8. Edition Die Bretonen und die Kreuzzüge

Falconee

Testspieler
08. Juni 2010
154
0
6.096
Hallo zusammen

Ich habe mich gerade gefragt, welches Zeichen wohl bretonische Kreuzzfahrer tragen würden. Das Kreuz ist es ja wohl nun nicht.

Der Gral und die Lilie sind beides nicht unbedingt Zeichen, die sich z.B. auch ein Bauer an die Brust nähen darf, oder wie seht ihr das?

Der Grund der Frage ist ganz einfach: Da meine Armee den Hintergrund einer Grenzgrafschaft hat, wird sie auch Elemente von Kreuzfahrern enthalten.

Ich hatte zudem überlegt aus dieser unsäglichen Gralsreliquie (Mal ehrlich, Bauern die einen toten Gralsritter mit sich herumschleppen? Welcher Adelige würde sowas denn zulassen, mal davon abgesehen das diese Leichenschänder auch noch den Segen der Herrin bekommen) eine Art "heiliges Kreuz" zu machen, also einen Karren mit einem entsprechenden Symbol darauf.

In diesem Zusammenhang wäre natürlich auch die Frage, rein RPG-technisch, wie abwegig es wäre, die Baronie meiner Armee an die Küste Arabias zu verlegen. die Grenzgrafschaften sind ja noch relativ weit im Nordosten und wohl eher "gemäßigtes" Klima.
 
Hallo,
ich bin (noch) im Besitz des Armeebuches der 5. Edition, in der man noch was über seine Armee/sein Volk 😀 erfahren hat (nicht so armselig wie heute). Dort habe ich eine Seite gefunden die zumindest Teile der bretonischen Heraldik erklärt. Explizit für die Kreuzzüge gegen Arabia findet sich nichts. Tatsächlich bedeutet das Kreuz in der Heraldik eines Ritters, dass er gegen Untote gekämpft hat. Man könnte den Löwen benutzen, bei ihm steht etwas von heiligem Krieg. Ich bin mir aber nicht sicher, ob damit der Krieg gegen Arabia oder der gegen die Orks gemeint ist.
Ich bin mir nicht mal sicher, ob die Bretonen überhaupt ein Symbol für ihre Kreuzzüge haben, so wie wir bei unseren. Vergiss nicht, dass das Kreuz bei uns ja nicht für den Kreuzzug steht, sondern für die Reigion an sich (ja, ich kenne auch den Fisch...:glare🙂. Demzufolge wäre die Fleur de Lys (die Lilie) durchaus ein passendes Symbol, da die Bretonen nicht als religiöse Krieger nach Arabia kamen, sondern um den Estalianern zu helfen und anschließend den Krieg übers Wasser zu tragen.
Tipp am Rande: Du hattest was wegen Grenzgrafschaften gesagt. Ein Schlüssel in der Heraldik eines Ritters bedeutet, dass er Kastellan einer Grenzfestung ist.
 
Ich hatte zudem überlegt aus dieser unsäglichen Gralsreliquie (Mal ehrlich, Bauern die einen toten Gralsritter mit sich herumschleppen? Welcher Adelige würde sowas denn zulassen, mal davon abgesehen das diese Leichenschänder auch noch den Segen der Herrin bekommen) eine Art "heiliges Kreuz" zu machen, also einen Karren mit einem entsprechenden Symbol darauf.

😀 Königreich der Himmel letztens gesehen?

Den Löwen als Kreuzugssymbol würde ich nicht nehmen da dieser nach dem momentanen Hintergrund einzig für das Herzogtum Couronne steht.

Die Lilie als Symbol der Questritter und stellvertretend für das verlorene Mousillon dürfte auch nicht so passend sein.

Aber warum nimmst du nicht einfach ein Kreuz? Bzw. Wenn du deinen Reliquienumbau beendet hast guckst du einfach was für ein heiliges Symbol am ende dabei herausgekommen ist und das überträgst du dann auf deine Ritter.
 
Hab ich =)

Als Historiker schwillt mir dabei zwar immer der Kamm, aber es ist ganz gutes Popcorn-Kino.

Dem Gedanken an diesen Wagen mit dem "einzig wahren" Kreuz, habe ich aber seit ich das Ding in Medieval 2 während einem Kreuzzug gekauft habe. =D

Ja, an das Kreuz habe ich gestern Abend auch noch gedacht während ich hier saß. Nachdem "Karolus84" meinte, es würde für den Kampf gg Untote stehen, perfekt wenn es gg Khemri gehen soll.
(Zwei meiner Mitspieler haben Khemri und letztens hat einer von diesen beiden eine wunderschöne Wüstenplatte gebaut, echt genial. So kam ich erst auf die Idee)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Falconee:
Wieso platzt dir der Kamm? Ich bin zwar nur "Hobby-Historiker", aber die meisten Personen im Film gab es wirklich. Entweder genau so (Saladin, den leprösen König Balduin, Reinauld de Chatillion) oder zumindest so öhnlich (der Graf von Iblin, der tatsächlich die Verteidigung von Jerusalem leitete, die etwas Umtriebige Sybille, die nicht Schwester, sondern Cousine von Balduin war). Und die Handlung als Solche existierte unzweifelhaft. Und was die Rüstungen angeht, schneidet der Film 1000mal besser ab als irgendeine Prinz Eisenherz-Verfilmung die ja eigentlich im 6. Jahrhundert spielt und die Ritter Plattenrüstungen tragen..😀. Also für Hollywood schon extra Klasse...

Mir ist übrigens eine Frage eingefallen: Warum nennen die Bretonen das den Kreuzzug? Sie könnten dann tatsächlich ein Kreuz verwenden. Und tatsächlich (so stehts im alten Armeebuch) ist ein Teil des Heeres gar nicht mehr dazu gekommen, gegen Sultan Jaffar zu kämpfen, weil sie den Landweg über die Länder der Toten genommen haben und dort natürlich gegen die Priesterkönige kämpften. Das würde also zu deinem Hintergund passen.🙂
 
@Königreich der Himmel:
Mir geht es dabei vor allem um das Vorspielen falscher Tatsachen an einigen Punkten. Rein um den Hintergrund. Ich kann das ja verschmerzen, weil es ein Hollywood Film ist, Popcorn Kino eben. Aber man glaubt so leicht alles was man im Film sieht und hält es für gut recherchiert bzw wahr. Braveheart ist da auch so ein Thema.

Das ist im Prinzip gar keiner Diskussion wert, ich mag es selber nicht, dass ich besonders bei solchen Filmen nicht einfach mal abschalten kann. Und meine Freundin nerve ich damit auch.
Königreich der Himmel ist allerdings bisher tatsächlich der beste Film in Verbindung mit den Kreuzzügen den ich kenne.

In dem Film wird vor allem der Orden der Templer (Dann das sollen ja wohl die Ritter mit dem roten Kreuz auf der Brust darstellen, auch wenn es kein "Tatzenkreuz" ist) als ein blutdurstiger Haufen beschrieben, der einen Krieg mit Saladin gar nicht erwarten kann.
Tatsächlich ist es aber so, dass vor allem die Ordensritter der Templer und Johanniter, vor allem in den späten Jahren, eine ausgesprochene Friedenspartei in den Kreuzritterstaaten waren. Und das ist auch einleuchtend, sie hatten dort für die Sicherheit der Pilger zu sorgen, sie besaßen die meisten Grenzfestungen und erlitten enorme Verluste durch die andauernden Konflikte mit Saladins oder zuvor Nur-ad-Dins Truppen. Verluste an Mensch und Material die auch ihre weitläufigen Besitzungen in Europa kaum decken konnten. Diese Menschen waren sich ihrer prekären Lage durchaus bewusst.
Problematisch waren eher diejenigen, Ritter und Gemeine, die auf der Suche nach Vergebung, oder besser gesagt dem Kampf, aus Europa neu ins heilige Land kamen. Den Feind angriffen und dann, nach geschlagenem Kampf ihrer Vergebung sicher, wieder heimkehrten und die Ordensritter und das Königreich Jerusalem sowie die angrenzenden Fürstentümer den folgenden Problemen überließen. Tatsächlich waren diese bewaffneten Pilger den Kreuzfahrestaaten und den Ritterorden ein gewaltiger Dorn im Auge, die wollten lieber Siedler als Krieger.

Rainald von Chatillon war niemals Templer, im Film trägt er aber deren Überwurf. Historisch gesehen ist auch eher er der Bösewicht, als Guy. Lusignan war eher...unfähig.

Templer aufknüpfen ist auch so eine Sache, formell unterstehen diese ALLEINE der Jurisdiktion des Papstes. Hinzu kommt, das sich selbst der König von Jerusalem kaum erlauben kann, Soldaten einer so mächtigen Organisation wie den Templern oder Johannitern aufzuknüpfen.

Saladin hatte durchaus vor, jeden Mann in Jerusalem umbringen zu lassen bei der Eroberung. Er gab erst nach, als man ihm drohte die muslimischen Stätten Jerusalems niederzureissen. Selbst dann gewährte er den Abzug nicht aufgrund heldenhafter Verteidigung, sondern verlangte ein Lösegeld.

Der feige Erzbischof kommt noch dazu. Die katholische Kirche kommt, da er wohl der einzige Repräsentant ist, extrem schlecht weg. Ihn als einen mutlosen Wendehals darzustellen, naja...ich bin ja kein Katholik, aber so einfach kann man es sich da nicht machen.


@Kreuzzug:
Ja, ich werde wohl das Kreuz verwenden, obwohl mir für meine Gralsreliquie ganz andere Dinge vorschweben, wenn sie fertig ist poste ich vielleicht mal ein Bild.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Falconee

Dann schau dir mal " Arn der Kreuzritter" an. Das ist eine schwedisch/deutsche Co-Produktion und ist zu 80% authentisch recherchiert und dargestellt. Keine Baumwollklamotte, über die Maßen juwelenbesetzte Schwerter etc.

Für eine Gralsreliquie könnte ich mir ganz banal einen großen steinerenen Kelch vorstellen, den die Jungs auf einer Bahre rumtragen. Dann gibt es das Problemchen mit dem geschändeten Gralsritter nicht 😉