Armypainter Quickshade wieder fit machen

Herr Oberst

Astra Miliwhat?
Moderator
05. Oktober 2011
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Hallo,

habe hier eine Dose Army Painter Quickshade Strong Tone. Anscheinend wurde die mal nicht richtig verschlossen so dass der este cm ausgetrocknet ist. Darunter ist konsistenz fast so wie flüssiger Honig. Vielleicht noch einen tick dickflüssiger. So ist es leider nicht zu gebrauchen, möchte es aber ungerne wegschmeissen da noch zu 2/3 voll.

Hatte mal gelesen man soll es mit Terpentin verdünnen?? Wobei es doch aber so ist dass Terpentin die Kunststoff Minis angreift?
 
Das wesentliche Problem, dem Du bei eingetrockneten Ölfarben begegnest, ist, dass sie nicht durch Verdunstung eines flüssigen Anteils trocknen.
Leinöl beispielsweise wandelt sich im Laufe der Wochen und Monate zu Linoxyn, und sämtliche Oxyne teilen sich die Eigenschaft, dass sie nicht mehr löslich sind.
Das gilt also für alle Malöle. Quickshade besteht im Wesentlichen aus Erdöl, Cobaltsalz und Fettsäuren und geht deshalb am ehesten als Kobaltfirnis durch (effektiv eine Ölfarbe, deren Trockenzeit durch das zugesetzte Sikkativ vermindert wird). Ich nehme daher an, dass es sich mit dem Zeug ähnlich verhält.

Prinzipiell würde ich Dir raten, die eingetrocknete Schicht restlos zu entfernen und die eingedickte Farbe mit einem Gemisch aus Balsamterpentin und Leinöl neu aufzurühren.
Du könntest wohl auch ausschließlich mit Balsamterpentin verdünnen. Ein wesentliches Problem stellt sich vermutlich nicht ein.
Die Eigenschaften des neuen Gemisches werden aber garantiert gegenüber dem ursprünglichen Produkt verändert sein, denn
mit Terpentin verdünnte Ölfarbe trocknet schneller (das Terpetin verdunstet sehr schnell) und
bildet einen weniger stabilen Farbfilm (weniger Anteil an Oxyn im Farbfilm, auf Abriebfestigkeit würde ich mich nicht mehr wie beim Original verlassen).
Wenn die Figur mit fetten Ölfarben bemalt wurde und Du zu früh (d.h. bereits nach wenigen Wochen) mit einer terpentinverdünnten Farbe drüber gehst, wirst Du außerdem Schwundrisse bekommen.
Das Problem stellt sich aber nicht bei einer Übermalung von Acrylfarbe ein.

Ob sich Kunststoff in Terpentin löst, müsste man erstmal probieren. Ich glaube nicht daran, aber mach mir gleich mal ein Glas fertig und finde es heraus.
Quickshade kommt aber ohnehin auf grundierte und bemalte Figuren und die mit Terpentin verdünnte Farbe wird daher gar nicht in Kontakt mit dem bloßen Plastik kommen.

Ich hoffe, Dir konnte geholfen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, damit kann ich was anfangen 🙂
Werde mir mal im Bastelladen Leinöl besorgen.

Habe die Tage mal mit alten Gußrahmen und Terpentinersatz experimentiert und bei mir hat das Terpentin den Kunststoff angegriffen. Er wurde rauh und teilweise weichte er etwas auf, änlich wie wenn man den Kunststoff in Waschbenzin einlegt. Nur nicht ganz so krass.
 
Terpentinersatz ist kein Terpentin

Terpentin ist die Abkürzung für Balsamterpentinöl und wird gewonnen, indem man den aus bestimmten Nadelhölzern austretenden Balsam (im Volksmund "Harz") destilliert. Der Balsam wird zu Harz (das Zeug ist fest und erinnert an Kandiszucker) und eben zum ätherischen Öl.

Terpentinersatz ist Testbenzin und wird aus Steinkohle destilliert.
 
Gute Frage nächste Frage =X
Wenn Du Dir Leinöl kaufen willst, musst Du auf eine mittlere bis gute Qualität achten. Da kostet der Liter zwischen 10€ und 30€
Salatqualität ist zwar lecker, aber zum Malen beknackt, denn es gilbt noch viel stärker als Ölfarbe es ohnehin schon tut.
Ich denke, Du solltest eher zu Balsamterpentin greifen und Dein Quickshade kleinschrittig auf Arbeitskonsistenz herunterverdünnen. Auch hier lieber das hochwertigere Zeug.