Crusade-Regeln - Erfahrungsberichte

Zerzano

Eingeweihter
16. Juni 2011
1.766
8.031
17.011
Hey zusammen,
bin die letzten Tage wieder am überlegen, die Crusade-Regeln noch mal auszuprobieren (und auf der Suche nach Mitspielenden dafür). Die letzte Edi hatten wir diese Schon mal ausprobiert, hatten aber dann irgendwann zunehmend ein Balance Problem. Nun wollte ich in der aktuellen Edi noch mal rein schauen, habe mich jedoch noch nicht so sehr darin versenkt, dass ich alles überblicke und wollte einfach mal in die Runde Fragen, ob jemand von euch Crusade spielt, bzw. welche Erfahrungen und vielleicht auch Tipps man hat.

würde mich ungemein freuen, davon zu hören. 🙂

liebe Grüße
Zerzano
 
  • Like
Reaktionen: RED SCORPION
Wir haben am Samstag einen Kreuzzug gestartet mit sechs Spielern. Es ist schon ein anderes Spiel. Die wichtigsten Unterschiede:

Es gibt zwei Punktekosten, die man im Auge behalten muss: Einmal die Kreuzzugsliste mit allen Einheiten und einer Punktezahl X, und die Schlachtgröße. Es ist möglich, dass das Limit für die Kreuzzugsliste 3.000 Punkte hat, aber nur eine 1.000 Punkte Schlacht gespielt wird.

Jede Einheit ist individuell. Sammelt eigene Erfahrungspunkte, Narben und Verbesserungen. Wird eine Einheit von der Kreuzzugsliste genommen verliert sie alles, was sie bisher gesammelt hat, und kann nicht wieder zugefügt werden - Man kann eine identische Einheit zufügen, aber die bekommt halt keine Erfahrungspunkte, Verbesserungen oder sonstwas. Man kann so eine erfolglose Einheit, die zum Beispiel nur 2 XP aber schon zwei Narben erhalten hat gegen eine "frische" tauschen indem man auf die 2 XP pfeift.
Auch die einmal gewählte Ausrüstung ist fix und kann nur über Rüstoptionen im Kreuzzug verändert werden - inklusive Wargear, Waffen, etc.

Man kann zu Beginn des Kreuzzugspunkt für ein Charaktermodell eine Verbesserung erwerben, auf die es Zugriff hat.
WICHTIG: Die Verbesserung ist fix, kann nicht ohne weiteres gewechselt werden und ist unabhängig von dem Kontingent aktiv, das man für die Schlacht gewählt hat. Ich kann also eine Starshatter Verbesserung in einer Annihilation Legion spielen und verwenden.

Statt Sekundärmissionen gibt es Agenden - diese bringen Dir in einer Schlacht keine Siegpunkte, sondern für Einheiten, die diese Agenden erfüllen, Erfahrungspunkte. Die Schlachten entscheiden sich rein über die Primärmissionen, was einiges an Umdenken erfordert. Man weiß genau, unter welchen Bedingungen der Gegner punkten kann und sollte bei seiner Liste daran denken, dass man das Spiel nicht über Sekundärmissionen gewinnen kann.
Es gibt Missionen und Setups in denen das zu fast unmöglichen Schlachten führt. Die Mission am Samstag beinhaltete das Stürmen und Halten von zwei Markern, um dort ein Signal abzusetzen. Die Marker mussten bis zum Ende des gegnerischen Zuges gehalten, und eine zum Schießen infrage kommende Einheit zum Senden des Signals bestimmt werden. Wenn also der Gegner in seiner Bewegungsphase den Marker mit mehr OC flippt ist der Prozess abgebrochen.
Als Necron mit einer reinen Destruktorliste gegen Grey Knights eine sehr undankbare Aufgabe ?

Insgesamt finde ich das Konzept sehr ansprechend. Einheiten entwickeln sich weiter, bekommen neue Ränge oder Ausrüstung, erhalten Narben und Titel. Man bildet mit anderen Spielern Teams, bekämpft die anderen Teams und sichert sich so die Punkte, mit denen später der Kreuzzug bewertet wird. Hat ein Spieler eine richtig starke Liste und setzt sich früh mit vielen XP von seinen Mitstreitern ab erhalten eventuelle Nachzügler Kreuzzugssegen, um diesen Rückstand ein wenig zu kompensieren.

Klar, Balancing ist immer so eine Sache. In unserem Kreuzzug kämpfen in einem Team Tyraniden und Chaos Knights - ich habe als Gegner einmal Grey Knights, einmal Space Marines, einmal Tyraniden und einmal Chaos Knights. Da einen guten Weg zu finden um halbwegs flexibel gegen alles vorgehen zu können, erst Recht wenn man keine Sekundärmissionen punkten kann, ist schon herausfordernd.
In meinem Fall ignoriere ich die Chaos Knights und versuche die Punkte für meine Fraktion über die Schlachten gegen die anderen drei reinzuholen.
 
Wir spielen in unserer Gruppe schon den zweiten Kreuzzug, uns macht das Konzept Spass.

2 Sachen finde ich wichtig:
- Einen Kampagnenleiter bestimmen, der bissl den Überblick behält und schaut, dass es für alle eine coole Sache bleibt.
Als Beispiel, die Kampfnarben der letzten Bücher sind schon nicht ohne, ein echter Nachteil. Die Kampfnarbe, die Necronkrieger oder Immortals aus ihrem Codex bekommen können, verbietet der Einheit, sich aus dem NK zurückzuziehen (nicht gut), als Ausgleich aber auch, dass Strats auf sie 1 Punkt billiger werden (ja richtig gelesen). Das führe im ersten Spiel dazu, dass den necron Spieler ständig alle Strats auf diese Einheit gespeitl hat, die möglich waren, was aus Balancingsicht natürlich etwas problematisch war. Da hab ich als Kampangnenleiter eingegriffen, mit allen geredet und vorgeschlagen, das ganze auf ein freies Strat pro Runde zu begrenzen.

- Es gibt leider keine wirkliche Mechanik, ein Kräfteungleichgewicht auszugleichen. In unsrem ersten Kreuzzug (wir sind zu 4) hatten die Custodes die ersten 8 Spiele alle gewonnen. Dadurch hatten sie mehr xp, die Belohnungen für den Sieg, die Würfelgötter waren mit ihnen, es sah düster für uns andere aus. Seitdem haben wir eine Catch-up Mechanik eingebaut, die verhindern soll, dass ein Spieler so davon zieht.
Im ersten Kreuzzug habe ich es mit einer Veränderung des Punktlimits versucht (der Verlierer einen Schlacht bekam für den Rest des Kreuzzugs auf das vereinbarte Punktlimit 25 Punkte extra, wenn er getabled wurde sogar 50). Hat auch soweit gut funktioniert, 750Punkte Custodes gegen 950 BA, da haben wir dann tatsächlich auch mal Siege gegen die Krieger in Gold gefeiert. Am Ende waren wir dann auch siegetechnisch nicht mehr weit auseinander.
Beim jetzigen machen wir es anders, weil es die Spiele natürlich immer viel größer machte und man ständig seine Liste ändern musste bzw Spieler mit einer großen Sammlung einen Vorteil hatten. Jetzt ist jeder Sieg zwei Kreuzzugpunkte wert, so dass jemand, der immer verliert, viel schneller in den Genuss einer oder sogar mehrerer Kreuzzugsegnungen kommt.
Klappt bis jetzt auch ganz gut, allerdings sind wir erst bei ca. der hälfte der Spiele, die wir uns vorgenommen haben.

Ich hoffe ich konnte ein bisschen helfen.
Viele Grüße vom Eisenklumpen