Wir machen am Samstag eine kleine "Kampagne in der Kampagne". Eine Redemptionistengang stellt einen Chaos-Kult, der mit Hilfe einiger Chaos Space Marines der Alpha Legion eine neue Zombie-Seuche im Hive auslösen will. Da die Legionäre kurz nach dem Angriff einige Bluthunde des Khorne aus dem Warp beschwören, kommen die Redemptionisten aber in Bedrängnis und schicken nach Hilfe. Diese kommt in Form eine Outlaw-Gang (Delaque). Ziel des Spiels ist es, die Chaosanhänger auszuschalten. Dass diese eine Seuche auslösen wollen, ist den Angreifern allerdings nicht bekannt.
Das Szenario wird so aussehen:
Die Chaosanhänger stellen sich irgendwo auf der Platte auf, müssen aber mind 21" vom nächsten Gegner weg sein. Die Angreifer stellen sich innerhalb von 8" einer Spielfeldkante auf, wobei ein Modell aber fehlt. Das erscheint im 3. Spielzug mit der Delaque-Gang, die sofort handeln darf, beginnt aber an der Spielfeldkante. Sie kommen zufällig auf der linken oder rechten Kante von der Angreifer-Aufstellungszone aus gesehen auf das Feld.
Nach dem Spiel werden die Delaque von ihrem Outlaw-Status freigesprochen, aber die euche verbreitet sich trotzdem. Noch bevor beide Gangs Einkommen eingenommen haben, aber nachdem die Verletzungen und die Erfahrung ausgewürfelt wurde, wird ein weiteres Szenario gespielt. Die ersten 2 ausgeschalteten Modelle jeder Gang erholen sich vollständig, müssen aber ein spezielles Zombie-Szenario spielen (das aus WD 31). Die Modelle dürfen für dieses Spiel keine neue Ausrüstung erhalten oder Ausrüstung mit andern Gangmitgliedern tauschen, da sie ja von der Gang abgeschnitten wurden.
Kommen wir zu den Darstellern. 😀
Zombies...
Bluthunde...
...und die Alpha Legion.
Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich die Modelle nur in etwas über 3 Tagen bemalt habe. 🙂
Die Hauptdarsteller:
Den Hexer und die Kultisten werde ich wohl leider nicht mehr rechtzeitig bunt machen können... 🙁 Aber ansonsten missbrauche ich vielleicht ein paar Mortheim-Jungs. 😀
Hintergrund
Pinius blieb noch einen Moment im Schatten der Ruine stehen. Jahrtausende imperialer Baukunst blickten gleichgültig auf die Szene herab, die sich in der Tiefe der Makropole Primus abspielte. Doch so unbedeutend die Szene auch wirken mochte, sinnierte er, sie war doch von gerade zu historischer Bedeutung. Nun endlich löste er sich aus dem Schatten und ging langsam auf die fünf Gestalten zu, die in der Mitte eines kleinen Platzes um ein antikes Gerät herum standen. Hinter sich hörte er Crassus' schwere Schritte. Ihm folgten Julia, Emilius und Lucius. Natürlich waren das nicht ihre richtigen Namen. Wenn einer von ihnen gefasst werden würde, könnte er auch unter Folter niemanden verraten. Aber Pinius hatte die anderen Mitglieder seines Kultes beschatten lassen und wusste genau, um wen es sich dabei handelte. Daher hatte er auch genau sie heute mit genommen. Abgesehen von Crassus waren sie alle reich und leichtgläubig. Also ideal für die heutige Aufgabe geeignet. Crassus hingegen war weder reich noch einfältig. Er war ausgesprochen misstrauisch und wenn auch nicht sehr gebildet doch von einer wilden Schläue. Wenn das noch nicht beeindruckend genug war, dann war es aber doch Crassus beeindruckende Körper- und Kampfkraft. Das machte ihn ebenfalls für die heutige Aufgabe geeignet. Wenn auch auf einem anderen Gebiet, als die anderen Kultmitglieder. Sie waren die Bauern, Crassus der Turm. Ihn würde Pinius nur opfern, wenn es nicht anders ging. Pinius ärgerte sich nur darüber, dass Aenaeus nicht erschienen war. Sie hatten über Gebühr auf ihn gewartet, aber er war nicht gekommen.
Sie erreichten die Mitte des Platzes. Die fünf Gestalten hatten sich inzwischen auf sie ausgerichtet. Sie waren groß. Noch größer als Crassus und dominierten ihre ganze Umgebung allein durch ihre Anwesenheit. Uralte Servorüstungen hüllten sie ein, ließen keinen Blick auf ihre Gesichter zu. Ihre Bewaffnung wirkte standardisiert. Einer von ihnen trug einen Raketenwerfer, die anderen Bolter. Ihr Anführer, in einer aufwendig verzierten Rüstung, trug Boltpistole und Energieaxt.
"Bruder Lord Ästor.", stellte sich der Anführer vor. Seine stimme wirkte weit entfernt und hallte aus der Tiefe seiner Kehle, wie aus einer Höhle.
Die Kultisten schnatterten begeistert und betrachteten den Lord voller Entzückung. Auch Pinius berauschte der Anblick der großen Verbündeten immer wieder, auch wenn er sie schon häufig gesehen hatte. Nur Crassus blieb unberührt und sein MG war kaum merklich auf den Lord gerichtet. Es war auch mehr oder weniger die einzige Waffe, die eine Aussicht darauf hatte, den Lord zu verwunden, wenn es nötig sein sollte.
Grundsätzlich erwartete Pinius zwar keinen Verrat, aber sicher konnte man nie sein. Crassus erwies sich also neuerlich als gute Wahl. Der Lord ließ sich aber nichts anmerken und seine Untergeben wandten sich wieder ihren Aufgaben zu und beobachteten die weitere Umgebung.
"Habt ihr es, mein Lord?", fragte Pinius und bemühte sich darum, dass seine Stimme fest und nicht zu unterwürfig klang.
Der Space Marine wog den Kopf leicht zur Seite, einige zeit verstrich, dann knackte sein Helm und eine Stimme, die von irgendwo her sprach, aber nur die des Lords sein konnte, verkündete:
"Es ist alles so, wie es sein soll. Unsere Priester haben mit der Hilfe des Großen Verpesters eine Seuche geschaffen, welche die Anhänger des falschen Imperators auf dieser ganzen Welt dahin raffen wird. Wir brauchen nur noch etwas Zeit, um sie auszulösen. Für den Fall einer frühzeitigen Entdeckung unserer Operation haben wir ferner noch eine... kleine Rückversicherung eingebaut. Der Herr der Schädel wird uns zur Seite stehen, wenn die schwächlichen Diener des falschen Imperators uns aufspühren sollten und...".
Der Lord brach mitten im Satz ab.
"Da kommt jemand.", verkündete er dann gleichgültig. Seine Untergebenen richteten sich sogleich aus und hoben ihre Waffen.
Eine gehetzte Gestalt stolperte die Straße herunter, wankte hier hin und dort hin, schien sich tastend fortzubewegen.
"Das ist Aenaeus.", bemerkte Crassus ohne Emotionen.
Der Nachzügler erreichte schließlich den Platz. Seine Kleidung war zerrissen, er blutete aus vielen Wunden und er war geblendet worden.
"Meister...! Meister Pinius! Wir wurden entdeckt. Sie... die Redemption...!", stotterte Aenaeus und brach dann wimmernd zusammen.
"Sagt mir, Pinius, warum habt Ihr einen Platz ausgewählt, den selbst ein Blinder finden kann?", bemerkte Lord Ästor sarkastisch.
"Meine Leute würden den Platz immer wieder finden. Aber das müssten seine Peiniger eigentlich wissen. Warum haben sie ihn dann geblendet?", überlegte Pinius.
Ein seltsames Geräusch war zu hören. Es klang, als wäre etwas unter großem Druck einem Rohr entwichen. Dann explodierte mitten unter den Space Marines eine Granate.
"Granatwerfer! Deckung!", schrie Crassus und alle Kultisten warfen sich nieder. Die Space Marines aber standen in einer tödlichen Wolke aus Granatsplittern und Steinen. Doch als sich der Staub gelegt hatte, standen sie dort immer noch wie vorher.
Aenaeus wimmerte immer noch und kroch am Boden umher. Schließlich stieß er an ein Bein des Lords. Dieser hob seinen Fuß und ließ ihn langsam auf den Kopf des verängstigten Mannes herabsinken. Mit einem widerlichen Knacken brach Aenaeus' Kopf auf. Blut und Gehirn quoll heraus und in diesem Moment riss die Realität entzwei. Das Immaterium spie ihre Verbündeten aus...
******************
Die Gilde hatte uns am Ar..., wie man so schön sagt. Als ich an diesem Morgen mit dem gleichen Hungergefühl aufwachte, mit dem ich abends schlafen gegangen war, wusste ich bereits, dass es wieder ein harter Tag werden würde. Dass es allerdings an Wahnsinn grenzen sollte, hatte ich nicht vermutet. Wobei wir gerade bei Wahnsinn sind...
Ich schob das Mädchen beiseite und rollte mich aus dem Bett, sammelte dann meine Kleidung ein und bemerkte, dass noch jemand im Raum war. Es war Fair Child. Schweigsam und gefühllos wie immer. Er einer der wenigen Überlebenden einer Expidition in den underhive. Von den anderen Überlebenden waren aber inzwischen alle umgekommen und Fair Child weigerte sich bis heute, über die Sache zu reden. Eigentlich redete er fast nie. Er war komplett irre. Absolut erbarmungslos, aber nicht rasend oder hassend, nein, er zeigte schlicht keine Gefühlsregung. Nie. Wenn er mit einem Mädchen schlief, dann tat er das, weil man sowas macht und nicht, weil es im gefiehl. Jedenfalls schien es so. Dass er überhaupt ein Mädchen fand, war schon beeindruckend genug, denn Fair Childs linke Gesichtshälfte war grausm verstümmelt, seitdem ein Boltgeschoss dort eingeschlagen war. Das fehlende Fleisch ließ Teile seines Gebisses stets offen liegen, so dass sein Gesicht wie ein Totenschädel aussah. Kein Wunder, dass viele Gegner Angst vor ihm hatten.
Fair Child war mit mir und Thunderbolt Morgen alles, was von der alten Garde über war. Fair Child war noch ein junger Bursche, als Bloddy Bill Anderson ihn anheuerte. Wir anderen waren auch noch recht grün. Als Bloddy Bill im Kampf fiel, folgte er damit nur einer ganzen Menge anderer guter Jungs, die wir schon verloren hatten. Sein Nachfolger wurde ironischerweise ein Neuer, der gleich auch einen neuen Waffenkenner mitbrachte, was Morgan zunächst wenig gefiel. Inzwischen hatten sie sich aber zusammen gerauft. Sie waren auch einfach Profis auf verschiedenen ebenen. Thunderbolt war einer Flamer-Soldat, Grant hingegen schleppte immer eine riesige Plasmakanone mit sich herum.
Pete, unser neuer Boss, war anders als Bill. Er war kein Schleifer, man würde ihn eher als mäßigen Anführer einschätzen, wenn man ihn erstmals kennen lernte. Er redete viel mit den Jungs, holte sich Meinungen ein, was uns Anfangs sehr überraschte. Es hatte aber Vorteile, denn so wurden die Jungs mit einbezogen und konnten Pete nichts anflicken, da sie sich ja selbst mit in die Schlacke geritten hatten. Gleichzeitig fühlte sich aber jeder auf Augenhöhe, was okay war, denke ich.
Was weniger okay war, war der Umstand, dass die GIlde hinter uns her war. Wir hatten es selbst verbockt. Einen Sklavenzug überfallen. Unsere Gier hatte uns in eine Arnea geführt, in der wir nun tanzen mussten. Seitdem lief es eher mäßig. Unser letztes Versteck war eine Siedlung nahe der Badlands, in der unsere Familien und Freunde wohnten, sofern wir welche hatten. Das betraf vor allem Simon und Iron Billy. Simon hatte mehr Kinder als jeder andere Mann, den ich je gesehen habe. Das bemerkenswerte ist, dass er sie mit nur einer Frau hat und diese auch noch immer verdammt gut aussieht. Aber vielleicht ist er ihr gerade deshalb treu. Oder er passt zumindest bei den anderen auf. Einer seiner Neffen, Danny... soundso..., war jetzt neu in unserer Truppe. Aber irgendwie diese elf Mäuler zu stopfen, machte Pete immer größere Sorgen. Es musste etwas passieren.
"Kommst du, Leonidas?", fragte ich Fair Child. Er blickte auf und kurz fuhr etwas wie ein Lächeln über sein Gesicht. Aus irgendeinem Grund verband uns etwas. Ich hatte Fair Child damals gefunden, als er zurück aus dem tiefsten underhive gekommen war und seitdem hatte er sich nur mir gelegentlich geöffnet, aber nie etwas konkretes gesagt. Ich allein wusste, wie wenig Selbstwertgefühl der Kerl eigentlich hatte und er seine Minderwertigkeitsgefühle dadurch kompensierte, indem er sich immer in meiner Nähe aufhielt, den boden anbetete, auf dem ich ging. Andere hätten das vielleicht ausgenutzt, aber Fair Child war ein verdammt armer Kerl, eben aber auch ein verdammt brauchbarer Kumpel, wenn man einen brauchte. Keinem anderen vertraute ich hier so sehr und wenn ich mir einen aussuchen müsste, mit dem ich Rücken an Rücken kämpfen müsste, dann wäre es Fair Child. Zugegeben, Pete und Morgen wohl auch, aber erst weit nach Fair Child.
Wir gingen aus dem Blechverschlag und trafen als erstes den lahmen Simon.
"Na, Jungs, habter euch wieder was geteilt?", fragte Simon augenzwinkernd und machte dabei eine anstößige Geste.
"Na, haben wir denn irgendwas, was für alle langt?", gab ich zurück.
"Pete will uns sehen.", sagte Simon dann. Er wechselte immer plötzlich das Thema.
Pete hatte bereits alle versammelt. Abseits außer Hörweite sah ich einen maskierten Mann in einer verdreckten Robe.
"Jungs, dieser Mann... Bruder... ist ja auch egal, auf jeden Fall kommt er von der Redemption. Ich weiß, die Bastarde sind nicht eben unsere Kumpels, aber sie haben ein Problem, dass auch zu unserem werden könnte. Sie drohen einen Kampf zu verlieren und wenn sie das tun, könnte das unser Dorf hier betreffen. Dann sind wir nämlich die nächsten. Der bruder hat mir ein beeindruckendes Angebot gemacht. Wenn wir ihnen helfen, dann bezahlt ein reicher Gönner der Redemption unseren Gilderpreis. Was sagt ihr?"
Schweigen. Fassungslosigkeit. immer tiefer riss der Strudel uns in seinen Sog und da war sie plötzlich, die rettende Leine, an der wir uns alle gemeinsam ins Freie ziehen konnten.
Wir holten unsere Waffen...
Soviel zum Hintergrund vor dem Kampf. Mal sehen, wie es weiter geht...😉
Das Szenario wird so aussehen:
Die Chaosanhänger stellen sich irgendwo auf der Platte auf, müssen aber mind 21" vom nächsten Gegner weg sein. Die Angreifer stellen sich innerhalb von 8" einer Spielfeldkante auf, wobei ein Modell aber fehlt. Das erscheint im 3. Spielzug mit der Delaque-Gang, die sofort handeln darf, beginnt aber an der Spielfeldkante. Sie kommen zufällig auf der linken oder rechten Kante von der Angreifer-Aufstellungszone aus gesehen auf das Feld.
Nach dem Spiel werden die Delaque von ihrem Outlaw-Status freigesprochen, aber die euche verbreitet sich trotzdem. Noch bevor beide Gangs Einkommen eingenommen haben, aber nachdem die Verletzungen und die Erfahrung ausgewürfelt wurde, wird ein weiteres Szenario gespielt. Die ersten 2 ausgeschalteten Modelle jeder Gang erholen sich vollständig, müssen aber ein spezielles Zombie-Szenario spielen (das aus WD 31). Die Modelle dürfen für dieses Spiel keine neue Ausrüstung erhalten oder Ausrüstung mit andern Gangmitgliedern tauschen, da sie ja von der Gang abgeschnitten wurden.
Kommen wir zu den Darstellern. 😀

Zombies...

Bluthunde...

...und die Alpha Legion.
Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich die Modelle nur in etwas über 3 Tagen bemalt habe. 🙂
Die Hauptdarsteller:

Den Hexer und die Kultisten werde ich wohl leider nicht mehr rechtzeitig bunt machen können... 🙁 Aber ansonsten missbrauche ich vielleicht ein paar Mortheim-Jungs. 😀
Hintergrund
Pinius blieb noch einen Moment im Schatten der Ruine stehen. Jahrtausende imperialer Baukunst blickten gleichgültig auf die Szene herab, die sich in der Tiefe der Makropole Primus abspielte. Doch so unbedeutend die Szene auch wirken mochte, sinnierte er, sie war doch von gerade zu historischer Bedeutung. Nun endlich löste er sich aus dem Schatten und ging langsam auf die fünf Gestalten zu, die in der Mitte eines kleinen Platzes um ein antikes Gerät herum standen. Hinter sich hörte er Crassus' schwere Schritte. Ihm folgten Julia, Emilius und Lucius. Natürlich waren das nicht ihre richtigen Namen. Wenn einer von ihnen gefasst werden würde, könnte er auch unter Folter niemanden verraten. Aber Pinius hatte die anderen Mitglieder seines Kultes beschatten lassen und wusste genau, um wen es sich dabei handelte. Daher hatte er auch genau sie heute mit genommen. Abgesehen von Crassus waren sie alle reich und leichtgläubig. Also ideal für die heutige Aufgabe geeignet. Crassus hingegen war weder reich noch einfältig. Er war ausgesprochen misstrauisch und wenn auch nicht sehr gebildet doch von einer wilden Schläue. Wenn das noch nicht beeindruckend genug war, dann war es aber doch Crassus beeindruckende Körper- und Kampfkraft. Das machte ihn ebenfalls für die heutige Aufgabe geeignet. Wenn auch auf einem anderen Gebiet, als die anderen Kultmitglieder. Sie waren die Bauern, Crassus der Turm. Ihn würde Pinius nur opfern, wenn es nicht anders ging. Pinius ärgerte sich nur darüber, dass Aenaeus nicht erschienen war. Sie hatten über Gebühr auf ihn gewartet, aber er war nicht gekommen.
Sie erreichten die Mitte des Platzes. Die fünf Gestalten hatten sich inzwischen auf sie ausgerichtet. Sie waren groß. Noch größer als Crassus und dominierten ihre ganze Umgebung allein durch ihre Anwesenheit. Uralte Servorüstungen hüllten sie ein, ließen keinen Blick auf ihre Gesichter zu. Ihre Bewaffnung wirkte standardisiert. Einer von ihnen trug einen Raketenwerfer, die anderen Bolter. Ihr Anführer, in einer aufwendig verzierten Rüstung, trug Boltpistole und Energieaxt.
"Bruder Lord Ästor.", stellte sich der Anführer vor. Seine stimme wirkte weit entfernt und hallte aus der Tiefe seiner Kehle, wie aus einer Höhle.
Die Kultisten schnatterten begeistert und betrachteten den Lord voller Entzückung. Auch Pinius berauschte der Anblick der großen Verbündeten immer wieder, auch wenn er sie schon häufig gesehen hatte. Nur Crassus blieb unberührt und sein MG war kaum merklich auf den Lord gerichtet. Es war auch mehr oder weniger die einzige Waffe, die eine Aussicht darauf hatte, den Lord zu verwunden, wenn es nötig sein sollte.
Grundsätzlich erwartete Pinius zwar keinen Verrat, aber sicher konnte man nie sein. Crassus erwies sich also neuerlich als gute Wahl. Der Lord ließ sich aber nichts anmerken und seine Untergeben wandten sich wieder ihren Aufgaben zu und beobachteten die weitere Umgebung.
"Habt ihr es, mein Lord?", fragte Pinius und bemühte sich darum, dass seine Stimme fest und nicht zu unterwürfig klang.
Der Space Marine wog den Kopf leicht zur Seite, einige zeit verstrich, dann knackte sein Helm und eine Stimme, die von irgendwo her sprach, aber nur die des Lords sein konnte, verkündete:
"Es ist alles so, wie es sein soll. Unsere Priester haben mit der Hilfe des Großen Verpesters eine Seuche geschaffen, welche die Anhänger des falschen Imperators auf dieser ganzen Welt dahin raffen wird. Wir brauchen nur noch etwas Zeit, um sie auszulösen. Für den Fall einer frühzeitigen Entdeckung unserer Operation haben wir ferner noch eine... kleine Rückversicherung eingebaut. Der Herr der Schädel wird uns zur Seite stehen, wenn die schwächlichen Diener des falschen Imperators uns aufspühren sollten und...".
Der Lord brach mitten im Satz ab.
"Da kommt jemand.", verkündete er dann gleichgültig. Seine Untergebenen richteten sich sogleich aus und hoben ihre Waffen.
Eine gehetzte Gestalt stolperte die Straße herunter, wankte hier hin und dort hin, schien sich tastend fortzubewegen.
"Das ist Aenaeus.", bemerkte Crassus ohne Emotionen.
Der Nachzügler erreichte schließlich den Platz. Seine Kleidung war zerrissen, er blutete aus vielen Wunden und er war geblendet worden.
"Meister...! Meister Pinius! Wir wurden entdeckt. Sie... die Redemption...!", stotterte Aenaeus und brach dann wimmernd zusammen.
"Sagt mir, Pinius, warum habt Ihr einen Platz ausgewählt, den selbst ein Blinder finden kann?", bemerkte Lord Ästor sarkastisch.
"Meine Leute würden den Platz immer wieder finden. Aber das müssten seine Peiniger eigentlich wissen. Warum haben sie ihn dann geblendet?", überlegte Pinius.
Ein seltsames Geräusch war zu hören. Es klang, als wäre etwas unter großem Druck einem Rohr entwichen. Dann explodierte mitten unter den Space Marines eine Granate.
"Granatwerfer! Deckung!", schrie Crassus und alle Kultisten warfen sich nieder. Die Space Marines aber standen in einer tödlichen Wolke aus Granatsplittern und Steinen. Doch als sich der Staub gelegt hatte, standen sie dort immer noch wie vorher.
Aenaeus wimmerte immer noch und kroch am Boden umher. Schließlich stieß er an ein Bein des Lords. Dieser hob seinen Fuß und ließ ihn langsam auf den Kopf des verängstigten Mannes herabsinken. Mit einem widerlichen Knacken brach Aenaeus' Kopf auf. Blut und Gehirn quoll heraus und in diesem Moment riss die Realität entzwei. Das Immaterium spie ihre Verbündeten aus...
******************
Die Gilde hatte uns am Ar..., wie man so schön sagt. Als ich an diesem Morgen mit dem gleichen Hungergefühl aufwachte, mit dem ich abends schlafen gegangen war, wusste ich bereits, dass es wieder ein harter Tag werden würde. Dass es allerdings an Wahnsinn grenzen sollte, hatte ich nicht vermutet. Wobei wir gerade bei Wahnsinn sind...
Ich schob das Mädchen beiseite und rollte mich aus dem Bett, sammelte dann meine Kleidung ein und bemerkte, dass noch jemand im Raum war. Es war Fair Child. Schweigsam und gefühllos wie immer. Er einer der wenigen Überlebenden einer Expidition in den underhive. Von den anderen Überlebenden waren aber inzwischen alle umgekommen und Fair Child weigerte sich bis heute, über die Sache zu reden. Eigentlich redete er fast nie. Er war komplett irre. Absolut erbarmungslos, aber nicht rasend oder hassend, nein, er zeigte schlicht keine Gefühlsregung. Nie. Wenn er mit einem Mädchen schlief, dann tat er das, weil man sowas macht und nicht, weil es im gefiehl. Jedenfalls schien es so. Dass er überhaupt ein Mädchen fand, war schon beeindruckend genug, denn Fair Childs linke Gesichtshälfte war grausm verstümmelt, seitdem ein Boltgeschoss dort eingeschlagen war. Das fehlende Fleisch ließ Teile seines Gebisses stets offen liegen, so dass sein Gesicht wie ein Totenschädel aussah. Kein Wunder, dass viele Gegner Angst vor ihm hatten.
Fair Child war mit mir und Thunderbolt Morgen alles, was von der alten Garde über war. Fair Child war noch ein junger Bursche, als Bloddy Bill Anderson ihn anheuerte. Wir anderen waren auch noch recht grün. Als Bloddy Bill im Kampf fiel, folgte er damit nur einer ganzen Menge anderer guter Jungs, die wir schon verloren hatten. Sein Nachfolger wurde ironischerweise ein Neuer, der gleich auch einen neuen Waffenkenner mitbrachte, was Morgan zunächst wenig gefiel. Inzwischen hatten sie sich aber zusammen gerauft. Sie waren auch einfach Profis auf verschiedenen ebenen. Thunderbolt war einer Flamer-Soldat, Grant hingegen schleppte immer eine riesige Plasmakanone mit sich herum.
Pete, unser neuer Boss, war anders als Bill. Er war kein Schleifer, man würde ihn eher als mäßigen Anführer einschätzen, wenn man ihn erstmals kennen lernte. Er redete viel mit den Jungs, holte sich Meinungen ein, was uns Anfangs sehr überraschte. Es hatte aber Vorteile, denn so wurden die Jungs mit einbezogen und konnten Pete nichts anflicken, da sie sich ja selbst mit in die Schlacke geritten hatten. Gleichzeitig fühlte sich aber jeder auf Augenhöhe, was okay war, denke ich.
Was weniger okay war, war der Umstand, dass die GIlde hinter uns her war. Wir hatten es selbst verbockt. Einen Sklavenzug überfallen. Unsere Gier hatte uns in eine Arnea geführt, in der wir nun tanzen mussten. Seitdem lief es eher mäßig. Unser letztes Versteck war eine Siedlung nahe der Badlands, in der unsere Familien und Freunde wohnten, sofern wir welche hatten. Das betraf vor allem Simon und Iron Billy. Simon hatte mehr Kinder als jeder andere Mann, den ich je gesehen habe. Das bemerkenswerte ist, dass er sie mit nur einer Frau hat und diese auch noch immer verdammt gut aussieht. Aber vielleicht ist er ihr gerade deshalb treu. Oder er passt zumindest bei den anderen auf. Einer seiner Neffen, Danny... soundso..., war jetzt neu in unserer Truppe. Aber irgendwie diese elf Mäuler zu stopfen, machte Pete immer größere Sorgen. Es musste etwas passieren.
"Kommst du, Leonidas?", fragte ich Fair Child. Er blickte auf und kurz fuhr etwas wie ein Lächeln über sein Gesicht. Aus irgendeinem Grund verband uns etwas. Ich hatte Fair Child damals gefunden, als er zurück aus dem tiefsten underhive gekommen war und seitdem hatte er sich nur mir gelegentlich geöffnet, aber nie etwas konkretes gesagt. Ich allein wusste, wie wenig Selbstwertgefühl der Kerl eigentlich hatte und er seine Minderwertigkeitsgefühle dadurch kompensierte, indem er sich immer in meiner Nähe aufhielt, den boden anbetete, auf dem ich ging. Andere hätten das vielleicht ausgenutzt, aber Fair Child war ein verdammt armer Kerl, eben aber auch ein verdammt brauchbarer Kumpel, wenn man einen brauchte. Keinem anderen vertraute ich hier so sehr und wenn ich mir einen aussuchen müsste, mit dem ich Rücken an Rücken kämpfen müsste, dann wäre es Fair Child. Zugegeben, Pete und Morgen wohl auch, aber erst weit nach Fair Child.
Wir gingen aus dem Blechverschlag und trafen als erstes den lahmen Simon.
"Na, Jungs, habter euch wieder was geteilt?", fragte Simon augenzwinkernd und machte dabei eine anstößige Geste.
"Na, haben wir denn irgendwas, was für alle langt?", gab ich zurück.
"Pete will uns sehen.", sagte Simon dann. Er wechselte immer plötzlich das Thema.
Pete hatte bereits alle versammelt. Abseits außer Hörweite sah ich einen maskierten Mann in einer verdreckten Robe.
"Jungs, dieser Mann... Bruder... ist ja auch egal, auf jeden Fall kommt er von der Redemption. Ich weiß, die Bastarde sind nicht eben unsere Kumpels, aber sie haben ein Problem, dass auch zu unserem werden könnte. Sie drohen einen Kampf zu verlieren und wenn sie das tun, könnte das unser Dorf hier betreffen. Dann sind wir nämlich die nächsten. Der bruder hat mir ein beeindruckendes Angebot gemacht. Wenn wir ihnen helfen, dann bezahlt ein reicher Gönner der Redemption unseren Gilderpreis. Was sagt ihr?"
Schweigen. Fassungslosigkeit. immer tiefer riss der Strudel uns in seinen Sog und da war sie plötzlich, die rettende Leine, an der wir uns alle gemeinsam ins Freie ziehen konnten.
Wir holten unsere Waffen...
Soviel zum Hintergrund vor dem Kampf. Mal sehen, wie es weiter geht...😉