Die eigene Armee in der Hintergrundentwicklung und das Konfliktpotenzial.

EMMachine

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29. August 2011
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Hi, die Frage ist jetzt teilweise so eine Mischung aus von GW-Erschaffenem Hintergrund, eigenem Hintergrund und der daraus resultierenden Projektentwicklung einer Armee.

Nach aktuellem Stand bin ich mal- und projekttechnisch mehr bei Age of Sigmar unterwegs, bin aber jetzt spätestens seit der 8. Edition in einer gewissen Motivationskrise was das malen angeht in Bezug auf Projekte für 40k. Einer der Auslöser entstand im Grunde sogar durch die Hintergrundentwicklung bei Age of Sigmar. Ich interessiere mich dafür selbst ein wenig Hintergrund für meine eigenen Projekte zu machen (hab ich früher teilweise auch schon bei WHFB gemacht ohne groß auf den Hintergrund zu achten). Jahre später hat es mich aber gerade in Bezug auf die alte Welt (also ein Planet) dann teilweise etwas gefrustet, das in der bestehenden Welt nicht wirklich Raum war, wo das ganze auch in Bezug auf Kampagnen hingepasst hätte.
Das Problem hat man bei 40k jetzt weniger, da in dem gegebenen Univerum immer noch Platz wäre ein eigenes Sonnensystem mit ein paar Planeten darin unterzubringen.

Man hat aber zum Beispiel immer noch den Knackpunkt, ob man sich über einen Orden / ein Regiment / ein Weltenschiff / eine Schwarmflotte etc entscheidet, für die GW bereits Hintergrund geschrieben hat oder ob man seine eigene macht und dadurch den ganzen Hintergrund selbst schreiben muss. Ich denke mal, die Frage war vor ein paar Editionen noch nicht ganz so stark, dadurch das der Hintergrund über mehrere Editionen quasi eingefroren war, könnte aber jetzt interessanter werden wenn sich der Hintergrund weiterentwickelt.
Um mal einen Ausgangspunkt meiner Krise zu nennen.
Ich hab ja ein Stormcast Eternals Projekt und hatte mich von den Hauptfarben an eine bestehende Armee orientiert (leider auch bei der Kammerfarbe die quasi das equivalent einer Kompanie der Space Marines ist). Jetzt wurde im letzten Buch der Realmgate Wars der Kommandant getötet (obwohl diese Typen eigentlich ziemlich unsterblich sind, wenn ihre Seele zu ihrem Erschaffer zurückkehren kann).
Mit dem Gedanken auch eigenen Hintergrund erschaffen zu wollen und bereits 50 Figuren (annähernd Ogergröße) in zwei Monaten bemalt zu haben, hatte ich erstmal ungefähr 2 Monate lang einen Motivationsknacks bei dieser Armee. Auch weil glaube ich bis heute nicht klar ist, ob sie zwischenzeitlich einen neuen Kommandanten mit ähnlicher Rangbezeichnung erhalten haben.
Ich wäre also gezwungen gewesen, alle Spiele vor diesem Ereignis stattfinden zu lassen oder dürfte den entsprechenden Modelltyp nach dem Event eigentlich nicht nutzen. Einfach einen neuen bestimmen wäre auch schlecht gegangen, weil ich nicht weiß ob und wann GW selbst einen benennt und es dadurch vielleicht wieder zu einem Konflikt mit meinem eigenen Hintergrund kommt.
Meine Lösung war, eine eigene Kammer zu erschaffen, da die Anzahl der Kammern bei Stormcast Eternals sehr offen zu sein scheint (musste dann nur bei 12 Modellen nen Helmbusch umfärben).

Bei 40k haben wir in dem Thema ein ganz unterschiedliches Spektrum.
Bei Fraktionen wie Orks, Chaos (sowohl CSM als auch Dämonen), oder Imperialer Armee ist es meist noch recht gut möglich ein bestehendes Schema zu übernehmen weil die Fraktionen oft sehr groß sind. Imperiale Armee hat oft 100+ Regimenter unterhalb einer Welt, bei Chaos Space Marines weiß man oft nicht wie groß eine Kriegsbande überhaupt ist (wenn ich mich z.B. für Rote Korsaren entscheide muss ihr direkter Anführer nicht zwingend Huron Schwarzherz sein sondern ein generischer Kriegsherr der einer seiner Unterführer ist) und Dämonen kommen eh immer wieder.
Bei anderen Armeen ist es wiederum schwieriger.
Bei bestehenden Space Marine Orden (gerade erste Gründung vielleicht auch noch zweite Gründung) weiß man meist recht genau, wie groß der Orden ist und wie viele Kompanien er besitzt. Man kann zwar vielleicht hoffen, dass wenn man sich für die 5. Kompanie entscheidet GW vielleicht nicht gerade für diese Hintergrund schreibt (wobei unter anderem ja Bücher zu Uriel Ventris von den Ultramarines existieren und der gehört zur 4. Kompanie). Oder GW löscht in einem "tragischen Ereignis" 2 Kompanien oder den ganzen Orden aus. Dann ist mit der Fortführung des Hintergrunds von eigener Seite aus ziemlich essig. Wir hatten ja gerade in den letzten Kampagnenbüchern Fälle bei denen Wolfslords getötet wurden oder Planeten vernichtet wurden. (da stellt sich dann wieder die Frage ob man besser einen eigenen Orden macht bei dem man wieder aufpassen muss das die Darstellung nicht an ne makellose "Mary Sue" grenzt oder man stößt auf das Problem wie bei den Space Wolves, die eigentlich keine Nachfolgeorden haben, wenn man mal von den neuen Primaris absieht).
Ein anderer Fall sind aber zum Beispiel auch Schwarmflotten der Tyraniden oder Genestealer Cults. Wenn sich jetzt jemand für Schwarmflotte Behemoth entschieden hat. Gibt es von denen überhaupt noch etwas im aktuellen Hintergrund. Wie groß ist so eine Splitterflotte. Laut Lexikanum geht deren Bedrohung bereits vor Ende des damals eingefrorenen Hintergrunds (also 999.M41) ziemlich gegen 0.

Ein anderes großes Thema sind ja auch die namhaften Charaktermodelle. Ich hab sie früher selbst gespielt. Heute bin ich nicht mehr so ein Freund von. Wenn ich meine Armee um ein namhaftes Charaktermodell aufbaue mache ich mich besonders abhängig vom GW-Hintergrund, da gerade für diese oft auch Hintergrund von GW geschrieben wurde. Auch Count As (was in der 5. Edition soweit ich weiß noch ging) ist eigentlich auch etwas grenzwertig. Da wird Tigurius als der stärkste Scriptor der Space Marines beschrieben und dann rennen da 500 Klone in anderen Orden rum. Passt jetzt auch nicht ganz so. Ich seh namhafte Chars von dem her eher als Sammlerobjekte die vielleicht bestenfalls mal nen Gastauftritt haben sollten.

Im Grunde weiß ich bei manchen Armeen nach heutigem Stand nicht mehr so richtig, wie ich sie sinnvoll als Projekt aufbauen soll, dass ich ihnen ne eigene Note geben kann und z.B. auch in Bezug auf Schlachten und Kampagnen die vielleicht sogar in meinen Hintergrund einfließen könnten.

Jetzt aber mal genug von meiner Seite.
Wie seht ihr das? Habt ihr Armeen die dem gegebenen GW Hintergrund folgen oder eigene Fraktionen?
Kennt ihr das von mir beschriebene Thema oder ist euch die Hintergrundentwicklung relativ egal.
 
Hi ich spiele Imperiale aus dem System IX...

Ich sehe bei nur wenigen Armeen das Problem sich etwas auszudenken solange man sich an ein Grundgerüst hält.
In den meisten Codexen wird onehin darauf hingewiesen das die gezeigten Armeen Beispiele sind, beim Mechanikus wird sogar erklärt wie man eine eigene Fabrikwelt aufbaut und dennoch bonis bekommt.
Schwarmflotte gibt es zig nicht nur eine und schläfer gibt es auch, und Culte sind es hunderte im Codex sind aber nur die 4 größten genannt.

Charakermodelle bin ich zwiegespalten im Regelfall finde ich es nicht schlimm , bei einem schönem Armeeaufbau und Story, das Helden drinne sind die eigentlich nicht dazugehören... es wird im Imperium mehr wie einen Guten Panzerfahrer geben ob der jetzt Pask oder Hugo Egon Maier Schulz heisst pff.
Dennoch sollte eine Armee nicht nur aus Helden bestehen das ist nicht wirklich logisch, auser Storybedingt.

Meine Armee hat lange auf Kommissare verzichtet und als legitimrung sich auf ein Knighthouse bezogen, obwohl die Knights wieder da sind habe ich aber keine in der Armee... da sie sich laut Story immer aus den Kampfhandlungen rausgehalten haben und nur im Deff auftauchen.
 
Habt ihr Armeen die dem gegebenen GW Hintergrund folgen oder eigene Fraktionen?
Kennt ihr das von mir beschriebene Thema oder ist euch die Hintergrundentwicklung relativ egal.

Die Sachen die hier rumliegen, die ich als Armeen bezeichnen würde und die auch schon mal das Spielfeld gesehen haben sind Tyraniden, Dark Angels, Symbiontenkult und Adeptus Mechanicus.

Das spezifischste mit ausgebautem und begrenzenden Hintergrund sind wohl die Dark Angels, allerdings benutze ich weder Trupp- noch Kompaniemarkierungen (steht einem ja auch im Hintergrund mehr oder weniger frei die zu benutzen oder nicht - bei längeren Feldzügen oder als Teil von Kreuzzugsarmeen etwa) und auch wenn ich die speziellen Charaktermodelle habe spielen sie bei mir keine wirkliche Rolle. Ein Thema hat die Armee nicht, außer vielleicht dass der Deathwing an die gleichnamige Kurzgeschichte angelehnt ist.

Meine Tyraniden haben sich nach einer "bunten" Phase in der 2. Edition an der dunkel bemalten Eiswelt-Armee orientiert (war im Regelbuch der 3. Edition und in einem WD-Spielbericht zu sehen) - an die Schwarmflottenfarben habe ich mich danach nicht angepasst (sie gefallen mir auch nicht). Wenn es überhaupt eines ist, wäre das Thema hier "Old School" (hauptsächlich Modelle der ersten beiden Editionen + Armorcast).

Mit dem Symbiontenkult habe ich auch in der 2. Edition angefangen - dass ich die alten Modelle jetzt nicht in den Farben eines der Beispielkulte im Codex neubemale ist klar, aber auch bei den neuen orientiere ich mich nicht daran. Selbiges beim (nicht ganz so alten aber trotzdem nicht gerade neuen) Adeptus Mechanicus - sie haben halt rote Kutten und stellen eine Exploratorstreitmacht dar. Beide haben ein auf ein paar Modelle beschränktes nicht ganz so ernstes Unterthema (sie sind im Schädelbergbau aktiv).

Kurzum sind alle Armeen eher generischer Natur und können dementsprechend weitläufig eingesetzt werden ohne anzuecken oder offensichtlich fehl am Platz zu wirken. Wenn ich jetzt eine Kampagne oder ein Fluff-Szenario spielen täte, würde ich mir da natürlich etwas ausdenken und mich auch konstruktiv einbringen.

Was besondere Charaktermodelle allgemein betrifft gibt es mehrere Herangehensweisen. Die erste ist logischerweise, das Modell als genau die Person zu verwenden, samt Regeln. Das kann ziemlich einschränkend sein, muss aber nicht (herumziehende und bejahrte Individuen wie Cypher oder Fabius Gallus z.B.). Die nächste ist, das Modell und die Regeln für ein vergleichbares Individuum zu nehmen. Passt natürlich nicht immer (zumal sie in letzter Zeit immer schräger werden), aber wenn nicht gerade der Name auf der Rüstung oder auf dem Banner steht gibt es nicht viel was dagegen spricht etwa Azrael, Dante oder Calgar als einen ihrer Vorgänger aufzustellen. Und man kann auch einfach nur die Regeln benutzen und sich selbst ein Modell umbauen, dass diesen entspricht (ich hatte mir zum Beispiel mal einen Techpriester-Coteaz gebaut um die damalige Inquisitions-Liste zu verwenden). Insbesondere der letzte Punkt kann natürlich sowohl für Kreativität genutzt und "Kreativität" missbraucht werden.

Wie dem auch sei, meine Herangehensweise bei Projekten ist schon vom Hintergrund inspiriert und gespeist, aber ich vermeide allzu strikte Orientierung an spezifischen Gruppierungen/Fraktionen/Charakteren, ob nun von GW vorgegeben oder selbst erfunden.
 
Wenn man genug Einfälle hat, dann kann man sich doch zu so gut wie jeder Armee einen eigenen Hintergrund ausdenken, der sich in den allgemeinen Fluff einbauen lässt. Mir macht so etwas ohnehin besonders Spaß. Damals habe ich bereits bei Warhammer Fantasy Themenarmeen aufgebaut ("Hunnen-Orks" aus der Großen Steppe, Rebellen des Imperiums usw.). Das hat sich bei WH 40000 dann teilweise auch fortgesetzt. Es ist ja meistens kein Problem mit vorhandenen Regeln eine eigene Hintergrundarmee zu spielen.
 
Also gerade Warhammer 40k finde ich da sehr sehr grosszügig was solche Problematiken anbelangt. Nicht umsonst wird im Regelbuch immer von der gigantischen Grösse des Universums gesprochen. Da ist hier mal die Rede von Millionen Planeten, dann an anderer Stelle wird von der unglaublichen Langsamkeit der Verwaltung gesprochen. Das sind alles sehr gute Vorrausetzungen um den eigenen Fluff zu entwickeln. Sich komplette Sonnensystem oder Planeten auszudenken dürfte bei keinem Spieler irgendwo irgendwie annecken. Da kann es höchstens problematisch werden wenn man an ein von GW definiertes System plötzlich einen Planeten dazudichtet. Aber ansonsten ist man da doch relativ frei. Auch die Sache mit der Bürokratie macht es einem einfach: "Oh da ist ein neuer Space Marine Orden aus den Unterlagen hervorgeploppt, denn hatten wir nicht mehr aufm Schirm.." geht genau so gut wie: "Hm also die Dark Angels wurden ja im letzten Kampagnenbuch vollständig vernichtet aber hoppla da ist aus dem Warpraum eine Kompanie doch nochmal aufgetaucht" Klingt vielleicht etwas blöd, aber selbst wenn GW eine "Fraktion" vernichtet oder annähernd vernichtet wie jetzt bspw. mit Cadia wird deine Armee ja nicht ungültig. Es gibt soviele Möglichkeiten zu Begründen warum es diese Armee, das Farbschema oder sogar das Charaktermodell doch noch gibt. Von verschollenen Reisen im Warp, Kriegseinsetzen die fernab stattgefunden haben und dessen erwähnung in einem Papierstapel irgendwo auf Terra verloren gegangen sind. Charaktermodelle die zwar getötet aber irgendwie dann doch noch einmal geklont wurden vielleicht und jetzt auf Rache Sinnen und und und. Im schlimmsten Fall kann man ja sein Bemalschema etwas anpassen in dem man bspw. jedem Marine einer im offizielen Fluff vernichteten Kompanie ein rotes Kreuz auf die Stirn malt, einfach um zu zeigen die Jungs sind sich im Hintergrund dieser Tatsache bewusst das sie die letzten sind.

Also ich würde mir da keine grossen Gedanken machen und schon gleich gar nicht Dinge in die ich viel Zeit und Herzblut investiert habe in die Tonne oder in den Brennspiritus zu kloppen weil ein GW Schreiber dachte es wäre cool sie aus dem Fluff zu tilgen.
 
Ich hab ja Grade etwas Ähnliches mit meinen Dark Eldar.
Hintergrundtechnisch spiele ich die Kaballe der vergifteten Zunge und den Kult der siebten Not.
Diese bekennen sich in Teilen zu Ynnead.
Hab ich damit begründet, dass Fürstin Malys(Archon der Kaballe) weiter ihren ehemaligen Günstling, Yvraine, unterstützen will und sich aus dem ganzen einen gewissen Vorteil Vectra gegenüber ausrechnet.

So hab ich eigenes mit offiziellem vorwoben und selbst wenn GW sagt: ne Malys hat da keinen Bock drauf, kann ich sagen, dass dies nur eine Idee von Malys war aber der Kult der siebten Not weiter an Ynnead glaubt und das die Kavallenkrieger wirklich an Ynnead glauben.

Somit bin ich fein raus 😀
Ich kann so selbst erklären, warum ich einen Teil meiner Armee Ynnari spiele und den anderen Drukhari.