WHFB Denn sie wissen nicht was sie tun

The Taina

Tabletop-Fanatiker
08. März 2002
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Vor dem Crash hab ich diese Geschichte schon mal gepostet. Ich dachte mir nur, dass es schade um sie wäre, wenn sie von keinem mehr gelesen werden würde, also poste ich sie hier nochmal. Ich hoffe das geht so in Ordnung.

Denn sie wissen nicht was sie tun...

„Deckung, du Voivasn!“ Schrie Fritz Bachleitner Rudolf Gschwandtner einem ihrer Nahkämpfer zu. „Hod ma dir denn ned gsogt, dass man si duckn soll wann hinter einem jemand schiaßt?!“ Rudolf, der sich gleich, nachdem er so höflich von dem Käptain auf seinen Fehler hingewiesen wurde, hinter einem im Straßenschlamm steckenden Wagen, in Deckung begab, drehte sich mit einem verschmitztem Lächeln um: „Wird ned wieder vorkommen Käptain.“ „Do host Recht, weil des nächste Mol bring i di selber um!“
„Ich möchte ja nicht die geistreiche Konversation der Herren stören, aber ich muss sie darauf hinweisen, dass diese Ostländer langsam näher rücken.“ Meldete sich nun einer der Halblinge des Averländertrupps zu Wort. Sein Name war Sindo und gemeinsam mit seinen beiden Verwandten aus dem Mootland bildete er den Trupp, der liebevoll von den Averländern „De Klanen“ oder „De Kurzn“ genannt wurde.
„Ajo,“ antwortete der Käptain etwas verdutzt. „Danke Sindingsbums...“ „Sindo!“ „Man i e. NEUFORMATION! Peter, Heinz!?“ „Ja Sir?!“ „In den ersten Stock mit euch! Und haltet´s uns die zwei Typen mit de Doppelpistoln vom Leib! Kloa?“ „Sir, jo Sir!“ Sofort eilten die beiden Armbrustschützen in den ersten Stock des Hauses zu ihrer Rechten.
Die Averländergruppe die sich selbst die „Bergleit“ nannte wurde eigentlich von einem der reichen Averländer Erzminenbesitzer in die Stadt der Verdammten geschickt, um dessen Sohn, welcher das behütete Leben bei seiner Familie satt hatte und nach Mordheim reiste, zu retten und ihn wieder nach Hause zu bringen. Doch das Unterfangen stellte sich als schwerer heraus, als es sich angehört hatte. Der Sohn war unauffindbar und die Tatsache, dass die Gruppe nur eine vage Beschreibung des Bengels hatte half ihnen auch nicht unbedingt bei ihrer Suche. Tagelang suchten sie nach ihm ohne auch nur irgendein Zeichen zu finden und jetzt standen sie in dieser schlammigen Straße einer Gruppe in Lumpen gehüllten Wahnsinnigen gegenüber, welche einen gefesselten Jungen in zerrissenen Seidenkleidern mit sich führten. Fritz der Käptain hatte sich blitzschnell einen wunderbaren Plan einfallen lassen wie sie die Gruppe überrumpeln konnten, doch die glitschige Straße stellte sich als ein zu großes Hindernis heraus. Und dann war da noch der ungeschickte Rudi, der sich fast von ihren eigenen Bogenschützen erschießen lies. Warum er diesen Tollpatsch eigentlich mitgenommen hatte weiß Fritz nicht mehr, aber viel wichtiger ist jetzt, dass sie heil aus diesem Schlamassel wieder herauskamen.
„Herbert, ins linke Häusl! Gib uns Feuerunterstützung durchs Fenster!“ Meldete sich jetzt auch der Bergjäger Sepp Obermeyer zu Wort. Er selbst kniete sich hinter den Wagen neben Rudolf.
Mittlerweile hat Käptain Fritz mit den Halblingen eine Reihe gebildet. Somit zielten jetzt zwei Armbrüste, zwei Langbögen, ein normaler Bogen und drei Kurzbögen in die Gasse in der ihnen die Ostländer nun Auge in Auge gegenüberstanden. Ein Stück weiter in Richtung der gegnerischen Truppe hatte Rudolf und die drei anderen Nahkämpfer Stellung in einer Seitengasse genommen. Es war ganz still in der in der schmalen Straße.
Fritz sah sich den Feind genau an: Da waren neben dem offensichtlichen Anführer vier Leute welche mit Keulen und Hämmern bewaffnet waren und zwei weitere welche jeweils zwei lange Dolche im Gürtel stecken hatten und eine doppelläufige Pistole in den Händen hielten. Doch irgendetwas fehlte.
„Wo is der Oger?!“ Schoss es dem Käptain plötzlich durch den Kopf, doch es, ehe er reagieren konnte flog schon Rudolf und Heinz ein weiterer Mann seines Teams durch die Luft aus der Gasse in der sie Stellung genommen hatten. Mit einem furchterregendem Gebrüll brach der Oger aus der Seitengasse hervor. Er war mit einer riesigen Zweihandaxt bewaffnet und stand nun direkt über Sepp dem Bergjäger, der hinter dem Wagen nun an vorderster front stand. Als er von der riesigen Gestallt entdeckt wurde, holte diese sofort mit seiner Axt zu einem Schlag aus, sodass sich Sepp nur noch durch einen beherzten Sprung in den Straßenschlamm vor der wuchtigen Klinge, welche seinem Leben ein jähes Ende gesetzt hätte, retten konnte. Doch es sollte noch schlimmer kommen.
Plötzlich tauchte hinter dem Oger eine weitere riesige Gestallt auf, doch diese war unmöglich ein Artgenosse. Dieses Unnatürliche Wesen schleuderte den Oger wie einen Sandsack zur Seite und kam auf die Averländer zu.
„Vadammt de Besessenen!“ Schrie Käptain Fritz, „Olle Mann Rückzug!“
Dies brauchte er seinen Leuten nicht zwei mal sagen. Sofort drehten sie sich um und rannten so schnell sie konnten aus der nun vor Gegnern nur so strotzenden Gasse. Die Halblinge feuerten trotz der erheblich großen Gefahr noch ihre Pfeile an die sie noch in ihren Kurzbögen eingespannt hatten und verwundeten den Besessenen an einem der Tentakel die ihm aus der Schulter wuchsen.
Sie rannten und rannten, doch die Straße war einfach zu glitschig, und so stürzten immer wieder ein paar Männer in dem Schlamm der eigentlich die Straße sein sollte. So kam es, dass der Besessene immer mehr aufholte. Rudolf der mit seiner Gruppe die Nachhut bildete rutschte immer wieder aus und fiel schließlich auf den Boden. Sofort war der riesige, mutierte Körper des Besessenen über ihm und umschlang ihn mit einem seiner Tentakel.
„Käptain!“ schrie er in Panik „Käp-tain.“ Als sich Fritz umdrehte konnte er nur noch sehen, wie Rudolf von dem Monstrum in zwei Teile gerissen wurde und den Straßenschlamm der sich blutrot färbte. „Rudi, verdammt!“ Hörte er sich schreien.
Plötzlich wurde der deformierte Körper der Bestie von mehren Pfeilen getroffen, sodass sie schmerzerfüllt aufschrie. Während es mit aufgerissenem Maul seinen Kopf in den Nacken warf, schoss ein weiterer Pfeil durch die Luft, welche das Monstrum an dessen Gaumen traf und sein Gehirn durchbohrte. Gurgelnd fiel es zu Boden.
„Hoit! Olle Mann zruck! Wia müssn den Jungen rettn!“ hallte Fritz Bachleitners Stimme durch die Gasse. Die Männer drehten sich um und nahmen wieder Kurs auf die Ostländer, doch als sie wieder zu dem Wagen kamen hinter dem sie noch vor ein paar Minuten Deckung genommen hatten, konnten sie nur noch den Oger sehen, der sich gerade im Zweikampf mit drei Tiermenschen befand. Die Halblinge spannten ihre Kurzbögen und schossen auf die Bestien. Zwei davon konnten sie außer Gefecht setzten, den dritten erledigte der Oger selbst.
„Wo san deine Leute?“ Rief ihm Käptain Fritz entgegen. „Hier, sie tot.“ Antwortete der riesige Ostländer merklich emotional und physisch mitgenommen. „Sie sind alle tot.“ Wiederholte er noch mal für sich leise. „Wea hod do gschossn?” Fragte Fritz weiter. „Weiß nicht! Lass mich alleine!“
„Guad dann werdn wir amal schaun, was sich von den Toten noch verwendn losst.“ Meinte Sepp und machte einen Schritt auf die Leichen zu. „Rühr sie an und ich mach dich auch tot.“ Sagte der Oger kalt.
„Mae Govannen.“ Hörten sie plötzlich hinter sich eine angenehm klingende Stimme. Die Averländer und der Oger drehten sich um und sahen sieben in Kapuzenmäntel gehüllte, hagere, große Gestallten. „Mein Name ist Elyra von den Meathyr Fuin und ich habe mit den Herren ein wichtiges Gespräch zu führen.“ „Öfn.“ Brachte Heinz mit offenem Mund nur heraus. „Ich wusste nicht, dass sich das Große Volk der Elfen an Orten wie diesem hier aufhält.“ Sagte Sindo der Halbling trocken. „Das ist eine Geschichte die es nicht eilig hat erzählt zu werden.“ Meinte ein anderer Elf. „Ich muss sie nun auffordern mitzukommen.“ Drängte die Elfin.

Die Gruppe und der Oger wurden in ein großes Haus geführt, welches sich ein paar Straßen weiter im Zaubererviertel von Mordheim befand.
Dort angekommen wurden sie geheißen Platz zu nehmen. „Wie mir scheint wissen die Herren aus dem Bergland gar nicht in welchen Schwierigkeiten sie sich befinden. Nun ja , dann werden wir etwas Licht in die Angelegenheit bringen.“ Und so begann sie zu erzählen.
„Wie mir scheint hat ihre Gruppe den Auftrag erhalten, den Sohn eines ihrer Mienenbesitzer zurück zu seiner Familie zu bringen.“ Begann Elyra. „Genau.“ Entgegnete Fritz, der nun seiner Position als Anführer gerecht wurde und für die ganze Gruppe sprach „Nun, was sie scheinbar nicht wissen ist der Grund warum der Junge weggelaufen ist.“ „Doch. Dem Depp hod´s Daham nimma gfoin und dann is ea noch Mordheim obk´haut.“ „Ach?! Das wurde ihnen also erzählt?“ Nach einer rhetorischen Pause fuhr sie fort. „Der Junge den ihr zu befreien trachtet hatte seit einiger Zeit Kontakt mit einem der vielen Chaoskulte die an diesem Ort ihr Unwesen treiben.“ „Geh! Des glaub i ned!“ „Es ist aber so. Was uns unvermeidlich zur Frage führt, was SIE mit dem Jungen vor hatten?“ Fragte sie den Oger. „Wir...haben ihm geschnappt in der Nähe vom Tor. Er hat gemeint, dass wir Geld verlangen könnten, wenn wir ihm nix tun. Hat sich benommen wie ein richtig Reicher der Wicht.“ „Damit ist zwar noch nicht eure Unschuld bewiesen, aber ich denke für den Moment wird es reichen müssen...“ „Und wos woits ihr jetzt von uns?“ „Ich denke ihr werdet weiterhin euren Auftrag vollenden wollen. Ich kann das nicht gut heißen, doch werdet ihr euch von eurem Ziel nicht abbringen lassen und trotzdem versuchen den Jungen zu befreien, worin ihr sicherlich scheitern werdet. Also werde ich das einzige tun, was mir in dieser Situation möglich ist: Ich werde euch unterstützen.“ „Findet ihr das klug, Hîr Elyra?!“ Unterbrach sie der Schattenmagier „Was ist wenn...“ Elyra ließ ihn mit einer Handbewegung verstummen. „Das Chaos ist Schuld an allem Übel in der Welt und muss bekämpft werden, Hador.“ „Ich muss meine Leute rächen! Ich komme mit!“ Meldete sich der Oger wieder zu Wort. „Du sollst deine Gelegenheit bekommen. Da wir uns nun weitgehenst einig sind, möchte ich zur Eile drängen.“

Die beiden Gruppen und der Oger verließen das Haus und machten sich auf, den Chaoskult zu suchen. „In der Nähe des Kolosseums gibt es eine Haus, in welches wir oft vermummte Gestallten gehen sahen. Ich denke es wäre sinnvoll unsere Suche dort zu beginnen.“
Also machten sie sich zu dem riesigen Gebäude in welchem vor dem Einschlag des Kometen Gladiatorenkämpfe und ähnliches stattgefunden haben auf.
Nachdem sie eine Weile gegangen waren begann es leicht zu regnen. Die Elfen welche alle wieder in ihre Kapuzenmäntel gehüllt waren steckten die Köpfe zusammen und beratschlagten sich in ihrer exotisch klingenden Sprache.
„Hador mein wir sollten uns beeilen.“ Sagte Elyra unter ihrer Kapuze hervor, welche gänzlich ihr Gesicht verdeckte. „Do schau, des Kolosseum!“ Rief Sepp plötzlich und zeigt schräg nach oben in Richtung Norden. „Jo bist du deppad, is des Drum groß!“ Platzte plötzlich auch Heinz heraus. „Gut jetzt ist es nicht mehr weit. Ein Stück östlich des Kolosseums befindet sich das Haus. Pilin Duath.“ Auf ihren Befehl hin setzten sich die drei Bogenschützen in Bewegung und verschwanden zwischen den Häusern.
Die buntgemischte Gruppe beschleunigte ihren Marsch, sodass die drei Halblinge Mühe hatten Schritt zu halten.
Kurze Zeit darauf kamen sie zu einer Kreuzung. „Wir werden jetzt den rechten Weg einschlagen und ich muss sie nun alle bitten möglichst still zu sein, denn in diesem Teil der Stadt sind oft Kultisten oder schlimmere Gestallten anzutreffen.“ „Ois kloa.“ Flüsterte Fritz.
Mit gezückten Waffen betraten sie die Straße zu ihrer Rechten. Sie schlichen zwischen allerlei Gerümpel, unter anderem umgestürzten Fässern aus denen irgendwelche undefinierbaren Flüssigkeiten rannen, vorbei. Als sie die Straße eine neunzig Grad Kurve machte gab Elyra ein Zeichen, dass sie alle stehen bleiben sollten. Sie stand direkt am Hausecke vor der Kurve und horche. Dann zog sie langsam ihr Schwert. Sepp der hinter einem Bretterstapel auf der anderen Straßenseite in Deckung gegangen war und somit einen guten Einblick in die Gasse hatte, spannte seinen Langbogen und lugte vorsichtig über den Stapel zu dem Hauseck, wo die Elfin stand hervor. Dann sah er eine vermummte Gestallt aus der Gasse auf Elyra zukommen. In dem Moment in dem der Kultist um die Ecke bog wurde ihm von dem Elfenschwert der Kopf von den Schultern gehoben.
Sepp konnte einen weiteren Kultisten erkennen, die ebenfalls aus dieser Gasse kam. Er musste direkt hinter dem nun kopflosen Chaosanhänger gegangen sein. Die vermummte Gestallt drehte sich um und rannte in die Richtung zurück aus der sie gekommen war.
„Wann dea seine Hawara warnen konn, donn homma do glei Massn von de Viecha!“ Schoß es Sepp durch den Kopf. Er spannte den Bogen, legte auf die laufende Gestalt an und streckte sie mit einem gut gezielten Schuss nieder.
„Sauba Sepp.“ Flüsterte ihn sein Käptain zu.
Die Gruppe setzte ihre Weg durch die nun immer enger werdende Straße fort, nachdem sie die Leichen der beiden Chaosanhänger hinter dem Bretterhaufen versteckt hatten hinter dem Sepp zuvor Schutz gesucht hatte.
Schließlich erreichten sie ein halbverfallenes Haus vor dem zwei weitere mit Speeren bewaffnete Kultisten Wache hielten. Auf ein stummes Kommando spannten Peter und Heinz ihre Armbrüste und erschossen die beiden Wachen.
Doch ihre Aktion war nicht unbeobachtet, denn plötzlich stürmten aus der Türe des Hauses acht weitere bewaffnete Männer heraus. Doch Sindo und die beiden anderen Halblinge hatten schon ihre Kurzbögen auf sie gerichtet und streckten fünf der auf sie zustürmenden Lumpengestallten nieder. Fünf? Erst jetzt konnte Fritz die elfischen Bogenschützen auf dem Dach gegenüber des Hauses in dem der Kult offenbar sein Hauptquartier hatte sehen.
Dann kehrte Stille in die Straße ein. Fritz wandte sich nun an den Oger. „Oiso wannst wüst konnst du do jetzt einirenna und a Bissl Krawall schlogn.“ Mit einem Grinsen im Gesicht und der großen Axt in seinen Händen stürmte der Oger in das Haus.
Kurz darauf konnte man Schreie und das Krachen von gespaltenem Holz hören und ein paar Augenblicke später flogen zwei schreiende Männer aus der Tür und krachten so gewaltig gegen die gegenüberliegende Hauswand, dass sie sich nicht mehr rührten.
Die Averländer konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen, doch die Elfen, welche sich nun wieder gesammelt und ihre Kapuzen zurück geschlagen hatten, blieben ernst.
Dann tauchte der Oger wieder in der Tür auf. „Ok ich hab ein wenig...sauber gemacht.“ Bemerkte er mit einem Stahlen im Gesicht, welches nur durch die sichtbare Trauer in seinen Augen, seiner toten Kameraden wegen, getrübt wurde.
Also betraten sie das Haus. Bis auf ein paar zerstörte Stühle und Tische und ein paar verstümmelten Leichen war es leer. Von dem Jungen keine Spur.
„Do! Schaut´s! Do is a Dürl!” Rief Peter und zeigte dabei auf eine Falltür auf dem Boden welche sich teilweise unter einem Berg kaputter Einrichtungsgegenstände befand.
„Sauba Peda. Kummt´s bockt´s an!” Befahl Käptain Fritz.
Mit vereinten Kräften (und nicht zuletzt der des Ogers) schafften sie das ganze zerstörte Mobilar beiseite und öffneten die Tür.
Ein stinkender Geruch nach abgestandener, vermoderter Luft und trockenem Blut schlug ihnen entgegen.
„Na dann woll´n ma amoi.“ Sagte Sepp, während er seine Laterne anzündete.
„Jetzt griangs de Abreibung eanares Lebns.“ Setzte Heinz dem noch eins drauf.
Nachdem sie alle ihre Fackeln und Lampen angezündet hatten betraten sie durch die hinunterführenden Steintreppen den Geheimgang.

„Finsta is.“ Bemerkte Sepp der vorangegangen war. Gleich hinter ihm tummelten sich die drei Halblinge und hinter denen Peter und Heinz die beiden Armbrustschützen und hinter denen marschierten die drei Nahkämpfer und Herbert der Bogenschütze. Käptain Fritz bildete mit den Elfen und dem Oger, welcher gebückt durch den für ihn viel zu niedrigen Gang gehen musste, die Nachhut.
Die Elfen waren mir dieser Formation nicht unbedingt einverstanden gewesen, da sie der Meinung waren in der Dunkelheit besser sehen zu können und außerdem das bessere Gehör hätten, doch Käptain Fritz bestand darauf, dass Sepp vorangehen sollte, da er erstens als Bergjäger für diese Aufgabe mindestens genauso gut geeignet war, er zweitens einen unglaublich guten Orientierungssinn hatte und drittens die Mordheimer Katakomben durch seine vielen Erkundungen besser kannte als kein zweiter in ihrer Gemeinschaft.
Als sie einige Zeit den Fußspuren, welche direkt von der Geheimtüre durch die sie in dieses unterirdische Gewölbe gekommen waren, durch das weit verzweigte Tunnelsystem der ehemaligen Katakomben, gefolgt waren, sahen sie ein Licht am Ende eines der Tunnel.
„Doat muas s sei.“ Flüsterte Sepp. Sie zogen ihre Waffen und schlichen langsam auf das Licht zu.
Das Ende des Ganges war ein regelrechtes Loch in der Wand, welches anscheinend von dem Chaoskult und nicht von einem der alten Architekten welche die Katakomben erbauten stammte. Dahinter befand sich eine Halle die ungefähr drei bis vier Meter hoch war und in deren Mitte sich, auf einem mit Stufen begehbaren Steinsockel, ein blutverschmierter Opferaltar befand. Auf diesem Altar lag ein Junge in zerrissenen, teuren Gewändern und neben ihm einige Kultisten in roten Roben welche unentwegt irgendwelche unheiligen Gebete rezitierten. Einer der Männer, der sich über den Jungen beugte hatte einen kunstvoll verzierten Zeremoniendolch in seinen Händen. Er wollte grade zum Todesstoß ausholen, als er von zwei Pfeilen in den Hals und den ungeschützten Bauch getroffen wurde. Gurgelnd sackte er zu Boden.
Sofort drehten sich die Männer in den Kutten zu ihnen um und gingen mit einem entsetzlichen raserischen Gebrüll auf die Gemeinschaft los. Sechs weitere Pfeile und zwei Armbrustbolzen schossen auf die nach Blut lechzenden Meute und streckten vier weitere Kultisten nieder.
Doch die Chaosanhänger ließen sich davon nicht stören und hielten weiter auf die Gruppe zu.
Mit einem markerschütternden Gebrüll kam der Oger gefolgt von den drei averländischen Nahkämpfern aus dem Tunnel gestürmt und metzelte sich durch die unheilige Brut.
Plötzlich brach ein Besessener aus dem Gang hinter dem Opferaltar hervor und erschlug zwei der averländischen Nahkämpfer mit nur einer Bewegung seiner riesigen mit Krallen bewehrten Pranke. Gerade als er sich auf den Oger und den dritten (und letzten) Nahkämpfer stürzen wollte, wirkte Hador der Schattenmagier einem Zauber, der das Monstrum in der Bewegung erstarren ließ.
Diese Gelegenheit nützten die Halblinge und gaben mit Unterstützung der elfischen Bogenschützen einen Pfeilhagel auf das mutierte Biest ab sodass es tot zu Boden fiel.
Doch ihr Glück sollte nicht so lange wären, denn plötzlich sackte der Magier mit mehreren Pfeilen in der Brust zu Boden.
„Hadooooor!“ Rief die sich sonst so unter Kontrolle habende Elyra durch die Halle.
Nun selbst von der Raserei gepackt zog die ihr Schwert und ihren Speer und stürzte sich auf die Kultistenschützen.
Nach paar Minuten war der Kampf vorüber und der Boden der Halle mit den Leichen der in Roben gehüllten Männer gesäumt.
„Der Bub! Wo is der Bub?“ Schoß es Fritz durch den Kopf. Natürlich lag er noch mit aufgerissenem Hemd auf dem Opfertisch. Er hatte während des Kampfes keinen Ton von sich gegeben (oder man hatte ihn durch den Schlachtlärm einfach nicht gehört) doch nun schrie er wie am Spieß. „Heinz! Hohl eam do runter!“ Befahl Käptain Fritz.
Heinz der neben dem Oger direkt vor dem Altar stand bat den großen Kerl ihm zu helfen und mit vereinten Kräften lösten sie die Ketten und hoben den noch immer schreienden Jungen von der Opferstätte.
Der Bub schrie und strampelte so gewaltig, dass der Oger Mühe hatte ihn festzuhalten.
„He! Ois ok es is vorbei!“ Versuchte ihn Käptain Fritz zu beruhigen.
„Nichts ist ok sie blöder Idiot!“ Brüllte der Junge und riss sich von dem Oger los. Mit einer geschickten Handbewegung zog der Bengel die beiden Doppellaufpistolen aus des Ogers Gürtel, welche jener, nachdem sie seine Freunde ein Stück abseits der Straße begraben hatten, an sich genommen hatte und richtete sich auf die Gruppe.
„Warum haben sie das gemacht?!“ Fragte er den Käptain mit einem Zorn in den Augen, wie man es einem Kind in seinem Alter nie zugetraut hätte.
„Dei Vodda hot uns den Auftrog gebn di aus dea Stodt zu deiner Familie z´bringa.“
„Verdammt soll er sein der alte Sack! Er konnte noch nie meine Entscheidungen respektieren! Ich stand so kurz davor. So kurz! Und dann kommen sie und zerstören alles!“ „Wos?“ „ICH war es der diesen Kult gründete.“ „Geh du bist jo no kane sechzehn Sommer olt.” „Unterschätzen sich mich nicht! Ich bin reifer als sie glauben. Ich habe diesen Kult gegründet um Khorne zu dienen und ihm mein Blut zu schenken. Ich WOLLTE geopfert werden! Ich will Khorne im Tod dienen!“ Schrie der Junge in einer Raserei der nur noch sein Irrsinn gleichkam.
„Doch Khorne ist es egal wessen Blut fließt.“ Und mit diesen Worten betätigte er den Abzug der Pistolen und erschoss den Oger und Heinz in der selben Sekunde.
Im nächsten Augenblick fiel der Junge jedoch mit drei kurzen Pfeilen im Hals tot zu Boden. Die Gruppe drehte sich zu den Halblingen um welche mit Tränen in den Augen vor Käptain Fritz salutierten.
Dieser nickte nur leicht und schließlich gab er ein leises „Guat gmocht. Es woa richtig so“ von sich.
„Es is vorbei...gemma.“ Meinte er dann noch traurig.
Sie begruben noch die Leichen ihrer toten Kameraden in der Halle und nachdem sie den Altar zerstörten und alles vernichteten was an eine Opferstädte erinnern könnte verließen sie die unterirdische Halle.
Die Elfen jedoch nahmen den toten Leib ihres Magiers mit sich. „Wir werden ihn angemessen bestatten.“ Hat Elyra gemeint. Und dann sagte sie noch: “Ihr seid tapfere Kämpfer, ihr Männer aus dem Bergland. Mögen sich unsere Wege eines Tages wieder kreuzen.“ Und überreichte Käptain Fritz einen Ithilmarspeer.

Der Rest der von der stolzen averländischen Gruppe übrig geblieben war kehrte in sein Lager zurück.
„Wos sogn wia unsam Auftroggeber? D´Wohrheit?“ Fragte Sepp
„Dass wia sein Buam dea da Kopf von am Besessenenkult woa erschossn hom? Bist deppad?!“ Fauchte ihn Fritz sichtlich mitgenommen an. „Wia werdn...eam sogn,...dass sei Bua von am Chaoskult umbrocht worn is.“ Und gleichzeitig zornig und traurig fügte er hinzu: „Und dass wegn seim Auftrog vier von usare Leit draufgangen san.“
„Und was machen wir jetzt?“ Fragte Sindo. „Wia gehn Heim. I wü diese vafluachte Stodt nie wieder segn.“

Am nächsten Tag machten sich fünf vom Kampf und der Stadt Mordheim gezeichnete Averländer und drei Halblinge auf in ihre Heimat...
 
Ich find die Geschichte ja richtig goil... Einfach nur krass :rock:

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
„Dass wia sein Buam dea da Kopf von am Besessenenkult woa erschossn hom? Bist deppad?!“[/b]

Das bayrische ist einfach nur genial... :lol:

Mmn spricht der Oger zwar für einen Ostländischen Oger (hm..Oger...Tschechien/Polen(ostland-kein scheiss, mein ich ernst!...))

Aber gut geschrieben, macht richtig Bock auf Mortheim.

MfG, Lethek :rock: :rock: :rock:


PS: Ich würd sagen, dass du darauf verzichten solltest, dass

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
zwei Armbrüste, zwei Langbögen, ein normaler Bogen und drei Kurzbögen[/b]

geschossen haben...die genaue Waffentypbeschreibungen sollte man weglassen, zwei Armbrüste und sechs Bogen...
 
Danke für das Lob, schön, dass jemand noch so alte Geschichten lest.

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Das bayrische ist einfach nur genial... [/b]
Ist zwar Oberösterreichischer Dialekt, aber sehr große Unterschiede zum Bayrischen gibt´s eh nicht.

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
PS: Ich würd sagen, dass du darauf verzichten solltest, dass


QUOTE 
zwei Armbrüste, zwei Langbögen, ein normaler Bogen und drei Kurzbögen



geschossen haben...die genaue Waffentypbeschreibungen sollte man weglassen, zwei Armbrüste und sechs Bogen... [/b]
Damit wollte ich ein Gefühl vermitteln, dass die Halblinge auch schießen. Die können nämlich nur kurzbögen haben. Und außerdem wirst du feststellen, dass, wenn man die Geschichte genau liest, man sich die Ost- und Averländerbande mit 500GS nachbauen kann.

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Mmn spricht der Oger zwar für einen Ostländischen Oger (hm..Oger...Tschechien/Polen(ostland-kein scheiss, mein ich ernst!...))[/b]
Das siehst du vollkommen richtig. Für mich sind die einzelnen Provinzen sowas wie die europäischen Länder: Averland=Österreich (Berge,etc.), Ostland Polen/Westslavische Länder (vielleicht wegen ihrer Armut und dem Hang zum Saufen [das meine ich jetzt vollkommen wertfrei!]), Marienburg=Schweiz (reich und gehört nicht zum Imperium(=EU :lol: ) usw.
Danke nochmal für das Lob und falls es dich interssiert, ich hab noch mehr Mordheim Geschichten geschrieben. Leider wurden die schon zweimal gelöscht, warum ich sie nicht mehr gepostet habe (und außerdem dachte ich, dass sie eh nicht mehr gelesen werden). Wenn jedoch Interesse besteht poste ich sie nochmal...
 
Na klar, immer her mit den Geschichten.

ich hab diese zusammen mit einem Freund gelesen und wir haben uns über den Dialekt manchmal richtig totgelacht.
Das mit den 500 Gs hab ich mir schon gedacht... Gute Idee

Mit den Bogen wollte ich nur ausdrücken, dass sich das ganze etwas wie eine Schlechte hintergrundgeschichte klingt, in der jedes Ausrüstungsteil, das eine Einheit im AB hat, erwähnt. Das soll jetzt nicht heißen, dass deine geschichte schlecht ist, ich finde sie wie schon gesagt sehr gut, aber ich hab halt schon solche Fluffs gelesen... 🙁

Wegen marienburg, hmmm.. Ich sehe Marienburg eher als Amsterdam, vielleicht noch ein Schweizer Flair, aber die geografische lage und die Tatsache, dass es der wichtigste Handelshafen ist, bekräftigen das, wobei ich Nordland auch für die Niederlande halte.
Bei manchen provinzen bin ich jedoch absolut unschlüssig, z.B. Reikland, Hochland...

MfG, Lethek
 
Reikland=Rheinland (Deutschland?)

Und hier die eine andere Story:

Todfeinde

„Komm doch mit nach Mordheim hast du gesagt. Dort warten Ehre und Ruhm auf dich hast du gesagt. Dort kann man ganz einfach schnell reich werden hast...“ „Ach lass mich doch in Ruhe mit deinem ewigen Gesülze.“ Fauchte Gerd zurück. „Ich bin ja nicht Schuld an dieser Scheiß Lage!“ „Ach was! Jetzt wird...“
„Maul halten!“ Unterbrach der Zwerg den jungen Mann. „Fein! Jetzt muss ich mich noch von so ´nem Kurzen der mich durch diese verfluchte Stadt als sein Gefangener treibt noch Vorschriften machen lassen!“
„Halt´s Maul du Gerippe!“ Meldete sich nun wieder der Zwerg. „Na toll, jetzt darf ich mich auch noch zusammenschreien lassen.“ Gab Anton noch immer keine Ruhe.
Daraufhin drückte ihm der Zwerg, der hinter ihm ging die Spitze des Bolzens, welcher in seiner gespannten Armbrust steckte in den Allerwertesten. „Au! Du verdammter Kleiner...“
Anton brach mitten im Satz ab, als ihm der Zwerg die Bolzenspitze noch fester in den Hintern drücke. „Jaja ich seh´s ja ein. Ich bin schon ruhig.“
Die Gruppe der Reikländer Truppe die sich selbst die „Reikschützen“ nannte war so wie die meisten anderen Banden die nach Mordheim gekommen waren auf Ruhm und Reichtum aus, doch genau wie die meisten andere Banden steckten sie nun in ziemlichen Schwierigkeiten. Und im Fall unserer Reikländer hieß diese Grimm Glain. Grimm, der Anführer der Zwergentruppe der „Hammerschwinger“. Er hatte sich mit den Reikländern ein verdammt gutes Gemetzel geliefert, dass musste er zugeben. Es waren gute disziplinierte Kämpfer (bis auf diesen Anton) und diese Schützen waren wirklich nicht schlecht denn, sie trafen ihn und seine Truppe mehrmals, doch es braucht eben mehr als ein paar Bögen und Armbrüste um einen Zwerg zu töten oder auch nur zu verletzten. Nach ungefähr einer halben Stunde hatten die Zwerge dann jedoch die Reikländer überrumpelt und gefangen genommen. Bei diesem Gefecht war erstaunlicher Weise niemand ernsthaft zu Schaden gekommen.
„Eins will ich noch loswerden“ Meldete sich schon wieder dieser Anton „Nämlich ...Aaah!“
Diesmal kam der Schmerz nicht von der Bolzenspitze die in seinem Hintern steckte, sondern von einer Kugel, die sich tief in seine Schulter bohrte.
„Aaaaaaah! Verdammte Scheiße jetzt muss ich mich auch noch beschießen lassen! Wenn ich das hier unbeschadet überstehe kann mich diese verdammte Stadt mal!“ Schrie Anton als er mit der Hand nach der blutenden Wunde griff.
Er fühlte wie sich das Geschoss heiß in sein Fleisch gebohrt hatte. Doch irgendetwas unnatürliches haftete dem Projektil an. Irgendetwas...
„Skaven! Es sind die verfluchten Ratten!“ Schrie Grimm Glain.
Die Zwerge ließen die Gefangenen los und gingen in Deckung. Es war ihnen mehr oder weniger egal was mit ihnen geschah und außerdem konnten sie gefesselt in dieser Straßenschlacht sowieso schwer fliehen.
Die Reikländer suchten natürlich auch Schutz hinter diversen Gerümpelhaufen, welche nach den Einschlagen des Kometen überall in der Stadt verstreut lagen.
„Armbrustschützen Feuer!“ Konnte man es schreien hören. Einen Augenblick später flogen drei Bolzen durch die Luft, doch keine traf ihr Ziel. Nicht dass die Zwerge schlechte Schützen wären, doch die Skaven waren einfach zu flink und außerdem kamen die Biester schnell näher.
„Angriiiiff!“ Brüllte Grimm und hob eine seiner Zwergenäxte. Khargk der Slayer sowie die drei Nahkämpfer Thorlin, Snoren und Bjenz mit ihren Zweihandhämmern taten es ihm gleich und stürzten sich auf die verfluchten Viecher.
Ein Kampf entbrannte, bei dem es nicht nur um Leben und Tod, sondern auch um Hass und jahrelange Feindschaft ging.
Grimm stürzte sich wie ein Berserker auf die ersten beiden Ratten die sich ihm am nächsten befanden. Dem einen hob er mit einem Schlag seiner wunderschön gearbeiteten Axt den Kopf ab. Dem anderen schlug er den ekelhaften Schwanz vom Körper, dann stieß er ihn zu Boden und zertrat ihm den Schädel mit seinen schweren eisenbeschlagenen Stiefeln.
Khargk suchte sich einen Gegner, der zumindest einen Funken von einer Chance gegen ihn hatte. Und er fand auch einen: zwei sogenannte Schwarze Skaven. Schwarzbefellte Viecher, die die anderen Skaven in ihrer Kampfeskunst übertrafen. Doch zuvor musste er noch an einer Riesenratte vorbei, welche er einfach im vorbeilaufen in zwei Teile spaltete, sodass sein nackter, tätowierter Oberkörper mit dem Rattenblut vollgespritzt wurde. Noch bevor er sie erreichen konnte, zückte einer der beiden schwarzen Biester ein Wurfmesser und traf den Slayer in der linken Schulter. Ohne das Ding, welches direkt neben seinem orange gefärbten Bart aus seinem Fleisch stak, zu beachten warf er sich auf die verfluchten Ratten. Es waren zwar keine richtigen Monster und außerdem keine ebenbürtigen Gegner, aber es bereitete ihm trotzdem Vergnügen diese gehassten, jahrhundertealten Feinde seines so stolzen Volkes abzuschlachten. Der eine, der das Wurfmesser auf ihn geworfen hatte, zückte nun seine beiden Schwerter. Zwei hässlich gearbeitete Dinger wie Khargk feststellte, doch von diesem Abschaum hatte er auch keinen Sinn für Ästhetik erwartet. Der andere hatte an jeder Pfote zwei Klingen befestigt, welche eng mit Bandagen angebunden waren. Auch wenn sie keinen Sinn für gute Arbeit hatten und hässlich wie die Nacht waren, gute Kämpfer waren sie trotzdem. Die beiden Skaven duckten sich geschickt unter den Axtschlägen des Slayers weg, doch als der eine versuchte einen Schlag zu parieren zerbrach ihm Khargk nicht nur das „Schwert“, sondern schlug ihm die Axt auch noch mitten ins Gesicht, sodass die Ratte, nicht mehr wirklich als solche erkennbar, zu Boden fiel.
Doch schon musste sich der Zwerg erneut unter einem Hieb des anderen schwarzen Skaven ducken. Während er dies tat, hieb er der Ratte die Zehen ab. Jaulend machte diese eine Satz zurück, doch Khargk sah sie nur kalt an und warf ihr eine seiner Äxte in den Bauch. Die Wucht es Aufpralls war so gewaltig, dass das Vieh regelrecht zurückgeschleudert wurde.
„Schneid uns die Fesseln durch und wir werden euch helfen!“ Brüllte Joachim, der Anführer der Reikländer den Zwergen zu. „Wir brauchen keine Hilfe! Nicht von Menschengerippen wie euch!“ Keifte einer der Zwerge zurück, doch Joachim konnte nicht erkennen wer es war.
Grimm hielt nach seinem nächsten Opfer Ausschau, doch plötzlich wurde er von irgendetwas zu Boden geschleudert. Als er ich auf den Rücken drehte sah er den Assassinen Adepten, der gerade über ihm zu einem Gurgelstich ansetzte, doch im nächsten Augenblick ragte die Spitze eines Pfeils aus seiner Brust und ein dünnes Blutrinnsal ergoss sich aus seinem Maul. Für zwei Sekunden verweilte der Skavenanführer noch in dieser Position, bis er schließlich leblos auf den Boden fiel.
Grimm, der noch immer auf dem Rücken lag, sah nun immer wieder Pfeile durch die Luft fliegen, doch diese Geschosse stammten unmöglich von ihren Armbrüsten.
„Na komm steh auf.“ Grinste ihn Joachim Rielke an und steckte ihm die Hand hinunter. Nachdem es ihm einfach zu bunt wurde, hatte der Reikländer ein kleines Messer aus seinem Stiefel gezogen und sich und seine Männer von den Fesseln befreit. Jetzt da sie frei waren und sich ihre Bögen und Pfeile, die ihnen die Zwerge abgenommen hatten, wieder zurückgeholt hatten, schossen sie so gut sie es in der Schützenschule zu Nuln gelernt hatten auf die Rattenmeute.
„Na gut, du hast mir das Leben gerettet Mensch, doch aufstehen kann ich alleine.“ Sagte der Zwerg grimmig und stand ein wenig unbeholfen auf.
Er schaute sich um. Das einzige, was er von de Pelzmeute jedoch noch sehen konnte waren die restlichen Ratten die, da ihr Anführer getötet wurde und der Gegner nun in der Überzahl war, flohen.
Doch dann sah er Nark der röchelnd am Boden lag. Grimm beugte sich zu seinem Kameraden hinunter. Soweit er sehen konnte, hatte der Armbrustschütze nur eine tiefe Fleischwunde, also nichts, was einem Zwerg hätte gefährlich sein können, doch die Wunde war angeschwollen und eine grünliche Flüssigkeit rann aus ihr heraus.
„Diese verdammten Biester...“ Brachte der verletzte Zwerg noch stockend heraus. „Grimm...Grimm alter Freund...vernichte diese Viecher. Tu´s für mich, weil ich es nicht mehr kann...“ Mit diesen Worten starb Nark der Armbrustschütze.
„Du kannst dich auf mich verlassen mein Freund“ Sagte Gimm langsam zu dem Leichnam seines Freundes. „Das werden sie mir büßen.“
Er stand auf und streckte seine kurzen Arme gen Himmel. Und schrie: „Dafür werdet ihr bezahlen! Hört ihr, ihr Nager?! Ich werde euch finden und meine Rache wird grausam sein!“...
„Seid ihr nicht zu wenige um es mit diesen Viechern aufzunehmen?“ Fragte Ingo Pohl. Er war Joachims fähigster Mann und seine rechte Hand.
„Warum? Wir sind acht Leute, die sind höchstens zwanzig.“ Antwortete Grimm etwas verwirrt. „Ja, du hast doch selbst gesagt, dass ihr in der Unterzahl seid.“
„Ja und?“
„Die sind euch fast um das dreifache überlegen!“
„Du denkst in falschen Maßstäben, Mensch. Wir sind Zwerge, diese Viecher sind bloß große Ratten, eine Laune der Natur.“
„Eher eine Laune des Chaos! Und ich würde die Biester nicht unterschätzen! Sie sind ebenso gewieft wie flink.“
„Warum regst du dich so auf, Mensch?“
„Weil wir euch begleiten werden! Und sag jetzt bloß nicht ihr braucht keine Hilfe ihr Sturschädel!“ Meldete sich jetzt wieder Joachim zu Wort.
„Ihr seit in der tat tapfere Kämpfer und habt uns geholfen, obwohl wir euch gefangengenommen hatten. Ihr seid außergewöhnlich für eure Rasse. Und obendrein gute Schützen, das muss ich zugeben...“
„Also?“
„Verdammt soll ich sein, wenn ich auf solch ehrenwerte Leute verzichten sollte!“ Sagte Grimm und man konnte sehen, wir ernst er es meinte. Er gab Joachim die Hand. „Ich schwöre dir Joachim, der du mein Leben gerettet hast und deinen Leuten hiermit die Freundschaft.“
„Es ist uns eine Ehre.“
„Dann lasst uns Ratten jagen!“
Mit gezückten und geladenen Waffen rannten sie in die Richtung in die die Skaven geflohen waren. Die Spuren der mutierten Tiere zu folgen war in den schlammigen Straßen Mordheims ein Leichtes. Nach einigen Metern jedoch waren die Spuren allerdings verschwunden.
„Höchstwahrscheinlich sind sie über die Dächer geflohen.“ Meinte Joachim.
„Das wäre typisch für die Viecher, aber ich denke vielmehr, dass sie sich ganz in der Nähe aufhalten. Ich kann es fühlen.“ Meinte Grimm. „Lornar, sieh doch in dein vergrößerndes Glas und beobachte dieses Haus.“
Sogleich zückte er Zwergeningineur ein Fernglas und nahm das Haus auf das Grimm gezeigt hatte unter die Lupe. Keine Ratten.
Das Haus, welches sich etwa zwanzig Meter vor ihnen befand hatte mit dem Erdgeschoss drei Stöcke. Das Dach bestand nur noch teilweise und zwischen ersten und zweiten Stock befand sich ein riesiges Loch in der Wand, sodass man in das Innere des Gemäuers sehen konnte. Es war wie fast jedes Haus in Mordheim verwüstet, doch konnte man noch kaputte Möbel und dergleichen erkennen. Die Fensterstöcke waren größtenteils nur noch zur Hälfte als solche erkennbar. Über der Eingangstüre, welche aus der Halterung gerissen wurde und sich nur noch halb in den Angeln hin und her bewegte war ein Schild aufgehängt. Trotz des vielen Schmutzes, konnte man das Bild eines Schweins und die Inschrift darauf erkennen: ZUR SCHREIENDEN SAU.
„Scheint als, ob das eines der vielen ehemaligen Wirtshäuser der Stadt ist. Ich wette es ist ein Gasthaus mit Averländischer Küche.“ Scherzte Ingo.
„Das glaube ich, dass es den Viechern hier gefällt. Nicht nur, dass hier alles verwüstet und dreckig ist, es ist hier auch jede Menge Abfall vorhanden. Ich weiß nicht ob dieser ekelhafte Geruch von den Ratten oder von den vergammelten Nahrungsmittel stammt.“ Sagte Grimm, als sie auf das verfallene Gasthaus zumarschierten.
„Ich schlage vor, dass wir uns aufteilen.“ Meinte Joachim. „Wir werden uns mit euren Armbrustschützen auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses verschanzen und euch aus der Ferne Unterstützung geben. So groß wie das Loch in der Mauer ist, ist es für uns ein Leichtes etwaige Skaven, die euch von hinten her angreifen wollen auszuschalten.“
„Ein guter Plan, Mensch. Ich bevorzuge sowieso den Nahkampf.“ Antwortete Grimm als er sich mit Khargk, Lornar und den drei anderen Zwergen mit den Behänderhämmern auf den Weg in das Wirtshaus machte.
Während sich die Schützen eine gute Schussposition auf dem Dachboden (unter dem nicht mehrwirklich vorhandenem Dach) des Hauses, welches sich vis à vis von dem Wirtshaus befand, suchten, stapften die Zwerge mit gezückten Äxten und Hämmern auf das halbzerstörte Gebäude zu.
Und so betraten sie also das Wirtshaus. Es war dunkel und das war nicht nur deshalb, weil sich draußen die Wolken vor die Sonne schoben, somit die Umgebung innerhalb einiger hundert Schritte in ein dämmriges Licht tauchten, sondern auch, weil die Fenster mit dicken Brettern zunagelt waren. Die Zwerge untersuchten das Unterste Stockwerk genau, doch von den Nagern fehlte jede Spur. Also beschlossen sie in den ersten Stock zu gehen, in welchem sich auch das große Loch in der Wand befand und sie somit auf die Unterstützung der Schützen hoffen konnten, falls irgendetwas schief gehen sollte.
Doch auch im ersten Stock fanden sie, nachdem sie alle Gästezimmer (welche sich dort befanden) untersucht hatten nichts.
„Grimm bist du dir sicher, dass die Viecher hier sind?“ Fragte Lorgar. „Es ist nicht mal die geringste Spur von ihnen zu erkennen.“ „Das ist es ja gerade. Wir haben sie hier reinlaufen sehen und jetzt ist es, als ob sie nie da gewesen wären. Außerdem fühle ich, dass sie hier sind, von ihrem Geruch ganz zu schweigen.“ Entgegnete Grimm.
Die Zwerge waren so mit dem Untersuchen des Bodens und der Wände beschäftigt, dass sie die Blasrohre, welche auf sie von oben durch das große Loch zielten, nicht bemerkten. Mit einem leichten „Blopp“ verließ das erste Geschoss die Mündung des Rohres. Dann noch eins und dann noch eins.
„Was ist das denn?“ Fragte Khargk, als er sich ein kleines grünes Kügelchen aus dem Orangen Bart kratzte. „Hey ich hab´ da auch so ein Ding“ Meldete sich Snoren. „Verdammt sie sind über uns!“ Brüllte Grimm als er eines der Blasrohrmündungen sah. „Die Schützen müssten die doch gesehen haben!“
Haben sie auch, denn im nächsten Augenblick regnette es Skaven und sie hatten jeder sogar ein kleines Präsent der Schützen in ihren Köpfen oder Bäuchen stecken.
Aus jeder Ecke und Öffnung des Hauses kamen sie nun gekrochen, Skaven, große mutierte Ratten und sie waren auch nicht mal schlecht bewaffnet (obwohl ihre Waffen hässlich waren, wie die Zwerge bemerkten).
Grimm, in jeder Hand eine Axt haltend, schlug sich mit einem Gebrüll und einem gelegentlichen „Das ist für Nark“ oder einem „Und der ist von mir“ durch die Ratten. Er spaltete Schädel und Körper mit der selben Leichtigkeit wie er die Sterbenden unter seinem Panzerschuhen zertrat.
Welle auf Welle folgte auf Tod und Blutvergießen. Die Skaven schienen immer mehr zu werden, denn innerhalb der nächsten Minuten konnten die Zwerge außer Klauen, Zähnen und vor allem viel Fell nichts mehr erkennen.
„Das ist eine Falle! Rückzug!“ Brüllte Grimm. Doch das war einfacher gesagt als getan, denn wohin sollten sie sich denn zurückziehen? Die Ratten kamen doch von jeder Seite.
Nicht ganz, denn da war ja noch das große Loch in der Wand.
Durch dieses Loch sprangen sie also. Zuerst Bjenz und Thorlin, dann Khargk, dann Grimm, dann Snoren und schließlich Lorgar der Ingineur.

Da sie nun nicht mehr aufpassen mussten einen ihrer eigenen Leute zu treffen eröffneten die Scharfschützen einen wahren Bolzen und Pfeilhagel. Einer nach dem anderen fielen die Skaven. „Ha, die Ratten sterben wie die Fliegen.“ Grinste Ingo, dessen rechte Hand, welche die Pfeile aus dem Köcher zog, den Bogen spannte und schoss, man fast nicht mehr erkennen konnte, so schnell schickte er seine tödliche Fracht zu der Fellmeute.

Bei dem Sturz aus dem ersten Stock hatte sich Thorlin die Schulter ausgerenkt und das Bein verknackst. Bjenz und Grimm mussten ihn stützen um ihm zu helfen aus dem Schlachtfeld zu kommen.
Lorgar, der die Nachhut bildete zückte nun seine beiden Pistolen und lief mit dem Rücken gegen Laufrichtung von dem Wirtshaus weg und schoss auf die Skaven welche die Verfolgung aufgenommen hatten.
Doch er hatte nur zwei Kugeln und obwohl beide trafen und die Bogenschützen ein noch leichteres Spiel mit den jetzt ganz ungedeckten Ratten hatten und einen nach dem anderen in die ewigen Jagdgründe schickten, war er einfach mit seinen kurzen Beinen zu langsam. Die Meute hatte ihn schnell eingeholt und im nächsten Augenblick wurde er unter einem Haufen Fell und Krallen begraben.
„Nein! Nicht auch noch Lorgar!“ Schrie Grimm. Er ließ den verletzten Thorlin los und wollte zurücklaufen und sich auf den Pelzberg werfen. „Bist du verrückt oder hast du es so eilig zu sterben!“ hielt ihn Bjenz zurück. „Er ist tot und wenn du mir nicht hilfst Thorlin zu tragen werden wir das auch sein!“ „Jetzt hab´ ich aber endgültig genug von ihnen.“ Sagte Grimm leise und zückte ein kleines Rohr mit einer Zündschnur. Diese zündete er geschickt mit seinen Feuersteinen an und mit den Worten „Das ist für Nark und Lorgar!“ warf er es gegen die Skaven.
Mit einer nicht mal so lauten Knall explodierte die Brandbombe und verwandelte die Rattenmeute in einen Haufen brennendes Fell. Ein kreischen erfüllte die Straßen, als sich die Skavenmasse auflöste, doch sie kamen nicht weit, den schnell wurden sie vom Feuer verzehrt.

„Achtung hinter dir!“ Hörte man es auf dem Dachboden und gleich darauf war das Quieken, einer von einer Kugel durchbohrten, Ratte zu vernehmen. Joachim drehte sich mit gespanntem Bogen um und erschoss in der selben Bewegung den nächsten Skaven der hinter dem, den Anton erschossen hatte, aufgetaucht war. „Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich diese Stadt hasse?“ Fluchte Anton schon wieder.
„Nörgle nicht, sondern schieß!“ Wies ihn Gerd wieder zurecht.
Aus der Falltür im Boden, welche den Zugang zum Dachboden darstellte kamen weitere Ratten gekrochen. „Oh mein Gott wie viel gibt´s denn noch von denen?“ Fragte sich Frank einer der Bogenschützen.
„Zu viele.“ Meinte sein Kollege Robert. Überrascht sah ihn Frank an, da er nicht wusste, dass er die Frage laut ausgesprochen hatte.
„Achtung es werden immer mehr!“ Sagte Joachim. Die Skaven näherten sich der Gruppe immer mehr. Sie schoben die Leichen ihrer toten Kameraden einfach beiseite oder kletterten über ihnen hinweg.
Gerade als Gerd dabei war sein Gewehr nachzuladen erfasste ihn eine Ratte, welche auf einem Dachbalken über ihm geklettert war mit einer Schlinge. Gerd wurde ein paar Fuß über dem Boden gezogen und mit einem leisen Knack konnte man hören wie ihm das Genick gebrochen wurde. Doch im nächsten Moment flog die mörderische Ratte, von einer von Antons Kugeln getroffen, auf dem Holzboden auf.
„Aaah!“ Schrie Frank, der dem Loch in der Wand aus dem sie vorhin die Skaven beschossen hatten und zu welchem die ganze Gruppe jetzt gedrängt wurde, als er von einem Wurfmesser getroffen wurde, welches ihm im Oberschenkel stak. Er taumelte einen Schritte zurück und fiel rückwärts aus dem Loch. Unten hörte man nur noch einem Dumpfen Aufschlag und dann nichts mehr.
„Frank! Nein, Frank, verdammt!“ Schrie Robert voller Verzweiflung und streckte den nächsten Skaven mit einem gezielten Schuss seiner Armbrust, durch einen Bolzen, den er der Ratte in die Stirn jagte, nieder. Dann zog er seine beiden Dolche und stürzte sich in den Nahkampf.
„Die Biester drängen uns immer weiter zum Loch!“ Rief Thomas. Er zog seinen letzten Pfeil und erlegte damit noch einen der Skaven. Dann gesellte er sich mit seinen beiden Hämmern zu seinen Teamkollegen Martin und Jörg auch in den Nahkampf.
Obwohl es nicht unbedingt ihr Vorlieben war Mann gegen Mann (oder in diesem Fall Mann gegen Ratte) zu kämpfen schlugen sie sich doch tapfer.
Mit einem Aufschrei sackte plötzlich Jörg mit einem Schwert in der Brust zu Boden, doch seine Freunde hatten nicht die Zeit ihn zu betrauen, da sie selbst gestorben währen.
„Das gibt´s doch nicht, dass das nicht alle waren!“ Hörten sie es auf einmal dumpf von unten. „Jetzt geb´ ich euch aber den Rest!“ Es war Grimms Stimme. Im nächsten Moment hörten sie das Quieken noch mehr sterbender Skaven.
Sichtlich irritiert von ihrem neuen Gegner wurden die Ratten nervös, zogen sich jedoch nicht zurück.
Einer der Viecher hielt Joachim den Lauf seiner Pistole ins Gesicht. Und drückte ab. „So ist es also wenn man stirbt.“ Dachte der Anführer der Reikländer noch, doch anstatt tot zu Boden zu fallen sackte er, sich mit beiden Händen das Gesicht haltend, zu Boden. Aus der Waffe kam nämlich keine Kugel, sondern eine Stichflamme welche sein Gesicht verbrannte.
Die Reikländer und Zwergenschützen versuchten jetzt noch verbissener gegen die Rattenmeute zu bestehen und kämpften so gut sie konnten.
Doch als sie die Stimmen von Grimm und den anderen Zwergen, welche die Skaven unten bekämpften immer näher kamen, bekamen es die Ratten mit der Angst zu tun und traten den Rückzug an.
Eine nach der anderen sprangen sie aus dem Fenster. Was sie jedoch nicht beachteten, war, dass sie sich im zweiten Stock des Hauses befanden und so schaffte es nur eine Hand voll von ihnen heil unten anzukommen (es waren um genau zu sein die letzten, welche auf den Leichen ihrer toten Artgenossen mehr oder weniger sanft landeten.).
„Das könnte euch so passen.“ Meinte Grimm ernst und zog noch eine seiner Brandbomben. Er entzündete die Schnur und warf sie den Ratten hinterher. Nach einem eher nicht so lauten Knall schauten sie nach unten und sahen den letzten Rest der Bestien im Feuer der Bombe aufgehen. Sichtlich befriedigt setzte sich Grimm zu Joachim, der noch immer auf seinen Knien saß und sich das verkohlte Gesicht hielt.
„Du hast tapfer gekämpft Joachim aus dem Reikland.“ Sagte er. „Deine Wunden werden wir zu heilen wissen. Ich und meine Männer möchten dir hiermit unsere Ehrerbietung erweisen.“
„Na da freu ich mich aber.“ Stöhnte Joachim mit einem sarkastischen Unterton hinter seinen Händen hervor.
„Du wirst in unseren Büchern als Freund meines Volkes erwähnt werden und wahrscheinlich werden über unsere beiden Gruppen Lieder geschrieben und in den Hallen von Kharak Narn und anderen Zwergenfestungen wiederhallen. Lieder von Grimm dem Skavenjäger und Joachim Zwergenfreund dem legendären Bogenschützen aus dem Reikland.“
„Schön. Aber schon eher von Joachim dem Narbengesicht. Versteh mich nicht falsch Grimm, es ist mir eine Ehre mit dir und deinem Volk befreundet zu sein, aber ich hätte gern wieder meine Männer und mein Gesicht zurück und außerdem glaube ich, dass du in deiner Euphorie etwas zu blau malst. Und jetzt lasst uns bitte gehen; mein Gesicht braucht Versorgung.“ Grimm der zuerst etwas erbost über die Reaktion des Reikländers war hielt sich jedoch dann zurück, denn er wusste, dass Menschen Verluste weniger gut verkrafteten als sein stolzen Volk und so schwieg er.

Als Joachim am nächsten Morgen im Lager der Zwerge aufwachte und in einen kunstvoll verzierten Spiegel blickte, blickte ihn ein von Narben entsetzlich entstelltes Gesicht entgegen.
Er trat vor das Zelt in dem er gelegen hatte und sah sich um.
„Ah da bist du ja.“ Hörte er Ingo sagen. „Es wäre gut, wenn...du...zu den anderen verletzten schauen würdest.“
„Das werde ich gleich machen...Was hast du denn?“
„Dein Gesicht...“ „Ich weiß hässlich nicht war?“ „Also ich würde es eher als Angst einflößend bezeichnen...aaaaber das ist durchaus nichts schlechtes. Ich könnte mir vorstellen, dass das einen Gegner zweimal überlegen lässt, ob er dich angreifen will.“
„Nett von dir. Aber jetzt bring mich zu den anderen Verletzten.“
Ingo führte ihn in ein anderes Zelt in dem Martin, Thomas und Robert lagen.
„Es geht ihnen schon wieder besser.“ Sagte Karn, der sich um die verletzten Menschen gekümmert hatte.
„Joachim...Jo..achim.“ Stammelte Martin. Sein Bauch war verbunden und in der Gegend seines Nabels befand sich ein großer Blutfleck.
Mit einer Geste bedeutete der Anführer, dass er still sein und sich schonen sollte. Robert hatte einen Verband am Arm und Thomas am rechten Fuß und dem rechten Oberarm. Beide saßen sie auf einer Bank.
„Männer.“ Begann Joachim. „Diese Stadt hat uns arg zugesetzt. Ich würde es verstehen, wenn ihr nach Hause zurückkehren wollt. Ich werde mich mit Ingo Grimm und seinen Männern anschließen.“ „Das soll doch ein Scherz sein Rielke!“ Antworteten Robert und Thomas gleichzeitig. „Wir haben das zusammen durchgestanden und wir werden noch mehr zusammen durchstehen.“ „Ich...bleibe auch hier.“ Stammelte Martin.
„Aber ich nicht.“ Sagte Anton. „Versteh mich nicht falsch Joachim, aber ich habe gemerkt, dass diese Stadt nichts für mich ist. Ich werde zurück ins Reikland gehen und dort eure Taten erzählen.“ „Ich respektiere deine Entscheidung, Anton.“ Antwortete der Anführer.

Nachdem sie alle zu Mittag gegessen hatten (selbst Martin dem es dank der zwergischen Versorgung nun wesentlich besser ging), packte Anton seine sieben Sachen und danach verabschiedete sich die Gruppe von ihm.
Joachim sah dem jungen Mann noch, solange nach, bis er ihn nicht mehr sehen konnte. „Ein kluger Junge.“ Dachte er. „Er weiß, wenn er seine Grenzen erreicht hat.“
Dann drehte er sich um und kehrte zurück ins Lager.

Ich komm gerade drauf, dass ich die dritte noch garnicht fertig habe. :blush: Werd mich mal über´s Wochenende dahinterklemmen (soviel sei schon mal verraten: Es kommen wieder ein Averländer und ein paar Dialekte vor)...
 
Höhö, gut-gut...

aber die erste Geschichte fand ich vom schreibstil her etwas besser. Nicht wegen dem Dialekt oder so, aber es gibt halt einfach ein paar "unübliche" formulierungen.

Auf die neue Geschichte freu ich mich schon, ich hoffe jetzt mal insgeheim, das Schwäbisch vorkommt...( Bin aus BaWü) 😉

Was ich übrigens gut finde, ist die Tatsache, dass du immer die Regeln mit einbaust, so wie bei Joachims Verletzung (Gibts ja auch als Verletzung laut Tabelle).
Kann es sein, dass du eine Vorliebe für Bögen hast.. :huh:
 
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Auf die neue Geschichte freu ich mich schon, ich hoffe jetzt mal insgeheim, das Schwäbisch vorkommt...( Bin aus BaWü)  [/b]
Ich bin Österreicher und vom schwäbischen Dialekt weiß ich nur wie er klingt und nicht wie er formuliert wird. Abgesehen davon, welche Provinz sollte BaWü representieren? :blink:

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Kann es sein, dass du eine Vorliebe für Bögen hast..  [/b]
Das ist reiner Zufall. Bei Reikländern und Averländern sind Bögen oder Schusswaffen allgemein sehr verbreitet.

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Was ich übrigens gut finde, ist die Tatsache, dass du immer die Regeln mit einbaust, so wie bei Joachims Verletzung (Gibts ja auch als Verletzung laut Tabelle).[/b]
Ja sonst hätte es ja auch micht den Flair wie das Spiel... 😉
 
Mei, jetzt habt´s ihr mich dazu motiviert bei der Geschichte weiterzuschreiben. Hier mal den ersten fertigen Teil:

Die Reichen und die Wilden

„Was?“ „Komm rüba du Fuzzi, dann moschn wiä dich un deine Kumpelz wech!“ Antwortete der Ork auf Poul´s Frage.
„Was meint die Grünhaut?“ Fragte der Marienburger Anführer der “Gilders“ seinen Gehilfen Lars. „Tut mir Leid Chef ich hab´ keine Ahnung.“
„Wiä komm jetz rüba zu euch wennz jetz ned bald abhautz aus unsam Revia!“ Brüllte der Orkhäuptling den Marienburgern zu.
Durch die vielen Lücken in der Decke schnitten die Sonnenstrahlen der Nachmittagssonne durch die dicke Luft in dem Haus in dem sich die Gilders gerade befanden. Der Tag hatte für die Bande eigentlich gut begonnen. Obwohl man in den Geschichten die man sich über Mordheim erzählt immer von einer düsteren Stadt spricht, so ist sie doch immer noch eine Stadt. Und auch wenn Tage wie diese sehr selten sind, so kommt es doch hin und wieder vor, dass die Sonne Mitleid mit diesem zerstörten Ort hat und sich dazu durchringt die Dicke Wolkendecke, die stets über Mordheim droht, zu durchbrechen und sie manche Stunden zu bescheinen. So war es auch an jenem Tag, als die Marienburger geführt von Poul Larsen, sich erneut in die Stadt der Verdammten begaben um im Auftrag ihres Gönners nach Morrstein und vor allem nach wertvollen Antiquitäten und Artefakten zu suchen. Als die Gilders eine alte Villa durchsuchten die zu ihrem Leidwesen schon leer geräumt war, hörten sie im Nachbarhaus lautes Gepolter und Gebrüll. Durch das riesige Loch im ersten Stock, dem mittlerweile obersten Stock der Villa, konnten sie eine Horde bulliger grünhäutiger Gestalten erkennen. Unglücklicher Weise befand sich in dem von den Orks okkupierten Haus ebenfalls ein großes Loch auf gleicher Höhe, durch dass die Orks die Menschenbande wiederum erblicken konnte und nochmals unglücklicher Weise waren die beiden Häuser sogar mit einer provisorischen Holzbrücke verbunden. Die Orks griffen nur deshalb im ersten Augenblick nicht an, weil sie sich erstens gerade mitten in einer internen Schlägerei befanden und zweitens der Boss intelligent genug war um zu wissen, dass die Marienburger ihm seine Boyz wegschießen würden wenn sie die Brücke stürmen sollten.
„Poul, ich hab´ da eine Idee...“ meldete sich jetzt auch Niel der andere Champion der Marienburger Bande. „Wir können uns mit den Primitivlingen da drüben nicht verständigen und die sehen so aus, als ob sie gleich durchdrehen und uns angreifen werden. Und ehrlich gesagt hab´ ich keine Lust meine Gewänder zu beschmutzen. Also schlage ich vor einen taktischen Rückzug zu machen.“ „Ich schätze du hast Recht. Es hat keinen Sinn ohne einen gravierenden Grund zu kämpfen. Rückzug!“
Gesagt getan, die Marienburger verließen also das Gebiet das die Orkbande, die sich die Ollewegmoschas nannte, für sich beanspruchte. Nicht dass Poul und seine Männer feige wären, nein, Poul sorgte sich um seine Kameraden und versuchte einem Kampf so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Das war auch der Grund, warum sie schon drei Wochen in ihrem Lager neben der Stadt der Verdammten verbrachten und noch immer keinen ihrer dreizehn Mitglieder verloren hatten.

„Ok was für eine Idee hast du jetzt?“ „Naja ich hatte da mal einen Abend lang mit einem Typen gezecht, der so ähnlich sprach wie die Orks. Es war für mich verdammt schwierig mich mit ihm zu unterhalten, aber er bemühte sich auch ohne seinen Dialekt zu reden, sodass ich ihn dann besser verstehen konnte. Er war ein Jäger oder so was.“ „Und wo war das?“ „In Sigmar Haven, du weißt schon der Siedlung nördlich von Mordheim. Er hatte gesagt, falls ich einmal seine Hilfe brauchen sollte, gegen Bezahlung versteht sich, sollte ich ihn dort suchen.“
„Kann man ihm vertrauen?“ „Also, ich denke, wir sollten uns nach Sigmar Haven begeben und dann kannst du dich ja selbst mit ihm unterhalten.“ „Gut, hol´ doch bitte noch Kai und Tom, dann gehen wir zu viert. Die Jungs sollten als richtige Marienburger mal lernen, wie man richtig Geschäfte abwickelt.“
Und so machten sich Poul, Niel und die beiden Jungen Tom und Kai auf in die Siedlung, welche eine Art Treff für Söldner, Händler oder andere eher ehrenwerte Gestalten, war. (im Gegensatz zu Cutthroat´s Den oder Drecksloch wie es von vielen auch genannt wurde, wo sich nur Nekromanten oder andere zwielichtige Gestalten, sowie Chaosanhänger oder Leichenfresser oder Leichenhändler aufhielten. Und wohin sich daher kein normal denkender Mensch hinzugehen traute).

Sigmar Haven war tatsächlich mehr als nur eine kleine Siedlung. Man konnte bei dieser Ortschaft schon von einer kleinen Stadt sprechen. Es gabt dort Tavernen, Gasthäuser, einen kleinen Markt und sogar Gildenhäuser und Übernachtungsherbergen.
Als die Marienburger an den Toren bei den Wachen, welche sogar fest als solche angestellt waren und bezahlt wurden, vorbei waren, blickten sie auf eine ungepflasterte, breite Hauptstraße, auf deren beiden Seiten sich die verschiedenen Händlerhäuser befanden. Nach etwa hundertfünfzig Metern öffnete sich die Straße zu einem großen Platz, der den Markt darstellte.
„Die Taverne die wir suchen heißt “Zum Lehnerwirt“.“ Sagte Niel und machte sich schon auf den Weg zur Gaststube.
Bald schon sahen sie ein Fachwerkhaus über dessen Tür sich ein Schild mit der gesuchten Namesaufschrift befand. Sie betraten also die Taverne.
Drinnen war es dunstig und verraucht. Das Ambiente war einfach, aber gemütlich urig. Die beiden Jungen konnten Menschen in den Farben der verschiedenen Imperialen Provinzen erkennen. Ein paar Männer in zerlumpten Gewändern, die aber trotzdem Anhänger mit in Gold eingefassten Edelsteinen trugen und Ale in sich hinein schütteten. Dann waren da noch ein paar vollbärtige Riesen aus Middenheim, ein paar Halblinge aus dem Mootland und sogar drei Elfen, welche in ihren graugrünen Umhängen gewickelt in einer dunklen Ecke saßen und sich in ihrer exotisch klingenden Sprache unterhielten. Es schien fast so, als ob die politischen Streitereien und Intrigen, die das Imperium zu jener Zeit entzweiten an diesem Ort keine bedeutung hatten. Hier war man Mensch und hier war die Herkunftsstadt Nebensache, denn es gab genug Alkohol für alle.
„Niel!“ Hörten sie es plötzlich schreien. „Niel mei Freind, kum und trink an Kruag Bia mit mia!“ Die Marienburger drehten sich in die Richtung aus der die Aufforderung kam. Niel lächelte und ging auf einen Mann zu, der an einem Tisch in einer Ecke saß. „Setzts eich doch bitte.“ Die Gruppe nahm Platz und Niel begann sie bekannt zu machen.
„Darf ich euch Armin vorstellen?“ Begann er. „Armin das sind meine Freunde. Das ist unser Anführer Poul Larsen, und dass sind unsere Jüngsten, Tom Jensen und Kai Svenborg.“ „Seas Burschn. I bin da Armin, gee.“ Sagte der Mann und reichte ihnen die Hand.
Poul musterte den komisch sprechenden Fremden. Er trug gut gearbeitete Kleidung aus Leder, welche ihm auch eine gewisse Tarnung verlieh und einen mit Federn geschmückten Hut. Neben ihm stand ein Köcher mit Pfeilen und neben dem ein gut gearbeiteter Langbogen. Der Mann saß gemütlich auf der Bank und hatte vor sich einen Krug mit Bier stehen. Außerdem rauchte er eine Pfeife, welche einen angenehm würzigen Geruch im Raum verbreitete.
„Armin kommt aus Averland.“ Überbrückte Niel die peinliche Stille. „Genau, fois mi ned vastehts, brauchts as nua sogn, goi Leidln.“ Zwinkerte ihnen der Averländer zu.
„...äh ja. Es ist für uns tat-säch-lich nicht leicht sie zu versteh-hen.“
„So, ihr brauchts oiso wos von mir, ned?“ „Ja genau, wir haben da so ein Problem mit einer Orkbande. Sie beanspruchen ein Gebiet das einen Teil des ehemaligen Graf Steinharts Palast darstellt. Wir gehen normalerweise jedem Kampf aus dem Weg, nur in diesem Fall ist es anders. Wir hatten von so einem entstellten Typen, der gesagt hatte, er sei ein ehemaliger Bewohner und einer der wenigen Überlebenden der Katastrophe, den Tipp erhalten, dass sich unter dem Palast eine Schatzkammer befindet. Da drin soll es Sachen geben, dagegen den ist Morrstein Kleinkram.“
„Soso?“ Sagte der Averländer nachdenklich und zog an seiner Pfeife. „Und warum brauchts
ihr do mi? I man ihr seits doch reiche Leit aus Marienburg und wenns ihr jedm Kampf ausm Weg gehts dann seits ihr sicher ned weng in eicherer Gruppn.“ „Wir sind dreizehn an der Zahl. Es ist nur so, dass wir die Orks nicht verstehen und wir uns dachten du könntest uns weiterhelfen...aaaußerdem bräuchten wir die Unterstützung eines so qualifizierten Mannes wie du einer bis.“ „Orks...mit de Grünhäit hob i no nie an Kontakt g´hobt. Und außerdem bin i Bergjäger und koa Übersetzer, goi?“ „Bist du dabei oder nicht?“ „Kloa, des wiad sicha a Gaudi.“ Grinste der Averländer und entlehrte die Asche aus seiner Pfeife auf den Boden. „Und wos losts eich den Spaß kostn?“ „Wieviel willst du?“ „40 Heuer und weitere 20 ois Sold. Und kein Goidstück weniger. I kenn eich Hallodris! “ „So viel?!“ „Hey ihr brauchts mi und ihr hobts Göd, oiso dats ned so ois obs so oam warats.“ „Gut 20 jetzt und den Rest wenn wir wieder zurück sind.“ „Ok gemma.“

Mit dem angeheuerten Averländer kehrten sie also zurück in ihr Lager.
Dort angekommen versammelte sich die ganz Truppe in dem großen Zelt zur Besprechung.
„Ok das ist der Plan.“ Begann Poul und entrollte eine Karte auf dem Tisch in der Mitte des Zeltes...
 
Ich habe die dritte Geschichte (oder zumindest den ersten Teil) noch nicht gelesen, da meine Aufmerksamkeit nach den ersten beiden Geschichten nachlässt (bin ein wenig krank und stehe ein bischen neben mir, hehe .. eben hat sich irgendwie das Bild gedreht 😉 ).

Doch die, die ich gelesen habe sind echt klasse, die erste ist etwas besser, wie ich finde, da bei der zweiten ein paar komische Formulierungen enthalten sind (Teammitglieder .. das Wort "Team" passt nicht ..) .. aber vom Inhalt/Hintergrund sind beide top.