Aus der Asche

Vovin

Tabletop-Fanatiker
06. Juni 2001
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Hier im Forum ist ja herzlich wenig los.
Das muss geändert werden. Nach unserem Thread zum ersten Band der Jahr des Feuers Kampagne gibts jetzt den Thread zum zweiten Teil.

Meine Meinung habe ich in einer Mail an Zurbaran bereits ausführlich aufgeschrieben, weswegen ich mir arbeit erspare und den Text einfach nur hier rein kopiere:


ich habe jetzt AdA durchgelesen. Mein Urteil ist durchwachsen. Wenn ich es als reine Lektüre nehme, finde ich die Geschichte ganz gut (mit einigen Ausnahmen). Als Abenteuer würde ich es aber nicht meistern wollen. Bei SiW war es ja genau umgekehrt. Da gefiel mir die ganze Geschichte nicht.

Es gibt mehrere Gründe, warum ich es nicht meistern möchte.
1. Welche Gruppe soll denn bitte schön diese beiden Abenteuer hintereinander speilen können???? Da wird man ja praktisch gezwungen, eine Gruppe aus zwölfgöttergeweihten Paladinkampfstutzern zu spielen. In SiW muss die Gruppe einen harten Kampf nach dem anderen bestehen und jetzt auf einmal müssen alle vollendete Politiker sein. Natürlich kann man das Abenteuer auch spielen, wenn die Helden kein Interesse an Politik haben, aber das kann ja nicht der Sinn sein. Man geht ja auch nicht mit einer Gaukler und Schelmengruppe in ein Schlachtabenteuer, auch wenn dies möglich wäre. So ist die Gruppe praktisch gezwungen, dass sie vollendet kämpfen kann, den vollen Überblick in politischen Dingen hat, phexisch auch gut drauf ist und zu allem Überfluss dann auch noch einen praiosgefälligen Helden hat. Find ich total undurchdacht. Das kommt im Endeffekt dabei raus, wenn eine Kampagne nicht von einem Autor alleine geschrieben wird oder wie bei der G7 Kampagne wenigstens von einem Autor zentral geleitet wird.
2. Das Abenteuer geht um den Kampf der Menschen untereiander. Soweit eine nette Idee. Aber warum mussten dann im Vorgängerabenteuer die Niederhöllen entfesselt werden? Mussten wirklich Gareth, Wehrheim und Rommilys dem Erboden gleich gemacht werden, damit jetzt normale Menschen gegeneinander intrigieren und Krieg führen können? Und ich als Held wäre auch nur mäßig motiviert, wenn ich eben gerade noch die Menschheit vor den Heptarchen gerettet hätte und diese nun absolut gar keine Rolle mehr spielen. Die wurden ja nichtmal mit 3 Sätzen im ganzen Abenteuer erwähnt. Das ganze Abenteuer geht scheinbar davon aus, dass den Helden die Bedrohung durch die Schwarzen Lande auf einmal völlig egal sei und dass sie sich lieber dafür einspannen lassen, kleinliche Machtkämpfe auszutragen.
Also ich als Held würde eher nach Wehrheim reisen, die Gegend auskundschaften, versprengte Truppen sammeln, etc als an einem Reichstag teilzunehmen und die bedrohten Gebiete einfach so im Stich zu lassen.
3. Die Helden werden total gegängelt und haben nicht die geringste Entscheidungsfreiheit. Das geht schon los, dass der Boronpriester in Gareth ihnen penetrant auf die Nase bindet, dass sie nicht sofort nach Winhall sollen, sondern ruhig einen Umweg über Elenvina machen können bzw eher müssen.
Das Abenteuer legt ja viel Wert darauf, dass jede Partei ihre Motive hat, aber im Endeffekt ist das Augenwischerei. Jast Gorsam ist der Böse, Graf Paligan der Gute. Was helfen denn diese Graustufen, wenn den Helden dann doch diktiert wird, für welche Seite sie sich zu entscheiden haben. Das wäre so, als ob man in einer Vampire Chronik von vornherein einplant, dass die Helden auf Seiten des Ventrue-Prinzen sind.
Bei Abenetuer die sich um den Kampf Götter gegen Dämonen drehen, wird man zwar auch gegängelt, aber als Spieler abzeptiert man das ohen weiteres, weil eigentlich klar ist, dass man nicht auf der Dämonenseite steht. Bei solchen Intrigenabenteuern steht das aber nicht fest, trotzdem würde hier eine individuelle Entscheidung der Gruppe eventuell das Abenteuer sprengen. Davon mal abgesehen ist es bei einer politisch interessierten Gruppe eh sehr sehr sehr unwahrscheinlich, dass sich alle Helden für die gleiche Seite aussprechen. Ein Praiosgeweihter hat nicht viele andere Möglichkeiten als sich für die Nordmarken zu entscheiden. Eine Tsageweihte steht in jedem Fall für Albernia ein. Dieses Problem wird nichtmal mit einem einzigen Satz angesprochen.
4. die Motive einiger wichtiger Hauptpersonen werden nicht erläutert. Bestes Beispiel ist Rhianna Conchobair. Ich hab mich die ganze Zeit gefragt: WARUM begeht sie diesen Verrat? Und vor allem, warum geht sie dabei über Leichen und paktiert mit bösen Feen? Es wird die ganze Zeit beschrieben, dass es so ist, aber nirgendends warum. Ich hab schon fast mit dem Verweis "Wenn sie mehr wissen wollen, laden sie sich für 10 Euro, das Handyspiel xxx runter" gerechnet, aber nichtmal das. Das letzte was ich über Rhianna gelese habe, war ein Roman von Hadmar von Wieser und da konnte sie noch zaubern und war ganz lieb - persilweiß sozusagen.
5. Du meintest ja, dass im Internet schon über die Falkenhagen Abenteuer und die obligatorische Verwandlung gelästert wird. Nun ja, diesmal haben sie sich zwar nicht in Tiere verwandelt, dafür aber in Geister. Mal abgesehen davon, dass ich die Idee total idiotisch finde, sprengt das ganze doch etwas den Rahmen. Eine Reise in die 4. Sphäre sollte was ganz besonderes sein. Dadrum könnte sich ne ganze Kampagne drehen. Aber sowas einfach in einem kleinen Kapitel zu verheizen, damit die Helden einen dummen Borongeweihten finden können, finde ich einfach Verschwendung.
Außerdem sehe ich nicht, wo dieser Coran Grassberger so schlimm gegen Boron verstoßen hat. Natürlich hat er Leute gefoltert und abgeschlachtet, aber das sind doch eher Verbrechen gegen Tsa, Rondra und Praios und nicht gegen Boron.
Leider wird diese Geschihcte mit Morbas Trank auch etwas gekünstelt. Nie hat man von diesem Trank gehört und auf einmal gibt es ihn und anscheinend auch schon viel länger. Das ist ein so dummer Deus Ex Machina Effekt. Die Helden rätseln über den Tathergang und haben absolut keine Möglichkeit auf die richtige Lösung zu kommen, weil sie von diesem Gift gar nicht wissen können. Ein sehr guter Alchimist ode Boronn geweihter in der Gruppe könnte das aber. Mir würde das den Spaß verderben, wenn ich die ganze Zeit Theorien über den Mord aufstelle und nachher erfahre, dass ich es auch hätte lassen können, weil es unmöglich war, dass ich auf die richtige Lösung komme.
Und wenn die Helden schon in Borons Hallen sind, warum suchen sie nicht nach Rohaja oder Emer?? Wenn sie Rohaja finden, dann können sie der Herrschaft von Jast Gorsam doch ein sehr schnelles Ende bereiten und Selindian augenblicklich zum Kaiser machen. Der Rabe hätte das dann bestätigen können und schon wäre die Erbfolge geklärt gewesen. Warum hat man das denn nicht in der Vergangenheit gemacht, wenn in dem Abenteuer locker 7 Leute diesen Marbotrank bekommen konnten, dann wird der nicht sooo selten sein, dass man in nicht dazu benutzen könnte, bei jedem Verschwinden eines Herrschers damit zu überprüfen, ob er nun tot oder verschollen ist. Wieso hat man das bei Kaiser Hal nicht gemacht? Und was hält die Helden und andere Aventurier jetzt davon ab, bei jedem Kriminalabenteuer, etc. einfach in Borons Hallen zu spatzieren und den Ermordeten zu verhören?

Das sind so meine Hauptkritikpunkte. Insgesamt ist das ein Stückchen besser zu lesen als SiW. Spielen würde ich es aber nicht, dazu ist es immer noch zu schlecht.
Gut gefallen haben mir die ganzen Intrigen und dass das Reich jetzt nicht mehr so sicher ist. Also dass man sich nicht immer die Frage stellen muss, warum überhaupt noch Helden angeheuert werden, warum das nicht einfach eine Kriche oder die Reichstruppen regeln.

Für das letzte Abenteuer gibt es ja jetzt auch einige Möglichkeiten:
1. Rohaja ist nicht tot. Das wäre die dümmste Möglichkeit, denn das wäre so vorhersehbar. Ich denke nicht, dass wirklich bein Spieler dumm genug war, bei SiW wirklich daran zu glauben, dass sie tot ist.
2. Rohaja und Yppolita wurden als Kinder tatsächlich vertauscht und das Schwarze Auge hat die richtige Rohaja gezeigt, die ja ins Bornland verbannt wurde. Deshalb hat man auch evtl. die Schwarze Sichel im Hintergrund gesehen.
3. Rückkehr des Kaisers bezieht sich einfach auf Answin von Rabenmund, der ja auch mal Kaiser war, wenn auch zu Unrecht.
Vielleicht auch eine Kombination aus 2 und 3 und Selindian Hal wird Kaiser oder Jast Gorsasm bleibt erstmal Regent. Kann ja sein, dass Yppolita nicht auf den Thron darf.

Irgendwie ist es komisch, dass mit Ausnahme von AlAnfa, den Novadis und Rashdul bis jetzt alle freien Länder ausnahmslos von Frauen regiert werden. Thorwal, Bornland, Vinsalt, Mittelreich, Aranien, Albernia - alle haben weibliche Herrscher. Und jetzt hat mal wieder ein Mann das sagen im Mittelreich, aber der ist ja böse und wird eh bald abgesetzt.

PS: Schlacht in den Wolken missfiel mir durch und durch!
 
erstmal danke für die ausführliche Kritik.

Das klingt nach alledem was meine Spieler nicht wollen!
Und das finde ich sehr schade.
So wie ich das sehe werde ich mir AdA nicht kaufen und auch SidW nicht meistern.

Das wäre ein unwürdiges Ende meiner DSA Meisterkarriere.

Vor allem das soviel gegängelt wird stört mich, und ein fast reines Politik Abenteuer ist auch nur für 45% meiner Spielgruppe interessant. Die einen haben keinen Nerv dazu, den anderen fehlt das notwendige Hintergrundwissen. Sehr schade.
 
hört sich irgendwie wirklich nicht toll an, gerade das mit der fehlenden feiheit war schon immer ein grund für mich selbst abenteuer zu schreiben...

hat von euch eigentlich jemand den neuen Av. Boten?

Spoiler:
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Zorgan wird gerade von Haffax und Dimiona überrant...[/b]

jahrelang passiert ncihts man nimmt die schwarzen lande als region des bösen mehr oder weniger hin, dann alles auf einen schlag, dazu die intrigen, fehlt eigentlich nur noch der namenlose der mal wieder dran wäre eine chance zu suchen.