40k Die Schlacht um Torus Solari

21. Mai 2001
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Die Schlacht um "Torus Solari"


Prolog


Heulend und pfeifend zerrte der Wind an der engen Robe und dem schütteren, kurzgeschorenen, grauen Haar des Mannes. Hoch oben, auf einem der zahlreichen Türme mit ihren Balustraden und Balkonen, winzig klein und unscheinbar, ein Sandkorn im Vergleich zur unvorstellbaren Größe der Makropole, ein winziges Insekt im überdimensionalen Termitenbau, stand der Mann an einer verzierten Brüstung. Seine müden Augen blickten nach Westen, auf die Ebene der Tausend Tode. Seine Lungen zogen rasselnd und schweratmig die dünne, aber relativ sauber Luft ein. Der Mann genoss es immer, diese Luft einzuatmen, wenn er hierher kam. Sie war dünn, kalt, eisig, aber sie schmeckte nicht so abgestanden wie die Luft in der Makropole, die wieder und wieder und immer wieder recycelt wurde.

Sein Blick wanderte nach Norden, die Makropole zog kilometerlange Schatten und tauchte die Hügelketten zu ihren Füßen in tiefe Schatten. In der Ferne waren hohe Berge zu sehen, grau und kahl. Sie waren schon vor langer Zeit ihrer Eispanzer beraubt worden, als die Atmosphäre sich begonnen hatte aufzuheizen. Die Ausläufer dieser Berge zogen sich über niedrige Berge und Hügel bis wenige Kilometer vor die Makropole. Sie waren allesamt kahl und öd, leblos, tot...wie alles um die Markopole. Soweit das Auge von hier oben Blicken konnte, war alles ein tristes grau-braun.
Der Mann kannte es jedoch nicht anders. Er wusste nicht das dieser Ort hier, seine Heimat, einstmals fruchtbare Steppe mit wogenden Grasebenen war, mit leicht bewaldeten Hügeln, großen Seen und reichem Wildbestand.

Vor einigen tausend Jahren, als das große Kolonieschiff an dieser Stelle niedergegangen war und sich tief in die Planetenkruste gebohrt hatte, war dieser Ort ein Paradies gewesen. Doch die Markopole war gewachsen, und mit ihr andere und jetzt umgab die Makropole, auf viele tausend Kilometer Umkreis nur kahle Aschehügel, hier und da kleine „Wälder“ aus Industrieabfall und stinkende Tümpel aus giftiger Schlacke.

Dies war der Ort an dem der Mann seit seiner Geburt gelebt hatte, nur das er früher nicht wusste was außerhalb der Makropole lag, ja er nicht einmal gewusst hatte, dass er in einer Makropole lebte.

Der Mann drehte seinen Kopf langsam nach rechts, schaute nach Süden. Die Türme, Brücken und Plattformen der Makropole nahm ihm einen grossteil der Sicht, doch am Horizont konnte man den Ozean schimmern sehen. Er glitzerte in der Sonne und der Mann hatte in den letzten einigen Jahrzehnten oft dort hingeschaut und an die Legenden gedacht, ein großer, weiter Ozean, klares Wasser, sanfte Wellen, eine leichte Brise Meeresluft. Doch inzwischen wusste er, dass der Schein trog. Die Einleitungen der Abwässer der Makropole in den großen Fluss hatten die gesamte Küstenregion schon vor vielen Jahrhunderten in eine leblose Wüste und eine stinkende, schlammige Brühe verwandelt. Was dort am Horizont schimmerte, waren keine Wellen klaren Wassers, es war der verkrustet Teppich aus Öl und Chemikalien der auf der Oberfläche von dem schwamm, was einst Wasser gewesen war.

Der Mann zog seine Robe enger um sich und fröstelte. Obwohl die Sonne im Zenit stand und erbarmungslos von einem wolkenlosen Himmel auf das Ödland brannte, war es hier oben, mehr als 3000 Meter über dem Grund, bitterkalt, lange hielt man es nicht im Freien aus.
Über dem Mann erhoben sich die Türme weitere 6500 Meter, doch diese Makropole war noch jung, sie würde noch wachsen. Eine alte, ausgewachsene Makropole überstieg, je nach Gravitation und tektonischer Stabilität des Planeten, die 20km Marke bei weitem.
Weiter oben sanken die Temperaturen auf Werte von bis –60°, und ein Aufenthalt im Freien war nur mit Schutzanzügen möglich.

Nach einiger Zeit ließ der Mann seinen Blick wieder zurück nach Westen schweifen.
Unter ihm, 7 km von der Makropole, von hier jedoch scheinbar nur einen Katzensprung entfernt, sah man einen dunstigen Schleier der sich durch die Landschaft zog, der große Strom. Es hieß, dass es einem den Fuß wegätzen würde, sollte man ihn hinein halten. Der Mann wusste nicht, das sich dieser Fluss einstmals glasklar durch grüne Hügel gewunden und nur so vor Leben gewimmelt hatte. Jetzt lag immer eine trübe, toxische Wolke über ihm, ein Folge der chemischen Reaktionen der Einleitungen die fortwährend giftige Dämpfe absonderten.

Der Mann schaute langsam vom Strom zurück zur Makropole, folgte einem winzig erscheinenden grauen Band. Von hier aus gesehen kaum mehr als ein Strich, war es die Fernüberlandtrasse, eine 150 Meter breite Stahlbetonfahrbahn, die einzigste befestigte Strasse die von der Makropole wegführte. Mehrmals in der Woche brachten riesige Zugmaschinen noch riesigere Frachtanhänger zur und von der Markopole fort. Gerade jetzt wand sich so ein Intermakropol-Lastzug wie ein urtümlicher Riesenwurm tief unten dahin.

Der Blick des Mannes strich über die Ebene der Tausend Tode.
Die Ebene der Tausend Tode.
Eigentlich waren zig Tausende gewesen, die hier gestorben waren, sowohl Menschen wie Xenos. Schreckliche und Ruhmreiche Taten waren hier vollbracht worden.

Das heulen des Windes änderte plötzlich seine Tonlage. Stimmen hallten leise darin wider, Stimmen aus längst vergangenen Tagen, kaum mehr als ein säuseln. Rufe flirrten durch das rauschen des Windes in den Ohren des Mannes.
Der Mann schüttelte den Kopf, wie um einen klaren Gedanken zu fassen. Sein Blick folgte dem Lastzug tief unten auf der Ebene und sein Mund verzog sich zu einer Grimasse des Schmerzes als die Stimmfetzen immer noch im Wind mitschwangen.

Donnergrummeln überlagerte die Stimmen, doch der Mann machte sich nicht die Mühe, sich umzuschauen ob sich ein Gewitter näherte. Er kannte diesen Donner, wusste das er keinen physischen Ursprung hatte... nicht mehr.
Während seine Augen dem Lauf der Strasse folgten verharrten sie irgendwann auf einem Punkt und sein Blick wurde leer, als erblickten seine Augen etwas, das nur er sehen könne.
Eine Windböe heulte durch die Brüstung und der Wind schwoll zu einem hohen Pfeifen an, eine feste, unverständliche Stimme überlagerte das pfeifen, rief etwas... und dann brach ein Höllensturm los, eine Kakophonie aus Tod und Vernichtung, welche der Mann niemals vergessen würde und seine alten, aber immer noch breiten Schultern erschauerten. Er spürte wie ihm heiße Tränen in die Augen stiegen....
 
Kurze Anmerkung: Die ganze Schlacht ist sehr, sehr eng an eine, jetzt, sehr bekannte Schlacht angelehnt, die im dritten Buch eines Herrn J.R.R. Tolkien ihren Auftritt hat. 😉



Ein Captain der Hausgarde der Makropole Torus Solari und der Planetaren Verteidigungsstreitkräfte des Imperiums weinte nicht.
Niemals.
Zumindest hatte er das früher geglaubt.
Früher, dass hieß, in seiner kurzen Kindheit.
Früher, dass hieß, in seiner harten Ausbildung in der Makropol-Militärschule, als junger Rekrut.
Doch ‚Früher’ endete an jenem Tag, in jener Nacht. Seit dem hatte Captain Ross oft geweint.
Meist allein, einsam und nur für sich, in stillen Momenten, wenn ihn die Erinnerungen überrannten, wie Geister die man nicht aufhalten konnte.

Es waren keine Tränen des Schmerzes oder der Furcht, keine Tränen des Grauens, doch Grauen hatte er erlebt. Das Grauen kam in den Alpträumen, das Aufschrecken, die Atemnot, schweißgebadet.
Aber die Tränen... kamen aus einem anderen Grund.
Es waren Tränen der Überwältigung, der Ehrfurcht und Dankbarkeit. Denn nur wenigen war je vergönnt, was ihm gegeben ward, damals in jener Nacht.


Der Mann auf dem Balkon wischte sich mit der linken, behandschuhten, Hand die Tränen aus den Augen. Seine rechte, ein bionischer Ersatz für das echte Gliedmaß, sirrte und klickte kaum hörbar, als er sie von der Brüstung löste.

Er schluckte schwer und richtet sich straff auf, nahm Haltung an. Er spürte wie es ihn wieder übermannte. Wie es ihm das Herz heraus zu reißen schien. Er kniete mit einem Bein nieder, faltete die Hände über dem Knie und senkte den Kopf. Er betete ein stilles Dankgebet, und für das Wohl der vielen Seelen, an seine Herrlichkeit auf Terra. Er fühlte wie die Erinnerungen wieder in ihm aufstiegen, wieder heiße Tränen in seine müden Augen schossen. Eine Träne fiel auf den Balkon hinab, doch der Wind erfasste sie, bevor sie auf dem Boden auftraf und trug sie mit sich fort....
 
Nur kurz ein zweizeiler dazu, hast ja ne PN:

Eine absolut fesselnde Geschicht, ich will ganz schnell ganz viel mehr, denn ich befinde mich in einem Wirrwarr aus Fragen zur Szenerie, zum Hintergrundgeschehnis. Eine Geschichte die nur beschreibt wie jemand dasteht und sich umschaut kann soviel Faszination erwecken !
Wahnsinn.

Ich hoffe auf viel mehr.

Grüze
-Marc
 
60 Jahre zuvor....

Der halbzerfallene Industriekomplex lag im dunstigen Dämmerlicht des Abends, dichte Nebelwolken trieben durch die Ruinen und verdunkelten die Szenerie zusätzlich. Eine erdrückende Stille lag über dem Ort, nur ab und zu war das Aufplatzen einer Flüssigkeitsblase zu hören oder das Plip! eines Tropfens. Ein loses Rohr schaukelte gelegentlich quietschend in einer leichten Brise.

Turmhohe Silos und Schornsteine ragten aus dem Dunst. Ein Gewirr aus alten, korrodierten Rohrsystemen, Laufstegen und Förderbändern erhob sich dunkel und unheimlich aus dem Nebel, enge Gassen führten durch riesige Fabrikanlagen und verloren sich im grauen Nichts.
Zerrissene Rohre, eingestürzte Hallen, Krater und umgestürzte Silos zeugten von schweren Kämpfen, der ganze stadtgroße Komplex war wie ausgestorben.

Der Fußboden glänzte schwarz und ölig, Pfützen und Tümpel schimmerten matt in Regenbogenfarben. Eine einsame, alte Leuchtstoffröhre kämpfte vergeblich gegen die Dunkelheit, doch sie verlor den Kampf, und bewirkte kaum mehr, als ein diffuser Anhaltspunkt im Dämmerlicht zu sein.
Ein heller Lichtpunkt glimmte auf und ein Schatten löste sich aus der Dunkelheit eines halbzerstörten Pumpenwerks. Die Gestalt ging mit saugenden Geräuschen über den glitschigen Untergrund, durch eine schmale Passage, eingerahmt von dicken Rohrleitungen.
Wieder glühte der Lichtpunkt auf, dann landete er funkensprühend auf dem Boden und ein schwerer Armeestiefel löschte ihn endgültig aus.

Sein Besitzer hustete heiser und fluchte leise. Dann zog er eine Atemmaske über den Mund, welche sein Gesicht zusammen mit der Schutzbrille unsichtbar machte. Ein imaginärer Beobachter hätte vielleicht gehört wie er sich über die Kälte, den Gestank, die schlüpfrige Leiter, seine Wache und überhaupt alles an diesem Ort beschwerte, während er mit metallischem Poltern eine rostige Leiter erklomm. Nach ein paar Minuten war er oben angekommen und schritt über das Laufgitter eines Wartungsganges an einem der zahllosen Flüssigkeitstanks.

Er drehte sich um und sah zurück zur Makropole. Hier oben war der neblige Dunst lichter und er konnte relativ gut sehen, soweit die zunehmende Dunkelheit dies zuließ.
Sein Blick glitt über die ausgedehnte Industrieanlage. Tanks und Abgasrohre erhoben sich aus dem Nebel wie ein künstlicher Wald.
Einst war hier geschäftiges Treiben gewesen, Maschinen waren gelaufen, Schlote hatte geraucht, Förderbänder ununterbrochen gerasselt und große Maschinen hatte Erze oder Fässer hin und her transportiert. Jetzt war alles ruhig.

Ein Stück voraus konnte er die Reste der Brücken ausmachen, die den Aladuin überspannt hatten. Große, starke Brücken. Doch sie waren zerstört worden. Die Orks waren gekommen, waren über die Anlage hergefallen und hatten gewütet. Man hatte die Brücken gesprengt um sie aufzuhalten, mit Erfolg. Die toxische Brühe die den Aladuin füllte und die schlichte Breite des Stroms hatten ein unüberwindbares Hindernis für die Orks dargestellt. Die, die ein Übersetzen versucht hatten, waren durch konzentriertes Artilleriefeuer vernichtet worden. Obwohl die Makropole den Industriekomplex verloren hatte, war es ihr später gelungen, mit Hilfe der Luftwaffe und einer gepanzerten Heeresgruppe, Oz-Gillian, so nannte man diesen Ort, wieder zurück zu erobern und die Orks zu vertreiben. Seit dem war es ruhig. Gelegentlich versuchte ein kleine Rotte Orks einen Vorstoß und plünderte was sie fanden, doch die Garnison, die aus dem Militär der Makropole gestellt wurde, vertrieb oder vernichtet diese meist schnell, durch massives, konzentriertes Feuer. Doch schon seit Monaten hatte sich hier kein Ork mehr blicken lassen, obwohl es Gerüchte gab, die besagten, dass sich gar nicht weit entfernt, eine beträchtlich Anzahl Orks zusammenrottete. Aber Gerüchte gab es viele.

Sein Blick wanderte weiter, hinüber zur Makropole, welche sich vor ihm wie ein Bergmassiv erhob. Der Wachposten schob seine Schutzbrille über den Helm und legte den Kopf in den Nacken. Obwohl hier schon fast Nacht war, lag der Großteil der Makropole noch in strahlendem Sonnenlicht. Der Mann war über 13 km von der Makropole entfernt, doch das war nichts im Vergleich zur ihrer majestätischen Größe. Er schätze das schon der Durchmesser mehr als 30km war.
Der Mann kniff die Augen zusammen.
Die obersten Spitzen ragten so hoch hinauf, dass er sie kaum ausmachen konnte, sie verschwanden, strahlend weiß vom Eis, in den oberen Luftschichten der aufziehenden Nacht.

Mit einem knacken ließ er seinen Kopf kreisen und schob sich die Brille wieder auf die Augen. Es war besser sie zu tragen, dieser Nebel hier war ätzend und man sollte sich ihm nicht zulange ungeschützt aussetzen. Er machte sich brummend wieder auf den Weg und umrundete den großen Tank. Schließlich hatte er die Stelle erreicht. Mit einem verzerrten, gelangweilten Stöhnen ließ er sein Gewehr klappernd zu Boden gleiten und lehnte es an das Geländer. Hier hatte er jetzt zwei Stunden zu bleiben bis sein Wachdienst endete.
Er rechnete nicht damit, dass etwas ungewöhnliches passieren würde. Aber er konnte nicht wissen, das er diese Nacht nicht überleben würde...
 
Ohje wir haben Sister unter zu großen druck gesetzt. Die geschichte ist klasse wie immer aber der Orthographie merkt man den Zeitdruck an.

Hier mal kurz eine kleine Ausbesserung der sonst nicht vorhanden Rechtschreibfehler.

Grüze und mach bitte trotzdem eifrig weiter (will dich damit auch nicht ärgern es ist nur einfach aufgefallen).
-Marc
 
Ach Du bist ja eine wahrhaftige Offenbarung.

Beim Imperator, wie lange habe ich auf diesen Moment gewartet.
Wenn Du nichts dagegen hast, schicke ich Dir die Texte jetzt immer zum korrektur lesen 🙂

Wahnsinn, das Du dir soviel Mühe mit dem makieren der Stellen gibst; so muß Feedback aussehen. 😀

Aber die meisten Fehler kamen dadurch, das ich das ganze heute morgen noch mehrmals umgemodelt hatte.
 
So wieder ein kleines Stück.


Das dumpfe Brummen des großen Motors war das einzigste Geräusch im Inneren der engen Fahrerkabine, als das gepanzerte Aufklärungsfahrzeug über die holprigen Geröllfelder dahinraste. Der Fahrer starrte konzentriert durch die schmalen Sichtschlitze, auf die tanzenden Lichtkegel der Scheinwerfer und hielt die Steuerung fest umklammert, lenkte das kleine Panzerfahrzeug um größere Felsblöcke herum und tarierte das schlingernde Fahrzeug aus, wenn sie aus einer Senke emporschossen und schwer in die Stossdämpfer fallend wieder auf die Gerade kamen.

Hinter ihm saß der Kommandant und Schütze des Rad-Spähpanzers und hielt sich verkrampft an den dafür vorgesehenen Haltegriffen fest. Nur das matte, grünliche Schimmern der Instrumente erhellte ihre beiden Gesichter. Keiner sagte ein Wort. Es gab auch nichts mehr zu sagen. Das was sie gesehen hatten, hatte ihnen schlichtweg die Sprache verschlagen, jeder der beiden konnte sich ausmalen, was es bedeutete, und doch war es müßig darüber ein Wort zu verlieren. Wichtig war jetzt nur das sie die Vorposten in Oz-Gillian erreichten und Meldung machten. Alles weitere lag bei Baron Vermeed und in den Händen des Imperators.




Der Wachposten schreckte aus seinem lethargischem Halbschlaf auf, als er die hüpfenden Lichtkegel am Fuß der Bergkette ausmachte. Sie erreichten die Fahrtrasse und beruhigten sich, kamen jedoch schnell näher. Ein paar Minuten später hörte er das leise Brummen des Motors, der bis an die Belastungsgrenze getrieben, das Fahrzeug mit Höchstgeschwindigkeit über den Stahlbeton trieb. Der Mann auf dem Laufsteg am riesigen Flüssigkeitstank hatte trotz der Dunkelheit versucht, dass Fahrzeug mit Hilfe seines Makrofernglases zu identifizieren. Die Anordnung der Scheinwerfer hatte ihm gesagt, dass es nicht um eines dieser zusammengebastelten Orkfahrzeuge handelte, aber natürlich hatte er die Wachposten am Tor über Funk gewarnt. Sicher war sicher.

Getarnte Geschütze waren besetzt und durchgeladen worden und Soldaten in Stellung gegangen. Der Spähpanzer brauste heran und kam schließlich mit quietschenden Stollenreifen knapp vor der provisorischen Straßensperre zum stehen. Für einen Augenblick lag Spannung in der diesigen Luft. Dann öffnete sich die obere Luke und ein junger Unteroffizier zwängte sich heraus.



Lieutenant Pryzko hatte seit einer Woche die Aufsicht für das Osttor von Oz-Gillian. Außer den Patrouillen wagte sich niemand jenseits des Aladuin in die Berge und so war es immer ziemlich ruhig hier. Gelegentlich ließen sich mal ein paar Grünhäute blicken, doch das war vor seiner Beförderung gewesen oder wenn er Dienst in der Makropole versah.
Er hatte es sich gerade in der Offiziersunterkunft gemütlich gemacht, als ein Melder durch die Schleuse hereinkam und das „rasche“ Näherkommen eines Fahrzeugs meldete. Lieutenant Pryzko verwies genervt auf eine heimkehrende Patrouille, doch der Melder ließ sich nicht abwimmeln und beschrieb ihre fahrweise so, als wäre Abaddon persönlich hinter ihnen her.
Pryzko seufzte und raffte sich auf, schlüpfte in seinen schweren Mantel schnappte sich seine Atemmasek und machte sich zusammen mit dem Melder auf den Weg zum Osttor.


Obwohl er gefahren war, schien der noch recht junge Sergeant außer Atem als er vom Panzer heruntergesprungen war und vor dem Lieutenant Haltung annahm und salutierte.
Pryzko war ein ernster Soldat, Pflichtreue und Disziplin waren im sehr wichtig und er mochte es gar nicht wenn man nicht auf Funkanfragen antwortete und Ausrüstung der Imperialen Armee unachtsam behandelte, in diesem Fall einen Spähpanzer wie einen Dünenbuggy benutzte.

Er schaute über die Schulter des Sergeants auf den Spähpanzer, der blubbernd mit laufendem Motor hinter dem Soldaten stand. Dann hob er eine Augenbraue und schaute den Sergeant fragend unter dem Schirm seiner Offiziersmütze an.
„Gibt es einen Grund für ihre.. Eile, Sergeant ? Ist ihr Funkgerät kaputt ?“
Ein gewisser Sarkasmus schwang in der Stimme des Lieutenants mit als er den, vor Aufregung zitternden, jungen Soldaten musterte.
„Sir, es ist... wir haben.... es sind.... ich muss....“
„Sie müssen sich erst mal sortieren, Soldat.“, maßregelte Pryzko den Sergeant.
„Beruhigen sie sich, Mann. Und erstatten sie ordentlich Meldung.“

Der Sergeant schluckte schwer und holte Luft.
„Sir, Orks. Wir haben Orks gesehen. Sie kommen hier her.“
Der Lieutenant verdrehte angenervt die Augen. So ruhig er konnte antwortete er.
„Natürlich haben sie Orks gesehen, Sergeant. Hier schleichen immer ein paar Orks rum, und sie waren auf Patrouille, ich würde mir Gedanken machen wenn sie keine Orks gesehen hätten.“

Der Sergeant straffte die Schultern.
„Verzeihen Sie, Sir. Natürlich... aber..“
„Was aber, Soldat ? Was war so wichtig das sie den Funkkontakt ignoriert haben und wie ein verrückter kysanischer Dünnerspringer mit einem Spähpanzer fast bis zur Makropole durchgefahren wären ?“
Der Sergeant blickte dem Lieutenant jetzt direkt in die Augen.
„Sir, es waren Hunderttausende!“
Der Lieutenant wandte den Blick ab und prustete abfällig.
„Sergeant, überspannen sie den Bogen nicht, ich mag es nicht wenn man mich zum Narren hält.“
Doch als der Lieutenant wieder in die Augen das Sergeants sah, fand er dort keine Spur von Hohn oder Belustigung. Was er sah ließ ihm einen Schauer über den Rücken fahren. In den Augen des Sergeants sah er Angst. Nackte, kalte Angst.
„Ich habe Beweise“, sagte der Sergeant fast flüsternd und Lieutenant Pryzko schluckte, als ihm langsam die Tragweite dieser Worte bewusst wurde.
 
oh ja... ich weiss.... *argh*
ich schäme mich so....

Ich würde ja sooooo gerne weiterschreiben, aber ich habe einfach keine Möglichkeit.
Bzw. wenn ich die Möglichkeit habe... oder hätte... dann lockt mich anderes... :heul:

Im Moment z.b. bin ich fast allabendlich damit beschäftigt, mit Saurons Heeren Mittelerde zu unterwerfen, irgendjemand muss es ja tun ^_^

Die Nazgul lassen sich ja nicht mehr blicken... lassen schön das Fußvolk alles alleine machen, naja immerhin hab ich einen anderen Heerfüherer gefunden, den selbst die Nazgul fürchten... einen Valaraukar... vielleicht lässt sich deswegen keiner mehr sehen. :lol: