Es wird immer wieder das Imperium mit Deutschland vor oder während des Dreißigjährigen Krieges verglichen, aber das hinkt ein bischen. Die Zeitepoche, in der das Imperium in unserer realen Welt anzusiedeln wäre, ist die Hochrenaissance, also das 16. Jahrhundert, wie ja schon durch den allgemeinen Kleidungsstil deutlich wird. Schießpulverwaffen wie Großkanonen und Handkanonen ("Musketen" ist eiegntlich keine historisch korrekte Übersetzung, im Original werden diese Waffen auch als "Handkanonen" bezeichnet, was schon noch ein ziemlicher technischer Unterschied zur Steinschloß-Muskete war...) haben ihre Entsprechung in dieser Epoche, lediglich der Mörser ist erst wesentlich später entwickelt worden und kann hier als dazugedichtet angesehen werden. Auch der Gegensatz zwischen dem Imperium und Bretonia hat ein reales Pendant im fortschrittlichen hl. röm. Reich und Frankreich, das noch lange Zeit nach Entwicklung von Schießpulverwaffen auf Ritterheere setzte, bis vor Pavia im Jahre 1525 ein eigentlich hoffnungslos unterlegenes Deutsch-Spanisches Heer hauptsächlich durch den Einsatz von knapp 500 Handkanonieren ein französisches Ritterheer unter der Führung des französichen Königs Franz des I. geradezu niedermetzelte und damit endgültig das Ende der Ritterschaft einläutete.
Die exotischeren Waffen wie die Salvenkanone und die Dampfpanzer kann man in diesem Zusammenhang auch getrost ingnorieren. Es sind Experimentelle Waffen, die nur mit erheblichem Aufwand und unter erhblichen Kosten hergestellt werden können, WENN überhaupt. Die Dampfpanzer z.B. sind nicht reproduzierbar (wie auch im Fluff zu ihnen steht), weil nach Leonardo di Miraglio Keiner mehr in der Lage war, einen Dampfkessel herzustellen, der NICHT geplatzt wäre... das Prinzip ist also bekannt, aber die Reproduktion gelingt nicht, weshalb die Dampfpanzer wohl doch so ziemlich die einzigen Dampfmaschinen im Imperium sein werden.
Außerdem hat die Erfindung der Dampfmaschine nicht wirklich Einfluß auf die Steigerung der Lebensqualität der gemeinen Bevölkerung, wieso sollte sie auch? Technische Neuerungen, medizinische Verbesserungen, daß Alles sind Dinge, von denen das gemeine Volk nichts hätte, selbst wenn es sie gäbe. Lediglich die höheren Schichten, also ein kleiner Bevökerungsanteil, würden davon profitieren können. Vor der Erfindung des Penicillin waren die Sterblichkeitsraten unter der gemeinen Bevölkerung in den Ländern unserer Welt prozentual gesehen recht konstant.
Was man bei solchen "Rückschlüssen" a'la "um 1800 sah es dort so aus, also wird es 200 Jahre vorher auch nicht viel anders ausgesehen haben" nicht vergessen darf ist, daß 200 Jahre gerade in der damaligen Zeit das Landschaftsbild ENTSCHEINDEND verändern konnten. Wo 100 Jahre vorher noch undurchdringlicher Wald stand, sind 100 Jahre später vielleicht Dutzende kleiner Gemeinden entstanden. Seht Euch nur mal als Beispiel an, was knapp 200 Jahre Flottenbau aus dem einstmals waldreichen Spanien gemacht haben.
Und das Imperium ist eben immer noch weitaus bewaldeter und unerschlossener, als das Irland des 17. Jahrhunderts es war... oder erst recht das Irland oder Deutschland der Industrialisierung...
Außerdem schliesst man nicht von einem Land, daß eine VÖLLIG ander Geographie und Lage hat, auf ein Anderes (Die Antarkits ist vieeeeeeeeeeeel größer als Helgoland, aber ich glaube nicht, daß in der Antarktis mehr Leute leben...
)...
Und letztendlich isses natürlich dann vor Allem so, daß in einer "normal funktionierenden" Gesellschaft die Bevölkerungszahlen eigentlich schon stets wachsend sind, Entwicklungskurven dazu sollten sich im Netz schnell finden lassen... und 200 Jahre sind mindestens 10 Generationen gewesen zu solchen Zeiten... Also 10 Generationen vorher schon entsprechend weniger Menschen gelebt haben...
Ich denke, als Anhaltspunkt kann man einfach mal die Wissenschaftlichen Schätzungen der Einwohnerzahlen Deutschlands zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert übernehmen, und die werden durchschnittlich auf 13-14 Millionen festgelegt (habbich allerdings gegoogelt, muss ich gestehen!
).