40k Die Asaheim Kampagne

Hel_Bearbier

Testspieler
20. Februar 2012
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Hallöle,

ich hab während der Neuordnung meines Hobbykrams angefangen, mir eine Hintergrundgeschichte für meinen Space Wolves Nachfolgeorden zusammenzubasteln. Das Ganze wird nun etwas größer und daher hierher verlagert, als sie in den Armeeaufbau zu quetschen. Noch dazu hab ich andere Fraktionen mit eingepackt (geht ja nicht ohne, man kann ja keine Story von einem Orden erzählen, der niemandem begegnet) und nach und nach werden diese Fraktionen vorgestellt und mit eingebunden.

Ich habe keinerlei Anspruch auf lyrische Meisterleistungen, im Grunde genommen ist es wie gesagt eher der Versuch, eine Story zu schreiben, damit das mit den Minis noch einen Ticken mehr Spaß macht und mich etwas mehr an den Maltisch motiviert, klappt ja vielleicht.

Ich werde Kapitel für Kapitel hinzufügen und hier für die Übersicht (hauptsächlich für mich selbst) die Kapitel mit Link zum jeweilig dazugehörigen Post in diesem Thread verlinken, damit man kommentieren kann, aber dennoch einigermaßen Ordnung herrscht.

Würde mich freuen, wenn ihr euren Senf zu meinem Gekritzel geben könntet, verzeiht mir allerdings manch plumpe und geklaute Plots aus anderen Stories - am Ende fand ich es einfach schön, mich etwas an der Storyline von Dawn of War I zu orientieren, da mir dieses Spiel verdammt viel Freude bereitet hat.


Liste für die Kapitelposts:
Kapitel I. - Fenris
Kapitel II. - Rurik I.
Kapitel III. - Asaheim (WIP)
Kapitel IV. - Der Feind meines Feindes (WIP)
Kapitel V. - Der Krieg im Himmel (WIP)
Kapitel VI. - In der fernen Zukunft gibt es nichts als Krieg (WIP)

In diesem Sinne (hoffentlich) viel Spaß beim Lesen und danke für mögliches Feedback!
 
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Kapitel I. Fenris​

Eine neue Galaxis​

Die Hallen des Fangs waren gefüllt mit Spannung, Ärger und Unverständnis als die Söhne des Russ über das Schicksal der Primaris Marines und deren Aufnahme in die eigenen Reihen debattierten. The Herren von Fenris und des Winters standen sich uneins gegenüber und ihre Stimmen hallten laut durch die Hallen und Korridore. Njal Sturmrufer betrachtete das Geschehen im Thronsaal Russ’ und Grimnar’s mit ruhigem, aber einem für ihn gewohnt eisigen Blick. Während die meisten seiner Brüder über das reine Misstrauen Guilliman und dem weiteren Imperium mit seinen korrupten Institutionen gegenüber nicht hinaus kamen betrachtete Njal die ihnen vorgesetzte Situation aus einem ganz anderen Blickwinkel. Dass dies ein Wendepunkt in der Geschichte des Ordens und der Legion als solche war, stand außer Frage. Sie standen vor einem Scheideweg und auf dem Spiel stand womöglich alles, wofür sie standen. Ihre Tradition, ihre Lebensweise, ihre Haltung. Konnten sie sich das leisten? Fenris war im Begriff zu sterben, Magnus der Verräter hatte seine Abartigkeiten und düsteren Pläne einmal zu oft auf die Heimat der Vlka Fenryka herabregnen lassen. Einmal zu oft und mit einer Stärke und Hinterlist, dass es den Söhnen von Leman dieses mal nicht vergönnt war, die Bevölkerung aus diesem Kampf weitestgehend herauszuhalten. Ihr Volk war gestorben durch ihr Versagen. Und doch standen sie nun hier und debattierten mit der ihnen angeborenen Sturheit und Ignoranz diesem eigentlichen Problem gegenüber. Tradition stand Fortbestand möglicherweise im Weg und viele würden unbestreitbar lieber mit ihren Traditionen untergehen, als sich den Bürokraten und Fremden zu unterwerfen.

„War es nicht Guilliman, der die Aufspaltung der Legionen erzwang und uns überhaupt erst in diese verwundbare Situation gebracht hat?! War es nicht der ach so schlaue und belesene Primarch von Ultramar, der uns die Wehrfähigkeit den Verrätern gegenüber versuchte zu nehmen und damit unseren Planeten verdammt hat?!“ Die Worte des Wolfslords Krom Drachenblicks trafen einen Nerv und die Halle erbebte durch Zustimmung. „Du weißt so gut wie jeder andere, weshalb der Herr der Ultramarines nach dieser Lösung gegriffen und die Legionen reformiert hat. Du glaubst doch nicht wirklich, dass Roboute Guilliman dies mit Absicht tat, in dem Wissen wie das Imperium heute sein würde und welcher Bedrohung es nun gegenübersteht? Denn wenn dem so wäre, müssten wir Guilliman als Feind Fenris’ und auch als Feind Terras betrachten und gegen den nächsten Primarchen direkt ins Feld ziehen… ohne handfeste Beweise für Verrat und gegen unseren eigenen Instinkt. Das ist kein Pfad auf dem ich unsere Bruderschaft gerne wandeln sehen würde. Ein Welpe wie du sollte erst denken, bevor du sprichst, auch wenn du bereits in den Rang eines Wolfslords aufgestiegen bist!“ Knurren und Pöbeleien ertönte von beiden Seiten, als die Großkompanien Harald Todeswolfs und Krom Drachenblicks begannen, sich gegenseitig zu bedrohen. Canis trat hervor. Wenn es einen Space Wolf gab, der die Instinkte der Legion verkörperte, ohne dem Fluch der Wulfen anheim zu fallen, dann war es Canis Wolfborn. Sein Knurren bedurfte keiner Worte, die Anwesenden wussten, dass er seinem Jarl Todeswolf folgte und dennoch zweifelte keiner an der Unbefangenheit seiner Meinung. Der Instinkt trog sie nicht und auch wenn man Guilliman die Aufspaltung der Legion und damit den Tod des einzigen Nachfolgeordens und ihrer Brüder zu verantworten hat und man ihm nicht traute, so wussten sie tief in ihrem Inneren, dass er kein Feind von Russ, dem Allvater und damit auch nicht der ihre war. Noch dazu ließ er durchblicken, dass seine Sicht auf das Imperium sich der von ihnen nicht so unterschied, wie sie das ihm gerne unterstellt hätten. Ihre Sicht auf den Allvater war zwar beinahe gottgleich, aber die wiesen keinerlei Ähnlichkeiten bei ihren Ansichten mit der Ekklesiarchie oder der Inquisition auf und Guilliman hielt nicht unbedingt versteckt, dass ihm diese Dinge Sorge bereiteten. Dennoch brannte die Diskussion weiter und schien sich nur weiter zu entfachen und an Intensität zu gewinnen. Aufgrund der Not konnte man sich zwar dazu durchringen, die Primaris vorerst und mit Vorbehalten zu akzeptieren, diese mussten sich aber wie alle vor ihnen den Prüfungen Fenris’ und Morkais stellen. Logan Grimnar legte damit den Pfad für die Zukunft fest und setzte damit aller Wahrscheinlichkeit auf den sicheren Fortbestand des Ordens, welchen Preis das kosten würde, konnte aber niemand sagen. Fest stand nur, dass es, wie alles in dieser Galaxis, einen zu bezahlen gab.

Diese Entscheidung war nun einige Tage alt und eine neue stand an: wie verfährt Fenris mit den Primaris Marines, welche in eigenständigen Orden Fenris verlassen und das Sternenmeer bereisen würden? Daran hindern konnten sie sie nicht, denn auf Geheiß Guillimans, und damit auf Geheiß des Lord Kommandanten des Imperiums, waren diese zukünftigen Orden dazu geschaffen worden, die immer weiter vorrückenden Streitkräfte des Chaos zurückzudrängen – ganz zu schweigen von all den anderen Aufgaben, welchen die Kriegsmaschinerie des Imperiums sich gleichzeitig auch noch gegenüberstehen sah. Nichtsdestotrotz sahen sich die Vlka Fenryka ganz anderen Problemen gegenüber. Sobald die Primaris Orden mit der Gensaat von Leman Russ die Sterne bereisten, hatten die Herren von Fenris keine Kontrolle mehr über die Entwicklung der Gensaat und keine umfassenden Möglichkeiten mehr, den Fluch der Wulfen vor der Gesamtheit der Inquisition soweit zu verbergen, um sich deren Zorn nicht noch weiter unnötig zuzuziehen. Sie verloren darüber hinaus möglicherweise auch noch die Kontrolle darüber, was mit den Lebensweisen und Lehren von Fenris und Leman Russ trotz der Gensaat in diesem Orden passieren würde. Ein weiteres Mal brachen Unruhen und Streitigkeiten unter den Sturköpfen Fenris’ aus und es war an der Zeit für Ulrik den Todeswolf und Njal Sturmrufer hervorzutreten und ihre Sicht der Dinge vorzutragen. In den letzten Tagen haben sie sich beraten und den Fall der Primaris analysiert und sind zum einzigen Ergebnis gekommen, welches den Einfluss des eigenen Ordens über die möglichen zukünftigen Nachfolgeorden sichern und den Einfluss und die Stärke auf eine Ebene heben konnten, um solche Desaster wie den letzten Krieg um Fenris nie wieder erleben zu müssen. Njal nutzte einen winzigen Teil seiner imposanten Kräfte, um die gesamte Halle mit einem Wort der Ruhe zu erreichen und die Aufmerksamkeit auf ihn und Ulrik zu ziehen. Ulrik trat vor die Versammlung und begann zu sprechen.

Der Argumentation und der durchdachten Analyse ihrer gegenwärtigen Situation hatten die Lords und anderen Entscheidungsträger des Ordens nichts entgegenzusetzen. Ulrik trug vor, dass die Orden der Primaris im Auge behalten werden mussten, dass die Lehren ihres Volkes, ihres Ordens, ihrer Legion und ihres Primarchen in den neuen Orden verankert werden mussten. Es war nicht das erste Mal, dass Space Wolves als Aufpasser und Beobachter abgestellt wurden, wenn Misstrauen anderen Astartes gegenüber aufkam. Manche munkelten gar, dass derlei Aufgaben der Grund für ihre Existenz seien. Die beiden Veteranen und Weisen verstanden es, den Blickwinkel auf den Sachverhalt so zu drehen, dass er nicht mehr gänzlich wie eine neue Bedrohung erschien, sondern Möglichkeiten und Nutzen mit sich brachte, was bei vielen Brüdern zu wirken schien. Nach dem vortragen ihrer Sicht der Dinge wandte die Versammlung wie geeint ihren Blick auf ihren Hochkönig, Logan Grimnar. Dieser war bereits im Bilde, denn er hatte diesen Vortrag bereits gehört, als Sturmrufer und der Todeswolf ihm vor der Versammlung mit Rat zur Seite standen. Er ließ sie dies vor der Versammlung wiederholen, um den Rückhalt des Ordens zu wahren. Er wusste, dass das Misstrauen damit nicht beseitigt wäre, es einer unausweichlichen Zukunft mit Primaris Space Marines und vor allem Primaris Space Wolves aber Raum für Angewöhnung gab und dem nicht gänzlich feindselig entgegengeblickt werden würde. Nun aber die entsprechenden Ordensbrüder zu finden, welche den Orden verlassen und Fenris hinter sich lassen würden… dies, das wusste Grimnar, war eine gänzlich andere Aufgabe und Freiwillige würde es für diesen wichtigen, aber verfluchten Schritt nicht geben. Umso mehr traf ihn die Überraschung, als plötzlich einer seiner eigenen teuren Krieger hervortrat und ihm direkt in die Augen blickte. Ohne auch nur einen Laut von sich gegeben zu haben wusste Grimnar, was das Anliegen des Kriegers war und für einen Augenblick schien so etwas wie Irritation in ihm aufzukommen.​

Die Entscheidung​

Haldor Frostklaue stand nun, hervorgetreten aus der Masse seiner Brüder und isoliert von allen in der Halle vor dem Thron Fenris’ und spürte die ungläubigen Blicke in seinem Rücken. Er war ein Berg von einem Mann, selbst für einen Astarteskrieger und sein Erscheinungsbild zwang seinem Umfeld Stille auf. Er wusste, dass sein Meister und Herr bereits ahnte, was er wollte, dennoch sprach er mit einer Stimme, die so gewaltig und doch so ruhig wie die Gebirge Fenris’ war und die Stille der Halle brach. Er äußerte seinen Wunsch, die Aufgabe übertragen zu bekommen, einen der neuen Orden ins Sternenmeer zu begleiten, sobald sie die Prüfungen Morkais bestanden haben. Seine Worte trafen den Orden mit einer solchen Wucht, dass nicht mal die streitlustigen Fenrisier darauf mit lautem Gebrüll antworten zu wollen schienen. Er hörte vereinzelt Geflüster und ungläubiges Raunen aus der Menge, bis er einen Satz vernahm, welcher seine Loyalität in Zweifel zu setzen schien. Er fuhr herum, schnell und gewandt für seine Statur, und funkelte dem Bruder direkt in die Augen, der es gewagt hatte, diesen Satz laut auszusprechen. Haldor mochte für seinesgleichen zwar als besonnen und ausgeglichen gelten, dies würde ihn aber nicht daran hindern, Zweiflern seiner Loyalität seine Überzeugung auch blutig unter Beweis zu stellen und in seinen Augen war die Bestie zu erkennen, die ihnen allen inne wohnte. Der Welpe, der es gewagt hatte, Haldors Loyalität infrage zu stellen versuchte einige Zeit, dessen Blick standzuhalten und keine Schwäche zu zeigen. Seiner Bestie und ihm wurde aber schnell klar, dass sie einem Pendant gegenüberstanden, dem sie nicht das Wasser reichen konnten. Haldor entblößte seine gewaltigen Fänge mit einer Grimasse des Zorns, als der Jüngling seinen Blick senkte und Haldor nicht einmal mehr dessen Atem hörte, nun aber seine Angst spüren konnte.

„Und warum sollte ich einem meiner treuesten Welpen einen solchen Spaziergang erlauben? Gefällt es dem Kleinen nicht mehr in unserer Mitte? Da steckt man Zeit und Kraft in die Erziehung der Jungen und so danken sie es einem...“ Der Versuch des Todeswolfs, die Situation zu entspannen, bevor es mehr als nur einen dazu Spruch benötigte, war mit Erfolg gekrönt. Die Versammlung entspannte sich und brach zunehmend in Gelächter aus nur der Wolf, der auf den Boden starrte, regte sich nicht. Frostklaue und Grimnar aber blieben ernst. Letzterer erhob sich und trat einen Schritt von seinem Thron weg in Richtung der Versammlung. „Und, wenn mir diese Frage gestattet ist, warum willst du meine Großkompanie, Fenris und unserem Orden den Rücken kehren, Haldor?“ Grimnars und Frostklaues Blick blieben eisern aufeinander gerichtet, kurz bevor Frostklaue aber sprach, senkte er nun seinen. „Nichts von alledem will ich, großer Wolf. Ich will und werde dieser Bruderschaft den Rücken nicht kehren und verlassen will ich unsere Welt auch nicht.“ Die Antwort veranlasste die Menge wieder dazu, in chaotischem Hin und Her auszubrechen und Sturmrufer stieß seinen Stab auf den Boden, was das Echo eines Sturmes entfesselte, woraufhin die Halle wieder verstummte. Haldor wandte sich seinen Brüdern zu und blickte in ihre Gesichter. „Als ich das Tor Morkais passierte wurden mir viele Versuchungen gezeigt und ich hätte ihnen allen nachgeben können, wie dies bei euch auch der Fall war, meine Brüder. All diese Versuchungen hatten aber eine Gemeinsamkeit. Um den Versuchungen zu entgehen und mich und den Orden nicht zu gefährden, führten mich die Pfade weg vom Schoß unseres Ordens, weg von unserer Heimat. Ich kann euch nicht sagen, was dies zu bedeuten hat und ob mein Weg mit den neugeborenen Primaris verbunden ist. Ich weiß einzig und allein, dass mich seit jenem Tag Visionen aufsuchen, welche mich immer wieder von euch wegführen. Nicht im Tod, nicht im Fall, nicht im Verrat. Sie geben mir das Gefühl, mit dieser Entscheidung einem Pfad zu folgen, der mir vorherbestimmt ist. Ich maße mir nicht an zu behaupten, dass unser Primarch sich über die Rätsel des Wyrd meiner annahm und mich auserkoren habe. Nur, dass mein Instinkt mir sagt, dass ich diesem Ruf folgen muss – unabhängig von dem, was ich selbst denke oder will.“ Die Versammlung glich nun mehr einem Friedhof, denn einer Zusammenkunft lauter und protzender Krieger.

Sturmrufer blickte zu Grimnar, welcher ihm mit einem Nicken die Erlaubnis gab das Wort zu ergreifen. „Der Ruf des Schicksals ist keine Sache, derer man sich leichtfertig annehmen darf. Du scheinst dir dieser Sache sicher zu sein.“ Frostklaue nickte nach einem kurzen Zögern und Sturmrufer blickte ein weiteres mal in Richtung Grimnar. Dieser übernahm nun und verkündete die Entscheidung. „Ich werde mich dem nicht in den Weg stellen, auch wenn ich diese Entscheidung nicht gutheißen will. Vielleicht ist es das Richtige und wir müssen uns von unseren Vertrautesten verabschieden, um die neuen Orden in der Bruderschaft des Russ zu behalten. Sollte dies der Ruf unseres Primarchen sein, dann lastet eine wahrlich große Aufgabe auf dir und du wirst treue Brüder brauchen, die dich dabei unterstützen werden. Dir wird eine Abteilung zugeteilt, die dich bei dieser Aufgabe unterstützen soll. Du wirst einen Orden unserer neuen… Brüder bei ihren Initiationsprüfungen begleiten und dich mit ihren Wesen und Eigenheiten bekanntmachen. Ein Wolfspriester und ein Runenpriester werden dir zugeteilt, die Fortschritte zu beobachten und dir alles zu berichten. Du wirst unsere Traditionen und unsere Lebensweise in diesem Orden lehren und pflegen. Du wirst die Lehren und die Art unserer Welt und unseres Primarchen lehren und pflegen und du wirst aus ihnen unsere Brüder machen oder uns über ihr Versagen unterrichten. Du wirst die Seele Fenris’ in die Dunkelheit tragen und sie in den Herzen und Köpfen der neuen Träger der Gensaat unseres Primarchen entfachen. Mögen Russ und der Allvater dich auf deinem Pfad beschützen und mögest du uns in der Zukunft von deinen Erfolgen und Heldentaten berichten. Nun geh und bereite dich vor, es werden wichtige Entscheidungen anstehen. Die Halle erklang im Rhythmus von Panzerhandschuhen, die auf Brustpanzerplatten geschlagen werden. Auch wenn Haldor noch auf Fenris verweilen wird und die Vorbereitungen für die Reise von getroffen werden müssen, so erhält er doch jetzt schon einen Abschied in Ehren von seinen Brüdern.​

Die Abreise​

Haldor und seine Brüder betrachteten das Voranschreiten der Prüfungen Morkais und waren positiv überrascht darüber, wie viele von ihnen den Prüfungen standhielten und diese bestanden. Trotz ihrer noch weiter verbesserten Physis schafften es dennoch viele von ihnen nicht, nach ihrer Aussetzung zurück zum Fang zu finden. Ihre Leichen und damit ihre Organe und Gensaat konnten in den meisten Fällen geborgen und zurückgebracht werden. Die wirkliche Überraschung lag aber bei der Erfolgsrate am Tor Morkais. Überdurchschnittlich viele von ihnen passierten die Prüfung und bestanden das Urteil Morkais und dies gab den meisten Brüdern Haldors und ihm selbst auch Rätsel auf. Nicht aber Ragnvald Blutfang. Er erzählte von seinen Gesprächen mit den Primaris Marines und seinen Eindrücken daraus. Er gewann den Eindruck, dass sie noch zu unerfahren waren. Sie hatten ja im Prinzip nicht richtige Menschen gelebt, sondern wurden gezüchtet. Sie hatten noch nicht genug gesehen, um wirklich geprüft zu werden und auch die Reise von Terra, beziehungsweise vom Mars, bis nach Fenris bot nur einigen von ihnen erste Einblicke in die Schrecken der Galaxis, während viele noch in ihren Kapseln schlummerten. Sie hatten es in vielerlei Hinsicht also noch mit den Psychen von Kindern zu tun und jeder fenrisische Jugendliche, ob Mann oder Frau, hatte schon mehr Schrecken erlebt und niedergerungen. Oder war bei dem Versuch gestorben. So liefen die Dinge auf Fenris, nicht aber in Laboratorien und Zuchtkapseln. Dieser Umstand ließ sich nicht ignorieren und die immer wachsamen Wölfe von Fenris würden ihre Wachsamkeit den Trägern ihrer Gensaat nur umso mehr widmen. Eirik Frostheuler, ein Runenpriester der Haldor zugeteilt wurde, stimmte dem nach einiger Zeit zu. Er spürte zwar keine ungewöhnlichen Regungen des Wyrd in den Herzen der Primaris, was ihn aber beunruhigte war, dass er in ihnen kaum eine Regung des Wyrd überhaupt spürte. Dies war ungewöhnlich, da jeder Mensch eine Resonanz des Wyrd erzeugte und für ihn hörbar war. Nur diese waren scheinbar besonders leise.Mit seinen verbesserten Kräften stand er aber auch noch nie den Geistern von Kindern gegenüber, vielleicht würde sich dies mit der Zeit noch entwickeln…

Die Prüfungen waren nach einigen terranischen Wochen durchgestanden und trotz dem Verlust einiger Krieger blieb Haldor noch eine beträchtliche Kampfkraft übrig. Zu einer solchen musste er sie aber erst einmal noch formen. Haldor verstand noch nicht ganz, wie in den Wirren der letzten Jahrtausende und speziell im letzten Jahrhundert Cawl und Guilliman es geschafft haben, die meisten Verstärkungen der Primaris Marines auch mit Schiffen auszustatten und die Lücken mit beschlagnahmten Schiffen notdürftig zu schließen, nichtsdestotrotz stand er nun auf der Brücke eines verhältnismäßig neuen Langschiffes, welches nun bereit stand, ihn und seine neuen Brüder als Alphatier des Sternenschiffrudels ins Sternenmeer zu tragen. Durch die Bildschirme der Brücke und die Vox-Durchsagen ergab sich ein chaotisch erscheinendes Bild, während die Flotte beladen und für ihre Reise vorbereitet wurde. Sie waren nicht der einzige Orden mit der Gensaat von Leman Russ, welcher Fenris in nächster Zeit verlassen würden. Er blickte auf mehrere Flottenverbände, die je einem neuen Orden zugehörig waren und blickte dann auf die beachtliche Flotte seines alten Ordens. Eine solche Streitmacht hatte sich seit den Tagen des großen Kreuzzuges nicht mehr auf diese Weise in der Umlaufbahn von Fenris befunden und ein komisches Gefühl des Stolzes durchfuhr Haldor. Es stand noch aus herauszufinden, ob die Primaris sich überhaupt als würdig erweisen und nicht nur im Namen des Allvaters die Sterne bereisen würden, sondern auch im Namen Russ’. Allerdings, wenn man davon ausging, dass Guilliman diesmal richtig liegen würde und die Primaris tatsächlich eine Verstärkung waren, waren die Wölfe von Fenris seit 10.000 Jahren nicht mehr so stark, wie sie es nun zu sein schienen. Er richtete ein Stoßgebet an Russ und den Allvater, auf dass seine Hoffnungen Anklang fanden und gehört wurden, um Fenris und dem Orden, nein der Legion, alle Ehre zu machen und das Werk zu verrichten, für welches sie geschaffen wurden.

Die letzten Ketten an auf- und absteigenden Frachtschiffen zum Beladen der Flotte unterbrachen nach und nach und Haldor und die Befehlshaber des neuen Ordens, welcher sich während der Reise nach Fenris selbst den Namen Thunderfangs gab, erhielten von jedem ihrer Schiffe die Bestätigung bereit für das Verlassen des Systems zu sein. Fenris gab ebenfalls grünes Licht und die Langschiffe setzten sich in Bewegung. Haldor und seine fenrisischen Brüder blickten ein vielleicht letztes Mal auf ihre Geburtswelt, ihre Heimat, und sahen sie kleiner werden. Die Sirenen ertönten in der Flotte und signalisierten, dass der Warpsprung Sekunden bevor stand. Und mit dem Eintritt in das Immaterium war nun klar, dass Haldor Frostklaue und seine Brüder eine neue Reise angetreten haben.​
 
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Kapitel II. Rurikov​

Das Eingreifen​

Über die nächsten Jahrzehnte hinweg kämpften sich die Thunderfangs durch Aufstände, Rebellionen, Sezessionen, Xenosangriffe und natürlich nicht selten auch Angriffe der Anhänger und Dämonen des Chaos. Im fünften Jahr der Reise stand der Orden letztendlich vor der Wahl, endlich einen Anführer unter sich auszumachen und zu ernennen. Bisher hatten nur die jeweiligen Großkompanien direkte Anführer und Haldor riet, mit der Wahl noch zu warten, um herauszufinden, welcher Wolfslord am ehesten geeignet sei nicht nur seine Kompanie, sondern auch den restlichen Orden zu führen. Allein diese fünf Jahre haben die Primaris Marines eine Demut vor den Schrecken der Galaxis gelehrt, dass sie trotz ihrem Streben nach den größten Herausforderungen und Ehren nicht die notwendige Erfahrung und Kaltschnäuzigkeit mit sich brachten, die diese Führung erfordern würde. Die Wahl fiel unter den Lords auf Haldor. Dieser akzeptierte nur widerwillig und nach einigem Protest, weil ihm nicht in den Sinn kam, dass dies Teil seines Pfades sein sollte. Die Wahl akzeptierte er aber nur unter der Voraussetzung, dass die nächste Wahl nicht erst nach seinem Ableben stattfinden würde, er daher nur zeitweise eingesetzt wurde. Dies sollte so sein, bis die Wolfspriester der Meinung waren, dass die Erfahrung nun auch andere klar befähigen würde, den Orden zu leiten und in eine glorreiche Zukunft zu führen. Von dieser Wahl sollte der Orden profitieren, denn die Erfahrung und direkte Befehlsgewalt von Frostklaue brachten zahlreiche Erfolge mit sich und die Lords konnten anhand seines Führungsstils selbst an ihrer Führung arbeiten und lernen.

Jahrzehnte nach der Wahl Haldors zum Ordernsmeister empfing der Hauptteil der Flotte, der sich um das Flaggschiff des Ordens versammelte ein Notrufsignal einer Festungswelt, die nur einen Subsektor entfernt lag. Das Signal wurde vor wenigen Monaten abgesetzt, in der Hoffnung Verstärkung zu erlangen. Die Kommunikation durch den Warp war bestimmt keine zuverlässige, daher konnte man nicht selten von Glück sprechen, dass die Nachrichten überhaupt durchkamen. Nun konnte die Nachricht aber als überbracht angesehen werden und die Thunderfangs würden darauf reagieren, in der Hoffnung, nicht zu spät einzugreifen. Sie verließen ihre bisherige Route und setzten Kurs auf das Rurikov System, von dessen Hauptplaneten, Rurikov I., das Notsignal zu kommen schien. Nach einem Sprung durch den Warp fasste die Flotte Fuß am Rande des Systems und begann die Situation zu analysieren und Kontakt mit dem Planeten aufzunehmen. Der Raum zwischen den Planeten des Systems war übersät mit kleinen Gefechten zwischen Schiffen, Geschwadern und Flottenteilen aller Größenordnungen. Die Markierungen waren auf den ersten Blick dieselben, vermehrt fielen aber übermalte imperiale Adler mit neuen Hoheitssymbolen oder gar der achtzackige Stern auf immer Schiffen und Verbänden auf. Durch die dazugewonnene Praxis konnten nun auch die Primaris-Brüder erkennen, worum es sich in einem solchen Fall handelte und nach welchem Muster man in dieser neuen Ära am besten agierte. Sie fanden sich in einem System wieder, welchem die Kontrolle zu entgleiten schien. Diese Vorfälle waren mit der Öffnung des großen Risses, welchen die Fenrisier die immerwährende Dämmerung nannten, keine Seltenheiten mehr. Die Folgen der Öffnung stießen direkt und indirekt auf vielen Welten auf fruchtbaren Boden. Panik, Opportunismus, Verderben, Korruption und Entgleisung hielten Einzug auf diesen Welten und die loyalen Kräfte stießen immer mehr an ihre Grenzen – im gesamten Imperium. Nun sah man hier die Folgen eines Kontrollverlustes, während sich dutzende, wenn nicht hunderte Splittergruppen von der Herrschaft des Imperiums und dessen Stellvertreter abwandten und sich auch untereinander bekämpften. Viele Teile des Systems waren bereits rechtsfreie Räume, der Kontrolle Ordnung und der Gewalt des Imperiums entrissen. Ein Schicksal, welches dem gesamten System bevorstand. Er überblickte die Situation, über welche nun im Sekundentakt dutzende neue Informationen auf ihn einprasselten und sich ein Bild des Geschehens ergab. Während zu Beginn alle Schiffe im System eine imperiale Kennung von den Sensoren der Donnerfang erhielten, so teilten sich die Anzeigen auf den Karten und Sensordisplays zunehmend in immer mehr Farben und Kennungen auf. Entweder erfasste man die Umgestaltung der Herrschaftssymbole der Schiffe, deren Bewegungen und ihre Feinde und erschuf daraus nach und nach einen Überblick, wer als Feind zu betrachten war und wer nicht. Die Thunderfangs haben nun auf den Hilferuf reagiert und waren nun bereit, den Verrätern aller Art beinahe ihre gesamte Streitmacht entgegenzuwerfen. Haldor grinste grimmig und entblößte lange Fänge, die sich mit den Jahrhunderten gebildet haben. Sie waren noch rechtzeitig gekommen und bisher die einzige Verstärkung, welche auf den Hilferuf reagiert hat oder reagieren konnte. Mehr würde dieses System aber auch nicht brauchen. Die Entfesselung eines ganzen Ordens in einem System war ein Paukenschlag, auf den die Splittergruppen mit Sicherheit nicht gefasst waren.

Haldor hatte nun eine Verbindung zum Generalstab auf der Oberfläche von Rurik I. und begann sich mit der planetaren Gouverneurin, Tsarina Katerina Rurikova, und dem Oberbefehlshaber der planetaren Streitkräfte Generalfeldmarshall Ivan Makalov zu organisieren. Sie hielten dem Imperator der Aussage nach ihre Treue und für den Moment reichte es Haldor als Bestätigung zu wissen, dass ihre Streitkräfte nicht als feindlich zu betrachten sind. Haldor ließ seine Flotte Formation annehmen und ließ sie in den Angriff übergehen. Sie konnten neun Kriegsschiffe und mehrere Geschwader Begleitschiffe ins Gefecht führen. Auf der Brücke der Donnerfang begann Haldor mit seinem Stab die Strategien und Taktiken zu entwickeln und sie machten Schwachstellen ausfindig, welche den koordinierten Widerstand der Feinde brechen und die eigenen Verluste damit verringern sollten. Die Triebwerke stießen die Donnerfaust und die Fluch von Fenris inmitten des umkämpften Gebietes um den Raumhafen der Sektorflotte. Der Raumhafen mit zwei imperialen Schlachtschiffen vor Anker war der Dreh- und Angelpunkt der Raumschlacht. Denn auch wenn die Verräter nicht die Fähigkeiten und Mannstärke besitzen sollten, den Raumhafen und die Schlachtschiffe zu kontrollieren und zu nutzen, so wäre es dennoch ein Verlust für die imperialen Kräfte des Sektors. Ein Verlust, der für Haldor nicht akzeptabel war. Er und der Todgeschworene führten ihre Krieger nun an, um im anstehenden Blutvergießen die Kontrolle über diese Ziele wieder vollständig zu erlangen und die direkte Gefahr des Feindes zurückzudrängen. Während der Rest der Flotte sich um die kleineren Raumgefechte kümmern sollte, die im ganzen System abliefen, unternahmen Frostklaue und der Todgeschworene den Versuch, die Raumstation und die Schlachtschiffe als erstes aus der Gleichung des Feindes zu nehmen.​

Die Intervention der Wölfe​

Die Schlachtordnung der Verräter war chaotisch und unorganisiert, entweder hatten sie noch keine Zeit entsprechend in Stellung zu gehen und Ordnung in ihre Reihen zu bringen, oder sie waren aus einem anderen Grund nicht in der Lage dazu. Egal, was dafür nun aber der Grund sein mochte, diesen Schwachpunkt mussten die Wölfe ausnutzen. Er ergänzte seine Befehle um die Anweisung, wenn immer möglich die Schiffe der Verräter zu entern und nicht zu zerstören, denn gerade in diesen Zeiten war jedes zurückgewonnene Schiff ein Hilfe für die nächste Katastrohpe. Sobald sie also in Reichweite waren, ließ Haldor die Entertorpedos starten, begleitet von Abfangjägern und die Thunderfangs waren im Begriff, ihre Fänge in den Raumhafen zu stoßen. Währenddessen übergab Haldor Skeld Eisenhelm, dem Flottenmeister des Ordens, den Oberbefehl, während Haldor Frostklaue sich mit seiner Leibgarde bereit machte, sich auf das Schiff zu teleportieren und die Enteraktion zu beschleunigen. Dafür mussten seine Brüder aber erst die Störsender des Raumhafens deaktivieren, um Teleporte möglich zu machen. Gleichzeitig ließ er sich über die Situation auf der Planetenoberfläche aufklären, um sich einen Überblick über den Verlauf des Krieges dort verschaffen. Die Lage auf dem Boden schien noch schlimmer als im Orbit zu sein und schlimmer als Haldor gehofft hatte. Sie mussten schnell handeln und den Orbit unter Kontrolle bringen, um dann in den Krieg auf der Planetenoberfläche einzugreifen.

Die Flotte war nun vollständig in Kämpfe verwickelt und alle Seiten waren voll gebunden und ineinander verkeilt. Über Vox kam die Nachricht, dass der Angriffskreuzer Wolfsblick aus dem Warp übergesetzt hat und nun ebenfalls am Schauplatz von seiner Patrouille zurück zur Hauptflotte stieß. Haldor gab dem Angriffskreuzer den Befehl durchzubrechen und seine Großkompanie auf die Welt loszulassen, um die loyalen Streitkräfte zu unterstützen. Alle vorhandenen Informationen über die Planetenoberfläche wurden an die Wolfsblick übertragen, ihrem Kurs ein Korridor frei gemacht und ihr Deckung gegeben. Der Angriffskreuzer passierte schnell die Gefechtsreihen der Raumschlacht und näherte sich der äußeren Atmosphäre von Rurik I. Damit war er auch für die behelfsmäßigen Sensoren der Verräter sichtbar und sie wussten nun, dass es sich bei der Anwesenheit der Engel des Imperators nicht um Gerüchte oder Propaganda handelte. Im Himmel konnte man vom Boden aus den Angriffskreuzer der Astartes nun auch mit bloßem Auge sehen, was der Moral der Sezessionisten nicht zuträglich war. Sie würden nun Bekanntschaft mit der Vergeltung des Herren der Menschheit machen und seinem Zorn durch die Astartes direkt gegenüberstehen. Eine Festungsstadt, welche unter dem Kommando von Sezessionisten stand, ergab sich bei der Abtastung des Angriffskreuzers, in der Hoffnung dem nun Folgenden zu entgehen. Doch es war zu spät. Sie hatten sich bereits vom Licht des Imperators und vom Glauben an seinen Schutz abgewandt, also würde er sie auch nicht vor dem Zorn seiner Engel beschützen. Die Thunderfangs von Jarl Torvind Blutauge landeten und verwandelten die Festungsstadt in einen Schauplatz des Gemetzels. Sie waren präzise, ließen Zivilisten wenn möglich unbehelligt, aber die Anhänger der Sezessionisten hatten keine Chance. Über das Schicksal der Zivilisten hatten die Befehlshaber dieser Welt zu entscheiden. Sie kannten die ihren besser und sollten wissen, wie man mit ihnen verfährt.

Die Thunderfangs nahmen die Offiziere gefangen und koordinierten eine Eskorte für die Tsarina, welche die Kapitulation, welche nun nur noch eine formelle Rücknahme war, entgegennehmen würde. Für den Verlauf des Konflikts war es wichtig, dass dies durch die Tsarina geschah, um ihre Position nachhaltig zu stärken und den Rückhalt des Imperiums zu untermauern. Diesen genoss sie unbestreitbar und nicht ungern, als sie von den Kriegern der Thunderfangs eskortiert wurde und sich gab, als wären dies ihre angestammten Leibwächter. Auch wichtig für ihre Position war es darüber hinaus, dass sie ein unmissverständliches Signal an alle Widersacher sandte und ob dies nun erfolgreich sein würde, zeigte sich in diesen Sekunden. Blutauge war überrascht, als die Tsarina die Waffen, die ihr der Anführer der Sezessionisten entgegenstreckte, annahm, mit einem kalten Lächeln auf das Lächeln des Anführers reagierte, der nun dachte, dass die Kapitulation angenommen war und im nächsten Augenblick Tod auf dem Boden zusammensackte, nachdem Katerina Rurikova ihm mit einem Schuss in den Kopf ihren eigenen Frieden brachte. Ihr Gesicht blieb regungslos, als sie die Reihe der Offiziere entlang schritt und einen nach dem anderen niederstreckte. Sie tat dies mit einer bewusst hoheitlichen langsamen Art, ließ sich weder von der Unruhe ihrer Umgebung, noch von den Betteleien der Abtrünnigen, noch vom Anblick des von ihr verursachten Blutbads aus der Fassung bringen. Blutauge war beunruhigt. Auch seiner Einschätzung nach war für die Moral und die Reputation die Exekution der Offiziere in dieser Situation notwendig, aber er konnte nicht sagen, ob sie dies aus Notwendigkeit tat oder es einfach genoss. So oder so erhielt sie am Tage der Begegnung mit den Thunderfangs von diesen den Namen Blutkaiserin, als sie an den Astarteskriegern vorbei ging, ihr majestätischer Umhang besudelt vom Blut der Verräter. Sie betrat den Stormraven der Thunderfangs und ließ sich von ihnen zurück zur Hauptstadt bringen, um den Krieg vom obersten Kommando aus weiter mit ihren Generälen zu koordinieren.

Währenddessen erhielt die Donnerfang die Bestätigung, dass die Störsender des Raumhafens nun deaktiviert seien. Das war der Moment für Haldor und seine Terminatoren, auch an der Schlacht teilzunehmen. Sie machten sich für den Teleport bereit und brachten es hinter sich. Haldor verstand, warum seine Brüder wenn immer möglich auf den Teleport verzichteten und andere Wege auf das Schlachtfeld suchten, denn es war bestimmt keine angenehme Art der Reise und obendrein fehlte der Nervenkitzel dabei, in halsbrecherischem Tempo auf das Ziel zu schießen. Allerdings ist man mit dem Teleport schneller am Ziel, hat das Überraschungsmoment auf seiner Seite und kann ein Gebiet ohne großes Durcheinander säubern. Und das stand nun an. Nach einem grellen Blitz standen die Terminatoren der Thunderfangs im gigantischen Kontrollraum des Raumhafens und bevor der Lichtblitz erlosch, waren die ersten Sezessionisten bereits gefallen und Haldor begann sein blutiges Werk mit seiner Leibgarde. Mit den restlichen Rudeln, die sich durch den Hafen bewegten war der organisierte Widerstand schnell gebrochen und es mussten nur noch vereinzelt Sektoren gesäubert werden. Dies würde bei einem Raumhafen, der ganze Sektorflotten aufnehmen konnte Tage, wenn nicht Wochen dauern, der Analyse des Eisenpriesters Eisenfang nach aber bestand keine ernstzunehmende Gefahr für eine Übernahme des Hafens mehr. Jetzt mussten die Schlachtschiffe der Nemesis-Klasse gesäubert werden, bevor dort ernstzunehmender Schaden angerichtet werden konnte.

Haldor’s Trupp nahm über Vox Kontakt mit der restlichen Flotte auf und fragte deren Status ab. Die Wiedererlangung des Raumhafens und der Schlachtschiffe brachte den gewünschten psychologischen Effekt und die Verräter befanden sich zunehmend und unorganisiert auf dem Rückzug, da sie keine Hoffnung mehr in ihrem Bestreben sahen und der Vergeltung nur zu entkommen suchten. Im All waren die Verräter also keine gebündelte Gefahr mehr für die Thunderfangs und ihre Alliierten, also wandte man sich entweder der Planetenoberfläche den Verrätern zu. Haldor ordnete drei Angriffskreuzern und einer handvoll Geschwader von Begleitschiffen die Jagd und Vernichtung der Feinde zu, um das System möglichst schnell von ihnen zu befreien. Dies sollte geschehen, bevor sie organisierte Verstärkungen erhalten konnten oder schlimmeres im Namen der verfluchten Götter passieren würde.

Denn die letzte Nachricht, die Haldor und seine Flotte erhielten, eröffnete ihnen genau das: eine Festungsstadt hatte sich zu einer Hochburg der Chaosanhänger entwickelt und der Verdacht stand nun im Raum, dass diese einen Warpriss öffnen konnten oder bereits geöffnet haben. Nun war es ein Rennen gegen die Zeit. Einmal hatte hatte Haldor schon zugesehen, wie sich ein Warpriss unkontrolliert öffnete und einen Planeten fast verschlang, wodurch er viele Brüder bei der Bekämpfung von Dämonen verlor für einen Planeten, der anschließend trotzdem aufgegeben werden musste. Haldor würde am heutigen Tag ein solches Schicksal schlichtweg nicht zulassen. Aus der Geschichte würde er seine Lehren ziehen und den Chaosabschaum dorthin zurück verbannen, von wo er gekommen ist. Die Langschiffe der Thunderfangs gingen über der Festungsstadt in Stellung und begannen ihr orbitales Bombardement. Die Fluch von Fenris führte den folgenden Sturmangriff an, denn ihr Jarl, Halfdan der Todgeschworene, und seine Großkompanie brillierten in dieser Art der Offensive. Noch während des Bombardements schossen die Stormraven aus den Hangars und als sie in die Atmosphären eintraten wurden die Landungskapseln gestartet. Das Bombardement lief währenddessen noch weiter und die Ankunft auf der Oberfläche inmitten feindlichen Gebiets war akribisch genau geplant. Das Bombardements zerstörte erste Verteidigungsstrukturen, stürzte die Verteidiger in Unordnung und machte den Platz für Landungsschiffe und Landungskapseln frei. So brachen die Landungskapseln durch die Atmosphäre und rammten Sekunden nach den letzten Einschlägen des Bombardements in die Oberfläche des Planeten und entluden ihre tödliche Fracht. Bei dieser Offensive wurden durch Landungskapseln innerhalb von Momenten vier Trupps Thunderfangs abgesetzt welche nun aus ihrer Landungszone einen Brückenkopf errichten sollten. Eröffnet wurde dies durch Salven aus Boltern, welche die umliegenden Verteidiger gleich niedermähten, während sie schnell vorrückten und mit gezückten Klingen im Nahkampf auch verschanzte Truppen ihrer Strafe zuführen konnten. Nach einigen Momenten richtete sich das Verteidigungsfeuer der Chaosanhänger nun zunehmend auf die Neuankömmlinge in ihrer Mitte und begann sich zu konzentrieren. Dies dauerte aber ebenfalls einige Momente zu lange, denn bevor es für die Marines auf dem Boden gefährlich werden konnte und sich schwerer Beschuss dazugesellte, waren die Stormraven Landungsschiffe auch schon in Reichweite, um vor dem Absetzen ihrer Truppen Unterstützungsfeuer zu liefern. Seit dem Ende des Bombardements sind keine 60 terranische Sekunden vergangen und in dieser Zeit haben die Thunderfangs geschafft die Landungszone großräumig zu säubern, die Verteidigung lokal lahmzulegen und weitere Verstärkungen landen zu lassen. Die Kompanie des Todgeschworenen setzte sich nun in Bewegung, um den nächsten Sektor zu säubern und begann damit den Feind mit einem ersten Manöver zu isolieren und dessen Kommunikation zu unterbrechen, bis sie den potenziellen Warpriss finden würden.

Zwei weitere Großkompanien wurden für die Säuberung der Stadt auf Geheiß von Haldor abgestellt, eine weitere behielt er in Reserve im Orbit. Auf dem Boden schafften sie es Verbände der Rurikov Linebreakers aus ihrer Defensive zu befreien und sie in die eigenen Offensivpläne einzubinden. Im Zuge der gemeinsamen Vorstöße und Manöver entwickelte sich gegenseitiger Respekt gegenüber der jeweiligen Kriegsführung, als die Linebreakers mit ihren Präzisen und breit aufgestellten Salven ihrer Lasergewehre und Artilleriebatterien die feindlichen Linien mit Löchern übersät dem Tumult überließen. Daraufhin machten sich die Thunderfangs diese Löcher zunutze und stürmten diese, um den Feind aus den eigenen Stellungen zu zwingen. Die nun ungeschützten Verteidiger waren nun leichte Ziele für die vorrückenden Elemente der Linebreakers und deren Salven und diese nahmen die Möglichkeit schnell und gerne wahr. Durch die Masse der anrückenden Linebreakers und der unmittelbaren Nähe der Thunderfangs geriet der Beschuss der Verräter ins Stocken, da sie nicht wussten, welche Bedrohung jetzt größer war. Die meisten entschieden sich richtigerweise für die Thunderfangs, dieser Grad an Unordnung und fehlender Koordination entlastete die Angreifer aber nur zusätzlich, welche aus dem Ausfall und Versagen der Verteidiger Kapital schlugen.

Eirik Frostheuler ist mit der Verstärkung und weiteren Runenpriestern nun auch gelandet und schloss sich dem Angriff an. Die Jarls haben die Anwesenheit von Runenpriestern angefordert, um die Suche nach dem Warpriss zu intensivieren und drangen nun in das Innere der Festung ein, nachdem die Oberfläche gesäubert und größtenteils gesichert war. Diesen Vorstoß machten sie alleine und forderten die Linebreakers dazu auf, die Oberfläche weiter zu sichern und die Ordnung und Kontrolle in der Stadt wiederherzustellen. Diese waren aber nicht bereit, bei der Befreiung der eigenen Welt anderen den Vortritt zu überlassen Für Kriegsführung in begrenztem Raum waren sie aber durch ihre Doktrinen schlichtweg nicht so aufgestellt, als dass ein Angriff ohne unnötige Verluste geschehen konnte. Dennoch ließen sie die Thunderfangs diesen Kampf alleine ausfechten, als die Anweisung zur Zurückhaltung in dieser Sache von der Tsarina selbst übermittelt wurde. Frostheuler konnte nicht nachvollziehen, weshalb die Tsarina in dieser Entscheidung selbst eingriff, gab sich mit dem Ergebnis aber zufrieden. Über den darauffolgenden Kampf in den unterirdischen Gängen und Hallen ist der Außenwelt nichts bekannt. Auch nicht, ob es ein Warpportal gab und ob es gefunden wurde. Die Thunderfangs bewahrten Stillschweigen und sprachen auch untereinander nicht über die Stunden, in denen sie sich unter der Erde aufhielten. Sicher ist nur, dass sie den Feind im Inneren der Festung für ausgelöscht erklärten und keine weitere Gefahr von ihm ausging. Zumindest nicht unmittelbar und nur dann, wenn man sich jetzt der letzten Widerständen und auch der letzten Verdächtigen der Stadt annehmen würde. Es brach nun das dunkelste Kapitel der Verteidigung einer imperialen Welt an, denn nach dem Verrat und Abwenden vom Licht des Imperators muss man sich sicher sein, alle Verantwortlichen und Anhänger zu finden. Nicht selten werden daher Populationen ganzer Regionen und manchmal ganzer Planeten exekutiert und rekolonialisiert oder sterilisiert und ausgewechselt. Dadurch, dass es nun aber keine Anzeichen für Manifestationen des Chaos gab, war für derlei harsche Maßnahmen keine Notwendigkeit gegeben. Haldor beriet sich mit seinen Runenpriestern, um mit deren Berichten eine abschließende Entscheidung über das Schicksal des Planeten zu fällen. Denn in vielerlei Hinsicht besaß er als Ordensmeister des Adeptus Astartes weitreichendere Entscheidungsgewalt in diesbezüglichen Fragen als die planetare Gouverneurin. Eine Entwarnung gegenüber der Tsarina Rurikova und ihres Generalstabs war das Ergebnis der Beratung und die Entscheidung Haldors. Ein zweites Armageddon wird es unter Haldor nicht geben. Die Ausmaße waren zwar nicht vergleichbar, Haldor sah es aber als seine Aufgabe, dies auch nicht zuzulassen, denn der Preis des Überlebens war immerwährende Wachsamkeit.​

Freundschaft​

Der Planet wurde gesäubert und die Erschießungen wurden in jeder Festungsstadt öffentlich und unübersehbar vollzogen. Die Tsarina und ihre Berater waren fest entschlossen, die Ordnung auch nachhaltig aufrechtzuerhalten und zu festigen. Haldor ging davon aus, dass die Säuberung nach dem Krieg wohl nicht viel weniger Leben gekostet hat, als eben dieser. Die Anwesenheit eines beinahe vollständigen Ordens des Adeptus Astartes beschleunigte die Prozesse im Nachgang eines Krieges erheblich, auch wenn es eher unkonventionell war, dass sie sich nach ihrem Einsatz noch länger im Gebiet aufhielten. In diesem Fall konnten die Thunderfangs ihre Vorräte aber aufstocken, da sie sich auf einer Festungswelt befanden und diese durch den schnellen Eingriff der Astartes nicht existenzbedrohend verheert wurde. Den entsprechenden Dank erhielten die Söhne des Russ nun auch für ihren Einsatz, als Tsarina Katerina Rurikova den Orden zur Siegesparade einlud, sowohl als Zuschauer, um die Parade entgegenzunehmen, aber auch als Teilnehmer. Selbst Haldor musste beim Gedanken lächeln, seine Krieger in einer imperialen Parade marschieren zu sehen, herausgeputzt und in Hochglanz poliert. Die Wölfe hatten sich weitestgehend in ihre Schiffe zurückgezogen und ein großer Teil der Brüder versammelte sich auf der Brücke der Donnerfang, als der Botschafter der Tsarina ihnen dieses Angebot unterbreitete. Fenrisier wie Terraner lachten aus ganzer Kehle und spätestens in diesem Moment gab es keine Unterschiede mehr, die sie trennten. Die Primaris Marines hatten sich mit der Zeit besser eingefügt, als Haldor und seine fenrisischen Brüder sich das vorzustellen gewagt hatten. Vielleicht auch nur deswegen, weil soziale Anpassung nie Teil der Gensaat des Russ gewesen war und die Primaris auf die Söhne Fenris’ hätten blicken können, wie letztere beispielsweise auf die Ultramarines blickten.

Die Parade hatte begonnen und zehntausende Soldaten der Linebreakers, eine Abteilung der Tempestus Scions, hunderte Panzer und Läufer und Fluggeschwader sorgten für die Unterhaltung der Besucher, ließen ihnen aber auch durch die vorbeimarschierende Kriegsmaschinerie des Imperiums eine unmissverständliche Drohung zukommen. Die Thunderfangs spielten auch eine Rolle, aber nur am Rande, nicht als Teilnehmer des Marsches. Haldor wollte seinen Blutklauen, die nach Ruhm dürsteten, ihre Stunde des Ruhms nicht nehmen und erlaubte es ihnen sich am Rande der Parade zu aufzustellen, nicht unweit der Ehrentribüne der Tsaren entfernt. Auf dieser standen Haldor, Runenpriester und Wolfsprister und einige Jarls, anerkennend dem Planeten gegenüber, den sie dem Griff der Feinde des Imperiums entreißen konnten. Gebrüll erschallte von den Blutklauen und Haldor hatte sofort die Befürchtung, dass die sie begleitenden Huskaerls diese nicht mehr im Griff hatten. Ein Blick in ihre Richtung ergab aber ein ganz anderes Bild. Die Regimenter der Rurikov Linebreakers salutierten den Thunderfangs beim vorbeimarschieren und die Thunderfangs erwiderten dies laut und deutlich auf ihre eigene laute und deutliche Weise. Der gegenseitige Respekt schien den Lärm des Gefechts zu überdauern und Haldor Frostklaue verspürte zunehmend Erleichterung über seine Entscheidung, die Inquisition nicht eingeschaltet zu haben. Gleichzeitig machte sich Unbehagen in ihm breit aufgrund der Möglichkeit, etwas übersehen zu haben. Er verließ sich aber auf seine Instinkte und diese gaben ihm für gewöhnlich Recht. Er hatte in dieser Sache auch versucht Kontakt mit Fenris aufzunehmen, um mit Logan Grimnar und seinen Beratern die Sache zu besprechen. Die unruhigen Leeren des Raums ließen dies aber nicht zu, also hatte er ein Geschwader Fregatten entsandt, um den Sachverhalt zu schildern und Fenris in Kenntnis zu setzen, aber auch mit Informationen über den gesamten Verlauf der Reise seit dem Verlassen des Systems. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Parade und beobachtete wie beide Seiten weiter Freundlichkeiten austauschten. Dies war der Gesprächsöffner, auf welchen die Tsarina zu warten schien und wandte ihren Kopf leicht in Haldors Richtung, ohne aber die Parade aus den Augen zu lassen. „Es ist schön zu sehen, dass wir dank euch nicht nur unser System wieder unser eigen nennen dürfen, sondern wir vielleicht durch unser Treffen auf Freunde gestoßen sind. Haldor, seine Augen ebenfalls auf die Parade gerichtet ließ sich diese Worte durch den Kopf gehen und war, wie jeder Fenrisier, misstrauisch bei Annäherungen dieser Art. Oft genug hatte er schon an Konflikten teilgenommen, als zwei vermeintliche Bündnispartner sich gegenseitig zerfleischten, und das aus den verschiedensten Gründen.

„Vielleicht haben wir das, aber wenn man mein Alter erreicht hat, dann macht man sich keine schnellen Freunde mehr, auch wenn man sich gegenseitig Respekt zollt.“

„In eurem Alter? Mein werter Lord Himmelskrieger, auch wir Sterblichen können ein gewisses Alter erreichen und auch uns ist Misstrauen bekannt. Allerdings stehen wir nur noch hier wegen eures Eingreifens, ihr habt keine Forderungen an mich für den Preis unserer Rettung gestellt, ihr habt auf die Involvierung der Inquisition verzichtet, auch wenn dies notwendig gewesen wäre und behandelt mein Volk nicht mit der Gleichgültigkeit, wie man es von euresgleichen so hört.“

„Ihr gebt mir Fragen auf, Tsarina.“

„Fragen, die ich euch beantworten kann?“

„Das liegt ganz bei euch. Zuallererst, wieso nanntet ihr mich eben Himmelskrieger?“

„Ihr seid nicht die ersten Söhne Fenris’, welche meinen Weg kreuzen. Ich begegnete einer handvoll von ihnen auf Terra, als ich als Kind mit meinem Vater die Thronwelt besuchte und er sich mit Freunden unserer alten Familie traf, dem Navigatorhaus Belisarius. Einer eurer Brüder hatte es sich zur Aufgabe gemacht, mich währenddessen zu unterhalten mit Geschichten eurer Heimat. Er erzählte mir von den furchtlosen Stämmen in den Eiswüsten, den Seereisen und Monstern, den Himmelskriegern, welche über eure Heimat wachten. Ich fürchtete mich vor ihm. Er war der größte… Mensch, den ich je gesehen hatte, sah aus wie ein Monster in den Geschichten, die wir unseren Kindern erzählten und roch nicht menschlich. Er sah und spürte meine Furcht und gab überreichte mir eine seiner vielen Ketten mit Talismanen. Ein Zahn, welcher in seinen Händen winzig wirkte, legte er in die meinen und er war so lang wie meine Hand es heute ist.“ Sie zog an der Kette um ihren Hals und nahm sie sich ab, um sie Haldor zu überreichen. Er begutachtete den Zahn und die darauf eingekerbten Runen und Sehnsucht nach seiner Heimat machte sich in ihm breit. Die Tsarina betrachtete ihn nun und fragte, was dies für ein Zahn sei und ob er ein solches Stück überhaupt von seiner Heimat kenne.

„Ja, ihr tragt einen Talisman meines Volkes bei euch, ich kannte den Stamm einst, der die Runen darauf einkerbte. Es ist ein Talisman, welcher den Träger von den Gefahren des Warp schützen soll, ein Zahn einer der vielen Gefahren unserer Welt. Aber euch die Bestien meiner Heimat zu beschreiben ist eine Aufgabe für einen anderen Anlass. Wisst ihr noch, wie der Fenrisier hieß, der euch diesen Talisman überreichte?“ Er gab ihr vorsichtig den Talisman zurück und blickte sie eindringlich an.

„Nein, verzeiht mir. Der Akzent machte den Namen unverständlich und ich war weiterhin zu verängstigt, um nach dem Namen zu fragen.“ Sie nahm den Talisman an sich und Drückte ihn auf ihr Herz, bevor sie die Kette wieder um ihren Hals legte.

„Wieso tut ihr das?“ fragte Haldor, und deutete auf die Knöchel ihrer Hand, die vom Drücken des Talismans weiß anliefen.

„Es war der letzte Tag, an welchem ich Angst verspürte und ihr hilflos ausgeliefert. Dieser Talisman hat mir die Angst genommen. Ich hätte nie gedacht, dass einer der euren, der Auslöser der größten Angst, die ich je verspürt habe, mir den Gegenstand überreichen würde, der mir genau diese zu nehmen vermag. Ich nehme ihn manchmal ab, um mich an die Furcht zu erinnern, kann aber nicht sagen, ob sie dadurch wahrhaftig zurück kommt, oder es nur eine Einbildung des Geistes ist. Auch habe ich das Gefühl, dass ich mein Umfeld anders wahrnehme, wenn ich ihn trage. Ich kann euch nicht sagen, ob dies zutrifft, aber dieser Talisman ist ein Teil von mir, ein guter Teil, um dies klarzustellen.“

Haldor nickte langsam und ließ sich diese Informationen durch den Kopf gehen. Er hatte den Verdacht, dass es sich um einen Talisman handeln könnte, welcher durch einen Runenpriester mit einem Schutz belegt wurde und sie einen mäßigen Schutz vor den Einflüssen des Immateriums genoss. Dazu musste er in Erfahrung bringen, welcher Wolf ihr diesen Talisman überreichte und was der wahre Grund dafür war. Er behielt seine Gedanken aber für sich und beglückwünschte die Tsarina zu so einem schönen Geschenk, würdigte auch den respektvollen Umgang der Tsarina gegenüber einem Stück seiner Heimat. Er würde mit Frostheuler und den anderen Runenpriestern über diesen Moment reden müssen, dies aber auch in seinen Berichten an den Fang zu Sprache bringen und herausfinden, ob dieser Bruder noch lebte.

Sie tauschten nun formellere Freundlichkeiten aus und begannen damit, den weiteren Verlauf der Situation des Systems zu besprechen. Katerina Rurikova war nicht unglücklich, als sie hörte, dass die Thunderfangs nicht vor hatten, schnellstmöglich wieder zu verschwinden. Sie versprach sich mehr Stabilität und Schutz aus deren Anwesenheit, bot an ihnen bei der Aufstockung all ihrer Vorräte und ihres Kriegsgerätes zu helfen, soweit es ihr möglich war.. Wichtiger war es aber, dass die Tsarina mit ihrer Admiralität dem Orden Hilfe dabei anbot, Rekruten zum wiederauffüllen ihrer Ränge ausfindig zu machen und ihnen bei der Suche und Wahl freie Hand bot. Es war nicht so, als bräuchten Haldor und sein Orden eine solche Unterstützung, denn nach den Gesetzen des Imperiums stand es ihm frei, dies ohne jegliche Erlaubnisse und Hilfe planetarer Gouverneure zu tun. Eine bereitwillige Unterstützung war darüber hinaus mehr oder weniger sinnlos, denn niemand außer einem Orden selbst wusste, welche Anwärter gesucht waren. Dennoch war es ein symbolisches Entgegenkommen und ein Akt der Freundschaft.​