40k Da San Jankz

Flarack

Codexleser
14. Juli 2004
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Hi

Da ich zurzeit meinen Ork Klan wiederbelebe, der noch aus der Zeit der zweiten Edition stammt, habe ich meine alten Armeelisten und Aufzeichnungen durchgeschaut und dabei die Geschichte zum Klan wiederentdeckt. Da ich gut lachen musste und damit sonst nichts anzufangen weiß, hier die Geschichte; im Original, mit allen Fehlern auf technischer wie auf der Fluff Seite. Der Fluff der Orks hat sich ja inzwischen auch stark geändert, aber lest selbst J

Da San Jankz


Zweimal atmete er noch ein, dann hielt er den Atem an und lauschte. Hatte sein Verfolger aufgegeben? War er ihm entkommen? Nein, das deutlich zu hörende, sich rasch nähernde Zischen verriet seinen Verfolger. Er musste fliehen, sofort! Seine Furcht steigerte sich bis er in schierer Panik los rannte. Was war das nur für ein scheiß Ding? Es war nicht mehr weit bis zum Wasserloch, er konnte es schon riechen.

Schüsse zischten durch die Luft, der Boden brannte unter seinen Füßen. Sein hohes Tempo wirbelte den lockeren Steppensand auf. Wild Haken schlagend legte er die letzten Meter zurück, da durchfuhr ihn ein eisiger Schlag. Ein blauer Blitz streifte seinen linken Arm, verdampfte seine ledrige Haut und brannte sich tief ins Muskelfleisch. Aus dem Tritt sprang er, mit noch enormer Geschwindigkeit, unkontrolliert ins Wasser, wobei er den Rand des Lochs mit seinem wuchtigen Körper streifte.

Kaum war er vom Wasser umgeben, ließ ihn sein Instinkt erstarren. Bewegungslos trieb er in geringer Tiefe, den Blick auf die Wasseroberfläche gerichtet. Schemenhaft erkannte er seinen Verfolger. Eine scheibenartige Maschine schwebte über dem Wasserloch. Sie näherte sich der Oberfläche und wirbelte dabei Wasser auf, sodass er nichts mehr erkennen konnte. Er hoffte die Maschine würde vor dem Wasser halt machen, doch Panik drohte erneut Besitz von ihm zu ergreifen. Er wollte seine Starre gerade aufgeben, als sich die Oberfläche wieder glättete und er sah, wie sich die Scheibe entfernte.

Erst jetzt spürte er den eisigen Griff der Kälte die ihn umgab. Schnell tauchte er weiter hinab und erreichte das kleine Loch in der Felswand. Er zwängte seinen massigen Körper hindurch und trat triefend vor Schlamm und Blut aus dem seichten Wasser der Grotte. Es herrschte reges Treiben und die Luft roch nach gerbendem Leder. Kleine, sich vor Schmerzen windende Gretchins lagen verteilt auf dem Boden. Ein Teil der Grotte war bereits bis zur Decke gefüllt mit Toten.

„Was issa los hier, Orkz!“ brüllte er durch die Grotte. Maik half ihm aus dem Wasser. “Nix Chef, da lätzn Geschlüpftn gehn gradä kaputt. Da könn wa nix machn!“ Blut strömte aus seiner Wunde am Arm. Sol, der nichts lieber machte als Orks aufzuschneiden und wieder zusammen zu flicken, eilte bereits herbei. Oft gierte es ihm, und es wäre ihm ein Leichtes gewesen, seinem Kompagnon mit den kranken Vorlieben den Hals zu brechen. Doch vorerst erschauderte er vor den Nadeln mit denen er sogleich Bekanntschaft machen würde. “Hass dich auffaspiesst oder was?“ spukte Sol und grinste, dieser Irre. „Nix Da! Da haesslichn Menschänz ham mich ärwischt!“ erwiderte er und sorgte damit für angsterfüllte Blicke. Ihnen war bewusst, dass ihre Entdeckung das Ende ihrer Existenz bedeutete. Sol füllte die Schusswunde mit einer breiigen Masse und vernähte anschließend die Wunde. „Färtig, Boss!“

Er setzte sich und grübelte. Das Verstecken gefiel ihm überhaupt nicht. Er hasste es und nach den heutigen Ereignissen beschloss er, dass damit endlich Schluss sein musste. Er zählte drei Orks und sich selbst, nicht gerade beeindruckend. Doch irgendetwas versicherte ihm, dass es mehr, ja noch viel mehr werden konnten. Die Drei hatte er eines Nachts auf der Steppe entdeckt und seitdem für sie gesorgt. Später hatte er probiert zusammen mit ihnen zu jagen, doch im Gegensatz zu ihm stellten sie sich zu ungeschickt an und zusammen erlegten sie weniger als er allein. Zudem wuchsen, seitdem er die Drei mitgenommen hatte, mehr von ihnen aus der Erde. In der Grotte jedoch, ohne Nährstoffe und Mineralien, hatte kein einziger Sprössling überlebt. Diejenigen, die soeben kaputt gingen, waren die Letzten, die es überhaupt aus der Erde geschafft hatten.


Im Laufe der Zeit waren seine nächtlichen Streifzüge immer ausschweifender geworden und vor sieben Monden hatte er es zum ersten Mal entdeckt, „da Menschänz“. Es war eine Ansammlung von Menschen gleich am Ende der Steppe vor hohen, mit dichtem Wald bewachsenen, Berghängen. Zuerst war er sich nicht einmal sicher ob sie ihn überhaupt interessierten, aber schon in der ersten Nacht nach seiner Entdeckung träumte er davon, alle Menschen weg zu moschen.

Seit seiner Entdeckung hatte er nächtlich nicht mehr gejagt, sondern gestohlen. Wenn er einem Menschen begegnet war, hatte er ihn schnell platt geklopft, bevor er Alarm schlagen konnte. Dies war zwar erst zweimal vorgekommen, hatte ihm aber beide Male großen Spaß gemacht. Zuerst hatte er überlegt Menschen auch zu essen, aber so hässlich und knöchrig wie sie waren, hatte er beschlossen, niemals Menschen zu essen.

Danach hatte er sich besser gefühlt und durch seine Streifzüge entwickelte sich sein Klan prächtig. Leider jedoch nur qualitativ, denn sie waren immer noch nur zu Viert. Zudem hatten die Menschen Zäune errichtet und Verteidigungsanlagen erbaut. Diese hatten ihn zwar nicht aufhalten können, doch Heute als er sich im Morgengrauen aus dem Lager schlich, hatten sie ihn verfolgt und verwundet. Nun war es an der Zeit sie endlich alle weg zu moschen. Früher oder später würden sie das Versteck finden, und selbst wenn nicht, hatten sie hier keine Zukunft. Sie brauchten den umliegenden guten Boden und vor allem die Sonne, damit die kleinen Sprösslinge die sich aus ihren Hautzellen entwickelten wuchsen, und zu Orks werden konnten. Gleich am Abend würde er den Angriff befehlen, doch vorerst war nichts von ihm zu hören als lautes Schnarchen.

Die Vier standen im knietiefen Wasser der Grotte. Es waren ungefähr drei Züge unter Wasser bis zum Loch in der Felswand und dann noch zehn oder zwölf bis zur Oberfläche. Sol fiepte vor Angst und ehrlich gesagt glaubte ihr Anführer nicht daran, dass es Sol bis zur Oberfläche schaffte. Sie wollten eigentlich gar nicht mitmachen, doch nachdem er Maik die Nase gebrochen hatte, hatte es keine Widerworte mehr gegeben. Sie trugen Ziegenleder Hosen und bis auf eine ihnen winzig erscheinende Axt hatten sie keine Waffen.

“Wie solln ma dichn rufn Chef?“ fragte Maik. Sol, Mike und Zag hatten ihre Namen aus den Büchern der Menschen, die er gelegentlich bei seinen Streifzügen erbeutet hatte. „Da Boss natürlich! Kopfüber sprang er ins Wasser, wohl wissend das ohne ihn im Rücken, Sol vielleicht in der Grotte blieb. Doch sollte es so sein, würde sich dieses Problem von selbst lösen.

An der Oberfläche spähte er am Rand des Wasserlochs durch das hohe Schilf, suchte nach Feinden und Fallen. Sein Blick hatte gerade die hälfte des kreisrunden Wasserlochs abgesucht als das Wasser in der Mitte wild sprudelte und tatsächlich alle drei Artgenossen, wild mit den Armen rudernd, preisgab. Zuerst schäumte er vor Wut und wollte sie schnell ersaufen, doch als nichts weiter geschah und sie schließlich an einer niedrigen Stelle aus dem Loch kletterten, wandelte sich seine Angst in Aufregung.

Sie waren schon einige stunden unterwegs als sie sich schließlich im roten Licht der Abendsonne an das Menschenlager heranschlichen. Der Boss führte sie direkt zu den Generatoren. Er verstand nicht wie sie funktionierten, aber er hatte beobachtet wie die Menschen dort hantierten nachdem sie ihn entdeckt hatten und schnell hatte er begriffen das die Kanonen und Drohnen, die sie jagen und vernichten würden, von dieser Apparatur abhängig waren. Er war dumm, von geringem Verstand und nicht sonderlich lernfähig, doch gewisse Dinge schien er schon zu wissen. Jemand oder Etwas musste sie nur aktivieren. So war es mit dem Jagen gewesen, mit dem Sprechen, mit dem Lesen und nun mit den Generatoren. Krieg lag ihm im Blut, List und Tücke waren seine Gefährten und zu Töten, dass war seine Erfüllung.


Fast jedoch, wären sie bereits an den Generatoren gescheitert. Sie schafften es einfach nicht sie zu beschädigen. Bereits in Rage zerhackten sie schließlich mit dem Beil alle zulaufenden und abgehenden Kabel, worauf die auf Masten installierten Scheinwerfer des Lagers erloschen und augenblicklich Alarm ertönte. Das Lager wurde in diffuses Abendlicht getaucht und aus den Baracken ertönten hektische Rufe. Maik, Sol und Zag machten sich klein hinter ihrem Boss. Sein Plan hatte bis hier her gereicht, wie es weiter ging wusste er auch nicht. Schnell hatte sich eine Phalanx aus einem Dutzend der im Lager stationierten Arbeiter formiert und marschierte mit ihren Gewehren im Anschlag auf sie zu.

Der erste Treffer erwischte den Boss ausgerechnet an seinem bereits verwundeten Arm. Er heulte auf und die Phalanx hielt inne. Ein fürchterlicher Schmerz zuckte durch seinen massigen Körper, erreichte das, was bei ihm das Gehirn war, und wurde dort zu rasender Wut gewandelt. „Waz datt?“ Schrie er. „Da feign Mänschänz! Mitn Schusseisn oda wat! Scheißä! Los, haun wa se zu Klump!“ Er stürmte los und mit ihm seine Gefährten. Lasergewehrfeuer hagelte ihnen entgegen, doch sie waren nicht mehr aufzuhalten. Zum ersten Mal in ihrem Dasein erfuhren sie die Kraft von Gork und Mork. Der Boss kannte das Wort nicht einmal, das aus seiner Kehle schmetterte, doch seine Intention war eindeutig. Mit einem markerschütternden „WAAAGH!“ brachen sie in die Phalanx der Menschen.

Der Boss hatte die Menschen nicht gekannt. Er konnte nicht wissen, dass seine Stimme in ihrer Sprache sie bereits in Angst und Schrecken versetzt hatte. Sie waren keine Milizen. Sie waren Abgesandte des Adeptus Mechanicus, beauftragt das Rüstzeug eines verloren gegangenen Kreuzers eines unbekannten Ordens des Adeptus Astrates zu finden und zu erforschen. Und dies auf einem Stern so weit entfernt von jeglichen Flottenverbänden, dass sie nicht einmal in der Lage waren über etwaige Ereignisse zu berichten, geschweige denn Hilfe anzufordern. Ihre Ausrüstung war aufgrund der geringen Erfolgsaussichten auf ein Minimum beschränkt worden und die wenigen Handfeuerwaffen, die ihnen neben zwei Lasergeschützen und Aufklärungsdrohnen, zur Verfügung standen, waren einfach zu schwach um einen Bullen wie den Boss zu erlegen. Zudem waren sie alles Andere als ausgebildete Soldaten. Ein Einziger war wirklich Milizionär und für die Sicherheit zuständig. In dieser Situation jedoch war er zu nichts mehr fähig als seine Kameraden.

Der Kampf endete im Morgengrauen, als der Boss auch den letzten Arbeiter des Lagers, der sich hinter der Kommunikationsanlage versteckt hatte, erschlug. Die einst jungfräulichen Orks waren Blutverschmiert und übersäht mit Wunden. Keiner war tödlich verwundet, doch würden sie einige Zeit brauchen um wieder völlig zu genesen. Doch dazu sollte es nicht kommen. Der Kampf hatte sie angefixt. Ständig kam es nun zu Reibereien zwischen Maik und Sol, die stets neue Wunden mit sich brachten, mit denen sie erst anschließend prahlten um sie dann als Anlass für neuen Ärger zu nutzen. Der Boss beklatschte sie mit Beifall und gelegentlich warf er mal dem Einen, mal dem Anderen einen Knüppel zu. Sie nannten ihn dafür Sun Ni, den Lachenden, gaben sich Mühe und rauften umso wilder je lauter er lachte.

Unterdessen war Zag so gut wie nie zu sehen. Er kramte im Zeug der Menschen und vertiefte sich mehr und mehr in die arkane Technik. Hier und da tauchte er auf, doch hatte er stets einen seltsamen Apparat dabei und Sun Ni, Maik und Sol brachten meist nicht mehr hervor als „Waz Datt?“, was Zag seinerseits mit einem „Ja! Waz iz Datt?“ quittierte. Schnell war er nicht mehr Zag, sondern Waz Datt, der Mek.

In den folgenden Tagen, Monaten, Jahren oder Dekaden entwickelte sich ein gewaltiger Waaagh, dessen Oberhaupt der Waaghboss Sun Ni ist. In den Ausgrabungsstätten verbarg sich etliches an brauchbaren Panzern, Waffen und weiterer Ausrüstung, sodass sich auf dem Stern ein einziger überlegener Klan behaupten kann. Zahlreiche Orks sind bereits getürmt und wollten eigene Klans gründen, doch wenn da San Jankz in ihren imposanten Karren über die Steppe brettern und die getürmten Orks weg moschen, ist klar, wer der einzig wahre Klan des Sterns ist.