WHFB Das Spiel dunkler Götter

Mornedhel

Blisterschnorrer
29. März 2005
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Der Fall der Abtei Grauenforst, getreulich zu Papier gebracht von Hermann Buchbinder, Schreiber zu Nuln, im Jahre 2523 A.D.

Es war einmal ein Kloster, das dem Gott Morr gewidmet war, dem Gott des Todes. Dieses Kloster lag am Nordhang des Grauen Gebirges, oberhalb eines tiefen, dunklen Nadelwaldes, und ein kleines Dorf hatte sich rund um das Kloster gebildet.
Die Mauern des Klosters waren hoch und stark, von aussen glich es mehr einer Festung denn einer Kirche, doch innen herrschte Frömmigkeit, und keiner war unter den Mönchen, der etwas Anderes wollte, als seinem Gott dienen.
Eines Abends aber kam ein Wanderer zu diesem Kloster, gekleidet in einen tiefschwarzen Umhang und mit einem langen hölzernen Stab, und man ließ ihn ein und gab ihm zu essen und einen Schlafplatz. Doch am nächsten Morgen beklagte sich der Wanderer bitterlich, er sei in der Nacht bestohlen worden. Die Mönche wollten es kaum glauben, aber der Wanderer zeigte seinen Münzbeutel, der am Abend zuvor noch voll gewesen war. Nun berieten sich die Mönche, wie derjenige unter ihnen zu finden sei, der diese schändliche Tat begangen hatte.
Der Wanderer aber riet, den Gott Morr um Rat zu fragen, und als er diese Worte sprach, landete ein Rabe auf seiner Schulter. Die Mönche, zuerst verwirrt, glaubten an ein Zeichen ihres Gottes, denn der Rabe war sein heiliges Tier, und so stimmten sie zu, denjenigen zu hängen, auf dessen Kopf der Rabe als erstes landen würde.
Da flog der Rabe los, und zog viele Kreise über die Köpfe der Versammelten, doch dann sank er hinab. Erst schien es, als wolle er sich auf den Boden setzen, aber dann landete er auf dem Kopf des Abts, und sofort fing er an, dem alten Mann mit dem Schnabel die Augen auszustechen.
Noch am gleichen Tag hing der alte Abt an einem Strick von den Mauern des Klosters, und der Wanderer wurde zum neuen Abt gewählt.
Einige Wochen der Ruhe gingen ins Land, doch dann begann eine furchtbare Krankheit die Dorfbewohner dahinzuraffen, und alles Beten der Mönche zeigte keinen Erfolg, obwohl doch ihr Gott es war, der über den Tod zu entscheiden hatte. Unter den Dorfbewohnern machte sich Unruhe breit, und ein Mann rief sie dann auf, die Mönche zu verfluchen, dass sie ihren Gott erzürnt hätten, und dass das Dorf nun seine Strafe zu ertragen hätte. Mit Fackeln und Mistgabeln standen die Menschen vor dem Tor der Abtei und verlangten, die Mönche mögen dem Gott ein Opfer bringen, damit die Seuche ein Ende hätte.
Doch die Mönche fanden nichts, was sie falsch gemacht hätten, und der neue Abt verbat, den Dörflern die Tore zu öffnen. Da schrie der Rädelsführer auf, als sein Fleisch sich plötzlich zu verändern begann, und seine Muskeln wuchsen und wuchsen, doch sein Hass auf die Mönche wurde immer stärker, und mit einem gewaltigen Schlag zertrümmerte er das Tor, und die Dörfler stürmten das Kloster.
Die Mönche beteten panisch zu ihrem Gott, er möge sie erlösen, doch Morr erhörte sie nicht. Einer nach dem Anderen wurde von den Dörflern erschlagen, nur den Abt fanden sie nirgends.
Als so das Kloster in Flammen stand, bemerkten die Kranken, dass ihre Leiden geringer wurden, und schon am nächsten Tag waren sie alle geheilt, und ein großer Jubel war im Dorf. Ihr Retter, der zum Riesen geworden war, ward hoch gepriesen und als ihr Held gefeiert, obwohl vielen Dörflern bei seinem Anblick angst und bang wurde.
Der Riese aber war trotz seiner Veränderung vernünftig geblieben, und hielt die Menschen an, sich jetzt um die Ernte zu kümmern, bevor noch der Winter einbrechen würde. So gingen die Menschen wieder zu ihrem Tagewerk über, und die russgeschwärzten Ruinen des Klosters kühlten ab, während die Bauern ihre kleinen Äcker am Berghang bewirtschafteten und die Handwerker ihre Werkzeuge flickten.
Besonders bei den jungen Mädchen des Dorfes aber fand der Riese Bewunderung, und sie übertrafen sich gegenseitig darin, sich besonders hübsch zu machen, um ihn zu beeindrucken. Doch keine konnte ihn ganz für sich gewinnen, und keine wollte aufgeben. So gingen sie immer weiter, und wochenlang dachten sie sich Methoden aus, ihn zu verführen, bis eines Nachts eines der Mädchen einen Traum hatte. Am folgenden Morgen stand sie vor der Hütte des Riesen, nur mit einem Halsband mit einer Kette daran bekleidet, und nun konnte der Riese nicht mehr widerstehen, und er nahm sie zur Frau. Die Feierlichkeiten waren kurz, denn der Winter rückte immer näher, doch noch Tage nach der Hochzeit ward keiner von beiden mehr gesehen, nachdem sie in seiner Hütte verschwunden waren.
Ein Bauersjunge aber, der das Mädchen schon seit Jahren liebte, ohne jedoch mutig genug gewesen zu sein, um ihre Hand anzuhalten, schwor bittre Rache, und eines Tages stand die Hütte des Riesen von einer Sekunde auf die Nächste in Flammen, das trockene Holz knackte und krachte. Brennend lief der Riese hinaus, um sich in den Dorfbach zu stürzen, doch seine Frau starb wohl in den Flammen. Die Dorfbewohner, aufgeschreckt, liefen hierhin und dorthin, um den Frevler zu finden, doch sie fanden ihn nicht.
In den Ruinen des Klosters lachte ein Schatten leise auf, bevor er plötzlich verstummte.
Am nächsten Morgen kam der Winter, und mit ihm kam ein vielstimmiges Brüllen, Meckern und Röhren aus dem finstren Tannicht, und von diesem Tag wird nichts berichtet, als dass die Todesschreie noch bis tief in die Nacht im Tal zu hören waren und der Feuerschein die Bergspitzen noch nächtelang erhellte.
So berichtete mir die Geschichte ein Wandergeselle mit Namen Goswin Parchel, der den Herbst im Dorf Schneebach bei der Abtei Grauenforst verbrachte und am Abend vor dem Wintereinbruch ins Tal aufbrach.

Was haltet Ihr davon? Hab ich heut morgen geschrieben, als mich die Inspiration vermittels eines netten gregorianischen Chores und des Anblicks einer Chaos-Mini packte.
 
Sie ist sehr... unzusammenhängend. Und Irgendwie passiert zu viel zu plötzlich und ohne besondere Motivation.

-Wer ist der Wanderer?
-Hat der Abt wirklich gestohlen?
-Wieso wird ein dahergelaufener Wanderer einfach so zum neuen Abt gewählt?
-Was hat der Wanderer mit der "Seuche" zu tun, und was für ne "Seuche" IST das überhaupt?
-Die Mädels fliegen auf nen MUTANTEN???
-Wieso konnte ihn Keine verführen bis zu der Halseisen-Nummer? Ein SM-Riese? 😀 😉
-Wo kommt auf einmal der Junge her, und was hat der lachende Schatten für ne Rolle?
-Und was hat das Ende zu bedeuten? Tiermenschen? Und in welchem Zusammenhang steht DAS nun mit irgendeinem anderen Teil der Story?

Das sind jetzt so mal die spontanen Fragen, die sich mir beim Lesen gestellt haben. Man kann sich zwar das Ein- oder Andere denken, aber zumindest ein paar "Hinweise", Andeutungen und Erläuterungen wären angebracht... und weniger ist oft mehr 😉
 
Danke.
Allerdings muss ich zugeben, dass einiges etwas zu unklar ist, wenn man noch nicht weiß, worauf es hinauslaufen soll.
Wie gesagt, irgendwann schraub ich noch ein bißchen dran rum, und dann stell ich die aktualisierte Geschichte in dieses Topic.

Bei der Gelegenheit will ich gleich mal Helves Fragen beantworten, und dabei das Risiko eingehen, die (irgendwann mal) aktualisierte Story schon ein bißchen zu spoilen:

Originally posted by HelveticusDerAeltere


-Wer ist der Wanderer?
-Hat der Abt wirklich gestohlen?
-Wieso wird ein dahergelaufener Wanderer einfach so zum neuen Abt gewählt?
-Was hat der Wanderer mit der "Seuche" zu tun, und was für ne "Seuche" IST das überhaupt?
-Die Mädels fliegen auf nen MUTANTEN???
-Wieso konnte ihn Keine verführen bis zu der Halseisen-Nummer? Ein SM-Riese? 
-Wo kommt auf einmal der Junge her, und was hat der lachende Schatten für ne Rolle?
-Und was hat das Ende zu bedeuten? Tiermenschen? Und in welchem Zusammenhang steht DAS nun mit irgendeinem anderen Teil der Story?

Wie hoffentlich rübergekommen ist, ist es der Einfluss aller vier Götter, der hier nach und nach das Dorf zugrunde richtet.

Der Wanderer ist ein Chaosmagier.
Der Abt hat natürlich nicht gestohlen, aber Nurgle in Gestalt des Raben bzw. der Wanderer entscheidet eben trotzdem, dass dieser sterben soll - damit er dann Abt werden kann.
Dass der Wanderer gewählt wird, hat zwei Gründe: erstens die Tatsache, dass er ein Wunder "Morrs" vorhergesagt hat, und zweitens seine Redegewandheit.
Die Seuche ist das Werk Nurgles, dessen Aufmerksamkeit das Dorf jetzt genießt.
Mutant ist wohl das falsche Wort - der Riese ist ja ein ganz normaler Mann aus dem Dorf, und seine einzige Mutation ist, dass seine Muskeln extrem angewachsen sind - ein Geschenk Khornes.
Und dass das Mädel mit dem Halseisen die Einzige war, die ihn verführen konnte, hat weniger mit dem Halseisen was zu tun, als damit, dass sie nackig da rumsteht - die anderen waren eben nicht bereit, soweit zu gehen. Das Halsband hab ich bloß nachträglich eingefügt, um das Ganze etwas slaaneshiger zu machen.
Der lachende Schatten ist das, was vom Neider übrigblieb, nachdem er sich Tzeentch hingegeben hat, um den Riesen loszuwerden. Wie Tzeentch halt so ist, ist das natürlich schiefgelaufen, und das Mädel ist gleich mit draufgegangen.
Die Tiermenschen sind einfach nur der letzte Nagel zum Sarg des Dorfes.

Was ich eigentlich rüberbringen wollte, ist, wie die "normalen" Probleme des kleinen Dorfes durch die "Hilfe" der dunklen Götter zu echten Katastrophen werden, nachdem der Wanderer die Aufmerksamkeit der Götter darauf gelenkt hat.
- Wenn eine Krankheit mehrere Dorfbewohner tötet, obwohl die Priester Morrs gleich nebenan wohnen, werden die Mönche normalerweise um Hilfe gebeten, um weitere Tode zu verhindern. Da es aber sogar eine Seuche ist, müssen die Mönche ernsthaft was falsch gemacht haben, und die Dorfbewohner, die bisher eigentlich Morrs Gnade genossen haben, rebellieren.
- Wäre Khornes Eingreifen nicht gewesen, hätten die Dorfbewohner den Mönchen in ihrem festungsähnlichen Kloster wenig anhaben können.
- Ohne Slaaneshs Einfluss wären die Mädchen nicht so lasterhaft geworden - und die Eifersuchtsgeschichte hätte nicht stattgefunden.
- Ohne Tzeentch hätte der Eifersüchtige maximal ein paar dumme Streiche spielen oder den Anderen beleidigen können.

Zugegebenermassen ist es wohl nicht so ganz einfach, sich das alles zu denken, wenn man nicht der Autor ist....