Die Sorgen eines Anführers - World Eaters kommandieren

Zerzano

Eingeweihter
16. Juni 2011
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genau, World Eaters führen, vielleicht sogar unter Kontrolle halten? What?!

Heho zusammen,

beschäftige mich im Angesicht der nahenden World Eaters ein wenig mit deren Lore und allem drum herum. ein zwei Fragen, die sich mir stellen ist, wie das mit dem Führen eine Kriegsbande der WE so alles funktioniert, bzw. funktionieren soll.
Sicher, WE sind blutrünstige Mörder. Die Schlächternägel brechen selbst den mental stärksten mit der Zeit, was die Astartes zu brutalen Kriegern macht. Aber gleichsam wird es für mich daher sehr schwer, sich vorzustellen, dass die Jungs auch nur irgendwie von A nach B kommen. Beispiel auf nem Schiff ne Horde von ca. 100 blutrünstigen Irren zu haben, kann ich mir ohne gewisse Prämissen irgendwie kaum vorstellen. Ich meine, die WE waren schon während der HH sehr, nennen wir es mal "nervös" wenn sie still hocken mussten. Aber nach 10.000 Jahren unter der Marter der Schlachtennägel unter dem Banner des Gottes des Krieges und des Gemetzels? selbst sowas wie die Gladiatorenkäfige kann ich mir da nur noch bedingt als Ventil vorstellen, das ausreicht, um den Blutdurst unter Kontrolle zu halten bzw. wenn, dann nur dadruch, dass "die Truppstärke" leidet. Wie müsste ein Anführer der WE da agieren, dass er nicht nur mit der halben Truppe beim eigentlichen Ziel ankommt, wie der, mit der er gestartet ist? Hier entsteht für mich ein Riss in meiner suspension of disbelief, bei dem ich große Probleme habe diesen vernünftig zu flicken.
Und weiterführend auch gefragt, wurden eigentlich allen WE die Schlächternägel im Verlauf der Zeit implantiert? könnte hier ein WE Kommandant ohne Nägel vielleicht ein lösungsschritt sein? ein Dude, der auf dem Schiff noch so vernünftig ist, dass er weiß, wie er seinen Haufen zusammen und auf Spur hält? und auch noch Kampferfahren genug ist, um nicht einem Herausforderer gegenüber unterlegen zu sein? Kam darauf, da ich bei dem neuen Lord auf Juggernaut bei der Variante ohne Helm sah, dass er anscheinend keine Nägel hat. bzw. noch viel wichtiger wie bekommen es Anführer mit Nägeln hin? Welche Eigenschaften müssen diese mitbringen, wenn selbst Kharn und Angron den Nägeln dermaßen hart verfallen sind?

Aber reicht sowas? Braucht es vielleicht auch eine gewisse Mentalität in der Warband, die ich gerade nicht sehe, die irgendwie die ganze Bande zusammen hält und sich nicht nach drei Minuten in der Schiffkantine nur noch halb so viele Astartes an Bord befinden (oder doppelt so viele, wenn man in Teilen rechnen will)?

Und wie sieht es mit neuen aus den Reihen der ehemaligen Loyalisten aus? habe auf Reddit neulich gelesen, dass die WE wohl auch teilweise Loyalisten gefangen nehmen Brainwashen (+Nägel implantieren), um ihre Reihen aufzufüllen. Wie sehr ist das gängige Praxis? Und könnte sich da z.B. so jemand wie ein Carcharodon an die Spitze arbeiten? Muss gestehen, auf einer rein subjektiven und naiven Ebene gefällt mir der Gedanke ganz gut. Noch mehr sogar, wenn es mehr als nur einer wäre...^^'

Fragen über Fragen, ich weiß.^^' Ich würde mich tierisch freuen, wenn ihr mir mit ein paar davon helft. 🙂

liebe Grüße
Zerzano
 
Welche Eigenschaften müssen diese mitbringen, wenn selbst Kharn und Angron den Nägeln dermaßen hart verfallen sind?

Ich weiß nicht, wie es in den 40K-Romanen aussieht, aber in den HH-Romanen hatte Kharn ja doch noch immer wieder mal "luzide Intervalle" und steuerte dann die Legion in diesen Zeiten doch halbwegs rational und praktisch über den Kopf des im wahrsten Sinn des Wortes frontal enthemmten Angron. Hatte ihn doch auch vor der Ankunft auf Terra sogar eingesperrt und in Ketten gelegt, oder irre ich mich da?!

Ich vermute stark, dass man sich das in den Romanen dann so ähnlich erklärt, dass für ne bestimmte Zeit der Schalter im Hirn wieder auf "Massenmörder, aber zu logischen/planenden Handlungen fähig" umgelegt wird und damit die von Dir genannten Probleme umgangen werden. Anders geht es ohne erhebliche (Du beschreibst die ja) logische Brüche eigentlich nicht... 😉
 
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Aber reicht sowas? Braucht es vielleicht auch eine gewisse Mentalität in der Warband, die ich gerade nicht sehe, die irgendwie die ganze Bande zusammen hält und sich nicht nach drei Minuten in der Schiffkantine nur noch halb so viele Astartes an Bord befinden (oder doppelt so viele, wenn man in Teilen rechnen will)?

Der Anführer muss respektiert werden, ein guter Kämpfer sein (im Sinn von Grubenkämpfer/Gladiator) und viel Charisma haben. In dem Fall kann er zumindest eine Weile auch eine größere Anzahl WEs kommandieren. Siehe den Word Bearer Inzar, dem dies beim Sturm auf den Imperialen Palast gelang. Natürlich hat das alles seine Grenzen. Am Ende wurde Inzar von den WEs in Stücke gehackt.

Letztendlich brauchen WEs immer irgendein Ziel. Sie müssen zum nächsten Massaker eilen. Solange sie glauben, das sie zum nächsten glorreichen Gemetzel weiterziehen, können sie sich halbwegs diszipliniert verhalten. Selbstverständlich ist ihr Geduldsfaden eher kurz und die Stimmung kann jederzeit kippen.

In "Echo der Ewigkeit" wird das Problem der Schlachternägel und der WEs anhand von Kargos sehr eindrücklich beschrieben. Kurz gesagt: WEs können temporär zusammenarbeiten und ein gemeinsames Ziel verfolgen. Aber über kurz oder lang zerfällt jede Ordnung und sie fangen an sich gegenseitig zu massakrieren.

Ich weiß nicht, wie es in den 40K-Romanen aussieht, aber in den HH-Romanen hatte Kharn ja doch noch immer wieder mal "luzide Intervalle" und steuerte dann die Legion in diesen Zeiten doch halbwegs rational und praktisch über den Kopf des im wahrsten Sinn des Wortes frontal enthemmten Angron. Hatte ihn doch auch vor der Ankunft auf Terra sogar eingesperrt und in Ketten gelegt, oder irre ich mich da?!

Ja. Angron wurde Kharn und Lotara auf den Unterdecks seines Flaggschiffes eingesperrt, weil er außer Kontrolle geraten war. Später, als er kurz davor war die Maschinen des Schiffes zu zerstören, wurde er aufs Flaggschiff der Night Lords teleportiert. Da wurde er ins Verlies gesperrt, das schon Vulkans Gefängnis gewesen war. Angron kämpfte sich frei und sprang dann vom Landedeck aus auf Terra hinunter.
 
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Im Lexicanum hatte ich mal gelesen, dass das einsetzen der Schlächternägel vom Imperator mitten im großen Kreuzzug verboten wurde und eigentlich sollten die Nägel den World Eaters entfernt werden, die sie schon bekommen hatten. Angron konnte dann so eine Art "Kompromiss" finden. Die World Eaters, die schon die Schlächternägel hatten, durften sie behalten, weil das Riskiko, das sie beim entfernen der Schlächternägel sterben, sehr groß war. Im Gegenzug wurden ab dem imperialen Verbot keine Schlächternägel mehr bei neuen World Eaters eingesetzt. Da ja ab dem Bruderkrieg nicht mehr goßartig von den World Eaters rekrutiert wurde (dafür waren die dann mit ihrem Berserkertum schon zu chaotisch, um neue Aspiranten aufzuziehen und auszubilden) könnte es bei den World Eaters also so sein, das um die 50% von denen gar keine Schlächternägel haben. Vielleicht halten die "Normalos" ihre Schlächternägel-Brüder ja mit Ketten oder so unter Kontrolle, bis man in die nächste Schlacht zieht??? Bei den Cybots der World Eaters ist das ja schon normal, das die angekettet sein müssen, bis auf den Feind losgelaslen werden, weil sie ohne Ketten sonst ihre eigenen Brüder zerfleischen würden.
 
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Bei den Cybots der World Eaters ist das ja schon normal, das die angekettet sein müssen, bis auf den Feind losgelaslen werden, weil sie ohne Ketten sonst ihre eigenen Brüder zerfleischen würden.

Wie machen die das denn, wenn der Kampf vorbei oder gewonnen ist? Wie fängt man die denn da wieder ein, ohne sich untereinander zu zerstückeln?
 
Fernbedienung und aus. War das nicht bei den Red Butchers auch so? ?
Ja bei den Red Butchers wird einfach von Extern die Rüstung geperrt. Könnte man bei Cybots vermutlich auch machen 😀

Edit: wer bei den WE ist denn noch zurechnungsfähig genug das auch zu tuen? Der Kommandant in der Hoffnung das er in der Schlacht nicht gefallen oder durchgedreht ist?
 
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Ja bei den Red Butchers wird einfach von Extern die Rüstung geperrt.
Bei den Cybots der World Eaters ist das ja schon normal, das die angekettet sein müssen, bis auf den Feind losgelaslen werden, weil sie ohne Ketten sonst ihre eigenen Brüder zerfleischen würden.

(Ich gehe jetzt mal davon aus, dass beide Darstellungen so in Romanen bzw. Codices schon mal vorkamen)
In diesen unterschiedlichen Schilderungen sieht man wieder was passiert, wenn "rule of cool" und "Logik" aufeinander treffen: ?
Klar ist es viel cooler und für grim dark passender, wenn man die Cybots in Ketten legt und im dunklen Keller einsperrt. Damit hat man aber das Problem, wie man sie nach getaner Arbeit wieder "einfangen" kann, ohne sich selber zu gegenseitig zu zerlegen.

Die Lösung mit dem Abschalten der Rüstungen ist dann ein zwar ein effektives und in sich schlüssiges, aber für meinen Geschmack erzählerisch doch recht profanes Vorgehen. Und auch dann fragt man sich, warum man innerhalb einer Legion bei den Termi-Rüstungen einen serienmäßig eingebauten "EIN-AUS-Schalter" hat, und bei den Cybots nicht...?‍♂️?
 
Spätestens seit dem letzten SoT Roman bezweifle ich das World Eater irgendwelche halbwegs Taktischen Fähigkeiten besitzen, noch die Ruhe haben so etwas in Betracht zu ziehen.
Selbst Reden fällt denen schon sehr schwer.
Hier haben die Autoren sich einfach gar keine Gedanken gemacht wie das eigentlich auf Dauer funktionieren soll.

Daher eine nicht ganz ernstgemeinte Lösung.
Man lockt Sie in eine Stase Falle, verpackt sie dann und lagert sie dann auf dem Schiff ein.
Und wirft Sie bei Gebrauch mit Kapsel über den Feind ab.
Danach benötigt man wieder Woche sie alle einzufangen, bis jemand auf die Idee kommt das es die Mühe eigentlich garnicht Wert ist..
 
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Ok also wenn ich das bisherige zusammen fasse, gibt es wohl 3 (4) Wege:

- Ein charismatischer Anführer, der seinen Brüdern immer wieder neue Ziele vorwirft und verspricht, wenn sie jetzt in den Trasnporter gehen, kommen sie zum nächsten Gemetzel

- Außerhalb der Kämpfe haben sie noch genug Kontrolle, um zwar immer noch ne verdammt kurze Hutschnur zu haben, aber zumindest halbwegs Zielführende Entscheidungen zu treffen.

- Nicht mit Schlächternägel ausgestattete WE übernehmen das Denken.

(- Es geht halt gar nicht und sie werden einfach besser immer eingefroren)

Der Hinweis auf den WD477 war übrigens sehr hilfreich @Goatmörser
Hatte zum Beispiel keine Ahnung, dass es diese Berserkerchirugen "Apothecarii" gibt, die noch heute an den Nägeln für ihre Legion arbeiten. Interessanterweise scheinen einige Kriegsbanden noch so zurechnungsfähig, dass sie ihre Dienste sogar an andere Chaoslords "verkaufen" (Tausche Transport gegen Kampfkraft).

Es scheint also so zu sein, dass (zumindest einige) außerhalb der Kämpfe sich zumindest soweit zusammen reißen können, dass sie auf ihr Ziel (das Schlachten) ausgerichtete Planung und Entscheidungen durchführen können.

Sehe ich das so richtig?

liebe Grüße
Zerzano
 
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Man mag es speziell bei den World Eaters kaum für möglich halten aber bei sehr großen Autoritäten funktionieren ihre zahlreichen Kriegsbanden ja dann auf einmal doch wieder so einigermaßen als Legion. Zum Beispiel wenn Angron zu den Waffen ruft, wie damals auf Armageddon, dann gehorchen sie und kämpfen wieder als Legion.
Ferner gilt das VIELLEICHT auch für Abaddon. Wenn der Kriegsherr zu den Waffen ruft (wie bei den schwarzen Kreuzzügen), scheinen sie ja auch wieder so einigermaßen zu "funktionieren" und lassen sich in seine Pläne und Befehle einbinden. Zumindest so lange, bis sie Feindkontakt haben und dann wahrscheinlich wieder völlig außer Kontrolle sind.
Interessant wäre es ja zu wissen, wie die Black Legion mit ehemaligen World Eaters umgeht aber meistens wechseln ja Mitglieder der ursprünglichen Verräterlegionen zur Black Legion, weil sie mit ihrer ehemaligen Legion unzufrieden sind. Wenn ein Sohn Angrons also zu Black Legion wechselt, weil ihm die WE vielleicht zu wild und zu chaotisch sind, wird er sich wohl besser unter Kontrolle haben, als der "0815-WE" und stellt so dann kein Problem in den Reihen der Black Legion dar.