Bau von Tabletopgebäuden aus PC Spielvorlagen

DELTADOG

Eingeweihter
06. März 2004
1.717
0
13.466
46
Da der Trend die letzten Jahre klar auf eine Digitalisierung bekannter Tabletopspiele geht, steigt mit jedem PC oder Konsolentitel auch die Bandbreite potenzieller Gelände/Gebäudevorlagen, die man zum Bau eigener Sachen nutzen kann. Dabei ergeben sich einige kleinere Hürden, beim übertragen der Gebäudeabmessungen, deren Geometrie und Raumvolumen von der digitalen Vorlage auf den Spieltisch. Ich hoffe euch mit diesem Tutorial zu helfen, eure digitalen Vorbilder auf eure Spielplatte zu bekommen.

Vorbereitung:

Neben den üblichen Verdächtigen , wie Stifte, Geodreiecke, Bastelmaterial etc. sind einge Vorbereitungen auf der digitalen Seite notwendig. Neben dem Spiel, solltet ihr ein brauchbaren Grafikprogramm auf dem Rechner haben und es in den Grundzügen beherrschen, sowie (falls vorhanden) ein externes Programm, was euch erlaubt Ganze Spielmaps, oder Gegenstände aus dem Spiel frei dreh/zoombar zu betrachten. Für die meisten aktuellen Straegiespiele ist meist ein geeigneter Leveleditor dabei, der diese Funktionen erfüllt. Für andere Spiele stehen manchmal Fanproggs bereit, die ein Betrachten von Spielinhalten erlauben. Ein weiterer wichtiger Schritt ist (falls möglich!) die Erstellung eines Screenshot mit einer menschengroßen Spielfigur nahe beim Gebäude.
In meinem Tutorialbeispiel gehe ich von einer Schmiede aus dem MMORPG World of Warcraft aus. Das Programm womit man hier die Maps frei ansehen kann, heisst WoWMap Viewer und erlaubt einem frei mit der Kamera durch die einzelnen Maps zu fliegen. Das Grafikprogramm meiner Wahl ist Photoshop.

Schritt 1:

Ich habe von der Schmiede 6 Screenshots gemacht, die mir als Vorlage für meine Bauskizze dienen sollen.
Dabei habe ich von allen 4 Seiten je einen Screenshot gemacht, immer so, das sich der Blickwinkel der Kamera rechtwinklig in Frontalansicht zur jeweilgen Wand befindet. So minimiert man optische Verzerrungen durch den Blickwinkel. Das 5te Bild ist ein Frontalshot von oben um eien Vorlage für den Grundriss zu ahben, sowie einen Panoramashot, um das Gesamtbild nicht aus den Augen zu verlieren.

Schmiede_overview.jpg


Schritt 2:

Man muss nun einen Anfang auf den Bildern suchen, der einen ein Bezugsmaß für das spätere gebäude liefert. Bei den oben gezeigten Sreenshots ist noch nicht zu erkennen, ob es für Zwerge oder Riesen gebaut wurde. Diese Bezugsgröße erhält man am besten über Normmaße, die sich auf einen gegenstand beziehen, der für eine Person gemacht wurde. Dh. zB. Türen, Stühle, Tische etc.. In meinem Fall ist die Tür am naheliegensten. Unter einbeziehung der restlichen Objekte drumherum, kann man gut abschätzen, das es sich hierbei um eine normalgroße Tür und kein kleineres Tor etc. handeln muss. Wie immerkönnen hier auch die InGame Screenshots mit Vergleichgrößen wie menshcengroße Spielfiguren helfen.

Schmiede_step01.jpg


Ich nehme mir also als Erstes Bild eine Seitenansicht heraus, auf der ich gut sichtbar und unverzerrt eien Tür sehe. Nun lade ich mir diesen Screenshot in ein Grafikprogramm und rüste es mit Orientierungslinien ein. Nun kann ich bereits sehr gut die einzelnen Vertikeln Strecken zueinander abschätzen und mir einen groben Überblick verschaffen.

Schritt 3:

Ich setzte nun den Maßstab meines gesamten Gebäudes fest. Dies geschieht rein nur über die Festlegung der Türstockhöhe. In unserem Fall ist es der Warhammermaßstab. Eine Figur liegt hier im Schnitt zwischen 28-32mm. Eine Menschenhohe Figur recht genau bei 30 mm, Zwerge so bei 20-22mm und oger etsprechend größer so bei ca 40-42mm. Unter Berücksichtigung des eher Comichaften Stils des Gebäudes, der realen Türhöhen etc. setze ich die Türhöhe bei 35mm an. Dies entspricht hier also der Türhöhe eines Menschengebäudes. Zwerge sollten so um die 25-28mm liegen und Oger um die 45mm.

Schmiede_step02.jpg


Davon ausgehend, kann ich nun alle vertikalen und horizontalen Strecken Maßgenau bestimmen. Weitere Seiten können nun auch Problemlos bestimmt werden, selbst wenn wir dort keien Tür haben, da man von ersten Sreenshot aus die Eckpfeilerhöhen ermitteln kann.

Schritt 4:

Bau nach Skizze: Nun da alle Maße feststehen, ist es an der Zeit mit dem Bau zu beginnen. Dabei ist im Vergleich zum "normalen" Geländebau eines zu beachten. Digitale Gebäude besthen meist aus wenigen Polygonen, die Ihre physische Masse ausmachen, diese Polygone sidn dann nochmlas mit einer Textur überzogen um die Details einzubringen. Diese Details haltet von vornherein im Auge!. Ein auf die Textur aufgemalter Balken zB. der in seiner tiefe nicht beachtet ist, kann schnell zu einem Kontruktionsproblem werden. alles was auf den texturen als "simples" Bild dargestellt ist, wartet auf euch in eine Reliefform überführt zu werden.... kann sehrrr viel Arbeit sein 😉.Seit also sehr aufmerksam beim Planen, und vergesst nicht die Texturdetails mit einzuplanen.

Sollten noch Fragen sein oder eingei Stellen näher beleuchtet werden lasst es mcih wissen.

Gruß Delta
 
hmm da hast Du recht. ich ging zB bei der Schmiede von 35mm aus, da es sich in WoW um ein Gebäude der Menschen handelt. Ich fummel das oben noch ein wenig konkreter rein. Allerdings sollte man trotz allen nicht vergessen, das der Maßstab in dem sich GW Minis bewegen der 30-32mm Maßstab ist und danach geht es eigentlich. Natürlich gibt es Abweichungen in den Maßen je nach Volk, so Zwerg zB kleienr Oger größer, allerdings bezieht sich die Maßstabsbezeichnung auf Menschengroße Humanoide!

Gruß Delta