Die "Kleinen" Achsenmächte bei FOW - Können sie überhaupt alleine bestehen?

Rene von Carstein

Tabletop-Fanatiker
01. März 2002
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Aufgrund dessen, dass ich nun ein Regelwerk für meine Italiener besorgen konnte, wollte ich einfach mal so in die Runde fragen (ich habe auch Regelwerke dazu bekommen, mit denen man Finnen, Ungarn und Rumänen...oder Ostfront-Italiener darstellen könnte), ob diese "Kleinen" eigentlich überhaupt in der Lage wären, allein gegen einen Gegner wie z.B. die Rote Armee oder die US-Army zu bestehen oder ob man gar nicht umhin kann, sie mit deutschen Kontingenten zu verstärken. Es gibt grundsätzlich auch die Möglichkeit, eine Liste für diese Verbündeten aufzustellen und deren Einheiten mit deutschem Kriegsmaterial auszurüsten (z.B. sogar Tiger I für die Ungarn). Würde dies vielleicht den Kampfwert einer solchen Streitmacht verbessern oder wäre es einfacher, sie mit deutschen Truppen zu verstärken? Diese Frage sollte vielleicht nicht nur auf die LW-Epoche hin diskutiert werden, sondern alle Epochen berücksichtigen (für den Kriegsanfang könnte ich mir vorstellen, dass die kleinen Bundesgenossen noch gut allein zurecht kommen).

Ich hoffe, dass es vielleicht ein paar gibt, die Erfahrungen mit diesen Konstellationen haben und dazu ihren "Senf" dazugeben können.
 
Die kleinen Nationen können sehr wohl alleine bestehen, aber viel von ihrem Equip ist halt von einer der Hauptnationen. Ist bei den Alliierten ja auch so mit Polen oder Kanada, komplett britische Ausrüstung aber eigene Sonderregeln. Deutsche Panzer und Geschütze findet man halt bei den Verbündeten, schließlich wurden die ja auch in Wirklichkeit vom deutschen Firmen beliefert.
 
Aber es gibt ja auch genügend Modelle für das eigene, oft unzureichende, Arsenal. Dabei sehe ich auch noch einen Unterschied zwischen solchen Nationen wie z.B. Italien, die neben der vergleichsweise schwachen Ausrüstung auch noch im Kampfwert eher mittelmäßig waren und solchen wie z.B. Finnland, die trotz selbiger und teils noch schlimmerer Mängel (z.B. kaum Panzer und zahlenmäßig in allen Belangen unterlegen) durchaus einiges drauf hatten, vor allem viel davon aufgrund einer höheren Professionalität und Moral in der Truppe (dafür steht z.B. der Russisch-Finnische Winterkrieg 1940).
Länder wie Polen kann man ebenso wie Frankreich dabei außen vor lassen, weil diese nach der Okkupation ohnehin keine eigene Ausrüstung mehr besaßen. Und Kanada ist durch das Commonwealth im weitesten Sinne nicht viel anders wie eine Britische Armee im Erscheinungsbild und in der Ausrüstung (bzw. später durch die US-Lieferungen).
Mir geht es in 1. Linie nur um die Achsenmächte, die trotz deutscher Materiallieferungen auch nicht alle ihre Truppen damit ausrüsten konnten.
 
Die meisten kleineren Nationen kommen ohne Probleme ohne Hilfe der deutschen Verbündeten zu Recht, auch wenn sie unter Umständen deutsches Equipment mit einsetzen. Aber das sollte man dann immer noch zu der jeweiligen Nation zählen, denn schließlich benutzen die Deutschen auch jede Menge Beutematerial und dadurch wird die Deutsche Liste nicht plötzlich zu einer russischen, nur weil 396(r)-Beutehaubitzen zum Einsatz kommen...
 
Also ich glaub im Late War könnte es etwas schwierig werden, da die "kleinen" Nationen da beim Wettrüsten nicht mehr mitgemacht haben, vor allem was die Panzer angeht. Die haben sich dann entsprechend bei den "Großen" bedient.
Wobei jetzt z.B. Ungarn mit ihren Zrinyis und Toldis auch alleine klarkommen.

Vorteil ist aber auch, dass Infanterie bei FoW im Prinzip ja größtenteils gleich ist, bzw. ein deutscher Soldat hat halt kein anderes Profil als ein polnischer/italienischer/finnischer Soldat. Die Unterschiede kommen dann durch Sonderregeln.
Infanterielisten können denke ich also auch im Latewar gut mithalten, wenn es auch unter Umständen taktisch schwieriger wird, da die Unterstützungsoptionen meist begrenzt sind.

In Early und MidWar ist das denke ich weniger ein Problem. In Afrika sind die Italiener z.B. auch ohne deutsche Leihgaben spielbar, auch wenn das die Auswahl insgesamt etwas einschränkt. Sie erfordern auch eine eigene Spielweise, mit der man erstmal zurecht kommen muss. "Schlechter" macht sie das aber nicht.