40k Chroniken der Verbannten - Knights of Solitude

Hellcrown

Hintergrundstalker
07. August 2013
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Heyhey!

Im Rahmen meines beginnenden Armeeaufbaus, auch hier im Forum zu finden, möchte ich mich auch in Sachen Hintergrund nicht lumpen lassen, und meine Armee mit Geschichten, Fluff und kleinen Texten versehen.
Die Texte werden im Armeeaufbau Forum veröffentlicht, hier sollen eher jene Zeilen landen, die sich um ihren Hintergrund drehen, Geschichten, Kettenromane, alles, was mir zu diesen Kriegern einfällt.
Ich erhoffe mir dadurch, die Freude am Hobby und am Schreiben zu erhalten, und zu vergrößern. Ich werde jetzt erst mal eine knappe Erklärung des groben Fluffs des Ordens hier posten, damit, unabhängig vom Zeitpunkt der Handlung meiner Geschichten, der Leser weiß, worum es grob geht.
Ich hoffe auf Kommentare, Hinweise, Fragen und Anmerkungen.
Zur Zeit suche ich noch einen passenden Punkt für die erste Geschichte, die die Fragen und Mysterien der Knights of Solitude ein wenig beantworten soll.
Falls ihr Ideen habt.. 🙂

Die Zeit heilt angeblich die Wunden von Körper und Geist gleichermaßen. Aber gegen eines ist auch die Zeit kein Balsam. Jene, die an Einsamkeit erkankten, leiden mit der Zeit nur stärker, geraten in Melancholie, oder aber erliegen der Lust am Töten, am Verbreiten von Leid und Chaos, an der Existenz als Geißel der Menschheit, denn wenn man nicht das Heil der Menschheit sein kann, so ist der Schritt, ihr Untergang zu sein, nur ein winziges Straucheln auf dem Pfad von Wahnsinn, Irrglaube und Hinterlist.Und so können selbst die Rechtschaffenen, die Reinen und die Furchtlosen mit der Zeit der Krankheit erliegen, die ihre Leiber und Geister beutelt.
So tretet näher, und vernehmet die traurige Geschichte der Knights of Solitude, und betet, ihnen niemals zu begegnen...


In den Nachwehen des großen Bruderkrieges der Astartes wurde auf dem kleinen Mond Titan eine Bruderschaft ins Leben gerufen, auserkoren, den großen Feind des Imperiums, und des Lebens darselbst zu bekämpfen. Psionisch-talentierte Astartes, rein an Herz und Verstand, unkorrumpierbar, gefeit gegen Chaos und Furcht, die von jenem Tage an als geheime Bruderschaft des Imperators dorthin gehen, wo selbst Astartes versagen.
Sie sind die Grey Knights.
Einige Jahrzente, nachdem der Orden seinen Dienst aufnahm, und kleine, oder große, Abteilungen und Bruderschaften ausschickte, um mit Zorn und Flamme gegen das Chaos anzutreten, trug es sich zu, dass einige Dutzend dieser elitären Soldaten auszogen, um den Planeten "Salvator-X23" der Gnade des Imperators zu überantworten, denn verzweifelte Hilefrufe der Astropathen kündeten von dem Einfluss des wohl grausamsten aller Chaosgötter, dem großen Verpesters, Nurgle.
Bei ihrer Ankunft erschien ihnen der Planet als unverändert, denn keine Krankheit lag in der Luft, Flora und Fauna waren ebenfalls nicht beeinträchtigt.
Mit großer Genauigkeit suchten die Grey Knights in jedem Winkel der großen Städte des Planeten nach dem Makel der Krankheit, aber es schien ihnen, als habe man sie betrogen, denn die Menschen des Planetens waren erstaunlich gesund.
Sie meldeten dem Titan, dass die Rufe der Astropathen entweder missverstanden, oder falsch lokalisiert worden waren, ein nie dagewesenes Faux-Pas.
Bald schon wollten die Landungsschiffe der Grey Knights die Oberfläche verlassen, als aus dem Nichts ein heftiger Warpsturm den Planeten erfasste, den Himmel in Brand steckte, und die Thunderhawks der Grey Knights abstürzen ließ.
Als die Grey Knights unter Bruder-Justicar Hiob sich aus den rauchenden Trümmern ihrer Thunderhawks erhoben, fanden sie eine veränderte Welt vor. Der Himmel war erhellt von unheimlichem Wetterleuchten, der Funk war auf wenige Kilometer beschränkt, und ihnen allen lag ein merkwürdiges Geräusch im Kopf, durch ihre psionische Sensibilität aufgeschnappt.
Die weiten Hochebenen Salvators, für vorzüglichen Rotwein bekannt, waren verdorrte Ebenen, ausgezehrt von einer blutroten Sonne, die auf die Welt hinab brannte, abgenagt von den ausgemergelten Tieren, die mit blutunterlaufenen Augen und offenen, schwärenden Wunden, auf denen die Fliegen saßen, nichts mehr mit jenen stolzen, gut genährten Tieren gemeinsam hatten, die Hiob und seine Brüder noch Stunden zuvor gesehen hatten.
Es wirkte, als wären Wochen vergangen.
Diszipliniert sammelten sie sich, richteten gebrochene Knochen, und brachen, nach einem Gebet an den Gottimperator, in Richtung der nächsten Stadt auf, um dort mehr zu erfahren, denn sie alle spürten die Präsenz des Erzfeindes.
Als sie aber jene Stadt erreichten, in welcher sie noch vor Tagen freundlich und mit Ehrfurcht aufgenommen worden waren, erkannten sie erneut, wie sehr sich diese Welt verändert hatte. Keine Musik erwartete sie, nur tonloses Leid. Tote lagen an den Straßenrändern, manche von widerlichen Pocken gezeichnet, andere wirkten, als habe man ihnen grobe Klingen durch den Leib gestoßen.
Sie hörten den Lärm eines Kampfes und eilten sich, den Ursprung dieses Geräusches zu erkunden, und stießen bald auf einen kleinen Tempel des Imperators, den ein weiser, alter Mann geführt hatte, in dessen Augen das Feuer der Herrlichkeit des Imperators brannten.
Eben dieser Mann fand sich nun an einem der alten Bäume genagelt, nackt und grausam entstellt. Nasse Hautfetzen hingen von verdorbenem Fleisch, zersetze Muskeln und bräunliche Knochen ragten aus dem Brustkorb, der Mund war eine schiefe, zahnlose Grimasse. Ein dürrer, bleicher Rabe saß auf der Schulter des Entstellten, tat sich gütlich am rechten Auge des Mannes und achtete nicht auf die Grey Knights, und auch nicht auf den Kampf, der um den Tempel herum geführt wurde.
Eine Hand voll Männer hielten den Eingang des Heiligtums, hielten einfache Gewehre in den Händen, oder schlugen mit schweren Beilen, Spitzhacken oder Dreschflegeln auf die Angreifer ein, deren verweste Leiber in abgerissene Stoffe gehüllt waren, und schmerzlich an die Bewohner des Dorfes erinnerten.
Krankheit und Wahnsinn hatten sie befallen und so begehrten sie Einlass in das Heiligtum, um die Bilder des Gottes, den sie vor Stunden noch angebetet hatten, zu schänden und zu entweihen.
Die Grey Knights griffen ein, ihre Schwerter, Hämmer und Hellebarden fuhren wie Sensen durch Korn, ihre Sturmbolter brachten den Tod dutzendfach.
Nachdem die Angreifer zurückgeschlagen waren, erfragten die Grey Knights, was dieser Spuk zu beudeten hatte, und erhielten zur Antwort, dass seit sieben Monaten, nach der Abreise der Grey Knights, sich alles zum Schlechten gedreht hatte.
Die wenigen, die noch für den Imperator kämpften, hatten wahren Glauben gezeigt, und standen somit unter dem Schutz der Grey Knights, die zwei Brüder bei dem Tempel ließen, um die Reihen der Verteidiger zu stärken. Kein Heiligtum des Imperators sollte mehr entweiht werden.
Der Hauptteil Hiobs Streitmacht zog weiter, um die Städte zu befreien, und die Dämonen, die diese Welt verdorben hatten, zu richten.
Nach einigen Tagen fanden sie sich in einer der Großstädte wieder, umgeben von tausenden Feinden, die sie Rücken an Rücken abwehrten.
Aber die Zahl der Feinde war zu groß, und so wurden sie alle verwundet, und gingen schließlich zu Boden.
Hiob stand als letzter, seine Klinge, "Hingabe" zerteilte Leib um Leib, aber am Ende fiel auch er, das Schwert in der Brust eines großen Dämonen, dessen Klaue sich in seine Brust bohrte, und sein Herz zerfetzte.

Als sie erwachten, war der Spuk vorbei. Der Planet war noch immer verwüsten und karg, aber der Feind war gegangen, das fühlten sie alle.
Mit schmerzenden Gliedern machten sie sich auf den Weg, um ihre Brüder, die beim Heiligtum geblieben waren, wieder in ihre Reihen aufzunehmen.
Es dauerte Tage, und auf dem Weg wurde immer deutlicher, dass sie alle für immer gezeichnet waren, denn selbst die Reinheit ihres Geistes, und ihr verstärkter Körper waren machtlos gegen die Krankheiten, die ihre Körper ergriffen, sie nicht töteten, aber für immer zu Aussätzigen machten.
Selbst ihre beiden Brüder, die am Heiligtum noch immer Wache hielten, erkannten dies von weitem.
Trauernd verweigerten sie ihren Brüdern den Zutritt zum Tempel, denn die Fäule, die die anderen verbreiteten, war zu gewaltig, und würde mit der Zeit auch die letzten beiden Unversehrten ihrer Bruderschaft befallen.
Wissend, dass sie nie wieder einen Stern des Imperiums betreten durften, da ihre bloße Anwesenheit den Tod bringen würde, betraten die Kranken eines der letzten Schiffe der Hauptstadt Salvators, die ebenfalls gähnend leer war, und machten sich zu einer Wallfahrt der Buße auf, um den Tod zu den Feinden des Imperators zu tragen, und schließlich selbst zu vergehen, ihre Seelen von dem kranken Fleisch befreiend, und von der Einsamkeit, die nun auf sie wartete, denn jene, die mit Hingabe für den Imperator und sein Werk gefochten hatten, waren nun verbannt, waren unerwünscht und verhasst.
Ihre Körper veränderten sich, und auch, wenn ihre Seelen noch nicht dem Chaos gehörten, ihr Körper war bereits ein Opfer an Nurgle, denn die Wunden der Schlacht damals schlossen sich nie, und ein stiller Tod umgab sie.
Für tausende von Jahren zogen sie von System zu System, die Ordenssymbole ihrer Bruderschaft verbergend, und nur darauf bedacht, das Chaos immer dort zu richten, wo sie es antrafen.
Oftmals aber landeten sie auf Planeten, die sie befreien wollten, und brachten in ihrer rechtschaffenen Suche nach Buße den Tod zu jenen, die sie eigentlich beschützen sollten.

Und schließlich entschied Hiob, die Bruderschaft solle einen letzten Dienst für den Imperator verrichten, und brach mit seinen Brüdern auf, um das Auge des Schreckens zu durchschreiten.

...

Was sie dort erlebten, weiß keiner zu berichten, aber als sie tausende Jahre später aus dem Warp auftauchten, waren die ehemals strahlenden Ritter der Menschheit verbitterte, melancholische Krieger in Rüstungen, die von Blut und Krankheit verdorben waren, wahnsinnig geworden vor Einsamkeit und von den Bildern, die das Auge des Schreckens ihnen gezeigt hat.

Sie sind die Knights of Solitude

Hiob und seine Schar haben sich Nurgle verschrieben, dem großen Verpester, der ihren Kreuzzug gegen alles was lebt und liebt mit neuen Werken und Waffen bereicherte.
Es sind nicht viele Schiffe, die Lord Hiob anführt, aber das, was aus diesen Schiffen hervorkommt, ist nichts anderes, als eine halb lebende, halb sterbene Inkarnation des Verfalls und des Niedergangs, denn auch das, was rein und gut ist, vergeht mit der Zeit, wie alles vergeht.
Die Zeit besiegt alles.

Das ist die grobe Geschichte der Knights of Solitude. Wenn ihr Fragen habt, die ich in Geschichtsform beantworten kann, freue ich mich natürlich sehr, auch andere Kommentare sind immer willkommen. 🙂