schon von Anfang an an diese Geschichtsfragmente hinten im Codex Imperiale Armee erinnert.
Die ganze Geschichte ist irgendwie eine seltsame Verquickung aus der unfreiwillgen Komik von Nr. 7 und dem Stil von Nr. 8, also nicht wirklich mein Fall.
Sie wirkt einfach zu naiv und unglaubwürdig, in so gut wie allen Aspekten. Allein Rico: wahrscheinlicher wäre es gewesen, wenn er von Dark Eldar zerfetzt, von Eldar getötet oder von der Inquisition liquidiert worden wäre. Und woher kamen eigentlich die Eldar? Warum fordert ein Gouverneur gleich Verstärkungen von anderen Planeten, wenn da „irgendwas so irgendwie da irgendwo auf unserem Planeten gelandet ist“? Ist „Kartenleser“ ein ehrbarer Beruf? ...
Nein, wirklich nicht mein Fall. Absätze wären auch nicht verkehrt gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unglaubwürdig in vielen Aspekten (zB: seltsames Geräusch -> gleich Verstärkung?) Schreibstil wenig flüssig und kränkelt leicht. Teilweise gute Formulierungen, aber eher selten. Unwahrscheinlich, wie gut Rico mit einem Plasmawerfer zielen kann. Klischeehafte Ausarbeitung des Ganzen und der heroische Rico können zu gefallen wissen, mich allerdings, können sie nicht überzeugen.
 
Mit dieser Geschichte konnte ich mich nicht wirklich anfreunden.

Deshalb habe ich auch nur wenig Positives zu bemerken: an sich eine gute Idee, kann man wohl einiges draus machen. Auch die Infos zum HIntergrund am Anfang sind gut, wenn auch etwas merkwürdig (gleich Verstärkung rufen und so) Der Held Rico, der für die Eldar sein Leben riskieren will, ist an sich auch gut, leider nicht richtig überzeugend.

Das Negative: Es fehlen wirklich die Absätze. Außerdem ist der Stil an manchen Stellen etwas naiv, auch die Eldar kommen nicht wirklich überzeugend rüber. Auch stellt sich die Frage, was die Eldar da eigentlich wollten, ein paar angedeutete Fragen ("Sind sie hinter unseren Technologien her?") wären hilfreich gewesen.

Was ich wirklich seltsam war, ist das Ende. Ok, es mag eine gute Idee sein, wenn Rico da sitzt und von seinen Taten spricht, aber ich finde es nicht glaubwürdig, vor allem bei Kindern. Besser wäre vielleicht ein Tagebucheintrag oder ein Bericht ans Kommando gewesen, den man dort hätte einbauen können.

Fazit: Eine brauchbare Idee, die aber noch wesentlich mehr Ausbau brauchen würde.