40k Cybot-Story (Kurzgeschichte!)

Paule

Blisterschnorrer
17. April 2009
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Es war ein irrer Anblick für den jungen Ganger, die Cybots stampften durch die Ruinen der Stadt und störten sich weder an dem gegnerischen Feuer noch hielten sie irgendwelche Hindernisse auf. Ihm schräg gegenüber sah er einen Cybot der gerade in ein Haus hineinspazierte und dabei mühelos eine Wand nach der anderen durchbrach. Als der Cybot wieder aus dem Haus herauskam, fiel dieses hinter der gewaltigen Kriegsmaschine zusammen.
Seit mehreren Generationen nicht mehr, waren so viele dieser todbringenden Läufer des Adeptus Astartes auf dem Planeten des Jünglings gesehen worden. Da war er sich ganz sicher, obwohl auf seinem Planeten, so nah am Wirbel des Chaos und fast immerwährendem Krieges, schon so manche Armeen mit Massen an verschiedensten Kriegsgerät ankamen. Die Armeen des Imperators kämpften, besiegten die Mächte des Chaos und verschwanden wieder. Und das Chaos kehrte kurze Zeit später zurück. Doch dieses Mal, erkannte er, war es anders. Die neu angekommenen Kämpfer reinigten systematisch jeden Zentimeter dieses Planeten. Kein kleinstes vom Chaos berührtes Atom blieb verschont. In ungewissen Fällen unterschieden sie noch nicht einmal mehr zwischen Freund und Feind und waren so meist für ihre Verbündeten genauso tödlich wie für ihre Gegner.
Der junge Ganger selbst war immer so gut wie unpolitisch gewesen und auch seine religiöse Überzeugung kam nie an erster Stelle. Eigentlich richtete er sich da meist nach den Ansichten von Gutfried „die Nase“ Kernetgroß, dem Gangboss, und dieser hatte wirklich ein „Näschen“ für die richtige Seite. Bisher, so weit er sich zurück erinnern konnte, unterstützten die „Canis Urbi“, seine jetzige Gang, die imperialen Truppen und fuhren damit sehr gut. Sie bekamen Versorgung und Schutz gegen konkurrierende Gangs und im Gegenzug bestand ihre einzige Aufgabe darin, die Aufklärung der imperialen Armee zu übernehmen. Das Bedeutete, aus sicherer Entfernung zu beobachten und nie in direkten Kontakt mit dem Feind zu kommen. Und das war ihm nur recht, denn diese Gegner, die sogenannten Verräterlegionen, waren seiner Meinung nach unmenschliche Monster.
Doch dieses Mal waren keine steifen, schwerbehängten Offiziere in ihren Gangunterschlupf gekommen um irgendwelche streng verbindlichen Bündnisbriefe und Zeitrekrutierungszettel unterschreiben zu lassen. Auch die üblichen Versorgungslieferungen blieben aus, obwohl die ersten Einheiten der Verräter schon vor Wochen auch in ihrer Gegend gesichtet worden waren. Bis vor Kurzem schien es beinahe so, als würde das Imperium dieses Mal auf die neusten Invasionspläne des Chaos gar nicht reagieren, deshalb hat ihn auch sein Boss nach „Draußen“ geschickt um nach dem Rechten zu sehen. Und nun sah er ihren Irrtum. Das Imperium schlug in Gestalt dieser riesigen metallenen Kriegsmaschinen zu. Die gegnerischen Wiederstandsnester wurden einfach überrollt. Anscheinend war man dieses Mal nicht auf die Hilfe seiner Gang angewiesen und das würde seinem Boss wohl gar nicht gefallen. Da dieser ja schon fest mit den Gütern der Imperialen Armee gerechnet hatte.
So in Gedanken versunken bemerkte der Junge das Knistern hinter ihm nicht. Als er sich umdrehte war es schon zu spät, eine hässlich entstellte Horde von Riesen in uralten summenden Servorüstungen, von oben bis unten blutverkrustet, hatten ihn entdeckt und stürmten nun mit schwingenden Kettenäxten und spuckenden Boltpistolen auf ihn zu. Nur noch wenige Meter trennten ihn von dem grölenden und geifernden Rudel an Khorneberserkern, als der Boden zu erzittern begann. Ein mächtiges Brummen wurde immer lauter und plötzlich krachte ein Cybot durch die Wand neben ihm und blieb genau vor ihm stehen. Die Verräter rannten durch den ungebremsten Schwung ihres Angriffs direkt in die Maschine hinein. Gliedmaßen, Köpfe und Innerein der Verräter stoben plötzlich in einem Wirbel aus Blut und Schmerzenschreien von den Armen des Cybots auseinander. Die Maschine metzelte die Gegner mit einer perfekten Routine nieder. Der Blutgott wäre über diesen Anblick sicher mehr als erfreut gewesen, wenn es nicht seine Anhänger gewesen wären die als einzige den Bluttzoll entrichten mussten.
Der junge Ganger war gerettet! Kein einziger der Berserker war mehr am Leben und der von feindlichen Blut glänzende Cybot schien den kleinen Zwischenfall ohne auch nur einem Kratzer überstanden zu haben. Der Bursche wischte sich das Blut, das er abbekommen hatte aus den Augen und blickte dankbar die Maschine an, nur um als Letztes in seinem kurzem Leben, einen Cybotarm auf seinen Kopf zukommen zu sehen.
 
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