Hallo miteinander,
da es in meinem Chaos-Renegaten-Armeeaufbau endlich weitergeht, geistern mir natürlich auch wieder Hintergrundgeschichten für meine Modelle im Kopf herum, und aus dem Monstrum, das zurzeit auf meinem Maltisch auf die Fertigstellung fiebert, ist folgende kleine Geschichte entstanden. Mehr zu den Skull Takers steht im Aufbau. Viel Spaß! ^_^
Nightpaw
http://www.gw-fanworld.net/showthread.php?t=159897
Er erwachte und schlug die Augen auf. Absolute Finsternis. Nicht das kleinste Geräusch, außer einem kaum wahrnehmbaren Summen, bei dem es sich aber ebenso gut um einen Tinnitus handeln konnte. Wo war er? Und, vor allem, wer war er? Lange Zeit trieb er durch die Dunkelheit, bis es ihm schließlich gelang, Fragmente von Erinnerungen zu sammeln und daraus ein Bild zusammenzusetzen. Er war Bruder Sergeant Rufus von den Kharadon-Berserkern. Anführer eines Sturmtrupps tapferer Streiter für das Imperium, wilder Krieger eines stolzen Nachfolgeordens der Blood Angels. Space Marine. Er klammerte sich an die Erinnerungen, die nun deutlicher wurden. An ruhmreiche Schlachten, glorreiche Siege, tapfere Kämpfe und waghalsige Einsätze, bei denen er seinen Brüdern und sich schier Übermenschliches abverlangt und immer triumphiert hatte.
Doch mit den Erinnerungen an den Ruhm kamen auch die Erinnerungen an die Schande. An die stetig wachsende Gier nach menschlichem Blut, die allmählich jede andere Form der Nahrungsaufnahme unmöglich gemacht hatte. An die geheimen Treffen der Blutloge, bei denen er und die anderen Brüder, die wie er ihren aufkeimenden Roten Durst vor den Ordensoberen verborgen gehalten hatten, wie Raubtiere über Zivilisten herfielen, die sie eigens dafür entführt hatten. Jene Zivilisten, die zu beschützen ihre heilige Pflicht gewesen war. Der Gedanke daran brachte tiefempfundene Scham und Reue. Hätte er Tränen gehabt, so hätte er sie vergossen. Aber er spürte nichts von seinem Körper. So oft hatte er sich den Tod herbeigesehnt in diesen Tagen der Schande. War dies der Tod? Die Erlösung, das große Nichts? War er dazu verdammt, auf ewig in der Finsternis zu vegetieren und über Scham und Reue zu sinnieren?
Er erinnerte sich, dass er sich einem Sanguinuspriester anvertraut hatte, der eines Tages unvermittelt auf einem Logentreffen erschienen war. Doch statt ihn in den Schwarzen Turm zu verbannen, hatte er ihn ein Mantra gelehrt, das ihn von seiner Seelenqual erlösen sollte. Und nach endlosen Stunden der Meditation hatte er schließlich eine Stimme vernommen, zunächst leise, am äußersten Rand seiner Wahrnehmung, und schließlich lauter, immer lauter. "Rufus, der Durst ist keine Schande. Er ist es, der Dich über die gewöhnlichen Sterblichen und sogar Deine Brüder erhebt. Gib Dich ihm hin, Rufus. Trage den Roten Durst in die Schlacht wie eine Waffe, und Du wirst ein unbezwingbarer Streiter für den wahren Imperator sein. Vergieße Blut, trinke es, und sammle Schädel für den Thron... Schädel für den Thron... den Thron..."
In diesem Moment brachen eine wahre Flut versunkener Erinnerungen über ihn herein wie eine Welle aus Blut. An die Tage des Verrats, als schließlich offenbar wurde, wie weit sich die Kharadon-Berserker vom Licht des Imperators entfernt hatten. An das grässliche Massaker, mit dem sie sich – unter der Führung der verderbten Priesterschaft – schließlich endgültig vom Imperium losgesagt hatten. An den Tag, als die Dunklen Apostel ihr wahres Gesicht gezeigt hatten und sie zu Skull Takers geworden waren, Renegaten des Chaos, Kriegern des Blutes, Dienern des Khorne. "Blut für den Blutgott! Schädel für seinen Thron!"
Er fand seine Stimme wieder und stieß ein entsetztes Wimmern aus. Das Summen wurde lauter und steigerte sich zu einem Dröhnen, das schmerzlich in seinen Ohren widerhallte... "BLUTBLUTBLUTBLUTBLUT..." Er hatte den Imperator und Sanguinus verraten! Er hatte gemordet, geplündert und Blut gesoffen wie eine Bestie. Er hatte sich Dämonen hingegeben und war an Orte gegangen, die jeden Sterblichen in den Wahnsinn getrieben hätten. Und schließlich hatte er den Preis für seine Sünden gezahlt, als ihm die Energiefaust eines Sergeants der Scythes of the Emperor während des Sturms auf die Basilika von Zaphyra die schwarze Seele aus dem Leib gedroschen hatte.
Flackerndes, grünes Licht erhellte mit einem Mal die Finsternis. Er hatte keine Augen, aber er sah die Bilder dennoch. Endlose Ziffernfolgen erschienen am Rand seines Sichtsfeldes. Techmarines in blasphemisch ornamentierten Rüstungen bewegten sich, offensichtlich nervös, unter ihm auf und ab. Eine Sirene war zu hören. Das vertraute Brummen eines im Landeanflug befindlichen Thunderhawks kitzelte seinen Bauch. Was, beim Thron, war das? Er sollte tot sein! Vorsichtig bewegte er seinen linken Arm. Zu seinem Entsetzen schob sich eine riesige, gepanzerte Klaue in sein Sichtfeld. Sein rechter Arm war eine gigantische Plasmakanone. Der Rest seines bulligen Metallkörpers war offenbar mit Eisenbändern fixiert.
"Er erwacht."
"Zu früh, viel zu früh, beim Abbadons Zorn. Sag dem Piloten, er soll sich beeilen. Wenn Bruder Rufus hier Amok läuft, sind wir alle verloren!"
Beim Thron, NEIN. Voller Entsetzen realisierte er, was geschehen war. Sie hatten ihn in einen Cybot verwandelt. Sein Körper – oder das, was davon übrig war – war in einem stählernen Sarg gefangen und an diese verflucht Mordmaschine angeschlossen. Verdammt dazu, bis in alle Ewigkeiten für die Götter des Chaos zu töten. Die letzten Nebel verflüchtigten sich aus seinem Gedächtnis. Wie oft hatten sie ihn bereits geweckt? Zehnmal? Hundertmal? Grausige Gemetzel zogen vor seinem geistigen Auge vorbei, Meere von Blut, das Geschrei der Sterbenden, der Zorn. DER ZORN! Er riss an den Stahlbändern, die wie Wachsbrocken von ihm abflogen. Mit einem bestialischen Schrei trat er die Fußfesseln los. Die Techmarines, die ihn zu beschwichtigen suchten, schleuderte er beiseite wie trockenes Laub. Als die Ladeluke sich öffnete, stürmte er hinaus, fiel die letzten Meter zum Boden und rannte los, schreiend, feuernd, zermalmend. Um ihn herum war Chaos, aber es interessierte ihn nicht, wer hier gegen wen kämpfte und wen er tötete. Sie alle waren Schuld! Sie alle mussten sterben, mussten zahlen für das, was ihm angetan worden war und für das, was er der Menschheit angetan hatte. Ihr wollt Blut für den Blutgott? Ich gebe Euch Blut für Euren Blutgott! Ersauft daran! Eure Schädel für seinen Thron!
Irgendwann, lange nachdem er seine Plasmakanone leergeschossen hatte, kam er zur Ruhe und blickte sich keuchend um. Außer ihm, einer Handvoll Terminatoren der Skull Takers und einem Dunklen Apostel war kein lebendes Wesen mehr zu sehen. Der Stadtsektor, in dem er gekämpft hatte, lag in Schutt und Asche, und die Ruinen waren übersät mit Leichen seiner Ordensbrüder und denen der Verteidiger: Space Wolves und imperialer Soldaten. Er hatte es wieder getan. Er hatte wieder getötet für die falschen Götter, war wieder ihr Werkzeug gewesen. Voller Scham und Wut wandte er sich dem Dunklen Apostel zu und hob langsam seine Energieklaue, als er eine Bewegung am Rand seines Sichtfeldes wahrnahm. "Schlaf nun, Bruder Rufus. Erneut hast Du dem Blutgott gut gedient..." Dann versank er in der Dunkelheit.
Er erwachte und schlug die Augen auf. Absolute Finsternis. Nicht das kleinste Geräusch, außer einem kaum wahrnehmbaren Summen, bei dem es sich aber ebenso gut um einen Tinnitus handeln konnte. Wo war er? Und, vor allem, wer war er?
da es in meinem Chaos-Renegaten-Armeeaufbau endlich weitergeht, geistern mir natürlich auch wieder Hintergrundgeschichten für meine Modelle im Kopf herum, und aus dem Monstrum, das zurzeit auf meinem Maltisch auf die Fertigstellung fiebert, ist folgende kleine Geschichte entstanden. Mehr zu den Skull Takers steht im Aufbau. Viel Spaß! ^_^
Nightpaw
http://www.gw-fanworld.net/showthread.php?t=159897
Er erwachte und schlug die Augen auf. Absolute Finsternis. Nicht das kleinste Geräusch, außer einem kaum wahrnehmbaren Summen, bei dem es sich aber ebenso gut um einen Tinnitus handeln konnte. Wo war er? Und, vor allem, wer war er? Lange Zeit trieb er durch die Dunkelheit, bis es ihm schließlich gelang, Fragmente von Erinnerungen zu sammeln und daraus ein Bild zusammenzusetzen. Er war Bruder Sergeant Rufus von den Kharadon-Berserkern. Anführer eines Sturmtrupps tapferer Streiter für das Imperium, wilder Krieger eines stolzen Nachfolgeordens der Blood Angels. Space Marine. Er klammerte sich an die Erinnerungen, die nun deutlicher wurden. An ruhmreiche Schlachten, glorreiche Siege, tapfere Kämpfe und waghalsige Einsätze, bei denen er seinen Brüdern und sich schier Übermenschliches abverlangt und immer triumphiert hatte.
Doch mit den Erinnerungen an den Ruhm kamen auch die Erinnerungen an die Schande. An die stetig wachsende Gier nach menschlichem Blut, die allmählich jede andere Form der Nahrungsaufnahme unmöglich gemacht hatte. An die geheimen Treffen der Blutloge, bei denen er und die anderen Brüder, die wie er ihren aufkeimenden Roten Durst vor den Ordensoberen verborgen gehalten hatten, wie Raubtiere über Zivilisten herfielen, die sie eigens dafür entführt hatten. Jene Zivilisten, die zu beschützen ihre heilige Pflicht gewesen war. Der Gedanke daran brachte tiefempfundene Scham und Reue. Hätte er Tränen gehabt, so hätte er sie vergossen. Aber er spürte nichts von seinem Körper. So oft hatte er sich den Tod herbeigesehnt in diesen Tagen der Schande. War dies der Tod? Die Erlösung, das große Nichts? War er dazu verdammt, auf ewig in der Finsternis zu vegetieren und über Scham und Reue zu sinnieren?
Er erinnerte sich, dass er sich einem Sanguinuspriester anvertraut hatte, der eines Tages unvermittelt auf einem Logentreffen erschienen war. Doch statt ihn in den Schwarzen Turm zu verbannen, hatte er ihn ein Mantra gelehrt, das ihn von seiner Seelenqual erlösen sollte. Und nach endlosen Stunden der Meditation hatte er schließlich eine Stimme vernommen, zunächst leise, am äußersten Rand seiner Wahrnehmung, und schließlich lauter, immer lauter. "Rufus, der Durst ist keine Schande. Er ist es, der Dich über die gewöhnlichen Sterblichen und sogar Deine Brüder erhebt. Gib Dich ihm hin, Rufus. Trage den Roten Durst in die Schlacht wie eine Waffe, und Du wirst ein unbezwingbarer Streiter für den wahren Imperator sein. Vergieße Blut, trinke es, und sammle Schädel für den Thron... Schädel für den Thron... den Thron..."
In diesem Moment brachen eine wahre Flut versunkener Erinnerungen über ihn herein wie eine Welle aus Blut. An die Tage des Verrats, als schließlich offenbar wurde, wie weit sich die Kharadon-Berserker vom Licht des Imperators entfernt hatten. An das grässliche Massaker, mit dem sie sich – unter der Führung der verderbten Priesterschaft – schließlich endgültig vom Imperium losgesagt hatten. An den Tag, als die Dunklen Apostel ihr wahres Gesicht gezeigt hatten und sie zu Skull Takers geworden waren, Renegaten des Chaos, Kriegern des Blutes, Dienern des Khorne. "Blut für den Blutgott! Schädel für seinen Thron!"
Er fand seine Stimme wieder und stieß ein entsetztes Wimmern aus. Das Summen wurde lauter und steigerte sich zu einem Dröhnen, das schmerzlich in seinen Ohren widerhallte... "BLUTBLUTBLUTBLUTBLUT..." Er hatte den Imperator und Sanguinus verraten! Er hatte gemordet, geplündert und Blut gesoffen wie eine Bestie. Er hatte sich Dämonen hingegeben und war an Orte gegangen, die jeden Sterblichen in den Wahnsinn getrieben hätten. Und schließlich hatte er den Preis für seine Sünden gezahlt, als ihm die Energiefaust eines Sergeants der Scythes of the Emperor während des Sturms auf die Basilika von Zaphyra die schwarze Seele aus dem Leib gedroschen hatte.
Flackerndes, grünes Licht erhellte mit einem Mal die Finsternis. Er hatte keine Augen, aber er sah die Bilder dennoch. Endlose Ziffernfolgen erschienen am Rand seines Sichtsfeldes. Techmarines in blasphemisch ornamentierten Rüstungen bewegten sich, offensichtlich nervös, unter ihm auf und ab. Eine Sirene war zu hören. Das vertraute Brummen eines im Landeanflug befindlichen Thunderhawks kitzelte seinen Bauch. Was, beim Thron, war das? Er sollte tot sein! Vorsichtig bewegte er seinen linken Arm. Zu seinem Entsetzen schob sich eine riesige, gepanzerte Klaue in sein Sichtfeld. Sein rechter Arm war eine gigantische Plasmakanone. Der Rest seines bulligen Metallkörpers war offenbar mit Eisenbändern fixiert.
"Er erwacht."
"Zu früh, viel zu früh, beim Abbadons Zorn. Sag dem Piloten, er soll sich beeilen. Wenn Bruder Rufus hier Amok läuft, sind wir alle verloren!"
Beim Thron, NEIN. Voller Entsetzen realisierte er, was geschehen war. Sie hatten ihn in einen Cybot verwandelt. Sein Körper – oder das, was davon übrig war – war in einem stählernen Sarg gefangen und an diese verflucht Mordmaschine angeschlossen. Verdammt dazu, bis in alle Ewigkeiten für die Götter des Chaos zu töten. Die letzten Nebel verflüchtigten sich aus seinem Gedächtnis. Wie oft hatten sie ihn bereits geweckt? Zehnmal? Hundertmal? Grausige Gemetzel zogen vor seinem geistigen Auge vorbei, Meere von Blut, das Geschrei der Sterbenden, der Zorn. DER ZORN! Er riss an den Stahlbändern, die wie Wachsbrocken von ihm abflogen. Mit einem bestialischen Schrei trat er die Fußfesseln los. Die Techmarines, die ihn zu beschwichtigen suchten, schleuderte er beiseite wie trockenes Laub. Als die Ladeluke sich öffnete, stürmte er hinaus, fiel die letzten Meter zum Boden und rannte los, schreiend, feuernd, zermalmend. Um ihn herum war Chaos, aber es interessierte ihn nicht, wer hier gegen wen kämpfte und wen er tötete. Sie alle waren Schuld! Sie alle mussten sterben, mussten zahlen für das, was ihm angetan worden war und für das, was er der Menschheit angetan hatte. Ihr wollt Blut für den Blutgott? Ich gebe Euch Blut für Euren Blutgott! Ersauft daran! Eure Schädel für seinen Thron!
Irgendwann, lange nachdem er seine Plasmakanone leergeschossen hatte, kam er zur Ruhe und blickte sich keuchend um. Außer ihm, einer Handvoll Terminatoren der Skull Takers und einem Dunklen Apostel war kein lebendes Wesen mehr zu sehen. Der Stadtsektor, in dem er gekämpft hatte, lag in Schutt und Asche, und die Ruinen waren übersät mit Leichen seiner Ordensbrüder und denen der Verteidiger: Space Wolves und imperialer Soldaten. Er hatte es wieder getan. Er hatte wieder getötet für die falschen Götter, war wieder ihr Werkzeug gewesen. Voller Scham und Wut wandte er sich dem Dunklen Apostel zu und hob langsam seine Energieklaue, als er eine Bewegung am Rand seines Sichtfeldes wahrnahm. "Schlaf nun, Bruder Rufus. Erneut hast Du dem Blutgott gut gedient..." Dann versank er in der Dunkelheit.
Er erwachte und schlug die Augen auf. Absolute Finsternis. Nicht das kleinste Geräusch, außer einem kaum wahrnehmbaren Summen, bei dem es sich aber ebenso gut um einen Tinnitus handeln konnte. Wo war er? Und, vor allem, wer war er?
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