-Zitat unbekannter Herkunft-Es ist Zeit, sich dem Schicksal zu beugen und sich seiner wahren Pflicht offenbar zu werden.
Firunya legte die Runen der Vorhersehung beiseite und schaute in Garyels Augen.
„Wir dürfen keinen weiteren Augenblick verlieren. Wenn wir unseren Kindern noch eine Zukunft geben wollen, dann bleibt uns nur noch dieser eine Ausweg.“
Garyel sah Firunya an. „Die Chem-Pan-Sey hatten uns im letzten Jahrhundert doch in Ruhe gelassen. Warum sollen wir sie nun angreifen?“ fragte sie Firunya.
„Wir ließen sie in dem Glauben, sie hätten uns unter Kontrolle und wir wären keine ernsthafte Bedrohung für die Menschen. Darum, geehrte Garyel, müssen wir uns auch nicht rechtfertigen, das diese kümmerlichen Menschen ihren Tod selbst bestimmt haben. Wir haben ohnehin schon zu lange gewartet, das wir von Kaadoni die uns zustehenden Relikte zu uns, ihren rechtmäßigen Besitzern, zurückholen werden.“
„Und warum soll das nun so schnell gehen, das wir kaum noch weitere Vorbereitungen treffen können?“ fragte Garyel.
Firunya blickte finster drein „Ich habe seit längerem schon Visionen gehabt über diese Tage. Wir werden nicht alleine sein mit dem Chem-Pan-Sey auf Kaadoni. Ich konnte seit einiger Zeit ausmachen, das die Orks einen Waaghhh auf Kaadoni planen. Leider wusste ich es nicht mit exakter Sicherheit, wann dieser Zeitpunkt stattfinden sollte. Zudem konnte ich ausmachen, das das aufstrebene Volk der Tau eine weitere Expansion plant und Kaadoni in deren neues Reich einverleibt werden soll. All diese Punkte werden nun eintreffen, sodass unsere Verluste gering bleiben sollten, wenn die Menschen gegen Orks und Tau bestehen müssen.“
Firunya wurde still.
Sie schaute auf die Runen der Vorhersehung und schien in sich zu kehren.
„Prophetin Firunya. Was beunruhigt euch dann noch?“ Garyel konnte ihren Blick nicht von Firunya und den Runen ablassen. Sie hoffte auf eine Antwort, war sich aber dann nicht mehr sicher, ob sie die wirklich noch hören wollte, nachdem Runenprophetin Firunya immer weiter in sich kehrte und schon beinahe wieder im Trance zu sein schien, als diese auf einmal wieder zu sich kam und Garyel ansah.
„Es gibt da etwas, was ich nicht eher sehen konnte. Etwas entsetzliches, grauenvolles, alles verschlingendes, das auf uns zukommt.“
„Nein! Sagt es nicht!“ unterbrach Garyel. „Es sind doch nicht diese hirnlosen, alles fressenden Tyraniden?“
„Leider habe ich keine andere Erklärung dafür. Sie sind unberechenbar und lassen sich nicht lenken, wie die Chem-Pam-Sey mit all ihren Menschen, Orks und Tau. Ich befürchte, wir müssen hart zuschlagen und uns nach dem Bergen unserer Relikte auf unser Überleben konzentrieren. Wenn die Imperialen Streitkräfte es nicht schaffen sollten, die Tyraniden aufzuhalten, müssen wir uns und unser Volk aus diesem System, das die Menschen nur Naako nennen, entfernen und anderswo unsere Suche fortsetzen.“
Garyel sah Firunya´s Sorge um das Volk der Eldar des Weltenschiffs Myriorent und wollte nicht weiter nachfragen, als Firunya ihre Lippen öffnete. „Wir können es schaffen Garyel. Ich habe es geschafft, das die Chem-Pam-Sey, die sich Dark Angels nennen, auf dem Weg hierher befinden.
Sie sind auf der Suche nach etwas, das ich ihnen glaubhaft machte, sie könnten es hier finden. Das wird die Tyraniden hoffentlich aufhalten.“
„Aber,“ unterbrach Garyel „wie sollen wir dann noch unsere Relikte zurück bekommen, wenn nicht die Tyraniden, sondern die Menschen zu unserem größten Problem werden? Ich sehe auf dem Planeten Kaadoni bereits jetzt unzählige Space Wolves und weitere Menschen. Dann kommen die Orks in Kürze mit ihrem Waaghh und werden sich wohl auch nicht auf unsere Seite schlagen. Und was sollen wir von den Tau halten? Die verfolgen auch nur noch die Interessen, die von den Himmlischen ausgegeben werden. Für das höhere Wohl der Tau. Wie sollen wir bei solch einer gigantischen Invasion noch unser Ziel im Auge behalten und nicht von allen Fronten zerdrückt werden?“
Firunya fing an zu lächeln. „Du musst noch viel lernen, Garyel. Es scheint dir wohl entgangen zu sein, das die Menschen seit Menschengedenken sich selbst gegenüber am wenigsten trauen. Und das werden wir als unseren Vorteil nutzen.“
„Ihr habt recht Runenprophetin Firunya. Ich vergaß, das ihr uns schon so oft eure Weisheit des Krieges mitgeteilt habt und es immer zu unseren Gunsten ausging. Ich werde den Kriegsrat beisammen rufen und es möge beginnen.“
Garyel ging zur Tür hinaus. Sie hörte leise Firunya´s Stimme, als sie den Flur entlanglief:
„Es werde beginnen. Unser Schicksal liegt nun in deinen Händen Kaela Mensha Khaine!“