Silvercore

Codexleser
23 Januar 2010
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Hi,

ich interessiere mich für Deadzone. Bevor aber der Anfang an das Spiel erfolgt, wollte ich ein paar Infos von Veteranen der Deadzones bekommen.
Daher richte ich mich an euch und vlt. könnt ihr mir ja ein paar Antworten geben :).

Wie ist denn so das RW? Eher leicht zu erlernen oder ist es sehr komplex und eher schwer und schlecht für Einsteiger? Hat es Schwächen?
(Mein erster Eindruck beim Mitlesen ist, dass es eher naja, als gut ist. oder liege ich da falsch?)

Wie ist der Support: hat es einen regelmäßigen Nachscub an neuen Puppen oder stagniert es da?
 

Iceeagle85

Tabletop-Fanatiker
26 November 2005
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Schau mal hier rein.

Ansonsten finde ich die Regeln leicht zu verstehen und gut.
Schwächen haben alle Systeme, mir gefällt nicht wircklich das alles am Modell ein Ziel ist, wenn du eine Klaue über eine Mauer, durch ein Fenster und durch die Sproßen einer Leiter siehst darfst du noch drauf schießen, ist gewöhnungsbedürftig und auch das man vom Kopf des Modells aus schießt/schaut, ist zwar nix neues kann aber den knienden Goblinsniper behindern.

Zum Nachschub, am Anfang gab es die Starterbox und die Fraktionsstarter, dann kammen weitere Minis + Kampagnenbuch raus, im Grunde nur ne Kampagne + leider Regeln für Fahrzeuge und Crew Served Weapons, diese Regeln gibts zwar auch auf Jake Thorntons (Regelschreiber) Blog aber ich weiß gerade nicht ob die gleich sind. Und jetzt kommt dann das Incursionerweiterungsbuch raus mit Regeln für Forge Fathers (Zwerge) und Asterians (Elfen) sowie Regeln für Mehrspielerpartien.
Außerdem habe ich im Forum öfters was von einem Kompendium gelesen, was genau da drin sein wird weiß ich nicht, evtl. faßt es alle Regeln zusammen.
 

ki-bo

Erwählter
30 August 2011
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Wir mögen das Spiel sehr. Es spielt sich leicht runter, eine Partie dauert selten mehr als 1 h. D. h., es gibt weniger epische Schlachten als kurze intensive Scharmützel. Die Regeln sind eher einfach durchschaubar als komplex. Die Zahl der Sonderregeln sind übersichtlich. Unsere Englischkenntnisse sind nicht so super doll, wir haben uns die Regeln an einem Wochenende erarbeitet. Mit dem Grundspiel bekommst du zwei vollwertige Fraktionen, das Regelbuch sowie das für das Spiel unverzichtbare Gelände (Spielmatte und Gebäude).

Es gibt zwei weitere Bücher, die beide zusätzliche, erweiterte Regeln und viel Hintergrund umfassen. Das eine (Nexus Psi) bietet dir daneben eine witzige Kampagne, das andere (Incursion) Regeln für Mehrspieler- bzw. Mehrmatten-Spiele. Das gute an beiden Büchern ist der Preis von 13 Euro. Die letzte Erweiterung umfasst Regeln für Solo-Spiele (habe ich allerdings noch nicht ausprobieren können).

Die Frage nach dem Support lässt sich derzeit nicht beantworten. Deadzone war ja ein Kickstarter-Projekt (wie so vieles bei Mantic). Da wird derzeit die zweite und letzte Welle ausgeliefert (ich warte schon Hände ringend). Im Oktober kommen die letzten Püppies. Nach dem Ende des Kickerstarters wurden z. B. große Läufer-Modelle hinzugefügt. Die Regeln werden regelmäßig durch FAQs ergänzt. Das könnten Anzeichen dafür sein, dass das Spiel dauerhaft weiter geschrieben werden soll.

Sowohl die Anzahl der Fraktionen (6) als auch der Modelle in den Fraktionen sind so vielschichtig, dass es wohl eine Weile brauchen wird, bis du da durch bist und neue Modelle brauchst. Insgesamt kann ich das Spiel nur empfehlen.
 

sandnix

Eingeweihter
Moderator
23 September 2009
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Schwächen haben alle Systeme, mir gefällt nicht wircklich das alles am Modell ein Ziel ist, wenn du eine Klaue über eine Mauer, durch ein Fenster und durch die Sproßen einer Leiter siehst darfst du noch drauf schießen, ist gewöhnungsbedürftig und auch das man vom Kopf des Modells aus schießt/schaut, ist zwar nix neues kann aber den knienden Goblinsniper behindern.

Ich frag mich ernsthaft wie solche Systeme überhaupt spielbar sind o_O
Oder rennt ihr alle mit dem Laserpointer durch die Gegend?
Klingt jetzt vielleicht zu negativ, aber es trifft nicht nur nicht meinen persönlichen Geschmack, sondern hat sich in der Vergangenheit als Zeitkiller und Streitgrund unbeliebt gemacht.
Zudem läd es doch irgendwie zu "Umbau-Exploits" ein, also Modelle "optimal" zu bauen, bzw. erhöht den Druck auf den Modellbau, welcher eigentlich alleine Kunst sein sollte :)

Wie sind da die Erfahrungen bei Deadzone, wenn das so "absolut" TLOS geht?
Würde mich einfach mal interessieren (nicht zuletzt, weil ich an einem eigenen Skirmish arbeite, welches zu 100% abstrahiert und bei dem das Aussehen der Modelle 100% egal ist (es zählen allein Bases und der "Einheitentyp").
 

ki-bo

Erwählter
30 August 2011
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Ich fürchte, ich habe deinen Punkt noch nicht so ganz begriffen. Die Regeln in Deadzone sind da relativ simpel gehalten. Sobald dein Modell ein Ziel sehen kann (über den Kopf geschaut) hat es eine Sichtlinie. Richtig ist, dass es egal ist, welches Teil des gesamten Modells zu sehen. Solltest du wirklich das gesamte Modell sehen können (was in unseren Spiel eher selten der Fall ist, weil wir Fans von viel Geländeteilen sind) bekommst du z. B. beim Schießen einen Bonus. Daneben gibt es Attacken, die sich nicht primär gegen ein Modell sondern einen Kubus richten, z. B. für so eine Art Sperrfeuer oder das Werfen von Granaten. Hierfür reicht es, einen Teil des gesamten dreidimensionalen Kubus zu sehen. Wir haben wirklich viele Spiele hinter uns. Den Laserpointer haben wir bislang nicht gebraucht.
 

sandnix

Eingeweihter
Moderator
23 September 2009
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Ja, das meine ich ja. Nervt es nicht, die Sichtlinie über den Kopf eines Modells bestimmen zu müssen?
Da sehen doch zwei Leute was anderes wenn sie über den Kopf eines winzigen Zinnklumpens "peilen".

Und ich finde es "unfair", dass das gesehene Teil egal ist. D.h. nur weil Modell A bei mir leicht gebückt auf dem Base steht kann es sich hinter der Tonne X verstecken, Modell B, welches die gleichen Regeln hat, aber nicht.

Wie viele Figuren hat man im Schnitt pro Spiel?
 

Iceeagle85

Tabletop-Fanatiker
26 November 2005
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Ich frag mich ernsthaft wie solche Systeme überhaupt spielbar sind o_O
Oder rennt ihr alle mit dem Laserpointer durch die Gegend?

Nö Laserpointer brauche ich nicht weil das meist ziemlich klar ist und ich hatte noch nie große Diskussionen mit meinen Mitspielern, aber wie sehen das ganze eher locker. Und wie egsagt man bekommt wenn man das ganze Modell sieht einen Bonus und selbiges passiert nicht so oft.

Zudem läd es doch irgendwie zu "Umbau-Exploits" ein, also Modelle "optimal" zu bauen, bzw. erhöht den Druck auf den Modellbau, welcher eigentlich alleine Kunst sein sollte :)


Naja wer das ausnützen will macht aus dem Umbauen ja eh keine "Kunst" sondern macht das eben aus Maximierungs/Powergaminggründen, ich denke wer einfach ein Modell umbauen will um es cooler zu machen/ihm ne dynamischere Pose zu geben wird das mahcne ohne groß über die Regeln nachzudenken.

Wie sind da die Erfahrungen bei Deadzone, wenn das so "absolut" TLOS geht?

Es geht schon ist am Anfang halt komisch und Bedarf gewöhnung.
Und man kann sich fragen warum Mantic einige Modelle so "unforteilhaft" gemacht hat, eben der genannte knieende Goblinsniper, sonst geht das aber.
 

ki-bo

Erwählter
30 August 2011
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Ja, das meine ich ja. Nervt es nicht, die Sichtlinie über den Kopf eines Modells bestimmen zu müssen?
Da sehen doch zwei Leute was anderes wenn sie über den Kopf eines winzigen Zinnklumpens "peilen".

Ich denke du wirst dich wundern, wie selten es vorkommt, dass die Spieler etwas unterschiedlich bewerten. Sollte es doch einmal der Fall sein, dass du dich überhaupt nciht einigen kannst sehen die Regeln dafür einen Würfelwurf vor. Hinzu kommt, dass das Spielfeld, gemessen z. B. an 40k oder WHFB relativ klein ist, so dass du ziemlich gut jede Position überprüfen kannst.

Und ich finde es "unfair", dass das gesehene Teil egal ist. D.h. nur weil Modell A bei mir leicht gebückt auf dem Base steht kann es sich hinter der Tonne X verstecken, Modell B, welches die gleichen Regeln hat, aber nicht.?

Hierzu äußert sich der Spielautor im Regelbuch. Er stellt dazu fest, dass nach seinen Erfahrungen im Vorfeld der Veröffentlichung es keinen wirklich messbaren Vorteil gebracht hat, ein Modell z. B. seiner Extremitäten zu berauben. Theoretisch magst du Recht haben, dass ein auf ein Base geklebter Halma-Stein einem Enforcer-Captain von 40mm-Base gewisse regeltechnische Vorteile haben mag. Aber ganz ehrlich: würdest du mehr als ein Spiel mit jemandem machen, der eine Halma-Kombo aufs Feld schickt?

Wie viele Figuren hat man im Schnitt pro Spiel?

Das ist glaube ich ein wichtiger Punkt, der aus meiner Sicht zur Entspannung beiträgt. Die Anzahl variiert von Fraktion zu Fraktion. Bei den Enforcern komme ich selten auf mehr als 5 - 6 Modelle. Mein Sohn spielt überwiegend Plague oder Orks. Da können schon 8 - 10 Püppies auflaufen. Das ist aber alles beherrschbar in Bezug auf eine übereinstimmende Sicht, ob es eine Sichtlinie gibt oder nicht. Wir spielen außerdem noch 40k, WHFB und HdR und ich kann dir versichern, dass Deadzone die mit Abstand ruhigsten Spiele sind, weil die Regeln recht einfach gestrickt sind.

Probier es einfach mal. Ach ja. Gegen unwillige oder regelstreitsüchtige Mitspieler bietet allerdings auch Deadzone kein Mittel. Gutwilligen Spielern ermöglicht es aber stressfreie schöne Spiele ;)