40k Der lange Weg zurück...

Shinkansen

Codexleser
26. Oktober 2006
201
0
6.366
Personen der Handlung

Bruder Titus
Titus ist Sergeant des sechsten Trupps, dritte Kompanie der Guardians of the White Flame, ein mehr als erfahrener Veteran unzähliger Kämpfe. Ruhig und besonnen führt er seinen Trupp mit dem Rufzeichen Eins an.

Bruder Cornellius
Ein ruhiger und hünenhafter Space Marine des sechsten Trupps, dritte Kompanie der Guardians of the White Flame. Cornellius gilt als der stellvertretende Anführer des Trupps und besitzt deswegen das Rufzeichen Zwo.

Bruder Remilius
Space Marine des sechsten Trupps, dritte Kompanie der Guardians of the White Flame nach Sergreant Titus ist er der beste Fechter mit dem Kettenschwert des Trupps. Sein Rufzeichen ist die Drei.

Bruder Mendelarius
Nach Sergeant Titus der älteste Space Marine des sechsten Trupps, dritte Kompanie der Guardians of the White Flame. Sein Rufzeichen ist die Vier.

Bruder Zandarus (MIA)
Space Marine des sechsten Trupps, dritte Kompanie der Guardians of the White Flame. Er hat das Rufzeichen Fünf. Gilt seit den Kämpfen gegen die Orks in den Sümpfen von Gor während des Engalion-Feldzuges als vermisst. Sein Rufzeichen wurde seitdem nicht neu vergeben.

Bruder Hortus
Space Marine des sechsten Trupps, dritte Kompanie der Guardians of the White Flame. Hortus kam während des Engalion-Feldzuges durch eine Feldrekrutierung von der achten Kompanie zu diesem Trupp. Er hat das Rufzeichen Sechs.

Bruder Ardemus
Das jüngstes Mitglied der Space Marine des sechsten Trupps, dritte Kompanie der Guardians of the White Flame. Ardemus ist von fröhlicher Natur und immer für einen Spaß zu haben. Im Trupp ist sein Rufzeichen die Sieben.

Bruder Marcellus
Der Raketenwerferschütze des sechsten Trupps, dritte Kompanie der Guardians of the White Flame.
Der Raketenwerfer passt zu seiner breiten, muskulösen Gestalt. Marcellus hat das Rufzeichen Acht.

Torus
Der Flammenwerferschütze des sechsten Trupps, dritte Kompanie der Guardians of the White Flame. Torus hat das Rufzeichen Neun.

Geraldinus (RIP)
Während der Kämpfe auf dem Felsplaneten Tharkon im Verlauf des Engalion-Feldzuges gefallen. Seitdem keine Neurekrutierung, das Rufzeichen Zehn bleibt vakant.

Kapitel Eins: Nacht über Gandela

„Eins an alle, bereit machen und auf mein Zeichen warten.“
Bruder Sergeant Titus, sechster Trupp der dritten Kompanie des Ordens der Guardians of the white Flame ahnte mehr als er sah, wo sich der Rest seines Trupps befand, seine Männer nutzten die Deckung der Trümmer der ehemals stolzen Stadt namens Gandela optimal aus. Gandela war lange Zeit Hauptsitz und wichtigste Handelsmetropole auf dem Planeten Gedon gewesen, bevor die Aufstände ausbrachen und alles in ein Kriegsgebiet verwandelt hatten.

Titus richtete sich langsam aus seiner hockenden Bewegung auf, sorgfältig darauf bedacht, mit seiner monströsen hellgrauen Panzerung keinen losen Schutt ins Rutschen zu bringen, was seine Position verraten könnte und spähte angestrengt über den Trümmerhaufen in die Nacht. Die feindlichen Wachposten waren zahlreich, aber nicht besonders clever. Ihre Bewegungen und Patrouillengänge folgten einem Muster und dieses Muster hatte Lücken. Ein tödlicher Fehler, wenn man gegen die Elitekrieger des Imperators antreten musste.

Tief im Hinterland wurden nun mächtige Geschütze geladen. Gleich würde man sie abschießen und das charakteristische Pfeifen überschwerer Projektile würde die leisen Geräusche der Nacht ablösen, um sich in das infernalische Krachen von Explosionen zu steigern, wenn krepierende Projektile zusammengestürzte Ruinen, Trümmer und Schutt zu neuen surrealen Gebilden formen würden.

Titus checkte zum wiederholten Male seinen Zeitplan. Nur noch wenige Herzschläge, dann würde sich das nächtelange Observieren bezahlt machen.
Seit drei Tagen beobachteten sie das Vorgehen des Feindes.
Seit drei Wochen waren sie auf diesem Planeten.
Nachdem sie mit Luftlandekapseln direkt über dem Raumhafen abgeworfen worden waren, hatten die hellgrauen Elitekrieger, die Guardians of the White Flame in nur zwei Tagen den Widerstand der Ketzer zerschlagen und den Raumhafen gesichert. Dadurch konnte das Flottenkommando mit der Ausschiffung der Truppen beginnen, die den Planeten zurückerobern sollten. Die Schwerfälligkeit der imperialen Armee hatte Titus amüsiert. Was wäre die Garde ohne die Hilfe der Elite des Codex Astartes? Endlich hatte die Armee des Imperiums dann den Ausbruch aus dem Brückenkopf erzielt und sich in verbissenen Kämpfen bis an den Rand der ehemaligen Handelsmetropole vorgearbeitet.

In dieser Zeitspanne gab es für den Orden der Guardians of the white Flame wenig zu tun. Man half hier und da aus, wenn Schlüsselpositionen durch gezielte Aktionen geknackt werden mussten, wo die rohe, schiere Masse der imperialen Armee keine Erfolge erzielte. Doch dann hatte sich vor zehn Tagen der Elan der imperialen Armee verbraucht und man war vor den Mauern der Handelsmetropole zum Stillstand gekommen. Hüben wie drüben hatten einzelne Vorstöße und begrenzte Offensiven die Grenze zwischen den beiden sich gegenüberstehenden Armeen noch etwas verschoben, doch ohne dass es jemand im imperialen Armeehauptquartier wirklich wahrhaben wollte, war man zu einem Stellungskrieg übergegangen. Einer wahrlich unangenehmen Situation, denn der oberste Kriegsherr wollte Resultate...

Titus bemerkte einen schattenhaften Schemen auf der gegenüberliegenden Seite des Trümmerfeldes, das einst einen bedeutenden Platz in der Handelsmetrople dargestellt hatte.
„Kontakt“,
hauchte er in das Mikrofon seiner Kampfpanzerung und einen Herzschlag später war die schattenhafte Gestalt das Ziel von vier Boltermündungen. Vier graugepanzerte Gestalten inmitten des chaotischen Nirgendwo einer in Trümmern liegenden Stadt, in völlig regungsloser Starre verharrend, bereit, jederzeit einen Sturm aus Tod und Verderben zu entfachen, wenn Titus es für angebracht halten würde. Titus registrierte in seinem Helmdisplay wo wer in seinem Trupp Feuerstellung bezogen hatte und sah voller Stolz wie die anderen Fünf seines Trupps die Rundumsicherung des Trupps gewährleisteten.
Wahrlich, sie waren die Besten der Besten.
Noch mehr schattenhafte Gestalten tauchten am anderen Ende der Ruinen aus den Trümmern auf. Sie bewegten sich keineswegs wie ein Elitetrupp, kaum wie richtiges Militär, es waren Plünderer oder Verzweifelte auf der Suche nach Schätzen, Nahrung oder einem Fluchtweg raus aus dem, was sich bald mit schrecklicher Gewissheit in ihren größten und letzten Albtraum verwandeln würde.

Titus lächelte innerlich wieder, als er an die letzte Lagebesprechung im imperialen Hauptquartier des Sektors Rubin dachte. Imperiale Offiziere in all ihrer Pracht, sich für Experten in einem Krieg haltend, der von den Space Marines für die Space Marines erfunden worden war.
Jedenfalls kam es Titus immer so vor.
Im Vergleich zu dem Durchschnittsalter seiner Männer waren es alles Jungspunde, im Vergleich zu ihm waren es nicht mal junge Küken und sie hielten sich für die Meister der Taktik und Strategie. Titus konnte wirklich nur milde lächeln. All ihre absurden Vorschläge, wie man mit noch mehr Truppen und noch mehr Material eine Bresche durch den Verteidigungsring der Ketzer schlagen könne.
Dabei war die Lösung so einfach.
Einfach für einen Space Marine.
Einfach für den sechsten Trupp der dritten Kompanie des Ordens der Guardians of the white Flame.
Seinen Trupp.

Es war Mitternacht. Kaum ein Laut unterbrach die nächtliche Stille in den rußgeschwärzten Trümmern der ehemaligen Handelsmetropole. Der Wind war eingeschlafen und der breiige Dunst der vielen schwelenden Brände innerhalb der Stadt legten sich wie ein bleierner Schleier über die Ruinen und Trümmer.
„Dort Hinüber.“, erklang es aus dem Inneren des kettenklirrenden, stählernen Monstrums, dass sich langsam durch die Straßen der ausgebrannten Stadt schob. An der Spitze eines kleinen Trupps dirigierte eine schwer gepanzerte Gestalt in blauer Rüstung unter einem monströs geformten Helm wortlos durch Handzeichen den modifizierten Rhino zu einem freien Platz inmitten der Trümmer.
„Spannt die Antennen auf.“ befahl die dunkle, heisere Stimme aus dem Inneren des Rhino Kommandofahrzeuges.
Einige der Ketzer-Soldaten, die das Fahrzeug und die gepanzerten Krieger begleiteten, räumten Trümmerstücke weg, andere rollten Tarnnetze aus und befestigten sie an den Häuserruinen am Rande des freien Feldes. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie ihre Kommunikationseinheit aufgebaut und betriebsbereit.
Andragar, oberster Hexer der Thousand Sons auf Gedon schwitzte heftig im Inneren des Rhinos. Er hatte erst vor kurzem in einem dunklen, arkanen Ritual die Kräfte des Chaos beschworen, Dämonen berufen und ihnen die Plätze an dem Verteidigungsring zugewiesen, wo ihm sein Gefühl und seine, sich in Äonen messende Erfahrung die nächsten Züge der verhassten Imperialen offenbarten. Sein schwerer Leib steckte in einer prunkvoll mit dämonischen Fratzen verzierten blauen Panzerung, an seinen breiten Schultern hing ein kostbarer Umhang aus schwerem Brokat. Sein ausladender Helm trug das charakteristische Symbol derer, die als die Thousand Sons überall in der Galaxie bekannt und gefürchtet waren.

Andragar fluchte und hob mit seinen beiden gepanzerten Händen langsam den Helm von seinem Kopf. Darunter enthüllte sich das schreckliche, leichenblasse Angesicht, dass niemand außer seinen Thousand Sons für mehr als ein paar Herzschläge ertragen konnte. In der Enge des Rhinos war dieser Helm nicht sonderlich praktisch, besonders, wenn man die arkanen Kontrollen des Kommandofahrzeuges bedienen wollte. Nicht, dass Andragar Dinge gerne selbst tat, doch dies war zu wichtig, um es irgend jemand anderem zu überlassen. Dies war der entscheidende Moment in seinem komplizierten und dunklen Plan zur Vernichtung seiner Feinde. Ungeduldig begann Andragar die Runen auf der Konsole in einer bestimmten Reihenfolge zu aktivieren, während die Finger seiner anderen Hand nervös in einem rythmischen Takt auf dem Stahl der Konsole trommelten.
„Entspann Dich und genieße Deinen baldigen Sieg“, flüsterte er vor sich hin, während ihn die grünlich und rötlich leuchtenden Runensteine in ein monströses Licht tauchten.
Andragar wurde ruhiger, „Ja, mein Plan“, eine teuflische Meisterleistung, dachte er bei sich und hätte fast angefangen zu kichern. Es war so einfach gewesen, unbemerkt auf diesen Planeten zu gelangen, nahezu unter der Nase der Imperialen hindurch. Dann die korrupte Regierung in einem Putsch zu stürzen und die Welt in ein Chaos zu tauchen.
Sein geliebtes Chaos.
Das dumme, hochnäsige Imperium hatte sich genau so verhalten, wie es seine äonenalte Erfahrung vorhergesehen hatte. Schwerfällig und in großer Zahl waren sie nach Gedon gekommen, um den Kampf aufzunehmen und in die Falle zu tappen.
Andragar hatte ihnen den scheinbaren Sieg um den Raumhafen nahezu geschenkt, und es war genau so gekommen, wie er es wünschte. Wie ein herausgerissenes Herz sinnlos weiter pumpt, so hatte das Imperium Raumschiffe, Waffen und ihr unwürdiges Soldatenpack nach Gedon gepumpt, nur um hier vernichtet zu werden, genau wie man ein herausgerissenes Herz zerquetscht.
Diese wundervolle Metapher mit dem pumpenden Herzen in der Hand erwärmte Andragars dunkle Seele zusehends und schon blickte er sich unbewusst nach einem passenden Opfer um, um sich an dem Anblick eines noch zuckenden Herzens zu laben, doch dann brach der kurze Bann der Freude und er konzentrierte sich wieder auf seine eigentliche Aufgabe.

Da war es wieder!
Titus grinste innerlich und frohlockte mit jeder Faser seines Herzens. Dieses leise kratzende Geräusch im Funk. So leise und unauffällig und doch so kostbar. Titus spürte, wie ihn die Erregung packte. Sein Plan war aufgegangen, seine Überlegungen richtig gewesen, seine jahrhundertealte Erfahrung wieder einmal sein größter Nutzen. Ihm war, als würde sich vor seinem inneren Auge ein Geist materialisieren. Ein Geist, so wie er in die hellgraue Panzerung der Guradians Of the White Flame gehüllt. Er war diesem Geist einst in seiner menschlichen Gestalt begegnet, er hatte vor ihm gesessen, damals als er selbst noch jung und grün hinter den Ohren war und er hatte ihn schon damals als Meister verehrt und andächtig jedem seiner Worte gelauscht. Ihm war, als hörte er die weisen Worte seines Meisters erneut:
„Und niemals, mein junger Bruder Titus, niemals schalte die Antennenanlage in einem Rhino ein, bevor die Stromversorgung voll hochgefahren ist. Der Maschinengeist der Kommunikationsanlage ist von besonderer Art. Kunstvoll in seiner Funktion ist er leicht zu beleidigen und schwer wieder zu beruhigen. So, also mein junger Schüler, sage er mir, was würde passieren, wenn man den Maschinengeist erzürnt.“
„Erweckt man den Maschinengeist der Antennenanlage vor seiner Zeit, so erwacht er unsanft und hustet aufs heftigste!“, platze Titus mit seiner Antwort hinaus.
„Nun, nun, mein eifriger junger Schüler, richtig, er hustet, aber nicht heftig, eher leise, verstohlen und in einer bestimmten Folge, lausche und lerne...“
Die Vision vor seinem Augen verschwamm langsam und Titus kehrte wieder in die Gegenwart zurück. Doch seine Stimme klang immer noch ein wenig belustigt, als er über den Gefechtsfunk seinen nächsten Befehl gab.
„Zwo, Sieben, bereitmachen für Kreuzpeilung!“

Zwo, das war Bruder Cornellius, ein großer hagerer Hüne, ruhig und überlegend handelnd in seiner Art, einen, den man gern in seinem Rücken wusste. Bruder Cornellius sondierte noch einmal die Lage, beobachtete die in Lumpen gehüllten Plünderer auf der anderen Seite des Platzes und richtete dann schweigsam seine ganze Aufmerksamkeit auf seinen Auspex.

Am anderen Ende ihrer Gefechtsformation machte sich Nummer Sieben, Bruder Ardemus ebenfalls daran, seinen Auspex für die Messung auszurichten. Im Gegensatz zu dem hünenhaften Veteranen Cornellius war Ardemus jung und drahtig. Ardemus war der jüngste des sechsten Trupps und noch nicht allzu lange bei ihnen. Auch war er stets für einen Spaß zu haben und unterschied sich daher auch im Charakter gewaltig von dem schweigsamen Cornellius.
Ohne die komplizierte Handhabung seines Auspex zu unterbrechen, suchten Ardemus stahlgraue Augen Blickkontakt mit Bruder Hortus, der ihm in der Nähe hinter einer zerschossenen Fensterfront Deckung geben würde, sollten die Plünderer ihre Anwesenheit vor der Zeit bemerken.
„Schau mir zu.“, Cornellius hauchte die Worte, die zu einem ihrer Lieblingssprüche geworden waren seit der letzten großen Lagebesprechung im imperialen Hauptquartier des Kampfssektors Rubin. Dort hatten sie erlebt, wie sich ihr sonst so ruhiger und besonnener Sergeant ob der stets auf neuen vorgebrachten Einwände langsam aber sicher aufgeregt hatte. Als dann ein besonders unglücklicher imperialer Oberst den Fehler gemacht hatte nach stundenlangen Debatten auf einen alten Punkt zu sprechen zu kommen, der eigentlich schon langst abgehakt war, war Titus förmlich explodiert und hatte, die beiden gepanzerten Fäuste auf die Marmorplatte des Kartentisches hämmernd, gebrüllt: „Was für ein unglaublich törichtes Argument! Ihr braucht uns doch nur zu folgen! Wenn ihr nicht wollt oder euch eure Angst daran hindert, dann tretet beiseite und schaut uns zu!“

Andragar testete erneut ungeduldig, ob die Verbindung der Satellitenanlage schon aufgebaut war. Tief im Asteroidengürtel des Systems vor langer Zeit versteckt, wartete eine arkane Kommunikationsboje auf das Signal, um den Zeitplan mit der kombinierten Flotte des Chaos abzustimmen, die dann in einem gewagten Sprung aus den Tiefen des Warp in das System hereinbrechen und die armselige imperiale Flotte vom Firmament wischen würde.
Andragar konnte nahezu bildlich vor seinem geistigen Auge sehen, wie sich die Struktur der imperialen Flotte tagtäglich veränderte. Immer mehr Transporter erschienen mit noch mehr Material, während immer mehr mächtige Kampfkreuzer und schlanke, schnelle Eskorten hin zu anderen Schauplätzen in diesem Kriegstheater abkommandiert wurden.
Ein tödlicher Fehler.
Bei einem gut koordinierten Angriff der kombinierten Flotte des Chaos würde der Großteil der Transporteinheiten der erbärmlichen Imperialen mit einem Schlag vernichtet werden und an unzähligen Punkten im Kriegstheater würde schlagartig der lebenswichtige Nachschub zusammenbrechen.
Die armseligen Lakaien des toten Imperators in diesem Sternensektor würden sich von diesem Schlag nie wieder erholen.

Titus lauschte und wartete und begann die plötzlich zäh fließende Zeit abzuzählen: „21,...22,...“ die Sekunden dehnten sich zu einer kleinen Ewigkeit.
Plötzlich wechselte eine der Runen in seinem Kampfhelm von grün auf rot.
Cornellius hatte also das Signal gepeilt.
Dann kam das krächzende Geräusch auch bei ihm an und einen Herzschlag später bestätigte auch Ardemus die Messung.

Titus zitterte wie ein Jagdhund, der die Witterung aufgenommen hatte. Zum Glück sah das keiner seiner Männer, oder sie waren zu klug, es ihn wissen zu lassen.
Titus überprüfte die Daten und seine Rechnung dreimal.
So viel Zeit musste sein.
Dann war er sich ganz sicher.
Nur zwei Häuserblocks von ihm entfernt auf zwei Uhr befand sich das feindliche Kommandofahrzeug des Erzfeindes.
In ihm befand sich das Objekt.
Sein Ziel.
Titus aktivierte einen vorher vereinbarten Funkkanal.
„Jäger an Hammer.“
„Hammer hört.“ antwortete es in der Ohrmuschel seines Kampfhelmes.
„Plan Sieben Zwo Vier, wiederhole, Plan Sieben Zwo Vier; Ausführung jetzt!“
„Verstanden; Sieben Zwo Vier, Paket ist unterwegs. Hammer Ende.“
Titus schloss den Funkkanal und wechselte auf die Frequenz seines Trupps.
„Eins an alle. Angriff auf Primärziel auf mein Zeichen; Richtung zwei Uhr, Entfernung Fünf Null Null. Das Paket ist unterwegs. Die Vernichtung des Primärziels hat absolute Priorität. Eins Ende.“

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aktueller Stand des ersten Kapitels
wird fortgesetzt
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Vielen Dank für die anregenden Kommentare! Da macht das Schreiben doch gleich doppelt so viel Spaß.

@flask03
Der Orden "Guardians Of The White Flame" ist nicht mein Orden, dies ist das Gemeinschaftsprojekt dieses Forums, das gerade von Dissi neu belebt wird.

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Hier nun der nächste Abschnitt
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Es war Mitternacht. Kaum ein Laut unterbrach die nächtliche Stille in den rußgeschwärzten Trümmern der ehemaligen Handelsmetropole. Der Wind war eingeschlafen und der breiige Dunst der vielen schwelenden Brände innerhalb der Stadt legten sich wie ein bleierner Schleier über die Ruinen und Trümmer.
„Dort Hinüber.“, erklang es aus dem Inneren des kettenklirrenden, stählernen Monstrums, dass sich langsam durch die Straßen der ausgebrannten Stadt schob. An der Spitze eines kleinen Trupps dirigierte eine schwer gepanzerte Gestalt in blauer Rüstung unter einem monströs geformten Helm wortlos durch Handzeichen den modifizierten Rhino zu einem freien Platz inmitten der Trümmer.
„Spannt die Antennen auf.“ befahl die dunkle, heisere Stimme aus dem Inneren des Rhino Kommandofahrzeuges.
Einige der Ketzer-Soldaten, die das Fahrzeug und die gepanzerten Krieger begleiteten, räumten Trümmerstücke weg, andere rollten Tarnnetze aus und befestigten sie an den Häuserruinen am Rande des freien Feldes. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie ihre Kommunikationseinheit aufgebaut und betriebsbereit.
Andragar, oberster Hexer der Thousand Sons auf Gedon schwitzte heftig im Inneren des Rhinos. Er hatte erst vor kurzem in einem dunklen, arkanen Ritual die Kräfte des Chaos beschworen, Dämonen berufen und ihnen die Plätze an dem Verteidigungsring zugewiesen, wo ihm sein Gefühl und seine, sich in Äonen messende Erfahrung die nächsten Züge der verhassten Imperialen offenbarten. Sein schwerer Leib steckte in einer prunkvoll mit dämonischen Fratzen verzierten blauen Panzerung, an seinen breiten Schultern hing ein kostbarer Umhang aus schwerem Brokat. Sein ausladender Helm trug das charakteristische Symbol derer, die als die Thousand Sons überall in der Galaxie bekannt und gefürchtet waren.

Andragar fluchte und hob mit seinen beiden gepanzerten Händen langsam den Helm von seinem Kopf. Darunter enthüllte sich das schreckliche, leichenblasse Angesicht, dass niemand außer seinen Thousand Sons für mehr als ein paar Herzschläge ertragen konnte. In der Enge des Rhinos war dieser Helm nicht sonderlich praktisch, besonders, wenn man die arkanen Kontrollen des Kommandofahrzeuges bedienen wollte. Nicht, dass Andragar Dinge gerne selbst tat, doch dies war zu wichtig, um es irgend jemand anderem zu überlassen. Dies war der entscheidende Moment in seinem komplizierten und dunklen Plan zur Vernichtung seiner Feinde. Ungeduldig begann Andragar die Runen auf der Konsole in einer bestimmten Reihenfolge zu aktivieren, während die Finger seiner anderen Hand nervös in einem rythmischen Takt auf dem Stahl der Konsole trommelten.
„Entspann Dich und genieße Deinen baldigen Sieg“, flüsterte er vor sich hin, während ihn die grünlich und rötlich leuchtenden Runensteine in ein monströses Licht tauchten.
Andragar wurde ruhiger, „Ja, mein Plan“, eine teuflische Meisterleistung, dachte er bei sich und hätte fast angefangen zu kichern. Es war so einfach gewesen, unbemerkt auf diesen Planeten zu gelangen, nahezu unter der Nase der Imperialen hindurch. Dann die korrupte Regierung in einem Putsch zu stürzen und die Welt in ein Chaos zu tauchen.
Sein geliebtes Chaos.
Das dumme, hochnäsige Imperium hatte sich genau so verhalten, wie es seine äonenalte Erfahrung vorhergesehen hatte. Schwerfällig und in großer Zahl waren sie nach Gedon gekommen, um den Kampf aufzunehmen und in die Falle zu tappen.
Andragar hatte ihnen den scheinbaren Sieg um den Raumhafen nahezu geschenkt, und es war genau so gekommen, wie er es wünschte. Wie ein herausgerissenes Herz sinnlos weiter pumpt, so hatte das Imperium Raumschiffe, Waffen und ihr unwürdiges Soldatenpack nach Gedon gepumpt, nur um hier vernichtet zu werden, genau wie man ein herausgerissenes Herz zerquetscht.
Diese wundervolle Metapher mit dem pumpenden Herzen in der Hand erwärmte Andragars dunkle Seele zusehends und schon blickte er sich unbewusst nach einem passenden Opfer um, um sich an dem Anblick eines noch zuckenden Herzens zu laben, doch dann brach der kurze Bann der Freude und er konzentrierte sich wieder auf seine eigentliche Aufgabe.

Da war es wieder!
Titus grinste innerlich und frohlockte mit jeder Faser seines Herzens. Dieses leise kratzende Geräusch im Funk. So leise und unauffällig und doch so kostbar. Titus spürte, wie ihn die Erregung packte. Sein Plan war aufgegangen, seine Überlegungen richtig gewesen, seine jahrhundertealte Erfahrung wieder einmal sein größter Nutzen. Ihm war, als würde sich vor seinem inneren Auge ein Geist materialisieren. Ein Geist, so wie er in die hellgraue Panzerung der Guradians Of the White Flame gehüllt. Er war diesem Geist einst in seiner menschlichen Gestalt begegnet, er hatte vor ihm gesessen, damals als er selbst noch jung und grün hinter den Ohren war und er hatte ihn schon damals als Meister verehrt und andächtig jedem seiner Worte gelauscht. Ihm war, als hörte er die weisen Worte seines Meisters erneut:
„Und niemals, mein junger Bruder Titus, niemals schalte die Antennenanlage in einem Rhino ein, bevor die Stromversorgung voll hochgefahren ist. Der Maschinengeist der Kommunikationsanlage ist von besonderer Art. Kunstvoll in seiner Funktion ist er leicht zu beleidigen und schwer wieder zu beruhigen. So, also mein junger Schüler, sage er mir, was würde passieren, wenn man den Maschinengeist erzürnt.“
„Erweckt man den Maschinengeist der Antennenanlage vor seiner Zeit, so erwacht er unsanft und hustet aufs heftigste!“, platze Titus mit seiner Antwort hinaus.
„Nun, nun, mein eifriger junger Schüler, richtig, er hustet, aber nicht heftig, eher leise, verstohlen und in einer bestimmten Folge, lausche und lerne...“
Die Vision vor seinem Augen verschwamm langsam und Titus kehrte wieder in die Gegenwart zurück. Doch seine Stimme klang immer noch ein wenig belustigt, als er über den Gefechtsfunk seinen nächsten Befehl gab.
„Zwo, Sieben, bereitmachen für Kreuzpeilung!“
 
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weiter geht es im Kapitel I
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Zwo, das war Bruder Cornellius, ein großer hagerer Hüne, ruhig und überlegend handelnd in seiner Art, einen, den man gern in seinem Rücken wusste. Bruder Cornellius sondierte noch einmal die Lage, beobachtete die in Lumpen gehüllten Plünderer auf der anderen Seite des Platzes und richtete dann schweigsam seine ganze Aufmerksamkeit auf seinen Auspex.

Am anderen Ende ihrer Gefechtsformation machte sich Nummer Sieben, Bruder Ardemus ebenfalls daran, seinen Auspex für die Messung auszurichten. Im Gegensatz zu dem hünenhaften Veteranen Cornellius war Ardemus jung und drahtig. Ardemus war der jüngste des sechsten Trupps und noch nicht allzu lange bei ihnen. Auch war er stets für einen Spaß zu haben und unterschied sich daher auch im Charakter gewaltig von dem schweigsamen Cornellius.
Ohne die komplizierte Handhabung seines Auspex zu unterbrechen, suchten Ardemus stahlgraue Augen Blickkontakt mit Bruder Hortus, der ihm in der Nähe hinter einer zerschossenen Fensterfront Deckung geben würde, sollten die Plünderer ihre Anwesenheit vor der Zeit bemerken.
„Schau mir zu.“, Cornellius hauchte die Worte, die zu einem ihrer Lieblingssprüche geworden waren seit der letzten großen Lagebesprechung im imperialen Hauptquartier des Kampfssektors Rubin. Dort hatten sie erlebt, wie sich ihr sonst so ruhiger und besonnener Sergeant ob der stets auf neuen vorgebrachten Einwände langsam aber sicher aufgeregt hatte. Als dann ein besonders unglücklicher imperialer Oberst den Fehler gemacht hatte nach stundenlangen Debatten auf einen alten Punkt zu sprechen zu kommen, der eigentlich schon langst abgehakt war, war Titus förmlich explodiert und hatte, die beiden gepanzerten Fäuste auf die Marmorplatte des Kartentisches hämmernd, gebrüllt: „Was für ein unglaublich törichtes Argument! Ihr braucht uns doch nur zu folgen! Wenn ihr nicht wollt oder euch eure Angst daran hindert, dann tretet beiseite und schaut uns zu!“

Andragar testete erneut ungeduldig, ob die Verbindung der Satellitenanlage schon aufgebaut war. Tief im Asteroidengürtel des Systems vor langer Zeit versteckt, wartete eine arkane Kommunikationsboje auf das Signal, um den Zeitplan mit der kombinierten Flotte des Chaos abzustimmen, die dann in einem gewagten Sprung aus den Tiefen des Warp in das System hereinbrechen und die armselige imperiale Flotte vom Firmament wischen würde.
Andragar konnte nahezu bildlich vor seinem geistigen Auge sehen, wie sich die Struktur der imperialen Flotte tagtäglich veränderte. Immer mehr Transporter erschienen mit noch mehr Material, während immer mehr mächtige Kampfkreuzer und schlanke, schnelle Eskorten hin zu anderen Schauplätzen in diesem Kriegstheater abkommandiert wurden.
Ein tödlicher Fehler.
Bei einem gut koordinierten Angriff der kombinierten Flotte des Chaos würde der Großteil der Transporteinheiten der erbärmlichen Imperialen mit einem Schlag vernichtet werden und an unzähligen Punkten im Kriegstheater würde schlagartig der lebenswichtige Nachschub zusammenbrechen.
Die armseligen Lakaien des toten Imperators in diesem Sternensektor würden sich von diesem Schlag nie wieder erholen.

Titus lauschte und wartete und begann die plötzlich zäh fließende Zeit abzuzählen: „21,...22,...“ die Sekunden dehnten sich zu einer kleinen Ewigkeit.
Plötzlich wechselte eine der Runen in seinem Kampfhelm von grün auf rot.
Cornellius hatte also das Signal gepeilt.
Dann kam das krächzende Geräusch auch bei ihm an und einen Herzschlag später bestätigte auch Ardemus die Messung.

Titus zitterte wie ein Jagdhund, der die Witterung aufgenommen hatte. Zum Glück sah das keiner seiner Männer, oder sie waren zu klug, es ihn wissen zu lassen.
Titus überprüfte die Daten und seine Rechnung dreimal.
So viel Zeit musste sein.
Dann war er sich ganz sicher.
Nur zwei Häuserblocks von ihm entfernt auf zwei Uhr befand sich das feindliche Kommandofahrzeug des Erzfeindes.
In ihm befand sich das Objekt.
Sein Ziel.
Titus aktivierte einen vorher vereinbarten Funkkanal.
„Jäger an Hammer.“
„Hammer hört.“ antwortete es in der Ohrmuschel seines Kampfhelmes.
„Plan Sieben Zwo Vier, wiederhole, Plan Sieben Zwo Vier; Ausführung jetzt!“
„Verstanden; Sieben Zwo Vier, Paket ist unterwegs. Hammer Ende.“
Titus schloss den Funkkanal und wechselte auf die Frequenz seines Trupps.
„Eins an alle. Angriff auf Primärziel auf mein Zeichen; Richtung zwei Uhr, Entfernung Fünf Null Null. Das Paket ist unterwegs. Die Vernichtung des Primärziels hat absolute Priorität. Eins Ende.“
 
@shinkansen kannst du das in den ersten Teil editieren damit es dann an einem Stück ist?
Bin gespannt was du daraus machst.





Mit geübter Schnelligkeit und Sicherheit erhoben sich die acht Marines wie ein Mann. Die Gestalten, die sich noch immer in den Trümmern vor ihnen befanden, schreckten auf. Bevor sie eine Waffe heben konnten bellten die Bolter von Cornellius und Remilius auf. Der vorderste bekam das Geschoß direkt in die Brust und er zerplatzte wie eine obskure Blume, der zweite bekam ein Geschoß ins Bein und wurde unsanft von den Beinen gerissen. Er schlug mit dem Schädel auf dem harten Steinboden auf als er vorn überfiel, sein Schädel wurde eingedrückt wie eine Eierschale.
Die anderen gerieten in Panik und versuchten Deckung zu finden. Einer, er befand sich zu Titus Rechten, wollte gerade hinter die Reste einer Mauer springen, als Titus Geschoß ihn in den Kopf traf. Der Kopflose Körper vollendete den Sprung in die Deckung wo er unsanft zu Boden klatschte. Während seine Brüder die verräterischen Wachen niedermachten, ohne das diese eine Chance hätten Gegenfeuer zu geben, suchten Marcellus Augen den Funker der Feinde. Da war er. Er huschte gerade hinter einen alten Türrahmen. Marcellus visierte nur kurz an bevor er schoss. Die Rakete flog schnurgerade aus und krachte direkt durch den Türrahmen hindurch in den unglücklichen Funker. Die Explosion kündete vom Ende dieses armseligen Wachtrupps. „Eins an alle. Meldung.“ „Zwo klar.“ „Drei klar.“ So ging es weiter als alle seine Männer die Vernichtung des Feindes bestätigten. Das laute Pfeifen setzte ein und nicht allzu weit von ihnen entfernt schlugen die ersten Granaten ein. Perfekt dachte Titus sich, unter diesem Granatenschild konnten sie unbehelligt vorrücken.

Andragar sah nicht einmal von seinen Konsolen auf als die ersten Granaten einschlugen. Der erwartete Angriff hatte also begonnen. Er wollte die letzten Signale senden, aber die Frequenzen waren blockiert. Die Schoßhunde des Leichengottes hatten also schneller reagiert als gehofft, aber nicht schneller als erwartet. Auch hierfür war er vorbereitet. Er setzte seinen Helm auf und ruf einen seiner Lakaien herein. Der schmierig aussehende Soldat, in den Überresten der Uniform auf die er einst so stolz gewesen war, öffnete zögerlich die Luke und salutierte. „Ja, mein Lord.“ Andragar könnte ihm nur ein kurzes Nicken. „Es werden bald Space Marines hier sein.“ Der Soldat schluckte merklich. „Jeder der einen von ihnen tötet, wird von mir unermesslich groß belohnt werden und…“ er wandte sich dem Soldaten zu „…ich werde ihn mitnehmen wenn ich diesen sterbenden Planeten verlasse.“ Der Soldat sah wenig erfreut aus aber salutierte erneut. „Ja, mein Lord“. Mit einem Wink schickte er den Mann wieder hinaus. Nun kommt meine Space Marines, lauft in meine Falle.

Derweil in der unendlichen Weite des Seelenmeeres. Die zackigen Formen der Schiffe hätten sich kaum gegen den farblich nicht zu definierende Hintergrund abgehoben, wenn sie denn jemand hätte sehen können. Nun etwas sah sie bestimmt. In den wogenden Wellen des Empyrean war selten Ruhe und auch selten keine Augen. Es waren nicht viele Schiffe. Zwei Kreuzer und etwas mehr als ein halbes Dutzend Eskortenschiffe. Der Kreuzer der Henker-Klasse getauft, im Blut seines ursprünglichen Captains, auf den Namen `Herzreißer` und der Devastor-Kreuzer mit dem Namen `Zungenauge` flogen dicht nebeneinander. Zwischen ihnen befand sich eine einzelne Terrorfregatte die unter dem Namen `Geißel der Nacht` bekannt war, wahrlich war sie schon seit vielen Jahrzehnten ein Alptraum für die Sektorflotte gewesen. Drei Fluchfregatten die `Biester von Tallarn` und drei Zornzerstörer `Markis Schlächter` umkreisten die drei Schiffe. Auf der Brücke der `Herzreißer` stand Ocutar Mennge, einst ein Hochdekorierter Leutnant der Sektorflotte, nun Herrscher über zwei Kreuzer und er war nicht erfreut. „Was soll das heißen er ist dir entkommen?“ herrschte er einen seiner Brückenoffiziere an. Dieser zuckte nicht und antwortete ruhig. „Nun er ist in den Realraum zurückgekehrt, ins Gedonsystem. In dem es gerade von imperialen Speichelleckern wimmelt.“ Wie ich ihn kenne bereitet er gerade einen Überraschungsangriff auf die imperiale Flotte vor.“ Er humpelte einige Schritte. „Das werden wir ihm mal ordentlich versauen“

„Sechs, Sieben, halt.“ Bellte Titus in sein Mikrophon und die beiden verhielten auf der Stelle. Eine Granate schlug nur wenige Meter vor ihnen ein, Meter die sie zurückgelegt hätten wenn Titus sie nicht gestoppt hätte. „Zwo, Acht. Vorrücken.“ Mit ungebrochener Präzision führte Titus seine Brüder durch das Artilleriefeuer. Die Whirlwinds der Guardians of the White Flame hatten es übernommen diesen Bereich der Frontlinie zu bombardieren. Titus wäre auch niemals unter dem unpräzisem Feuer der imperialen Armee vorgerückt. Aber so kannte er den exakten Feuerplan der Vergelterbatterien und konnte seinen Trupp gefahrlos hindurchlotsen. Die Guardians of the White Flame wichen niemals von einem Feuerplan ab.
Bald hatten sie die Feuerzone hinter sich gelassen und konnten sich wieder frei bewegen. Titus reckte die geschlossene Faust in die Luft und seine Brüder verhielten ihren Schritt. Rasch gingen sie in Stellung und suchten die Gegend nach Feinden ab. Alles schien friedlich, nur die Trümmer eines Vorortes die unter dem Mondschein lagen. Sein Jagdinstinkt regte sich, es war zu ruhig. „Hier Zwo. Kontakt auf 11. Schaltet auf Beutesicht.“ Titus Blick überflog die gesamte Häuserfront während er auf Beutesicht schaltete. Die Szenerie verwandelte sich in einen Haufen offenbar willkürlicher Blau, Grau, Gelb und Rottönen. Die Körperwärme der versteckten Soldaten hob sich gut gegen die kalten Gebäude ab. Es waren etwa 20 von ihnen in vier Ruinen verteilt. Sie waren gut eingegraben, das musste man ihnen lassen aber es würde sie nicht retten. „Zwo, Neun. Wohnblock auf 11. Drei, Sieben. Wohnblock auf 12. Vier, Sechs. Administratum auf 12. Acht, Deckung auf 1. Acht, auf dein Zeichen.“ Er wartete die Bestätigung seiner Brüder nicht ab sondern glitt in Richtung des ehemaligen Wohnblocks auf 1. Als er ihn Position lag, nahm er seine Boltpistole zur Hand und machte eine Granate scharf. Dies musste schnell gehen.

Während Titus und seine Brüder ihren Angriff vorbereiteten entbrannte im Orbit Gedons. Die Schiffe unter dem Kommando Ocutar Mennges verließen den Warpraum inmitten der imperialen Flotte. Eine Fregatte und einer der Zerstörer wurden dabei zerstört aber sie sollten 12 Transporter, vier Eskortenschiffe vernichten. Und der Lunar-Kreuzer `Archon Hark`, dessen halbes Triebwerk von dem Sprung der `Geißel der Nacht` mit in den Warpraum gerissen worden war, explodierte und brachte den nahen Kreuzern tiefe Narben bei. Danach entkamen die Schiffe Manngars ins System und verteilten sich.
Die im Warpraum, auf Andragars Signal wartende, Flotte würde nun auf eine aufmerksame und kampfbereite imperiale Flotte stoßen.

Bevor die Vernichtung der ´Archon Hark` eine neue Sonne an das dunkle Firmament zeichnete, griffen die Guardians of the White Flame an. Marcellus Rakete schlug mit einem Krachen in das Gebäude ein und zwei Gestalten wurden von der Wucht der Explosion herausgeschleudert. Sofort begannen Schüsse in Marcellus Richtung zu zischen, aber er war bereits in Deckung gegangen. Es dauerte nur Sekunden bis die ersten Granaten zwischen den eingegrabenen Männern explodierten. Cornellius pumpte Geschosse in die Ruine vor sich und wurde so das Ziel der darin liegenden Männer. Ihren Fehler erkannten sie erst als Torus einen gleißenden Flammenstrahl in die oberste Etage schickte. Er zog den Flammenstrahl einmal über alle Etagen und das zähflüssige Promethium blieb an den Männern kleben. Die wenigen die das Glück hatten nicht direkt in Flammen zu stehen wurden geblendet und von der Hitze versengt. Cornellius beendete ihre Leiden frühzeitig.
Im Augenwinkel sah Titus den Flammenwerfer aufblitzen, ein schrecklich greller Farbton in der Beutesicht der schnell ausgeblendet wurde. Er hörte die Bolter von Hortus und Mendelarius bellen, während diese Ardemus und Remilius Deckung gaben. Er selbst folgte rasch seiner Granate in das zerstörte Wohnhaus. Die erste Etage war schon von Marcellus Rakete geräumt worden, blieben die zwei Mann im Erdgeschoss. Als er durch das Fenster krachte empfing ihn direkt eine ungezielte Salve aus einem Lasergewehr. Noch im Sprung feuerte er seine Boltpistole, das Geschoss verfehlte den Mann, aber dieser zog den Kopf ein. Titus landete in den Überresten eines Tisches und drehte sich auf der Stelle. Der Mann hinter ihm schien sichtlich überrascht, dass er ihn bemerkt hatte. Bevor er reagieren konnte rammte Titus ihm seine freie Hand durch den Brustkorb. Der andere verhielt in seiner Bewegung, sein ungläubiger Gesichtsausdruck konnte sich nicht voll entfalten da Titus ihm vorher in den Kopf schoss. Ein Schuss zischte an seinem Kopf vorbei und er wandte sich dem Schützen zu. Der nächste Schuss traf seinen linken Schulterpanzer, versengte aber nur die Farbe. Titus legte an und feuerte.

„Eins an alle. Bericht.“ Nun konnten sie sich ihrem eigentlichen Ziel zuwenden.
 
habe diesen eindruck verfasst, bevor n´bell gepostet hat, 8das hab ich noch nicht gelesen)
Also erstmal die Geschichte ist nicht schlecht geschrieben. Man erkennt in etwa die Handlung und kann sich die Szenerie anhand der teilweise recht übertriebenen metaphorischen Übertreibungen recht gut vorstellen.
„Gleich würde man sie abschießen und das charakteristische Pfeifen überschwerer Projektile würde die leisen Geräusche der Nacht ablösen, um sich in das infernalische Krachen von Explosionen zu steigern, wenn krepierende Projektile zusammengestürzte Ruinen, Trümmer und Schutt zu neuen surrealen Gebilden formen würden.“
Allerdings kam ich ein oder auch zwei Mal richtig ins Grübeln, ob dieser Titus wirklich ein so imperiumstreuer Elitekrieger ist, wie er denkt/tut oder ob er nur ein arrogantes Arschloch (sorry) ohne den richtigen Blick für die Realitäten ist, der schon halb auf dem Weg zum Ketzertum marschiert und nur geil aufs kämpfen ist, um mit seinen überlegenen Fähigkeiten anzugeben.
„Im Vergleich zu dem Durchschnittsalter seiner Männer waren es alles Jungspunde, im Vergleich zu ihm waren es nicht mal junge Küken und sie hielten sich für die Meister der Taktik und Strategie. Titus konnte wirklich nur milde lächeln. All ihre absurden Vorschläge, wie man mit noch mehr Truppen und noch mehr Material eine Bresche durch den Verteidigungsring der Ketzer schlagen könne. Dabei war die Lösung so einfach. Einfach für einen Space Marine. Einfach für den sechsten Trupp der dritten Kompanie des Ordens der Guardians of the white Flame.
Also wenn er selbst schon weiß dass er die Krone der Schöpfung des Imperiums ist, wieso wundert sich der Knabe also immer noch über die Unfähigkeit der normalen Menschen?
Und was mir auch noch immer aufgestoßen ist beim lesen und teilweise wirklich schon richtig genervt hatte, war…wie hieß der Orden doch gleich noch mal?
Achja…"Guardians of the white flame" Wie konnte ich das vergessen? Wird ja auch nur fünfmal wiederholt. Beim lesen kam es mir aber wie hundertmal vor. Ich meine irgendwann hat man sich den Ordensnamen ja auch gemerkt. Vielleicht reicht es in Zukunft wenn man nur vom Orden redet/schreibt. Ich meine die Jungs in Grau werden doch wohl eine Kurzform für ihren Orden habe,oder?
 
@N'bell
Vielen Dank für die Weiterführung der Geschichte, ich giesse das am Wochenende in das erste Kapitel.

@Dark Lu
Ebenfalls vielen Dank, das ist mal eine richtig gute Kritik zum nachdenken.

- Der Ordensname ist wirklich etwas umständlich, eine Kurzform wäre angebracht...

- Titus ist ein erzkonservativer imperiumstreuer Elitekrieger und arrogant bis zum Umfallen...

trotz jahrhunderteralter Erfahrung sind einige Sachverhalte total an Titus vorbeigegangen. Er kann und will nicht akzeptieren, dass er, und das wofür er steht, schon lange überflüssig geworden ist. In den Zeiten der Errichtung des Imperiums hatten die Space Marines die Siege gebracht. Schnelle Erfolge ohne den Blick auf Stabilisierung und Erhalt der erreichten Macht. Doch der durch den Bruderkrieg begonnene Zusammenbruch ist schleichend. Noch immer ist das Imperium extrem mächtig und schlagkräftig und kann letzten Endes jede Auseinandersetzung gewinnen, wenn Zeit und Material in ausreichender Menge herangebracht werden können. (Vom Hintergrund her die letzten Epochen des Römischen Reiches bzw. Chinesischen Reiches) Doch das Imperium geht immer mehr in die Defensive, nicht erkennend oder ignorierend, dass die Einfälle der Orks, des Chaos, der Tau usw.. keine lästigen Grenzkonflikte sind, sondern die Kapazitäten und Resourcen aushöhlen und übrstrapazieren. Die Space Marines hingegen entstammen noch der Zeit vor den trojanischen Kriegen oder den letzten Kapiteln der Artussage, mehr oder weniger unbesiegbare Helden, die in heroischen Kämpfen für neue Legenden sorgen, doch letzten Endes führen ihre Taten zu keinen Resultaten...

Titus ist absolut nicht in der Lage zu verstehen, dass inzwischen nicht mehr die Stärke der Space Marines entscheidend ist, sondern die imperialen Erfolge in den Kriegen und Feldzügen einem Diktat aus wirtschaftlichen Resourcen, politischen Winkelzügen und Intrigen unterliegen.
 
Eine wirklich schöne Geschichte. Ich bin schon gespannt darauf mehr zu lesen. Und ich habe auch nur einen winzigkleinen Punkt anzumerken, den du vielleicht korrigieren kannst.

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Was wäre die Garde ohne die Hilfe der Elite des Codex Astartes?[/b]

Dürfte ziemlich am Anfang sein. Das sollte natürlich Adeptus Astartes heißen, Der Codex Astartes ist ja nur ihr Regelbuch 😉
 
zuerst einmal danke für die genaue und sehr gut zu begreifende beschreibung des charakters von titus.vielleicht kann man die oben auch noch mal anführen, damit der leser weis, was ihn erwartet.
der zweite teil gefällt mir auch gut obwohl auch hier der ganze ordensname in jedem gefühlten zweiten satz wiederholt wird(ich weis, das hab ich schon geschrieben). ansonsten fiel mir nur noch diese kleinigkeit auf:

"der zweite bekam ein Geschoß ins Bein und wurde unsanft von den Beinen gerissen. Er schlug mit dem Schädel auf dem harten Steinboden auf als er vorn überfiel, sein Schädel wurde eingedrückt wie eine Eierschale."

nicht schlimm aber auch nicht schön. versucht doch solche wortwiederholungen in solch kurzen abständen zu vermeiden. sucht lieber synonyme. das klingt besser als ständige wiederholungen(sind ja keine ordensnamen,oder? 😉 )

"Die Schoßhunde des Leichengottes" Schöner Begriff. unschreibt kreativ das ganze imperiale Glaubenssystem und die abscheu der gegner. großes lob. (das hätte mir mal einfallen sollen)