I
Ich saß auf dem Boden meinerKammer vor der Aett und schaute in die Runde der Krieger die sich ummich versammelt hatten. Sie alle waren hier um meine Legende zu hörenund über mein weiteres Schicksal zu urteilen. Sie würden sichanhören was ich in den zwei Jahrhunderten im Maleficarum erlebthatte und dann urteilen ob ich frei vom Makel des Chaos bin oder obmein Körper und meine Seele befleckt sind.
Sollte dem so sein so würden siemeinen Faden durchtrennen um der Korruption ein Ende zu bereiten.
Mir direkt gegenüber saß dergroße Wolf Logan Grimnar persönlich. Zu seiner linken und rechtenhatten der Gothi Njal Sturmbringer und der Wolfspriester Ulrik derTodeswolf platz genommen. Der Todeswolf war der einzige deranwesenden der seinen Helm aufhatte, den legendären Wolfshelm desRuss.
Neben dem Todeswolf saß meinehemaliger Jarl Ragnar Schwarzmähne, der wie immer alles aufmerksambeobachtete.
Den Traditionen der Vlka Fenrykawürde mein Vaerangi neben den Gothi Njal sitzen, doch dieser istseit Jahrhunderten tot, was auch der Grund dafür war das ich imMaleficarum war.
Anstatt seiner saß JörmundurZwillingsklinge, Jarl Ragnar seine rechte Hand, mit an der Aett. Derletzte in der Gruppe saß nicht mit uns an der Aett, denn selbst wenner es wollte könnte er es nicht mehr. Halb im Schatten verborgenstand eine gewaltige, massive Gestalt. Diese uralte und legendäreGestalt war größer und breiter als jeder der anwesenden. SeineWorte waren wie Gesetze und jeder, vom Blutwolf bis hin zum großenWolf, folgten seinen Befehlen. Es handelte sich um Björn Wolfsklaue,dem letzten von Leman Russ persönlich ernannten Jarls, der erstegroße Wolf und der letzte Zeitzeuge des großen Kreuzzuges und desBruderkrieges.
Alle Augen waren auf michgerichtet, alle wollten wissen was geschehen war. Ich wusste dass dasGespräch aufgezeichnet wird und so begann der große Wolf mit denüblichen Protokoll Fragen.
„Name, Dienstrang, Legion undRudel.“ Seine Stimme, wenngleich er leise und ruhig sprach, besaßeine enorme Autorität.
„Rjuvald Fadenjäger einstmalsaus dem Graumähnenrudel des Vaerangies Urfur, mögen Russ und Morkaiüber seine Seele wachen, doch nun bin ich einer von Russ seinenRunenwölfen. Ich gehöre zu den Vlka Fenryka und stammte einst ausdem Großrudel von Jarl Ragnar Schwarzmähne und wurde in dasGroßrudel von Leman Russ aufgenommen und dem Runenrudel von MandredHexenbrecher zugeteilt.“, antwortete ich wahrheitsgemäß.
„Du verschwandst während desNogal Kreuzzuges, nachdem du den Schwur des einsamen Wolfes abgelegthattest. Das ist nun zweihundertachtundzwanzig Jahre her. Wo warst duin dieser Zeit und wie kommt es das wir dich auf Asaheim gefundenhaben Fadenjäger?“, fragte Ulrik. In seiner Stimme lag der Anflugeines bedrohlichen Knurrens. Ich wusste dass es nichts Persönlicheswar, doch die Wolfspriester sind die Wächter unseres Körpers undGeistes. Es war seine Aufgabe alles genau zu hinterfragen undskeptisch zu sein.
Ich nickte kurz, bevor ich begannmeine Legende zu erzählen. Ich begann an jenem SchicksalshaftenPunkt, der mich zu einem einsamen Wolf gemacht hatte.
Mein Vaerangi und mein Rudelfielen auf der Welt Jorga, getötet durch einen Champion des Chaos.Ich wurde bei dem Kampf schwer verletzt und als der Champion michtöten wollte wurde ich von einem Vaerangi der Ultramarines gerettet.Er erschlug den Champion des Chaos, bevor dieser mich töten konnte.Er wusste nicht dass wir lieber mit unserem Rudel sterben als alleineweiter zu leben.
Ich sah noch wie die Energiefaustdes Vaerangies den Schädel des Champions zertrümmerte, bevor meineWelt schwarz wurde. Ich wachte in einem Rhino auf und da man mirmeinen Helm abgenommen hatte wusste ich nicht wie viel Zeit vergangenwar. Neben mir kniete der Fleischformer der Kompanie und kümmertesich weitgehend um meine Verletzungen. Ich konnte an seinem Gerucherkennen dass er unwillig war sich um mich zu kümmern, aber dennochein gewisses Interesse an mir hatte.
„Euer Orden hat eineInteressante Physiologie Wolfskrieger. Sie ist unserer so ähnlichund doch so fremd. Selbst die Salamanders sind uns ähnlicher alsihr.“, drang seine verzerrte Stimme aus dem Voxgitter seinesHelmes. Er überprüfte die Daten auf seinem Auspex bevor er weitersprach.
„Wir sind in drei Minuten beideiner Kompanie Wolfskrieger, dann kümmern sich wieder eureApothecarii um dich.“
Ich weiß nicht ob er auf eineReaktion gewartet hatte, wenn ja tat er dieses vergebens. Aus demAugenwinkel konnte ich sehen wie er die Phiolen mit der geerntetenGensaat überprüfte.
Als wir rumpelnd zum Stehen kamenöffnete sich sofort die Rampe und der vertraute Geruch desGroßrudels strömte herein und vermischte sich mit dem Geruch meinesBlutes. Der Fleischformer stieg aus und ich konnte hören wie er sichmit einem der Wolfspriester auf gotisch unterhielt. Er verstand esgut seine Verwunderung über unser genetisches Erbe und unsereOrdensstruktur in seiner Stimme zu verbergen, doch sein Geruchverriet ihn.
„Kannst du gehen?“, fragtemich der Wolfspriester in unserer Heimatsprache. Der Fleischformerder Ultramarines wand sich ab und ließ uns alleine. SeinePheromonspuhr verriet sein Desinteresse. Zudem hatte er seine Pflichtgegenüber seinem Rudel und seinen Waffenbrüder erfüllt.
Langsam erhob ich mich unterSchmerzen, brach jedoch gleich wieder auf die Knie zusammen. DerWolfspriester stützte mich und führte mich in ein Thunderhawk,welches uns zur Aett des Großrudels brachte. Dort verbrachte icheine Woche, bis ich körperlich vollkommen genesen war.
Als ich die Kammern derFleischformer verlassen durfte führte mich der Wolfspriester durchdie Gänge der Aett, direkt hin zu der Aett von Jarl RagnarSchwarzmähne. Er saß an der Aett und trank einen Schluck Mjod. DerWolfspriester setzte sich neben Jarl Ragnar und deutete mir ebenfallsPlatz zu nehmen.
„Du bist der Letzte überlebendedeines Rudels Rjuvald.“, begann der Wolfspriester.
„Nun bist du ein einsamer Wolf,ein Schicksal das sich kein Sohn des Russ wünscht. Jene diefreiwillig auf den einsamen Pfaden wandeln wollen sind die SöhneLokyars, unsere Brüder von den Wolfsscouts. Ich hörte das derChampion des Chaos von den Ultramarienes getötet wurde, was dir dieMöglichkeit nimmt auf ihn deinen Todesschwur zu leisten. Wen alsowirst du nun Jagen Rjuvald Fadenjäger?“
„Dieser Champion war nur einervon vielen, er war nur ein niederer Offizier. Ich werde seinenverderbten Meister jagen und seinen Faden durchtrennen, ich…..“
„So einen Schwur leistet man nureinmal in seinem Leben, du brauchst ihn nicht zu wiederholenFadenjäger.“, unterbrach mich die donnernde Stimme der Wolfsklaueund er hatte recht. „Ich habe meinen Fehler erkannt und werde ihngewiss in Zukunft korrigieren.“, erwiderte ich bevor ich mit meinerLegende fortfuhr.
Ich schwor vor meinem Jarl, vorMorkai, vor Russ und vor dem Allvater dass ich, im Namen meinesRudels, den Chaosgeneral Uramor und jeden seiner Anhänger tötenwerde. Ich schwor sie solange durch das Maleficarum zu jagen bis siealle den Schnee rot färben.
Jarl Ragnar reichte mir eineSchale mit Mjod und sowohl er als auch der Wolfspriester erhoben mitmir ihre Schalen. Wir tranken auf den Schwur, wodurch dieser nunendgültig besiegelt war, wir tranken auf den Schwur des einsamenWolfes.
„Folge mir.“, sagte JarlRagnar nachdem wir den Mjod getrunken hatten. Er führte mich in dieAusrüstungskammern unseres Großrudels. In der Mitte der Kammerstand eine Eisenwolfrüstung, auf deren Schulterpanzern das Symbolmeines Rudels und des Großrudels prangte.
„Du kannst frei wählen umdeinen Schwur zu erfüllen. Doch ich weiß das die meisten einsamenWölfe die Rüstungen und Waffen ihrer Rudelbrüder und Leitwölfebevorzugen.“
Mit diesen Worten ließ er michalleine in der Kammer zurück.
Ich ging direkt auf die Rüstungzu und kurz bevor ich vor ihr stand hörte ich wie einigeArtificatoren näher kamen. Sie hielten einen gebührenden Abstand,wartend auf meine Entscheidung.
Langsam strich ich mit meiner Handüber die kühle Rüstung und fühlte jede Rune die Rituell in sieeingraviert wurde. Die Talismane und Fetische waren entfernt worden,denn jeder Krieger schuf sich seine eigenen. Meine, die ich an meineralten Rüstung getragen hatte, lagen in einer Schale vor derEisenwolfrüstung und warteten darauf diese zu verzieren.
Neben der Rüstung standen zweiTische, auf denen das Energieschwert und die Plasmapistole meinesVaerangies, sowie der Energiestreitkolben meines RudelbrudersGrinjur, der Plasmawerfer meines Rudelbruders Lurjan, mein eigenerMelter, sowie ein Kettenschwert, eine Kettenaxt, eine Boltpistole undein Bolter lagen. Ich strich über den Kopf des Energiestreitkolbensals ich die Klauenhandschuhe meines Bruders Firnjar sah.
Dadurch dass bei ihm das Mal desWulfen stark ausgeprägt war, liebte er es im Nahkampf mit seinenKlauen und Reißzähnen zu kämpfen, weshalb er speziell angefertigtePanzerhandschuhe bekommen hatte. Die Finger der Panzerhandschuheliefen zu scharfen Krallen zusammen und waren durchaus in der Lageeine Servorüstung schwer zu beschädigen.
Ich gab den Artificatoren miteiner knappen Geste zu verstehen dass ich mich entschieden hatte undso kamen sie näher um mir zu helfen die Eisenwolfrüstung anzulegen.Ich ersetzte jedoch die Panzerhandschuhe der Eisenwolfrüstung gegendie Klauenhandschuhe meines Bruders Firnjar. Erst jetzt bemerkte ichdass sie nachträglich mit Runen verziert worden waren, die denen aufden Panzerhandschuhen der Eisenwolfrüstung ähnlich waren. Wie aufder gesamten Rüstung waren es spezielle Schutzrunen und Kampfrunen,die den Träger vor den Kräften des Maleficarums schützten undihnen schwere Schäden zufügten.
Ich nahm die Boltpistole undmeinen Melter und arretierte beide magnetisch an meiner neuenRüstung. Meinen Vaerangi ehrte ich damit das ich seineEisenwolfrüstung trug und so nahm ich den Energiestreitkolben meinesBruders an mich, um mein Rudel weiter zu ehren.
Als ich den Helm aufsetzte, derdem Kopf eines Wolfes nachempfunden war, hörte ich das Vox knistern.Der Jarl war dabei neue Befehle zu Bellen.
Ich hatte nicht mitbekommen dasdie Schlacht um Jorga bereits vorbei war. Wir hatten die Legion desChaos, zusammen mit den Ultramarines, zurückgeschlagen. Jedochhatten wir das Sonnensystem noch nicht verlassen, denn dieStreitkräfte der Ketzer hatten aus einem der Asteroiden, der von derGravitation der Sonne gefangen war, eine Festung gemacht.
Die Imperiale Navi hatte diesenbereits seit Beginn der Schlachten in diesem System belagert, dochsie hatten die Oberfläche der Festung gerade einmal angekratzt undnur einige Waffensysteme zerstört. Dafür hatten sie jedoch einDrittel ihrer Aetts verloren.
Nun würde unser Großrudel,zusammen mit dem Großrudel der Ultramarines, diese Festungangreifen. Der Plan war einfach und dennoch effektiv, wenngleich ergrößere Verluste bedeute.
Zusammen mit der Imperialen Armeewürden wir Entertorpedos entsenden um diese Festung zu stürmen. DieSoldaten der Armee würden einfach nur für Ablenkung sorgen und sichvorwiegend verschanzen, während die Rudel der Großrudel dieEnergieversorgungen, Waffensysteme und die Kommandozentrale angreifenwürden.
Ich gab über das Vox meineEinsatzbereitschaft bekannt und Jarl Ragnar sagte mir wo einEntertorpedo für mich bereit stand. Ich würde zusammen mit ihm,einem Rudel der Wolfsgardisten, einem Rudel Wolfsfänge und zweiGraumähnenrudeln die Kommandozentrale angreifen. Den Berichten zufolge sollte sich dort der Chaosgeneral mit seinem Gefolge aufhalten.
Freudig Knurrend begab ich mich inden Hangar wo der Entertorpedo wartete. Anders als die anderen Rudelwar ich alleine in meinem Entertorpedo, denn das ist das los dereinsamen Wölfe. Es gibt keine Sticheleien, kein Geraufe und keingemeinsames freudiges Jaulen.
Die älteren nickten mir stumm undrespektvoll zu, die jüngeren wichen mir aus, als würde ein Fluchauf mir lasten.
Als wir alle in unserenEntertorpedos waren erklang erneut die Stimme unseres Jarls über dasVox: „Wir sehen uns in Morkai seinem Reich wieder Brüder. Zeigtihnen Hel und verschont niemanden.“
Dann wurden wir aus der Aettgeschossen, direkt auf die Festung der Ketzer. Es gab in den zweiMinuten, die wir bis zur Festung brauchten, nichts was wir tunkonnten. Deshalb deaktivierte ich mein Vox, unwillig jenen beimSterben zu zuhören die von dem Abwehrfeuer der Festung getroffenwurden.
Nie erfuhr ich wie viele Rudel derUltramarines und wie viele der Armee starben. Als mein Entertorpedoin die Außenwand der Festung einschlug aktivierte ich mein Voxwieder, sperrte jedoch alle Frequenzen die nicht zu meinem Großrudelgehörten. Erst jetzt erfuhr ich dass wir ein Blutwolfrudel und einWolfsfangrudel verloren hatten.
Die Versiegelung meinesEntertorpedos sprang mit einem lauten Knall auf, als derDruckausgleich hergestellt war.
Ich sprang sofort mit dergezogenen Boltpistole und dem Energiestreitkolben in die Gänge derFestung. Diese waren von den Alarmsirenen rot beleuchtet, die lautheulten. Der Gang selbst war leer, nicht einmal die anderen Rudelwaren in der Nähe, doch das interessierte mich auch nicht weiter.Ich witterte in der Luft und konnte den stechenden Geruch von Angstund Ozon wahrnehmen und ließ mich davon leiten.
Es dauerte gerade einmal fünfMinuten bis ich die Quelle des Geruches gefunden hatte. Der Geruchstammte von Chaossklaven, die in einer Kammer schufteten um diePlasmareaktoren in Betrieb zu halten. Noch bevor die Chaossklavenmeine Anwesenheit bemerkten hatte ich drei Schüsse abgegeben undbevor sie darauf auch nur reagierten hatte ich mein Magazine leergeschossen. Jeder Schuss war ein Treffer gewesen und hatte den Kopfoder den Körper eines Chaossklaven explodieren lassen.
Mit einer fließenden Bewegungwechselte ich das Magazin und eröffnete das Feuer auf einen derPlasmareaktoren, denn die Chaossklaven flohen in alle Richtungendavon. Die Mikroexplosionen sorgten für eine Instabile Reaktioninnerhalb des Plasmareaktors, der zudem auch Leck schlug.
Ohne das Ergebnis abzuwartenfolgte ich dem Gang weiter. Der beißende Geruch von Ozon wurde immerstärker als mich die Plasmaexplosion des Reaktors zu Boden warf.Nicht einmal einen Herzschlag später gab es eine noch gewaltigerePlasmaexplosion. Die anderen Plasmareaktoren die sich dort befandenmussten ebenfalls explodiert sein. Zu dem Enterungsalarm geselltesich nun auch der penetrante Alarm der einen Hüllenbruch ankündigte.Hinter mir schloss sich eine der Schottüren um das Gebiet zuversiegeln und die Leere des Vakuums auszusperren.
Früher hätte ich aufgrundsolcher Ergebnisse freudig geknurrt, doch mich interessierte nur derKopf des Chaosgenerals.
Alles was ich wollte war seinenFaden zu durchtrennen und dabei meinen eigenen Faden zu verlieren.Langsam rappelte ich mich wieder auf und auf meiner Retinalanzeigeblinkten einige Warnrunen die mich vor einer Überhitzung derEisenwolfrüstung warnten, jedoch kühlte sie sich bereits wieder ab.Da es durch die Plasmaexplosion kein zurück mehr gab folgte ich demGang weiter, bis ich auf eine massives Sicherheitsschott traf, vorder die Chaossklaven und drei ihre dunklen Meister eine Barrikadeerrichtet hatten.
Ohne in meiner Bewegung inne zuhalten stürmte ich voran und wechselte von meiner Boltpistole zumeinem Melter. Von den Ketzern schlugen mir Boltgeschosse undLaserfeuer entgegen. Das Laserfeuer verging einfach an meinerEisenwolfrüstung und die Boltgeschosse explodierten Wirkungslos anihr.
Als ich in Melterreichweite wareröffnete ich das Feuer und Teile der Barrikade, einige Chaossklavenund einer der Chaos Marines verging im sengenden Fauchen desMelterstrahls.
Da die Waffe sich erst wiederaufladen musste wechselte ich wieder zu meiner Boltpistole undfeuerte einen der Chaossklaven in den Rücken. Diese versuchten zufliehen, doch sie waren zwischen mir und den letzten beiden ChaosMarines gefangen, die ihre eigenen Sklaven lachend abschlachteten.
Ich stieß ein herausforderndesknurren aus, mit denen ich beide zugleich zu einem Duellherausforderte. Lachend nahmen sie das Duell an und zogen ihreKettenschwerter und Kampfmesser. Ich arretierte meine Boltpistolemagnetisch an meinem Gürtel und zog ebenfalls mein Kampfmesser. Diebeiden Chaos Marines umkreisten mich, in der Hoffnung mich in dieMangel nehmen zu können. Jedoch ließ ich ihnen keine Zeit dafürund ging selber zum Angriff über.
Überrascht durch meinenplötzlichen Ausfallschritt schaffte es der Chaos Marine rechts vonmir nicht meinen Angriff abzuwehren und so krachte meinEnergiestreitkolben direkt gegen dessen Helm.
Unter der Wucht des Hiebeszerbarst der Helm, jedoch reichte die Wucht nicht aus um ihn zutöten. Benommen ging der Chaos Marine zu Boden und ich drehte michreflexartig um und riss dabei meinen Energiestreitkolben schräg nachoben. Der zweite Chaos Marine versuchte mich von hinten zuenthaupten, doch sein Kettenschwert wurde von meinemEnergiestreitkolben abgefangen und zerbrach unter der Wucht der Waffeund dessen knisternden Energiefelds.
Ich riss die Waffe wiederherunter, jedoch schaffte es der Chaos Marine dem Angriffauszuweichen und meinen Schlag mit seinem Kampfmesser abzulenken.Jedoch war seine Reaktion zu unbedacht, denn mit einer leichtenDrehung um meine eigene Körperachse konnte ich mein Kampfmesserzwischen Helm und Ringkragen versenken. Die Klinge trat auf deranderen Seite seines Halses wieder heraus und mit einem kräftigenRuck zur Seite beendete ich sein Leben und trennte seinen Kopf halbab. Der andere Chaos Marine kam langsam wieder auf die Beine, jedochwar er noch zu benommen und konnte so dem zweiten Schlag gegen seinemKopf nicht rechtzeitig ausweichen. Der Energiestreitkolbenzertrümmerte den beschädigten Helm und den Kopf gleichermaßen. VomKopf blieb nichts weiter übrig als eine blutig, breiige Masse.
Die meisten Chaossklaven warengeflohen, doch einige hatten den Kampf gebannt beobachtet und warennun vor Angst starr und unfähig zu fliehen.
Ich beendete ihre Leben beiläufigim vorbei gehen, bevor ich erneut den Melter zog um dasSicherheitsschott einzuschmelzen. Noch bevor die Schlacke, zu der einTeil des Sicherheitsschott geworden war abkühlte, befand ich mich indem Raum dahinter. Es handelte sich lediglich um einenVerbindungsgang, der mich zu den höheren und niederen Ebenen führte.
Über die Retinalanzeige konnteich sehen wo sich mein Jarl befand und rannte so die Treppe nachoben. Mein Entertorpedo war drei Ebenen zu tief in die Festungeingeschlagen und so sprintete ich die Stufen hinauf.
Kurz vor meiner Zielebene traf ichauf das Wolfsfangrudel von Tryjorg, welches den Jarl beim Angriff aufdie Kommandozentrale unterstützen sollte.
Mit ihren schweren Bolternfeuerten sie die Treppen hinauf, wo sich mehrere Chaossklaven und einacht Krieger starkes Rudel der Chaos Marines verschanzt hatte.Tryjorg lud seinen Bolter nach, als ich sein Rudel erreichte.
Er nickte mir stumm undrespektvoll zu, als er das Magazin in den Bolter rammte. Er schauteum die Ecke und rief, „Raketenwerfer.“ Sofort legte seinRudelbruder mit dem Raketenwerfer an und feuerte auf die Stellung derKetzer. Kaum das die Fragmentrakete explodiert war stürmte ichhervor. Der Staub der Explosion hatte sich noch nicht gelegt als ichdie verbeulten Stufen empor sprang und meinen Melter abfeuerte. Einerder Chaosmarines ging ohne Kopf zu Boden, während der Chaos Marinehinter ihm ein klaffendes, kauterisiertes Loch in der Brust hatte.
Ein anderer Chaos Marine sprangsofort mit einer kreischenden Kettenaxt auf mich zu. Noch bevor ermich erreichen konnte machte ich einen Satz voran und ließ denEnergiestreitkolben in seine Seite krachen. Der Chaos Marine wurdebrutal aus seiner Flugbahn gerissen und krachte gegen dreiChaossklaven, die unter seiner Masse zerquetscht wurden. Ich hörtenoch wie die Rüstung und seine genetisch verstärkten Knochen unterder Wucht des Hiebes barsten. Ich brauchte nicht nachzusehen um zuwissen dass die Wucht des Treffers und das Energiefeld meiner Waffeseine Organe zu Brei verwandelt und ihn getötet hatte.
Die anderen Chaossklaven griffenmich, begleitet von den Chaos Marines, mit ihren Messern und Äxtenan. Jedoch wurden die meisten Chaossklaven von einem Hagel ausBoltgeschossen zerfetzt. Hinter mir setzte erneut das Donnern derschweren Bolter ein und auch das gefährliche zischen des feuerndenRaketenwerfers erklang erneut. Die Sprengrakete traf einen der ChaosMarines der weiter hinten stand und zersprengte dessen Rüstung. SeinCarapax fing die, von der Servorüstung geschwächte, Explosion abohne dass er weiter Schaden nahm. Jedoch beendete eine Salve ausTryjorg seinem Bolter dessen Leben.
Anders als ich stürmte Tryjorgjedoch nicht voran, sondern blieb bei seinem Rudel und lenkte ihrFeuer. Ich selbst wütete wie ein Berserker unter den Chaossklavenund ihren verdorbenen Meistern. Als wir diesen Chaosabschaumabgeschlachtet hatten rückten wir weiter vor, jedoch blieb ihrRudelbruder Erik zurück und färbte den Schnee rot.
Das Wolfsfangrudel blieb hintermir zurück, denn ich achtete nicht darauf ob sie mit ihren schwerenWaffen mit mir mithalten konnten oder nicht. Der Gang, der direkt zurKommandozentrale führte, war voller Leichen der Chaossklaven undChaos Marines, jedoch sah ich auch einen Vlka Fenryka dessen Fadendurchtrennt war. Weiter vorne hörte ich das bellende Donnern vonBoltern, welches immer wieder von dem Jaulen der Rudel durchbrochenwurde.
Vor der Kommandozentrale hattensich mehrere Rudel der Chaos Marines verschanzt, die dutzende vonChaossklaven als Lebenden Schild verwendeten.
„Tryjorg wo bleibt ihr bei Hel?Wir könnten hier etwas schweres Waffenfeuer gebrauchen.“, fluchteJarl Ragnar über das Vox.
„Wir sind in einer Minute beieuch mein Jarl.“, antwortete Tryjorg im ruhigen Ton.
Ich war immer wieder über dieRuhe und Gelassenheit der Grimmwölfe und Wolfsfänge überrascht.
Vor der Kommandozentrale befandsich eine T-Kreuzung, die von den Chaosanbetern gehalten wurde. DieRudel bedrängten die Ketzer von allen drei Seiten und spalteten soihr Feuer auf, jedoch kamen sie selber auch nicht weiter voran.
Vor mir sah ich eines derGraumähnen-Rudel, die sich hinter den Eisenträgern verschanzten undimmer wieder kurze Feuerstöße abgaben, während sie versuchtenweiter vor zu rücken. Zwei aus ihrem Rudel lagen am Boden undfärbten den Schnee rot.
Von Träger zu Träger huschendrückte ich ebenfalls vor und befand mich schnell unter dem Rudel.Sie feuerten unbeirrt weiter, auch als ich bereits vor ihnen war undweiter auf den Feind zu hielt. Gerade als ich mich hinter einen derTräger warf schlugen einige Plasmaschüsse in ihn ein und schmolzendas Eisen zu heißer Schlacke. Jedoch hatte der Schütze sich dadurchzu lange offen gezeigt, ein Fehler welchen er mit seinem Lebenbezahlte. Drei Plasmaschüsse trafen den Ketzer mitten in die Brustund hinterließen lediglich ein unregelmäßiges klaffendes Loch. Ichstürmte erneut mit meinem gezogenen Melter voran und wiedervergingen Teile der Barrikade und einige Chaossklaven im sengendenFauchen des Melters.
Die Graumähnen nutzten dieseChance um selber vorzustürmen und nur wenige Herzschläge nach mirdurchbrach das Rudel die Barrikaden, begleitet von demUnterstützungsfeuer der mittlerweile eingetroffenen Wolfsfänge.
Überrascht von unseremplötzlichen Eindringen brach die Verteidigung in wenigenHerzschlägen zusammen und wir durchtrennten die Fäden jedeseinzelnen. Allein ich durchtrennte die Fäden von sechs Chaos Marinesund dutzenden Chaossklaven. Mein Rüstung und Waffen waren voll vomBlut der Ketzer.
Seid Beginn der Kämpfe war ichvon der Macht der Eisenwolfrüstung überrascht und Hel ich fragtemich welche Macht dann eine Terminatorenrüstung besitzen musste odergar die Eisenwolfterminatorenrüstung.
Trotz der Treffer die icheinstecken musste hatte die Rüstung nur einige Dellen und leichte,oberflächliche Risse. Meine normale Servorüstung wäre schon längstzerstört gewesen und ich würde den Schnee bereits rot färben.
Ich wollte gerade mit meinemMelter eine Öffnung in das Sicherheitsschott brennen als mich eineHand auf meiner Schulter davon abhielt. Es war Jarl Ragnarpersönlich, der langsam seinen Kopf schüttelte und die Zähnebleckte. „Überlas das mir.“, sagte er freudig knurrend und gingzu dem Sicherheitsschott. Er zog eine Melterbombe von seinem Gürtelund befestigte sie an der Stelle wo die beiden Seiten desSicherheitsschotts aufeinander trafen.
Wir anderen gingen der weilen inDeckung um nicht von der Melterexplosion erfasst zu werden. JarlRagnar war der letzte der in Deckung ging und mit mir einer derersten der wieder aus der Deckung hervorkam.
Die Melterexplosion war in derganzen Festung zu Spüren und hatte ein gewaltiges Loch in demSicherheitsschott gerissen. Auf der anderen Seite stand einChaosterminator, der von fünf Chaos Marines umringt wurde. Einerdieser Chaos Marines war ein Hexer, der Gestank des Maleficarum derihm anhaftete war unverkennlich.
„Die Hunde desLeichen-Imperators sind wahrlich schnell. Doch so schnell ihr auchseid, so blind seit ihr auch.“, sagte der Chaosterminator. Eskonnte sich dabei nur um den Chaosgeneral Uramor handeln, denAnführer dieser kleinen Renegaten Bande.
Die Chaossklaven, die sich zuhunderten in der Kommandozentrale tummelten eröffneten sofort dasFeuer. Jarl Ragnar und ich stürmten durch das Laserfeuer auf dieChaos Marines zu, dichtgefolgt von der Wolfsgarde die ihrem Jarlimmer zur Seite standen. Die Graumähnen und das Wolfsfangrudeleröffneten das Feuer auf die Chaossklaven, die zu dutzenden im Hagelder Boltgeschosse starben.
Noch bevor ich in Melterreichweitewar nahm der Gestank des Maleficarums zu und um die Gruppe desChaosgenerals öffnete sich ein Riss in der Realität. DieChaossklaven fingen an sich zu winden und zu stöhnen und aus demAugenwinkel bekam ich mit wie ihre Körper aufrissen und sich niedereDämonen materialisierten. Jarl Ragnar war direkt neben mir undstoppte ebenso wenig wie ich in seiner Bewegung.
Ich weiß nicht genau warum, docheiner Eingebung folgend stieß ich ihn zur Seite. Er kam so insstolpern und musst sich mit einer Kampfrolle abfangen um nicht derLänge nach auf den Boden zu fallen. Einer der Dämonen griff ihn anund Jarl Ragnar parierte diesen Angriff mit seiner Frostklinge, dochich selbst rannte weiter und eröffnete das Feuer aus dem Melter.
„Ich wollte dir damals die Kehlefür diese Tat heraus reißen, doch später merkte ich dass du mirdamit wahrscheinlich das Leben gerettet hattest.“, knurrte JarlRagnar halb wütend. Ich nickte nachdenklich, bevor ich mit fortfuhr.
Die Ketzer hatten nicht damitgerechnet dass es einer von uns schaffen würde und so verging einerder Chaos Marines im sengenden Fauchen des Melters. Der Melterstrahlfraß sich durch dessen Torso und traf auf die Rüstung desChaosgenerals. Nur dank des Kraftfeldes, welches dieTerminatorenrüstungen besaßen und deren verstärktenRüstungsplatten überlebte er den Angriff.
Wütend heulend sprang ich mittenunter sie und schwang meinen Energiestreitkolben. Ich traf einen derChaos Marines im Nacken und noch bevor dieser tot auf am Boden laghatte ich einem andern Chaos Marine den Energiestreitkolben in denBauch gerammt. Der Chaosgeneral schlug mit seiner Energieklaue nachmir, die sich durch meine Eisenwolfrüstung fraß und tiefe Furchenhinterließ, die bis in mein Fleisch reichten. Jedoch hatte es nichtgereicht um mich zu töten und so griff ich, den Schmerz ignorierend,erneut an. Der letzte Chaos Marine stellte sich mir mit einerEnergiefaust in den Weg, die von bläulichen Blitzen ihresEnergiefeldes umgeben war.
Ich weiß nicht ob esÜberheblichkeit oder Dummheit war, doch er hatte anscheinend meinenMelter vergessen. Erneut erwachte er fauchend zum Leben und beendetedas Leben des Chaos Marines beiläufig.
Nun waren nur noch derChaosgeneral, der Hexer und ich am Leben. Sie beobachteten mich beideund planten ihre nächsten Schritte. Ich ließ ihnen keine Zeit dafürund wechselte noch im Angriff meinen Melter gegen meine Boltpistole.Der erste Schlag ging gegen den Hexer, wurde jedoch von seinempsionischen Schutzschild blockiert. Mit seinem Psischwert versuchteer meinen Unterarm abzutrennen, doch ich drehte mich einfach um meineeigene Achse, wodurch die Klinge nur über meinen Rüstung schrammteund eine tiefe Furche hinterließ. Mein Energiestreitkolben saustedabei durch die Luft und traf auf die Energieklaue des Chaosgenerals,der mich von hinten aufschlitzen wollte.
Als unsere Waffen aufeinandertrafen kam ich abrupt zum stehen. Unsere Waffen prallten voneinanderab und ich verlor den Griff um meinen Energiestreitkolben. Jedochriss ich im selben Augenblick meine Boltpistole hoch und leerte dasMagazin im Bauch des Chaosgenerals. Er hatte nicht bedacht das seineRüstung durch den Melter schwer beschädigt worden war und sodrangen die Boltgeschosse in seinen Bauch ein. Die Explosionensprengten sein inneres nach außen und ich wurde von einem Schwallaus Blut und zerfetzten Organen getroffen.
Noch bevor ich weiter reagierenkonnte drang das Schwert des Hexers in meinen Rücken und trat ausmeiner Brust wieder heraus. „Du warst stark Köter. Der Kriegsherrkönnte jemanden wie dich gebrauchen.“, flüsterte er mir in meinOhr. Ich spürte wie er erneut einen dunklen Zauber wob. Jedoch kamer nicht dazu ihn zu vollenden, denn die Runen auf meinerEisenwolfrüstung leuchteten grell auf. Zischend wich der Hexer vormir zurück, das Schwert in meinem Körper stecken lassend. Ichsprang ihn wütend heulend an und hieb mit meinen Klauenhandschuhennach ihm.
Die ersten Schläge wurden von dempsionischen Schild abgelenkt, doch auch die Runen auf denKlauenhandschuhen begannen zu leuchten und zerbrachen den psionischenSchild. Ich riss ihm förmlich die Rüstung auseinander.
Der Hexer versuchte sich zuerwehren, doch er hatte keine Chancen. Einige seiner Hiebe kamendurch und zertrümmerten meinen Helm, doch da war es bereits zu spät.Seine Brust lag ungeschützt vor mir und ich rammte meine Klauen tiefin seine Brust.
Die verstärkten Knochen barstenals ich nach seinem Primärherz griff und es ihm brutal aus der Brustriss. Mit meiner anderen Hand riss ich ihm auch das Sekundärherzheraus und zerquetschte beide in meinen Händen. Das Gehirn und derKörper des Hexers brauchten etwas um zu verstehen dass sie nun totwaren und so war er hilflos dazu verdammt zuzusehen wie ich seinLeben in meinen Krallen hiet und es beendete.
Keuchend brach ich zusammen undblieb seitlich auf dem Eis liegen. Erst jetzt, am Ende meines Lebens,bemerkte ich das ich gar nicht mehr in der Festung der Ketzer war.Ich lag auf der Schneedecke einer Welt die ich nicht kannte. Füreinen kurzen Moment dachte ich es wäre Fenris, doch der Geruchdieser Welt war gänzlich anders. Ich färbte den Schnee bereits rotund meine Welt verfinsterte sich, als ich einen Vertrauten und dochfremden Geruch wahrnahm.
Um mich herum war es dunkel undkühl, selbst für einen Sohn von Fenris war es eine beißende Kälte.Aus der Dunkelheit heraus starrten mich wölfische Augen an. Ichwitterte in der Luft und roch mich selber. Ich versuchte meineneigenen Geruch auszublenden und witterte nach den Wölfen in denSchatten. Der Geruch war mir vertraut und doch so anders. Ichversuchte durch die Dunkelheit zu blicken, doch selbst meineWolfsaugen vermochten die Finsternis die mich umgab nicht zudurchdringen.
Ich machte einen Schritt vor unddie Wölfe bildeten eine Gasse. Am Ende der Gasse erleuchtete eineAett die Umgebung, doch die Schatten hielten die Wölfe weiterhin vormir verborgen. Ich näherte mich der Aett und spürte ihre wohltuendeWärme. Um die Aett saßen vier Wölfe, von der jeder für sich eineBesonderheit war.
Der Wolf links von mir besaß einFell welches schwärzer war als die Finsternis die mich umgab. SeinKopf war ein bleicher Schädel, dessen Augenhöhlen rot glühten. DerWolf der rechts von mir saß war Schnee weiß und schien körperlichnicht richtig anwesend zu sein. Immer wieder löste sein Körper sichnebulös auf und verfestigte sich wieder. Erst als ich näher kamerkannte ich den blauen Schimmer in seinem Fell. Dieser blaueSchimmer schien unwillkürlich zu sein, doch ich erkannte schnelldass dieser Schimmer Schutzrunen bildete. Der Wolf der mir gegenübersaß besaß kein Fell, denn sein Körper bestand aus Stahl undreflektierte das Licht der Aett.
Hinter ihm lag ein Wolf, dermindestens doppelt so groß war wie die drei Wölfe die um die Aettsaßen. Sein Fell war Pech schwarz und seine Augen besaßen dieWeisheit von Jahrtausenden. Ich schaute ihn an, doch ich wand meinenBlick sofort wieder ab. Die Ausstrahlung war zu überwältigend.
„Rjuvald Fadenjäger, Sohn vonFenris, Krieger der Vlka Fenryka, einsamer Wolf seines Großrudels.“,erklang die knurrende, grollende Stimme des großen Wolfes.
„Es ist einige Zeit her das icheinen meiner Söhne im Maleficarum fand. Sag mir Fadenjäger, wiegeht es der Aett und dem Imperium meines Vaters?“
Ich starrte zuerst in die Aett,bevor ich in die Augen der drei Wölfe vor mir schaute. Es dauerteeinige Herzschläge bis ich es schaffte den großen Wolf erneutanzusehen und es dauerte einige Herzschläge mehr bis ich meineStimme wiederfand.
„Ihr… ihr seid Leman Russ, derWolfskönig, Henker des Allvaters, Orkschlächter und Herr derWölfe.“, stammelte ich unbeholfen vor Überraschung. Der großeWolf nickte nur langsam und bedächtig. Er schaute mich einfach nuran und sein ruhiger Blick beruhigte mich etwas. Es reichte aus ummeine Gedanken wieder ordnen zu können und so begann ich ihm von demVerfall und der Korruption des Imperiums zu erzählen. Ich erzählteihm von den Ereignissen im Orden und den großen Kreuzzügen die wirführten.
Ich wusste nicht wie lange ichredete. Die drei Wölfe und Russ hörten mir aufmerksam zu undstellten vereinzelt einige Fragen. Als ich fertig war schwiegen sieeine Zeit lang, ich vermute sie wägten ab was ich ihnen erzählthatte und was sie wussten. Vielleicht dachte unser Primarch auchdarüber nach was er nun als nächstes tun sollte.
Ich wartete ungeduldig, begierigdarauf zu wissen wo wir hier waren und warum alle außer mir Wölfewaren.
„Wir reden mit dir in deinemBewusstsein, dein richtiger Körper lag im sterben. Wir haben dichgerettet, doch es wird noch etwas dauern bis du wieder zu dir kommst.Wir sind Wölfe da wir eins mit unseren Wolfsgeistern geworden sind.Sie sind nicht nur eine Gefahr die uns wachsam halten und starkmachen soll. Sie sind so viel mehr als du es denkst.“, antworteteder weiße Wolf zu meiner rechten. Seine Stimme war so kalt und sotief wie die Eismeere von Fenris. Ihr haftete etwas ungewohntes,etwas unwirkliches an.
Durch meine Überraschung undmeine Ungeduld hatte ich mich nicht auf meine Umgebung und michselbst konzentriert. Ich hatte nicht mitbekommen wie mein Geruch sichveränderte und mein Gedanken und meine Ungeduld verrieten. Ich zogtief die Luft ein und nahm die Gerüche um mich herum wahr.
Die meisten Wölfe wollten in dieSchlacht ziehen. Ich nahm den Geruch von Zorn und Hass wahr, der sichjedoch nicht gegen die Feinde des Allvaters richteten. Dieser Zornund dieser Hass richteten sich gegen jene die das Imperium von innenheraus zerstörten. Ich weiß nicht ob ich die Pheromone unseresPrimarchen richtig wahrnahm, doch auch er wollte die faulendenStellen im Imperium herausschneiden.
Er nickte erneut, doch es wirktemehr so als würde er zu sich selbst nicken als zu mir oder einemseiner drei Wölfe.
„Wie ist deine LegendeFadenjäger?“, wollte er wissen.
„Wir sind nicht tief in deinenGeist eingedrungen, die Gefahr dass du davon Schäden nimmst war zuhoch, deshalb haben wir diesen Ort in deinem Bewusstsein gewählt umdeine Legende zu erfahren.“
„Ihr seid ein Gothi.“, sagteich zu dem weißen Wolf. Er knurrte nur zustimmend. Ich erzählteihnen dann von dem Kreuzzug in dem ich als letztes gekämpft hatteund dem Verlust meines Rudels. Ich erzählte ihm von dem Sturm aufdie Festung der Ketzer und meinem Kampf gegen den Chaosgeneral undseinem Gefolge.
„Der Hexer wollte zu derFestung.“, sagte der schwarze Wolf mit dem bleichen Wolfsschädel.Ich vermutete dass es sich bei ihm um einen Wolfspriester handelteund dass es sich bei dem Wolf mit dem Stahlkörper um einen Eisenwolfhandelte. Sie mussten die Anführer der Priesterschaft von Russseinem Rudel sein.
„Festung?“ fragte ich.
„Auf dieser Welt befindet sicheine Festung der Black Legion, die von einem Hexer befehligt wird.Dort werden junge Psioniker gezüchtet und die Fähigsten von ihnenwerden zu Chaos Marines. Jarl Ulf Blutbard und sein Großrudelstürmen in diesem Moment das Innere der Festung. Danach werden siejede Spur der Hexer auf dieser Welt auslöschen. Du wirst ihnen dabeihelfen, alles was du noch wissen musst wird Blutbard dir sagen.“Noch während Russ sprach verschwammen ihre Körper und lösten sichschließlich auf. Ich bleib alleine an der Aett zurück und einGefühl der Leere und Einsamkeit beschlich mich, bevor ich denbohrenden Blick eines urtümlichen Wesens auf mir ruhen spürte.
„Es ist etwas her das du miraufgelauert hast.“, sagte ich vor mich hin, ohne den Blick von derAett zu abzuwenden.
„Willst du versuchen dieOberhand zu gewinnen, nun da ich zwischen Leben und Tot wandle?“Ich bekam keine Antwort, jedoch hörte ich sein Knurren.
„Setzt dich zu mir oder willstdu mir ewig grollen? Ich bin stärker als du und doch bin ich schwachohne dich. Wenn wir uns nicht mehr bekriegen könnten wir zusammenwesentlich mehr erreichen.“
Wieder hörte ich nur das Knurren,welches sich von mir entfernte. Ich wusste dass das Knurren seine Artvon Lachen war. Ich wusste nicht warum er zu mir gekommen war,vielleicht hatte ihm die Anwesenheit der anderen Wölfe und von LemanRuss persönlich angelockt, vielleicht wollte er auch bloß sehen wieschwach ich wirklich war. Wer kann schon genau sagen was unsereWolfsgeister genau wollen. Ich witterte noch einmal nach ihm bevorich mich an die Aett legte und die Augen schloss.
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