Hi,
da ich von dem TT ziemlich begeister bin, hab ich mich mal nach der Arbeit hingesetzt und an ein paar Abenden diese kleine Story geschrieben. Hoffe sie gefällt 🙂 und bitte zerreißt mich net wenn Fehler noch vorhanden sind. Habs Korrektur gelesen und lassen.
Na denn viel Spass dabei 🙂
Jeder Sieg hat seinen Preis
By Kassyus
Gromli Eisenschlag lief die Reihen der Zwerge ab und klopfte hin und wieder einem der Kämpfer von hinten auf die breiten Schultern. Sein Trupp stand in einem ausgehobenen Schützengraben der Zygnar Verteidigungslinie. Sie hatten den Auftrag, die Brücke zu sichern und somit den weg zur Festung in den Bergen. Gromli und seine Zwergensöldner waren stolze Mitglieder des Hammerfall High Shield Gun Corps und wurden angeheuert von Warcaster-Commander Stryker. Sie hatten vorerst einen Versorgungstross begleitet und ehe sie sich versahen, saßen sie schon in diesem Dreckloch das die Menschen Graben nannten und schossen auf die Soldaten der Wintergarde. Diese bewegten sich vor ihnen zwischen den Büschen und Felsen, der ansonsten kargen Landschaft und versuchten Deckung zu finden um in eine geeignete Schussposition zu kommen. Überall war das dröhnen der Jacks zu hören gewesen und knattern der Infanteriewaffen. Kurz zielte der Söldner-Sergeant mit seinem Doppelläufigen Gewehr zwischen zwei Zwergen hindurch und schickte einen der Rotröcke zu seinen Ahnen, mit vor der Brust gepressten Händen fiel der Soldat schreiend nach hinten. Gromli lächelte darüber und lud mit geschickten Handgriffen schnell zwei neue Patronen in die beiden Kammern seiner Waffe. Sie mussten eine befestigte Mühle beschützen, die an einer breiten Brücke stand und eben diese Brücke war ausgerechnet die einzige, in einem weiten Umkreis, welche stabil genug war um WarJacks zu ermöglichen über den tiefen reißenden Strom zu gelangen. Er sah zurück zu dem Gebäude aus fest verbauten Steinquadern und erspähte oben zwischen den Zinnen die schlanken Läufe Menschlicher Schützen. Er hatte schon von ihnen gehört und war von ihrer Zielgenauigkeit und Feuergeschwindigkeit beeindruckt. Die Langflinten waren die besten Infanteriewaffen Zygnars und soweit er gehört hatte, waren diese Waffen der Gipfel Menschlicher Präzisionsarbeit. Gromli lächelte und klopfte mit der flachen Hand auf sein Gewehr. Aber nichts gegen die stabilen Gewehre Zwergischer Bauart, dagegen sahen die Langflinten aus wie fragile Zahnstocher. Er rückte seinen Tellerhelm zurecht und gesellte sich zu seinen Kumpanen um auf die unermüdlich anrückenden Menschen zu feuern.
Gromli knurrte einen alten Zwergenfluch, als er sah wie die Übermacht der Khadoraner an seiner Hälfte der Front immer weiter zunahm. Munition wurde herbeigeschafft und eifrig verteilt. Das Wetter hatte sich wenigstens soweit gebessert, das es jetzt nicht mehr regnete. Als die Khadoraner trotz der Verluste zum Sturm ansetzten und schreiend ihre Äxte zogen, gab Gromli den Befehl zur Verteidigung „Schilde vor und Äxte bereithalten!“. Endlich ging es zur Sache und die Tatsache dass die Zwerge in der Unterzahl waren, dämpfte keineswegs seine Vorfreude auf den kommenden Nahkampf. Plötzlich wurden jedoch einige der angreifenden Menschen in blutige fetzen zerrissen und schwere Geschosse hämmerten in die Körper der nachfolgenden, um sie wie Puppen umherzuwirbeln. Der Boden vibrierte leicht als ein Charger hinter der Zygnar Grabenlinie in Stellung ging und aus seiner Zwillingskanone Tod und Verderben in die Linien der Khadoraner schickte. Hinter ihm stand, von aufgestellten Fässern teilweise gedeckt, Elroy Storm, und deutete mit der rechten Faust auf die Feinde. Elroy war einer der so genannten Fahrenden Warcaster und Strykers Einheit zugeteilt worden. Sein selbstsicheres Gemüt und waghalsiges Verhalten, hatte schon oft Probleme verursacht. Stryker hatte sich des jungen Mannes angenommen um seine Ausbildung zu vollenden. Jetzt griff er mental nach dem Charger und sofort reagierte der WarJack, drehte sich in die angewiesene Richtung aus um dem dortigen Angriff zu begegnen. Der Sturmlauf der Rotröcke kam ins stocken und eine konzentrierte Salve aus den Gewehren der Zwergen Söldner brachte weitere Verluste mit sich und ließ schließlich die Kampfmoral zusammenbrechen, vereinzelt schießend und Schmährufe ausstoßend eilten sie zurück zu ihren Linien. Die Verteidiger der Mühle jubelten und verhöhnten die Flüchtenden. Gromli wusste, das dies noch nicht alles war und gemahnte seine Männer an, trotz des Sieges, wachsam zu bleiben. Bis jetzt hatte der Feind nur seine Infanterie aufgeboten. Um anscheinend ihre Linien zu testen und zu zermürben, überlegte der Zwerg. Die Söldner hatten standgehalten und zum Glück keine Verluste erlitten. Aber das konnte sich schnell ändern und Gromli hatte ein mieses Gefühl, was die kommenden Stunden anbelangte.
Im laufe des Nachmittags versuchten es die Khadoraner noch einmal und wurden abermals von den Verteidigern zurückgeschlagen. Diesmal hatte es einen der tapferen Zwergen Söldner erwischt, als eine Schrottladung aus einer Donnerbüchse ihn frontal im Gesicht erwischte und die obere Hälfte seines Schädels abrasierte. Dann war es den Rest des Tages ruhig geblieben.
Im Lichte des nahenden Abendrotes inspizierte Warcaster-Commander Stryker die Grabenanlage vor der Brücke. Er blieb neben dem Anführer der Zwerge stehen und klopfte diesem auf die Schulter „Gut gekämpft heute, Sergeant.“ Der Zwerg nickte als antwort und holte aus einer seiner Gürteltaschen ein ausklappbares Fernrohr hervor und beobachtete das Geschäftige Treiben im Lager des Feindes. Schwere Pferdekarren waren mittlerweile angekommen und sie begannen mit dem Ausladen der Fracht „Ein Juggernaut und ein Destroyer… Ich weiß!“ kam Coleman dem Zwergen zuvor. Er setzte das Fernglas für einen Moment ab und dachte nach, dieser Mensch erstaunte ihn immer wieder. Dann hob er wieder das Glas und sah wieder zu den feindlichen Linien herüber, sah die Fellmützen hinter den, mit Lehm und Steinen, gefühlten Körben. Sie duckten sich hinter ihren Stellungen und schienen die Zygnar ebenfalls zu beobachten „Ich schätze sie greifen uns erst im Morgengrauen wieder an, wenn die Warcaster ihre Jacks auf sich eingestimmt und die Magichaniker sie mit Munition und Kohlen gefüllt haben. Also nutzt die Zeit um zu ruhen.“ Schlug Stryker vor. „Wann trifft die Verstärkung ein?“ wollte der Zwerg wissen „Wenn alles klappt, dann im Laufe des morgigen Mittags.“ Antwortete der Blaugepanzerte Warcaster und Gromli hörte, trotz der Bemühungen des Menschen diesen zu verbergen, einen dunklen Unterton heraus und dieser hörte sich gar nicht gut an. Stryker lächelte dennoch und wollte gehen, als der Zwerg das Wort ergriff „Wir halten die Stellung, Mensch.“ „Ich weiß… ich weiß!“ sprach der Warcaster leise und verließ wieder den Graben. Somit waren die Zwerge wieder unter sich und nur das leise zischen und knacken der Esse des Charger durchbrach die einsetzende Stille.
Langsam brach die Nacht über dem Schlachtfeld herein und die Sonne versank am fernen Horizont. Zur gleichen Zeit stiegen die beiden Monde empor, die nun am aufkeimenden Nachthimmel zu sehen waren. Auf beiden Seiten konnte man Schatten umhereilen sehen und kleine, in Mulden entfachte, Feuer spendeten den Soldaten Wärme. Rationen und etwas Alkohol wurden ausgeteilt. Sie aßen und tranken, als ob es das letzte Mal wäre...
Der Angriff kam, wie Stryker vorhergesagt hatte, mit dem erscheinen der ersten Sonnenstrahlen und hatte seine beiden WarJacks, ein Lancer und einen mächtigen Ironclad, bereits auf der rechten Flanke postiert. Die Söldner und der Charger besetzten den Bereich vor der Brücke und die Fernschützen sicherten die linke Flanke. So warteten sie auf den kommenden Feind und feuerten, sobald dieser in Reichweite war. Die Khadoraner schickten zuerst die Infanterie der Wintergarde vor und danach sollten die beiden WarJacks folgen um eventuelle Breschen zu nutzen. Es lief Gromli ein kalter Schauer über den Rücken als er mit ansah wie der gegnerische Warcaster-Commander die Soldaten als Kanonenfutter gebrauchte und den Plan dahinter vermutete. Die Soldaten würden sie binden und die Jacks hätten dann leichtes Spiel. Allerdings wusste er auch nicht was er dagegen tun konnte. Rotröcke huschten von Deckung zu Deckung und gaben vereinzelt Schüsse aus ihren kurzläufigen Donnerbüchsen ab. Wolken aus Schrott, Kieselsalz und allerlei anderer spitzer kleiner Gegenstände pfiffen umher. Die Zwerge hielten ihre Turmschilde vor sich und zielten durch die Sehschlitze und stützten ihre Waffe in der Einsparung des Schildes ab um sie zu stabilisieren. Gromli feuerte seine Männer an und hielt sie zum sorgfältigen Zielen an. Als dann der Destroyer seine Bombarde abfeuerte, wurde der Lärm für einen Moment Ohrenbetäubend. Ein großes Loch wurde knapp vor den Graben in die Erde gerissen und eine hohe Erdfontäne stob in alle Richtungen und prasselte schließlich hernieder auf die Kämpfenden. Überall brüllten Männer, Waffen knatterten und Geschütze donnerten… Die Truppe des Hammerfall High Shield Gun Corps hielt sich gut und kämpfte tapfer, hinter ihnen schoss der Charger auf den Destroyer und bewegte sich die Flanke entlang. Funken stoben auf, wo die Geschoße des Jacks auf die Panzerung trafen und größtenteils daran abprallten. Dann waren die Rotröcke heran und die wenigen die den Beschuss aus nächster nähe überstanden hatten, warfen sich mit gezückten Äxten in den Graben und auf die Verteidiger.
Stryker fluchte, als er sah wie die dünne Linie der Söldner in Nahkämpfe verwickelt wurde, aber er musste noch warten, griff nach dem Ironclad aus und befahl vorzurücken. Der Lancer verfiel in einen leichten Trab und beschrieb einen weiten Bogen um sich anzunähern. Nachfolgende Männer sprangen in die Gräben und wurden von Turmschilden wieder zurückgeworfen. Wer es dennoch schaffte Fuß zu fassen, wurde von Äxten in stücke gehauen. Der Juggernaut griff nach unten und zermalmte einen der Söldner mit der Blanken Faust und warf die Überreste zur Seite um den nächsten mit seiner großen Axt zu spalten. Der nachfolgende hatte mehr Glück als seine beiden Vorgänger und drehte sein Schild im Moment des Aufschlages mit der Schlagrichtung und so glitt die Waffe wirkungslos daran herab und fraß sich tief in den Boden. Das Erdreich gefror für einen Moment bis die Klinge wieder emporgehoben wurde. Allerdings wurde das Turmschild bei diesem Abwehrmanöver zertrümmert. Fernschützen auf der Mühle feuerten ebenfalls auf den Destroyer mit konzentrierten Beschuss und mussten etwas im inneren des Jacks getroffen haben, den der Axtarm hing plötzlich schlaff herab und azurblaue funken stoben in alle Richtungen davon. Ohne Rücksicht schlug der Juggernaut weiter in den Grabenkampf hinein und schleuderte Körper, Zwerge als auch Menschen, durch die Luft. Einige blieben stöhnend liegen oder lagen zerschmettert im klebrigen Matsch.
Gromli fluchte wieder als er einem Wintergardisten seinen Schild unter das Kinn hieb und den Mann so über sich und den Graben hinweg hob. Es sah gar nicht gut aus, Jacks waren gerade dabei ihre Linie auseinander zunehmen… doch was war das? Etwas prallte mit hoher Geschwindigkeit in die Flanke des Juggernaut's und trieb eine Lanze tief in die Seite, knapp unterhalb des Schultergelenkes, in den Magischanischen Körper des Kolosses und Energieblitze zuckten umher. Der Lancer hatte seine Lanze zum Einsatz gebracht und ließ diese stecken, um den Khadoranischen Jack in seiner Bewegung zu behindern. Schon war der Ironclad heran und hatte den Gegner mit einem mächtigen Schlag seines Bebenhammers zu Boden geschickt. Sofort setzte der blaue Riese nach und nahm den liegenden in einen Schwitzkasten um ihn bewegungsunfähig zu machen. Währenddessen trieb der leichte WarJack seine Lanze tiefer und tiefer in den Metallischen Leib des massigen Giganten und blitze zuckten um die Einschlagstelle herum. Das Glühen der Augenvisoren des Juggernaut's flackerte, konnte sich allerdings wieder stabilisieren. Überall brachen wilde und brutale Kämpfe aus. Niemand wollte weichen oder Nachgeben und so zog sich das Gefecht hin bis es sich in einen Stellungskampf festgefahren hatte.
Von einer Einheit der Wintergarde gedeckt, dirigierte der Khadoranische Warcaster Ivan Molotov die beiden Giganten an der Front und versuchte den Juggernaut aus dem Getümmel heraus zu bekommen. Er mochte seine Berufung und verglich oft die Arbeit eines Warcaster mit der Schwungvollen Arbeit eines Dirigenten bei Hofe und seines Orchesters. Er knurrte, als sich die Lanze immer tiefer in den Leib bohrte und zuckte bei jedem Kurzschluss zusammen die die Waffe auslöste. Er griff nach dem Destroyer und ließ ihn seine Bombarde abfeuern, auch wenn es riskant war, aber er musste es versuchen. Mit einem Metallischen knirschen, fraß sich die Explosion durch die Panzerung der leichteren Maschine und riss dessen rechte Flanke in stücke, was der Caster mit einem befriedigenden Lächeln Quittierte.
Gromli wich einem schnell geführten Axthieb aus und rammte dem Menschen seinen Turmschild in den Magen und aufstöhnend wich der Khadoraner zurück, nur um kurz darauf mit einem Axtblatt in der Brust zusammen zu brechen. Der Söldnersergeant sah sich kurz um und stellte fest, dass sich seine Männer besser schlugen als erwartet. Die Menschen wurden zurückgedrängt und hatten dem Schildwall nichts entgegenzusetzen. Er brüllte Befehle und eine gerade Linie formierte sich zu seiner linken und rechten Seite. Gerade als es aussah als würden sie den Feind endgültig aus den Graben werfen, donnerte ein Gigant mit der Kraft eines Titanen durch die Menschen und in die Zwerge hinein. Der Destroyer hatte sich dem Nahkampf im Graben angeschlossen und drängte in das Getümmel der Infanterie hinein. Der erste Zwerg wurde sofort erdrückt und ein zweiter durch den Schlag mit der massigen Bombarde zerschmettert. Die Wintergarde griff sofort wieder an und stürzte sich mit frischem Mut in den Kampf. Gromli wurde fast überrumpelt, konnte sich jedoch wieder freikämpfen. Er kletterte über den Grabenrand aus diesem Kochtopf der Gewalt heraus und rief zum Rückzug. Er wollte zur Mühle um sich dort neu zu formieren. Hektisch sah er sich um „Wo war der verfluchte Warcaster und sein Charger?“ Immer mehr Zwerge seines Trupps gesellten sich zu ihm, bildeten zusammen ein Karree und zogen sich langsam, schießend und hackend, zur Mühle zurück.
Die Rotröcke setzten siegeshungrig nach, wie Stryker es erwartet hatte und es tat ihm leid dass er die Zwerge zu so etwas gebrauchen musste, aber er sah keine andere Möglichkeit. Die Feindliche Streitmacht musste auseinander gezogen werden und die Zwerge standen noch um den Feind zu binden, machten unwissendlich ihren Job gut. Er wartete nur noch bis das ausgemachte Signal von dem ihm zugeteilten Fahrenden Warcaster erklang. Die Zeit drängte und jeden Moment konnte der Feind etwas merken. Noch war das Zielobjekt isoliert, nur für wie lange noch…
Elroy Storm drückte sich mit dem Rücken an den großen Felsen und neben ihm stand zischend der Charger. Mit einem metallischen klicken rastete gerade ein frischer Munitionsstreifen ein. Vorsichtig linste er um die Ecke und sah das Ziel… es stand völlig im offenen und nur ein Trupp der Wintergarde war abgestellt worden um es zu beschützen. Es hatte sich ausgezahlt, eine lange Flankenbewegung auszuführen und im Tumult der Schlacht war es anscheinend niemanden aufgefallen das er sich abgesetzt hatte. Kurz spähte er zu den Zwergen und stellte beruhigt fest dass sie noch aushielten. Er lächelte. Die Fernschützen befanden sich immer noch auf dem Turm der Mühle und luden im Moment nach. Coleman befand sich am Eingang der Mühle und dirigierte mit Gesten seine beiden Jacks, die im Nahkampfreigen mit dem Juggernaut verstrickt waren. Es sah aus als würden stählerne Titanen miteinander ringen und er musste mit ansehen, wie der KhadorJack die Umklammerung des Ironclad sprengte und den Lancer packte. Er hob ihn hoch wie ein Spielzeug und warf ihn in Richtung des Warcaster-Commander, dieser konnte nur knapp dem fliegenden Haufen Stahl ausweichen und lag nun am Boden. Der Ironclad wankte etwas zurück und ermöglichte so dem Juggernaut einige Treffer zu landen. Panzerung kreischte und ächzte unter der Belastung als die blanke Faust darauf einhieb. Selbst von hier aus konnte er das Geräusch berstenden Metalls hören. In seinen Ohren hörte es sich wie das Geschrei eines Sterbenden an. Er mochte WarJacks und war von der Magichanik beeindruckt, die sie antrieb. Dass er die Macht hatte diese zu manipulieren und in gewünschte Formen zu pressen empfand er als großes Privileg und Ehre. Er wurde wütend und schnaubend trat er aus seiner Deckung hervor „HE IHR SAUFKÖPPE!!“ rief er in perfekten Khadorianisch.
Coleman schüttelte seinen Kopf und rappelte sich auf, er fluchte ob des Schlammes auf seiner Rüstung und sah hinter sich über die rechte Schulter, welche schmerzte. Dort steckte, mit dem Kopf voran, der Lancer in der massiven Mauer und Funken stoben aus seinen Gliedmaßen. Die Kolben zischten als sie die gleiche Beinbewegung immer wieder ausführten und wiederholten. Er tastete mental nach dem Kortex und stellte fest das er bei dem Aufschlag schwer beschädigt wurde, da war nicht mehr viel zu machen und die Lage begann sich zunehmend zu verschlechtern. Die Rotröcke drängten weiter vor und seine beiden Jacks waren entweder Kampfunfähig oder im Nahkampf verstrickt. Der Ironclad griff wieder mit seinem Bebenhammer an und hieb diesen auf den Boden vor sich. Der Boden rumorte und bebte bei dem Einschlag, einige der Gardisten fielen überrascht zu Boden und auch der KhadorJack wankte von einer Seite zur anderen bis er das Gleichgewicht wieder fand. Doch der ZygnarJack setzte sofort nach und hieb wieder mit dem Hammer auf den roten Jack ein. Panzerung knackte wie die Schale einer reifen Melone. Er spähte hinter die feindlichen Linien und erkannte eine kleine Gruppe Soldaten, die eine stattliche Gestalt umstellt hatten. Wo war Elroy? Hoffentlich war er schon auf Position. Verdammter grüner Junge. Hoffentlich machte er keinen Blödsinn! Schoß es ihm plötzlich durch den Kopf und sah zum Sergeanten der Fernschützen empor. Dieser erwiderte seinen Blick und nickte unmerklich. Er wollte gerade nach einem Boten rufen, als er den jungen Warcaster schließlich entdeckte. Er stand trotzig, mit in die Hüften gestemmten Fäusten, neben einem großen Felsen. Stryker fasste sich an den Kopf und schüttelte diesen. Dieser Narr! Allein gegen ein halbes Dutzend Soldaten der Wintergarde und einem Warcaster allein gegenüber zu treten… Er rechnete ihm keine großen Chancen aus.
Ivan Molotov lächelte ob der Zerstörung, die seine Truppen anrichteten. Doch bei all dem vergnügen hatte er einen Zeitplan im Genick. Diese Brücke war der einzige brauchbare Übergang und der Schnellste Weg zur Grenzfeste die diesen Pass bewachte. Schon bald würde Orsus Zoktavir, oder eher als der Schlächter von Khardov bekannt, mit dem Rest der Streitmacht ankommen. Bei dem Gedanken an einen Wutausbruch des Schlächters, den er nicht erleben wollte, wenn er die Brücke bis zu seiner Ankunft nicht in der Hand hatte trieb er seine Truppen nun energischer an und griff auf Magischen Wege nach den Jacks und Sergeanten der Trupps, erteilte ihnen neue Befehle. Wachsam sahen sich die Gardisten seiner Leibwache um und hielten ihre Donnerbüchsen schussbereit in beiden Händen. Ivan sah sich suchend um… irgendetwas stimmte hier nicht. Etwas fehlte und er überlegte was es sein könnte. Sein Blick suchte hektisch das Schlachtfeld ab und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Der Charger! Wo war der WarJack abgeblieben? „HA… IHR SAUFKÖPPE!“ ertönte es plötzlich ganz in der Nähe hinter ihm. Wie ein Mann drehte sich das halbe Dutzend um und sah den einzelnen jungen Mann an, der selbstsicher grinsend hinter einem großen Felsen hervorgetreten war. Dieser hatte seine Fäuste trotzig in die Hüfte gestemmt und sah sie mit einem hämischen lächeln an. Ivan war zu erstaunt um was auf die schnelle zu erwidern und rügte sich sofort für die Nachlässigkeit „Knallt ihn ab! Wird’s bald!“ schrie er seine Männer an und diese reagierten sofort. Legten an und mehrfaches dumpfes Knallen schallte über die Ebene. Ivan blinzelte mit den Augen und versuchte durch den Pulverrauch etwas zu erkennen. Einige der Khadoraner in gekrümmter Haltung lagen am Boden um ihn herum. Blut hatte sich im Matsch verteilt und bildete kleine Seen, er wunderte sich zuerst. Dann sah er hinter dem Neuankömmling, der zu seinem Missfallen noch stand, einen breiten Schatten aufragen. Zwei Orangen leuchtende Punkte glommen auf und das Charakteristische Zischen einer Esse ertönte. Es schoss ihm durch den Kopf wie eine Gewehrkugel. Das er darauf nicht geachtet hatte… Zu sehr war er abgelenkt vom Kampf an der Front gewesen. Jetzt war der vermisste Charger hier und hatte einige seiner Männer mit der ersten Salve seiner Zwillingskanone in den Matsch befördert. Dieser kecke Bursche grinste auch noch unverschämt. Ivan murmelte einige Worte und hob beschwörerisch die Arme empor. Ein schneidender Wind frischte auf und trug seine Worte mit sich, als der Körper des gegnerischen Caster herumgewirbelt wurde und tiefe Breschen in seine Rüstung schlug. Blut lief aus Rissen und tropfte zu Boden. Stöhnend wankte der junge Mann und musste sich am linken Arm seines Jacks abstützen. Dann stieß dieser seine beiden Hände nach vorne und Blitze, gleißender Energien, entsprangen den Handflächen und umspielten den Khadoraner. Ivan zuckte und schrie unter den Entladungen die seinen Körper peinigten. Er fiel auf die Knie und ehe die restlichen Leibwächter reagieren konnten, wurden sie schon von der aufbrüllenden Zwillingskanone niedergemäht. Einer der Wintergardisten hatte das Inferno überlebt und drehte sich um zur Flucht, doch weit kam er nicht. Der Charger war mit einigen Schritten hinter ihm und schlug ihn mit einem Hieb seines Kriegshammers zu Boden und zerschmettert blieb der Mann liegen.
Stryker hob sein Schwert Quecksilber und zog es mit einer Halbkreisförmigen Bewegung über die Brust eines angreifenden Khadoraner und ließ diesen aufschreiend zurücktaumeln. Mit einem Blitz magischer Energien setzte er nach und ließ nur noch einen verkohlten Körper zurück. Sie kämpften mittlerweile vor dem Turm der Mühle und zusammen mit den Zwergen hatte er einen Halbkreis gebildet. Noch immer war der Ironclad in einen Schlagabtausch mit dem Juggernaut verstrickt und keiner der beiden schien einen klaren Vorteil zu erringen. Coleman knurrte und trieb die Spitze seines Schwertes in den Bauch eines weiteren Soldaten und befreite sie wieder mit einem Tritt gegen die Brust des sterbenden. Es schmerzte ihm in seiner Brust als er all die tapferen Männer, Menschen und Zwerge zugleich, Tod am Boden liegen sah. Wenn Storm sich jetzt nicht beeilte, war bald schon niemand mehr da der die Brücke würde verteidigen können. Verfluchter Frischling! Er hasste Elroy’s sinn für Dramatische Augenblicke und hatte ihn mehr als einmal zurechtweisen müssen. Jetzt bedrängte sie der Feind und sie hatten alle Hände voll zu tun diesen abzuwehren. Sollten sie das hier Überleben, dann würde der Fahrende Warcaster was erleben können.
Ivan rappelte sich wieder auf und sah den grinsenden Caster vor sich an. Dieser schritt zwischen den ausgeschalteten Wintergardisten umher. Er war geschwächt, aber noch nicht am Ende und so griff er mit Eisigen Griff nach dem Herzen des jungen Mannes und ließ diesen erstarren. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und er versuchte sich davon zu machen. Er torkelte auf wackeligen Beinen davon und frohlockte, lächelte den schnaufenden Zygnar Jack an als er an ihm vorbeilief. Dieser drehte sich mit stampfender Bewegung und sah ihn aus glühenden Augen an. Elroy Storm versuchte sich zu rühren um einen Zauber zu sprechen der den Flüchtenden lähmen würde. Doch es war ihm nicht möglich, er überlegte kurz und innerlich musste er kichern. Wenn er sich schon nicht bewegen konnte, dann aber andere... Mit schweren schritten setzte sich der Charger schließlich in Bewegung und hob seinen Kriegshammer. Das letzte was der Khadoranische Warcaster in seinem Leben sah, war ein paar glühender Augen, welche ihn ansahen und die Schlagfläche des großen Kriegshammers der auf ihn niederschmetterte.
Plötzlich sackten die Khadoranischen WarJacks mit einem elektrischen Knacken zusammen und die Essen verstummten, das glimmen der Augen erlosch. Die Soldaten der Wintergarde reagierten verunsichert, wussten anscheinend im ersten Moment nicht was passiert war. Dann erklang eine stimme, die verkündete, das ihr Anführer getötet worden war. Stryker schrie triumphal auf und die Zwerge machten einen Schritt vor, die Turmschilde vor sich haltend wie eine Wand aus Stahl. Als dann der Ironclad noch herankam und den ersten Rotrock zerschmetterte, flammte Panik auf. Diese griff um sich wie ein Lauffeuer und die Khadoraner versuchten ihr heil in der Flucht. Coleman hielt den Schweren Jack zurück und ließ ihn stattdessen mit dem Bebenhammer auf den Boden schlagen. Einige der laufenden wurden durch die Wucht eines kleinen Erdbebens zu Boden geschleudert und von den Zwergen Söldnern mit vorgehaltenen Gewehren Gefangen gesetzt. Die benommenen Khadoraner hoben ihre Hände als Zeichen der Aufgabe
Nachdem die Lage gesichert war, trat Stryker vor die Gefangenen und räusperte sich, bis er ihre Aufmerksamkeit hatte „Ich bin Commander-Warcaster Stryker. Sehen sie sich als meine Gefangenen an und solange sie ruhig bleiben wird ihnen nichts passieren. Die Alternative sähe nicht gut aus und ich wünsche diese zu vermeiden.“ Wie auf ein geheimes Zeichen hin, bewegte sich der Ironclad einen schritt nach vorne und schwang den großen Hammer in einem großen Bogen. Ein raunen ging durch die Gruppe der Rotröcke. Sie diskutierten untereinander und einer von ihnen stand schließlich auf, anscheinend zum Sprecher gewählt. Auf seinen beiden Schulterklappen prangte das Zeichen eines Truppsergeanten und er fuhr sich mit der rechten Hand durch den dichten schmutzig-braunen Vollbart. Dann streifte er sich die Fellmütze vom kahlen Schädel „Wirr werrden ihnen keine Schwierrigkeiten berreiten. Commanderr.“ Stryker nickte und drehte sich um, erschrak fast als er in das selbstzufrieden grinsende Gesicht von Elroy Storm blickte. Mit einem Blick der keine Widerworte duldete wies er den Fahrenden Warcaster an, in den Turm der Mühle zu kommen. Als die beiden Caster sich abwandten, setzten sich die Gefangenen wieder. Vereinzelt redeten und flüsterten sie jetzt miteinander und harten der Dinge die da auf sie zukommen würden.
Die Fernschützen sahen einander an, als sie die Gedämpften Worte unter sich im Turm hörten. Der Sprecher schien zu schreien, denn sonst wäre nichts an ihre Ohren geklungen. Einige schluckten, wussten sie doch was da unten vor sich ging. Commander Stryker hatte einen Wutausbruch, was selten vorkam aber dann berechtigt. Sie waren zufrieden mit ihren Anführer, er hielt nichts von der Distanzierung der Offiziere zu ihren Truppen. Stattdessen saß er zusammen mit ihnen am Lagerfeuer und hatte für jedes Problem ein offenes Ohr. Er sang und trank mit ihnen. Doch enttäuschte man ihn, oder noch schlimmer: Das Leben seiner Männer unnötig gefährdete, dann konnte er sehr ungemütlich werden. Ein Stockwerk tiefer stürmte ein Stakkato von Ermahnungen und Weisungen auf den jungen Caster ein. Strykers Kopf war hochrot und im Lichte der Fackel sah er fast teuflisch aus „Wie konnten sie das Leben meiner Männer gefährden? Ihr Verhalten im während der Schlacht war inakzeptabel. Das sie gewartet haben, um sich zu Profilieren, hat Leben gekostet. Die Leben meiner Soldaten… hiermit verwarne ich sie. Ich könnte sie vors Kriegsgericht bringen, sehe aber davon ab und jetzt gehen sie!“ Mit einer harschen Geste wies er auf die Tür „Er ist Tod und das ist alles was zählte!“ sprach Elroy, mit Trotz in der Stimme, zu Coleman ohne sich umzudrehen und schloss hinter sich die Tür. Zurück blieb Stryker und dieser starte dem Mann hinterher „Warum nur…?“
Elroy trat ins freie und sah zum morgendlichen Himmel hinauf. Sattes blau, nur unterbrochen von einigen grauen Wolkenfetzen, erstreckte sich soweit das Auge sehen konnte bis über den Horizont hinaus. Einige der Soldaten, welche in der nähe standen, flüsterten und warfen ihm unmissverständliche Blicke zu. Der Fahrende Warcaster übersah die geballten Fäuste und hatte dafür nur ein Lächeln übrig. Mit seiner Linken Hand schirmte er das Streichholz gegen den leichten Wind ab und zog an der Zigarette, es knackte leise als der Tabak anfing zu glimmen. Er trat neben seinen Charger und dieser drehte sich erwartungsvoll in seine Richtung. Elroy trat vor ihm und lächelte „Jeder Sieg hat seinen Preis...“ und blies den blauen Dunst wieder aus.
da ich von dem TT ziemlich begeister bin, hab ich mich mal nach der Arbeit hingesetzt und an ein paar Abenden diese kleine Story geschrieben. Hoffe sie gefällt 🙂 und bitte zerreißt mich net wenn Fehler noch vorhanden sind. Habs Korrektur gelesen und lassen.
Na denn viel Spass dabei 🙂
Jeder Sieg hat seinen Preis
By Kassyus
Gromli Eisenschlag lief die Reihen der Zwerge ab und klopfte hin und wieder einem der Kämpfer von hinten auf die breiten Schultern. Sein Trupp stand in einem ausgehobenen Schützengraben der Zygnar Verteidigungslinie. Sie hatten den Auftrag, die Brücke zu sichern und somit den weg zur Festung in den Bergen. Gromli und seine Zwergensöldner waren stolze Mitglieder des Hammerfall High Shield Gun Corps und wurden angeheuert von Warcaster-Commander Stryker. Sie hatten vorerst einen Versorgungstross begleitet und ehe sie sich versahen, saßen sie schon in diesem Dreckloch das die Menschen Graben nannten und schossen auf die Soldaten der Wintergarde. Diese bewegten sich vor ihnen zwischen den Büschen und Felsen, der ansonsten kargen Landschaft und versuchten Deckung zu finden um in eine geeignete Schussposition zu kommen. Überall war das dröhnen der Jacks zu hören gewesen und knattern der Infanteriewaffen. Kurz zielte der Söldner-Sergeant mit seinem Doppelläufigen Gewehr zwischen zwei Zwergen hindurch und schickte einen der Rotröcke zu seinen Ahnen, mit vor der Brust gepressten Händen fiel der Soldat schreiend nach hinten. Gromli lächelte darüber und lud mit geschickten Handgriffen schnell zwei neue Patronen in die beiden Kammern seiner Waffe. Sie mussten eine befestigte Mühle beschützen, die an einer breiten Brücke stand und eben diese Brücke war ausgerechnet die einzige, in einem weiten Umkreis, welche stabil genug war um WarJacks zu ermöglichen über den tiefen reißenden Strom zu gelangen. Er sah zurück zu dem Gebäude aus fest verbauten Steinquadern und erspähte oben zwischen den Zinnen die schlanken Läufe Menschlicher Schützen. Er hatte schon von ihnen gehört und war von ihrer Zielgenauigkeit und Feuergeschwindigkeit beeindruckt. Die Langflinten waren die besten Infanteriewaffen Zygnars und soweit er gehört hatte, waren diese Waffen der Gipfel Menschlicher Präzisionsarbeit. Gromli lächelte und klopfte mit der flachen Hand auf sein Gewehr. Aber nichts gegen die stabilen Gewehre Zwergischer Bauart, dagegen sahen die Langflinten aus wie fragile Zahnstocher. Er rückte seinen Tellerhelm zurecht und gesellte sich zu seinen Kumpanen um auf die unermüdlich anrückenden Menschen zu feuern.
Gromli knurrte einen alten Zwergenfluch, als er sah wie die Übermacht der Khadoraner an seiner Hälfte der Front immer weiter zunahm. Munition wurde herbeigeschafft und eifrig verteilt. Das Wetter hatte sich wenigstens soweit gebessert, das es jetzt nicht mehr regnete. Als die Khadoraner trotz der Verluste zum Sturm ansetzten und schreiend ihre Äxte zogen, gab Gromli den Befehl zur Verteidigung „Schilde vor und Äxte bereithalten!“. Endlich ging es zur Sache und die Tatsache dass die Zwerge in der Unterzahl waren, dämpfte keineswegs seine Vorfreude auf den kommenden Nahkampf. Plötzlich wurden jedoch einige der angreifenden Menschen in blutige fetzen zerrissen und schwere Geschosse hämmerten in die Körper der nachfolgenden, um sie wie Puppen umherzuwirbeln. Der Boden vibrierte leicht als ein Charger hinter der Zygnar Grabenlinie in Stellung ging und aus seiner Zwillingskanone Tod und Verderben in die Linien der Khadoraner schickte. Hinter ihm stand, von aufgestellten Fässern teilweise gedeckt, Elroy Storm, und deutete mit der rechten Faust auf die Feinde. Elroy war einer der so genannten Fahrenden Warcaster und Strykers Einheit zugeteilt worden. Sein selbstsicheres Gemüt und waghalsiges Verhalten, hatte schon oft Probleme verursacht. Stryker hatte sich des jungen Mannes angenommen um seine Ausbildung zu vollenden. Jetzt griff er mental nach dem Charger und sofort reagierte der WarJack, drehte sich in die angewiesene Richtung aus um dem dortigen Angriff zu begegnen. Der Sturmlauf der Rotröcke kam ins stocken und eine konzentrierte Salve aus den Gewehren der Zwergen Söldner brachte weitere Verluste mit sich und ließ schließlich die Kampfmoral zusammenbrechen, vereinzelt schießend und Schmährufe ausstoßend eilten sie zurück zu ihren Linien. Die Verteidiger der Mühle jubelten und verhöhnten die Flüchtenden. Gromli wusste, das dies noch nicht alles war und gemahnte seine Männer an, trotz des Sieges, wachsam zu bleiben. Bis jetzt hatte der Feind nur seine Infanterie aufgeboten. Um anscheinend ihre Linien zu testen und zu zermürben, überlegte der Zwerg. Die Söldner hatten standgehalten und zum Glück keine Verluste erlitten. Aber das konnte sich schnell ändern und Gromli hatte ein mieses Gefühl, was die kommenden Stunden anbelangte.
Im laufe des Nachmittags versuchten es die Khadoraner noch einmal und wurden abermals von den Verteidigern zurückgeschlagen. Diesmal hatte es einen der tapferen Zwergen Söldner erwischt, als eine Schrottladung aus einer Donnerbüchse ihn frontal im Gesicht erwischte und die obere Hälfte seines Schädels abrasierte. Dann war es den Rest des Tages ruhig geblieben.
Im Lichte des nahenden Abendrotes inspizierte Warcaster-Commander Stryker die Grabenanlage vor der Brücke. Er blieb neben dem Anführer der Zwerge stehen und klopfte diesem auf die Schulter „Gut gekämpft heute, Sergeant.“ Der Zwerg nickte als antwort und holte aus einer seiner Gürteltaschen ein ausklappbares Fernrohr hervor und beobachtete das Geschäftige Treiben im Lager des Feindes. Schwere Pferdekarren waren mittlerweile angekommen und sie begannen mit dem Ausladen der Fracht „Ein Juggernaut und ein Destroyer… Ich weiß!“ kam Coleman dem Zwergen zuvor. Er setzte das Fernglas für einen Moment ab und dachte nach, dieser Mensch erstaunte ihn immer wieder. Dann hob er wieder das Glas und sah wieder zu den feindlichen Linien herüber, sah die Fellmützen hinter den, mit Lehm und Steinen, gefühlten Körben. Sie duckten sich hinter ihren Stellungen und schienen die Zygnar ebenfalls zu beobachten „Ich schätze sie greifen uns erst im Morgengrauen wieder an, wenn die Warcaster ihre Jacks auf sich eingestimmt und die Magichaniker sie mit Munition und Kohlen gefüllt haben. Also nutzt die Zeit um zu ruhen.“ Schlug Stryker vor. „Wann trifft die Verstärkung ein?“ wollte der Zwerg wissen „Wenn alles klappt, dann im Laufe des morgigen Mittags.“ Antwortete der Blaugepanzerte Warcaster und Gromli hörte, trotz der Bemühungen des Menschen diesen zu verbergen, einen dunklen Unterton heraus und dieser hörte sich gar nicht gut an. Stryker lächelte dennoch und wollte gehen, als der Zwerg das Wort ergriff „Wir halten die Stellung, Mensch.“ „Ich weiß… ich weiß!“ sprach der Warcaster leise und verließ wieder den Graben. Somit waren die Zwerge wieder unter sich und nur das leise zischen und knacken der Esse des Charger durchbrach die einsetzende Stille.
Langsam brach die Nacht über dem Schlachtfeld herein und die Sonne versank am fernen Horizont. Zur gleichen Zeit stiegen die beiden Monde empor, die nun am aufkeimenden Nachthimmel zu sehen waren. Auf beiden Seiten konnte man Schatten umhereilen sehen und kleine, in Mulden entfachte, Feuer spendeten den Soldaten Wärme. Rationen und etwas Alkohol wurden ausgeteilt. Sie aßen und tranken, als ob es das letzte Mal wäre...
Der Angriff kam, wie Stryker vorhergesagt hatte, mit dem erscheinen der ersten Sonnenstrahlen und hatte seine beiden WarJacks, ein Lancer und einen mächtigen Ironclad, bereits auf der rechten Flanke postiert. Die Söldner und der Charger besetzten den Bereich vor der Brücke und die Fernschützen sicherten die linke Flanke. So warteten sie auf den kommenden Feind und feuerten, sobald dieser in Reichweite war. Die Khadoraner schickten zuerst die Infanterie der Wintergarde vor und danach sollten die beiden WarJacks folgen um eventuelle Breschen zu nutzen. Es lief Gromli ein kalter Schauer über den Rücken als er mit ansah wie der gegnerische Warcaster-Commander die Soldaten als Kanonenfutter gebrauchte und den Plan dahinter vermutete. Die Soldaten würden sie binden und die Jacks hätten dann leichtes Spiel. Allerdings wusste er auch nicht was er dagegen tun konnte. Rotröcke huschten von Deckung zu Deckung und gaben vereinzelt Schüsse aus ihren kurzläufigen Donnerbüchsen ab. Wolken aus Schrott, Kieselsalz und allerlei anderer spitzer kleiner Gegenstände pfiffen umher. Die Zwerge hielten ihre Turmschilde vor sich und zielten durch die Sehschlitze und stützten ihre Waffe in der Einsparung des Schildes ab um sie zu stabilisieren. Gromli feuerte seine Männer an und hielt sie zum sorgfältigen Zielen an. Als dann der Destroyer seine Bombarde abfeuerte, wurde der Lärm für einen Moment Ohrenbetäubend. Ein großes Loch wurde knapp vor den Graben in die Erde gerissen und eine hohe Erdfontäne stob in alle Richtungen und prasselte schließlich hernieder auf die Kämpfenden. Überall brüllten Männer, Waffen knatterten und Geschütze donnerten… Die Truppe des Hammerfall High Shield Gun Corps hielt sich gut und kämpfte tapfer, hinter ihnen schoss der Charger auf den Destroyer und bewegte sich die Flanke entlang. Funken stoben auf, wo die Geschoße des Jacks auf die Panzerung trafen und größtenteils daran abprallten. Dann waren die Rotröcke heran und die wenigen die den Beschuss aus nächster nähe überstanden hatten, warfen sich mit gezückten Äxten in den Graben und auf die Verteidiger.
Stryker fluchte, als er sah wie die dünne Linie der Söldner in Nahkämpfe verwickelt wurde, aber er musste noch warten, griff nach dem Ironclad aus und befahl vorzurücken. Der Lancer verfiel in einen leichten Trab und beschrieb einen weiten Bogen um sich anzunähern. Nachfolgende Männer sprangen in die Gräben und wurden von Turmschilden wieder zurückgeworfen. Wer es dennoch schaffte Fuß zu fassen, wurde von Äxten in stücke gehauen. Der Juggernaut griff nach unten und zermalmte einen der Söldner mit der Blanken Faust und warf die Überreste zur Seite um den nächsten mit seiner großen Axt zu spalten. Der nachfolgende hatte mehr Glück als seine beiden Vorgänger und drehte sein Schild im Moment des Aufschlages mit der Schlagrichtung und so glitt die Waffe wirkungslos daran herab und fraß sich tief in den Boden. Das Erdreich gefror für einen Moment bis die Klinge wieder emporgehoben wurde. Allerdings wurde das Turmschild bei diesem Abwehrmanöver zertrümmert. Fernschützen auf der Mühle feuerten ebenfalls auf den Destroyer mit konzentrierten Beschuss und mussten etwas im inneren des Jacks getroffen haben, den der Axtarm hing plötzlich schlaff herab und azurblaue funken stoben in alle Richtungen davon. Ohne Rücksicht schlug der Juggernaut weiter in den Grabenkampf hinein und schleuderte Körper, Zwerge als auch Menschen, durch die Luft. Einige blieben stöhnend liegen oder lagen zerschmettert im klebrigen Matsch.
Gromli fluchte wieder als er einem Wintergardisten seinen Schild unter das Kinn hieb und den Mann so über sich und den Graben hinweg hob. Es sah gar nicht gut aus, Jacks waren gerade dabei ihre Linie auseinander zunehmen… doch was war das? Etwas prallte mit hoher Geschwindigkeit in die Flanke des Juggernaut's und trieb eine Lanze tief in die Seite, knapp unterhalb des Schultergelenkes, in den Magischanischen Körper des Kolosses und Energieblitze zuckten umher. Der Lancer hatte seine Lanze zum Einsatz gebracht und ließ diese stecken, um den Khadoranischen Jack in seiner Bewegung zu behindern. Schon war der Ironclad heran und hatte den Gegner mit einem mächtigen Schlag seines Bebenhammers zu Boden geschickt. Sofort setzte der blaue Riese nach und nahm den liegenden in einen Schwitzkasten um ihn bewegungsunfähig zu machen. Währenddessen trieb der leichte WarJack seine Lanze tiefer und tiefer in den Metallischen Leib des massigen Giganten und blitze zuckten um die Einschlagstelle herum. Das Glühen der Augenvisoren des Juggernaut's flackerte, konnte sich allerdings wieder stabilisieren. Überall brachen wilde und brutale Kämpfe aus. Niemand wollte weichen oder Nachgeben und so zog sich das Gefecht hin bis es sich in einen Stellungskampf festgefahren hatte.
Von einer Einheit der Wintergarde gedeckt, dirigierte der Khadoranische Warcaster Ivan Molotov die beiden Giganten an der Front und versuchte den Juggernaut aus dem Getümmel heraus zu bekommen. Er mochte seine Berufung und verglich oft die Arbeit eines Warcaster mit der Schwungvollen Arbeit eines Dirigenten bei Hofe und seines Orchesters. Er knurrte, als sich die Lanze immer tiefer in den Leib bohrte und zuckte bei jedem Kurzschluss zusammen die die Waffe auslöste. Er griff nach dem Destroyer und ließ ihn seine Bombarde abfeuern, auch wenn es riskant war, aber er musste es versuchen. Mit einem Metallischen knirschen, fraß sich die Explosion durch die Panzerung der leichteren Maschine und riss dessen rechte Flanke in stücke, was der Caster mit einem befriedigenden Lächeln Quittierte.
Gromli wich einem schnell geführten Axthieb aus und rammte dem Menschen seinen Turmschild in den Magen und aufstöhnend wich der Khadoraner zurück, nur um kurz darauf mit einem Axtblatt in der Brust zusammen zu brechen. Der Söldnersergeant sah sich kurz um und stellte fest, dass sich seine Männer besser schlugen als erwartet. Die Menschen wurden zurückgedrängt und hatten dem Schildwall nichts entgegenzusetzen. Er brüllte Befehle und eine gerade Linie formierte sich zu seiner linken und rechten Seite. Gerade als es aussah als würden sie den Feind endgültig aus den Graben werfen, donnerte ein Gigant mit der Kraft eines Titanen durch die Menschen und in die Zwerge hinein. Der Destroyer hatte sich dem Nahkampf im Graben angeschlossen und drängte in das Getümmel der Infanterie hinein. Der erste Zwerg wurde sofort erdrückt und ein zweiter durch den Schlag mit der massigen Bombarde zerschmettert. Die Wintergarde griff sofort wieder an und stürzte sich mit frischem Mut in den Kampf. Gromli wurde fast überrumpelt, konnte sich jedoch wieder freikämpfen. Er kletterte über den Grabenrand aus diesem Kochtopf der Gewalt heraus und rief zum Rückzug. Er wollte zur Mühle um sich dort neu zu formieren. Hektisch sah er sich um „Wo war der verfluchte Warcaster und sein Charger?“ Immer mehr Zwerge seines Trupps gesellten sich zu ihm, bildeten zusammen ein Karree und zogen sich langsam, schießend und hackend, zur Mühle zurück.
Die Rotröcke setzten siegeshungrig nach, wie Stryker es erwartet hatte und es tat ihm leid dass er die Zwerge zu so etwas gebrauchen musste, aber er sah keine andere Möglichkeit. Die Feindliche Streitmacht musste auseinander gezogen werden und die Zwerge standen noch um den Feind zu binden, machten unwissendlich ihren Job gut. Er wartete nur noch bis das ausgemachte Signal von dem ihm zugeteilten Fahrenden Warcaster erklang. Die Zeit drängte und jeden Moment konnte der Feind etwas merken. Noch war das Zielobjekt isoliert, nur für wie lange noch…
Elroy Storm drückte sich mit dem Rücken an den großen Felsen und neben ihm stand zischend der Charger. Mit einem metallischen klicken rastete gerade ein frischer Munitionsstreifen ein. Vorsichtig linste er um die Ecke und sah das Ziel… es stand völlig im offenen und nur ein Trupp der Wintergarde war abgestellt worden um es zu beschützen. Es hatte sich ausgezahlt, eine lange Flankenbewegung auszuführen und im Tumult der Schlacht war es anscheinend niemanden aufgefallen das er sich abgesetzt hatte. Kurz spähte er zu den Zwergen und stellte beruhigt fest dass sie noch aushielten. Er lächelte. Die Fernschützen befanden sich immer noch auf dem Turm der Mühle und luden im Moment nach. Coleman befand sich am Eingang der Mühle und dirigierte mit Gesten seine beiden Jacks, die im Nahkampfreigen mit dem Juggernaut verstrickt waren. Es sah aus als würden stählerne Titanen miteinander ringen und er musste mit ansehen, wie der KhadorJack die Umklammerung des Ironclad sprengte und den Lancer packte. Er hob ihn hoch wie ein Spielzeug und warf ihn in Richtung des Warcaster-Commander, dieser konnte nur knapp dem fliegenden Haufen Stahl ausweichen und lag nun am Boden. Der Ironclad wankte etwas zurück und ermöglichte so dem Juggernaut einige Treffer zu landen. Panzerung kreischte und ächzte unter der Belastung als die blanke Faust darauf einhieb. Selbst von hier aus konnte er das Geräusch berstenden Metalls hören. In seinen Ohren hörte es sich wie das Geschrei eines Sterbenden an. Er mochte WarJacks und war von der Magichanik beeindruckt, die sie antrieb. Dass er die Macht hatte diese zu manipulieren und in gewünschte Formen zu pressen empfand er als großes Privileg und Ehre. Er wurde wütend und schnaubend trat er aus seiner Deckung hervor „HE IHR SAUFKÖPPE!!“ rief er in perfekten Khadorianisch.
Coleman schüttelte seinen Kopf und rappelte sich auf, er fluchte ob des Schlammes auf seiner Rüstung und sah hinter sich über die rechte Schulter, welche schmerzte. Dort steckte, mit dem Kopf voran, der Lancer in der massiven Mauer und Funken stoben aus seinen Gliedmaßen. Die Kolben zischten als sie die gleiche Beinbewegung immer wieder ausführten und wiederholten. Er tastete mental nach dem Kortex und stellte fest das er bei dem Aufschlag schwer beschädigt wurde, da war nicht mehr viel zu machen und die Lage begann sich zunehmend zu verschlechtern. Die Rotröcke drängten weiter vor und seine beiden Jacks waren entweder Kampfunfähig oder im Nahkampf verstrickt. Der Ironclad griff wieder mit seinem Bebenhammer an und hieb diesen auf den Boden vor sich. Der Boden rumorte und bebte bei dem Einschlag, einige der Gardisten fielen überrascht zu Boden und auch der KhadorJack wankte von einer Seite zur anderen bis er das Gleichgewicht wieder fand. Doch der ZygnarJack setzte sofort nach und hieb wieder mit dem Hammer auf den roten Jack ein. Panzerung knackte wie die Schale einer reifen Melone. Er spähte hinter die feindlichen Linien und erkannte eine kleine Gruppe Soldaten, die eine stattliche Gestalt umstellt hatten. Wo war Elroy? Hoffentlich war er schon auf Position. Verdammter grüner Junge. Hoffentlich machte er keinen Blödsinn! Schoß es ihm plötzlich durch den Kopf und sah zum Sergeanten der Fernschützen empor. Dieser erwiderte seinen Blick und nickte unmerklich. Er wollte gerade nach einem Boten rufen, als er den jungen Warcaster schließlich entdeckte. Er stand trotzig, mit in die Hüften gestemmten Fäusten, neben einem großen Felsen. Stryker fasste sich an den Kopf und schüttelte diesen. Dieser Narr! Allein gegen ein halbes Dutzend Soldaten der Wintergarde und einem Warcaster allein gegenüber zu treten… Er rechnete ihm keine großen Chancen aus.
Ivan Molotov lächelte ob der Zerstörung, die seine Truppen anrichteten. Doch bei all dem vergnügen hatte er einen Zeitplan im Genick. Diese Brücke war der einzige brauchbare Übergang und der Schnellste Weg zur Grenzfeste die diesen Pass bewachte. Schon bald würde Orsus Zoktavir, oder eher als der Schlächter von Khardov bekannt, mit dem Rest der Streitmacht ankommen. Bei dem Gedanken an einen Wutausbruch des Schlächters, den er nicht erleben wollte, wenn er die Brücke bis zu seiner Ankunft nicht in der Hand hatte trieb er seine Truppen nun energischer an und griff auf Magischen Wege nach den Jacks und Sergeanten der Trupps, erteilte ihnen neue Befehle. Wachsam sahen sich die Gardisten seiner Leibwache um und hielten ihre Donnerbüchsen schussbereit in beiden Händen. Ivan sah sich suchend um… irgendetwas stimmte hier nicht. Etwas fehlte und er überlegte was es sein könnte. Sein Blick suchte hektisch das Schlachtfeld ab und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Der Charger! Wo war der WarJack abgeblieben? „HA… IHR SAUFKÖPPE!“ ertönte es plötzlich ganz in der Nähe hinter ihm. Wie ein Mann drehte sich das halbe Dutzend um und sah den einzelnen jungen Mann an, der selbstsicher grinsend hinter einem großen Felsen hervorgetreten war. Dieser hatte seine Fäuste trotzig in die Hüfte gestemmt und sah sie mit einem hämischen lächeln an. Ivan war zu erstaunt um was auf die schnelle zu erwidern und rügte sich sofort für die Nachlässigkeit „Knallt ihn ab! Wird’s bald!“ schrie er seine Männer an und diese reagierten sofort. Legten an und mehrfaches dumpfes Knallen schallte über die Ebene. Ivan blinzelte mit den Augen und versuchte durch den Pulverrauch etwas zu erkennen. Einige der Khadoraner in gekrümmter Haltung lagen am Boden um ihn herum. Blut hatte sich im Matsch verteilt und bildete kleine Seen, er wunderte sich zuerst. Dann sah er hinter dem Neuankömmling, der zu seinem Missfallen noch stand, einen breiten Schatten aufragen. Zwei Orangen leuchtende Punkte glommen auf und das Charakteristische Zischen einer Esse ertönte. Es schoss ihm durch den Kopf wie eine Gewehrkugel. Das er darauf nicht geachtet hatte… Zu sehr war er abgelenkt vom Kampf an der Front gewesen. Jetzt war der vermisste Charger hier und hatte einige seiner Männer mit der ersten Salve seiner Zwillingskanone in den Matsch befördert. Dieser kecke Bursche grinste auch noch unverschämt. Ivan murmelte einige Worte und hob beschwörerisch die Arme empor. Ein schneidender Wind frischte auf und trug seine Worte mit sich, als der Körper des gegnerischen Caster herumgewirbelt wurde und tiefe Breschen in seine Rüstung schlug. Blut lief aus Rissen und tropfte zu Boden. Stöhnend wankte der junge Mann und musste sich am linken Arm seines Jacks abstützen. Dann stieß dieser seine beiden Hände nach vorne und Blitze, gleißender Energien, entsprangen den Handflächen und umspielten den Khadoraner. Ivan zuckte und schrie unter den Entladungen die seinen Körper peinigten. Er fiel auf die Knie und ehe die restlichen Leibwächter reagieren konnten, wurden sie schon von der aufbrüllenden Zwillingskanone niedergemäht. Einer der Wintergardisten hatte das Inferno überlebt und drehte sich um zur Flucht, doch weit kam er nicht. Der Charger war mit einigen Schritten hinter ihm und schlug ihn mit einem Hieb seines Kriegshammers zu Boden und zerschmettert blieb der Mann liegen.
Stryker hob sein Schwert Quecksilber und zog es mit einer Halbkreisförmigen Bewegung über die Brust eines angreifenden Khadoraner und ließ diesen aufschreiend zurücktaumeln. Mit einem Blitz magischer Energien setzte er nach und ließ nur noch einen verkohlten Körper zurück. Sie kämpften mittlerweile vor dem Turm der Mühle und zusammen mit den Zwergen hatte er einen Halbkreis gebildet. Noch immer war der Ironclad in einen Schlagabtausch mit dem Juggernaut verstrickt und keiner der beiden schien einen klaren Vorteil zu erringen. Coleman knurrte und trieb die Spitze seines Schwertes in den Bauch eines weiteren Soldaten und befreite sie wieder mit einem Tritt gegen die Brust des sterbenden. Es schmerzte ihm in seiner Brust als er all die tapferen Männer, Menschen und Zwerge zugleich, Tod am Boden liegen sah. Wenn Storm sich jetzt nicht beeilte, war bald schon niemand mehr da der die Brücke würde verteidigen können. Verfluchter Frischling! Er hasste Elroy’s sinn für Dramatische Augenblicke und hatte ihn mehr als einmal zurechtweisen müssen. Jetzt bedrängte sie der Feind und sie hatten alle Hände voll zu tun diesen abzuwehren. Sollten sie das hier Überleben, dann würde der Fahrende Warcaster was erleben können.
Ivan rappelte sich wieder auf und sah den grinsenden Caster vor sich an. Dieser schritt zwischen den ausgeschalteten Wintergardisten umher. Er war geschwächt, aber noch nicht am Ende und so griff er mit Eisigen Griff nach dem Herzen des jungen Mannes und ließ diesen erstarren. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und er versuchte sich davon zu machen. Er torkelte auf wackeligen Beinen davon und frohlockte, lächelte den schnaufenden Zygnar Jack an als er an ihm vorbeilief. Dieser drehte sich mit stampfender Bewegung und sah ihn aus glühenden Augen an. Elroy Storm versuchte sich zu rühren um einen Zauber zu sprechen der den Flüchtenden lähmen würde. Doch es war ihm nicht möglich, er überlegte kurz und innerlich musste er kichern. Wenn er sich schon nicht bewegen konnte, dann aber andere... Mit schweren schritten setzte sich der Charger schließlich in Bewegung und hob seinen Kriegshammer. Das letzte was der Khadoranische Warcaster in seinem Leben sah, war ein paar glühender Augen, welche ihn ansahen und die Schlagfläche des großen Kriegshammers der auf ihn niederschmetterte.
Plötzlich sackten die Khadoranischen WarJacks mit einem elektrischen Knacken zusammen und die Essen verstummten, das glimmen der Augen erlosch. Die Soldaten der Wintergarde reagierten verunsichert, wussten anscheinend im ersten Moment nicht was passiert war. Dann erklang eine stimme, die verkündete, das ihr Anführer getötet worden war. Stryker schrie triumphal auf und die Zwerge machten einen Schritt vor, die Turmschilde vor sich haltend wie eine Wand aus Stahl. Als dann der Ironclad noch herankam und den ersten Rotrock zerschmetterte, flammte Panik auf. Diese griff um sich wie ein Lauffeuer und die Khadoraner versuchten ihr heil in der Flucht. Coleman hielt den Schweren Jack zurück und ließ ihn stattdessen mit dem Bebenhammer auf den Boden schlagen. Einige der laufenden wurden durch die Wucht eines kleinen Erdbebens zu Boden geschleudert und von den Zwergen Söldnern mit vorgehaltenen Gewehren Gefangen gesetzt. Die benommenen Khadoraner hoben ihre Hände als Zeichen der Aufgabe
Nachdem die Lage gesichert war, trat Stryker vor die Gefangenen und räusperte sich, bis er ihre Aufmerksamkeit hatte „Ich bin Commander-Warcaster Stryker. Sehen sie sich als meine Gefangenen an und solange sie ruhig bleiben wird ihnen nichts passieren. Die Alternative sähe nicht gut aus und ich wünsche diese zu vermeiden.“ Wie auf ein geheimes Zeichen hin, bewegte sich der Ironclad einen schritt nach vorne und schwang den großen Hammer in einem großen Bogen. Ein raunen ging durch die Gruppe der Rotröcke. Sie diskutierten untereinander und einer von ihnen stand schließlich auf, anscheinend zum Sprecher gewählt. Auf seinen beiden Schulterklappen prangte das Zeichen eines Truppsergeanten und er fuhr sich mit der rechten Hand durch den dichten schmutzig-braunen Vollbart. Dann streifte er sich die Fellmütze vom kahlen Schädel „Wirr werrden ihnen keine Schwierrigkeiten berreiten. Commanderr.“ Stryker nickte und drehte sich um, erschrak fast als er in das selbstzufrieden grinsende Gesicht von Elroy Storm blickte. Mit einem Blick der keine Widerworte duldete wies er den Fahrenden Warcaster an, in den Turm der Mühle zu kommen. Als die beiden Caster sich abwandten, setzten sich die Gefangenen wieder. Vereinzelt redeten und flüsterten sie jetzt miteinander und harten der Dinge die da auf sie zukommen würden.
Die Fernschützen sahen einander an, als sie die Gedämpften Worte unter sich im Turm hörten. Der Sprecher schien zu schreien, denn sonst wäre nichts an ihre Ohren geklungen. Einige schluckten, wussten sie doch was da unten vor sich ging. Commander Stryker hatte einen Wutausbruch, was selten vorkam aber dann berechtigt. Sie waren zufrieden mit ihren Anführer, er hielt nichts von der Distanzierung der Offiziere zu ihren Truppen. Stattdessen saß er zusammen mit ihnen am Lagerfeuer und hatte für jedes Problem ein offenes Ohr. Er sang und trank mit ihnen. Doch enttäuschte man ihn, oder noch schlimmer: Das Leben seiner Männer unnötig gefährdete, dann konnte er sehr ungemütlich werden. Ein Stockwerk tiefer stürmte ein Stakkato von Ermahnungen und Weisungen auf den jungen Caster ein. Strykers Kopf war hochrot und im Lichte der Fackel sah er fast teuflisch aus „Wie konnten sie das Leben meiner Männer gefährden? Ihr Verhalten im während der Schlacht war inakzeptabel. Das sie gewartet haben, um sich zu Profilieren, hat Leben gekostet. Die Leben meiner Soldaten… hiermit verwarne ich sie. Ich könnte sie vors Kriegsgericht bringen, sehe aber davon ab und jetzt gehen sie!“ Mit einer harschen Geste wies er auf die Tür „Er ist Tod und das ist alles was zählte!“ sprach Elroy, mit Trotz in der Stimme, zu Coleman ohne sich umzudrehen und schloss hinter sich die Tür. Zurück blieb Stryker und dieser starte dem Mann hinterher „Warum nur…?“
Elroy trat ins freie und sah zum morgendlichen Himmel hinauf. Sattes blau, nur unterbrochen von einigen grauen Wolkenfetzen, erstreckte sich soweit das Auge sehen konnte bis über den Horizont hinaus. Einige der Soldaten, welche in der nähe standen, flüsterten und warfen ihm unmissverständliche Blicke zu. Der Fahrende Warcaster übersah die geballten Fäuste und hatte dafür nur ein Lächeln übrig. Mit seiner Linken Hand schirmte er das Streichholz gegen den leichten Wind ab und zog an der Zigarette, es knackte leise als der Tabak anfing zu glimmen. Er trat neben seinen Charger und dieser drehte sich erwartungsvoll in seine Richtung. Elroy trat vor ihm und lächelte „Jeder Sieg hat seinen Preis...“ und blies den blauen Dunst wieder aus.