40k Cromwell's Ruhmreiche Faust

21. Mai 2001
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Irgendwie schade... dieser Teil der GW-Fanworld war einstmals so lebendig... und nun wirkt er wie ausgestorben.

Aber ich stelle trotzdem mal einer meiner Geschichten vor, an denen ich gerade schreibe.

Vielleicht liest sie ja doch jemand und kann sich zu einem Kommentar durchringen ^_^

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„Marcus, wir können sie nicht aufhalten.“
Der Kapitän sprach leise aber eindringlich.
„Wir müssen, Alexander, wir müssen.“ In der Stimme von Vize-Admiral Cromwell schwang Verbitterung angesichts der ausweglosen Situation mit.

Sein Flottenverband, befand sich auf Abfangkurs einer Splitter-Schwarmflotte die das System Larrok bedrohte. Larrok beherbergte eine bedeutende Makropol- und Industriewelt. Wurde dieser Bote der Schwarmflotte Leviathan nicht aufgehalten, war das System unweigerlich verloren und viele Milliarden Seelen würden dem Weltenverschlinger zum Oper fallen. Admiral Cromwell hatte die Vorhut der Schwarmflotte gestellt und in ein Gefecht verwickelt. Sie hatten Erfolge erzielt, doch jetzt traf der Hauptteil des Schwarms ein, und sein kleiner Verband aus Kriegsschiffen sah sich einem Gegner gegenüber der ihnen weit überlegen war. Der Schatten, diese Wolke aus unzähligen Organismen, verdunkelte die Sterne und zog wie ein Nebel der Finsternis im lichtlosen Weltraum unaufhaltsam dahin. Obwohl die imperialen Schiffe unentwegt feuerten, schien es, als würde die Schwarmflotte ihre Salven und Torpedos einfach absorbieren, wie wenn man mit einer Handfeuerwaffe in einen Schwarm Mücken schießt.

Sie hatten ihr Feuer auf die größeren Schwarmschiffe konzentriert, doch die Wolken aus Sporen und kleineren Begleitorganismen schirmten die großen Mutterschiffe wie ein Schutzschirm ab. Das Sektorflottenkommando war alarmiert, doch Hilfe würde nicht mehr rechtzeitig eintreffen, um das System noch zu retten. Wenn Cromwell die Schwarmflotte nicht aufhalten konnte, gab es keine Hoffnung mehr.

Cromwell stand mit hinter dem Rücken verschränkten Armen in seiner makellosen Admiralsuniform auf einer Empore und schaute in die Finsternis außerhalb der sechs Meter hohen Spitzbogenfenster. Obwohl auf der wahrhaft riesigen, hallenartigen Brücke geschäftiges Treiben herrschte, umgab den Admiral ein Aura der Stille. Bei ihm stand nur Kapitän Tarinow, der wie der Admiral in die Schwärze hinaus sah.

Ihre eigenen Jäger und Bomber lieferten sich erbitterte Kämpfe mit den Ausläufern der Schwarmflotte, die sich ihnen wie tastende Finger entgegen streckten. Weit außerhalb der Wahrnehmungsgrenze in der völligen Schwärze des Alls waren lediglich die Explosionen als kleine Blitze zu erkennen, wann immer ein Torpedo sein Ziel fand oder eines der imperialen Schiffe verglühte. Ein Raumgefecht auf diese Distanz war wenig spektakulär. Dennoch war die Lage sehr ernst, die Schwarmschiffe ließen sich nicht stoppen und würden schon bald das Innere des Systems erreichen. Wenn dies geschah, würden Wolken aus Millionen und Abermillionen tödlichen Organismen auf die Planeten und Kolonien herabsinken und dann... dann würde das schlachten beginnen.

Marcus Remigius L. Crowell drehte in dem hohen Stehkragen seiner Admiralsuniform den Kopf zu seinem Freund und Flaggschiffkapitän Alexander Tarinow,
„Wir dürfen nicht versagen!“

Tarinows' Furchen zwischen den strengen Augen vertieften sich und sein kahler, von Implantaten überzogener Kopf, wandte sich Cromwell zu. Nach einem Moment nickte er langsam.
„Dann gibt es nur eine Möglichkeit, mein Admiral.“

Cromwell schaute auf die große Wolke, die die Sterne verdeckte, wobei sein Okular über dem rechten Auge leise surrte.
Kleine, leuchtende Punkte zogen vom Schiff davon in die Dunkelheit, sein Schlachtschiff, die „Glorious Fist“, hatte dem Schwarm eine neue Salve Torpedos entgegen geschickt. Cromwell straffte seine breiten Schultern und drehte sich zu Tarinow um. Er legte dem Kapitän eine Hand auf die Schulter und sagte mit ruhiger Stimme: „So sei es, Alexander. Möge der Imperator uns verzeihen.“

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wird fortgesetzt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht liest sie ja doch jemand und kann sich zu einem Kommentar durchringen ^_^


Ich habe gelesen🙂

Eine prekäre Situation, in der sich die Flotte befindet. Aber allzu viel kann ich zu diesem kurzen Text nicht sagen. Willst du es fortsetzen? Denn das Ende weckt doch ein wenig Spannung, die Frage ist, was hat der Admiral vor?
 
Finde es toll dass du dir die Mühe machst und würde mich über weitere Geschichten unendlich freuen. Ich hab bis jetzt immer als Gast mitgelesen aber ich kann nicht zulassen dass Autoren wie du aufhören ihre Geschichten zu posten nur weil sie denken dass niemand mitliest.

Ich verschlinge alle Warhammer ( Fantasy oder 40K ist egal ) immer an einem Tag und schrecke nicht davor zurück die Bücher auch in anderen Sprachen wie Englisch und Polnisch zu lesen, ich krieg nie genug.
Und du versorgst mich mit mehr :wub:

Die Story mit dem Flottenadmiral lässt auf mehr hoffen. :eagle:


Mfg Kai
 
oh wow... na dann.. ja klar.... ich schreibe derzeit an der Geschichte...
es ist mal wieder einer dieser Geschichten, wo man anfänglich nur eine Szene im Kopf hat, und dann anfängt eine richtige Geschichte um diese Szene aufzubauen...

Vor allem möchte ich versuchen etwas näher an den ursprünglichen W40k-Stil zu kommen, das heisst keine ultramodernen Star-Trek-mässigen Raumkreuzer, sondern den alten gothisch-düsteren Stil, sowie aus dem BFG-Codex (den ich dafür immer wieder als Leitfaden nehme).

Mal sehen ob ich es annähernd schaffe...

okay dann hier gleich ein weiterer Teil...


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Tarinow quittierte diese folgenschwere Entscheidung mit einem Nicken. Dann schob sich der Admiral an Tarinow vorbei und ging die breite Treppe der Empore hinab. Am Fuss der Treppe angekommen ging Cromwell angemessenen Schrittest zum Navigationsdeck, Tarinow folgte ihm. Sie gingen an einer grubenartigen Vertiefung vorbei, in dem zahllose Servitoren mit mechanischen Armen und verkabelten Implantaten, schweigend ihre Arbeit verrichteten, und ebenso viele in Uniformen steckende Matrosen die die Flut an Daten, welche die Servitoren empfingen und zusammentrugen, sichteten, filterten und an die nächsthöhere Stelle weiter leiteten.

Die beiden Offiziere erreichten eine Gruppe von Männern, teilweise in Uniformen, teilweise in Kutten gehüllt, in deren Zentrum einige Männer auf erhöhten Sesseln saßen. Ihre Körper und Köpfe waren durch Kabel mit großen archaischen Terminals verbunden und sie wirkten als wären sie ein Teil des Schiffes.
„Navigator Hesh Natar.“
Der Mann, den er angesprochen hatte wandte den Kopf. Sein halbes Gesicht wurde von einer Vorrichtung verdeckt, welche seine Augen und den oberen Teil des kahlen Schädels umschloss. Sie schirmte das dritte Auge ab und verband dieses mit den Systemen des Schiffs. Trotz der Maske wusste Cromwell das der Navigator ihn sah.
Der Admiral ging nahe an ihn heran und beugte sich vor.
„Setzen sie folgenden Kurs....“
Als Cromwell geendet hatte verzog der Navigator keine Miene, sondern nickte nur. „Ja, Admiral.“
Cromwell ignorierte das leise Flüstern um ihn herum, und richtete sich auf und sagte nun wieder in normaler Lautstärke: „Kapitän Tarinow, volle Gefechtsbereitsschaft, aktivieren Sie alle Reserven.“
„Jawohl, Admiral.“, bestätigte Tarinow die Order formell und wandte sich an seine Offiziere, während Cromwell zusammen mit dem Astropathen die gewaltige Brücke durchschritt.


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Auf der Brücke der „Seal of Victory“, trat Captain Ramirez zusammen mit seinem ersten Offizier in die Holokammer, einer arkanen und mystischen Vorrichtung die einem großen, kreisrunden Trog glich, umgeben von Servitoren, Bildschirm-Terminals, einem Gewirr von armdicken Kabelsträngen und flexiblen Rohrleitungen bildete die Vorrichtung einen kuppelartigen Bereich. Ein Astropath war durch Anschlüsse am Kopf mit der Maschinerie verbunden. Die Konstruktion selber erschuf eine körperlose Kugel, in deren Inneren man Abbildungen und Karten verkleinert aber in dreidimensionalen Ansichten sehen konnte. Obwohl Captain Ramirez sein Schiff kannte, hatte er nie verstanden wie diese Apparatur funktionierte. Und er vermutete, dass es nicht mal die anwesenden Techpriester wussten. Das Geschehen wurden direkt aus dem Geist des Astropathen in die Holokammer projiziert. Die Kraft seiner Gedanken, formte auf wundersame Weise Bilder und Töne, sein Kontakt mit einem anderen seiner Art überbrückte räumliche Entfernungen und ließ den Betrachter Teil haben an weit entfernten Geschehnissen.

Als Ramirez vor Kugel stand, gab einer der in Kutten gehüllten Tech-Adepten dem Astrophaten ein Zeichen. Captain Ramirez blickte mit ernster Miene in die Kugel, welche zuerst leer war. Dann zuckten Blitze durch die transparente, körperlose Blase, Bildfetzen bildeten sich, verschwanden wieder. Die Adepten des Adeptus Mechanicus hantierten an Konsolen, regelten, stellten ein, riefen sich Dinge zu die Ramirez nicht verstand. Das Bild stabilisierte sich, und verschwand wieder, baute sich neu auf, flackerte und blieb bestehen.

Es begann eine Übertragung vom Flaggschiff, der „Glorious Fist“ welche jedoch immer wieder von Störungen verzerrt wurde. In der Kugel erschien sein Kommandeur, Vize-Admiral Cromwell, die Hände auf dem Rücken verschränkt, die Mütze tief in die Augen gezogen.
„... daher habe ich beschlossen mein Schiff ....ssshss .... direkt in das Herz der Schwarmflotte zu lenken und ...sshhhsss... shshsshhh..... dies wird sie aufhalten....“
Ramirez schloss betroffen die Augen. Trotz der schlechten Übertragung, die wie er sich später erklären liess, durch die Präsenz des Schwarmbewusstseins beeinflusst wurde, wusste er was der Admiral gesagt hatte. Cromwell hatte Kurs in das Zentrum der Flotte gesetzt und würde dort, so der Imperator will, den Selbstzerstörungsritus seines Schiffes initialisieren. Dies war wohl eine der schwersten Entscheidungen, denen ein Kapitän sich ausgesetzt sah, erst recht wenn es um ein ruhmreiches und kostbares Schlachtschiff wie die „Glorious Fist“ ging. Der Verlust eines solchen war unbezahlbar und ein schwerer Schlag für die Imperiale Flotte, denn der Bau eines Schlachtschiffs dauerte oft Jahrhunderte und verschlang enorme Mengen an Ressourcen. Dennoch wusste Ramirez instinktiv das sein Kommandeur die richtige Entscheidung getroffen hatte, und er bewunderte ihn dafür. Die Explosion der Schiffreaktoren, zusammen mit allen noch an Bord befindlichen Bomben und Raketensprengköpfen, würde ein gewaltige Kraft entfesseln, die ausreichen mochte um der Schwarmflotte ernsten Schaden zuzufügen. [FONT=&quot]Und, so das Glück sie nicht verließ, würde die Schwarmflotte sich zurückziehen, neu formieren und sie hätten die nötige Zeit um das eintreffen weiterer imperialer Flottenverbände zu erwarten.[/FONT]


„Hiermit befehle ich allen Schiffen unter meinem Kommando auf minimalen Detonationsradius relativ zur Schwarmflotte .....sshchrrss ... zu weichen und die Position zu halten. Ich übertrage, Kraft meines Ranges, meiner Befugnisse und Rechte als Admiral der Imperialen Flotte, das Kommando ...shsssh... Captain Ramirez. Dieses ist mein letzter Befehl: Sollte die „Glorious Fist“ mit ihrem Vorhaben scheitern, ziehen sich alle Schiffe sofort geordnet nach Sektor...chrrsshhss ... „ Ramirez schaute zu seinem ersten Offizier, und las in seinem Blick die gleichen Gefühle die auch ihn bewegten. Wenn die „Glorious Fist“ scheiterte, war das System verloren.
„Meine Herren, möge der heilige Imperator mir verzeihen für das was ich tue. Cromwell Ende.“
Das Abbild des Admirals salutierte und Ramirez erwiderte den Gruss, dann wurde das Bild von Interferenzen gestört und löste sich auf.
[FONT=&quot]„Möge der Imperator mit Ihnen sein, Cromwell.“, flüstere Ramirez, dann ging er zurück zum Kommandostand.


[/FONT][FONT=&quot] +++++++++++++++

wird fortgesetzt....
[/FONT]
 
Zuletzt bearbeitet:
weiter gehts....

hoffe ihr seid nicht zu hart mit Eurer Kritik ^_^


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Admiral Cromwell stand zusammen mit Kapitän Tarinow und Flaggschiffleutnant von Heyden in der Holokammer der „Glorious Fist“, welche ungleich größer dimensioniert war als die auf kleineren Schiffen. Die Holokammer war ein eigener abgeschlossener, von der Brücke getrennter Raum. Cromwell hatte eine Lagebesprechung seiner wichtigsten Offiziere einberufen, doch vorher wollte er sich seiner Sache sicher sein.
„Sicherheitsoffizier Argus ist loyal, Admiral.“, sagte Tarinow.
Der Admiral nickte und blickte dann zu seinem Flaggschiffleutnant.
„Leutnant, wie steht es mir ihnen?“
Leutnant von Heyden straffte seine Haltung und sah den Admiral einen Moment schweigend an. Dann antworte er: „Ich habe einen Eid geschworen, dem Imperium und der Imperialen Flotte zu dienen, mein Admiral. Sie können sich auf mich verlassen.“
Cromwell betrachtete ihn und nickte dann ernst.
„Flottenkommissar Borowski könnte sich aber als Problem erweisen.“, fuhr von Heyden fort.
„Der Leutnant hat Recht“, stimmte Tarinow zu. Admiral Cromwell sah beide an und nickte: „Ich werde ihn unter Arrest setzen müssen.“ Cromwell sah nachdenklich auf den großen, runden Holotisch. „Wie sieht es mit dem Konfessor und den Astropathen aus?“
Kapitän Tarinow runzelte die Stirn. Meisterastropath Dolaar wird ihren Entschluss akzeptieren, ich kenne ihn lange genug um das sagen zu können. Bei Konfessor Lerenzo bin ich mir nicht sicher.“ Der Kapitän warf einen vorsichtigen Blick zu Leutnant von Heyden, doch dieser enthielt sich seiner Meinung.

Cromwell räusperte sich und schaut auf den Chronographen.
„Finden wir es heraus, meine Herren. Es ist soweit.“
Im gleichen Augenblick betraten die geladenen Offiziere die Holokammer, Ihnen folgte Konfessor Lerenzo in einer prächtigen, reich mit Gold verzierten Robe und einer prunkvollen Kopfbedeckung samt einem Gefolge aus Höflingen, Novizen und Dienern, alle in weite Roben mit Kapuzen gekleidet. Den Abschluss machte Kommissar Borowski mit seinem Kommissar-Adepten, der anscheinend immer einen Auftritt brauchte um der Wichtigkeit seines Amtes den nötigen Nachdruck zu verleihen. Das goldenen Totenkopf-Emblem auf seiner Mütze schimmerte matt, ebenso wie die zahlreichen weiteren Totenköpfe die über seine ganze Uniform verteilt waren, vom Stehkragen, der Gürtelschnalle, den Stiefeln bis zu dem verzierten Paradeschwert samt Laserpistolen-Holster. Der Schirm seiner Mütze war weit ins Gesicht gezogen. Er musterte die Anwesenden beim eintreten. Dieser Mann war immer auf der Hut und seine kalten kleinen Augen in dem hageren Gesicht schienen immer auf der Suche nach Ungehorsam und Verrat zu sein.
„Kommissar, schön das sie auch kommen konnten.“
Borowski nahm den Kommentar des Admirals mit einem verächtlichen grunzen zur Kenntnis und stellte sich zu den anderen um den Holotisch.
Die Tür der Kammer schloss sich, und das Licht wurde gedämpft. Vor ihrer alle Augen erschien die große bläulich schimmernde Blase, bis allein ihr Licht die umstehenden Gesichter erhellte. Admiral Cromwell gab den Techadepten ein Zeichen und in der Kugel begann es sich zu regen.
Die Flotte der Tyraniden erschien. Obwohl so klein und nur eine Illusion wirkte ihre schiere Masse und ihr aussehen dafür, dass einige entsetzt zurück wichen und ein Raunen durch die Kammer lief.
„Meine Herren, dies ist unser Feind. Der Weltenverschlinger.“ Die Ansicht wechselte, zeigte detaillierte Nahaufnahmen, dann wieder Aufnahmen aus deutlicher Distanz.
„Wie sie alle wissen haben wir vor fünf Tagen die Vorhut dieser Flotte abgefangen und in Gefechte verwickelt.“
Die Bilder verschwanden und wichen einer schematischen Ansicht des Schlachtverlaufs der letzten Tage. Verluste und Erfolge wurden farbig hervorgehoben und schließlich wurden Aufzeichnungen aus den Datenarchiven des Schlachtschiffs eingespielt, die eindrucksvoll zeigten, welche Konsequenz den Planeten des Sonnensystems drohte, konnten sie die Schwarmflotte nicht aufhalten. Für viele war dies nichts neues, doch Cromwell nutze die Gelegenheit sie daran zu erinnern, warum sie hier waren und was ihre Aufgabe war.
Die Aufnahmen in der Holokugel endeten und ein Symbol blieb zurück, das schwach in der Dunkelheit glomm und die Gesichter der umstehenden matt erhellte. Cromwell straffte sich und verkündete dann seine Entscheidung.
Seine Offiziere waren diszipliniert genug um keinen Laut von sich zu geben, doch durch die Reihen der Kuttenträger lief ein Raunen. Der Kommissar betrachtete den Admiral mit strenger Miene, das Gesicht seines Schülers verriet Unsicherheit.
Dann ergriff der Kommissar als erster das Wort.
„Admiral Cromwell, ich habe mich wohl eben verhört.“ Er lächelte gequält, was sein hageres Gesicht noch missgünstiger aussehen ließ, als es ohnehin schon wirkte. „Es klang eben so, als wollten sie dieses Schlachtschiff, dieses Eigentum“, er machte mit seiner Hand eine ausladende Geste, „des Imperium, die manifestierte Macht des Imperators, vorsätzlich opfern.“ Er lacht künstlich.

Cromwell jedoch zeigte keine Regung und antworte ganz ruhig.
„Nein, Flottenkommissar Borowski, sie haben richtig gehört. Ich habe Kurs setzten lassen und das Schiff hat die Formation der Flotte bereits verlassen.“

Borowski's bitteres Lächeln schien ihm im Gesicht festgefroren, als er den Admiral mit eisigem Blick anstarrte. Gespannte Stille lag über der Holokammer.
„Admiral Cromwell, ich gebe ihnen hiermit nochmals Gelegenheit ihre Entscheidung zu widerrufen.“
„Dafür ist es jetzt zu spät. Um dieses System zu retten, brauchen wir Zeit, bis weitere Teile der Imperialen Flotte eintreffen.“ Cromwell liess den Blick von Offizier zu Offizier gleiten. „Doch diese Zeit haben wir nicht, und ohne sie ist dieses System verloren. Wir liefern Milliarden unschuldiger Bürger einem grausamen Tod aus und verhelfen der Schwarmflotte noch dazu, sich weiter zu vergrößern und stärker zu werden. Wenn wir aber ins Zentrum der Flotte vordringen können und eines der Mutterschiffe zerstören, besteht die Chance, dass wir die innere Struktur der Schwarmflotte in Unordnung bringen. So erkaufen wir der Imperialen Flotte die Zeit, die sie brauchen. Die..“
„Das ist Hochverrat! Sie begehen ein Verbrechen am Imperator.“, fuhr der Kommissar dazwischen. Doch Cromwell sprach weiter: „die “Ruhmreiche Faust“ führt genug Sprengköpfe mit sich, um die Zerstörungskraft zu potenzieren. Wenn die Selbstzertörungs-Sequenz...“
„Sie haben kein Recht dieses Schiff zu zerstören. Es ist Eigentum des...“
„Dies ist mein Schiff, Kommissar Borowski! Ich führe das Kommando.“
Cromwell funkelte den Kommissar an. Doch dieser war außer sich vor Zorn, das Gesicht wutverzerrt öffnete er sein Holster, zog seine Pistole und richtete sie auf den Admiral.
„Admiral Cromwell ich verurteile sie wegen Verbrechen am Imperium und Hochverrat am Gott-Imperator selbst. Sie sind ihres Ranges enthoben und stehen unter Arrest. Kapitän Tarinow wird ab sofort das Kommando übernehmen.“
Niemand rührte sich. Die Sekunden verstrichen und die Luft schien vor Anspannung zu knistern. Borowski starrte über den Lauf der Waffe.
„Kapitän Tarinow. Lassen sie den Admiral endlich entwaffnen und in Gewahrsam nehmen.“, die Augen des Kommissars zuckten zum Kapitän hinüber.
„Nein“, antwortete Tarinow.
Das Gesicht des Kommissars zeigte einen Augenblick den Anflug von Verblüffung.
„Eine Meuterei also?! Kadett Dukhar, entwaffnen sie den Admiral, sofort.“
Borowski schrie die Worte fast und der Junior-Kommissar beeilte sich die Anweisung mit vorgehaltener Waffen auszuführen.
Er drängte sich um den Holotisch, doch bevor er den Admiral noch erreicht hatte, hob dieser in einer abweisenden Geste die Hand.
„Sicherheitsoffizier Argus, Kommissar Borowski sowie Junior-Kommissar Dukhar stehen ab sofort unter Arrest. Lassen sie sie ohne große Aufsehen in ihre Loge bringen und bewachen.“
„Ja, Admiral“.
Der grobschlächtige, vernarbte Sicherheitsoffizier gab einen Wink und aus dem Dunkel der Holokammer traten Männer der Sicherheitskräfte mit gezogenen Laserpistolen an den Kommissar heran.
Dieser hatte jedoch nicht vor einfach aufzugeben. Er fuhr herum und erschoss einen der Männer, bevor er ergriffen und entwaffnet wurde. Er zerrte und wand sich in den festen Griffen, doch er konnte sich nicht befreien. Der hilflos wirkenden Junior-Kommissar wurde ohne Gegenwehr überrumpelt.

„Verräter. Abschaum. Alles Verräter. Cromwell, das ist Hochverrat. Sie werden in die Verdammnis gehen, und ihr alle mit ihm.“
Sicherheitsoffizier Argus begleitete seine Sicherheitskräfte, bis sie den Kommissar aus der Holokammer gezerrt hatten.
„Hochverrat. Hochverrat. Das ganze Schiff ist voller Verräter.“ Dann verstummte sein Zetern plötzlich.
Stille senkte sich wieder über die Holokammer.
Admiral Cromwell schaute durch die Reihen. Die Gesichter der Offiziere waren ernst, aber er las keinen Widerspruch in ihnen. Lediglich Konfessor Lerenzo und sein Ekklesiarchie-Gefolge wirkte durch und durch empört, einige schauten sogar ängstlich, ob der Szene die sich gerade eben abgespielt hatte.
„Admiral Cromwell.“
„Ja, Hochwürden Lerenzo?“
Der Konfessor richtete seine prunkvoll verzierte Robe.
„Ich kann und werde nicht billigen, dessen wir eben Zeuge wurden. Ich werde unverzüglich Bericht an das Oberkommando erstatten und Nachricht an das Adeptus Terra schicken. Ich weiß nicht was in sie gefahren ist, aber Hochverrat werde auch ich nicht dulden. Ich verlange, das ihr Schiff sofort den Kurs ändert und sich wieder in die Formation begibt.“
Admiral Cromwell antwortete leise und ruhig: „Konfessor Lerenzo, dafür ist es bereits zu spät. Der Vorgang der die Reaktoren überlädt, wurde bereits eingeleitet.“
Das entsprach zwar nicht der Wahrheit, doch Cromwell konnte es sich jetzt nicht mehr leisten, endlose Debatten zu führen. Das Gesicht des Konfessors wurde bleich, das konnte man sogar bei dem schwachen Lichtschein erkennen. Dann jedoch verzerrte sich das alte faltige Gesicht. „Sie... sie haben was? Wenn Sie sich umbringen wollen, nur zu. Sie werden in ewiger Verdammnis dahin siechen und die Qualen der Hölle erdulden müssen. Aber, beim Imperator und allen Heiligen, nicht einmal Sie haben das Recht, einen Gesandten des Gott-Kaisers zu verurteilen.“ Der Konfessor redete sich in Rage und seine alten Augen begannen aufzublitzen. „Sie haben nicht die Befugnis und die Macht dazu. Ich. Ich kann über sie richten, ich habe schon Tausende in die Hölle des Warp geschickt. Auf mein Geheiß hin wurden Städte niedergebrannt. Ich habe die Macht so etwas zu bestimmen, aber nicht sie Admiral, nicht sie.“ Dabei stieß er anklagend den Finger in Cromwells Richtung und einige seine Günstlinge nickten zustimmend.
Cromwell sah, dass auch einige seine Offiziere Zweifel bekamen, ob ihr Admiral das richtige tat.
Kapitän Tarinow trat einen Schritt vor. „Konfessor Lerenzo, sie haben den Admiral gehört, der Ritus Destructo wurde bereits eingeleitet. Wir können nichts mehr tun.“
Der Konfessor starrte den Kapitän an, wütend, aufgebracht, doch in seinen Augen konnte man sehen, wie die Worte nun langsam zu seinem Geist durchdrangen.
„Sie haben den Verstand verloren. Oder...“, seine Stimme wurde zu einem Zischen, “oder das Chaos hat sich hier eingenistet. Ja, das Chaos, ich kann es riechen.“ Er wandte sich zu einem seiner Begleiter. „ Lassen sie meine Fähre startklar machen. Rasch.“ Zu Cromwell sagte er: „Ich werde nicht mit ihnen zur Hölle fahren. Ich will und werde hier nicht sterben.“
„Sie sind ein man des Glaubens, Konfessor, es steht ihnen nicht zu Angst vor dem Tod zu haben.“
Der Konfessor starrte ihn mit offenem Mund an.
„Niemand wird fliehen, und keine Fähre wird dieses Schiff mehr verlassen. Ich schlage vor, Konfessor, sie beten zum Imperator um unser alle Vergebung und um unsere Seelen.“
„Fahren sie zur Hölle Cromwell.“ Damit drehte Lerenzo sich um und verließ, gefolgt von seinem Tross, mit schnellen Schritten die Holokammer.

Cromwell bedachte seinen Kapitän mit einem verschwiegenen Blick. Dann sprach er zu den Verbliebenen. „Über das hier gesagte, wird geschwiegen, das Schiff muss einwandfrei funktionieren, wir können keine Aufstände und Panik an Bord gebrauchen. Sicherheitsoffizier Argus, bereiten sie alle Truppen auf Enteraktionen vor, lassen sie alle Waffen ausgeben die wir haben. Auch die schweren. Sorgen sie dafür, dass die Mannschaften das Schiff bis zum letzten Augenblick verteidigt.“
„Sie können sich darauf verlassen, Admiral.“
Cromwell nickte seinem Sicherheitsoffizier zu, dann sah er seine Offiziere der Reihe nach an, während er sprach: „Wir werden einem furchtbaren Feind gegenübertreten. Wir werden mitten ins Herz der Bestie stoßen, und wir werden es aufrecht tun. Für dieses Opfer, das wir hier und heute bringen, wird jeder Einzelne von uns seinen Platz in der Geschichte und an der Seite des Imperators einnehmen. Ewiger Ruhm ist uns sicher, und sie werden Lobeshymnen auf uns singen, so laut und klar das sie bis in jeden Winkel des Imperiums vernommen werden sollen. Wir werden dieses System nicht dem Verschlinger überlassen. Die Glorious Fist wird diese Schwarmflotte zerschmettern, und wir werden eine Botschaft schicken, die selbst auf Terra gesehen werden wird. Die Augen des Imperators ruhen auf uns, und es ist nicht Dunkle Magie noch Hexerei die uns leitet, es ist sein strahlendes Licht, das wir in das Herz der Finsternis tragen werden, und bei seiner Heiligkeit, wir werden nicht versagen. Heil dem Imperator!“
„Heil dem Imperator!“, schmetterte es Cromwell wie aus einem Mund entgegen.
"Offiziere der Imperialen Flotte.." Die Offiziere nahmen hackenknallend Haltung an.
"Alle Mann auf Station, maximale Gefechtsbereitschaft!"



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