40k Die Chaosbrut

Lord Terra

Codexleser
15. Oktober 2005
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Hmm, ich muss nun ehrlich gesagt sagen, dass ich mir nicht sicher war, ob ich sie auf Grund der Länge auch nicht einfach bei den Kurzgeschichten hätte posten können. Aber da es eine Ausarbeitung einer Geschichte ist, die ich mal mit 15 geschrieben hatte (inzwischen bin ich 23 und trotzdem noch kein so guter Erzähler) und ich diese auch so gepostet hatte, hoffe ich, das geht in Ordnung. Kritik würde mich sehr freuen, sofern sie denn konstruktiv ist, auch wenn ich eigentlich sowas schon lange nicht mehr schreibe, eher Märchen für Erwachsene.:happy:

Die Chaosbrut

Der starke Regen hatte erst seit kurzem aufgehört und überall tropfte schwer Wasser von den unzähligen Blüten und Blättern des tropischen Dschungels. Licht brach sich im Dickicht und den Regentropfen und brachte die Farben des Waldes zum strahlen. Ein Paradies.
Langsam, nachdem sie wie ein Tier gehetzt durch den Dschungel schlich, bedacht darauf, möglichst wenig Geräusche von sich zu geben, machte sich allmählich eine trügerische Dämmerung breit und tauchte alles in leichte Schatten. Vorsichtig und geduckt ging sie weiter durch den schwülen tropischen Wald. Durch die Feuchtigkeit war ihre Kleidung ganz durchnässt und es zeichneten sich ihre Körperumrisse ab. Sie schulterte wieder ihr Lasergewehr, nachdem sie die Haare aus ihrem Gesicht gewischt hatte.
Leana war nicht mehr bewusst wie sie in diesen Schlamassel geraten war. Das Einzige das ihr klar war, war das sie weiterlaufen musste, weiter in Sicherheit, weiter vom Feind weg. Ihre Einheit gab es nicht mehr, der Feind hatte sie aufgerieben, völlig chancenlos im Dauerfeuer niedergemäht. Sie wusste, sie wollte so nicht sterben und so hatte sie ihrer Einheit den Rücken zugekehrt und war in den Dschungel geflohen, in der Hoffnung, diesen sinnlosen, menschenfressenden Krieg zu überstehen. Leana sah sich nicht als Feigling, denn wer wollte für einen Imperator auf einem fernen Thron sterben? Noch dazu auf einer Welt, die nicht die ihre war? Sie war nie besonders religiös gewesen, Gewissensbisse verspürte sie nur, als ihre Gedanken zu ihren Kameraden wanderten. Sie hatte sie im Stich gelassen. Doch was hätte sie auch schon tun sollen, außer gemeinsam mit ihnen qualvoll zu sterben?
Etwas hatte sich verändert. Zuerst fiel es ihr nicht auf. Doch dann merkte sie, dass die konstanten Geräusche, die sie seit Tagen umgeben hatten, plötzlich nicht mehr zu hören waren. Der Dschungel war still. Instinktiv warf sie sich auf den Boden, gerade noch rechtzeitig, denn schon zuckten Laserstrahlen über sie hinweg und Holzsplitter prasselten auf sie runter. Sie nahm geschwind ihr Lasergewehr vom Rücken, und suchte durch das Zielfernrohr die Umgebung ab. Sie konnte allerdings keine Gegner ausmachen. Als die Stille immer schlimmer und erdrückender wurde, bekam sie Panik. Sie hielt es nicht mehr aus, sie musste etwas tun. Auf weitem Bogen spie ihr Lasergewehr feurige Strahlen aus. Da hörte sie erst das Dampfen der Laserstrahlen auf Metall und dann das dumpfe Zischen, als sie in einen Körper eindrangen. Sie hörte, wie ein Körper auf lose Bretter knallte. Nun wusste Leana grob, wo sich ihre Gegner befanden, zückte eine Granate, und warf diese dort hin. Kurz hörte sie noch die panischen Geräusche ihrer Feinde, die entdeckten, was dort auf jene zu kam. Dann eine Explosion. Danach waren keine Stimmen mehr zu hören. Langsam schlich sie vorwärts, Richtung Explosion. Was sie fand, überraschte sie. Ein Art kleiner Vorposten des Feindes, mitten im Dschungel, nicht mehr als ein Verschlag aus Bretter, Metallbarrikaden und ein paar Sandsäcken. Über allem hing der konstante Duft der Verwesung und geronnen Blutes, vermischt mit dem Geruch neuen Todes und verbranntem Fleisch. Sie hatte alle erwischt. Viel waren es nicht gewesen. Sie schätze ihre Opfer auf 5, war sich aber nicht ganz sicher. Dann erschrak sie. Langsam, hinter einer kleinen Mauer, erhob sich ein furchtbar mutierter Kopf. Leana wurde übel, musste ihren Würgereiz unterdrücken. Was sie dort sah, lässt sich mit Worten nicht ausreichend beschreiben. Es war eine Chaosbrut, furchtbar mutiert, mit secht Gließmaßen. Ob Beine oder Arme lies sich nicht genau definieren. Die Brut schnüffelte, roch das frische Fleisch und machte sich darüber her.
Langsam und bedächtigt bewegte Leana sich nach hinten, wie bei einem großen Hund, den man nicht aufschrecken wollte. Doch dann, wie üblich in solchen unpassenden Situation, trat sie auf einen großen Ast, der knackend unter ihr nachgab und sie ins Stolpern brachte. Behäbig hob das Biest seinen Kopf und sah lebende Beute. Das hatte sie schon ewig nicht mehr gehabt, etwas zu jagen. Ihre Gehirnwindungen verbogen sich vor lauter Anstrengung, bis ihr bewusst wurde, dass ihre Herren sie nicht daran hindern würden, da sie ja gerade auf deren Überresten rumkaute. Mit einem großen, plötzlichen Satz sprang die Brut über die wenigen Hürden, direkt auf Leana zu. Bevor diese überhaupt reagieren konnte, riss die Höllenbrut ihr schon den Arm ab und sprang an ihr vorbei. Blut spritze aus dem Stumpf in der Mitte des Oberarms. Das der Schock sie nicht onmächtig werden lies, sah Leana als Wunder an, doch wusste sie, sie würde hier sterben. Sie würde sich allerdings nicht von diesem Biest fressen lassen. Ihr Lasergewehr in einer Hand, schoss sie voller Adrenalin ihr gesamtes Magazin in den verunstalteten Körper der Brut. Fleischstücken wurden herausgerissen, aber scheinbar störte es den geringen Verstand dieses Geschöpfs des Chaos nicht sonderlich. Behäbig drehte es sich um, wenige Meter entfernt und bäumte sich auf, brüllte enttäuscht ihr Opfer an, weil es ihr nicht die Freude eines verschreckten, flüchtenden Wilds machte.
Da sah Leana ihre einzige Chance, so gering sie auch sein mochte. Sie schmiss ihr Lasergewehr in den Dreck, nahm ihre letzten beiden Granaten vom Gürtel, riss die Stifte mit den Zähnen heraus und brachte gerade noch die Kraft auf, diese direkt in das Maul der Brut zu schmeißen, als diese sich gerade nach unten senkte. Die Brut, nur aufs Fressen fixiert, schluckte alles runter, was in ihr Maul gelang. Kurz darauf explodierte sie von innen heraus. Fleischstücke regneten in den Dschungel. Leana wurde durch den Druck nach hinten geschleudert, blieb auf dem nassen Boden liegen. Sie hatte viel Blut verloren. Sie würde nicht mehr aufstehen. Das wusste sie. Sie schaute noch einmal durch die Blätter nach oben, sah durch das Grün und das fahle Licht der Dämmerung ein kleines Stückchen Himmel einer fremden Welt, irgendwo im kalten, menschenfeindlichen Weltraum. Wenigstens würde ihr Körper nicht von dieser Bestie verschlungen, dafür hatte sie gesorgt.
Sie lächelte, schloss ihre Augen und starb auf dem nassen Dschungelboden, umgeben von ihren toten Feinden.
 
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Eigentlich ganz gut. Ein paar Grammatik- und Rechtschreibfehler (aber wer ohne Sünde ist, der werfe ...).

Am Anfang könnte man vielleicht eine Formulierung abändern (überall tropfte dick Wasser, zu z.B.: überall tropfte schwer Wasser)

Nur eine Frage hat sich mir gestellt: Wie hat Leana den einarmig den Stift von den Granaten gezogen? Wenn mit den Zähnen, dann wäre das doch ein schönes Bild für ihre grimmige Entschlossenheit, das man durchaus einflechten könnte.