Blending Tutorial (Einsteiger)

Blending Tutorial

Ich versuche hier ein einfaches Blending zu erklären. Es gibt sicherlich tausend andere Wege ein Blending zu machen, aber gerade für Einsteiger, finde ich diese Herangehensweise einfach zu erlernen. Das Gefühl für die Farbe und deren Konsistenz bekommt man nur durch Übung heraus, also nicht gleich verzweifeln ich hab auch eine Weile gebrauch, bis ich es hinbekommen habe.

Also wie fangen wir an? Als Erstes muss man sich klar sein, welche Farbe die Hauptfläche erhalten soll. Diese Farbe nenne ich mal Hauptfarbe. Dazu benötigen wir eine Highlightfarbe und eine Schattenfarbe. Weis und Schwarz kommen in der Natur fast nie in ihrer Reinform vor, deshalb macht es wenig Sinn von der Hauptfarbe auf Schwarz und Weiß zu blenden. Je nach der Lichtstimmung, die man erzeugen möchte, sollte man passende Farben zur Hauptfarbe, zum mischen verwenden. Bei Enchanted Blue als Hauptfarbe, nehme ich als Highlightfarbe Bleached Bone, und als Schattenfarbe Regal Blue.
Wichtig! Für ein gutes Blending benötigen wir eine Nasspalette.
Die kann man sich schnell selbst bauen ohne viel Aufwand. Ein kleiner Unterteller mit ein paar Lagen Küchenrolle drauf reicht schon. Das Küchenkrepp nass machen, sodass ein leichter Wasserfilm auf der Oberfläche ist, und darauf ein eingeweichtes Stück Backpapier, fertig ist die Nasspalette.

Des Weiteren müssen wir etwas gegen die Oberflächenspannung der Farbe tun.
Diese hat immer den Wunsch sich zusammen zuziehen. Für weiche Verläufe kann das sehr hinderlich sein. Meist bilden sich Trocknungsflecken und ungewünschte Übergänge. Da hilft uns Spülmittel weiter. Ich hab immer einen Farbtopf mit Fit gefüllt auf meinem Maltisch stehen. Eine Pinselspitze Spülmittel in die Farbe mischen, man sieht, wie sich die Oberflächenspannung auflöst und sich die Konsistenz der Farbe verändert.

Nun gibt es auch mehrere Wege das Blending zu malen. Einige fangen mit der Hauptfarbe an und blenden in den Schatten und in das Licht. Andere fangen mit dem Licht an und blenden nur ins Dunkel. Wiederum Andere beginnen mit der dunkelsten Farbe und blenden ins Licht. Ich nutze meist die letztgenannte Technik, das liegt aber am persönlichen Geschmack und Können.
Die einfachste Blendingmethode ist mit 5 Farben zu arbeiten. Das Blending ist zwar nicht mit dem von Golden Demon Gewinnern zu vergleichen, aber es ist ein guter Einstieg. Umso mehr Zwischenfarben genommen werden, um so feiner das Blending. Machen wir also auf der Nasspalette einen Klecks der Hauptfarbe in die Mitte und links einen Klecks des Highlighttons, rechts kommt dann die Schattenfarbe hin. Dazwischen mischen wir jeweils eine 50/50 Mischung der sich gegenüberliegenden Farben.

blending1.jpg



Nun Tragen wir auf der Malfläche die Schattenfarbe auf.
Als Nächstes nehmen wir die nächsthellere Farbe und malen damit die Oberen 4/5 aus.


blending2.jpg


Sofort nach dem Auftrag, nehmen wir einen sauberen nassen Pinsel, oder saugen mit dem Mund die Restfarbe aus dem gerade benutzen heraus.
Mit dem Pinsel gehen wir an den Farbansatz, bevor der antrocknet, ziehen wir die Farbe mit Wischbewegungen nach unten aus.
Diesen Vorgang müssen wir 2-3 mal wiederholen bis kein Übergang mehr zwischen der ersten und zweiten Farbe zu sehen ist.


blending3.jpg

blending4.jpg

blending5.jpg

blending6.jpg



Sollten kleine Ansätze übrig bleiben, so ist das kein Beinbruch. Zum Abschluss nehmen wir die Hauptfarbe und mischen uns eine sehr dünne Lasur davon.
Wenn wir den Pinsel auf Küchenrolle halten, so darf diese sich nur ganz minimal verfärben.
Diese Lasur besitzt sehr wenige Farbpigmente, wenn wir diese zum Abschluss mehrfach dünn über die Malfläche ziehen, so können wir mit etwas Geduld auch die letzten Ansätze ausblenden.



blending7.jpg



So ich hoffe ich das Tutorial ist hilfreich und findet viele Ausprobierer.



Grüße Thk-Design
 
Zuletzt bearbeitet:
Schönens Tut, aber würde es ein wenig anders machen .
Ich weiß nicht mir kommt das eher wie Schichten vor als wie Blending, auch wenn Schichten im Prinzip ja auch eine Art Blending ist.

Beim Schicht trägt man halt von dunkel nach hell auf und danach sieht man halt einfach noch Abstufungen, da man dann nicht mehr in die Zwischenzonen geht.

Beim Blendig nimmt man eine Grundfarbe trägt dies komplett auf und geht danach ca. 70 % in die Schattenzonenen und ca. 20 % in die Hellenzonen. Wenn man sofot mit einer dunkleren Farbe anfängt tut man sich mit den hellen Farben einfach scherer. Man macht dabei einen groben Farbverlauf und geht später mit Zwischentönen nochmal in die Fläche, um die Übergänge weicher zu machen, bis es nach einem sauberen Farbverlauf aussieht. Der Grund dafür das man mehr in die Schattenzonen malt als in die hellen liegt dabei, dass man mit dunkleren Farben bessere Übergänge hinbekommt als mit den hellen, da sie oft kreidig wirken können. Das ganze geht dann auch viel schneller als Schichten mit einem besseren Ergebnis. Ich versuch mal das hier grob zusammen zu fassen.

Wichtig für das Blending sind verschiedene Grundlagen.
- Pinselführung:
Einen nicht zu kleinen Pinsel
Mit der Längsseite malen
Wenn möglich immer zu Kanten hinarbeiten
So wenig wie möglich neu ansetzten (deswegen auch einen nicht zu kleinen Pinsel, z. B. Standard Brush von GW)
- Farbverdünnung
am Anfang nimmt man jedenfalls in der Regel eine zu starke Verdünnung her und arbeitet dadurch zuviel
auch wenn es verdünnte Farbe heißt muss es ja nicht gleich total wässrig sein 😉, aber das lernt man mit der Zeit
- Wetpalette
wichtig ist das die Nasspalette auch wirklich nass ist
Man kann Tempos, Küchenrolle, Schwamm, Filz, Schaumstoff, etc dafür hernehmen, hauptsache es hat eine wirkung wie ein Schwamm, dass das Wasser drin gespeichert wird (ich selber nehme ein paar Filzlagen mittlerweilen her)
- Grundierung oder auch hier
ohne richtige Grundierung kann ma nicht richtig mit verdünnten Farben arbeiten
am einfachst finde ich eine 2K Grundierung (2 Komponeten) mit schwarz und weiß
zuerst schwarz grundieren, dabei schon das einnebeln probieren
dann komplett mit verdünnten schwarz die Mini bemalen, damit schon mal Farbe drauf ist
und am Schluss weiß einnebeln

Sonst wäre halt noch wichtig die Mini komplette zu entgraten und Lücken z. B. mit Milliput zu füllen. Da wenn man mit Verdünnten Farben arbeitet, so was einfach sehr auffällt und die komplette Mini runterzieht.

Insgesamt kann ich jedem der das Blending lernen will noch dieses Thread hier empfehlen wo Vhaidra sicht wirklich sehr viel Mühe gegeben hat. Ansonsten ist es am einfachst sich es zeigen zu lassen bzw. au feinen Workshop zu gehen 🙂.

Das was ich jetzt hier zusammen gefasst habe sind für mich die Basics und wenn man diese drauf hat, kann man dann das ganze auch mit anderen Techniken gut kombinieren wie Wet in Wet und auch andere wo mir grad nicht der Name dazu einfällt 🙂. Und wenn man in Richtung Vitrinenminis malen will ist die Lichttheorie noch sehr wichtig.

Hoffe meine Ergänzung hilft dem einen oder dem anderen noch weiter, wenn nicht einfach ignorieren 😀.
 
Wow, klasse Tutorial! Sahnehäubchen war für mich der Tipp mit der einfach nachzubauenden Nasspalette. Kannte das bisher gar nicht, aber nach dem heutigen Test werde ich wohl kaum mehr ohne bemalen. Danke!

Ich nutze dazu die Unterseite einer alten CD-Hülle. Küchenpapier zweimal gefaltet passt dort genau rein. Also nass gemacht und passendes Stück Backpapier drauf. Perfekt. 🙂

Das Blending selbst muss ich aber noch ein wenig üben... 😀
 
Ich bin an den Bildern dran. Leider ist die HTML bearbeitung ausgeschaltet. Könnte einer der Admins diese für mich kurzzeitig aktivieren? Durch einen Serverumzug stimmt lediglich der vordere Teil der URL im Bildlink nicht.

Dafür braucht man keinen Admin 🙂

Links oben bei den Formatierungsoptionen gibt es einen Knopf "zum Standardeditor wechseln", der sieht ungefähr so aus [A/A]

So kannst du die URL der Bilder sehen & bearbeiten

🙂