40k Die Brennende Legion des Khorne

aZa

Testspieler
17. Dezember 2005
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Vorabbemerkung: Die folgende Erzählung betrifft meine noch junge Khornearmee, die allmählich wächst. Da es sich um meine erste WH-Geschichte handelt, bitte ich etwaige Ungereimtheiten zu entschuldigen (oder Ihr drückt's mir einfach ins Gesicht, Meinungen und Kritik sind erwünscht 🙂 )

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Die Brennende Legion des Khorne

Der verbrannte Körper lag regungslos dar. Die Funken, die über seine stahlgraue Rüstung leckten, waren zahlreicher als jene, die seinen Geist am Leben erhielten. Klare Gedanken konnte er nicht fassen, nur zahlreiche verworrene Bilder, die über sein inneres Auge huschten.
Er wusste, dass er sterben würde. Nicht für seine Familie, sondern für eine regungslose Gestalt, die Tausende von Lichtjahren entfernt seit ebenso vielen Jahren auf einem goldenen Thron saß und tot war. Seine Macht missbraucht von korrupten Bürokraten, die täglich bestärkt wurde durch die Opferung tausender Scriptoren. Dafür sollte er sein Leben geben? Sein Glaube schwand.


Tyraniden. Millionen und Abermillionen hirnloser Bestien sammelten sich am Rande des Sektors, gelenkt von einem einzigen Bewusstsein mit dem Willen zu fressen und zu wachsen. Ihre Ankunft war nicht unentdeckt geblieben. Der Gouverneur von Primus Verde, dem grünen Hauptplaneten, wusste, dass er diesem Ansturm an roher Gewalt nicht lange widerstehen konnte und funkte nach Verstärkung. So kam es, dass eine Abteilung des Spacemarine-Ordens „Stählerner Wille des Imperators“, bestehend aus der 1. und der 4. Kompanie, die Oberfläche des Planeten betrat und die Kontrolle über die Verteidigung des Sektors vorbereitete.

Die äußeren Randwelten fielen schnell. Für sie wurde kaum Aufwand betrieben, es handelte sich um kleinere Mondwelten, die nur wenige Ressourcen und noch weniger Menschenleben beheimateten. Die erste Welt, die es zu verteidigen galt, war Kartan VII, ein Gasplanet, dessen Wert vor allem in den Methanraffinerien lag, die hoch oben in der Atmosphäre des Planeten schwebten. Die 1. Kompanie schickte ihren ersten und zweiten Zug, um die imperiale Armee während der Evakuierung der Zivilbevölkerung zu unterstützen und die ersten Ausläufer des Schwarms zu empfangen. Tagelange Kämpfe entbrannten und die Stationen sowie die darauf verbliebenen Menschen fielen dem Schwarm recht schnell zum Opfer. Die Plattformen waren niemals für Kämpfe ausgelegt und die riesigen Methantanks fingen schnell Feuer. Und so fiel auch dieser Planet.

So kam es, dass sich der Schwarm dem grünen Planeten näherte. Erstmals wurden Flotten zu Abwehr des Schwarms losgeschickt, doch wussten sowohl der Gouverneur als auch die Crews der Schiffe, dass dieses Manöver lediglich zum Zeitgewinn durchgeführt wurde.

Die Flüchtlinge sammelten sich in Scharen in den Raumhäfen, während die Städte zu Festungen ausgebaut wurden. Langsam verdunkelte sich der Himmel, als die ersten Ausläufer der Schwarmflotte in die Planetenatmosphäre eintraten. Der Himmel wurde grün und es wirkte, als schneite es grünen Schnee, als Milliarden von Sporen gen Planetenoberfläche fielen. Die Reste der 1. Kompanie führten Erkundungen durch, um erste Tyranidenansammlungen zu finden. Kleinere Stoßtrupps der 4. Kompanie führten vereinzelt Schläge gegen den Schwarm durch, doch handelte es sich hierbei nicht um den ernsthaften Versuch den Gegner zu schädigen. Vielmehr wollte man herausfinden, wo sich die primäre Schwarmflotte befand, die zerstört werden musste, um die Invasion zu stoppen. Zu mehr kam es nicht, die Tyraniden hatten schon nach wenigen Tagen die Oberfläche des Planeten verseucht und bereiteten nun ihren Angriff auf die Hauptstadt vor.

Es war nicht mehr viel übrig von der 1. Kompanie und auch die 4. hatte einige schwere Verluste hinnehmen müssen. Der Rest des Ordens war bereits auf dem Weg und würde innerhalb der nächsten Tage eintreffen. Bis dahin galt es den Schwarm Widerstand zu leisten. Die Spacemarines besetzten die errichteten Barrikaden. Rhinos waren ständig im Einsatz, um Tonnen an Verpflegung und Boltermunition an die Frontlinien zu bringen. Mächtige Predator-Panzer fuhren vor den Mauern des Bollwerks Patrouille und Hunderte von Gefechtstürmen wurden errichtet.

Schließlich begann es. Der Himmel war wolkenbehangen und tief. Plötzlich stießen Flugbestien aus dem Nebel hervor und fielen über die Spacemarines. Es dauerte einige Momente, bis diese aus ihrer Lethargie erwachten und mit schweren Boltern und Plasmawerfern dem Angriff entgegenhielten. Die Bestien fielen in Scharen vom Himmel, stürzten in die Barrikaden und rissen zahlreiche imperiale Soldaten und Spacemarines mit sich.
Ein Predator wurde von mehreren Bestien in die Lüfte entrissen und aus hunderten Meter Höhe fallen gelassen. Ein riesiger Feuerball stieg in den Himmel, als die Tanks und Munitionskammern des Panzers explodierten. Die Explosion riss ein kleines Loch in die Befestigungen auf der Südseite der Mauern. Diese Change nutzen wollend, stürzten die ersten Scharen von Tyraniden aus dem Dickicht der naheliegenden Wälder, unterstützt und geleitet von mächtigen Venatoren, während im Hintergrund die Hirnbestien schwebten und die Gedanken des Schwarms weiterleiteten.

Stunden vergingen und es wurde dunkel. Der Ansturm der Tyraniden hatte lange gedauert, war nun aber vorerst zum Erliegen gekommen. Vereinzelt jagte Leuchtspurmunition der schweren Bolter sowie der Sturmkanonen einiger Cybots durch das Zwielicht des Abends. Tonnen von totem Fleisch lagerten vor den Mauern, bildeten einen zweiten Wall vor der Hauptmauer. Schwerverwundete wurden, soweit möglich, abtransportiert oder beiseite geschafft, sodass frische Verstärkung Platz hatte und in die blutverschmierten Verteidigungsstellungen ziehen konnte. Spacemarines luden ihre Bolter und schafften neue Munition heran.
Ein ferner, fremdartiger Schrei erklang, verhieß Tod und Vernichtung. Die Furcht machte sich in den Augen der imperialen Soldaten breit und nur den Sergeants – und einiger gezielter Hinrichtungen – war es zu verdanken, dass sie standhielten. Schließlich kam die zweite Welle und dieses Mal schien es klar zu sein. Die erste Welle diente nur der Schwächung der Verteidiger, diese Welle hingegen wurde ausgeschickt, um zu vernichten und zu erobern. Noch bevor die Schwärme von Angreifern in Reichweite der Bolter gelangten, fielen Schüsse auf Seiten der Verteidiger. Eine komplette Kompanie frisch angerückter, imperialer Soldaten war von dem Anblick der Tyraniden so in Furcht geraten, dass sie zu fliehen versuchten. Das Bolterfeuer des Stählernen Willens grub sich tief in die Masse der fliehenden Soldaten und ließ nur wenige Überlebende zurück. Der Rest der Soldaten lag tot oder schwer verwundet am Boden. In ihren Meinungen über die schwächlichen Soldaten bestärkt wandten sich die Marines wieder den Tyraniden zu, die sich mittlerweile den Mauern genähert hatten. Eine Abteilung imperialer Mörser jagte zahlreiche Granaten in die Massen von Schwarmbestien. Körperteile flogen durch die Gegend, jedoch konnte das Feuer den Großteil der Angreifer nicht stoppen. Wieder erklangen die Bolter und jagten hundertfachen Tod hinaus in die Dunkelheit, doch wie schon von den ersten Flüchtenden befürchtet, war der Ansturm derart stark, dass die schiere Masse an Fleisch und Panzer ausreichte, um zur Mauer zu gelangen. Predator-Panzer wurden überrannt und vernichtet und das Loch in der Mauer wurde systematisch gestürmt und aufgerissen.

Die Nacht war schon alt und die Munitionsvorräte schwanden. Die Kämpfe hatten sich in den Stadtkern verlagert, Tausende von Zivilisten waren den Kämpfen bereits zum Opfer gefallen. Von der 1. Kompanie waren nur noch eine Handvoll Männer übrig, die 4. bestand zusammengezählt ebenfalls nur noch aus einem Zug. Die Hoffnung war nur deshalb nicht verloren, weil diese Männer niemals welche besessen hatten. Stur und verbissen schossen sie ihre Boltermagazine leer und kämpften um jeden Meter Boden. Kettenschwerter wurden bis zur äußersten Grenze belastet und schnitten durch zahlreiche Panzer.
Schließlich, als es fast schon schien, dass das Zentrum nicht gehalten werden konnte, erschienen Dutzende leuchtender Punkte im Himmel und jagten gen Boden. Landungskapseln der 2., 3. und 5. Kompanie stießen in die Massen von Angreifer und spien zahlreiche Spacemarines, Terminatoren und Cybots aus. Mit dieser Unterstützung gelang es den Stählernen, die Schwärme zurück- und fast wieder aus der Stadt heraus zu drängen. Erleichterung machte sich auf so manchem imperialen Gesicht breit. Niemand von ihnen wusste, dass sich der Gouverneur bereits aus der Stadt zurückgezogen hatte. Und ebenfalls wusste niemand von ihnen, dass er einen atomaren Schlag gegen die Tyraniden in die Wege geleitet hatte.

Ein weiteres Mal erschienen zahlreiche Lichtpunkte in den wenigen Wolken, die den Nachthimmel verdeckten. Doch dieses Mal brachten sie keine helfende Unterstützung, sondern nur den sicheren Tod. Es dauerte nicht lang, bis die ersten Raketen kurz über dem Boden explodierten und einen nuklearen Feuersturm entfachten. Häuser wurden zerschmettert, Menschen und Tiere gingen in Flammen auf und auch die kämpfenden Parteien wurden nicht verschont. Die Tyraniden gingen in den Flammen zugrunde. Die Spacemarines hingegen wurden nicht sofort hinweggerafft. Ihre Rüstungen und die Entfernung zum Zentrum, die sie sich erkämpft hatten, ließen sie die Druckwellen überstehen. Die Hitze jedoch erfasste auch sie und so kam es, dass zahlreiche Marines in Flammen aufgingen und in ihren Rüstungen regelrecht gegrillt wurden.
Dies war das Ende des Kampfes um Primus Verde, einem Planeten, der nie wieder als grünes Juwel am Nachthimmel anderer Welten erstrahlen würde. Und dies war das Ende des Ordens, der als Stählerner Wille des Imperators seine Macht in der Galaxie durchgesetzt hatte.


Durch immense Hitze erblindete Augen öffneten sich langsam und richteten sich in eine Richtung aus, die er für den Himmel hielt. Die Schmerzen kehrten langsam in den Körper ein, der Schock ließ nach und er spürte, wie die Brandwunden schwelten. Verräter, dachte er sich. Du hast uns verraten…
Er wollte leben, er glaubte nicht mehr an die Lügen, die ihm der goldene Thron erzählte. Es war keine Ehre für den Imperator zu sterben. Der Imperator war tot und für einen Haufen korrupter Gouverneure wollte er nicht sterben. Stille kehrte in seine Gedanken, versuchte die wirren Bilder zu ordnen, doch gelang es ihm nicht. Die Schmerzen machten ihn wahnsinnig, stumm rief er um Hilfe.
Und so war es der Blutgott, der ihm antwortete und ihm einen Pakt anbot. Der Stählerne Wille sollte zu Khornes Wille werden und fortan dem Chaos dienen. Illusionen von Macht, Stärke und Freiheit flackerten über das innere Auge des am Boden Liegenden und so willigte er ein – um zu leben, um zu kämpfen und um zu erobern. Er spürte, wie neue Kräfte in seinen Körper gelangten und die Schmerzen nachließen. Seine stahlgraue Servorüstung wurde von dunklen Energien durchflutet und so erhob er sich langsam.

Er blickte sich um und sah andere Krieger, die sich langsam erhoben. Auch sie waren teilweise bis zur Unkenntlichkeit verbrannt und er spürte, dass auch sie eine Veränderung durchgemacht hatten. Langsam aber stetig scharten sich immer mehr ehemalige Spacemarines und Terminatoren um den blinden Krieger und er weckte ihren Willen zur Rebellion gegen den Leichenfürst. Die so entstehende kleine Streitmacht marschierte in Richtung des stark verstrahlten Zentrums. Von den Mächten des Warps durchströmt, trotzten sie der radioaktiven Strahlung und drangen in einen verlassenen Mechbunker der imperialen Armee ein. Dort nahmen sie sich die verbliebenen Transportschiffe und nutzten diese, um weitere Überlebende ihres ehemaligen Ordens einzusammeln.

Schließlich kehrten sie in das Zentrum der Hauptstadt zurück und besetzten sie im Namen des Chaos und Khornes. Sie begannen, ihre Rüstungen in orangenen und schwarzen Tönen zu lackieren und nannten sich von nun an die „Brennende Legion des Khorne“.


Bericht des Scripts Markus Ahrthan, 3. Kompanie des 4. Bataillons des XXVI imperialen Gardekorps über die Brennende Legion:

Über die Brennende Legion ist im restlichen Imperium recht wenig bekannt. Es handelt sich um eine relativ junge Renegatenlegion, die erst einige Jahrhunderte alt ist. Ihr Ursprung scheint der atomare Schlag auf Primus Verde zu sein, der gegen die damalige Tyranideninvasion geführt wurde, allerdings ist man sich hier nicht sicher. Der Gouverneur hatte dem imperialen Kommandeur versichert, dass der Planet evakuiert worden war und so dachte man lange Zeit, dass der Orden des Stählernen Willens vorher von den anstürmenden Tyraniden vernichtet worden war.
Die Legion hatte ihr Antlitz nach der Rebellion weitestgehend verändert. Die Hauptfarben der Legion sind Orange und Schwarz, Verzierungen sind hauptsächlich in Bronze, vereinzelt in Silber gehalten. Die Hauptfarben symbolisieren das Feuer, das die Legion geschaffen hatte sowie die Asche ihrer damals verbrannten Brüder. Sie sind eine Anklage gegen den Imperator und seine Untergebenen, die mit den Leben der eigenen Krieger so leichtfertig umgehen.
Erste Vermutungen über den Ursprung der Brennenden Legion wurden aufgestellt, als ältere Krieger auf den Schlachtfeldern auftauchten. Deren Rüstungen waren angelaufen und zerkratzt, offenbarten die alte, stählerne Farbe, die zuvor getragen wurde. Manche Kommandeure behaupten zwar, dass es sich hierbei um Renegaten der Iron Warriors oder der Stählernen Bruderschaft halte, doch spricht die Besetzung des Planeten Primus Verde für die Theorie, dass die Brennende Legion aus dem Stählernen Willen entstand.

Die brennende Legion hat sich größtenteils Khorne verschrieben. So wundert es nicht, dass auch viele Berserker in den Farben der Legion sowie einem roten Helm in ihren Reihen kämpfen. Es gibt Berichte darüber, dass selbst Khârn, der Verräter in einem Feldzug an ihrer Seite stand. Ebenfalls gibt es derzeit scheinbar Bündnisse mit den tzeentchgläubigen Thousand Sons. So hat ein Überlebender einer imperialen Kompanie berichtet, dass Ahriman selbst seine Sons sowie eine Kompanie der Brennenden Legion in die Schlacht geführt hatte.

Fasst man die allgemeinen Scout- und Schlachtberichte zusammen, so wird bestätigt, dass die Brennende Legion noch recht jung ist. Es gibt derzeit relativ wenige Krieger in den Farben der Legion, doch munkelt man, dass jedes größere Feuer, in dem Spacemarines scheinbar umkommen, zu einer Bezugsquelle für diese Khorneanhänger wird.